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Nr. 204. 31. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Massenausflug der Arbeiter­jugend Groß- Berlins .

Darum auf zum Maffenausflug!

Eisenbahnplackereien.

Mittwoch, 29. Juli 1914.

den Geldern Schulden zu begleichen und sie auch zu anderen Privat

Ein tödlicher Unfall

Uns wird geschrieben: Vor drei Jahren wurde die Vorortstrecke zwecken zu benutzen. Auch Depots, die ihm von Untergebenen an­bertraut waren, unterschlug der Angeklagte zu den gleichen Zwecken. Berlin ( Potsdamer Bahnhof)-Johannisthal - Grünau eröffnet und Aber zu retten war er doch nicht mehr. Stopfte er hier ein Loch damit einem längst gefühlten Bedürfnis entsprochen. Die Einwohner zu, so entstand in einer anderen Kaffe wieder eins, und schließlich Neuköllns begrüßten diese neue Verkehrsgelegenheit besonders, die es wagte es der Angeklagte auch noch, an seinen Kompagnie ihnen ermöglichte, ohne Umsteigen in direkter Fahrt nach der Ober- chef zu schreiben und ihm mitzuteilen, daß er Gelder aus um 200 Mart Der Massenausflug findet am nächsten Sonntag, den 2. August spree und weiter zu gelangen, da durch die gerade Strecke Fahr- den Kaffen für sich benutzt habe und dem Kompagniefonds bat. Hieraus wurde natürlich 1914 statt, und zwar nach dem Restaurant Sanssouci" in zeitverkürzung und billigerer Fahrpreis eintrat. Doch die Eisen- aus daß des Lebens nichts. Im ganzen hat der Angeklagte etwa 1000 m. veruntreut. Kaulsdorf - Süd( Bahnstation Sadowa). Das Fest- bahnbehörde hat auch hier dafür gesorgt, feinem Sterblichen zuteil werde. Mit Rücksicht darauf, daß E. in der Hauptsache aus Not gehandelt Ab­programm besteht aus allgemeinen Bewegungsspielen, Gesangs - ungemischte Freude daß an den Sonntagen im Sommer die hat, ließ das erstinstanzliche Gericht noch Milde walten und erkannte serträgen, turnerischen Aufführungen und Reigentänzen. Allgemeines gesehen davon, auf drei Monate und einen Tag Gefängnis sowie auf Degradation. Sammeln zwischen 1 und 2 Uhr auf dem Festplage; Beginn der Züge zeitweise mindestens ebenso überfüllt find überfüllt sind wie auf Hiergegen legte der Angeklagte Berufung ein. In der gestrigen Veranstaltung pünktlich 2 Uhr nachmittags. anderen Strecken, ohne daß eine schnellere Zugfolge eingeführt Berhandlung trat er mit der Behauptung hervor, er sei infolge Er­Gegenüber dem Treiben der Jung deutschlandbündler, Pfad- wird, macht sich besonders während der Ferienzeit ein anderer Miß- frankung der Nerben bei der Begehung der Straftaten in einem finder usw., die sich nicht genug tun tönnen in Kriegsspielereien, in stand recht fühlbar. Viele Personen, die jetzt an den Wochentagen derartigen Geisteszustand gewesen, daß ihm das Bewußtsein gefehlt Klimbim und Sportfererei, gilt es zu zeigen, von welch idealem die Wälder und Badegelegenheiten an der Oberspree aufsuchen habe. Der als Sachverständiger vernommene Geh. Medizinalrat brüderlichen Geiste die arbeitende Jugend beseelt ist und wie sie wollen, empfinden es nachteilig, daß die Züge über Neukölln nur Dr. Leppmann vermochte ein abschließendes Gutachten nicht zu geben ihre Feste feiert. Darum, junge Arbeiter und Arbeiterinnen, sorgt stündlich dorthin berkehren. Wer nicht solange warten will, muß und empfahl eine längere Beobachtung des Angeschuldigten. Das Gericht beschloß auch dementsprechend. E. wird nun durch sach­für Massenbesuch! Keiner darf fehlen! Alle Arbeitereltern und über Treptow fahren, dort umsteigen und noch 10 Pf. mehr Fahr- verständige Militärärzte auf seinen Geisteszustand hin untersucht Freunde der Jugend sind herzlich eingeladen. geld bezahlen. Schlimmer noch ist es des Abends. Der letzte direkte werden. Bug wird bereits um 8 Uhr von Johannisthal abgelassen.( In der Woche verkehren diese Züge überhaupt nur bis Johannisthal .) Wer später nach Hause fahren will, muß die Züge über die Stadt­bahn benutzen und über Treptow fahren, wodurch der Fahrpreis sich hat sich in dem Betriebe der bekannten Firma Julius Bintsch te wieder um 10 Pf. pro erwachsene Person erhöht. Es gibt nun Fürstenwalde zugetragen. Dort war in der Abteilung Ankerbau der biele, die die Verhältnisse nicht kennen. Ahnungslos fordern 34 jährige Arbeiter Hinderlich aus Fürstenwalde an einer Boje mit fie eine Fahrkarte nach Neukölln . Der Fahrkartenverkäufer händigt dem Sauerstoffapparat beschäftigt. Als sich der Meister nach dem Stande der Arbeit erkundigen wollte, fand er zu seinem Schreden diese auch manchmal für den Preis von 10 Pf. aus, ohne daran zu Ein sofort hinzugerufener denken, daß der letzte direkte Zug schon fort und die Fahrt über den H. leblos am Boden liegend vor. Treptow 20 Bf. tostet. Auf dem Bahnsteig erfahren die Bassagiere Arzt stellte feſt, daß der Arbeiter bereits tot war und daß er einer erst, daß sie über Treptow fahren müssen. In Neukölln werden sie Gasbergiftung zum Opfer gefallen sein mußte. Wahrscheinlich ist dann angehalten und müssen zur Strafe dafür, daß sie nicht die der Apparat, mit dem Hinderlich zu arbeiten hatte, schabhaft ge­richtige Fahrkarte gelöst haben, eine Busaglarte für 20 Bf. lösen. worden und die ausströmenden Gafe haben den Tod des H. herbei­von einem Beamten als Betrüger bezeichnet zu werden. Der Aerger, Obendrein fann es ihnen wie letzthin einer Frau- paffieren, geführt. Eine Untersuchung über die Ursache des Unfalles ist ein­geleitet. der aus diesem Mißstand täglich bei den Fahrgästen und den Beamten entsteht, ist derart, daß lettere ebenso dringend wie das Publikum wünschen, daß der Fahrpreis nach Johannisthal bezw. Jm Tiergarten erhängt aufgefunden wurde gestern früh der Grünau , ob direkte oder indirekte Fahrt, einheitlich festgesetzt 40 Jahre alte Kellner August Blümde aus der Winterfeldtstraße 27. wird, und zwar mit den jetzt für die direkte Fahrt üblichen Preisen. Der Mann, der unverheiratet war, hatte schon fünf Monate teine Der Umstand, daß die Eisenbahnbehörde Züge sparen will und Stellung finden können. Die Folgen waren, daß er bald mit dadurch die Fahrgäste zwingt, auf einem Umwege nach Hause zu Nahrungssorgen zu kämpfen hatte und jetzt zuletzt weber ein noch fahren, gibt der ersteren fein Recht, die in Stauf genommenen Un- aus wußte. Ganz verzweifelt ging er vorgestern früh von Hauſe weg, bequemlichkeiten noch extra durch einen höheren Fahrpreis fühlbar angeblich, um noch ein leztesmal nach Arbeit zu suchen. Er scheint zu machen. Hoffentlich entschließt sich die Eisenbahnbehörde bald dazu, jedoch wieder keine gefunden zu haben und die Nacht planlos umber­geirrt zu sein. Gestern früh fanden ihn Straßenlehrer in der Nähe hier die notwendigen Aenderungen zu treffen." der Großen Querallee im Tiergarten an einem niedrigen Aft, an dem er sich erhängt hatte, tot auf.

Parteiangelegenheiten.

Achtung, erster Wahlkreis! Heute Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen aus. Um pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

Dritter Wahlkreis. Sonntag, den 2. August: Ausflug nach Johannisthal . Treffpunkt mittags im Partrestaurant.

Jugendsektion Lichtenberg . Donnerstag, den 30. Juli, 29 Uhr: Versammlung bei Biedenhagen, Scharnweberstraße.

Charlottenburg . Die Jugendsettion veranstaltet am Donnerstagabend einen Spaziergang nach dem See am Stadion. Treffpunkt 8 Uhr am Sophie- Charlotte- Play( Bank). Für Nachzügler 9 Uhr am Bahnhof Heerstraße. Gäste willkommen. Neukölln . Am Mittwoch, den 29. Juli, findet keine Beriamm­lung der Jugendfektion statt. Dafür ist ein allgemeines Spielen auf dem Spielplatz Gehgerstraße( Ecke Donaustraße). Beginn 8 Uhr. Da der Zahlabend im August am 5. August stattfindet, ist die nächste Versammlung erst am 12. August.

Am kommenden Sonntag beteiligt sich die Jugendfektion an dem Massenausflug der Berliner Jugend. Treffpunkt morgens 7 Uhr Bahnhof Neukölln .

Alle jungen Arbeiter und Arbeiterinnen über 18 Jahre sind zu den Veranstaltungen eingeladen.

Adlershof . Morgen Donnerstag, abends 8½½ Uhr, im Lokal von Ziege, Bismardstr. 29: Außerordentliche Generalversammlung. Tagesordnung: Der Parteitag in Würzburg und die neuesten politischen Vorgänge. Referent: Reichstagsabgeordneter Frik Zubeil.

Botsdam. Heute Mittwoch, abends 82 Uhr, im Friedrichsgarten am Bahnhof Charlottenhof große Protestversammlung. Thema: Gegen den Krieg.

Nowawes . Donnerstag, den 30. Juli 1914, abends 8 Uhr: Deffentliche Versammlung im Lokal von Singer, Priesterstraße 31. Tagesordnung: Gegen den Krieg". Referent: Genosse Kurt Heinig . Genossen, sorgt für einen Massenbesuch!

Berliner Nachrichten.

Ernte.

Nun sind nach der wonnigen Zeit des duftenden Blühens und des fruchtbaren Wachsens die Tage der Ernte gekommen... Wer aus Berlin hinausgeht, kann sich selber überzeugen.

Die blanke Sense und die ratternde Mähmaschine legen wuchtig Bresche in die wogenden Getreidefelder. In breiten Schwaden decken die vielmillionen Halme die weiten Felder;

Aus Not erhängt.

Der Andrang auf die städtische Sparkasse am Mühlendamm war gestern noch etwas stärker als am Montag. Der eigentliche Haupteingang, der durch Beamte gesperrt Ein schweres Brandunglück hat sich gestern in der Görliger wurde, diente nur als Ausgang. Der Zugang war nur von Straße 57 zugetragen. Dort gerieten die Kleider der Frau Sippelt der Burgstraße her freigegeben, wo mehrere Polizeibeamte durch Umstürzen eines Betroleum Kochapparates in Flammen. Auf den starken Verkehr regelten. Der Mühlenweg war, um das Hilfegeschrei der Verletzten eilten Hausbewohner herbei und diesen nicht zu hindern, vollständig für das Publikum gesperrt. löschten das Feuer durch Aufwerfen von Deden. Die Frau hat In den Mittagsstunden harrten etwa 800 bis 1000 Personen lebensgefährliche Brandwunden am ganzen Körper erlitten und auf Einlaß. In anderen Städten, so in Leipzig , macht sich wurde sofort nach dem Urbantrantenhause geschafft, wo man hofft, dagegen keinerlei Beunruhigung in Sparerkreisen geltend, und die Frau troß der Verlegungen am Leben zu erhalten. von einem Run oder Sturm auf die Kassen ist nicht das ge­ringste zu merken. Es haben allerdings größere Abhebungen stattgefunden. Diese sind aber zum Teil darauf zurückzuführen, daß viele Gestellungspflichtige sich veranlaßt gesehen haben, bor ihrer Abreise Geld abzuheben.

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Aus der Charité.

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Fledderer auf der Stadtbahn.

Doppeltes Pech hatten zwei gewerbsmäßige Stadtbahnfledderer, die am Montagabend auf frischer Tat ertappt und festgenommen 300 Desterreicher in Berlin zu den Waffen gerufen. Am wurden. Ein Rentier aus einem südöstlichen Vorort Berlins , der Montag und am Dienstag sind die militärpflichtigen Dester- häufiger des Abends nach Berlin fährt, eigens, um einen guten reicher, die in Berlin tätig waren, auf Grund der Mobil- Schoppen Bilsener zu trinten, hatte auch am Montagabend wieder sein Stammlofal aufgesucht. Wie üblich brach er in der zwölften Stunde machungsorder zu ihren Truppenteilen abgereist. Es war die auf und fuhr vom Bahnhof Friedrichstraße aus nach Hause. Aber schon Mitteilung verbreitet, daß die Zahl der in Berlin lebenden hinter dem Bahnhof Alexanderplatz wurde er vom Schlaf übermannt militärpflichtigen Desterreicher in die Tausende geht. Es wird und nickte in seinem Abteil zweiter Klasse ein. Aber nur für ganz berichtet, daß nur rund 300 Desterreicher in Berlin in Frage furze Zeit. Bald darauf erwachte er wieder und zugleich stellte tamen, deren Rückfahrt schon erfolgt ist. er fest, daß ihm einer der Mitfahrenden die Zigarrentasche stibigt hatte, die außer einigen Havannas nur einige Eisenbahn­fahrkarten enthielt. Die Diebe hatten das doppelte Pech, nicht nur umsonst die Padde" gezogen zu haben, die sie wohl gut gespickt Aus der chirurgischen Abteilung der Charité( Neubau, Männer- glaubten, sondern auch, daß andere Fahrgäste sie bei der Arbeit" schon seit längerer Zeit neigten sie fruchtschwer die vollen abteilung 7 und 8) werden uns Klagen aus Patientenfreisen über- beobachtet hatten. Diese und der Gefledderte sorgten dafür, daß die Aehren. Und jetzt, nachdem die regentriefende Reife erlangt mittelt. Insbesondere ist es das Essen, das zu Beanstandungen beiden Mitreisenden auf der Station Nummelsburg der Polizei über­geben wurden. Sie leugneten, trotzdem sie von mehreren Zeugen ist, kommen die Menschen nnd ernten den töftlichen Reichtum. Anlaß geben soll. Wenn man nun auch ohne weiteres zugestehen bestimmt als die Täter bezeichnet wurden. Der Erkennungsdienst Eine große feierliche Stille schwebt über den Getreide- tann, daß in einer großen Anstalt nicht der persönliche Geschmack aber stellte sie als zwei schon wiederholt und schwer vorbestrafte fluren; die Arbeiter verrichten schweißtriefend ihr schweres eines jeden Insassen berücksichtigt werden kann, so sollte aber doch Fledderer fest. Die Ertappten, ein 30 Jahre alter Handlungs­Wert. Höher und höher steigt die Sonne, stärker wird die darauf Bedacht genommen werden, daß wenigstens im allgemeinen gehilfe" Baul Pfeiffer aus der Seibelstraße 16 und cin 27 Jahre Size, heiße Glut lagert über den Feldern, die Erntetage rollen den Wünschen der Patienten Rechnung getragen wird. Dem scheint alter Arbeiter" Franz Krieger aus der Seibelstraße 83 wurden dem wie goldener Weizen dahin. aber in der genannten Abteilung nicht so zu sein. Wenn z. B. als Untersuchungsrichter vorgeführt. So weit das Auge reicht, heben sich die Wände des reifen Mittagessen Kohlrabi mit Bockwurst gegeben wird, so kommt auch Getreides. Die schlanken Garben fliegen hoch in die Luft, uns eine derartige Zusammenstellung etwas sonderbar vor. flinke Hände greifen zu und bauen daraus spitze Mandeln. Essen soll aber nicht nur in seiner Zusammenstellung und Beschaffen Die Ernte des Jahres ist überreich, man findet das prächtige heit nicht den berechtigten Anforderungen genügen, sondern auch vor Erntelied Dehmels bestätigt: allem ungenügend sein. Dies sollte aber nicht vorkommen und Krante haben mit vollem Recht zu verlangen, daß sie sich genügend satt essen tönnen.

Es steht ein goldnes Garbenfeld,

das geht bis an den Rand der Welt..

Es ist zu erwarten, daß die Verwaltung die Klagen prüft und baldigst Abhilfe schafft.

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Dachstuhlbrand. Wegen eines großen Dachstuhlbrandes wurde gestern vormittag die Berliner Feuerwehr nach der Raupachstraße 8 gerufen. Als die Feuerwehr an der Brandstätte erschien, stand der Dachstuhl und der Inhalt von verschiedenen Bodenräumen bereits in großer Ausdehnung in Flammen. Durch fräftiges Wassergeben mit Motorsprigen gelang es der Feuerwehr, eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhüten. Die Entstehung des Feuers konnte nicht ermittelt werden.

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Von einem

Auch über zuviel Lärm aus der Küche, den Gärten und den Höfen Ein Erntereichtum sondergleichen; aber wer sind die wird geklagt, der es unmöglich machen soll, morgens früh und abends Kleine Nachrichten. Auf der Straße verunglückt ist der Droschken eigentlichen Nuznießer dieses märchenhaften Erntereichtums?... zu schlafen. Es ist uns ferner berichtet worden, daß ein Patient, Ein Hand voll rabiater Strautjunker, die es vor Jahrhunderten dem das Bein abgenommen worden ist, tagsüber von den übrigen futscher Mag Braun aus der Potsdamer Straße in Charlottenburg . Als B. gestern mit seiner Droschte auf dem Stuttgarter Blaz hielt, und bis auf den heutigen Zag verstanden haben, den schäze- Patienten gepflegt und gewartet werden muß. bringenden Grundbesitz unter ihre Botmäßigkeit zu bringen. wurde er plöglich von einem Schlaganfall betroffen und stürzte von feinem Siz auf das Straßenpflaster herab. Kollegen brachten den Die Scharen der Erntearbeiter, die vom ersten Morgengrauen Besinnungslosen nach der nächsten Unfallstation, wo der Arzt fest­bis zur Nacht in der Gluthize fronen, bekommen dafür nur stellte, daß die ganze rechte Körperseite gelähmt war und B. außerdem die färglichen Brosamen, die von der Herren" Tische fallen. Das Putgeschäft des Feldwebels. eine tlaffende Kopfwunde und eine Gehirnerschütterung davongetragen Trotz der reichen Ernte wird es nach wie vor so bleiben, daß Die dienstlichen Unterschlagungen eines Feldwebels beschäftigten hatte. Nach Anlegung von Notverbänden wurde der Verunglückte ,, biel arme Leute schrein nach Brot". Den großen Haupt- gestern das Oberkriegsgericht des Gardekorps. Unter der Anklage nach dem Krankenhause Westend geschafft. gewinn stecken jene besiggierigen Kreaturen ein, die das hungrige der militärisch gearteten Unterschlagung in fortgefeßter Handlung Automobil des Kraftfahrbataillons überfahren und schwer verletzt und rechtlose Bolt mit Reitpeitsche, Sporn und Brotwucher hatte sich der Feldwebel Ethel vom Königin- Elisabeth- Garde- wurde am Montagnachmittag der Kaufmann Walter Müller aus Grenadier- Regiment zu verantworten. Der Angeschuldigte ist ein der Leipziger Straße 95. Als M. gegen 4 Uhr Am Knie die niederhalten. Opfer mißlicher petuniärer Verhältnisse in seiner Familie geworden. Bismard- Straße überschreiten wollte, überfah er das Herannahen Wie lange noch wird dieser unsoziale und widernatürliche Er hat unter schweren Schicksalsschlägen zu leiden gehabt und in der eines Autos des Kraftfahrbataillons und geriet gegen den Straft Zustand andauern?... Wie lange noch?!- Vor mir auf Ehe mit großen Gorgen fämpfen müſſen. E. glaubte, er könne wagen. Obwohl der Führer des Autos nach Kräften bremite, dem Hügel schafft ein junger Landproletarier im Dienſte des wieder auf die Beine kommen, tvenn er für seine Frau, wurde der Kaufmann doch umgeriffen und überfahren. Der Ver­Junkers. Seine sehnigen, bronzebraunen Arme meistern die die früher Buzmacherin war, ein Putzgeschäft gründe. Er unglückte erlitt eine flaffende Stopfwunde und einen Unterschenkel in der Sonne grell aufleuchtende Sense wie ein Nichts; aus tat dies auch und anfangs wurden ganz gute Geschäfte ge- bruch. Nach Anlegung von Notverbänden auf der nächsten Unfall­feinen flaren Augen blitt entschlossene Tatkraft kein Schein macht. Als aber die Ehefrau zu fräntein begann, mußte sie station wurde Müller nach seiner Wohnung gebracht. Vier Tage von der sonst üblichen Stupidität des Landarbeiters. Das die Führung des Geschäftes andern Leuten überlassen und nun ging tot in feiner Wohnung gelegen hat der 54 jährige Schneidermeister gibt Hoffnung; das sichert die Gewißheit, daß die Unter- es wieder arg zurück, bis es schließlich geschlossen werden August 8ente aus der Zeuthenstr. 13 in Schöneberg . Gestern fiel mußte. Die 2000 Mart, die sich der Angeklagte von daheim zur es Hausbewohnern auf, daß 3. sich seit Donnerstag nicht hatte drückten selbst die Kräfte aufbringen werden, die unwürdige Gründung des Geschäftes hatte schicken lassen, waren alle geworden, sehen lassen, und man benachrichtigte den Hauswirt. Dieser ließ Dann verwirklicht sich das heißersehnte, befreiende Erlösungs- verzweifelten Lage ließ sich der Feldwebel nun zu unlauteren Hand- Schneidermeister tot auf dem Sofa vor. Die schon in Verwesung lungen verleiten; er vergriff fich an Geldern, die ihm dienstlich an übergegangene Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt, um zweds bertraut waren. Als Kompagniefeldwebel war ihm die Verwaltung Feststellung der genauen Todesursache obduziert zu werden. Allem verschiedener Fonds übertragen worden, die E. erleichterte, um mit Anscheine nach ist 8. einem Herzschlage erlegen.

wort:

Es fegt der Sturm die Felder rein,

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es wird kein Mensch mehr Hunger schrein...