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Welch ein schöner, welch weltergreifender Schritt würde auf diesem Wege getan werden, wenn man beispielsweise das Rezept befolgte, das der bekannte Zentrumsabgeordnete Herold am 15. Juli auf einer festlichen Veranstaltung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Münster also preisgab:

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Und so liegt in dieser Befestigung des Grundbefizes ein fräftiger Schub für die Monarchie, die in schweren Zeiten gang besonders durch den Bauernstand unterstützt wird. Alle Revo­lutionäre haben anerkannt, daß gerade in dem befestigten Grund befize die Monarchie ihre beste Stüße hat, und alle Rebolutio­näre, Republiken usw. haben aus eben diesem Grunde zunächst dahin gestrebt, die Fideikommisse fortzuräumen.

Das kann ja eine interessante parlamentarische Betäti­gung des Zentrums werden! Wenn erst diese fideikom­missarische Bindung der deutschen Bauern erreicht ist, wenn erst einmal jedes deutsche Bauerngut zu einem Familien­erbstück geworden ist, dann werden natürlich mit einem Male all die Klagen über Arbeiternot auf dem Lande und über all das Drum und Daran verstummen, das deutsche Volt würde gesunden, und das Sentrum, dem all das zu danten wäre, bekäme ein Denkmal, dauernder als Erz!

Privateigentum an Grund und Boden gegeben hat. Man

Gerichtszeitung.

Arbeiterjugend- erwache!

Wie ein Unschuldiger zu einer Anklage kam.

Eine eigenartige Auffassung hatten die Staatsanwalt­schaft und das Schöffengericht Berlin- Mitte in einer Antlage­jache wegen angeblicher Unterschlagung betätigt. Die Straf­fammer nahm gestern als Berufungsinstanz die notwendige Korrektur bor.

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Versammlungen.

Die Arbeitsverhältniffe im Warenhaus Tempelhof, Inh. Elend,

Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet Stuben# raße 69, born vier Treppen Fahrstuhl, wochentäglich von 4 bis 7% nhr abends, Sonnabends,

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Jedes Bauerngut ein Fideikommiß. Das ist fürwahr ein Ziel, des Schweißes der edelsten wird das für ebenso widernatürlich, gegen die Interessen der ostelbischen Agrarier wert, die ja nicht müde werden, jedem Allgemeinheit verstoßend erachten, wie heute allgemein das landwirtschaftlichen Kleinstellenbesitzer die Ueberzeugung bei- Brivateigentum an Menschen, die Sklaverei in ihrer reinsten gaben dem Zentralverband der Handlungsgehilfen, Münzstr. 20, zubringen, daß die Interesseneinheit zwischen dem ostelbischen Form. Die wachsende Wohnungsnot und die strupellose Aus- Beranlassung, die Angestellten dieser Firma zu einer Betriebs­Junker und dem westfälischen Kubbauern fein leeres Hirn- beutung des formalen Eigentumsrechts, wie sie nicht minder versammlung zusammenzurufen. Der Referent Kollege Schmidt gespinst sei. Es wird eben in der Erkenntnis, daß die Groß- start von Hausagrariern wie von Fideikommißbefizern geübt fonnte an Hand des vorhandenen Materials und der von der Firma grundbesitzer für sich allein auf die Dauer politisch zu einer wird, beschleunigt die Empörung gegen die heutigen Zustände herausgegebenen Arbeitsordnung geradezu unhaltbare Zustände Null werden würden, ganz systematisch daran gearbeitet, die und damit ihre Beseitigung. bei dieser Firma feststellen. Die Bezahlung des weiblichen Berso­deutschen Bauern zu einem festen Anhängsel des Großbesizes nals bewegt sich zwischen 15 und 50 M., im besten Falle 75 M. pro Monat. Dafür dürfen sie aber abends um 19 Uhr noch Batete zu machen. zur Kundschaft mitnehmen. Wenn dann dieselben Angestellten am anderen Tage zu spät kommen, so zahlen sie nach der Arbeitsord­nung bis 9 Uhr für jede 5 Minuten 10 Pf. Strafe, das beträgt 1,20 M. Der mit 35 M. pro Monat entlohnte Angestellte erhält aber pro Tag nur einen Lohn von 1,15 M. Außerdem gibt es noch 16 verschiedene Arten der Strafen. Diese Strafen werden den Angestellten vom Gehalt gekürzt, was durch Gesetz verboten ist. Wir sehen nur zu deutlich, daß das Anerbenrecht, Ueber dieses Thema sollte am 16. April in Lichtenberg Aber um Gesetzlichkeit fümmert man sich bei der Firma Elend sehr welches durch die Initiative des Westfälischen Bauernvereins , referiert werden. Das behagte der Polizeibehörde nicht. Der wenig, so zahlt man den Angestellten während der Krankheit das Speziell durch Schorlemer und später in der Gesetzgebung durch Jugendliche soll nicht erwachen, denn das wäre politisch. Um Gehalt nicht weiter. Dafür erfährt man aber sonst eine liebevolle Minister v. Miquel zur Durchführung gebracht ist, einen ge- die Jugendlichen zum Schlafen zu bringen, verwehrte die Behandlung. Aeußerungen wie:" Ich fahre mit Ihnen Schlitten nügenden Schuß nicht geben kann. Und da fragt es Polizei den Jugendlichen unter 18 Jahren das Anhören des und ich schmeiße Sie auf die Straße" find an der Tagesordnung. ſich, ob nicht eine Renderung des bestehenden Zustandes er- Vortrags. Die Jugendlichen hörten dann in einem anderen Es gab aber awei Angestellte, die den Mut hatten, die Arbeitsber forderlich ist, ob wir für uns Bauern nicht dasselbe Recht haben, um den Befih immer in der Familie zu er- Lokal einen Vortrag. Die Polizei kam dahinter, räumte das hältnisse bei dieser Firma als angenehme" zu bezeichnen, wahr­halten, mit andern Worten, uns das zu geben, was der Lokal und trieb die Menschenmenge feineswegs sanft in die scheinlich in der Absicht, sich bei der Firma in Erinnerung zu bringen. Ihnen wurde dann nochmals das ganze Sündenregifter große Besiz im Fideikommiß hat. Es soll dies ein Frankfurter Allee . Die Menge war über das Verhalten der der Firma vorgehalten. Der Referent meinte, daß die Angestellten Recht bleiben, das heißt, jeder soll in seiner Entschließung freie Polizei begreiflicherweise erregt. doch meist Söhne und Töchter der Arbeiter seien, die fich derartige Hand behalten. Durch dies. Gesetz soll der Besitz einer Familie, Diese Polizeiaftion hatte gestern vor dem Richten- Bustände nicht länger gefallen lassen dürfen und durch den Zu­ob groß oder flein, in der Familie erhalten werden.... Wir berger Schöffengericht ein Nachspiel. fammenschluß im Zentralverband für die Verbesserung der Ar­im Barlament werden nicht aufhören, dahin zu wirken, daß die Gelegenheit, die sich jetzt bei der Umgestaltung des Fidei- Er soll auf der Straße am 16. April gejohlt und gesungen haben. Damit schloß die interessante Versammlung Angeklagt wegen groben Unfuge" war ein Formerlehrling. beitsbedingungen bei der Firma mit allen Mitteln fämpfen werden. tommißgejezes bietet, benutzt wird, um dies Ziel zu erreichen. Er erklärte: er sei mit der Menschenmenge, die aus der aufge­Ja, das wäre eine ideale Sache, so gewissermaßen durch lösten Versammlung fam, die Frankfurter Chaussee heraufgegangen die Ausgestaltung des Fideikommißgefeßes die Inthronisation und sei an der Ede Tasdorfer Straße von einem Schuhmann sagen wir einmal 500 000 fleinen Bauernmonarchen festgenommen worden. Nichtig sei, daß er sich mit anderen laut anzubahnen. Sie würden nach Herold dann eine fefte Stüße Gesungen oder gejohlt habe er nicht. Der als Zeuge vernommene von bis 6 Uhr abends statt. Jeder für den Briefkasten bestimmten Anfrage und erregt über die sich abspielenden Vorgänge unterhalten habe. der Monarchie werden. Er sagte: Schuhmann behauptete: in einem zirka 6 Schritte hinter ihm fich ist ein Buchstabe und eine Zahl als Mertzeichen beizufügen. Briefliche Antwort befindenden Menschenhaufen sei gejohlt worden. Als er sich um- wird nicht erteilt. Anfragen, benen keine Abonnementsquittung beigefügt ist, drehte, habe er den Angeklagten gesehen, angenommen, er wäre werben nicht beantwortet. Ellige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. einer der Schreier, und habe ihn sistiert. Ob der Angeklagte auch F. M. 2. 1. Mus Ihrer Anfrage geht nicht hervor, welche Kaffe Sie gesungen habe, tönne er nicht sagen. Der Amtsanwalt beantragte meinen. 2. Erlundigen Sie sich in einer Drogenhandlung. 23. E. 27. 6 M. Geldstrafe. Das Gericht sah durch die Aussage des Schuß- unentgeltliche Auskunft über Batente ufw.: Giffchiner Straße 109. Das m. p. 100. Dich und mannes als erwiesen an, daß der Angeklagte zwar nicht lauter als Patentamt selbst: Gitschiner Straße 97/103. A. W. 99. Das dreijährige Kind ist fret, hat aber feinen die anderen, aber doch gejohlt und geschrien hätte. In Anbetracht mich richtig. seiner Jugend und bisherigen Unbescholtenheit wurde er zu einem lidh. Sie geben nicht an, um was für eine Tour es sich handelt. Anspruch auf einen Sizplaz. 7. A. 100. Ihre Frage ist unverständ­Berweis berureteilt. O. 8. 9. 1. Das Einkommen des vorhergehenden Kalenderjahres wird der Einschägung zu Grunde gelegt. 2. Fragen Sie bei der Boltsfürsorge", Rechnungsstelle 1, Berlin , Engelafer 19 2. R. 24. am Erfahren Sie beften bei einum Bogelhändler. P. O. 67. Von einer Schadensersattlage versprechen wir uns leinen Erfolg. Bersuchen Sie es mit einem Antrag an die Eisenbahndirektion. 2. R. 400. 1. Nein. 2. Zweifelhaft. Von einer Klage raten wir ab. . 2. 100. 1. An die Armenverwaltung. 2. Eine Berpflichtung zur Rüdgabe haben Sie nicht. A. B. 26. Eine solche Stelle fönnen wir Ihnen auch nicht mitteilen. 5. 3. 58. Der Mann ist auch fernerhin der Frau gegenüber unterhaltspflichtig. Otto 001. Dazu bedarf es Der Restaurateur Frizz Schmidt war vom Schöffengericht eines besonderen Antrages. Einen besonderen Grund, einen solchen Antrag tegen Unterschlagung zu 100 m. Geldstrafe auf Grund folgenden zu stellen, läßt Ihr Schreiben nicht erkennen. Das zweckmäßigste ist, Ihre Sachverhalts verurteilt worden: Der Angeklagte hatte seinerzeit das Frau bleibt weiterhin Bormünderin. G. F. 100. Ja, sofern und am Bahnhof Bellevue gelegene Café Gärtner" von der Böhow- soweit Sie mehr wie 28,85 M. wöchentlich verdienen. 5. 2. 100. Ein Die im rheinisch- westfälischen Industriebezirk herrschende Woh- brauerei übernommen und für den großen Vorgarten dieses Eta- Recht zur Bertragslösung haben Sie deswegen nicht. Bersuchen Sie gut­nungsnot und die Ohnmacht oder spekulative Absichtlichkeit des blissements bei der später in Liquidation geratenen Deutschenliche Ginigung. A. U. Das Verlangen der Steuerbehörde ist im Gesez begründet. Privatkapitals, ihr nicht abzuhelfen, läßt sogar das Blatt der Benzol- Breßlicht- Gesellschaft" eine Lichtanlage zum Preise von 6.2. 47. 1. 1. E. nein. 2. 1,65 m. 3. Nur dann, wenn es vereinbart wird. F. H. Unseres Erachtens nein. H. W. 86. Ja. Industriekonservativen eine sozialdemokratische Forderung ver 2600 m. unter Eigentumsvorbehalt_getauft. Er zahlte 600 M. F. H. 03. In derartige ärztliche Angelegenheiten und Fragen mischen treten, nämlich die auf kommunalen Wohnungsbau. Städtische an, stellte dann aber die Anlage, da sie nicht funktionierte, der Ge- wir uns grundsätzlich nicht ein. Wenden Sie sich daher an denselben oder Familienwohnungen" überschreibt die Redaktion des Blattes einen sellschaft wieder zur Verfügung, nachdem er sie mehrmals ver- an einen anderen Arzt mit Ihrem Wunsche. 1. 2. 14. Juli 1789. Leitartikel in der Morgenausgabe vom 14. Juli. Möglich, daß geblich aufgefordert hatte, die Anlage durch einen Monteur in S. N. Ja. 6. D. 1237. der neueste, himmelschreiende Vorgang in der standalösen Woh- ordnungsmäßigen Zustand seßen zu lassen. Da es wiederholt vor- fahren Sie in jeder chemischen Reinigungsanstalt. nungspolitik der Musterwohnstadt" Essen selbst dem Scharfmacher- tam, daß das Licht plötzlich ausging und die Gäste einfach das blatt zu stark war. Jenes Zirkular nämlich, in welchem die Armen- Lokal verließen, häufig auch ohne zu bezahlen, ließ S. eines verwaltung fleißigen Arbeitern, die wegen ihrer starken Familie Tages, um sich vor derartigen geschäftlichen Schädigungen zu feine Wohnung bekommen. konnten, gleich Vagabunden mit saft- schüßen, die ganze Anlage abreißen, nachdem er vorher bei den strafe drohte, wenn sie nicht bis zum 30. Juni die ihnen für städtischen Gaswerken eine andere Anlage bestellt hatte. Die Ge­gutes Geld! in einer baufälligen Bude überlassene Notwohnung sellschaft wurde nochmals aufgefordert, die Lampen abholen zu räumten. Wie dem auch sein möge: daß das staatserhaltende laffen. Da diese Aufforderung leinen Erfolg hatte, ließ Schmidt Scharfmacherblatt bereits fich zur Vertretung einer sozialdemo- schließlich die Lampen nebst Zubehör in den verschlossenen Keller fratischen Forderung auf dem Gebiete des Wohnungswesens be- bringen. In der Folgezeit wurden nun auf dem Grundstück mehr­fennt, verdient Beachtung. Der Verfasser des Artikels glaubt zwar fach Einbruchsdiebstähle berübt, bei denen den Dieben auch ein den Hausbesizern es nicht berübeln zu können, wenn sie finder- Teil der Lampen und die dünnen tupfernen Leitungsrohre in die Berlin armen oder finderlosen Familien den Vorzug geben, erkennt aber Sände fielen. Als die Gesellschaft endlich die Anlage abholen an, daß hier ein enger Zusammenhang zum Geburtenrüdgang ließ, fehlte natürlich ein großer Teil der Gegenstände. Statt nun München gegeben ist. Bum Kern der Sache übergehend, schreibt er: die Einbrecher zu fassen, anzuflagen und zu berurteilen, wurde Wien " Gine Abhilfe kann im Intereffe der Einwohnerschaft der nach Jahresfrist bei dem nicht wenig überraschten Restaurateur, Städte nur von den Stadtverwaltungen selbst geschaffen werden, dem Bestohlenen, auf eine Anzeige der Benzolgesellschaft hin, eine Haussuchung abgehalten und gegen ihn Anklage wegen Unter­und zwar dadurch, daß die Stadt für eigene Rechnung Wohn­schlagung erhoben. häuser baut und vermietet, die nach Lage, Bauart und Ver­bindung mit dem Stadtinnern geeignet find, als Wohnungen von dem Schöffengericht wegen Unterschlagung zu 100 M. Geld­Das scheinbar Unmögliche wurde Ereignis. Schmidt wurde für Kinderreiche Familien zu dienen. Die Stadtverwaltung kann strafe verurteilt. In der Begründung dieses eigenartigen Urteils dabei auf den Ausbau der Häuser und Wohnungen eine viel heißt es wörtlich:" Der Angeklagte hat angegeben, daß er die größere zweckentsprechende Sorgfalt legen als der private Gr- Sachen in den Steller schaffen lassen und sich dann nicht mehr bauer von Miethäusern. Es kann eine übergroße Belastung ein- darum bekümmert habe. Das ist keine genügende Entschuldigung. zelner Jahreshaushalte durch Mehrausgaben für Neubauten Der Angeklagte durfte die Sachen nicht so sorglos umberliegen leicht vermieden werden und die fünftige Gestaltung der Stadt­finanzen kann vor Fehlbeträgen dadurch bewahrt werden, daß der laffen, dadurch hat er geradezu bewirkt, daß sie fortkamen. Nur steigende Grundwert des Besizes an Familienwohnhäusern eben- walten. Der Angeklagte hat mithin über die fremden Sachen so der wirkliche Eigentümer darf mit seinen Sachen so schalten und sowenig in Rechnung gestellt wird, wie es bei anderen nicht ver verfügt, wie ein Eigentümer, was einer Zueignung gleichsteht." mietbaren Gebäuden für Dauernußung( Rathäuser, Kirchen, In der Verhandlung vor der Berufungsstraffammer unter Vorsit Schulen usw.) geschieht. Hierin liegt der wesentlichste Grund des Landgerichtsdirektors Macco machte Rechtsanwalt Harry für den Bau städtischer Familienwohnhäuser, da ein privater Bincus als Verteidiger des Angeklagten geltend, daß ein Bestehen­Bauherr die kapitalistische Wertveränderung des Grundbesizes bleiben dieses Urteils die unglaublichsten Konsequenzen für die aus seiner Rechnung nicht weglassen kann. Um ihre soziale Auf- Geschäftswelt haben würde. Der Angeklagte habe die Sachen in gabe voll zu erfüllen, würden die städtischen Wohnhäujer mehr- den Keller schaffen lassen und damit seiner Aufbewahrungspflicht zimmerige Familienwohnungen enthalten müssen, bei denen der genügt. Man könne doch nicht verlangen, daß er sie auf seine Mietpreis nicht mit dem Kubikmeter benutzbaren Raumes steigt, often gegen Diebstahl versichere oder sie in dem Tresor der sondern unabhängig davon in möglichst gleichmäßiger Höhe ge- Deutschen Bant unterbringen lasse. Das Gericht tam zu einer halten wird," Aufhebung des ersten Urteils und Freisprchung des Angeklagten Zum Schluß wird noch der Meinung Ausdrud gegeben, daß mit der Begründung, daß hier von einer ehrlosen, bewußt rechts­zwar Gin- oder Zweifamilienhäuser stets Etagenhäusern vorzu- widrigen Handlungsweise, die der Unterschlagungsparagraph ber­ziehen sind, daß aber im Interesse der kleinen Geschäftsleute, Ge- lange, nicht die Rede sein könne, eine bloße Ünachtsamkeit genüge werbetreibenden und Arbeiter, die ihrer ganzen wirtschaftlichen keinesfalls. Lage nach auf Wohnungen im Innern der Stadt angewiesen sind, auch Etagenhäuser gebaut werden sollten. Man kann darüber geteilter Meinung sein. An Plaz würde es in Essen allerdings

Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" für kommunalen Wohnungsbau.

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Schuhleute als Diebe.

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Vor der Straffammer in Bremen hatte sich am Donnerstag ein nicht mangeln; dort gibt's im Zentrum ganze Straßenzüge mit Schuhmann Stolpe wegen Diebstahls zu verantworten. Er hatte mittelalterlichen, baufälligen kleinen Wohnhäusern, die längst zum einem Obsthändler von seinem Wagen drei Kisten Obst entwendet. Abbruch reif sind. Wichtiger ist uns die grundsägliche Ueberein- Mehrere Schulfnaben hatten ihn beobachtet und bis zu seiner stimmung mit der sozialdemokratischen Forderung Eine Ueber- Wohnung verfolgt. In der Verhandlung behauptete der Ange­einstimmung, über die die Lobredner der Effener mustergültigen" flagte, er habe eine Rifte gekauft. Der Obsthändler widerlegte Wohnungspolitik a la Oberbürgermeister Holle und Johann Gies- diese Erfindung. Das Gericht verurteilte den Schuhmann zu sechs berts ein langes Gesicht machen werden. Wochen Gefängnis.

Will man wirklich der Wohnungsnot steuern, so muß man Einige Tage zuvor hatte dieselbe Straffammer einen anderen die von der Sozialdemokratie vorgezeichneten Wege be- Schuhmann wegen Unterschlagung zu vier Monaten Gefängnis schreiten und sie von Anfang bis zu Ende durchschreiten. Das berurteilt. Dieser hatte eine ihm als gefunden übergebene goldene zeigte sich ja auch in der Kommiffion des Landtages zur Bor- Uhr und Rette nicht abgeführt, sondern unterschlagen. beratung des sogenannten Wohnungsgesetzes. Da stemmten fich die Regierung und die bürgerlichen Parteien, mit Aus­nahme der Fortschrittspartei, dagegen, daß der Staat den Wohnungsbau fördern soll. Damit, hieß es, würde man auf ein finnentstellender Fehler eingeschlichen. Es heißt dort, der Ange­In dem geftrigen Bericht über den Otto- Ernst- Prozeß hatte sich sozialistische Wege geraten. Die Förderung des Wohnungs flagte erklärte, daß er selbst sagen müffe, daß der Artikel nicht baues müsse man den Gemeinden überlassen. Als ob dadurch sehr geschmackvoll sei, treffend erscheine er ihm jedoch heute noch nicht sozialistische Wege beschritten würden! Die Zeit wird nicht." G8 muß, wie der Sinn ergibt, heißen: treffend erscheine kommen, in der man sich darüber wundern wird, daß esl er ihm jedoch heute noch."

Kritik oder Beleidigung?

Stationen

Swinembe. Hamburg

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23. 2. Nein.

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Witterungsübersicht vom 17. Juli 1914.

Wetter

Stationen

3better 24 4bebedt 17

1 Regen 1Dunst

Das er

S. 88.

Ja

Wetter

Temp. n. T.

28181

760 SD 762928 7609

18

Franks. a.

764 S

764 28

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Haparanda 758ND Petersburg 763S28 Scilly 765N 15 Aberdeen 751D 11 Paris 766S

6 wollig

20

2wolfig 4wolftg

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3bebedt

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2 bedeckt 14

4 Regen 13

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Wetterprognofe für Sonnabend, den 18. Juli 1914. Bunächst wieder vielfach heiter, etwas wärmer, bei meist schwachen süd­weftlichen Winden; später neue Zunahme der Bewöllung und Gewitter­neigung.

Berliner Betterbureau. Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis

Sonntagmittag: Bunächst auch östlich der Ober, außer an der Stüfte, weitverbreitete Gewitterregen mit Abkühlung. Im Westen langsame Auf­heiterung und wieder etwas wärmer, später neue Gewitter.

Buchhandlung Vorwärts

Lindenstrasse 69

Der politische Streik

von

H. Laufenberg.

VII und 260 Seiten( Bd. 54 der Int. Bibliothek.) Broschiert 2 M., gebunden 2,50 M.

Neutrale und sozialistische Genossenschaftsbewegung

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Emil Vandervelde .

Autorisierte Uebersetzung v. Hanna Gernsheimer- Hertz. 154 Seiten.( Band 55 der Int. Bibliothek.) Broschiert 1 M., gebunden 1,50 M.

Unser Schrittenverzeichnis versenden wir auf Wunsch gratis und franko.

Wo?

ist der schönste Ausflugsort? Immer noch Tegelort, Sporthaus bei Emil Mothes.