Einzelbild herunterladen
 

Nr. 182. 31. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Dienstag, 7. Juli 1914.

Krankenkassenkonferenz für Brandenburg Selbstabaabe ferhaiten. Ob man etwa den Großein- Straße 147, Vortrag des Reichstagsabgeordneten Genoſſen F. Zubeit

Der zweite Verhandlungstag, Montag, brachte ein nachträg­lich auf die Tagesordnung geseztes Referat des Ministerialdirektors Geheimrat Dr. Kirchner über

Schul- Zahnpflege.

Referent sprach nicht in amtlicher Eigenschaft, sondern als Vorstandsmitglied des Deutschen Zentralfomitees für Zahnpflege in den Schulen. Die Beobachtung, daß Zahnkrankheiten und Ge­bizzerstörungen schon im Kindesalter sehr häufig sind, und der Wunsch, hier beizeiten vorzubeugen und diese Quelle zahlreicher Gesundheitsschädigungen zu verstopfen, hat die Bestrebungen für Schul- Zahnpflege hervorgerufen. In größeren Städten sind Schul­Zahnkliniken entstanden, die sich im Deutschen Reich jetzt schon in mehr als 100 Orten finden; für kleine Städte und für das Land empfiehlt es sich, die Schul- Zahnpflege durch einen von Ort zu Ort reisenden Zahnarzt besorgen zu lassen. Die Schul- Zahnpflege ist bisher privaten Vereinigungen überlassen worden, die höchstens von Städten und auch von Kreisen eine bare Unterstützung er­halten. Jetzt sollen auch die Krankenkassen dafür interessiert werden, für die allerdings eine frühzeitig ein­jeßende Schul- Zahnpflege von großer Bedeutung ist, da ja die Volksschulkinder die fünftigen Arbeiter und Kassenmitglieder sind.

Zahnarzt Prof. Dr. Ritter ergänzte diese Ausführungen. Den Krankenkassen würden durch die Schul- Zahnpflege ungeheure Geldopfer erspart. Die Landesversicherungsanstalt Berlin   habe die Bedeutung dieser Arbeit anerkannt und im letzten Jahr dem Berliner   Lokalfomitee für Schul- Zahnpflege 2250 M. gespendet. Auch von den Krankenkassen erwarte man jetzt Unterstüßung. Der Vorsißende Si manowski- Berlin legte namens des Geschäftsführenden Ausschusses, der dieser Angelegenheit bereits nähergetreten jei, folgende Resolution vor:

ämtern zu denken geben. Die Pflicht gewissenhafter. Vierter Wahlkreis. Gemeinschaftliche Zahlabende Geschäftsführung erfordere, daß die Kassen an der finden statt: 5. Abteilung im Lokal Reichenberger Hof, Reichenberger kauf, der z. B. beim Militärfiskus und bei Krankenhäusern längst über: Der politische Massenstreit". 13. Abteilung im als etwas Selbstverständliches gelte, den Krankenkassen verargen Lokal Süd- Ost, Waldenzarstraße 75. 20. Abteilung in den Lunasälen, wolle. Auch die Selbstfabrikation fönne man ihnen nicht ver- Neue Königstraße 7: 1. Bericht von der Verbandsgeneralversamm­wehren. Doch solle eine Abgabe über den Kreis der eigenen Kasse lung, 2. Verschiedenes. 25. Abteilung in den Comeniusfälen, hinaus unterbleiben. Andernfalls sei vielleicht doch ein Eingreifen Memeler Straße 67: Vortrag des Genossen A. Zeuner über: Eine Diskussion über den Vortrag einde ringsum".. 35. Abteilung in den Prachtsälen des der Behörden zu fürchten. Oftens, Frankfurter Allee 151, Vortrag des Reichstagsabgeordneten A. Stadthagen über: Von unten auf". Genossen 42. Abteilung im fleinen Saal der Brauerei Friedrichshain  , Vor­trag des Genossen K. Klingler.

fand nicht statt.

"

"

Die Neuwahlen zum Geschäftsführenden Ausschuß wurden vollzogen. Ueber den Ort für die nächste Konferenz wurde noch feine Bestimmung getroffen. Der Vorsitzende Simanowski schloß diese 11. Konferenz 5. Wahlkreis. 1a. Abteilung. Mittwoch, den 8. Juli, der Freien Vereinigung der Krankenkassen der Provinz Branden- abends 8 Uhr: Gemeinsamer Bahlabend in den Unions­1. Vortrag des Genossen burg   mit der Mahnung, für weiteren Anschluß von Kassen zu Festsälen, Greifswalder Str. 222. Wuschick über:" Die Justiz im Dienste der Politik." 2. Berichte. An der Konferenz hatten als Gäste teilgenommen Vertreter 3. Abteilung. Mittwoch, den 8. Juli, abends pünktlich des Reichsversicherungsamtes, der Versicherungsämter Bankow  , 81, Uhr, bei Stonzad, Seibelstr. 39: Gemeinsamer Zahl= Spandau  , Kottbus  , des Zentral- Arbeitersekretariats, des Berliner   abend. Vortrag des Genossen Richard Barth   über: Die Arbeitersekretariats, des Berliner   Statistischen Amtes, des Ver- gelbe Bewegung." bandes der Kassenangestellten.

werben.

Durch Starkstrom getötet.

Fünf Menschen tot.

Bei der Ueberlandzentrale des Brandenburgischen Kreis- Elet­trizitätswertes ereignete sich am Sonntag ein folgenschweres Un­glück, dem fünf Menschenleben zum Opfer fielen. An der Grenze des Krongutes Bornim bei Potsdam   wurde kurz nach 2 Uhr ein Starkstromdraht der Ueberlandzentrale schadhaft und riß aus­" Die 11. Konferenz der Freien Vereinigung der Kranken- einander; die beiden Drahtenden fielen auf den Boden herab. Bei kassen der Provinz Brandenburg   ersucht die Vorstände der ihr der Behebung des Schadens wurden vier russische Erntearbeiter angeschlossenen Krankenkassen, sich mit den in dem Vortrage des und ein Pferdetnrecht des Gutes Bornim vom elektrischen Strom Herrn Ministerialdirektors Prof. Dr. Kirchner gegebenen An- getroffen und auf der Stelle getötet. Unter den Toten befindet regungen in den Vorstandssitzungen zu beschäftigen und ihre sich der russische Vorarbeiter Appollinarius Wikuterra und der Entschließungen dem Vorstande der Krankenkassenvereinigung Stallknecht Paul Cange aus Görlib. möglichst bald, spätestens aber bis zum 1. Januar 1915, mitzu­teilen. Die nächste Konfernz der Freien Vereinigung soll zu der Angelegenheit endgültig Stellung nehmen." In der Diskussion stellte Gutsche Berlin  ( Ortskrankenkasse der Mechaniker) fest, daß die Krankenkassen schon jetzt sehr viel mehr als die Landesversicherungsanstalten für die Zahnpflege auf Simanowsti sprach die Hoffnung aus, daß die Landesversicherungsanstalt Berlin   fünftig auch für die Schul­Zahnpflege mehr hergeben werde.

wenden.

=

Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Konferenz ersuchte auch das Deutsche Zentralfomitee für Zahnpflege in den Schulen, den Kranfenfassen als Grundlage für ihre Beratungen über diese Frage erläuterndes Material zugehen

zu lassen.

Es folgte ein Referat des Prof. Dr. A. Pintuß über:

--

Die elektrische Ueberlandzentrale versorgt in sieben Kreisen der Mark Brandenburg eine Anzahl von landwirtschaftlichen Be­trieben mit elektrischer Kraft. Das Krongut Bornim hat jedoch feine elektrische Betriebsanlage. Unweit des Gutshofes zieht sich die oberirdische Zeitung des Elektrizitätswerks hin. An den Stan­gen, über die die Drähte geleitet wurden, sind Warnungstafeln angebracht mit den Worten: Hochspannung Nicht berühren Todesgefahr!" Sonntagmittag nach dem Essen waren die Ernte­arbeiter auf dem Gutshof versammelt. Plößlich hörten sie einen ziemlich lauten Knall, der aus der Richtung der Leitungsanlage herfam. In demselben Augenblick sahen sie auch eine heftige elef­trische Entladung zwischen den beiden abhängenden Enden des ge­rissenen Drahtes. Der Vorarbeiter Wifuterra eilte mit einem Dußend Leute zu jener Stelle hin, in der von der in Brand ge­jezten Grasnarbe leichte Rauchvolfen aufstiegen. Nach dem Pe­richt der Geretteten soll Wifuterra die Leute gewarnt haben, den Draht zu berühren. Von anderer Seite wird behauptet, daß W. gerade die Leute aufgefordert haben soll, die beiden Enden des herabgefallenen Drahtes wieder zusammenzubringen. Jedenfalls machten sich die Arbeiter daran, den Schaden auszubessern. Der Draht wurde an beiden Enden emporgehoben, und als die Leute eine intakte Verbindung wiederhergestellt hatten, trat die unver­meidliche Katastrophe ein.

6. Wahlkreis. Heute findet in Ballschmieders Kastanien wäldchen" abends 81%, Uhr eine öffentliche Volksversammlung für Männer und Frauen statt. Reichstagsabgeordneter Georg Ledebour  spricht über:" Imperialismits und Kolonialpolitik".

Charlottenburg  . Die 1. Gruppe hält am Mittwoch, den 8. Juli, einen gemeinsamen Zahlabend in Restaurant Roßtrappe  , Spandauer Berg, ab. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Genossen Dr. Freund: Feuerbestattung. In dem gemeinsamen Zahlabend der 8. Gruppe bei Ahrens, Ansbacher Straße 11, spricht Genosse Doose über: Warum wollen wir den Generalstreit?

Berlin- Schöneberg  . Die Funktionäresizing findet umständehalber heute bei Ebrecht, Meininger Str. 8, statt. Vortrag des Genossen

Alb. Gehrke.

Borsigwalde Wittenau. Zu dem am Donnerstag, den 9. Juli, stattfindenden Lichtbildervortrage Aus russischen Kerlern" findet heute Dienstag Handzettelverteilung von den bekannten

Stellen statt.

Tegel  . Donnerstag, den 9. Juli, abends 81% Uhr: Versammlung mit Lichtbildervortrag: Aus russischen Stertern, in Trapps Festsälen, Tegel  , Bahnhofstr. 1. Billetts sind in folgenden Geschäften zu haben: In Tegel  : Restaurant Rudolf Müller, Restaurant Karl Messerknecht und Barbier Karl Eicke; in Borsigwalde  : Spediteur Kienast.

Reinickendorf   West. Mittwoch gemeinsame Bahlabende in fol genden Lokalen: 1., 2., 3. Bezirk bei 2ange, Eichbornſtr. 49; 4., 5., 6. Bezirk bei Wichert, Scharnweber-, Ecke Antonienstraße; 7., 9., 10. Bezirk bei Liming, Scharnweber, Ecke Schillingstraße; 8., 11. Bezirk bei Radtke, Auguste- Viktoria- Allee, Ecke Berliner Straße  .

außerordentliche Generalversammlung bei Dommnic, Rudower Briz- Buckow. Der Zahlabend fällt aus, da an dem Tage die Str. 64, stattfindet. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes und der Funktionäre. 2. Bericht von der Kreis- Generalversammlung. 3. Bericht von der Verbands Generalversammlung  . 3. Ver­schiedenes.

Die Abstimmung über die Bildung eines Wahlrechtskampffonds findet ebenfalls in der Generalversammlung statt.

Johannisthal  . Mittwoch, den 8. Juli, abends 8 Uhr, im ordnung: 1. Bericht von der Verbandsgeneralversammlung. 2. Dis­Lindenhof"-Saal: Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Tages­fussion und Urabstimmung über den Wahlrechtskampffonds.

-

Hohen- Schönhausen. Heute abend 8 Uhr findet im Lokal F. Reyher, Berliner   Str. 93, der Frauenleseabend statt. Referentin: Genossin Demmning. Mittwoch, den 8. d. Mts.: Gemeinsamer Bahlabend der Bezirke bei F. Reyher, Berliner Straße   93. ordnung: Bericht von der Verbandsgeneralversammlung, Kassenbericht, Verschiedenes.

Berliner   Nachrichten. Lebensgefährliche Verkehrszustände.

,, Die Krebskrankheit und ihre Bekämpfung." Krebs hat in neuerer Zeit mehr als jede andere Krankheit zu­genommen. In Preußen starben an Krebs in 1903 erit 21 258 Personen, in 1912 schon 30 036. Das weibliche Geschlecht war stets stärker als das männliche beteiligt. Es starben 1903: 9678 männ­fiche, aber 11 580 weibliche Personen, 1912: 13578 männliche, aber 16 458 weibliche Personen. Krebs war an der Gesamtzahl der Sterbefälle beteiligt 1903 mit 3 Proz., 1912 mit 4,72 Broz, im be. fonderen bei den männlichen Personen 1903 mit 2,61 Proz., 1912 mit 4,13 Prog  ., bei den weiblichen Personen 1903 mit 3,43 Broz, 1912 mit 5,35 Proz. Die zunehmende Ausbreitung dieser Volks seuche führte im Jahre 1900 zur Gründung des Deutschen Zentral­Jm nächsten Augenblid lagen zwölf Bersonen regungslos auf fomitees für Krebsforschung und Bekämpfung des Krebses. Das dem Erdboden. Der Vorgang wurde sofort dem Gutsvorstand ge­wichtigste Mittel der Bekämpfung ist Aufklärung. Die Zentral- meldet, der den Arzt Dr. Noltenius in Bornim   benachrichtigte. Auch tommission der Krankenkassen von Berlin   und Umgegend erkannte die freiwillige Sanitätstolonne von Bornim- Bornstädt wurde so- Maricndorf. Am Mittwoch, den 8. Juli, abends 8 Uhr, findet das früh und wirkte schon 1905 mit bei der Verbreitung eines fort alarmiert. Schon kurze Zeit nach der Katastrophe trafen Dr. ein gemeinsamer Bahlabend im Restaurant Stechert, Krebsmerkblattes. Die Krankenkassen haben in der Tat allen Grund, die Aufklärung über den Krebs zu fördern. Dadurch wird Noltenius und die Rettungsmannschaften in Automobilen auf der Tempelhofer Straße( am. Bahnhof Mariendorf  ) statt. Bohnsdorf  . Mittwoch, den 8. Juli, 81%, Uhr: Generalversamm­frühzeitiges Erkennen der Krankheit möglich. Die Unfallstelle ein. Bei fünf Personen blieben die sofort vorgenomme­ersten Anzeichen scheinen harmlos und zunächst fehlt das Symptom nen Wiederbelebungsversuche vergeblich. Die durch den Starkstrom lung im Lokal von Bakofzer. Tagesordnung: Stassenbericht. Bericht des Schmerzes, der den Kranken dem Arzt zuführen würde. Getöteten zeigten die charakteristischen Verbrennungsmerkmale des bon der Verbands- Generalversammlung. Verschiedenes. Rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen, ist dringend elektrischen Stromes am Körper. Bei zwei von den fünf anderen nötig. Es ist besser, daß hundertmal in unbegründeter Sorge ein Arbeitern, die gerettet werden konnten, mußten die Wieder­Arzt fonsultiert wird, als daß einmal ein Krebskranker zu spät belebungsversuche drei Stunden lang fortgesetzt werden, ehe sie Er­vor den Arzt kommit. Die Krankenkassen können viel tun durch folg hatten. Austeilung von Merkblättern, durch Hinweise auf Krebsfälle in Ein weiterer Bericht besagt: Von sachverständiger Seite wird ihren Jahresberichten, durch öffentliche Vorträge über Krebs, durch Kurse für Kranfenfontrolleure. Rechtzeitig erkannter Krebs fann der Bruch des Drahtes auf Witterungseinflüsse zurückgeführt. Es Die tödlichen Unglücksfälle, die sich kurz hintereinander erfolgreich bekämpft werden. In leichteren Fällen ist Operation wird angenommen, daß infolge der letzten Unwetter ein zunächst an der Invalidenstraße- Chausseestraße ereignete und wobei noch immer das fürzeste und billigste Verfahren. Langwieriger winziger Sprung oder Riß in dem Draht entstanden ist, der sich zwei Menschen in die dortige Baugrube der Nord- Südbahn und kostspieliger ist die neue Behandlungsweise, die Radium  - dann weitergefressen hat und schließlich zur Zerreißung der Leitung stürzten und den Tod fanden, lenken die allgemeine Auf­therapie. Sie darf, schloß Referent, auch den Kranfenfassen nicht führte. Jedenfalls ist dieser Defekt der Stromleitung erst in aller mertsamkeit auf die Sicherheitsvorrichtungen, die bei diesen als unerschwinglich gelten. In der Diskussion forderte Dr. Guradze( Bertreter des letzter Zeit zutage getreten, denn noch vor drei Tagen ist die nach großen Bauten für das Publikum vorhanden sind, oder besser Statistischen Amtes Berlin  ), daß mit der Aufklärung über Krebs dem Gute Bornim führende Leitung von einem Beamten des Elek- gesagt, nicht vorhanden sind. schon in den Schulen begonnen werde. Stoltenberg- Berlin   trizitätswerkes untersucht worden, ohne daß ein Mangel hätte ent­Unseres Erachtens wird bei diesen Bauausführungen viel ( Unterſtügungsbund der Schneider) bedauerte, daß die Aerzte, wenn deckt werden können. Nach den bisherigen Ermittelungen wird die zu wenig Rücksicht auf das Publikum genommen. Schon die Krebs vorliegt, nicht sogleich den Kassen davon Kenntnis geben. Katastrophe auf die Unkenntnis der Verunglückten zurückgeführt. offene Baugrube bildet eine ständige Gefahr. Da genügt es Simanowski stellte in Aussicht, daß der Geschäftsführende Der zur Erde gefallene Endteil der Leitung hatte von dem Augen- nicht, daß abends oder in der Nacht eine Laterne neben Ausschuß sich mit der Frage der Radiumbehandlung beschäftigen blid an, als er den Boden berührte, keinesfalls mehr eine solche dem ominösen Schild: Gesperrt! aufgehängt wird. Mindestens und eventuell der nächsten Jahreskonferenz Anträge vorlegen wird. Stromstärke, daß ein Mensch hätte getötet werden können. Die Ar- müßten an verschiedenen Stellen Wächter postiert werden, Ein Referat von Dr. O. Kaiserling über: beiter, die die Gefährlichkeit ihres Vorgehens nicht kannten, müssen welche das Publikum auf die Gefahr aufmerksam machen. ,, Der gegenwärtige Stand der Röntgenologie und deren unbedingt mit dem herabgefallenen Leitungsdraht an den Draht Dann aber müßte für passierbare Wege gesorgt werden. Bedeutung für die Krankenkassen  " der Volleitung, die eine Stromstärke von 15 000 Volt hat, heran- Heute wird die Passage selbst auf dem Bürgersteige noch mit gekommen sein oder einer der Arbeiter muß den Draht der Stark- Brettern, Steinen und Arbeitsmaterialien beengt. Diese stromleitung berüht haben. Außer den fünf auf der Stelle Ge- Erscheinung fann man jetzt auch in der Brunnenstraße be­töteten sind fünf Arbeiter und eine Arbeiterin verletzt worden. Zwei obachten beim Bau der Schnellbahn der A. E. G. Gesund­der Verunglückten gaben nur noch schwache Lebenszeichen von sich, brunnen- Neukölln. Um in offener Baugrube arbeiten zu während die übrigen vier Personen glimpflicher davongekommen können, ist der Bürgersteig erheblich verschmälert worden, die waren. Der nach fürzester Zeit auf der Unfallstelle anwesende Bäume in der Brunnenstraße sind schon zum großen Teil der Bornimer Arzt Dr. Noltenius stellte gemeinsam mit mehreren von Art zum Opfer gefallen. Trotz der breiten Brunnenstraße ist ,, Die Selbstabgabe von den dem freien Verkehr überlassenen ihm ausgebildeten und geleiteten Sanitätsmannschaften Wieder- der Verkehr zwischen Rügener- und Demminerstraße außer­Handverkaufsartikeln durch die Krankenkassen." Die Fabrikantenverbände haben gegen die Selbstabgabe durch belebungsversuche an, die bei den beiden schwerverletzten Männern ordentlich beeinträchtigt. Selbst der knappe Straßenbahnkörper Alle Ver- wird durch den Transport von Arbeitsmaterialien noch in Stranfenfaffen eine Aktion unternommen. Reichsversicherungsamt erit nach mehreren Stunden von Erfolg gefrönt waren. und Handelsminister haben ihnen mit glatten Absagen geant- leßten wurden nach ihren Behausungen gebracht und dort belassen. Anspruch genommen und hindert sowohl Straßenbahn, die tvortet. Es fehlt eine gesetzliche Handhabe, den Kranfenfassen Im Laufe der Nacht hat sich das Befinden der sechs Verunglückten übrigen Fuhrwerke, sowie den Fußgängerverkehr. diese Betätigung zu verbieten. Auf fruchtbareren Boden fielen erheblich gebessert. Drei Arbeiter und das junge Mädchen sind fast die Fabrikantenflagen beim Minister des Innern. Er ficht in der völlig wiederhergestellt und können schon heute ihre Arbeit wieder Selbstabgabe durch Krankenkassen die Gefahr, daß schließlich Ge­schäftsleute die betreffenden Heilmittel überhaupt nicht mehr aufnehmen. Die beiden schwerer verletzten Arbeiter müssen aller­würden führen wollen. Auf einer geheimen Konferenz von Fabri- dings noch das Bett hüten, befinden sich aber außer Lebensgefahr. fanten der in Frage kommenden Branchen, auch von Apothefern Die Namen der sechs Verletzten waren bisher nicht zu ermitteln, Samt Drogisten  , find die gegen die Krankenfassen gerichteten angeblich sollen sie zum Teil selbst der Verwaltung des Gutes Por­Wünsche und Pläne vorgetragen worden. Empfohlen wurde unter nim nicht bekannt sein. Es handelt sich ausschließlich um russische anderem, sich an den neuen Vorsitzenden der Allgemeinen Orts Staatsangehörige, die erst seit kurzer Zeit auf dem Gute beschäftigt trantentasse Berlin  , den Arbeitgeber Kommerzienrat Simon, zu werden. Die defekte Zeitung ist bereits wieder betriebsfertig wenden. Auch die Presse versteht sich: die bürgerliche ibill hergestellt. man bearbeiten. Das Reichsversicherungsamt hat bei Kranken­tajsen angefragt, wie groß bei ihnen die Selbstabgabe ist und wieviel sie dadurch ersparen. Referent teilte ein paar lehrreiche Proben mit. Erspart wurden in 1913 bei der Berliner  Buchdrucker- Ortstranfenfasse mit 28 000 Mitgliedern 5672 M., bei der Neuköllner Allgemeinen Ortskrankentasse mit 35 000 Mii­gliedern 9379 M. Das müsse den Ministerien und Versicherungs-| Restaurant Schmidt, Am Zirkus 10, statt.

zeigte, was die Röntgentechnik in der Feststellung von Fremd körpern und Knochenbrüchen sowie von inneren Krankheiten leistet und gab einen Ueberblick über die Röntgentherapie bei Saut­frankheiten und Erkrankungen tiefer liegender Organe. Zu einer Diskussion fam es nicht. Der Herausgeber der Deutschen Krankenkassenzeitung"

H. Sydow referierte über:

Es erhebt sich die Frage: Muß das alles so sein? Wir antworten mit einem glatten Nein!

Bei einigermaßen gutem Willen läßt sich der Wagen- und Fußgängerverkehr besser und sicherer regeln, als das heute der Fall ist. Der Firma Berger, welche die Arbeiten in der Chauffeestraße ausführt, sollte sehr deutlich zum Bewußtsein ge­bracht werden, daß sie mit der Ausführung der Bauarbeiten auch Vorsichtsmaßregeln für Sicherheit und Gesundheit des Publikums zu treffen hat. Da darf der Kostenpunkt feine Rolle spielen. Und darauf kommt es an. Wir rufen nicht nach Polizei. Wenn aber irgendwo ein Streit ausbricht, findet sich die Polizei umgehend ein, um die Streifposten als ,, Verkehrshindernis" anzusehen und ihre sofortige Beseitigung durch Sistierung nach der Polizeiwache vorzunehmen. Hier 1. Wahlkreis, 3. Abteilung. Der Bahlabend findet jegt im aber läßt man alles feinen Gang gehen. Wieviel Menschen Isollen sich hier noch das Genick brechen?

Parteiangelegenheiten.