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Abgeordneteuhaus.

16. Sigung vom 15. Februar. Vormittags 11 Uhr. Am Ministertische: v. Schelling und Kommiffare. Die zweite Berathung des Etats wird fortgesetzt beim Etat oer Justizverwaltung.

M

selbe gelte auch vom Grundbuchwesen.

fortzufahren.

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung.

forderten Summe( 670 311 M.) etwa ein Viertel abzuseßen, fo viel erscheine möglich zu sparen mit Rücksicht auf die Finanzlage. Dieses Ansinnen wird von den Vertretern der Regierung energisch bekämpft. Hier sei Sparen unmöglich, da es sich um Erhaltung des Vorhandenen handelt, das nächste Jahr Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 15. Februar Nachmittags 5 Uhr. Bei Titel 1 der Einnahmen( Kosten und Geldsirafen) beklagt müßten dann um so größere Forderungen gestellt werden. Es Der Vorsteher ersucht zunächst die in der vorigen Sigung Abg. Schmitz Erkelenz( 3.), daß die kostenfäße der nicht würde mit äußerster Sparsamkeit gewirthschaftet und schon öfter bestellten 6 Stimmzähler, in der Ermittelung der Resultate der treitigen Gerichtsbarkeit namentlich in Vormundschaftssachen sei die Militärverwaltung genöthigt gewesen, Nachforderungen am 8. Februar vollzogenen Ausschuß- und Deputationswahlen und im Grundbuchwesen die erwünschte Gleichheit und Ueber zu machen. fichtlichkeit vermissen lassen. Der Prozentsatz der Kosten in Vor An der Debatte betheiligten sich außer den beiden Referenten, In das Kuratorium für das Bestattungswesen werden die mundschaftssachen wachse in demselben Maße als der Werth der den Abgeordneten v. Podbielsky und Dr. Schädler, die Ab- Stadtvv. Matterne und Pincussohn gewählt. Gegenstände abnehme. Das sei ein unhaltbarer Zustand. Das- geordneten v. Massow, Müller, Dr. Hammacher, Bebel, Der für den Antrag Deter und Gen., betr. die Herab­v. Staudy, Dr. Bürklin, Enneccerus , Lingens und Gröber. Geheimrath Fietsch: Wir empfinden das Bedürfniß, auf eine Die konservativen Abgeordneten traten besonders für möglichste ehung der Gaspreise niedergefeßte Ausschuß hat nach anderweitige Festsetzung des Rostenansages in Vormundschafts. Sparfamteit ein, namentlich exemplifizirt der Abg. v. Waffow zwei Sitzungen einstimmig folgenden Beschluß gefaßt. Die Versammlung vertagt die Angelegenheit wegen und Grundbuchfachen hinzuwirken, als dies die allgemeine auf die Handelspolitik des Reichs, die über 40 Millionen Aus­Herabsehung der Gaspreise bis zur ersten Hälfte des Finanzlage gestattet. Wir denken dabei an die geringwerthigeren fall herbeigeführt habe. Abg. Bebel bemerkte dem gegenüber, Monats April cr., und ersucht den Magiftrat, von den Objekte; das kann nur erreicht werden dadurch, daß wir andere daß die Reichseinnahmen an 30 Millionen sich verminderten, Städten, in welchen in neuerer Zeit eine Berbilligung des Einnahmequellen beschaffen und eine höhere Heranziehung der weil infolge der guten Ernte um diesen Zollbetrag die Getreide­Gases für Leucht, Kraft, Heiz- und Rochzwecke ftatt­Die Sparsamkeit der Herren von höheren Werthobjekte eintreten laffen. Wir haben im vorigen einfuhren geringer wurden. gefunden hat, die betreffenden Materialien in bezug auf Jahre einen Gefeßentwurf fertig gestellt, welcher das gesammte der Rechten kommen ihm unheimlich vor, aber man werde sie Preisfeftfegung, Steigerung des Konsums, Ausbau der An­Rostenwesen in Angelegenheiten der nichtstreitigen und streitigen unterstüßen. Die Herren hätten sich nur vor einem Jahre, als ftalten, Etatsabschlüsse u. f. w. einzufordern und ihr die­Gerichtsbarkeit zu regeln bestimmt ist. Nachdem eine große Zahl fie die Militärvorlage bewilligten, überlegen sollen, was die felben mit den Angaben und Berechnungen darüber vor­Der Redner wendet sich dagegen, daß von Amtsgerichten und Landgerichten sich über den Entwurf ge- Folgen sein würden. zulegen, welche Roften eventuell für die Erweiterung äußert hat, ist die Novelle umgearbeitet und als eine besondere man der Militärverwaltung Summen für Grundstückserwerbungen der städtischen Gasanstalten erforderlich sind, um den in­Vorlage auch ein Gesez über die Gebühren der Notare aus bis zur Höhe von 30 000 m. à Diskretion gewähre, worauf als. folge der beantragten Herabsehung der Gaspreise ge= gearbeitet worden. Dabei sind auch die Wünsche des Vor- dann der Reichstag in Ronfequenz die Bauten bewilligen müsse. Er steigerten Ronsum befriedigen zu können. rebners berücksichtigt worden. Ob der Entwurf noch in dieser beantragt Streichung dieser Vollmacht. Gegen diesen Antrag Berichterstatter ist der Stadtv. Scheiding. Der Ausschuß Session wird vorgelegt werden können, ist zweifelhaft. erklären sich die Regierungskommissare Geh. Rath Koch und ist darüber einig gewesen, daß keinesfalls schon vom 1. April er. Abg. Bröse( kons.) spricht der Regierung den Dan? der Direktor Aschenborn , sowie die Abgg. Bürklin und Hammacher. eine Ermäßigung ins Werk gesetzt werden könne, weil dazu das Rechten für das Entgegenkommen der Staatsregierung auf diesem Der Antrag Bebel wird abgelehnt, der Antrag v. Massow, die neue Statsjahr schon zu nahe gerückt und der Etatsentwurf Forderung auf 500 000 M. zu ermäßigen, wird angenommen; bereits abgeschlossen sei. Einverständniß hat ferner darüber Der Titel wird bewilligt. dafür die Konservativen, Sozialdemokraten und ein Theil des geherrscht, daß zuvor Nachrichten über die Erfahrungen anderer Bentrums. Städte abgewartet werden müßten. Auf eine Anfrage Dr. Hammacher's, ob eine Gepäckerleichte Der Ausschußantrag wird ohne Debatte angenommen. Abg. Böttinger( ntl.) auf die Frage der Eintragung von rung für die Truppen in Aussicht stehe, erklärt der Kriegs Das Verzeichniß der im Etatsjahr 1894/95 neus und Vornamen in die Standesamts- Register ein. Es sei begreiflich, minister, daß der Kaiser auf grund seiner, des Ministers, Vor- umzupflasternden Straßen und Blähe ist vom daß man Namen wie Bebelina und dergleichen nicht eintragen schläge vor wenig Tagen genehmigt habe, daß das Gepäd Ausschuß infolge von Petitionen und auf Anregungen aus seiner lassen solle. Dagegen geht es entschieden zu weit, wenn die der Infanterie um 13-14 Pfund erleichtert mitte heraus mehrfach erweitert worden. Außerdem hat der Ober- Staatsanwaltschaft in Köln die Eintragung von Ab- werde. Ausschuß beschlossen, der Versammlung vorzuschlagen, den Bei dem Titel H Rapitel 27, wofelbft 6 828 815 m. für Magistrat zu ersuchen die Regulirung und Pflasterung der Straße fürzungen von Namen zum Beispiel Friß, Hans, Ella u. f. w. verboten und nur Kalendernamen gestattet habe. Das führe zu bauliche Unterhaltungen, zu Retablissementsbauten und zu Am Friedrichshain " vom vorhandenen Pflaster bis zur Elbinger­fleineren Neubauten, sowie zu Grundstückserwerbungen gefordert ftraße in Grwägung zu ziehen. Die Petition wegen Neu­großen Schwierigkeiten und Unzuträglichkeiten. Geheimrath Skonetki: Das rheinische Gesetz will nur verwerben, verlangen die Referenten größere Ersparungen. Von pflasterung bezw. Asphaltirung der Simeonstraße gegen eine von hindern, daß Namen aus der französischen Revolution wie feiten der Regierungsvertreter sucht man in langen Ausfüh- ben Adjazenten dazu zu leistende Baarzahlung von 10 000 m. Robespierre , Danton eingetragen werden. Der Herr Justiz rungen nachzuweisen, daß dies unmöglich, weil bedenklich und minifier hat im vorigen Jahre eine Verfügung an den Ober- gefährlich sei. Die Verhandlung wird abgebrochen und die foll dem Magiftrat zur Verfügung überwiesen werden. Die Ausschußanträge gelangen unverändert zur Annahme. staatsanwalt in Köln erlassen, worin ihm aufgegeben wird, die Sigung vertagt. Die Vorlage betr. den Bau von 3 Achtfamilien­Standesbeamten im obigen Sinne zu informiren. Es wird abs wohnhäusern nebst Nebenanlagen auf den städtischen zuwarten sein, ob diefe Verfügung genügt, die vorhandenen Miß­Riefelfeldern ist von einem Ausschuß vorberathen worden. stände zu beseitigen. Derselbe hat an den Kosten von 45 400, 47 900 und 44 900 m. je 2000 m. abgefeßt, im Uebrigen die vorgelegten speziellen Rostenanschläge und Projekte, sowie die Ausführung des Baues zur Genehmigung vorgeschlagen.

Gebiete aus.

Bei den dauernden Ausgaben, Kapitel 71( Minister gehalt) geht

Abg. v. Ehnern: Es ist interessant, daß der Vertreter der preußischen Justizverwaltung dies lächerliche französische Gesetz in Schuß nimmt. Besser wäre es gewesen, wenn das Ministe­rium den ganzen alten Quart beseitigt hätte.

Abg. Böttinger spricht sich nochmals in gleichem Sinne aus. Abg. Arendt beschwert sich darüber, daß man bei gericht lichen Ginzahlungen an Hypotheken- und andere Gläubiger Silber bis über einen bestimmten Betrag hinaus zurückgewiefen

habe.

Justizminister v. Schelling: Schuldurkunden dürfen aller dings in das Schuldbuch nur eingetragen werden, wenn sie auf Reichswährung lauten. Der Vorredner denkt nun an den Fall, wo außer der Eintragung der Klaufel hinzugefügt ist, daß die Rückzahlung nur in Gold erfolgen foll. Das Kammergericht hat eine solche Klausel durch Bekanntmachung vom 27. April 1889 für unzulässig erachtet und auf diese Judikatur irgendwelche Einwirkung auszuüben, bin ich nicht in der Lage.

Die Wahlprüfungs- Kommission verhandelte in ihren letzten Sigungen über die Wahlen der Abgeordneten Krupp ( Essen ), Lüttich ( Rudolstadt ), Greiß( Köln - Stadt) und Graf Moltke ( VI. Solsteinischer Wahlkreis).

Gegen die Wahl des Effener Großindustriellen lag ein von der Zentrumspartei ausgebender Protest vor, der Wahl beeinflussungen seitens der Beamten Krupp'scher Werke behauptet, wie sie schlimmer auch in Bochum und Dortmund noch nie kon statirt worden sind. Gin vom Krupp'schen Wahlfomitee aus: gehender Gegenprotest leugnet zwar alles, die Kommission be schloß aber, die Entscheidung über die Giltigkeit der Wahl auszusehen und Erhebungen zu beantragen. Das Gleiche geschah mit der Wahl des Abgeordneten Greiß.

Gegen diefe Wahl ist in dem Protest besonders geltend ge macht, daß die Vororte Kölns , welche ursprünglich bem Land­treise zugetheilt waren, seit ihrer Einverleibung in die Stadt­gemeinde mit Köln ( Stadt) wählen. Es handelt sich in diesem Fall um mehrere Tausend Wähler.

Die Versammlung tritt den Ausschußanträgen bei. Für die Verpflegung von Waisenkindern werden auf Vorschlag des Magistrats mit Zustimmung der Ber­fammlung für die periode vom 1. April 1894 bis 81. März 1897 fammlung für die Periode vom 1. April 1894 bis 81. März 1897 folgende Säge normirt:

1. An Verpflegungskosten:

a) Für ein in der Waisenanstalt zu Rummelsburg verpflegtes Kind jährlich 586,40 m., täglich 1,49 M.

b) Für ein im Waisendepot zu Berlin verpflegtes Rind jähr lich 396 M., täglich 1,10.

2. An Verwaltungskosten wie bisher:

a) Für ein Kind in hiesiger Kostpflege jährlich 18 M., täglich 5 Pf.

b) Für ein Kind in auswärtiger Rostpflege, jährlich 25,20 M., täglich 7 Pf.

Zu den Verhandlungen waren zwei Regierungskommissare Abg. Brandenburg( 3) befürwortet eine weitere Ber zugezogen, welche jedoch nur den aus den Zeitungen bekannten mehrung der Richterstellen und die Durchführung der Dienst- hatbestand bestätigen konnten. Der Magistrat beabsichtigt, den städtischen Abladeplat altersstufen im Justizdienst. Aus der Mitte der Kommission wurde der Antrag gestellt, Geheimrath Bierhaus weist darauf hin, daß seit Durch die Regierung um Auskunft darüber zu ersuchen, in wie vielen vor dem Stralauer bor in der Nähe der ehemaligen führung der Justizorganisation die Zahl der Richterstellen er- Wahlkreifen und in welchem Umfange im Laufe der Jahre der- follen abgefahren und hiermit sogleich begonnen werden, da der ber- Wasserwerke räumen zu lassen. Die alten Bestände desselben heblich vermehrt worden sei. Dank dem Entgegenkommen des artige ungesetzliche Veränderungen der Wahlkreise stattgefunden Platz sonst voraussichtlich schon im Oktober dieses Jahres für Finanzministers sei dies Bestreben auch in diesem Etat zum haben. Ausbruck gekommen. Der Justizminifter erkenne an, daß es eine außerordentliche Wohlthat für die Richter sein würde, wenn an stelle der gegenwärtigen ungleichen und unberechenbaren Gehalts­verhältnisse in den einzelnen Landestheilen ein festes System von Dienstaltersstufen treten fönnte.

Dieser Antrag wurde aber als über die Kompetenz der Kom­mission gehend abgelehnt, dagegen um Auskunft in bezug auf die Wahlfreise gebeten, gegen welche noch Proteste vorliegen. Diese Auskunft ist von den Regierungskommissaren auch zugesagt. Die Regierungskommiffare sollen auch Auskunft geben in Abg. Wurmbach, dessen Ausführungen auf der Journalisten bezug auf Vorgänge im VI. Holsteinischen Wahlkreise( Ottensen tribüne unverständlich bleiben, scheint einige Spezialwünsche vor- Pinneberg ), wo die Wahllisten für Ottensen , Bahrenfelde zc. nicht zutragen. im Wahlkreis, sondern in der zum VIII. Wahlkreis gehörenden Abg. Munckel( Frf. Vp.) kommt auf die Frage der Ein- Stadt Altona ausgelegt waren. Die Kommissare fonnten nur tragung von Vornamen zurück und meint, daß man nur unfitt: die Angaben des Protestes bestätigen. liche und anstößige Vornamen zurückweisen solle. Gegen die Referent und Rorreferent beantragten Ungiltigkeit der Wahl. Entscheidung des Kammergerichts werde Herr Arendt nichts Bei der Abstimmung wurde der Antrag mit 6 gegen 6 Stimmen machen tönnen. Die Einnahmen des Juflizetats seien diesmal abgelehnt. stärker gewachsen als die Ausgaben. Es sei der preußischen Ueber die Wahl des Abgeordneten Lütlich wird die Schluß Rechtspflege nicht ganz würdig, daß wir eine große Anzahl von abstimmung erst in nächster Sigung stattfinden, doch ist sicher, Hilfsrichtern haben und zu Richtergeschäften eine Unzahl un- daß Aussehung der Entscheidung und Erhebungen beschlossen besoldeter Affefforen verwenden müssen. Ein gesundes Ver- werden. hältniß sei es auch nicht, daß die Referandarien in so startem Maße zum Schreibwerk der Gerichtsschreiber hinzugezogen wer­

den. Der Justizminister werde anerkennen, daß feit Ginführung Darteinachrichten.

fondern sofort Hilfe bringen.

die Abladung geschloffen werden müßte. Der Fuhrunternehmer Nauck hat sich erboten, die ca. 60 000 Rubikmeter Müll für 156 000 m., 2,60 m. pro Kubitmeter, nach Spreenhagen zu schaffen. Es wird darauf gerechnet, daß seitens des Unter­nehmers die zur Abfuhr bestimmten alten Bestände des Platzes bis Anfang April verfrachtet sein würden. Diese Transporte würden die ersten sein, die nach Spreenhagen gelangen, der neuen, großen, städtischen Abladestelle der Stadt Berlin , bie feit Jahr und Tag fertig ist, aber nicht in Gebrauch genommen wer den tann, da es an einem geeigneten städtischen Einladeplay an der Spree fehlt.

Die bezügliche Vorlage geht auf Antrag Geride an einen Ausschuß von 10 Mitgliedern. Schluß 612 Uhr.

Tokales.

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" Zu den Krawallen vom 18. Januar." Gegen ver schiedene hiesige Blätter und Persönlichkeiten, welche über die Jaunarkrawalle am Friedrichshain unhaltbare An­bes mündlichen Verfahrens das Schreibwert außerordentlich zu­genommen habe( Heiterkeit und Zustimmung). Was würde ein Ein tragisches Ende fanden am Montag einige als gute gaben gemacht haben, wird gerichtlich vorgegangen. Fremder wohl für eine Jdee von der preußischen Justiz bekommen, Parteigenossen bekannte Arbeiter in udenwalde. Wie die werden. Man wußte an maßgebender Stelle genau, wenn er den Justizpalast in der Jüdenstraße fäbe( Seiterkeit). Beitungen bereits meldeten, wüthete ber Sturm in diesem daß anläßlich des Krönungstages Demonstrationen vor dem Gine Stunde in dem dortigen Anwaltszimmer fei eine Leistung, Städtchen am Montag Mittag in furchtbarster Weife. Es sind Schloß geplant waren. Infolge dessen ergingen vom Mini­worauf ein Anwalt stolz sein tönne.( Seiterfeit.) Für die Ge dort, wie uns durch Brief mitgetheilt wird, im ganzen bret sterium des Innern an das königliche Polizeipräsidium richtsgebäude in Berlin geschehe nichts. Die Justiz beschäftige große Schornsteine dem Dikan zum Opfer gefallen. Mittags ftrengste Weisungen, jede Demonstration zu verhindern und doch so viel Militäranwärter und Reserve Offiziere, vielleicht 14 Uhr stürzte der Schornstein der Firma Gohn u. Menschentrupps nicht über den Alexanderplah hinaus gelangen - bestimme die Rücksicht auf das Militär den Finanzminister, etwas Amendt, Sutfabritant, Bahnhofstraße, auf einen Fabrifraum, zu lassen." waren. Getödtet Wer diese Mittheilung liest, wird wissen, daß nur ein mehr herauszugeben.( Heiterkeit.) Es handle sich bei der Juftig in welchem viele Arbeiter beschäftigt um einen wirklichen Nothstand. Man möge nicht erst warten, wurde sofort der Hutarbeiter Theodor Haubenreißer( 82 Jahre Blatt in Berlin fähig ist, so viel Schamlosigkeit in Wem ist nicht noch in bis die Finanzlage fich verbessere, da könne man lange warten, Butmacher Ferd. Size( 40 Jahre alt). In der Nacht vom Erinnerung, daß das 4 Stunden später verstarb im Krankenbaufe der wenigen Worten zusammenzuhäufen. Berliner Fremdenblatt" bas Justizminister v. Schelling: Auch ich halte eine gefehliche Dienstag zum Mittwoch starb auch infolge schwerer Verlegungen Ginzige war, das sich am Tage nach der glorreichen Attacke Regelung der Konkursordnung für sehr wünschenswerth und der Arbeiter Dähne im Krankenhause. Der erstere, Th. Hauben auf die Hungernden und Frierenden erfrecht hat, die Gummi­bin event. gern bereit, die nöthigen Vorbereitungen dazu zu reißer, hinterläßt Frau und 6 unmündige Kinder. Außerdem schlauchheldenthaten zu entschuldigen und zu beschönigen! Selbst treffen. liegen noch im Krankenhause schwer banieder die Arbeiterin bei den offiziöfesten der offiziöfen Mädchen für Alles war be­Nach längerer Debatte wird dann der Titel 1 bewilligt. Degelow und Hutarbeiter Schmidt. Außerdem sind noch mehrere tanntlich angesichts der Leistung des 18. Januar von dem lang­Beim Titel 3, Gehalt des Ministerialbirettors, fragt Abg. andere Arbeiter schwer verletzt. Die Folge davon war, daß fast entfchwundenen Schamgefühl wenigftens foviel zurückgekehrt, uin Nabbyl( 3.) nach dem Schicksal der beabsichtigten Aenderung in sämmtlichen Fabriken das Dampfivert angehalten wurde und sie die Liebäugelei mit dem Heldenthum des 18. Januar denn des Gefeßentwurfs über die Notariatsgebühren. die Arbeiter nach Hause geschickt wurden. Der Schornstein doch als eine zu efelhafte Aufgabe erscheinen zu lassen und nur Geheimrath Fietsch erklärt, daß die Regierung den Beit vom Tuchfabrikanten Ernst Schlee stürzte 3/41 Uhr Mittags eine Zeitung, das zur Ehre der Berliner Bevölkerung fei punkt nicht angeben könne, bis zu welchem es möglich sein werde, ein. Das Dampfwert war also noch nicht im Gange, es gesagt glücklicherweise unter Ausschluß der Deffentlichkeit den neuen Gefeßentwurf betreffend die Gerichtstoften und die jedoch sind einige Arbeiter, welche des Mittags dageblieben find, erscheinende Frembenblatt" erklärte sich wie bekannt zu so unge­neue Gebührenordnung für die Notare dem Landtag vorzulegen. init Namen Gräbke und Stuck, sehr schwer verletzt. Zwei dieser heurer Prostitution bereit. Beim Kapitel 73( Oberlandesgerichte) führt Abg. Nadbyl Schornsteine find vor einigen Jahren erhöht, es ist also ein Stück darüber Klage, daß bei der Befehung höherer Stellen die Katho- aufgesetzt worden; bei beiden ist gerade bis zu dieser Stelle lifen disparitätisch behandelt werden. der Zusammenbruch gescheheen. Diese Thatsache läßt darauf schließen, daß entweder mangelhaft gebaut worden ist oder aber, daß das Ansetzen( bei der Esse der Firma Cohn und Amendt handelt es sich um 18 Meter) bei solch schmalen und hohen Bau werfen wie die Schornsteine von Fabriken, fiberhaupt bedentlich erscheint und deswegen verboten werden sollte. Es ist also auch hier nicht allein die force majeure( die höhere Gewalt), der Sturm gewesen, der das gräßliche Unglück angerichtet, sondern die Profitwuth der Unternehmer trifft sicher ein Theil der Schuld, es bleibt nur fraglich, in wie weit. Das bedauerliche Vorkommniß lehrt wieder, wie weit wir noch entfernt find von einem Arbeiter­Die Berathung der Budgetkommiffion beginnt mit schuß, wie er sein müßte, um Unglücksfälle auf ein Minimum zu Rapitel 25, Zitel 6, zur baulichen Unterhaltung der Magazin- beschränken. Ginen solchen freilich werden wir erft erreichen in gebäude und zu kleineren Neubauten, sowie zu Grundstück einer Gesellschaftsordnung, in der das Leben eines Arbeiters erwerbungen, zu letteren nicht über 80 000 M. im Einzel- auch einen Werth hat. falle. Die beiden Referenten schlagen vor, an der ge

Beim Titel 6( Gerichtsschreiber u. f. w.) befürwortet Abg. Hornig- Liegnitz ( t.) eine Gehaltsaufbesserung für die Gerichts­schreibergehilfen.

Gegen 4 Uhr wird die weitere Berathung des Justizetats auf Freitag 11 Uhr vertagt.( Außerdem definitive Wahl des Präsidiums und Etat des Minifteriums des Jnnern.)

Parlamentarisches.

"

Das Fremdenblatt" ist selbstredend auch das würdigite Organ, die Nachricht von der angeblichen Strafverfolgung der Blätter, die angesichts der Polizei- Attacke ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit thaten, zuerst zu veröffentlichen.

Wer sich einmal zu widernatürlicher Unzucht hergiebt, warum sollte der es nicht auch ein zweites Mal thun?

Was an der Nachricht des Fremdenblatt" wahres ift, wissen wir nicht. Aber warum sollte das in Preußen Deutschland nicht möglich sein, was in jedem Kulturland als eine Un­geheuerlichkeit bezeichnet werden würde?

Das Ginzige, was die Polizei von dem Verfuch strafrecht licher Sühne abhalten könnte, wäre der fluge Vorbedacht, eine abermalige Erschütterung auch der Gemüther, die bislang noch als Stügen der Ordnung von heute anzusehen waren, sorgfältig zu vermeiden. Wie es aber mit dem Intellekt der Polizei nach dieser Rich tung hin bestellt ist, das hat ja gerade der 18. Januar auch dem polizeifrommften Gemütb mit verblüffender Deutlichkeit gezeigt!