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D»e? auch auZ Gründen der offenMchen Sicherheit mit aller Energie bekämpf! werden. Schon die Gefahr der Möglichkeit, daß ein anderer Mensch, als die beiden Duellanten von einer Kugel getroffen werden kann, macht es notwendig, mit dem Duellwahnsinn raschenstens ein Ende zu machen. Da« Leben eines einzigen Arbeiter» wiegt mehr, als das von hundert Duellanten. Ein einziger Hammerschlag von ihm ist ein ehrenhaftes Werk; wogegen ein Schuß oder Säbelhieb im Duell unehrenhaft, verbrecherisch und blödsinnig zugleich ist._ Spiel und Sport. vom Schwimmen. Die Illustrierte Zeitschrift für körperliche Erziehung Jugend und Spiel" enthält in der Nummer vom Juni 1914 folgende lesenswerte Darstellung über das Schwimmen von Ernst Zimmer : Der Methode des Schwimmunterrichts im Wasser hat sich das in den letzten Jahren verbreitete System des Trocken- schwimmens als vorbereitende Uebung für den Schwimm- Unterricht überhaupt angegliedert. Diese Methode bietet allerdings wesentliche Vorteile nur dann, wenn der Uebende, freischwebend an einem Gerüst hängend, die vorbereitenden als auch die eigentlichen Schwimmbewegungen in der Luft ausführend, sich beim Neben derselben gut kontrolliert und korrigiert weiß. Dauernd gewissenhaftes Neben wird dann dem Lernenden beim Nebergang zum Unterricht im Wasser ein bedeutend leichteres Neberwinden der Anfangsklippen er» möglichen, als dies sonst der Fall ist. In Turnvereinen, wo der Schwimmunterricht zum Ressort des Arbeitsprogramms gehört, Pflegen die Turnwarte die Tempis der Schwimmbewe- gungen in Form von Freiübungen vornehmen zu lassen. Die allgemeine Schwimmlehrmethode sieht vornehmlich bei uns in Deutschland die Erlernung des Brustschwiimnens vor, eine Stilart, bei welcher das präzise Zusammenarbeiten aller beim Schwimmen in Anspruch genommenen Gliedmaßen von größter Wichtigkeit ist. Die Ausgangs- und Endposition ist bei dem Bruststil die gestreckte horizontale Lage des Körpers mit gestreckten und geschlossenen Armen und Beinen. Im Anfangsstadium des Wasserunterrichts befindet sich der Schüler an der Leine. Die Lage des Schwimmschülers auf dem Wasser sei so, daß die gespannte Leine in ihrer vertikalen Verlängerung das Rück- grat des Körpers treffe. Die Fußspitzen stehen auswärts und sind gegen die Längsachse des Körpers angezogen. Das Kinn liegt auf dem Spiegel des Wassers; neigt sich der Körper auf diese oder jene Seite, so ist der Schwimmgurt hieran schuld, der in diesem Falle vom Schüler entsprechend zurechtgezogen werden muß, bis eine einwandfreie wagerechte Lage her- gestellt ist. Es folgen nun die Armbewegungen bei richtiger und voll- kommen gestreckter Lage des Körpers in drei Tempi, und zwar: Auf das nicht zu langsam und auch nicht zu kurz aus- zusprechendeEins!" werden die Handflächen mit den kleinen Fingern nach auswärts so gewendet, daß sie etwas höher als die Daumen zu stehen kontmen; gleichzeitig beginnen die voll- ständig gestreckten Arme dicht unter der Oberfläche des Wassers rechts und links seitwärts bis in die Verlängerung der Schultern zu streichen. Besonders beachtenswert ist hierbei die Geschlossenheit der Hand. Auf das nun in gleicher Folge wieEins" ausgesprocheneZwei!" werden die gestreckten Arme etwas von der vertikalen Linie, die man sich von der Schulterlinie zum Grunde des Wassers gezogen denkt, nach abwärts gedrückt, bis die inneren Handflächen sich berühren. Es muß vermieden werden, die Arme während der seit- streichenden Bewegung nach abwärts zu senken, da demzufolge Kopf und Oberkörper des Uebenden im Wasser versinken. Nach der Vereinigung der Hände werden die Arme im Ellen- bogengelenk nach vorn gebeugt, die Daumen mit vorwärts gerichteten Fingerspitzen dicht vor das Kinn gebracht; auf Drei!" folgt schnelles Vorwärtsstrecken der Arme, wobei der Körper wieder in seine ursprüngliche gestreckte Lage kommt. Es ist Aufgabe des Schwimmlehrers, dem Schüler allmählich die Zusammenfassung dieser drei Zeiträume in einen einzigen anzugewöhnen. Die Erlernung der Fußtempis wird erstlinig gleichfalls in drei Zeitabschnitten behandelt, nur sei dabei erwähnt, daß, falls dem Schüler die Gelegenheit benommen ist, die Schwimmtempi am Lande entweder beim Turnen oder sonst irgendwo zu erlernen, der Lehrer ihm am vorteil haftesten die elementarsten Bewegungen am Bandgurt bei bringt. Die Bewegungen sind natürlich die gleichen: AufEins!" folgt dichtes Anhocken der Beine, auf Zwei! Seitstoßen der Beine(möglichst weit gegrätscht) die Füße verdrängen in vertikaler Lage das Wasser, auf Drei!" Schließen der Beine zur ursprünglichen Körperlage. Nach der getrennt anerworbenen Fähigkeit der Arm- und Beinbewegungen gehe nian zur Verbindung aller dieser Zeiten in eine einzige über. Gelingt es dem Lernenden, sich bei guter Jnnehaltung der Tempis über Wasser zu halten, so kann man unter Beigabe eines Korkgürtels zur Minderung der Anstrengung und Abhaltung vorzeitig eintretender Müdig- keit ihn versuchen lassen, sich selbst im Wasser vorwärts zu be- wegen. Es ist natürlich klar, daß bei jedem Schwimmtempo Bewegungserscheinungen auftreten, welche abgesehen von der Förderung der Vorwärtsbewegung einer solchen auch hindernd entgegenwirken. So kann seitens der Arme für die Vorwärtsbewegung nur das Oeffnen und Seitdrücken der- selben beitragen, alle anderen Bewegungen werden als för- dernd für die Fortbewegung nur unter Assistenz der Beine in Frage kommen. Das gleiche Verhältnis ergibt sich umgekehrt. Die Hauptantriebskraft ist die Beinarbeit; daher soll das Beintempo so breit als möglich, das Schließen derselben kräftigst ausgeführt werden. Die Arbeit der Arme, das Oeffnen derselben, soll ruhig, nicht überhastend und vor allem gleichmäßig ausgeführt werden. Auch die im Anhocken der Beine liegende negative Wir- kung verbietet ein ruckhaftes Ausführen dieser Bewegung. Häufig verlangen Schwimmlehrer von ihren Schülern ein ungemein starkes Anhocken der Beine eine Forderung, deren Unrichtigkeit sich aus der Tatsache ergibt, daß durch eben dieses starke Anhocken die ganze Fläche der Oberschenkel dem Wasser eine bedeutendere Widerstandsbasis bietet, als dies sonst der Fall wäre. Es ist ferner unrichtig, mit dem Oeffnen der Arme den Oberkörper aus dem Wasser zu heben; der Rumpf soll ruhig liegen und darf sich bei stilgerechtem Schwimmen nur während des Abwärtsdrückens der Arme aus dem Wasser heben. Die Methode des Brustschwimmens ist, wenn auch körper- lich anstrengend, zweifellos die schönste aller auf dem Gebiete des Schwimmens vorhandenen Stilarten. Allerdings bedarf es zu ihrer restlosen Beherrschung dauernder Uebung, und es ist sehr schwierig, mit ihr große Schnelligkeiten zu erzielen oder längere Strecken zu bedecken." Sind auch die obigen Darlegungen mehr für Schwimm- warte bestimmt, so dürften auch Schwimmer manches daraus lernen können._ Fußball. Rüstig-Vorwärts 1. Mannschaft gegen Freie Turnerschaft Alt- Glienicke 1. Mannschaft 1:1, dieselben 2. Mannschaften S:2; Adler 3. Mannschaft gegen Herta 12 2. Mannschaft 5:2; Rapid-Mariendorf gegen Viktoria 6; 4; Spandau , Tharlottenburg kombiniert gegen Fichte III. 2: 1. Faustball. Eiche-Tegel gegen Zeuthen 1. Mannschaften 80: 72; dieselben 2. Mannschaften 89: 43. Raffball. Eiche-Tegel I gegen Zeuthen 11:2. Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis DienS- tag mittag: Ziemlich warm und schwül, vielfach heiter, aber der- änderlich. Im Küstengebiete mehr vereinzelte, im Süden weit ver- breitete Gewitter mit etwas Abkühlung. Ms aller Welt. das kriminaliftijche Talent im Fukunfts- staat. Vor dem Elberfelder Schöffengericht wurde dieser Tage gegen den früheren zweiten Geschäftsführer des KonsumvereinsBe- freiung" verhandelt. Der Mann ist des Diebstahls zum Schaden der ihm unterstellten Angestellten überführt, und zwar gelang die Ueberführung zwei Lagerhaltern, von denen einer bestohlen wurde. Der Bcstohlene, der als Zeuge geladen war, erörterte vor dem Ge- richt die Art der Entlarvung des Diebes, was den Vorsitzenden Richter zu der Bemerkung veranlaßt«: Da haben Sie aber ein kriminalistisches Talent entwickelt, das Sie im Zukunftsstaate nicht nötig haben dürften." Dieser Richter hat offenbar vergessen, daß derZukunftsstaat", wie er sich ihn denkt, in feinen ersten Stadien noch mit allerlei lleberbleibseln des Klaffenstaates zu rechnen haben wird. Es ist ja zweifellos, daß viele heutige Staatsstützen, die der Sozialdemo- lraiie den Tod geschworen haben, sich mit Hurra auch in jede de- liebige andere Gesellschaftsordnung einfügen würden, die ihnen Profit und Karriere verspricht. Darf man doch sogar behaupten, daß das Bomvenschmeißen, wenn es gut bezahlt und Pensions­berechtigung verbunden würde, längst ein angesehener bürgerlicher Beruf wäre, den mancher gern ergreifen würde, der sich jetzt darauf beschränkt, Stinkbomben zu werfen. Solchen Renegaten wird man im.Zukunftsstaat" sehr auf die Finger passen müssen, und dafür sind kriminalistische Talente sehr wertvoll. Ganz davon zu schweigen, daß mit den Resten de» Verbrechertum» zu kämpfen sein wird, da» unser heutiger Staat und sein Strafsystem wäwr Wille» züchten. Zerstückelte Franenleiche. Im Donaukanal bei Wien wurde in einem Sack die Leiche einer Frau gefunden, der der Kopf, die Arme und die Beine fehlten. Im Rock der Frau wurde ein Zettel gefunden, welcher eine WohnungSadresse enthielt, die ein früherer Sanitätsdiener bewohnte. In dem Ofen deS Zimmers befanden sich noch Menschen- knochen. Der Sanitätsdiener Gustav Fasching wurde verhastet und hat bereits den Mord«ingestanden. Die Ermordete ist eine 70jährige Bettlerin, der er 140 ersparte Kronen raubte und sie dann ermordete. Gin majeftätsbeleidigender Jesuitenpater.' Der Jesuitenpater Ahmann hielt im November vorigen Jahres in Oberschlesien Missionepredigten ab; später wurden diese Predigten behördlich verboten. Jetzt ist gegen Atzmann ei» Steck- brief erlassen wordm, der damit begründet wird, daß der Regie- rungspräsident in Oppeln au» Milwaukee in Amerika eine An- sichtskarte bekam, die ein« Beleidigung des Kaiser » enthielt. Eine ähnliche Karte empfing auch ein Polizeirat in Beuchen. Der Ab- sender dieser Karte soll Aßmann sein. tSvavv Mark unterschlage«. Wegen Veruntreuungen in obengenannter Höhe verhastete die Hamburger Polizei den früheren Großkauftnann Friedrich Lembcke in Hamburg , über dessen Vermögen am Jahresanfang der Konkurs verhängt worden war. Gerettet! Aus Buenos Aires kommt folgende Nachricht: Die Passa- giere des argentinischen DampfersMendoza " wurden alle an Bord des DampfersMar del Plata " gebracht. Niemand ist um- gekommen. Wettrckord. Der französische Flieger L a p o r t e hat durch einen 9 Stun- den 16 Minuten dauernden Flug mit zwei Passagieren in der Um- gegend von Petersburg einen neuen Weltrekord aufgestellt. Explosion auf einem 5triegsschiffe. Aus Schanghai kommt die Nachricht: Bei einer heftigen Explosion an Bord des chinesischen Kanonenboote» �tsiengchi", die sich gestern Nacht in der Nähe von dem Arsenal von Kiangnan er- eignete, find 36 Marinekadetten getötet worden. Die Ursache de» Unglücks ist unbekannt. an. Das ist aber so dürftig, daß man, wie es mir jetzt in der Presse- abteilung geht, jeden Tag vor neuen Rätseln und Problemen steht. Für den Kameraden in der Front ist die Sache verteufelt einfach. Er ist auf S. M. vereidigt, der oberste Kriegsherr und dessen Militär- kabinett ist ftir ihn die höchste und einzige Instanz, der er verantwort- lich und von der er mit seinem Wohl und Wehe abhängig ist. Er braucht sich den Teufel um das Reichstagsgequassel, das Ragout von Parteien und die politische Konstellation zu kümmern. Und für Euch im Generalstab kommt die Politik auch nur in Betracht, soweit sie mit Euren genialen strategischen Plänen in Verbindung sieht. Aber wir hier im Kriegsministeriu» find die Prügeljungen der Politik. Und so geht es uns auch jetzt mit dem Prozesse gegen das holde Röschen.(Der Teufel möge sie lotweise holen; aber der wird sich bestens bedanken.) Die Sache lag doch verdammt klar; das Frauen- zimmer hatte in einer Hetzrede von Kasernendramen gesprochen, die bei uns an der Tagesordnung seien. Das war eine Beleidigung der herauskitzcln und ihnen einen Denkzettel geben, daß sie ihre Quadrat- schnauzen sobald nicht wieder aufmachen. Wenn ich die Dinge von dieser Seite aus betrachte, sehe ich, daß es mit unserer Denkschrift allerhöchste Zeit wird. Wenn ich jetzt nur mehr Zeit für mich hätte. Aber wir sitzen im Kriegsministerium jetzt mächtig in der Bredouille und müssen stundenlang über die Bureauzeit schuften. Die Staatsanwaltschaft hat uns das Zeugenmaterial im Luxemburg -Prozeß überwiesen, und jetzt heißt es nun bei den Truppenteilen recherchieren lassen, ob da einmal ein Kerl verhauen oder geschliffen worden ist. Was bei solchen dienstlichen Recherchen herauskommt, weißt Du so gut wie ich. Da ist immer alles in Butter und von Mißhandlungen(ich wende das verwünschte Wort nur höchst ungern an) weiß von den Instanzen niemand nichts. Aber an Gerichtsstelle, vor den pedantischen Zivil- juristen, denen als Reserve- und Landwehroffizieren auch nicht wohl bei der Sache ist, kann die Geschichte doch anders kommen, und die Armee S. M. Exzellenz, der sich zum Prinzip gesetzt hat, scharf zu-! Kerls können Kasernengeheimnisse ausplaudern, die die Oeffentlichkeit zupacken erfährt es d-urch unsere Prcsseabteilung und läßt citis5!rne Strasantrog stellen. Die Justiz hätte dann weiter nichts zu tun, als zu verknacken, wie sie's ja schon in unzähligen Fällen getan hat. Da werden diese Paragraphenherren auf einmal kopfscheu und lassen sich von den mosaischen Rechts- verdrehern der Petroleum-Rosa reinlegen. Ein mehr als kriegsstarkes Bataillon von Zeugen soll aufmarschieren und beweisen, daß sie in der Kaserne gepiesackt worden sind, oder daß sie solche Dinge gesehen haben. Darob helle Verzweiflung beim Staatsanwalt, geheime Be- raiungen zwischen Kriegsministerium und Staatsanwaltschaft. Das Resultat ist ein alles andere als ehrenvoller Rückzug, denn etwas anderes ist die mühsam durchgedrückte Vertagung nicht. Ich weiß, daß Ihr in Eurer Generalstabsbude Heimsich nicht schlecht grient über den Neinfall von uns Karmoisinmißvergnügten in der Leipziger Straße. Aber die Geschichte ist blamabel für die ganze Zunft. Wenn wir erst über solche Zwirnsfäden wie rechtliche Bestimmungen, politische Situation und öffentliche Meinung zu stol- pern beginnen, wird die Sache oberfaul für uns. Es wird daher höchste Zeit, daß diesen demokratischen Zeitströmungen ein sehr fester Damm entgegengesetzt wird. Letzten Endes sind es ja nur die ver- dämmten Sozialdemokraten, die den ganzen Rummel machen. Mit dem zeitweiligen Gebelfere der Fortschrittsonkels würden wir schnell fertig werden. Wenn der Adjutant irgendeines großen Tieres so einem liberalen Zeitungsfritzen herablassend auf die Schulter klopft, ist der Mann ganz selig und wird militärfromm wie der Krieger- Vereinsvorsitzende von Posemuckel. Und es wäre noch zu erwägen, ob man nicht das krummbeinige Söhnchen des einen oder anderen mosaischen Kommerzienrats Reserveonkel werden lassen sollte. Der liberalen Militäropposition wäre dadurch sicherlich der Stachel ge- nommen. Aber die Roten, die verfluchten Roten! Wenn die Kerls doch mit ihrem Massenstreikzimmt recht bald Ernst machen wollten. Dabei könnte man sie, solange noch für uns Zeit ist, aus der Wolle mehr als nötig aufregen. Ich sage Dir, man cber, es ist eine ganz verfluchte Situation! Daß es in unseren Kasernen nicht zugeht wie in einem Pensionat höherer Ganse, weißt Du so gut wie ich. Wir haben beide als Rekrutenoffiziere und im Frontdienst Dinge mit ansehen müssen, die wir eigentlich nicht hätten sehen sollen. Was will man aber machen, wenn man nicht unliebsam auffallen will, und die Kerls ftir die Be­sichtigungen, Paraden usw. gedrillt sein sollen. Dein Häuptling liegt Dir die ganze Zeit auf der Pelle, der wird wieder vom Bataillons- kommandeur kujoniert, und so geht's die ganze Jnstanzenleiter rauf. Da nimmt man sich eben die Unteroffiziere an die Kandare, und die müssen aus den Kerls herausholen, was herauszuholen geht. Nach demWie" kann man nicht immer fragen, wenn man auch auf- passen muß. daß die Sache nicht gar zu toll getrieben wird. Ontrc tkzuz: Es ist eben ein höllischer Widerspruch in unserer Ausbildungs- Methode. Man kann die Kerls nicht gleichzeitig zu guten Parade- soldaten und zu brauchbaren Feldsoldaten ftir den modernen Krieg machen. So drillt man eben drauflos, daß die Lappen fliegen. Na, und wo Holz gehackt wird, fallen Späne. Doch ich sehe, daß ich eine Epistel verbrochen habe, die länger ist als die St. Pauli an die Römer. Und das Wichtigste habe ich doch nicht geschrieben, weil einem der verdammte Luxemburg -Prozeß in einem fort durch den Schädel geht. Das Wichtigste nämlich ist, daß ich um unserer Denkschrift willen und aus anderen dienstlichen Gründen bei der politischen Abteilung des Polizeipräsidiums Infor­mationen über die sozialdemokratische Bewegung eingeholt habe. Ich habe da am Alexanderplatz manches für unsere Arbeit Wertvolle er- fahren, werde auch in nächster Zeit dort noch einmal vorsprechen. Doch davon mündlich mehr. Schreibe mir, wenn Du einen Nachmittag für mich frei hast und habe ein wenig Mitleid mit Deinem schwer- geplagten Erich Vetter. Ernet- Kinöliche Gespräche. Der Knabe: Immer, wenn Nacht noch wie Sintflut rauscht und Schnarchen am Gitterbett sägt, schlägt eine Ahr und schlägt laut durch mein Blut das ein Pfühl überbsuscht. And ehe noch Schlagen verstummt, blitzt schon der Lampe Kreis und der Vater fährt heiß aus dem Schweiß und der Samowar summt. And lüpft mir Pupille dann kleinen Spalls wird Kaustür schon zugeknallt und von dem, der da ins Dunkel stürzt weiß ich nur dies: daß er mich liebt und daß man ihm jeden Kuß, den er mir gibt, vom Stundenlohn kürzt. Das Mädchew» Meine Mutter muß waschen geh». Ich bin allein in der Stube. Vater kommt schwarz aus der Grube und will meine Puppe sehn. Ich Hab ihm die Suppe gewärmt. Nach Tisch ist er eingeschlafen und wollt doch den Fränzi strafen, der mit dem Schießgewehr lärmt. Wohin bin ich mit einmal geschwellt? Ach, morgen ist Sonntag wieder.. Ich bin zuerst auf wenn Milchwagen schellt. And wenn sich Alleen grün breiten,« gehen wir alle aufs Kirmes-Feld und Mutter muß auf dem Löwen reiten. Paul Zech . Verantwortlicher Alfred Scholz, Neukölln. Für den Jnseratenteilverantw.: Th. Glocke, Berlin . Drucku. Verlag: VorwärtZBuchdruckerei tt. verlagSanftatt Paul Singer& Co., Berlin SlÄ