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Nr. 176.

31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Freigesprochene Streikposten!

Deutsches Reich .

Mittwoch, 1. Juli 1914.

mittagssigung beschäftigte sich der Kongreß mit den Berufskrank Ausgesperrt find in den Karosseriewerken von Kathe u. Sohn einen Bericht über die Tätigkeit der Sanatorien der englischen heiten der Postangestellten. Durant( Großbritannien ) unterbreitete in Halle und Diemit wegen Vertragsdifferenzen am Dienstag Postangestellten. Der diese Sanatorien verwaltenden Organisation vormittag sämtliche Arbeiter. Der vor drei Jahren abgeschlossene gehören zurzeit 57 500 Mitglieder an. Bis zum Ende des letzten Vertrag lief am 30. Juni ab. Verhandlungen zur Erneuerung des Jahres waren 565 Fälle behandelt worden; in 88,34 Prozent der Nach ständiger Praxis der Polizei werden die Streif- Vertrages resp. Abschluß eines neuen Vertrages hat die Firma ab- Fälle war der Tuberkulose entweder Einhalt geboten oder eine posten selbst in Straßen, die gar keinen Verkehr haben, als gelehnt. Die Firmeninhaber hielten es für angebracht, die wesentliche Besserung erzielt worden. Ein französischer Delegierter Verkehrshindernis angesehen und im Interesse der öffent- einzelnen Branchen nacheinander auszusperren. Am 29. Juni wies auf die großen Gefahren, denen die reisenden Postbeamten lichen Ordnung und Sicherheit" aus der Nähe des bestreiften wurde durch Anschlag bekannt gegeben, daß die Arbeits - ausgesetzt sind, hin. Cheesman( Großbritannien ) führte aus, daß Betriebes fortgewiesen. So wird das Recht des Streifzeit nur noch von 7 bis 9 Uhr vormittags für die noch eins der schlimmsten Uebel, unter dem das Personal leide, die sostenstehens durch sinnwidrige Anwendung der Straßen wird. Als Dienstag früh die genannten Branchen ihr zweistündiges sci, diese Krankheit unter den Bostbeamten auszurotten. Poſt- und im Betriebe befindlichen Metallarbeiter und Lackierer festgesetzt ungenschwindsucht sei; man glaube aber, daß man auf dem Wege polizeiordnung illusorisch gemacht. Aber diese Polizeipraris Tagewerk beginnen wollten, wurde ihnen von zwei Gendarmen, die Telegraphenbeamten Titten auch sehr an Nervenkrankheiten, die genügte dem Schußmann Thierling, der bei einem Streif in am Fabriktor postiert waren, bedeutet, daß die Firma mit ihren namentlich durch die Beschleunigung des Betriebes hervorgerufen der Pianofortefabrik von Berzina in der Zeughofstraße seines Arbeitern nichts mehr zu tun haben wolle. Eine nachgesuchte und würden. Sie hätten in ihren Reihen eine verhältnismäßig große Amtes waltete, nicht. Der Schußmann glaubte vielleicht, er vorher versprochene Verhandlung wurde als Irrtum bezeichnet. Die Zahl Personen, die infolge der Ueberlastung ins Irrenhaus ge­Fönne sich die Mühe, das Verkehrshindernis" in jedem ein- Firma suchte die Arbeiter vorher in gelbe Vereine zu bringen; da schickt werden mußten. Eine Resolution wurde angenommen, in zelnen Falle zu beseitigen, sparen, und so erließ er denn an ihr dies nicht gelang, kam die Aussperrung. In Betracht kommen der eine gründliche Untersuchung über die Berufskrankheiten der jedem Streifposten den Befehl", die Zeughofstraße nicht mehr Stellmacher( Kastenmacher und Kaſtenhelfer), Tischler, Metallarbeiter Bostangestellten verlangt wurde. Ferner sprach sich der Kongres zu betreten und drohte für den Fall der Zuwiderhandlung gesamt etwa 500 Arbeiter. Da der Kampf voraussichtlich ein langer Postpersonals aus, erklärte sich für die internationale Solidarität ( Schlosser, Schmiede und Blechschmiede), Lackierer und Sattler, ins- zugunsten einer internationalen Gesetzgebung zum Schuße des sofortige Sistierung an.- Zwei Streifposten, die nach und erbitterter werden wird, ersuchen die Verbandsleitungen um und nahm den Vorschlag der englischen Delegation an, daß alle einigen Tagen wieder in der Zeughofstraße erschienen, wurden strengste Solidarität und Fernhaltung des Zuzuys. dem Verband angeschlossenen Organisationen auf allen fünftigen denn auch ohne weiteres vom Schuhmann Thierling sistiert Kongressen der Postunion vertreten sein sollten. Ind angezeigt. Aber das Schöffengericht, welches sich fürz­lich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen hatte, bezeichnete das Vorgehen des Schußmannes als unberechtigt und sprach die Angeklagten frei mit der Begründung: Der§ 132 der Straßenpolizeiordnung jezze voraus, daß einer von dem Be­amten im Hinblick auf das augenblickliche Verkehrs­bedürfnis ergangenen Anordnung zuwidergehandelt werde. Eine derartige Anordnung habe der Beamte nicht erlassen, es habe auch bei der Festnahme der Angeklagten kein Grund dazu vorgelegen. Der generelle Befehl, die Straße nicht zu betreten, habe für die Zukunft eine Gefährdung der Verkehrssicherheit abwenden sollen, die Straßenpolizeiordnung fei hier also nicht anwendbar.

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Zum Kaffeler Brauereiarbeiterstreik.

Der nächste Kongreß wird in Wien abgehalten werden. Am zweiten Tage beschäftigte sich der Kongreß zunächst mit Die Vergleichsverhandlungen, welche in der vorigen Woche auf der Frage der Akkordarbeit. Tintignac( Frankreich ) begründete Antrag des Kaffeler Kartells unter Leitung des Vorsitzenden des cine Resolution, in der die Affordarbeit verurteilt wurde. Dic Gewerbegerichts stattfanden, sind gescheitert. Die Verhandlungen Affordarbeit, so führte er aus, diene lediglich dazu, den Profit des hätten zur Verständigung führen können, wenn die Brauereien und Arbeitgebers zu vermehren und lasse bei dem Arbeiter kein in­ihr Syndilus Rechtsanwalt Schmidt- Bielefeld sich nur ein wenig telligentes Interesse an der Arbeit aufkommen. Parmegiani entgegenkommend gezeigt und in bezug auf Wiedereinstellung der( Italien ) sprach gegen die Resolution und erklärte, daß dies eine Streitenden annehmbare Bedingungen gestellt hätte. Kann es Frage sei, deren Lösung jedem einzelnen Lande überlassen bleiben schlimmeren Hohn geben als das Angebot, von 195 im Streit müffe. In Italien seien die Arbeitsverhältnisse schlechter als in Stehenden zunächst 15 Mann einzustellen? Am nächsten Berhand- Frankreich und die italienischen Bostangestellten müßten Ueber­lungstage erhöhte man die Zahl auf 23 Mann sofort, 11 Mann in ſtunden machen, um leben zu können. McCarthy( Großbritannien ) Brauereien war für die Streifenden unannehmbar. Gegenvorschläge den anderen ausspiele; das System habe die Tendenz, die guten 14 Tagen und die übrigen nach Bedarf. Dieses Angebot der führte aus, daß man mit dem Antreibesystem einen Arbeiter gegen nach dieser Richtung sowie in bezug auf Einstellungslöhne und Ab- Sitten im Postdienst zu untergraben. Englische Telegraphisten Wenn auch das Vorgehen eines Schußmannes in diesem laufstermin wurden von den Brauereien glatt abgelehnt. Damit litten infolge des Antreibesystems im immer zunehmenden Grade Falle eine gerichtliche Korrektur erfahren hat, so folgt daraus ist die vom Gewerkschaftskartell angebahnte friedliche Beilegung des an dem Telegraphistenkrampf. Das Akkordlohnsystem führe zu noch lange nicht, daß die Streikposten nunmehr vor polizei- Kampfes gescheitert und haben die maßgebenden Körperschaften der einer Verkürzung der Reallöhne. Watson( Großbritannien ) sprach lichen Schifanierungen sicher sind. Im Gegenteil. Das Urteil Kasseler Arbeiterbewegung in einer am 28. Juni abgehaltenen über die unjittlichen Folgen des Akkordlohnsystems, das zur Kinder­ändert nichts an der herrschenden Praxis. Der Schußmann Sigung beschlossen, den Boykott über die bestreikten Brauereien arbeit führe. Die Resolution wurde angenommen. hat sie nur nicht richtig" gehandhabt. Hätte er die Streif- au verhängen, um dadurch den durch das Verschulden des Rechts­posten nicht ohne weiteres sistiert, sondern ihnen gesagt: anwalts Schmidt entstandenen Kampf zu einem ehrenvollen Abschluß zu führen. Gehen Sie hier weg, sie hindern den Verkehr," dann häfte ihm das Gericht recht gegeben, denn es darf ja so will es das Kammergericht nicht nachprüfen, ob der Streifposten tatsächlich ein Verkehrshindernis gewesen ist. Also es bleibt alles beim alten, so lange, bis veraltete Geseze und Verord­nungen, die nur noch zur Knebelung der Arbeiterbewegung angewandt werden, zum alten Eisen geworfen sind.

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Berlin und Umgegend.

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Ausland.

Internationaler Kongreß der Postbeamten.

Dann gelangte ein Begrüßungstelegramm der Pariser Post­

angestellten zur Verlesung.

Frau Pinettes( Frankreich ) schlug eine Resolution vor, die den Achtstundentag und einen Ruhetag in der Woche für alle Postangestellten verlangte. Auch diese Resolution gelangte zur Annahme, wie auch ein Antrag, in dem gefordert wurde, daß der ( Eig. Ber.) Am 25. Juni fand in London der zweite Kongreß Staat sich bestreben müsse, ein mustergültiger Arbeitgeber zu sein. des Internationalen Verbands der Post-, Telegraphen- und Tele- Ein englischer Antrag verursachte eine rege Diskussion in den phonbeamten statt. Fünf Länder waren vertreten, nämlich Oester- Reihen der französischen Delegation. Er lautete:" Dieser Kongreß reich, Frankreich , Großbritannien , Italien und die Schweiz . Aus dem ist der Ansicht, daß die jeweilige Regierung eine passende Norm dem Kongreß von dem Vorsitzenden des Verbands F. Koch( Schweiz ) für das Arbeitsverhältnis ihrer Angestellten in bezug auf Lohn, unterbreiteten Bericht ging hervor, daß der Verband im ver- Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen festsetzt, die derart sein muß, gangenen Jahre 160 000 Mitglieder zählte. Diese verteilten sich daß sie den privaten Arbeitgebern als zu befolgendes Muster diene." auf die verschiedenen Länder wie folgt: Großbritannien 80 000; Französische Delegierte wandten sich gegen den Antrag und führten Der Streit der Steinsetzer, Pflasterer und Berufsgenossen in Oesterreich 3500; Bulgarien 1600; Frankreich 55 500; Italien aus, daß sie den Abschluß von Kollektivverträgen zwischen Staat Nieder- Schönhausen, Französisch- Buchholz und 10 000; die Niederlande 1400; Portugal 2000; die Schweiz 6000. und Arbeitern erstrebten. Der Pariser Poststreit sei darauf zu­Oranienburg dauert fort. Die Situation ist für die Strei- Der Kongres nahm einstimmig eine Resolution an, in der er rückzuführen, daß man gewisse anempfohlene Gefeße nicht aus­fenden günstig. Obgleich die Unternehmer weder Mühe noch Geld- den Postarbeitern der ganzen Welt die brüderlichsten Grüße dar- geführt habe. Der englische Antrag wurde schließlich zurück­fosten sparen, um Arbeitswillige herbei zu schaffen, ist ihnen dies bot und erklärte, daß die Arbeiter der Post zu allen anderen gezogen. nur in vereinzelten Fällen gelungen. Um einigermaßen die Bau- Arbeitern stünden. Auf Antrag des Sekretärs des englischen Post- Ein anderer englischer Antrag( der angenommen wurde) stellen besetzt zu haben, sind die Unternehmer gezwungen, den beamtenverbandes Stuart wurde beschlossen, eine Untersuchung lautete: Dieser Kongres gibt der Ansicht Ausdruck, daß die Ver­Hammer selbst in die Hand zu nehmen und zu pflastern. Natürlich über die Löhne und Arbeitsverhältnisse der Postangestellten in den staatlichung öffentlicher Dienste wie des Postdienstes für die e- geschieht dieses Vergießen von Meisterschweiß unter Polizeiaufsicht.) verschiedenen Ländern einzuleiten. Koch( Schweiz) schlug die An- gestellten und die Arbeiterklasse nicht notwendigerweise vorteilhaft Von den Streikenden ist noch nicht ein einziger abtrünnig geworden; nahme einer internationalen Sprache vor. Diese wurde von ver- ist, es sei denn, daß sie eine beständig zunehmende demokratische es melden sich Tag für Tag neue zur Kontrolle. Was die Arbeits- schiedenen englischen und französischen Rednern unterstützt. Doch Kontrolle sowohl seitens der Angestellten wie der Vertreter der ausführung anbelangt, fällt es auch Laien auf, daß dieselbe nicht so Ammon( Großbritannien) wandte sich mit dem Einwand gegen Arbeiterklasse im Barlament im Gefolge hat. Er verpflichtet sich einwandfrei ist, wie es die Kommunen zu verlangen haben und wie den Vorschlag, daß die Suche nach einer internationalen Sprache deshalb, unermüdlich an der Entwicklung der öffentlichen Meinung es auch im Interesse des Handwerks läge. Das erklärt sich wohl geeignet sei, den Verband von seinen Zielen: der wirtschaftlichen nach beiden Richtungen hin zu arbeiten." Duberry( Großbritannien) daraus, daß Arbeiter, welche niemals gerammt haben, zum Rammen, und politischen Emanzipation der Postangestellten, abzubringen. forderte in seiner Begründung der vorstehenden Resolution, daß Berufsfremde und Lehrlinge, die knapp zu lernen angefangen haben, Schließlich beschloß der Kongreß, sich dem Bureau zur Verschmel- Hand in Hand mit der Verstaatlichung der Betriebe cine immer zum Pflastern verwandt werden. zung des Esperanto und des Jdo anzuschließen. In der Nach- größer werdende Anteilnahme der Arbeitervertretung an der Re­

am

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Kleines Feuilleton.

الدنس

tämen nur zwei Stünstler in Betracht. so- Kürzlich las man in der Presse, für den neuen Wettbewerb Es blieb nichts umgetan, was diesem Musikdrama zu einer

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Das

nur nicht

ausgeschaltet werden sollen. Man glaubt, daß auch diese Denkmals-| sprühenden Schmiedelieder mit den berauschenden Klängen des Orchesters angelegenheit von Anfang an ihre seltsame Parole gehabt habe: im ersten, die einzig wunderbare Musik und Bildszene des Waldwebens im Interesse einzelner und zur Beseitigung von Unbequemen" habe im zweiten, das großartig konstruierte Vorspiel zum dritten Akt und Obwohl. Die Nachricht von dem Sarajetvoer Attentat er wohl von Anfang an das Ziel bestanden, eine möglichst fleine An- endlich allda die Musikszenerie zwischen Felsen und flackernden reichte Wilhelm II . in Stiel, während er gerade mit seiner Jacht zahl Künstler heranzuziehen, was natürlich auf eine Kaltstellung brausenden Flammen, die in dem leidenschaftlichen Liebes duett zwischen Meteor" an der Segelregatta teilnahm." Der Kaiser," heißt es in bon so und so vielen Künstlern von Begabung hinauslaufen mußte. Siegfried und Brünnhilde unfagbar herrlich austlingt. einem Telegramm der Kölnischen Zeitung"," brach die Regatta jo fort ab, obwohl der Meteor" einen Vorsprung von über Diese Mitteilung findet würdigen Aufführung verhelfen konnte. Dies ist uniso höher an­15 Minuten hatte." Man dente, obwohl er mit einem Vorsprung durchaus nicht überall Glauben. Neben den Namen Behn und zuschlagen, als die Aermlichkeit der maschinellen sowie sonstigen tech­bon 15 Minuten alle Aussicht hatte, die Regatta zu gewinnen, brach Gaul geht noch ein dritter spukhaft um und will nicht verschwinden. nischen Hilfsmittel und Einrichtungen des( Operetten-) Theater des der Kaiser sofort ab.. In Wahrheit ist es eine der fauftdichsten Er hat in der schwebenden Sache seine Geschichte. Eines Tages Westens erst durch mancherlei Einbauten, Versenkungen, moderne Majestätsbeleidigungen, die uns seit langem zu Gesicht gekommen wurde bekannt, daß der Bildhauer Tuaillon, der Kaiserfavorit, Beleuchtungsanlagen, fahrbare Versazstücke usw. extra ergänzungs­sind, dieses Obwohl. Denn man mag zu den Dingen stehen, wie von der Kommission, die die Kolonialdenkmalsangelegenheit zu führen weise auf den Stand einer Opernbühne gebracht werden mußte. man will: dort in der bosnischen Hauptstadt hat sich hatte, als künstlerischer Berater hinzugezogen wurde. Damit wurde Bevor überhaupt an die Aufführung Wagnerscher Werke herangegangen Sonntag ein erschütterndes Stück menschlicher Tragik er der Eingeweihte in alle solche Konkurrenzen umschwebenden Ge- werden konnte, waren mehrwöchige bautechnische Arbeiten zu be abgespielt. Menschenleben wurden ausgelöscht, als die Sonne heimnisse und urteilte als Juror mit ab über die es waren wohl wältigen. Die Dekorationen zu" Siegfried" find gelungen. hoch amt Himmel stand. Ein Prinz nur acht Künstler, die für würdig befunden wurden, bei diesem Interieur der Schmiedehöhle entspricht dem Bilde der damaligen fiel als Opfer einer verderblichen und verfehlten Politik und eine schuldlose Stückchen mitzutun. Und wiederum eines Tages hieß es in einem Technik und ist naturalistisch. Desgleichen erfreut( im zweiten Aft) Frau dazu. Beide sind Freunde des deutschen Kaisers, Beitungsbericht, zu der zweiten Konkurrenz verde wahrscheinlich das Waldinnere, besonders aber die Anordnung der Drachenhöhle bor kurzem noch faß und tafelte, schwazte und lachte er in auch der Bildhauer Tuaillon" hinzugezogen werden. Man hat da- und der grauslich bewegliche Lindwurm, dem die überlieferte Ge­Konopischt mit ihnen zusammen, und da er jah die Nachricht erhält, bon in der Deffentlichkeit nichts weiteres gehört, aber die Frage be- ftalt des vorsintflutlichen Fabeltiers gegeben ist. Grandiose Stim­daß beide aus einem bunten Tag herausgerissen sind, soll es ihn steht, ob diese Aussicht auf Tuaillons Mittun etwa wirklich und mung liegt über die Felslandschaft des dritten Aftes. nicht erschüttern wie andere Sterbliche, sondern das liegt in dem immer noch vorhanden ist? Die Befeßung der einzelnen, zumal der Hauptrollen, durch Obwohl sein erster Gedanke soll sein: Wie schade! Jetzt geht Moralisch ist eine Beteiligung für Tuaillon unmöglich. Sie hervorragende Wagner- Interpreten beweist neuerdings, was draußen" mir die Regatta verloren, denn ich habe schon 15 Minuten Bor- schlüge aller Wettbewerbsgerechtigkeit mit rohester Faust ins an Provinz" bühnen oberstes Erfordernis zu sein scheint sprung und muß abbrechen! Und er rafft sich trotzdem auf und Gesicht. So sollte also die Möglichkeit für ausgeschlossen in Berlin. Von einem naturfräftigeren, dabei prachtvoll mit­Tommandiert: Kehrt!, obwohl. gelten. Aber hier sitzt der Hase im Pfeffer: troßdem hält sich reißenden Gänger und Darsteller des Siegfried, wie es Wir strammen Republikaner, die wir bei Kaiserhochs fizen zu in Künstlerkreisen das Gerücht, daß Tuaillons Beteiligung an Georg Schmieter ist, wissen wir hier, seit Ernst Krauß Glanz­bleiben pflegen, denten nicht so niedrig vom Kaiser, wie dieser( der Elefanten- Konkurrenz noch im Bereich der Möglichkeit zeiten nur noch vom Hörensagen. So findlich naiv im Waldweben, schwarz- weiß- rote Schmod. Wir glauben nicht, daß, als er von dem liege. Und das bedeutet: in Preußen- Deutschland fehlt es durchaus so unbändig lebens- und tatfroh gab er sich beim Schmieden des Schrecklichen Kunde erhielt, zuerst der Gedante an seine Regatta in nicht an Künstlern, die in Wettbewerbsangelegenheiten den letzten Nothung. Minnie Bönsgen rechtfertigte als Brünnhilde abermals ihm auftauchte. Wir glauben vielmehr, daß er schlicht erschüttert Rest von Vertrauen verloren haben. Was auf dieſem Felde in den ihren Ruf einer stimmgewaltigen Künstlerin. Desgleichen erwies sich war wie jeder andere Sterbliche. Aber einem Krämerblatt wie der letzten Jahren geleistet wurde, reichte hin, sie mit dem Glauben zu auch wieder Wilhelm Buers als vorzüglicher Botan( Wanderer), " Kölnischen Zeitung" wird es vielleicht in alle Welt nicht eingehen, der das Tuaillon- Gerücht sich hält, hat symptomatischen Wert. Jetzt Scheideszene mit Erda. Ein ganz brillanter Mime, äußerlich sowohl Kölnischen Zeitung" wird es vielleicht in alle Welt nicht eingehen, erfüllen, daß das Skandalöseste möglich ist. Die Harinädigkeit, mit fo besonders in der Rätsellösungsszene mit Mime wie in der daß man einen sicheren Gewinn preisgeben kann, nur weil man als feinem zwiespältigen Charakter tief nachgehend, ist Peter menschlich getroffen ist, daß man von einer Partie deshalb laffen wird geerntet, was man säte. foll, obwohl man 15 Minuten Vorsprung hat. Sentimentalitäten! Kreuder. Auch Ludwig Wiedemann( Alberich), May wird sie denken, auf den Gewinn kommt es an und auf die Lohfing( Fafner), Else Bengell( Erda) und Tilly Jansen 15 Minuten Vorsprung! Wagners, Ring" für das Kartell der Freien( Waldvogel) standen gut an ihrem E. von Reznicek Voltsbühnen. Prilter Zag: Stegfried. Sieglindens pirigierte mit Energie. Die ganze Aufführung hatte musikalischen Das Gerücht vom dritten Mann. Am Baltenplatz soll ein Sohn, der furchtlose Mensch, wenn er mit dem selbstgeschmiedeten Rhythmus und dramatische Geschlossenheit. Kolonialdenkmal errichtet werden, und der erste Aft, die erste Kon- Schwerte auszieht, das liegend besigende Weltungeheuer" zu er­furrenz ging vor furzem zu Ende. Wieder hat sich der Kaiser einge- legen, ja sogar Wotan, den Gott aller Götter, zu befriegen, ist er Notizen. mischt. Den Entwurf des Bildhauers Behn hat er abgelehnt, und nicht die Verkörperung eines alle Unheilsmächte überwindenden- Die nächsten Volts Sinfonie Konzerte des eine neue Konkurrenz foll stattfinden. Aber nicht für die Gesamt- freien Voltes? Den schönsten Traum seines Lebens" hat Wagner Blüthner- Orchesters finden statt am Mittwoch, den 1. Juli, heit der am ersten Wettbewerb beteiligten Künstler, die ein Anrecht den Siegfried" einst genannt. Er ist nicht nur der symmetrischste, in der Brauerei Königstadt"( Richard Wagner- Abend) und am darauf hätten. Neben Behn wird Gaul als aufgeforderter Kon- vollkommenste und originellste Teil der Tetralogie, bei dessen Donnerstag, den 2. Juli, in den Konzertsälen Obiglo, Koppenstr. 29. furrenzteilnehmer genannt, und das Thema lautet auf allerhöchsten Anhören man weder an eine Oper noch an das Theater Dirigenten sind Kapellmeister May Wachsmann und Eugen Sauer­Befehl: darzustellen ist ein Elefant. denkt, weil man in eine ganz neue, nur durch die Musik möglich ge- born. Als Solisten wirken mit Konzertfängerin Maria Kolb und Daß etwa Behn oder Gaul sich aus Gründen der Solidarität machte Welt versetzt wird. Siegfried" ist gerade vom poetischen Konzertmeister Paul Thoma( Violine). Eintritt 30 Pf. geweigert hätten, an dieser formell merkwürdigen Konkurrenz teilzu- Standpunkt aus zweifellos Wagners vollendetste Schöpfung, sowohl Theaterchronit. Die für die Gluck Feier im nehmen, davon hörte man nichts. Man hört überhaupt in der als Dichtung wie als Musit. Ein Naturdrama, wie Rheingold" Deutschen Opernhaus, Charlottenburg( 2. Juli), vorgesehene Bor­Deffentlichkeit nichts Weiteres von der Angelegenheit. In den Kreisen und Walküre", überragt es beide doch in bezug auf Schwung, un- ftellung phigenia in Aulie muß wegen Unpäßlichkeit der der Künstlerschaft freilich laufen grollend folportierte arge Gerüchte um. bergleichliche Schilderung des Waldlebens und eines von föstlichstem Frau Melanie Kurt ausfallen. Statt dessen 8igeunerbaron". Man schreite, heißt es da, den Weg, der üblich sei, wenn es etwas zu Humor durchtränkten Realismus. Miit staunender Freude aber steht man Rudolf Blümner ist für das Deutsche Küftler- Theater Societät geheimnissen gebe, wenn Unbequeme, die nicht von Richtung" find, vor der Siegfried- Mufit. Nur einiges sei herausgegriffen, wie die tats für mehrere Jahre verpflichtet worden.

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Theater und Musik.

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