Einzelbild herunterladen
 

Str. 201. 31. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner   Volksblatt.

Gegen den Krieg

finden am Dienstagabend in Groß- Berlin Versammlungen an folgenden Stellen statt: Berlin  :

Arminhallen, Kommandantenstr. 58/59. Bock- Brauerei, Tempelhofer Berg.

Gewerkschaftshaus, Engelufer 15.

Urania, Wrangelstr. 10/11.

Konzert- und Festsäle, Koppenstr. 29.

Elysium, Landsberger Allee 40/41.

Brauerei Friedrichshain, Am Friedrichshain 16/23. Berliner   Musiker- Säle, Kaiser- Wilhelm- Str. 31. Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee   10. Germania  - Säle, Chausseestr. 110. Kastanien- Wäldchen, Badstr  . 15/16.. Pharus- Säle, Müllerstr. 142.

Moabiter   Gesellschaftshaus, Wiclefftr. 24.

Neukölln. Ad. Bartsch, Hermannstr. 49, Deutsches Wirtshaus", Bergstr. 136.

Schöneberg  . Gesellschaftshaus des Westens", Hauptstr. 30/31. Charlottenburg  . Volkshaus", Rosinenstr. 3. Cöpenick. Stadttheater, Friedrichstr. 6. Brit. Gesellschaftshaus", Chauffeeftr. 97.

Sonntag, 26. Juli 1914.

Falsche Berichterstattung.

,, Ein eigenartiger Unfall, der leicht schlimme Folgen hätte nach sich ziehen können, ereignete sich heute mittag bei der Ein fahrt eines Zuges in den Bahnhof Gleisdreied an einer Stelle, wo zu Bauzwecken ein Gerüst aufgestellt ist. Von diesem hing infolge der Unachtsamkeit der Arbeiter ein Stück Drahtseil so weit herunter, daß es von dem Zuge erfaßt werden konnte. Dadurch wurde vom Gerüst ein Brett losgelöst, das in das Fenster eines Wagens des fahrenden Buges eindrang und die Scheiben zer trümmerte. Der Zug konnte sofort halten. Zum Glück war der Wagen schwach besezt, so daß nur zwei Personen, ein Herr und eine Dame, durch die herumfliegenden Glassplitter leicht verlegt wurden. Die übrigen Passagiere tamen mit dem Schrecken davon. Der Materialschaden ist unbedeutend."

Elend verkümmert. Und natürlich wird der in wenigen festzugezogenen Halsbinde. Wie das einschnürt, die Haut wund Händen vereinigte Besitz planvoll dazu benutzt, die herrschende reibt und die Luft absperrt! Es ist zum Verrüdtwerden bei über Gesellschaftsordnung zu stüßen, denn Reichtum ist Macht. 30 Grad Reaumur. Glühend brennen die Sonnenstrahlen von früh Man blickt mit Vorliebe zumeist nur auf die amerika  - bis spät auf die Reinigungsdiener der Stadt herab. Heiß steigt der nischen Multimillionäre und vergißt dabei, daß es auch bei Staub und der stinkende Dampf vom Asphalt ihnen in die Kehle. uns der millionenschweren Leute genug gibt. Allerdings die Mit einem Fluch möchten sie das gänzlich überflüssige reichsten deutschen   Kapitalherren sigen nicht in Berlin  , schwarze Folterwerkzeug vom Halse reißen... Da taucht vor sondern in der Provinz: die Familie Krupp   mit ihrem ihrem Geist die drohende Gestalt des Vorgesetzten auf. Heute früh jährlichen Gewinn von 35 Millionen und einem wirklichen erst war der Obermime, der mit dem Ratstitel, auf dem Revier­Vermögen von rund 300 Millionen Mart, der Fürst Hendel stall, in schöner leichter Sommerkleidung, mit Saschweste und bon Donnersmart, August Thyssen, die deutschen   Rothschilds, Panama  . Ja, der hat's gut. Der hat gut befehlen, steht ja nicht Fürst von Pleß usw. Dennoch sind in den Mauern Berlins   unter dem militärisch angehauchten Straßenreinigungsdrill und steckt Millionenmänner start vertreten. Dr. Rudolf Martin ver- nicht in dem schwarzen Halsungeheuer. Bei über 80 Grad zeichnet in seinem Jahrbuch Berliner   Millionäre zweitausend Reaumur fontrollierte der gute Herr, ob auch alle Burschen und die Berliner   Personen, deren Besitz eine Million übersteigt und alten Leute die vorgeschriebene Zwangsbinde tragen. Ist das nicht deren Einkommen mindestens fünfzigtausend Mart beträgt. zum Totlachen, wenn es nicht so ernst wäre? Wer es wage, die Die Oberschicht der Berliner   Millionäre, etwa zwei Dußend Halsbinde im Dienst abzunehmen, solle fich auf zwei Stunden Straf Krösusse, hat ihr Quartier im geschlossenen Tiergarten- dienst gefaßt machen. In der Tat, es muß am 20. Juli sehr heiß viertel, dort, wo in weitgedehnten Gärten die stillen, reichen gewesen sein, Herr Straßenreinigungsrat! Paläste stehen. In diesem Viertel kann bei der preußischen Landtagswahl nur der in der ersten Abteilung wählen, der jährlich mindestens 210 000 m. Steuern zahlt, was ein Der Lokal Anzeiger" brachte in seiner Nummer 368 vom Jahreseinkommen von wenigstens 2 Milliouen Mark bedeutet. 20. Juli folgende Notiz: An der Spize der Berliner   Millionäre steht nach den Berechnungen von Dr. Friedegg( Millionen und Millionäre) Ihelm II. Sein jährliches Einkommen beträgt zurzeit 22 Millionen und hunderttausend Mark und sein gesamter Besitz wird auf rund 175 Millionen geschätzt. Darunter ist der riesige Grundbesitz Wilhelms II. mit 70 Millionen δας bertreten, Berliner   Schloß samt Inhalt mit 20 Millionen, 25 Häuser in Berlin   mit 25 Millionen, 20 Millionen bares Vermögen usw. Der Inhaber der so Eduard Arnhold  , soll eine jährliche Einnahme von mindestens 3 Millionen haben, während sein Besitz auf mindestens 40 Millionen geschätzt wird. Auf derselben Höhe steht Ein- Gedankenlos wird hier die alleinige Schuld den Arbeitern zu tommen und Vermögen des größten deutschen   Baumwoll- geschoben und so Stimmung gegen sie gemacht. Wie aber verhielt händlers Kommerzienrats James Simon  ; er wie Arnhold   sich die Sache in Wirklichkeit? find trotz ihrer intimen Beziehungen zu den allerhöchsten Am Hochbahndreieck, der berühmten Unfallstelle, ist bis zum Personen Juden geblieben. Würden sie die Eintrittskarte 20. b. M. eine Kranbahn gebaut worden. Hierbei war die Auf­zur offiziellen Kultur besigen, das heißt den christlichen Tauf- stellung eines 26 Meter hohen Mastes nötig, der in der üblichen schein, sie besäßen längst wie Friedländer- Fuld den erblichen Weise mit Abstoppseilen versehen war. Eines dieser( Draht-) Seile Adelstitel. Der letztere zählt zu den kapitalfräftigsten Berliner   ging über die Gleise hinweg und war an einer Unterfellerung be­Millionären, er verfügt reichlich über fünfzig Millionen Mart, festigt. Während des Abmontierens des Mastes, oder wie der fach­deren Hauptwert in den schlesischen Kohlenbergwerfen stedt. männische Ausdruck lautet, beim Infichzusammenlassen" hatte ein Am Pariser Platz in Berlin   besigt Friedländer ein prozen- Arbeiter das über die Gleise gehende Seil nicht sofort abgenommen. haftes Palais, das viele Millionen repräsentiert; er war auch In diesem Augenblid erfaßte ein mit voller Geschwindig. Reinickendorf   Oft und-West. Schüßenhaus, Residenz- lange der Pächter der voriges Jahr von der Stadt Berlin   teit einfahrender Zug das Seil und riß es ftraße 1/2. erworbenen Besitzung Lanke. Der reiche Friedländer hat, wie nach vorn. Das Seil erfaßte eine 5 Meter vor der Halle stehende schon bemerkt, durch Uebertritt zum Christentum den erblichen Rüstung, die nur 2 Meter neben den Gleisen aufgebaut war und Adelstitel erobert. riß eine Bohle, auf der drei Mann arbeiteten, herunter. Nur Als vielfacher Millionär ist weiter der Kommerzienrat zweien gelang es, sich festzuhalten, während der dritte in die Ravené zu betrachten. Mit dem Auerlicht erwarb der Tiefe stürzte. Kommerzienrat Koppel in wenigen Jahren seine 20 Millionen, Zurzeit läßt sich nicht übersehen, ob den betreffenden Arbeiter was in schneidendem Kontrast steht zu den Jammerlöhnen, allein die Schuld trifft oder ob die Bauleitung mitverantwortlich ist. die von der Auerlicht- Gesellschaft seit jeher besonders an die Aber eines muß schon jetzt festgehalten werden: Arbeiterinnen gezahlt werden. Auch die Nachkommen von Hätte die Hochbahndirektion den Fahrer angewiesen, die Bau­Moses und Felix Mendelssohn  , die Bankiers v. Mendelssohn stelle mit langsamer Fahrt" zu befahren, dann hätte sich das Seil Bartholdy marschieren an der Spize der Berliner   Millionäre; nur gestrafft und wäre, ohne Schaden anzurichten, dann rückwärts sie haben ebenfalls den Sprung vom Judentum zum Christen- gegangen. tum gemacht und haben dafür den erblichen Adelstitel er­

-

Treptow   und Baumschulenweg  ." Neues Gesellschafts- oft bestreiften Kohlenfirma Cäsar Wollheim  , Kommerzienrat haus", Treptower Chaussee 14.

Tempelhof und Mariendorf  . Stadt Dresden  ", Tempelhof  , Berliner Straße 78.

Steglitz, Friedenau   und Wilmersdorf  ." Birkenwäldchen", Schützenstraße.

Lichtenberg  . Schwarzer Adler, Frankfurter Chauffee 5. Friedrichsfelde, Stralau. Café Bellevue, Am Bahnhof Stralan- Rummelsburg.

Ober- Schöneweide  . Wilhelminenhof, Schloßparkstraße. Pankow  , Nieder- Schönhausen, Buchholz. Zum Kur­fürsten, Pankow  , Berliner   Str. 102.

Weißensee  . Schloß Weißensee.

Genossen und Genossinnen! Sorgt für guten Besuch dieser Versammlungen.

Parteiangelegenheiten.

Der Frauen Leseabend

im 3. und 6. Wahlkreis fällt am Montagabend aus. Niederschönhausen  - Nordend. Die angefegte Mitgliederversamm lung am Dienstag fällt aus. Die Genoffen beteiligen sich an der öffentlichen Bersammlung in Bankow  , Restaurant Kurfürsten, Berliner Straße  .

Achtung, erster Wahlkreis.

Mittwoch, den 29. Juli, abends 71 Uhr, Flugblattverbreitung.

Die Genossen melden sich in ihren Bezirkslokalen. Sachsenhausen  , Mark. Am Mittwoch, den 29. Juli, abends 8 Uhr, im Feldschlößchen"( Inh. G. Schmidt), Chauffeestraße 1: Große öffentlige Volksversammlung. 1. Gewerkschaften, Genossen schaften und Boltsfürsorge. Referent Geschäftsführer N. Strobel Oranienburg  . 2. Freie Aussprache. Steglitz  . Die Mitgliederversammlung am Dienstag fällt aus, dafür Protestversammlung im Birkenwäldchen.

halten. 1908 versteuerte die verstorbene Erzellenz v. Mendels Eine Extranummer des Vorwärts" john- Bartholdy ein Jahreseinkommen von 3 Millionen und wurde gestern abend an vielen Stellen der Stadt verteilt. galt als der reichste Privatmann Berlins  . Vielfache Millionäre Sie enthielt die Aufrufe unserer deutschen   und österreichischen find die Matadoren der A. E. G., die Rathenau  . Das gleiche Parteileitung an die Arbeiterklasse und den deutlichen Willen, gilt von den Inhabern der Borsig- Werke.

Reiche Goldströme sind den Berliner   Zeitungsfabrikanten für den Frieden zu wirken und entschieden Protest gegen die zugeflossen. An ihrer Spize dürfte Rudolf Mosse   mit seinem Striegstreibereien zu erheben. Die Nummer ist für unsere internationalen Inseratenhandel stehen, der als ein Mann Leser der heutigen Ausgabe beigelegt. von mindestens fünfzig Millionen Mart betrachtet wird; er Auf dem Morißplaz hatte ein Blattverteiler auch einem hat sein millionenschweres Palais am Potsdamer Platz   zu Soldat eine Nummer gegeben. Natürlich wußte der Mann plantagen dürften hinter Mosse   an Stapitalbesitz nicht weit Ein eifriger Schuhmann, der das sah, rannte dem Soldaten stehen. Die Gebrüder Ullstein mit ihren riesigen Annoncen- gar nicht, daß es sich um eine Vorwärts" ausgabe handelte, zurückstehen. An dritter Stelle rangiert der weiland Zeitungs­fabrikant August Scherl  ; er mußte seine Allerweltspresse für nach, der im Begriff war, die Straßenbahn zu benutzen, und wegen der öffentlichen Protestversammlungen nicht statt. lumpige 10 Millionen abgeben. Natürlich hat Scherl   außer- ftellte ihn feſt. Berlin- Wilmersdorf  . Die am 27. Juli fällige Mitgliederver- dem viele Millionen zurückgelegt von der überreichen Geld­sammlung des Wahlvereins fällt aus. fülle, die ihm die dummen Berliner   jahrzehntelang zu­

Schöneberg. Die für Dienstag angesezte Bersammlung findet

Treptow  - Baumschulenweg. Auf Veranlassung des Bildungsausschanzten.

fausses findet am Dienstag, den 28. Juli, nachmittags 4 Uhr, in Das ist freilich nur eine kleine Auslese aus der langen 1. a. wird der Film Im Luruszug und Dzeandampfer von Berlin   Reihe der Berliner   Millionäre.

der Treptow  - Sternwarte eine Kinovorstellung für Kinder statt.

über Bremen   nach New York  " vorgeführt. Eintrittspreis: Kinder 15 Pf., Erwachsene 25 Pf. Starten werden hierzu nicht ausgegeben, die Kinder müssen sich um 14 Uhr vor der Sternwarte einfinden.

Die höchste Steigerung.

Mit dem Motorboot, das die Rundfahrten auf dem vorbei. Mir gegenüber saß eine ältere Dame mit ihren beiden Müggelsee macht, fuhr ich am Friedrichshagener   Freibad  Töchtern. Das Bad war mit Menschen geradezu übersät. Es war ein prächtiger Anblick, die vielen Tausende von Halsbindendrill bei der Straßenreinigung. Menschen sich im Wasser tummeln und den Strand beleben zu In den Tagen der letzten großen Higeperiode war es, am sehen. Mir war es ein Zeichen sittlicher Gesundung und der Mariendorf  . Für die heute stattfindende Besichtigung des 20. Juli. Die Duecksilberröhre zeigte mehr als 30 Grab Reaumur. Rückkehr des Voltes zur Natur und ihrem heilsamen Einfluß Botanischen Gartens sind noch einige Billetts beim Genossen Josef Ganz   Berlin   schwamm in Schweiß, war schachmatt. Der Regen auf Körper und Seele. Ehrlich, Rathausstr. 37, zu haben. Die Teilnehmer, welche den Weg Die jüngere der beiden Töchter war ganz begeistert: zu Fuß machen wollen, treffen sich um 1 Uhr an der Kanalbrücke, schirm vertrauerte sein Dasein in der Spindenecke, die Bubikragen Chausseestraße. und Sporthemden gingen weg wie die warmen Semmeln, mit dem ,, Ach, das ist ja wunderbar! Das ist ja herrlich! Das ist Hut in der Hand wanderten Männlein und Weiblein durch Berliner   ja wie an der See! Weißt Du, Mami, wie in Heringsdorf  !" Mami war nicht der Meinung ihres Töchterchens. Land, Unmengen von Selterwasser mußten die trockene Kehle auf­putzen. Selbst der Asphalt schwitzte unter der sengenden Sonnen- Mit einem indignierten Blick sagte sie zu der älteren Tochter: glut, wurde weich wie Butter, entsandte in die dunstgeschwängerten Es ist eigentlich gräßlich, zu denken, daß diese Lüfte nicht gerade liebliche Düfte. Menschen alle gerade hier ihren Fabrikstaub und Schweiß ab­

Groß- Lichterfelde. Montag, den 27. Juli: Ausflug der Ge­noffinnen nach Halensee  . Treffpunkt: 122 Uhr Markiplaz, Moltke­straße. Mundvorrat, Getränke und 20 Pfennig Fahrgeld sind mit­zubringen.

Zehlendorf  ( Wannseebahn  ). Mitgliederversammlung des Wahl­vereins( Vierteljahrsversammlung) am Dienstag, den 28. Juli, bei Eine Militärabteilung schleppt sich über den staubigen, glühenden waschen!". Miet, Karlstraße 12. Vortrag des Genossen Reichstagsabgeordneten Fahrdamm. Die Leute kommen von der Landstraße, viele sind Die ältere Tochter, fast eine alte Tochter, sagte hart P. Göhre über: Die verflossene Reichstagsfeffion. Diskussion. schlapp. Der Hauptmann, sonst ein gar Gestrenger, hat bei dieser und spitz: Kassenbericht vom 2. Quartal. Wahl der Delegierten aur Kreis- fürchterlichen Hige ein menschlich Rühren gefühlt. Er ist kein Seitdem die Freibäder sind, könnte ich mich nicht mehr generalversammlung. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Menschenschinder", feiner, ber an vergilbten Kabinettsorders flebt in der Spree baden!"

Berliner   Nachrichten.

Berliner   Millionäre.

"

und seine Mannschaften drillt, bis der Higschlag fie in den Chaussee- Die jüngere Tochter aber schien von diesem Zwiegespräch graben wirft. Knöpft die Halsbinden und die Röcke auf!" Wie nichts gehört zu haben, denn sie fuhr fort: von Zentuerlast befreit, atmen die Leute auf. Nun trägt sich der " Affe" und die Knarre" etwas leichter. Der Gang wird elastischer, ohne Unfall erreicht man die Kaserne...

-

Ach, wie göttlich die vielen Menschen! Nein, wie himmlisch!" Sie schien keine Steigerung mehr zu finden. Sie schwieg. Endlich kam es ihr noch einmal aus tiefster Pferde, feuchend und dampfend, trotten über den heißen Asphalt. Brust heraus: Ach, das ist ja eigentlich wunderbar nett!" Der moderne Millionär verkörpert am trasfesten den in Manche tragen zum Schutze des Schädels den über die Ohren ge- Das war der Mutter aber doch zu viel. Streng ber­der kapitalistischen   Gesellschaft wildaufgerissenen, unüberbrück- stülpten originellen Strohhut. Die Kuticher sind wachsam. Sie weisend sagte sie: Aber nun schweig' doch! Was ist da baren Klassengegensatz. Auf Grund einer verkehrten haben ihre Tiere lieb und wissen, was auf dem Spiel steht. Bald nett, wenn diese Menschen da halbnackt im Wasser herum­Wirtschafts- und Rechtsordnung sind wenige Personen hier, bald da wird am Brunnen Halt gemacht, die erschöpften Gäule laufen und die ganze Müggel uns verunreinigen!" imstande, sich die märchenhaften Werte anzueignen, die zu tränken und abzureiben. Dort an der Bordschwelle liegt breit Die beiden letzten Aussprüche waren wohl die höchsten Millionen emsig schaffender Menschen in hochentwickelter, ge- auf dem Bauch, alle Vier von sich geftredt, ein Ziehhund. Weit Steigerungen, deren eine naive und eine dumme und un­sellschaftlicher Produktion hervorbrachten. Diese Wenigen, von hängt ihm die Zunge aus dem Maul. Ein Schußmann steht da- verschämte Seele fähig waren. der kapitalistischen   Ordnung maßlos Begünstigten verprassen neben, notiert die Adresse, die auf dem Starren steht. Tierschutz­gleichgültig und gewissenlos das soziale Glück und die Freude eifriger Bolizeibeamter wird ja alljährlich mit Geld prämiert. Im der arbeitenden Massen. Sie wohnen in prunkvollen Palästen, Menschenschutz sind wir soweit noch nicht.

Todessturz eines Kindes.

Ein bedauerlicher schwerer Unglüdsfall hat sich in Reinickendorf  

zehren von den raffiniertesten Leckerbissen, treiben mit Die Mannen der Straßenreinigung sehen die aufgeknöpften West ereignet. Bei seiner im Hause Scharnweberstraße 136 Kleidung und sonstiger Lebensgewohnheit den unerhörtesten Goldaten, sehen die fürsorglich geschüßten Gäule und den zusammen- wohnenden Großtante weilte seit einigen Tagen der dreijährige Lurus, während die große Masse der Enterbten im tiefften gebrochenen Stöter. Mit bellemmendem Gefühl rüden fie an ihrer Walter Müller zu Besuch. Als der Kleine für ganz furze Zeit