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noch darum, Me Frist festzusetzen, die der Firma VMigerweis« ge< stellt werden müsse; dabei könne es sich nur um wenige Tage handeln, so daß aller Voraussicht nach in den nächsten Tagen das Betriebsverbot ergehen werde.' So die Zuschrift des Polizeipräsidiums I Der noch so geduldige Bürger wartete nun der.wenigen Tage' aber statt daß es besser wurde, wurde es wieder schlimmer. Am Dienstag früh war der Gestank so unerträglich, datz alle Anwohner trotz der drückenden Schwüle die Fenster nicht öffnen konnten l Es ist geradezu unerhört, dah trotz der Zusage des Polizei- Präsidiums dieses noch immer nicht mit der erforderlichen Ent- schiedenheit dem groben Unfug, den sich diese Hefeverwertungs- gesellschast erlaubt, ein Ende gemacht hat. Schon in jener Stadt- verordnetenfitzung wurde von unserem Redner mit Recht betont, daff die Bürgerschaft schon viel zu lange habe warten müssen, bis die Polizei eingeschritten sei würde es sich um eine Versammlung von Jugendlichen handeln, dann sei sie sicher rascher zur Stellei Immerhin nahmen die Stadtverordneten an, nun werde in wenigen Tagen dem Uebel ein Ende bereitet sein. Statt deffen dauert der Skandal weiter: die schönste Gegend deS Nordens darf zum Schaden der erholungS - und genesungsuchcnden Anwohner um deS Profites jener Gesellschaft willen weiter verpestet werden. ES ist Pflicht des Magistrats, nun sofort und in der allerschärfsten Weise von der Polizeibehörde zu fordern, daß sie zum Schutze der Bürger endlich die notwendigen Maßnahmen trifft. Schlimm genug ist eS schon, daß ein so großes Gemeinwesen wie die Stadt Berlin weniger Rechte hat wie das kleinste Dorf: wir dürfen zwar die Polizei bezahlen, aber wenn die Stadt polizeiliche Hilfe braucht, muß sie erst an den Alexanderplatz petitionieren I Die Polizei hätte freilich nun die doppelte Pflicht, in ausreichendster und verschärfter Weise die Interessen der Berliner Bürger wahrzunehmen I Statt dessen aber muß eine solch dreiste Rücksichtslosigkeit, wie sie sich die Hefeverwertungsgesellschaft erlaubt, erst durch wiederholte.ergebenste' Zuschriften des Magistrats und durch eine Beratung der Stadt- verordnetenverfammlung gerügt werden um schließlich von der Polizei nicht einmal rasch und durchgreifend beseitigt zu werden! Zur Beilegung deS Streiks der Kassenärzte im Kreise Nieder- barnim hat der Handelsminister auf heute nachmittag 4 Uhr eine Besprechung im Oberversicherungsamt in Groß-Berlin einberufen, an der voraussichtlich auch Vertreter des Leipziger Verbandes teil­nehmen werden._ Jungdeutschland in den Jenen. Da? Scherische Regierungsblatt fetzt 12S Preise im Gesamt­betrage von 3000 M. aus für die besten Schilderungen.charak- teristischer Erlebnisse, tapferer oder kluger Taten, lustiger Streiche, origineller Gedanken deutscher Jungen und Mädchen'. Na, denn man loS I An lustigen, lies: dummen Streichen der Jungdeutsch- landbündler hat e» ja noch nie gefehlt. Der Phantasie unserer schreib- seligen.Nationalen' ist breitester Spielraum gelassen, und so wird aus dem Wettbewerb mehr Dichtung als Wahrheit herauskommen, was dann als bare Münze ausgespielt wird. Ein Kriminalbeamter in Steglitz erschossen. Zu einem verhängnisvollen Nenkontre zwischen einem Polizei- beamten und einem Exzedenten ist es in der Nacht zum Dienstag in Steglitz gekommen. Dort wurde an der Ecke der Hubertus- und Düppelstratze der Kriminalbeamte Georg Weit von dem 25jährigen Hans Krahne durch drei Revolverschüsse getötet. Wir erfahren über die Bluttat folgende Einzelheiten: In dem Hause Herderstr. 3 in Steglitz wohnen die Bildhauer 38. Krohneschen Eheleute, die sich in der ganzen Nachbarschaft all- gemeiner Achtung erfreuen. Das Ehepaar besitzt außer einer jüngeren Tochter einen 2Sjährigen Sohn HanS, der seinen Eltern schon großen Ämnmer bereitet hat. HanS Krahne war seit langer Zeit arbeitslos und zeigte trotz der dringenden und gütlichen Bitten der Eltern keine Lust, sich ernsthaft nach einer Beschäftigung umzusehen. ES kam schließlich zu einer völligen Entfremdung zwischen den Eltern und dem Sohne, die dazu führte, daß vor einigen Tagen der Vater dem Sohne einen größeren Geldbetrag einhändigte gegen das Versprechen, nach Hamburg zu fahren und sich dort auf einem Schiffe anheuern zu lassen. Hans K. fuhr auch nach Hamburg , dachte aber nicht daran, sich dort irgendwie nach Arbeit umzutun. Er blieb nur so lange in Hamburg , als das Geld reichte, und kehrte vorgestern wieder nach Berlin zurück. Als er zu seinen Eltern kam, weigerten sich diese, ihn aufzunehmen. K. trieb sich nun in Steglitz umh?r und versuchte wiederholt, seine Eltern zur weiteren Hergabe von Geld zu ver- anlassen, was diese aber verweigerten, da sie schon viel Geld ihrem aus der Art geschlagenen Sohne geopfert hatten. In der letzten Nacht wurde Hans Krahne in der Schloßstraße in eine schwere Schlägerei verwickelt und als einer der Haupttäter festgenommen. Nach Fest- stellung seiner Personalien wurde er wieder entlassen. Bald darauf, zwischen 4 und X5 Uhr morgens, traf der Kriminalbeamte Georg Weit den K. in der Hubertusstratze, wo er Lärm verübte und den Beamten, dem er Vorwürfe wegen seiner ersten Feswahme machte, beleidigte. Als der Kriminalbeamte ihn zur Rede stellte, flüchtete K. Weit verfolgte ihn und holte ihn auch an der Ecke der Düppelstratze ein. In diesem Augenblick wandte sich Krahne um und schoß aus einem bereitgehaltenen Revolver auf den Beamten los. Ehe sich der überraschte Beamte wehren konnte, wurde er von zwei Kugeln in die linke Brust getroffen. Als sich der Getroffene nun unwillkürlich zur Seite wandte, erhielt er einen dritten Schutz in den Rücken. Zwei weitere Schüsse gingen fehl. Blutüberströmt und besinnungslos stürzte der Beamte zu Boden und gab nur schwache Lebenszeichen von sich. Run kam dem K. zum Bewußtsein/ Ivas er angerichtet hatte, er brachte den Schwerverletzten selbst nach der nahen Rettungswache. Hier konnte der Arzt aber nur noch den inzwischen eingetretenen Tod des Beamten feststellen. Krahne , der völlig gebrochen ist, ließ sich willenlos auf der Unfallstation von der inzwischen telcphonisch benach- richtigten Polizei verhaften. Das Gewitter, das gestern über Berlin herniederging, war ein recht heftiges; mächtige Wassermassen füllten die Straßen und riefen an vielen Stellen Ueberschwemmungen hervor. Besonders beeinträchtigt von dem Gewitter wurden die an vielen Stellen der Vororte arrangierten Ferienspiele für die Kinder. Auf den Außenspielplätzen der Stadt Berlin ist zum Schutze der 5dinder gegen eintretende schlechte Witterung Vorsorge durch große Schutzhallen getroffen, wo die Kinder unterkommen können. Ein Ehepaar in den Tod. Im Einverständnis miteinander haben am Montag der Kaufmann Karl AllmerS und seine Frau in ihrer Wohnung Weimarer Str. 11 in Eharlottenburg ihrem Leben ein Ende gemacht. Montagmorgen um 10 Uhr etwa schickte das Ehepaar seine drei Kinder, zwei Mädchen und einen Sohn im Alter von 11 bis 14 Jahren, zu einer Ver- wandten zu Besuch. Als die Eltern dann allein waren, schritten sie zur Ausführung der traurigen Tat. Sie gingen in die Küche, drehten den Gashahn auf und erwarteten den Tod. Als die Kinder am Abend heimkamen und keinen Einlaß fanden, gingen sie ängstlich und verschüchtert zu den Nachbarn. Der Portier öffnete darauf mit einem Nachschlüssel, und als man eindrang, da fanden die unglück- verantwortlicher Redalteuri Albert Wachs, Berlin , Für de? kichen Kinder khr« Aftern toi in der Küche, den Vater am Tisch sitzend, die Mutter auf der Erde. Aerztliche Hilfe konnte nichts mehr ausrichten. Die Ursache zu dem Verzweiflungsschritt soll in schlechten finanziellen Verhältniffen zu suchen sein. Zwei städtische Geheimräte scheiden nach der Meldung hürger- sicher Blätter am 1. Oktober aus dem städtischen Dienst: die Jrrenhausdirektoren Sander und M o e l i von den Anstalten Dalldorf und Herzberge. Sonder ist 76, Moeli 65 Jahre alt. Beide Herren, die sich angeblich ins Privatleben zurückziehen, haben ihre Verdienste; trotzdem ist eS wünschenswert, daß mit jüngeren Kräften ein ftischerer Zug in unser Berliner städtisches Jrrenwesen, über das in den letzten Jahren nach vielen Richtungen hin gellagt wurde, ein- kehrt. Geheimrat Sander ist vom Alter gebeugt, und auch Geheim« rat Moeli konnte sich schon seit Jahren der Leitung der Irrenanstalt Herzverge nur sehr mäßig widmen, weil er von anderen Facharbeiten stark in Anspruch genommen war. Die Neubesetzung der frei- werdenden Stellen dürfte zum 1. Ottober 1914 noch nicht erfolgen, da sich bis dahin die städtischen Instanzen über die Wahl der neuen Männer kaum schlüssig sein werden, Arbefter-Bildungsschule. Die Kurse find beendet. Die Mit- glieder werden dringend ersucht, die noch ausstehenden Bibliotheks- bücher am nächsten Donnerstag von 89 Uhr abzuliefern, da die Bibliothek geschloffen wird. Straßensperrung. Der südliche Fahrdamm der Alexanderstraße am Alexanderplatz ist wegen Pflasterarbeiten vom 8. d. MtS. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Vorbildlich". von dem Exerzierplatz an der Schönhauser Allee hat die Stadt bekanntlich nur die Hälfte erworben, den anderen Teil ließ die Militärverwaltung mit einer Mauer umgeben. Ueber diese, unge- fähr 2l/j Meter hohe Mauer lugt neuerdings eine an sich schon über- flüssige Tafel, die da kündet. Militär- UebungSplatz. DaS unbefugte Betreten, jede Be- fchädigung n. Verunreinigung de» Platzes ist verboten. Generalkommando Gardekorps . (Das Wort.Verunreinigung' ist klein geschrieben.) DaS Gelände wird nur selten benutzt. An die Stadt veräußert, würde eS der Bevölkerung des Nordens sehr gute Dienste leisten. Berloren wurde am Freitag, den S.Juli, abends, in einem Zuge der Hoch- und Untergrundbahn auf der Strecke vom Bahnhof Insel« brücke blS zur Station Nordring ein Paket, enthaltend Mitglieds- bücher und Beitragsmarken des Deutschen Holzarbeiterverbandes. Der ehrliche Finder wird gebeten, diese für ihn wertlosen Sachen im Bureau des Verbandes, Nungestr. 801, Zimmer 6, abzugeben. Am Dienstag, den 30. Juni, abends, ist in dem vom Bahnhof Gesundbrunnen um 7.23 Uhr abfahrenden Nordringzuge, Richtung Stralau- Rummelsburg, eine Wachstuchtasche, enthaltend Beitrags- marken und Bücher vom Deutschen Metallarbeiterverband liegen ge- blieben. Da Verlierer eventl. den Schaden ersetzen muß, wird der ehrliche Finder gebeten, dieselbe in der.BorwärtS'spedition, Lichten- bcrg, Wartenbergstr. 1, abgeben zu wollen oder seine Adresse an- zugeben. Verloren ist auf dem Dampferausflug der Sparverelne Hoffnung und Frohsinn nach Müggelheim eine schwarze Damenhandtasche mit Inhalt. Gegen Belohnung abzugeben bei Müller, Neukölln, Mahlower Straße 25._ Vorortnachrichten. Tempelhof . Oeffentliche Versammlung unter freiem Himmel. Am Sonntagmittag fand die öffentliche Versammlung statt. Trotz de» strömenden Regens waren zirka 700 Personen erschienen. Zum ersten Punkt der Tagesordnung.Denkmalsschändung und Klassenjustiz' sprach Genosse Dr. Breitscheid, der in packender Weise die ungeheure Härte des Urteils im Charlotten- burger Denkmalsprozeß mit der edlen Milde verglich, mit denen Soldatenmißhandler, Studenten sowie Unternehmer vor Gericht be- handelt werden. Die Ausführungen des Referenten fanden den leb- hasten Beifall der Versammlung. Zum zweiten Puntt der TageS- ordnung:.Wer vergiftet die öffentliche Meinung in Tempelhof und Mariendorf ?' sprach Genosse Ewald, der in kurzer und treffender Weise den Tharalter und die Schreib- weise der.Tempelhofer Zeitung' beleuchtete und den am Orte wohnenden Arbeitern und anständig denkenden Bürgern, besonders aber den Parteigenoffen zu erwägen gab, ob sie in Anbetracht der Schreibweise des genannten Blättchens dieses noch weiter durch Abonnements unterstützen wollen. Redner teilte noch mit, daß ihm bereits mehrere Zuschriften übermittelt worden seien, wonach die Be- treffenden ihrer Empörung über dieKampfesweise dieser Zeitung dadurch zum Ausdruck brachten, daß sie nicht nur das Blatt nicht mehr lesen, sondern auch nicht mehr bei Geschäftsleuten kaufen wollen, welche dieses Organ noch länger durch Inserate unterstützen. Durch stürmische Zwischenrufe und stürmischen Beifall am Schlüsse der Ausführungen des Redners bekundete die Versammlung ihr Ein- Verständnis mit seinem Vortrage. In der Diskussion sprachen noch im Sinne des letzten Referenten die Genossen Schmidt-Tempelhos und Reichardt-Mariendorf . Von den Gegnern meldete sich niemand zum Wort. Mit einem kräftig aufgenommenen Hoch auf die Sozialdemokratie wurde die imposante Versammlung geschloffen._ Neukölln. Der bürgerliche Stadtverordnete Franz GnidowSky, der ein Mandat der ersten Abteilung innehatte, ist am Sonntag einem Schlaganfall erlegen. Der Verstorbene war besonders im Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose an hervorragender Stelle tätig. Die Einweihung des städtischen Sportplatzes, Grenz-Allee. findet am Sonntag, den 12. Juli, nachmittags 2,/3 Uhr nachmittags, statt. Den Teilnehmern, welche keine Eintrittskarten besitze», ist der Zu- gang durch Portal III und IV gegen Entnahme eines Programms fijr 10 Pf. gestattet. Der gemeinsame Festzug des Sporlkarlells findet vom Etablissement Karlsgarte» aus statt. Abmarsch mit Musik dort- selbst nachmittags 1 Uhr. Charlottenburg . Sein diesjähriges Sommerfcst feiert der Männer- und Frauen- chor.Charlottenburger Liedertafel' am Sonnabend, den 11. Juli, im Vergnügungspark Juugfernheide, Tegeler Weg 74/75. Treptow 'Baumfchulenweg. Kinderferieufpiele werden in diesem Jahre zum ersten Male von der Gemeinde unter Aufsicht von Lehrern und Lehrerinnen ver- anstaltet. Durch einen von der Kinderschutzkommission an die Ge- meindeverwaltung gestellten Antrag sowie durch tatkräftige Unter« stützung der sozialdemokratischen Gemeindevertretung ist eS endlich gelungen, auch für unsere Gemeinde Ferienspiele ins Leben zu rufen. Dieselben finden statt: Für OrtSteil Baumschulenweg täglich von 811; für Knaben auf dem Gemeindespielplatz in der Nähe des GemeindeftiedhofeS, und für Mädchen hinter der Kirche auf dem Spielplatz. Die von der Kinderschutzkommiffion geplanten Ferienspiele finden daher vorläufig nicht statt. Die Spiele, welche für den OrtSteil Treptow stattfinden, werden später bekannt gegeben. Kaulsdorf . Aus der Gemeindevertretung. Nicht 99 M., wie unser Bericht sagt, sondern 991 M. zahlt die Kirche als Entschädigungssumme für die gesamten Küsterdienfte. Marlendorf. Der FericuauSssug findet heute statt. Trestpuntt am RatbauS '/öS Uhr, Abmarsch pünktlich 2 Uhr. Für Nachzügler Treffpunkt im Restaurant Schweizerhau?. Jnh. Strietzke, Großbeerenstraße. Kein Fahrgeld. Den Kindern ist Mundvorrat mitzugeben, für Getränke sorgl das Komitee. Steglitz . Religion gut Gesctzeskunde ungenügend Diese Zensur ge­bührt dem Pfarrer Hermann Nanninger in Steglitz , der sich berufen fühlte, gegen die Wahl der beiden sozialdemokratischen Gemeinde- verordneten Krug und Leimbach einen Protest an den Gemeinde- vorstand loszulassen. Um die Weltfremdheit unserer.Ge« bildeten', die so gern mit souveräner Verachtung auf das .ungebildete Arbeiterpack' herabblicken, zu illustrieren, sei der schnurrige Protest dieses Herrn auszugsweise wieder- gegeben. Zuvor sei noch bemerkt, daß eS sich um eine Nachwahl handelte, die bekanutlich auf Grund der vorhandenen Wählerliste stattfinden muß. In dem Protest, der der letzien Gemeinde- Vertretersitzung in Abschrift vorlag, heißt es:.... Nach meiner Beobachtung haben sich Personen an der Wahl beteiligt, welche gar nicht mehr in Steglitz wohnen, aber deren Namen noch in der Wählerliste standen... Da nun bei Kommunalwahlen doch nur Einwohner der betr. Kommune wahlberechligtsind,... so beantrage ich, die Namen sämtlicher Personen, welche nicht mehr in Steglitz wohnen, aus der Wählerliste zu streichen und den von ihnen gewählten Kandidaten soviel Stimmen abzuziehen, wie von auswärts Wohnenden auf sie gefallen sind und demnach das Wahlresultat zu berichtigen.... Das Einwohnermeldeamt kann in Gemeinschaft mit der Wahlkommtsfion resp. dem Wahlvorstand diese Berichtigung des Wahlergebniffes vornehmen, ohne daß eine nochmalige Wahl nötig ist...' Sehr schön gedacht, Herr Pastor, aber das geht selbst in Preußen nicht zu machen, und deshalb beantragte der stellvertretende Gemeindevorsteher, Schöffe Fabarius, im Namen des Gemeindevorstandes, die Wahlen für gültig zu erklären, was denn auch beschlossen wurde. Genoffe Richard Krug wurde hierauf eingeführt und verpflichtet. Da Genosse Leimbach verreist war, konnte deffen Einführung nicht erfolgen. Für Ausstattung einiger Räume i» der Volksschule Sachsenwaldstraße, die belaimtlich das Lyzeum II provisorisch aufnehmen soll, wurden 7000 M. be« willigt und einem Antrage zugestimmt, während der großen Ferien die Schulhöfe als Spielplätze freizugeben. Debattelos bewilligt wurden Nachforderungen für 1913 in Höhe von rund 57 000 M. Zum Besuch der> Werkbund-AuSstellung in Köln wurde Gemeindeverordneter Lehmann und zum Kongreß für öffent- liche GesimdheitSpflege in Stuttgart die Gemeindeveroroneten Aßmann (Soz.) und Radtke delegiert. Ferner wurde auf Antrag des Gemeinde« Vorstandes beschloffen, im Monat August eine Besichtigung unserer Ferienkolonie in Prerow an der Ostsee durch die Gemeindevertretung zu unternehmen. Das Fahrgeld geht zu Lasten der Gemeindekasse, während die übrigen Kosten die Teilnehmer selbst zu tragen haben. Auf eine Anfrage betreffend die Stadiwerdung unseres Dorfes ant- wortete der Vorsitzende FabariuS, daß demnächst nochmals ein« Denkschrift dem Abgeordnelenhause übermittelt werden soll. Sturz eines Kindes a«S dem dritten Stockwerk. Ein Bebauet- sicher schwerer Unglücksfall hat sich am Dienstagabend in der Herder- straße in Steglitz ereignet. Der dreijährige Sohn de» Arbeiter? Stein war auf kurze Zeit allein in der im dritten Stockwerk ge« legenen Wohnung geblieben. Während der Abwesenheit der Mutter öffnete der Kleine das Fenster, um nach der Mutter auszuschauen. Dabei beugte fich der Knabe zu weit über die Brüstung, verlor daS Gleichgewicht und stürzte kopfüber in die Tiefe. DaS bedauernS« werte Kind erlitt eine klaffende Kopfwunde und erhebliche inner« Verletzungen und fand im KreiSttankenhaus« zu Lichterfelde Auf« nähme. Trotz der schweren Verletzungen hoffen die Aerzte den Kleinen am Leben erhalten zu können. Sitznngstage der Stadt-»nd Gemeindevertretungen.> «ruchmühle. Donnerstag, de» 9. Juli, abend» s Uhr, im Gemeinde- bureau. Rofenttzal. Donnerstag, den 9. ynB er., abend» 9 Uhr, te der Aula der Gemeindeschule, Schlllerstraße. Diese Sitzungen sind IsfentNch. Jeder«emelndeangehörlge«st be- rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen. WttterungsSberücht vom 7. Jnli 1014. DSette»Prognose kür Mittwoch, den 8. Juli 1014. Kühler, zunächst vorherrschend wolkig, bei mäßigen südweftichen Winden; etwas Ziegen und Gewitterneigung; später langsam wieder ausllarend. Berliner Wetterbureau. LSetterausflchtcu für das mittlere Norddeutschland bis Toilnerötagmittag: Anfangs noch überwiegend bewölkt, mit weiterer Abkühlung und etwas Regen. Strichweise, besonders im Osten auch Gewitter, später im Südwesten beginnende Aufheiterung und wieder ein wenig wärmer. Amtlicher Marktbericht der städtischen MarNhallen-Dtreltion über den Großhandel in den Zentral-Markthallcn.(Ohne Verbindlichkeit.) Dienstag, den 7. Juli. Fleisch: Rindfleisch per 60 kg Mark: Ochsen­fleisch la 7082, do. IIa 6669, do. lila 6766; Bullensletsch la 66 76, do. IIa 6266; Kühe, seit 4556, do. mager 3545, Fresser 6065, do. Holl. 5060; Bullen, dän. 4060. Kalbfleisch: Doppellender 110130; Mastkälber la 8698, do. IIa 72 82; Kälber gcr. gen. 42 58. Hammel­fleisch: Masllämmer 8890; Hammel la 7587, do. IIa 6774, do. austräl. ,; Schafe 74 78. Schweinefleisch 5165. Eier: Landcier Schock 3.503,80; Trinkeier 4,004,20. Butter: Molkcreibiitter per SOKa 90105; Landbutter 8090. Gemüse, inländisches: Rhabarber, Hamb . 100 Bund 0,00 0,00, do,, hiesiger 2,002,25; Kartoffeln, rnagnuiu bonurn 50 kg 4,00 4,25, Wohltmann 3,503,75, runde, weiße 3,60 3,75, Daberschc 3,754,00, neue weiße 5,005,50, do. Rosen 4,00 5,00, do. Magde­ burger 6,00 6,50; Porree, Schock 0,751,00; Spinat 50 kg 5,00 7,00; Schoten 3,006,00; Mohrrüben, Schockbund 0,901,00; Champignon 50 kg 30,0035; Kohlrabi. Schock 0,60 1,00; Wirsingkohl, hiesiger, Schock 3,006,00; Blumenkohl. Erfurter 100 Stück 6,0020,00; Meerrettich, Schock 3,50 12,00; Pcterfllienwurzel, neue, Schockbund 1,003,00; Radieschen 0,50 0,75; Salat, Schock 1,002,00; Zwiebeln, Schockbund 0,70 1,00, do. 50 kg 1213; Tomaten 50 kg 28,00; Pfefserlinge 3040; Puffbohnen 50 kg 10,0012,00. Ausländisches. Kartoffeln, kanar. 50 kg 0,000,00, do. Malta -, neue 0,00 0,00, do. ital. lange, neue 6 12,00, do. italienische runde, neue 2,00 8,00, do. ungarische 4,00 6,00, Tomaten kanarische, Kiste 0,00, do. italienische 50 kg 4,00 14,00, do. sranzöstsche 8,C0 12,00; Blumenkohl, holländischer la 100 Stück 15,00 bis 22,00, do, IIa 0,000,00; Zwiebeln, ägyptische 60 kg 18,00, do. ital. 10,0012,00, do. ungarische 11,00 12,00; Gurken, voll. 100 Stück 5,00 11,00, do. Einlege-, ital. Schock 1,50 2,25; Bohnen, grüne, ital, 50 kg 14,00 24,00, do. französische 0,0000,00, do. ital. Beutel ca. 5 kg 1.402,20, do. nng. Beutel 1,00 2,00. Wachsbohuen, italienische 50 kg 0,09",00. O b st und Südfrüchte. Kirschen 50 kg Thüringer 7.00 11,00, schlesische 7,0014,00, Bcrdersche 8,0015,00, do. Kuupper 18,0030,00, holländ., saure 0,00 0,00, ung. Natten 0,00 0,00, Aepsel, australische, Kiste 6,0014,00; italienische, 50 kg 8,00 20,00; Birnen, italienische, 50 kg 8,00 22,00. Erdbeeren, holländische, 50 kg 18,0022,00, Wcrdersche 10,00 20,00, Beelitzer 0,000,00, Hamburger 20,0030,00, Wald­erdbeeren 50,0060,00; Stachelbeeren, unreif, hies. 00, do. holländ. 0,00; reise, hies. 10 15; Himbeeren, 50 kg 1822; Johannisbeeren, hiesige 50 kg 10,0015,00; Blaubeeren 20,0025,00; Aprikosen, ital. 24,00 bis 28,00, franz. 20,00 30,00; ungarische 18,0020,00; Pfirsiche, ital. 20,00-50,00; ranzösische 20,00 40,00; Pflaumen, italienische 10,00 25,00; Mispeln, talicuischc 10.0014,00; Bananen, Jamaika 14,0016,00, kanarische 15,0018,00; Erdnüsse 28,0030,00; AnanaS 70,0085,00; Zitronen, Messt»« 300 Stück 8,0012,00, Messina 360 Stück 7,50-11,00, Messina 150 Stück 6,0010,00. Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin , Druck u.Berlag: Vorwärts Buchdruckerei t. Vcrlagsaiistalt Paul Singer& Co, Berlin SW«