durch wirksame Maßnahmen die Teilnahme der serbischen Behörden an dem Einschmuggeln von Waffen und Erplosivkörpern über die Grenze zu verhindern, Die K. und N. Regierung erwartet die Antwort der Königlichen Regierung spätestens bis Sonnabend, den 25. d. M., um 6 Uhr nachmittags.
ganovic, serbischen Staatsbeamten Borzunehmen, welche durch| Brutalität, nicht zu übertreffen, und vergebens sucht nehmen und der deutschen Regierung mit aller Deutlichkeit die Ergebnisse der Untersuchung kompromittiert sind, man in der Geschichte nach Beispielen für ein solches Vorgehen. 31 Gemüte zu führen, daß die Masse des deutschen Volkes fein Was Desterreich seinem Nachbar zumutet, ist nicht mehr und Verständnis für die„ Nibelungentreue" besikt, um wenigstens nicht weniger, als der Verzicht auf seine Staats- dann, wenn sie einer Regierung gehalten werden soll, die unr hohe it, als die demütige Unterwerfung unter die Diktatur der Wiederherstellung des durch eigene Schuld verlorenen dessen, der sich mit Recht oder Unrecht für den Stärkeren hält. Prestiges willen und um ihren inneren Verlegenheiten zu Achtundvierzig Stunden lang hat Serbien Zeit, darüber entgehen, den Frebel einiger Fanatiker mit der Vernichtung nachzudenken, ob es Selbstmord verüben und wenigstens für eines Staates bestrafen will. die nächste Zeit als autonomes Staatswesen abdanken oder ob es die Entscheidung der Waffen anrufen will, die, wie sie auch ausfallen möge, ihm als Staat kaum noch ein herberes Geschickt bereiten könnte.
Eine
Beilage
zählt dann eine Reihe angeblicher Feststellungen der österreichischen Untersuchung auf; sie sollen folgendes ergeben:
1. Der Plan, den Erzherzog Franz Ferdinand während seines Aufenthaltes in Serajewo zu ermorden, wurde in Belgrad von Gabrilo Princip, Nedeljko Gabrinovic, einem gewiffen Milan Ci ganovic und Trifko Grábez unter Beihilfe des Majors Voja Tantosic, ausgehect.
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Die Haltung der deutschen Regierung. Daß die Machthaber an der Donau diesmal nicht nur Köln , 24. Juli. Die Rölnische Zeitung." zum Kriege bereit und entschlossen sind, sondern ihn wollen, schreibt offiziös: Die österreichische Note stellt eine ist für jeden klar. Anklagerede von einer Wucht und einem Ernst dar, Nur eine Möglichkeit gäbe es noch, wenn tatsächlich der wie man sie zwischen Staat und und Staat in der Die BeKrieg nicht der Zweck der Wiener Politik wäre, die nämlich, neuesten Geschichte noch nicht gehört hat. daß man leichtfertig ein Spiel begonnen hätte, so gewagt, wie fristung verstärkt den Zug unbedingter Entschlossenheit. wird Europa aus den Einzelheiten aus den letzten Menschenaltern fein zweites bekannt ist. Aber Mit Erstaunen in dem einen wie in dem anderen Falle muß sich uns die der Note entnehmen, bis wohin die Fäden der VerFrage aufdrängen, ob man von Berlin aus dieses Treiben schwörung reichten, deren Ergebnis der Mord in Sarajewo unmittelbar unterstützt oder auch nur durch Stillschweigen ist. Man sieht in einen Abgrund politischer Entartung und 4. Um das Gelingen des Attentats zu sichern, unterwies Milan begünstigt hat. Ist dem so, dann hat die deutsche Regie- Unkultur, wenn man liest, wie das verbrecherische Treiben Ciganovic den Princip, den Gabrinovic und Grabez in der Handhabung der Granaten und gab in einem Walde neben dem Schieß- rung feine geringere Schuld auf sich geladen als die schwarz- wahnwißiger Mörder unterstützt und gefördert wird. Dies felde von Topschider dem Princip und Grabez Unterricht im gelbe, die, um ihr gesunkenes Renommee wieder herzustellen, gibt der Angelegenheit eine allgemeine europäische BedeuSchießen mit Browning- Pistolen. den Weltfrieden aufs Spiel setzt. Dann gibt es feine Stritit, tung. Angesichts des bedeutsamen Noteninhalts wird es die scharf genug wäre, um ein solches Begehen zu geißeln.
2. Die fechs Bomben und vier Browning- Pistolen, deren sich die Verbrecher als Werkzeuge bedienten, wurden dem Princip, Gabrinovic, und Grabez in Belgrad von einem gewissen Milan Ciganovic und dem Major Voja Tankofic verschafft und übergeben. 3. Die Bomben find Handgranaten, die dem Waffendepot der serbischen Armee in Kragujevac entstammen.
5. Um dem Princip, Gabrinovic und Grabez den Uebergang über die bosnisch- herzegowinische Grenze und die Einschmuggelung ihrer Waffen zu ermöglichen, wurde ein ganz geheimes Transportsystem durch Ciganovic organisiert. Der Eintritt der Verbrecher samt ihrer Waffen nach Bosnien und der Herzegowina wurde von den Grenzhauptleuten von Schabat( Rade Popovic) und 203 nica sowie von den Zollorganen Rudivoj Grbic von Loznica mit Beihilfe mehrerer anderer Personen durchgeführt.
Die Kaiserlichen und Königlichen Botschafter im Deutschen Reiche, in Frankreich , Groß- Britannien, Italien , Rußland und der Türkei sind von ihrer Regierung beauftragt worden, den Inhalt der österreichisch- ungarischen Note an die serbische Regierung zur Kenntnis der Regierung zu bringen, bei der sie beglaubigt sind, und folgendes hinzuzufügen:
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Wir halten mit ihr zurüd, weil gewisse Anzeichen dafür wohl niemand in Europa zweifelhaft sein, daß das Friedenszu sprechen scheinen, und außerdem auch schon positive Mel- interesse erfordert, daß durch die Sprache der europäischen Dungen vorliegen, daß man in Berlin beinahe ebenso start Presse in Belgrad der Eindruck vertieft werde, Serbien überrascht worden ist wie in den anderen Hauptstädten. Die müsse solchen gerechten Forderungen nachgeben, un Note, so heißt es beispielsweise in der Post" ist überreicht einen Sonflikt zu vermeiden. Aus den Tatworden, ohne daß Oesterreich in Berlin sich Rat erbeten, ja, sachen der Note ergibt sich, daß die politische Vernunft und die ohne daß es die deutsche Regierung auch nur andeutungsweise elementarste Gerechtigkeit gebieten, in die Auseinandersetzung über Ton und Inhalt der Note verständigt hätte. nicht einzugreifen und einen möglichen Zusammenstoß örtlich Sollte diese unglaublich klingende Nachricht zutreffen, begrenzt zu halten. Für alle europäischen Zuschauer bei der dann gibt es für Herrn v. Bethmann Hollweg eine gewisse Entschuldigung. Aber auch nur eine gewisse. Denn es wäre Auseinandersetzung erfordert die Rücksicht auf den euro seine Pflicht gewesen, in den Wochen nach dem Attentat päischen Frieden, demjenigen, der im Streit so schwer Unrecht darauf zu dringen, über die Tendenz und die Tragweite der hat, nicht den Rücken zu stärken, sondern ihn zu ne in Serbien zu unternehmenden Schritte aufs genaueste in- Entgegenkommen zu mahnen, damit der Streit formiert zu werden. Hier verfängt der Hinweis auf die Sache der österreichisch- serbischen Beziehungen bleibe. Vom Selbständigkeit des Verbündeten noch weniger als damals, wo europäischen Standpunkt ist es wünschenswert, daß, nachdem unser anderer Bundesgenosse, Italien , den Tripolisfeldzug Serbien Genugtuung gegeben hat, die Beziehungen sich doch vorbereitete. Gewiß muß die Hofburg allein wissen, was ihre wieder normal und ersprießlich gestalten. Ehre und ihr Vorteil erheischen, aber wie die Dinge liegen, engagiert sie nicht nur sich, sondern ganz Europa und in erster Linie das Deutsche Reich .
Unannehmbar.
Am 31. März 1909 hat die Königlich serbische Regierung an Oesterreich- Ungarn eine Erklärung gerichtet, deren Wortlaut oben wiedergegeben ist. Fast am Tage nach dieser Erklärung hat die Politik Serbiens in Wege eingelenkt, die dazu führten, bei den serbischen Staatsangehörigen der österreichisch- ungarischen Monarchie subversive Jdeen zu erwecken und dadurch die Loslösung jener Die Unterlassungssünde könnte nur dadurch wieder gut Gebiete von Oesterreich- Ungarn vorzubereiten, die an Serbien anBelgrad, 24. Juli. Nach der Heberreichung der öftergrenzen. Serbien wurde der Hort einer verbreche- gemacht werden, daß das Deutsche Reich jetzt seinen wahren rischen Agitation. Ge bildeten sich Vereine und Vereinigun- Bündnispflichten entsprechend handelte. Die aber bestehen reichischen Note ist die Stimmung hier jetzt außerordentlich gen, die sei es vor aller Welt, sei es im geheimen dazu be- nicht darin, in der schimmernden Wehr den Schwarz- Gelben ernst, obwohl die Stadt immer noch sehr ruhig ist. Seit heute stimmt waren, auf österreichisch- ungarischem Territorium Unruhen an die Seite zu treten, sondern alles zu tun, was menschen- in früher Morgenstunde tagt unausgefeßt ein hervorzurufen. Diese Vereine und Vereinigungen zählen zu ihren möglich ist, um sie von ihrem wahnwißigen Beginnen ab- außerordentlicher Ministerrat. MinisterpräſiMitgliedern Generale und Diplomaten, Staatsbeamte und Richter, mit einem Worte führende Persönlichkeiten der offiziellen und nicht zuhalten und sie zu nötigen, selbst auf die Gefahr hin, von dent Paschitsch, der mit seinem Kabinettschef Scheinowitsch offiziellen Welt des Königreichs. Die serbische Presse steht fast voll- den Schreiern und Hezern der Schwäche beschuldigt zu wer- im Automobil auf der Wahlreise begriffen war, ist bereits wieder nach Belgrad zurückgekehrt. Das österreichische Ultiständig im Dienste dieser gegen Oesterreich- Ungarn gerichteten Bro- den, einen Rückzug anzutreten. paganda, und fein Tag vergeht, ohne daß die Organe der serbischen Unsere Hoffnungen sind freilich nicht sehr hoch gespannt, matum wird hier allgemein als für einen souveränen Staat Bresse ihre Leser zum Hasse und zur Verachtung der Nachbarmon- denn was soll man von der Regierung erwarten, wenn so- unannehmbar bezeichnet. In Belgrad zweifelt niemand archie oder zu Attentaten aufreizen, die mehr oder minder offen zusagen die gesamte bürgerliche Preise Deutschlands be- daran, daß Rußland Serbien gegen Destergegen die Sicherheit und Integrität der letzteren gerichtet sind. Gine bingungslos die Haltung Desterreich- Ungarns gut heißt. reich bei stehen werde. Man ist sicher, daß Rußland große Anzahl von Agenten ist damit beschäftigt, die Agitation gegen Von der äußersten Rechten bis zur äußersten bürgerlichen infolge der überaus großen Schärfe der österreichischen Note der an Serbien angrenzenden österreichisch- ungarischen Gebiete zu blatt" ist nur eine Stimme: Desterreich fonnte nicht anders sehen werde. Desterreich- Ungarn mit allen Mitteln zu fördern, und die Jugend Zinken, von der Kreuzzeitung " bis zum„ Berliner Tage- einen bewaffneten Eingreifen Desterreichs nicht untätig au Es wird sogar geglaubt, daß bei dem Ausberführen. Der Geist der Verschwörung, der die politischen Kreise Serbiens beherrscht und der seine blutigen Spuren in den Annalen handeln; seine Lebensinteressen erheischten das rücksichts- bruch eines Strieges auch Italien Desterreich sofort in Albanien ernste Schwierigkeiten der serbischen Geschichte hinterlassen hat, ist seit der letzten Balkan - loseste Auftreten. Serbien muß sich unterwerfen, und bleibt bereiten werde. Die Bevölkerung ist auf den Austrise im Wachsen begriffen. Mitglieder von Banden, die bisher in der Konflikt nicht lofalisiert, jo ist es selbstverständlich, daß bruch des Krieges gefaßt. Mazedonien Beschäftigung fanden, haben sich der terroristischen Deutschland sein Schwert in die Wagschale wirft. Nicht das Propaganda gegen Oesterreich- Ungarn zur Verfügung gestellt. Die geringste Verständnis besißen diese Zeitungen für die ungeserbische Regierung hat jich nicht bemüßigt geheuerliche Frivolität der Note und auch die, die vor zwei Der außerordentliche Ministerrat. fehen, gegen diese Umtriebe, denen Desterreich- Ungarn Tagen noch nicht im entferntesten damit gerechnet haben, daß Beantwortung der österreichisch- ungarischen Note befaßte, Belgrad , 24. Juli. Der Ministerrat, der sich mit der seit Jahren ausgesetzt ist, in irgendeiner Weise einzutschreiten. Die Königlich serbische Regierung hat schon der man in Wien zu einem solchen Faustschlag ausholt, sind jetzt tagte bis in den späten Abend. Der Ministerpräsident Pafeierlichen Erklärung vom 31. März 1909 nicht genüge getan und einverstanden, ja mehr als das: find begeistert. Wir sehen schitsch mußte verschiedentlich die Sizung unterbrechen, unt sich solchergestalt in Widerspruch gesezt mit dem Willen in einen Abgrund von politischer Verständnislosigkeit und, mit den fremden Diplomaten zu verhandeln, die in unausEuropas und der Oesterreich- Ungarn gegenüber eingegangenen was schlimmer ist, von Mangel an Verantwortlichkeitsgefühl. gesetter Folge im Ministerium vorsprachen. Verpflichtung. Die Langmut, welche die K. und K. Regierung der herausfordernden Haltung Serbiens gegenüber beobachtete, war vertreten, und die kommt von einer Seite, von der man es sichtlich. Nur eine einzige Stimme wagt es, andere Ansichten zu darauf zurückzuführen, daß sie sich frei von territorialem Eigennuk wußte und die Hoffnung nicht aufgab, daß die jerbische Regierung am wenigsten erwarten sollte. Die Post" schwimmt gegen die Freundschaft Oesterreich - Ungarns schließlich richtig bewerten den bürgerlichen Strom. Sie mahnt und warnt und zeigt werde. Die K. und K. Regierung hatte geglaubt, daß eine wohl- feine Neigung, den Wiener Va- banque- Politikern den Rücken Paris , 24. Juli. ( Privattelegramm des Vorwollende Haltung gegenüber dem politischen Interesse Serbiens das zu stärken. Was sie zu ihrer Haltung bestimmt, ist schwer wärts".) Das von Desterreich- Ungarn an Serbien geKönigreich am Ende doch veranlassen werde, eine gleiche Haltung zu sagen. Ist es der Zweifel an der Stärke der Donau - stellte Ultimatum hat hier einen starken Beſſimismus zu beobachten. Defterreich- Ungarn wartete eine solche Evolution der monarchie? Ist es das Bewußtsein, daß die enge Verfettung erzeugt und eine große Börsenpanik hervorgerufen. Die politischen Ideen in Serbien , insbesondere in dem Momente, als des Geschicks Deutschlands mit dem der Habsburger auch dreiprozentige Rente fiel von 81,10 auf 79,90, auch andere nach den Ereignissen des Jahres 1912 die R. und R. Regierung durch ihre desinteressierte, von jedem llebelwollen freie Saltung vom Standpunkt der Imperialisten seine großen Bedenken Bankpapiere sanken stark. Die Temps" schreibt in einem die jo bedeutende Vergrößerung Serbiens möglich machte. Das dem hat? Genug, ihre Ausführungen sind zutreffend und ihre seine herausfordernde Tonart und Maßlosigkeit der FordeArtikel, daß das österreichische Dokument unerhört durch Nachbar seitens Oesterreich- Ungarns bekundete Wohlwollen Kritik läßt an Schärfe kaum etwas zu wünschen übrig. Daß seine herausfordernde Tonart und Maßlosigkeit der Fordehat jedoch die Vorgangsweise des Königreichs nicht geändert, das Desterreich den Krieg will, ist auch der„ Bost" nicht zweifel- rungen sei. Schon die eine Bedingung, österreichische Refortfuhr, auf seinem Territorium eine Propaganda zu dulden, deren haft, und genau so wie wir fragt sie, wo denn überhaupt die gierungsorgane zur Mitarbeit auf serbischem Territorium traurige Folgen am 28. Juni d. J. der ganzen Welt offenbar wur- Beweise für die Anschuldigungen sind, die es gegen Serbien zuzulassen, vernichtet die serbische Unabhängigkeit. Dieses
den, an jenem Tage, da der Thronfolger der Monarchie und seine erlauchte Gemahlin einer in Belgrad entstandenen Verschwörung zum Opfer fielen. Bei dieser Lage der Dinge hat sich die K. und K. Regierung genötigt gesehen,
einen neuen und dringenden Schritt in Belgrad zu unternehmen, um solcherart die serbische Regierung dazu zu bringen, einer Bewegung Einhalt zu gebieten, welche die Sicherheit und Integrität Desterreich- Ungarns bedroht.
schleudert.
Bekenntnis bedeutet für Serbien die Knechtschaft, will Warum hält die österreichische Regierung das Beweismaterial Serbiens Erniederung auf dem Ballplab und zerbräche Desterreichs Anmaßung zurück, das sie doch in ihren Händen haben muß? Warum tritt muß in Rußland ein ungeheures Echo erwecken. Was man die balkanischen Freiheiten. sie nicht vor alle Welt hin mit den klaren, eindeutigen Belegen diesem heute zumutet, wäre die Abdankung, die, wenn die dafür, daß ihre Anschuldigungen Hand und Fuß haben, daß fie in feiner Weise von der Erregung und von dem Bedürfnis nach Regierung, doch das russische Volk nicht akzeptiere. Die ganze Rache beeinflußt sind, sondern daß nackte, eindeutige Tatsachen Sache verivickelt werden. Schließlich erinnert die Temps", diplomatische Organisation Europas kann morgen in diese die gegen die Monarchie gerichtete großserbische Verschwörung daß Rußland und England sogar nach der berühmten beweisen? Die kurzen Feststellungen, die sie macht, find zweifel- Kanonade von Hull das Haager Schiedsgericht anlos schwer kompromittierend für Serbien , aber man müßte doch erkannten, und heben hervor, daß auch in diesem Falle dasTos schwer kompromittierend für Serbien , aber man müßte doch auch die serbische Regierung in dieser Sache hören. Man müßte
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Die K. und N. Regierung ist überzeugt, sich, indem sie diesen Schritt unternimmt, im vollen Ginklang mit den Gefühlen aller zivilisierten Nationen zu befinden, die es nicht zugeben könnten, daß der Königsmord zur Waffe wird, der man sich ungestraft im politischen Kampfe bedienen dürfe, und daß der Friede Europas unausgesezt durch Umtriebe gestört wissen, was sie auf die Anschuldigungen zu erwidern hat und selbe für jedermann Geltung hat. inwiefern sie nicht willens wäre, unheilvollen und gemeinwerde, die von Belgrad ausgehen. Zur Unterstüßung des Gesagten hält die K. und K. Regierung zur Verfügung der Regierung ein gefährlichen Wühlereien im eigenen Lande entgegenzutreten. Dossier bereit, das über die serbische Propaganda und deren Zu- Ebenso wie wir ist die" Post" überzeugt, daß Serbien sammenhang mit dem Morde vom 28. Juni Aufklärung gibt. Eine auf die ihm gestellten Bedingungen nicht eingehen kann, wenn gleiche Mitteilung ergeht an die R. und St. Vertreter bei den übri- es sich nicht vor ganz Europa verächtlich machen will. Deftergen Signatarmächten.
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reich treibt Prestigepolitik, und eine schwerere Belastungsprobe für den Frieden Europas , als die von Oesterreich risfierte, ist nicht gut denkbar". Das Blatt bezweifelt die vorherige Benachrichtigung der Berliner Regierung und schließt:
Rußphile Debats" schreibt in einem Artikel, daß man in Wien Serbien eine Erniedrigung ohne Aber ein solches Attentat sei intolerabel. Serbien muß alles gleichen zumutet und man dort zweifellos den Krieg will. annehmen, bis auf die Preisgabe seiner Ehre und der Souveränität. Gegen Gewalt wird es nicht umsonst an die europäische Meinung und Unterstützung appellieren. Londoner Stimmung.
London , 24. Juli. ( Privattelegramm des„ VorBis in die letzten Tage hinein hat die deutsche Kriegs- Desterreich- Ungarn geht selbständig vor? Gut. So wärts".) Infolge der Ulsterkrise beschäftigt man sich hier nur wenig und Rüstungspresse starke Zweifel gehegt, ob Desterreich- möge es auch selbständig weiter gehen. Wir können warten. mit dem österreichisch- serbischen Konflikt, dessen Einfluß sich jedoch Ungarn wohl Serbien gegenüber die durch die Tatsachen ge- Ein Blatt, das entrüstet auffahren würde, wenn jemand an der Börse durch eine sehr gedrückte Stimmung bemerkbar machte. botene Energie" aufbringen würde. Sie erinnerte an sein seinen deutschen Patriotismus und seine unbedingte Kriegs- Die konservativen Blätter sind geneigt, die innere Krisis Englands Nachgeben bei früheren Gelegenheiten und fürchtete, daß Un- bereitschaft bezweifelte, ein Blatt, das an die Gefahr des Pan- für die Haltung Oesterreichs mit verantwortlich zu machen. Die entschlossenheit und Weichmütigkeit am Ende auch diesmal flawismus inbrünstig glaubt, will Oesterreich- Ungarn weiter Westminster Gazette" schreibt über die wahrscheinliche Haltung wieder den starken Worten der ersten Tage feine entsprechen- gehen lassen. Das heißt, es will auch dann dnen Bündnisfall Rußlands :" Wenn die in der Note enthaltenen Anschuldigungen be= den Taten folgen lassen werde. Nun ist sie recht gründlich nicht für gegeben erachten, wenn Serbien nicht allein bleibt. wiesen werden können, glauben wir nicht an die Wahrscheinlichkeit, eines Besseren belehrt, denn der Ton, den die Wiener Regie- Nun, wie viel mehr ist es dann die Pflicht des Proletariats daß die russische Regierung sehr viel dagegen einwenden wird, daß rung angeschlagen hat, ist an Schärfe, ja man darf sagen, an und seiner politischen Vertretung, diesen Standpunkt einzu- Serbien genötigt wird, Desterreich- Ungarn Genugtuung zu geben."
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