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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 38.

Soziale Ueberlicht.

Donnerstag, den 15. Februar 1894.

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11. Jahrg.

Das Mainzer Gewerbegericht, aufgefordert von der unter allen Umständen anerkannt werden, da diese unter Berück heffischen Regierung, hielt am 12. d. M. eine gemeinsame fichtigung aller Vorschriften, also ordnungsmäßig ein Sigung ab, um über eventuelle Ausnahmen bei dem in Aussicht berufen war. Achtung, Schneider   und Schneiderinnen! Wohin folle es führen, wenn Volts- Ver­nach stehenden Verbot der Sonntagsarbeit im Fabrik- und Werkstätten- sammlungs- Beschlüsse so kurzer furzer Zeit umgestoßen Die Agitationstommission ist in der letzten öffentlichen betrieb ein Gutachten abzugeben. Schon nach kurzer Debatte werden? Wie er aber in Erfahrung gebracht habe, Schneider und Schneiderinnenversammlung aus Kollegen und kam zu Tage, daß ein gemeinsames Einverständniß nicht erzielt bedürfe es infolge des Zusammentreffens widriger Umstände und Kolleginnen der verschiedenen Branchen zusammengejeßt. Damit werden konnte. nun alle Branchen vertreten sind, wird in einer demnächst folgendes: Das Ergebnis der langen Diskussion war der ungenauen Berichterstattung des Referenten in der ersten stattfindenden Versammlung eine Kollegin aus der Kostüm­Versammlung dringend einer nochmaligen Prüfung der An­Die Arbeitgeber verlangen für den Werkstättenbetrieb der gelegenheit mit dem Inhaber von Sanssouci", der er bei Auf­branche noch hinzugewählt. Um wirksam arbeiten zu können, D'amen und Herrenschneider die Freigabe der vier rechterhaltung der übrigen gefaßten Beschlüsse durchaus zustimme. werden alle die Gesammtheit intereffirende Angelegenheiten Sonntage vor Ostern und Pfingsten und aller Sonntage im Mit einem Amendement des Genossen Gumpel, gleichzeitig surch diese Kommission vorberathen und den Versammlungen Oktober und November; während die Arbeitnehmer je einen in eine nochmalige Diskussion über die Zeitdauer der Sperre unterbreitet. Anregungen aus dem Kreise der Kollegen und Sonntag vor den hohen Feiertagen opfern wollen. Für den über das Etablissement Buggenhagen" am Moritzplatz einzu Kolleginnen wolle man daher unserem Bureau, Schüßen- Werkstättenbetrieb der Schuhmacher verlangen die Arbeitgeber treten, fand der Antrag des Genossen Grauer Annahme. traße 18/19, Adresse J. Timm, Restaurant Freigang, unter die Freigabe der 4 Sonntage vor Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Gumpel theilte hierauf die Gründe mit, welche die Lokalfom­Die Arbeitnehmer wollen nur je einen Sonntag zulassen. Für mission zu dem Beschluß fommen ließen ,,, Sanssouci" nicht zu sperren. Mit allen, von anderen Seiten ausgehenden Aktions- die Kürschner verlangen die Arbeitgeber alle Sonntage zur Der Saal war am 22. Januar, an dem Tage, wo die fünf großen bestrebungen, die nur Bersplitterung herbeiführen, haben wir Arbeit in den Monaten Oktober, November und Dezember, die Arbeitslosen- Versammlungen stattfanden, schon wochenlang vor­nichts gemein. Wir bitten daher auf die von der Agitations- Arbeitnehmer verweigern jede Ausnahme. Für den Betrieb und her an den Berliner Schauspiel- Berein" vermiethet. Da Sonn­tommission einberufenen Versammlungen zu achten. die Beschäftigung der Buchbinder, Portefeuille- Arbeiter, Graveure, tags die Konzerte der Stettiner Sänger stattfinden, wobei der Die Agitations- Rommission Holzbildhauer, Lackirer, Sattler, Tapezirer, Spengler, Uhrmacher Parquetboden derart mitgenommen wird, daß er zum Tanz un­der Schneider und Schneiderinnen Berlins  . und Vergolder verlangen die Arbeitgeber die Freigabe der vier geeignet ist, so mußte er auf ausdrücklichen Wunsch des Re­J. A.: Arthur Mähr. Sonntage vor Weihnachten, während die Arbeitnehmer auch hier giffeurs des Vereins gebohnt werden. Ferner war das Num­jede Ausnahme ablehnen. Der Vorsitzende wird das Ergebniß meriren von 1500 Stühlen und das Aufstellen von in anderen der Regierung unterbreiten. Theatern entliehener Dekoration nothwendig. Redner verlas

breiten.

Aufruf au alle Händler in Berlin   und Umgegend! Die Unterzeichneten laden hiermit alle Händler, die in Straßen oder Lokalen ihrem Gewerbe nachgehen müssen, zu einer

Besprechung ein, die die Gründung eines Vereins zur gegen feitigen Unterſtügung bezwecken soll. Diese Besprechung ist zum Dienstag, den 20. Februar, Nachmittags von 2-6 Uhr, im Lokake des Herrn Kaßner, Manteuffelstr. 86, einberufen. Wir bitten um recht rege Betheiligung.

Die Anzahl der Gewerbegerichte in Deutschland  . Die zum Beweise dieser Angaben ein Schreiben des Regisseurs jenes in Frankfurt   a. M. erscheinenden Blätter für soziale Praxis" Vereins, Herrn Bölfe, und ein weiteres vom Theatermeister veröffentlichen in ihrer neuesten Nummer das erste ausführliche des Vittoria- Theaters, Herrn Möser  . Er( Gumpel) gab daß der vorige Referent, Genosse Jobst un berichtet Verzeichniß deutscher Gewerbegerichte nach amtlichen Quellen. 3, genügend haben möge, jedoch ausdrücklich Darnach bestehen gegenwärtig im gesammten Deutschen   Reiche habe er erflärt, daß die Kommission zu der Ueber­208 Gewerbegerichte, von denen 140 auf Preußen, 13 auf Bayern  , H. Quade, J. Heeder, G. Nadler. 14 auf Sachsen  , 9 auf Württemberg, 7 auf Baden, 4 auf Beffen, zeugung gekommen ist, Sanssouci" tönne nicht gesperrt werden. Der Streit der Teppicharbeiter in Maffer33 auf Eachsen- Weimar, 6 auf Braunschweig  , 5 auf die Reichs. Aufgabe dieser Versammlung sei es nun, den gemachten Fehler dorf bei Reichenberg i. B. dauert fort. Eine Versammlung lande und je eins auf Oldenburg  , Sachsen- Coburg  - Gotha, Reuß zu forrigiren. Mattutat nahm einen Theil der Schuld und der streifenden Arbeiter hielt die Forderung der Wiederaufnahme ä. L., Lippe- Detmold und jene der drei Hansestädte entfallen. Der Irrthümern, die in dieser Angelegenheit vorgekommen der entlassenen Arbeiter aufrecht. Die Leiter der Fabrik jedoch Ganz fehlen bisher die Gewerbegerichte in beiden Mecklenburg  , find, auf sich. Er wollte Sanssouci" zu der Arbeitslosen- Ber­machen feinerlei Konzessionen. Von den 1200 Arbeitern haben in Sachsen Meiningen  , Sachsen- Altenburg, Anhalt, beiden 450 die Arbeit wieder aufgenommen. Die Erregung unter den Schwarzburg  , Waldeck  , Reuß   j. 2. und Schaumburg- Lippe  . In Streifenden ist im Wachsen begriffen; Ruheftörungen find nicht bezug auf Sachfen wird in einem sächsischen Blatte berichtigend mitgetheilt, daß nicht 14, sondern bereits 17 Gewerbegerichte be­vorgekommen. ftehen.

Der Streik bei Weipertu. Söhne in Stöterau bei Wien   dauert fort. Man machte durch diverse Drohungen den Verfuch, die Streifenden zu bedingungsloser Arbeitsaufnahme zu bewegen, aber alles prallt fruchtlos ab an dem solidarisch musterhaften Vorgehen der Arbeiter. Am 7. Februar erschien eine Kundmachung, daß alle Streifenden definitiv entlassen sind und ihre Arbeits- und Lohnbücher bei der Ortspolizei beheben sollen. Dieses Anfinnen wurde natürlich zurückgewiesen, da die Streifenden nicht bei der Polizei in Arbeit gestanden, also auch das Geld nicht dort zu erheben haben.

sammlung am 22. Januar miethen, traf am 19. Januar Herrn hin, wo ihm die Mittheilung wurde, der Saal sei an dem Tage Dahms nicht persönlich an und ging am 20. Januar nochmals vermiethet. äußert: hätte er gewußt, die Bersammlungen würden von der Allerdings habe Herr Da hm3 nachträglich ge­sozialdemokratischen Partei, und nicht, wie er vermuthete, Arbeitslofikeit in der Schweiz  . Von dem städtischen von den Anarchisten einberufen, dann hätte er es dennoch Kredit von 5000 Franken hat die Arbeitslosen- Kommission in vielleicht mit doppeltem Personal ermöglicht, den Saal Vor­3ürich bis jetzt 4800 Franken zur Unterstützung der Be- mittags zur Versammlung herzugeben. Er( Mattutat) habe sich fchäftigungslosen verbraucht. Da deren noch in ziemlicher Anzahl jedoch bald, als er den Bescheid hatte, der Saal sei nicht frei, vorhanden, soll die bereits begonnene Sammlung von Geld- wieder auf die Suche begeben". Die von Gumpel ver beträgen zc. fortgesetzt werden. lesenen Erklärungen habe Herr Dahms beschafft, trotzdem habe sammelt worden, wozu die Regierung ihrerseits weitere 11 500 möser habe ihm versichert, daß nur in der Zeit von 12 bis er noch in Gegenwart von Beugen mit den betreffenden Herren In Basel   sind für die Arbeitslosen 34 000 Franken ge- persönlich Rücksprache genommen. Der Theatermeister Herr insgesammt 45 000 Franten aufgebracht wurden. Franken leistete, so daß bis dato für Arbeitslosen- Unterstüßung 4 Uhr Mittags die Dekorationsstücke durch ihn befestigt werden konnten, da er von 4 Uhr ab wieder im Bittoria- Garten an­

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Buzug ist strenge fernzuhalten. Unterstützung dringend nöthig! Wie die Arbeiter in den Streit getrieben werden, Freiland. Ja wenigen Tagen sollen die ersten Kolonisten, wesend sein müsse. Ebenso verhalte es sich, wie Gumpel bereits geht aus einer Buschrift hervor, die der Wiener   Arbeiter: 20 Mann an der Bahl, nach Herhka's" Freiland" in Ost- angeführt habe, mit der Reinigung des Parquetbodens. Er Zeitung" aus Mährisch Ostra u übersandt wird und in der afrika   abgehen. Die Expedition ist zusammengefeßt aus glaube diese Momente seien hinreichend, einen anderen die Ursachen des Bergarbeiterstreits in den Steinkohlengruben Geographen, Geologen, Förstern, Landwirthen u. f. w., welche zu Beschluß über das Lokal Sanssouci" herbeizuführen, der Nordbahn näher beleuchtet werden. Hauptsächliche Schuld nächst das Land zu untersuchen haben auf Bodenbeschaffenheit, als den den der Versammlung vom 4. Februar d. I.. trage die schlechte Entlohnung der sogenannten und stößer Vegetation u. f. m.; die eigentlichen Kolonisten sollen später in der hauptsächlich die Genoffen des 3. Kreises start vertreten und die Wintürafte eines Bergraths und Betriebs- Juspektors folgen. Wir brauchen hier nicht nochmals erläutern, wie wir waren.( Widerspruch.) Weiter entschuldigte Redner fein Aus­Mayer. Vor seinem Amtsantritt war es in den Gruben über diesen Sozialismus in der Nußschale" denken, die Un- bleiben in der betreffenden Versammlung( er nahm an der üblich, daß das Holz, welches zur Zimmerung in den möglichkeit der Durchführbarkeit der Herzta'schen Idee wird sich Generalversammlung der Arbeiter- Bildungsschule theil) und be= Gruben benöthigt wird, von eigens dazu bestimmten nur zu bald herausstellen. fannte sich schließlich als den Urheber der Zurückhaltung des Tagarbeitern zerschnitten und in die Gruben geschafft wurde. Versammlungsberichts, die er damit begründete, der Beschluß Gleich nach dem Amtsantritt Mayer's wurden die Ueber die Entschädigungs- Berechtigung von Kindern, sollte nicht eher bekannt werden, bis die Lokalkommission, welche Bergarbeiter gezwungen, sich das Holz vor und nach der die bei der Arbeit einen Unfall erleiden, fällte das Reichs- deshalb ihr Umt niederlegen wollte, demselben einen Kommentar Schicht ohne Bezahlung zu schneiden und hinunterzuschaffen. Versicherungsamt am 6. d. M. eine wichtige Entscheidung, der Außerdem verabfolgte man den Bergarbeitern ihr Kohlendeputat folgender Thatbestand zu grunde lag: Ein Landwirth mit hinzugefeht habe. Grauer erkannte an, daß durch die Aus­führungen Mattutats die Angelegenheit mit dem früher in Würfeltohle, seit Mayer's Antritt aber in Nußkohle. Namen Wolfsfeld war im Dezember 1892 beschäftigt gewesen, Konzerthaus Sanssouci" eine andere Wendung erhalten Die Bergarbeiter schickten ihren ältesten Genossen, einen Berg- fein Getreide mittelst einer Dreschmaschine auszudreichen. Eines habe. Die Berichterstattung war anfänglich ungenügend. mann namens Jan Kusiak, der 24 Jahre in den Gruben ge- Mittwochs, als der achtjährige Sohn des Landwirths keine Die Angriffe auf die Lokalkommission seien jedoch unberechtigt. arbeitet, zum Mayer, um Beschwerde zu führen Schule hatte, wurde der kleine Bube von seinem Vater an Sie habe sich in der Versammlung vom 4. Februar auf den gegen diese Neuerungen. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, gehalten, Garben nach der Dreschmaschine zu tragen. Bei dieser einzig richtigen, den referirenden Standpunkt gestellt und weſſen Mayer fähig ist. Er entließ auf der Stelle den Abge- Gelegenheit kam der Knabe mit einem Bein in die fragliche mitgetheilt, was vorgegangen ist, den Beschluß der Versammlung sandten der Bergleute, der eine achttöpfige Familie Maschine, so daß es später amputirt werden mußte. Der überlassend. Es wurde in der Versammlung am 4. Februar nur mil­zu ernähren hat, aus der Arbeit und hat ihn troy aller Vater des verlegten Knaben beantragte sodann bei der zugetheilt: Müller( Buggenhagen) hat seinen Saal aus Anarchisten­Vorstellungen feiner Genossen nicht wieder aufgenommen. ständigen landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft für seinen grufelei verweigert, bei Säger wurde dekorirt, bei Dahms gereinigt; Ist das nicht Provokation, ist das nicht Willkür? Und diese Sohn eine Unfallrente, die aber von der beklagten Berufs da mußte die Versammlung zu einem falschen Beschluß kommen. That steht nicht vereinzelt da; sobald sich jemand rührt, wird genossenschaft abgelehnt wurde, da der verlegte Rnabe nicht a mußte die Versammlung zu einem falschen Beschluß tommen. Ansprüche auf die Bruderlade auch verliert. Dieser Rücküchts- Kind anzusehen, das noch nicht ernstlich arbeiten könne und nur( etiva 500 Personen) zu solchen Beschlüssen nicht kompetent ge­er von Mayer rücksichtslos aufs Pflaster geworfen, wobei er feine als Arbeiter angefehen werden könne; letzterer sei vielmehr als Entschieden müsse er sich gegen die Behauptung und Auffassung richten, die vorige Versammlung sei infolge schwachen Besuches feine rasche Karrière. Die Sünden, tie der Mann an den Berg genossenschaft legte der Vater des Verletzten frühzeitig Berufung Inhibirung des Berichtes, und schließt: heute fei er ebenfalls losigkeit dankt auch der Betriebsinspektor und Bergrath Mayer Spielerei treibe Gegen den ablehnenden Bescheid der Berufs-( etwa 500 Personen) zu solchen Beschlüssen nicht kompetent ge= wesen. Weiter wandte sich Redner gegen Mattutat wegen der arbeitern verbrochen, stinten zum Himmel, und wenn der Streit beim Schiedsgericht mit dem Antrage ein, die Berufsgenossenschaft dafür, daß der Boykottbeschluß über Sanssouci" aufgehoben im Ostrauer Kohlenrevier ein allgemeiner wird, so ist es zum zur Rentenzahlung verurtheilen zu wollen. Das Schiedsgericht nicht geringen Theil ein Verdienst Mayer's. Die streikenden Hund- hielt auch die Klage für begründet und erkannte zu gunsten des wird, alle anderen Beschlüsse der Versammlung vom 4. Februar Ein Antrag, stößer haben einen Schichtenlohn von 60, 70 und höchstens Berlegten. Gegen das schiedsgerichtliche Urtheil ergriff sodann müssen jedoch aufrecht die Redezeit auf 10 Minuten zu beschränken, wurde 80 Kreuzern bei einer mörderischen Arbeit. die verurtheilte Berufsgenossenschaft das Rechtsmittel des Re- abgelehnt. Die Konsumvereins- Lagerhalter von Dresden   und bebung der Vorentscheidung und Abweisung des Klägers. Das turfes an das Reichs Versicherungsamt und beantragte Auf­schlossen, bei ihren Verwaltungen zu beantragen, am 1. Mai die Pfarrius verwart jedoch den Returs der Berufsgenoffenschaft der erste, der einen Boykott, wo er nothwendig, wie bei Reller Geschäfte den ganzen Tag zu schließen. als unbegründet und zwar aus folgender Erwägung: Weder die Entstehungsgeschichte, noch auch der Wortlaut der Unfall in der Röpnickerstraße oder Buggenhagen aufs wirtsamste versicherungs- Gefeße sprechen für eine Beschränkung des Begriffs gestaltet wissen will, im Falle Sanssouci" fei er ungerechtfertigt. 2Bittig hat die Beläge bei Dahms mit eingesehen und hält Arbeiter" auf solche Personen, welche ein bestimmtes Alter be- den Boykottbeschluß ebenfalls für ungerecht. Läterow maßt fiyen; unter Umständen können daher auch schulpflichtige Kinder viel Schuld dem Umstand bei, daß die Parteigenossen, nicht auf als Arbeiter angesehen werden. Auch ist es ohne erhebliche Be- das Vorschlagsrecht der gewählten Kommission ihrer Organisation deutung, ob die Dienstleistung des Kindes gerade als eine wesentliche Arbeitsleistung zu bezeichnen ist oder nicht, voraus: hören. Wer die Verhältnisse nicht kannte, der durfte nicht darüber gesezt nur, daß es sich um eine ernste Thätigkeit und nicht nur reden. Will man nicht auf die Organisation hören, dann ist die um eine spielartige, tändelnde Beschäftigung handelt. Es giebt der Polemit, wie sie Täterow beliebte. Hierauf wurde die Lokalkommission übrig. Schweizer   proteftirte gegen die Art eine große Anzahl von Dienstleistungen, welche weber große Diskussion geschlossen und gelangte folgender Antrag von Grauer Körpertraft noch auch technische Vorbildung voraussehen und deshalb häufig von Kindern verrichtet werden. Der achtjährige zur fast einstimmigen Annahme: Die heutige Versammlung erkennt die Beschlüsse der Volts­Knabe behält also seine Rente. verfammlung vom 4. Februar ausdrücklich als für jeden Partei= genossen bindend an und beschließt, nach genauerer Bericht erstattung und Klarlegung des Sachverhalts die Sperre über das Konzerthaus Sanssouci aufzuheben."

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erhalten werden.

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Zubeil betonte, daß wir auch Gegnern gegenüber ftrenge Gerechtigkeit walten Lassen den Saal. Er sei

Umgegend haben in einer öffentlichen Versammlung be- Reichs Versicherungsamt unter dem Vorsitz des Direktors und erst gezwungen geben sie uns müssen. Die wenigsten Wirthe seien Sozialdemokraten

Verkürzung der Arbeitszeit. Das Zentralfomitee des Schweizerischen   Typographenbundes hat beschlossen, mit 1. März laufenden Jahres unter gänzlichem Wegfall der Frühstücks- und Besperpause die tägliche Arbeitszeit in der Vereinsbuchdruckerei von 9 auf 812 Stunden herabzusetzen.

Die Delegirtenwahlen zum nächsten internationalen Berg­arbeiter- Kongreß, welcher bekanntlich in Berlin   stattfindet, haben bereits begonnen. In einer Bergarbeiter- Bersammlung in Essen  wurde Ballmann als Bertreter der Bergarbeiter in Essen  gewählt.

Schule und Sozialdemokratie. Die Oberpräsidenten sollen befragt worden sein, mit welchen besonderen Mitteln durch die Boltsschule zur Bekämpfung der Sozialdemokratie beigetragen werden könne. Es wird dabei auf Vertiefung des Religions- und Geschichtsunterrichts" hingewiesen. Diese Vertiefung" soll natürlich, soweit die Geschichte in Frage tommt, in mordspatriotischem Sinne geschehen. Aber weder diese, noch der Religionsunterricht wird an der Thatsache etwas ändern, daß der größte Theil der jungen Leute, sobald er aus der Schule in das Leben eintritt, durch die immer fritischer sich gestaltenden Erwerbsverhältnisse ganz von selbst zur Sozialdemokratie ge­drängt wird.

Derlammlungen.

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Da ein Antrag, betreffend die Zeitdauer der Sperre, über Eine öffentliche Versammlung der Parteigenoffen Buggenhagen's Etablissement nicht einging, so bleibt der Be Berlins, einberufen von der Lokalkommission, schluß vom 4. Februar in Angelegenheit dieses Lokals bestehen. tagte am 13. februar in der Brauerei Friedrichshain". Vor Gine Frage: Wie stellt sich die Versammlung zu den Eintritt in die Tagesordnung: Protest gegen den Beschluß der Wirthen, welche ihr Lokal den Anarchisten verweigern? gab Boltsversammlung vom 4. Februar betreffs des Boykotts 2c.", hierauf zu einer Auseinandersetzung mit einigen Angehörigen erbat sich Genosse Grauer das Wort und unterbreitete der dieser Partei Veranlassung. Die Genoffen Halfter und Ein alter Zopf ist infolge fortgesetzter Beschwerden unserer Versammlung folgenden Geschäftsordnungsantrag: Die 2c. Ber  - en er fertigten die Herren mit dem Hinweis darauf ab, Genossen auf dem Stadthause zu Mainz   in dieser Stadt zu sammlung beschließt, unter voller Anerkennung der von der Volks- daß die Lokalkommission der fozialdemokratischen Partei es den Falle gebracht worden. Seit dem 12. d. M. ist die Polizei- versammlung vom 4. Februar in den Konkordiasälen" gefaßten sogenannten" Anarchisten" überlassen müsse, ihre eigenen Wege stunde außer Kraft gesetzt worden. Es bekümmert sich danach Beschlüsse, welche für jeden Parteigen offen ohne weiteres bindend zu gehen; sie sei nur dazu da, der sozialdemokratischen Bewegung die Polizei nicht mehr um den Wirthschaftsbetrieb als solchen, sein müssen, den 1. Punkt der Tagesordnung der Versammlung die Säle frei zu machen. Mit demselben Recht wie die sondern sie hat nur darauf zu achten, daß es in den Wirth- dahin abzuändern, daß er lautet wie folgt: Nochmalige Beschluß- Anarchisten, könnten auch die Arbeiter, welche der Hirsch­schaften anständig zugeht. Die Wirthe sind endlich die Protokoll faffung über die eventuelle Sperre des Konzerthauses Sanssouci". Dunder'schen oder antisemitischen Richtung angehören, derartige macherei los, das Publikum die geradezu einfältige Bevor- Zur Begründung seines Antrages führte Redner an, der Ansprüche geltend machen, fie feien im Gegentheil noch schärfere mundung und die gleichmäßige Behandlung der Wirthe ist Borsigende resp. der Einberufer Genosse Gump el habe die Gegner für uns, als jene. Die Angelegenheit wurde mit durchgeführt. Wann werden wir wohl von dem großen Tagesordnung bei Eröffnung der Versammlung anders verkündet, Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Robert Schmidt Fischerdorf, so da liegt an der Spree  , das Gleiche melden als die Bekanntmachung im Inserat und an den Anschlagfäulen nahm hierauf noch Gelegenheit, eine Aufrage Grauer's laute. Er verlange, daß die Beschlüsse der ersten Bersammlung und Rräter's: wer ist am" Vorwärts" berechtigt,

tönnen?

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