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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 1983.
Mittwoch, den 29. Juli 1914.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Mr. 1984.
Die Kriegserklärung gegen Vernunft und Volk.
Wien , 28. Juli. Eine Extraausgabe der Wiener [ Das Berliner Proletariat, die deutsche Arbeiterklasse hat der man höhnisch Jahr um Jahr das gleich Bürgerrecht verweigert Zeitung" enthält im amtlichen Teil folgende Bekanntmachung: fich nicht einschüchtern lassen, die arbeitende Bevölkerung hat wie fönnte das auch anders sein bei einem politisch geschulten .Kriegserklärung. mit allem Nachdruck bekundet, daß sie den Frieden will! Da Proletariat, dem nicht nur Unternehmertum, Unteroffiziere und Auf Grund Allerhöchster Entschließung Seiner K. und ist es wirklich an der Zeit, daß auch die deutsche Regierung, Schußleute Tag um Tag das Gefühl ihrer Minderwertigkeit einK. apostolischen Majestät vom 28. Juli 1914 wurde heute an die ja ihre Friedensliebe so entschieden betont hat, die ernst- bläuen, sondern das auch aus dem großen Lehrbuch der Geschichte die Königlich serbische Regierung eine in französischer Sprache lichen Beweise dieser Gesinnung liefert. Oder sollten die ver- gelernt hat, daß auch der siegreichste, glücklichste" Krieg der Arbeiterabgefaßte Kriegserklärung gerichtet, welche in deutscher wortlichen Stellen wieder einmal nicht gegen die unverant. Klasse nur die schwersten Wunden schlägt. plans Kein Wunder, daß da den Reden unserer Genoffen das leidenUebersetzung folgendermaßen lautet: Da die Königl. serbische wortliche Nebenregierung aufkommen können? Die Intervention der Mächte ist jetzt die Vorbedingung schaftlichste Echo entgegenscholl, daß sich in den Mienen der Hörer Regierung die Note, welche ihr vom österreichisch- ungarischen Gesandten in Belgrad am 23. Juli 1914 übergeben worden der Aufrechterhaltung des Friedens. Deutschland und Italien , die Empörung über die aberwizige Zumutung spiegelte, das Bolt war, nicht in befriedigender Weise beantwortet hat, so sieht die Verbündeten Desterreichs, sollen ja neben England des tollen serbischen Abenteuers wegen vor die Kanonenschlünde zu fich die K. und K. Regierung in die Notwendigkeit versetzt, und Frankreich schiedsrichterlichen Einfluß üben. Günstigere treiben. selbst für die Wahrung ihrer Rechte und Intereſſeu Sorge es troßdem Obstruktion treibt und über Serbien herfallen lichkeit der politischen Situation und ihre Ursachen. Sie zeigten, Bedingungen kann Desterreich doch gar nicht erwarten. Wenn Die Redner schilderten bündig und markig die ganze Ungeheuerzu tragen und zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen will, so hat die deutsche Regierung es eben zur Raison zu zu appellieren. Defterreich- Ungarn betrachtet sich daher von diesem Augenblicke an als im Kriegszustande mit Serbien befindlich.
bringen!
Die deutsche Ausrede gegenüber England: ja wir sind für internationale Schlichtung, aber nur, wenn Desterreich nichts dagegen einzuwenden hat, ist direkt unfinnig. Wenn Deutschland als Verbündeter Desterreichs alle UnbesonnenOesterreich hat der faktischen Erklärung des Kriegszu- heiten Desterreichs in einem Meer von Blut ausbaden soll, so standes, die es durch den ostentativen Abbruch der diploma - ist Deutschland doch kein Statist, sondern vollberechtigter tischen Beziehungen zu Serbien vollzogen, am Dienstag auch Kontrahent! noch die formale Kriegserklärung folgen lassen. Selbst wenn Und was soll es anders heißen, wenn Deutschland dem diefe papierene Drohung nicht alsbald durch militärische Gedanken zur Konferenz mit der Anregung begegnet, daß es Operationen unterstrichen würde, wäre das eine neue, uner- beffer wäre, wenn die Kabinette felbft sich an Rußland und hörte Provokation, ein neuer Fauftschlag ins Gesicht aller Desterreich wendeten, als daß die unheilvolle Affaire politischen Vernunft, eine neue Berhöhnung der friedliebenden verschleppt und kompliziert werden soll! Mehrheit der Nationen.
Die Situation ist doch wahrlich ohnehin so gewitterschwanger, daß das Hagelwetter sich jeden Augenblick entladen und die Fluren Europas in eine Wüste verwandeln kann. Was soll da noch obendrein die neue Brüskierung?:
Daß aber die Mehrheit des Volkes der leidenschaftlichste Gegner des Krieges und der Kriegsprovokationen ist, das dürfte der Dienstag wenigstens selbst allen nicht ganz vernagelten Hurrapatrioten bewiesen haben. Waren doch nicht nur die sozialdemokratischen Parteiversammlungen in Groß- Berlin und überall im Reiche glänzend besucht, sondern hatten doch sogar die wildesten Drohungen unserer Kriegstreiber und die umfassendsten strategischen Maßnahmen der Polizei imposante Straßenkundgebungen nicht zu verhindern vermocht.
wie aus den Bestrebungen nach nationaler Zusammenfassung und
wirtschaftlicher Expansion auf seiten Serbiens und aus Desterreichs Annegionspolitik der Konflikt hervorgegangen, der durch das Attentat serbischer Fanatiker verschärft und vergiftet wurde. Statt billige Genugtuung zu verlangen, provozierte nun Desterreich den Kriegsfall durch sein unannehmbares Ultimatum. Und nun drohen Rußland , Deutschland und Frankreich in den furchtbaren Strudel hineingerissen zu werden. Die Bündnis- und Prestigepolitik ist die Kette, durch die man die friedliebenden Nationen zur Schlachtbank zerren will. Alle Regierungen beteuern den Frieden aber alle wollen friegsbereit ihre Verbündeten nicht im Stiche lassen. Und unberantwortliche, aber einflußreiche Stellen schüren noch verbrecherisch an der Verschärfung des Konflikts. Aber das Volk warnt alle Verantwort lichen nachdrücklichst vor der ungeheuren Blutschuld! Es will den Solche Verschleppung der Ausgleichsverhandlungen ist Frieden, den Frieden um jeden Preis. Darum macht es den Reaber ein Verbrechen angesichts Desterreichs erneutem Auf- gierungen zur heiligsten Pflicht, sofort auf die. Entspannung der Lage trumpfen, angesichts der bereits losgegangenen Gewehre im dadurch hinzuarbeiten, daß es den Kampfhähnen gebietet Hahn in Grenzgebiet, angesichts der Mobilisationen, die den Völkern Ruh und durch internationalen Schiedsspruch den Streit schlichtet. schon allein ruinöse Opfer auferlegen! 100 you in Ein Nichtbetreten dieses Weges wäre ein unsägliches Verbrechen an Desterreichs Kriegsproklamation erklärte erneut aller der Kulturmenschheit, das sich an seinen Verübern furchtbar rächen politischen Vernunft den Krieg. Und wenn das trop aller müßte. Warnungen den herrschenden Klassen noch immer nicht aufdämmert, dann ist es Sache der Schlachtopfer dieser Wahnfinnspolitik, dem Verständnis der Regierungen auch ferner ganz energisch nachzuhelfen!
Auf die Mobilisierung der Mächte gibt es nur die eine Antwort: die dauernde
! Ja, sogar das Unerhörte geschah: Unter den Linden , wo fich Tausende und aber Tausende von Menschen drängten, erschollen plötzlich Rufe, die sich orfanartig fortpflanzten. Aber nicht das militärisch- knappe„ völkische" Hurra war es, was dasa erklang, sondern das volltönige proletarische Hoch, das dem Völkerfrieden dargebracht wurde!
Beiläufig: Welch bemitleidenswerte Kurzsichtigkeit auch der deutschen Regierung, selbst in dieser Situation den Arbeitern, deren Fäuste man doch bei einem Kriege so nötig gebraucht, das zweierlei Maß so aufreizend vor Augen zu führen! So lange der" patriotische" Janhagel sich Unter
Mobilisation des Volkes!
Der Kriegsprotest
des Proletariats.
Ihre einmütige Zustimmung brachten die Massen in allen Berfammlungen durch die Annahme folgender Resolution zum Ausdruď:
Desterreich hat mit seinem brutalen Ultimatum Serbien den Strieg erklärt. Mit unheimlicher Klarheit erkennen jetzt die Völker Europas die Gefahr, in welche sie durch die verderbliche Politik der ohne ihre Zustimmung abgeschlossenen Geheimbündnisse geraten sind.
Droht doch die Kriegsflamme augenscheinlich nach den anderen Ländern hinüberzuschlagen, ganz Europa in Brand duzu setzen, unsägliche Leiden über das Menschengeschlecht zu bringen, alles zu vernichten, was in Jahrzehnten mühsamer Stulturarbeit errichtet worden ist.
Diese Katastrophe mit aller Kraft zu verhindern, erachtet das klassenbewußte Proletariat aller beteiligten Länder, eingedenk der Beschlüsse der internationalen Kongresse in Stutt gart, Kopenhagen und Basel , im gegenwärtigen Augenblick als seine dringendste heilige Aufgabe.
.
Heldenhaft hat das russische Proletariat dem Blutdürftigen Barismus das drohende Menetekel vor Augen geführt. Es läßt sich weder widerstandslos ausbeuten, noch als willenloses Werkzeug zaristischer Gewaltpolitik mißbrauchen.de
30.01
modo spish
Der absurde Schwindel, daß das Volt in feiner Mehrheit von den Binden austobte, blieb die Leibgarde des Herrn v. Jagow Kriegsbegeisterung befallen sei, wurde am Dienstag von der Arbeiter neutral, Solange diente die Straße nicht dem Verkehr, schaft gründlichst zuschanden gemacht. Während bisher Unter den Linden sondern als Tummelplatz chauvinistischer Deliranten. Aber etliche tausend allteutscher Studenten und antisemitischer Handlungssobald der Kern des Volkes, die Arbeiterklasse, gehilfen unter geschickter Ausnutzung der Staffage, die ihm die fich zu Kundgebungen anschickte, erfolgte prompt die Sper übrigen Taufende eines harmlos neugierigen Bublifums abgaben, Durch flammenden Protest haben das deutsche wie das Sperübrigen rung für Demonstrationen! So prägte man es dem deutschen Bolt" gemimt und einen tollen Herenfabbat aufgeführt hatten, trat am französische Proletariat den Abscheu vor dem verbrecherischen Proletariat von neuem ein: Ihr habt wohl das Recht, Ench Dienstagabend wirklich einmal Bolt auf die Bildfläche. Ernstes, Treiben der Kriegshezer zum energischsten Ausdruc vom Feinde die Knochen entzweischießen zu lassen, aber reifes, vom Schweißgeruch schwerer Arbeit durchtränktes Volt. gebracht. Straßendemonstrationen darf nur die goldene Jugend ver- Männer und Frauen. Und nicht nach Tausenden zählten diese Auch das nächstbeteiligte österreichische Proletariat hat anstalten! Arbeiterbataillone, die in düsteren Massen die dreißig Berfammlungs- mit Entschlossenheit jede Verantwortung für das Verhalten Daß die weise Fürsorge des Herrn v. Jagow wieder lokale zum Brechen füllten und viel zahlreicher noch die Straßen, seiner Regierung abgelehnt. einmal vorbeigelungen war und das Friedenshoch denn- sondern nach Zehntausenden, vielen, vielen Zehntausenden. noch immer wieder die Protestrufe der„ Nationalen" Wer vermöchte eine auch nur annähernde Schäzung der Volts in verschlang, entschuldigt feiner Weise die Aus- menge geben, die sich zum Kriegsprotest aufgemacht hatte. In allen nahmebehandlung der Arbeiterklasse. Denn, ganz abgesehen Stadtteilen umlagerten sie tausendweise die abgesperrten Verbon allerhand favalleristischen Uebungen auf dem sammlungslokale, füllten sie die langen Straßenzüge wie ein Hauptdemonstrationsplate selbst, war ganz Berlin mit einem wogendes Meer.
Es ist also nicht wahr, daß die großen Massen dieser Länder sich in kriegerischer Stimmung befinden. Sie wollen vielmehr allen Chauvinisten zum Troß den Frieden der Welt. Die Kriegsheger sollen wissen, daß, wenn der Weltkrieg ausbricht mit allen seinen Leiden und Greueln, die durch ihn verursachten politischen und wirtschaftlichen Krisen mit undichten Neg von Schußmannstetten umsponnen worden, das Hier war die Maffe, bier schlug das Herz des Volkes und hier erbittlicher Logik dahin führen, die durch den Imperialismus nicht einmal an der Peripherie der Stadt, in den weitläufigen hätten unsere Chauvinisten, wenn sie überhaupt der Belehrung verblendeten Volksschichten aufzurütteln und der Sozialdemo Quartieren der Arbeit selbst, eine Demonstration aufkommen fähig wären, lernen können, daß nicht blinder Kriegstaumet die kratie in die Arme zu führen, die Entwickelung der kapitalistilassen wollte. Auch dieser 3wed wurde ja durch- Sirne, umnebelt, sondern leidenschaftlicher Friedenswille und schen Gesellschaftsordnung zum Sozialismus mächtig zu beaus nicht erreicht aber ist es, so fragen wir immer lodernder Ingrimm gegen die niederträchtigen Kriegsheger die Geschleunigen. wieder, nicht eine geradezu kriegsbegeisternde patriotische Auf- müter erfüllt. munterung für die Arbeiterklasse, daß man ihr unmittelbar vor dem drohenden Kriegsausbruch noch einmal ihr ganzes Helotentum im dräuenden Zeichen des Schußmannssäbels und des Brownings zu Gemüte führt?!
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un odbited to Troßdem sett das Proletariat im Namen der MenschlichWie tönnte das auch anders sein bei einer Klasse, die von den feit und Kultur seinen Friedenswillen mit Leidenschaft allen Herrschenden letzten Endes immer nur als Arbeitstier behandelt Kriegsheßern entgegen. wird, deren farge Futterrationen man noch weiter durch Hinge- Ebenso wie das Proletariat der übrigen beteiligten gardisten und Verbot des Streifpoftenstehens zu fürzen versucht und Länder verlangen auch wir mit aller Entschiedenheit, daß