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einer einigen Nation zu sprechen und zu handeln. Er spreche die Hoffnung aus, daß der Patriotismus aller Parteien beitragen würden, soviel als dies in England3 Macht liege, das Unheil, das die ganze Welt bedrohe, wenn nicht abzuwenden, so doch wenigstens zu umgrenzen.

Italien und die Kriegsgefahr.

Rom , 30. Juli. ( Privattelegramm des Vor wärts".) Die Hoffnung auf die Lokalisierung des Kon­fliktes gründet sich immer mehr auf die Haltung Deutschlands . Die Stimmung ist heute weniger pessi­mistisch als gestern. Die ausgestreute Nachricht von der Mobilisierung der italienischen Armee wird dementiert. Die angebliche Aeußerung des Genossen Eisner in München , worin von einer Marschbereitschaft gegen Rußland die Rede ist, macht in Parteifreisen den schlechtesten Eindruck und wurde von den Nationalisten gelobt.( Wir fönnen die Aeußerungen, von denen hier die Rede ist, nicht nachkontrollieren. Die ausländischen Genossen sollten aber Berichte der bürgerlichen Presse über die Haltung der deutschen Sozialdemokratie sehr vorsichtig aufnehmen. Sie sollten bedenken, daß die deutschen Sozialdemokraten feinen Zweifel daran gelassen haben, daß sie die Kriegsfrage nicht nach nationalistischen, sondern nach den sozialistischen Grund­säzen der Internationale beurteilen. Die Red. d. Vorw.".) Der Parteivorstand veröffentlicht das Manifest des deutschen Proletariats gegen den Krieg. Der sozialistische Bürgermeister von Mailand forderte in einer Boltsversamm lung die Soldaten auf, einer etwaigen Marschorder nicht zu folgen. Bu heute abend sind vom Parteivorstand überall Bolksversammlungen gegen den Krieg ein­berufen. Nachrichten vom Kriegsschauplas fehlen noch. Von einer Stimmungsmache der Bürgerlichen für die Einmischung Italiens ist hier nichts zu merken.

Die ersten kriegerischen Aktionen.

Oesterreichische Truppen in Belgrad .

Gerüchte wollen wissen, daß in Neuserbien Unruhen be- 1daß sie ihr früher befundetes Einverständnis zurüdziehen müßten. deutenden Umfanges ausgebrochen sind. Die nichtserbischen Darauf bedauerte Präsident von Orterer, daß sich die Sozialdemo Elemente weigern sich, in die Armee einzutreten, so daß sich fraten ausschließen, und mit deutlicher Wendung gegen den Ver tehrsminister sprach er davon, daß durch die Entgleisungen vom bei Aufstellung neuer Regimenter erhebliche Schwierigkeiten Mittwoch unsere Verhältnisse sich wieder übler gestaltet hätten. ergeben. Dann fügte der Präsident hinzu: Ich will zum Schluß etwas sagen, was ich anfangs unterdrücken wollte. Ich glaube es aus sprechen zu können, daß zu den allgemeinen Erwägungen doch auch Budapest , 30. Juli. Nach einer in den Straßen an die Erwägung kommt, daß die bayerische Eisenbahnverwaltung zur geschlagenen Rundgebung sind bei der Einnahme Belgrads Beit mit ihrem ganzen Personal mit recht wichtigen Dingen be­zwei Oberleutnants des Szolnoker 58. Infanterieregiments schäftigt ist und daß es daher wohl gerechtfertigt erscheint, wenn leicht verletzt worden. Als erste betraten das 68. und das von jener Seite( der Eisenbahnverwaltung) der Wunsch ausge 44. Infanterieregiment serbischen Boden. Die Belgrader Be- sprochen worden ist, der auch hier angedeutet wurde, daß aus bölferung war bis auf 30-40 000 Mann geflüchtet. Von diesem wichtigen und allgemeinen einschlagenden Grunde wir uns beeilen, den Eisenbahnetat in fürzester Zeit zu Ende zu führen. Amtspersonen war nur der Bürgermeister zugegen. ( Sozialdemokratischer Zuruf: Und der Verkehrsminister provoziert! mittags hatten die Truppen alle wichtigen Punkte der Stadt Präsident v. Orterer: Es fommt nicht der Minister in Betracht, besetzt, worauf die Wirksamkeit der österreichisch- ungarischen sondern eine Frage, die über die Person des Ministers erheblich hinausragt. Kriegsgesetze auf Belgrad ausgedehnt wurde.

Weitere Grenzkämpfe.

Bis

Nisch , 30. Juli. ( Meldung der Petersburger Telegraphen­Agentur.) Bei Riznicy und Smederevo hat ein Artillerie ampf begonnen.

Die ,, Demonstration".

"

Maßregeln gegen die Lebensmittelvertenerung. Bahlreiche Münchener Händler geben, um ihren Verdienst möglichst hochschrauben zu können, Lebensmittel nur noch in eine ren Mengen ab. Diese Preistreibereien als Folge der Kriegs­stimmung haben in weiten Streisen Münchens jo starten Unwillen hervorgerufen, daß in der Presse die beschleunigte Einbringung eines Separatgefeßes an den noch versammelten Bandtag ge­fordert wird, um durch Gesez Bestrafungen für die Händler fest In der Montagsnummer schilderten wir, wie vor der öfter- zusehen, die in Zeiten nationaler Gefahr" Brotwucher treiben.- reichisch- ungarischen Botschaft eine Demonstration mit emporge- Man sieht, daß auch in nationalen Streifen jetzt auf den empören hobenen Kaiserbildern für eine photographische Aufnahme ge- den Kriegsrummel der letzten Zeit, den sie verübt haben, der te IIt" wurde. Jetzt hat sich glücklich ein Berliner Blatt gefun- Razenjammer folgt. den, das diese patriotische" Rundgebung im Bilde seinen Lesern Die Agrarier in Nöten. vorführt. Der letzte Weltspiegel" des Berline r Durch den österreichisch- serbischen Krieg werden die Interesse Tageblatts" ist es, der mit der Ueberschrift Sympathiekund der ostelbischen Agrarier start in Mitleidenschaft gezogen; gehen gebungen vor der österreichischen Botschaft in Berlin " die hurra ber ostelbischen Agrarier start in Mitleidenschaft gezogen; gehen rufende Menge mit dem Hinterteil gegen die Botschaft zeigt. Diese ihnen doch die galizischen Saisonarbeiter auf alle Fälle und höchft­Stellung zeugt nun eigentlich ja nicht gerabe von besonderer Sym- wahrscheinlich auch die russischen verloren. Im Berliner Lokal­pathie". Insofern aber ist die Photographie doch durchaus echt, anzeiger" ruft deshalb Friedhelm Graf Schweinig nach Hilfe, als man gang deutlich auch auf ihr erkennt, was für Beute jene schreibt, man folle dem Beispiel anderer Nationen folgen patriotischen Demonstranten waren und find. Raum ein ein­ziger älterer Mensch ist auf dem Bilde zu sehen. und zusehen, ob sich nicht ein Modus finden ließe, die auf Fast ausschließlich sieht man unreife Bürschchen, Ferien befindlichen Studenten als Erntearbeiter zu gewinnen. Die die zwischen 14 und 20 Jahre alt fein mögen. Und Ferien beginnen spätestens am 15. August und vor dem 5. Oktober würde mitten drin, ruhig, freundlich, der Schuhmann. Das einzig wohl kaum ein Student ſeine Ferien beenden. Also mindestens sieben bis zehn Wochen gerade in der Haupterntezeit. Schweinig fann Verwunderliche möchte man nennen, daß er nicht mithocht. darin nichts Unpassendes für den Studenten finden, zumal er fich sagen müsse, daß er damit einer sozialen Not vorbeugen helfe. Solch ein Kursus würde in jeder Beziehung viel Gutes für sich haben. Der Student, der das ganze Jahr Großstadtluft atme, würde Bewegung in freier, guter Luft haben, was seiner Gesundheit nur förderlich sein könne. Er würde ferner umsonst leben und sich etwas Geld verdienen und durch ehrliche Arbeit verdientes Geld schände doch wohl keinen.

Politische Uebersicht.

Krieg und Maffenelend.

diesen nichts zu tun. Sie gehen aus von Kreisen, deren An­schauung vor einiger Zeit in dankenswerter Weise das " Deutsche Armeeblatt" ausplauderte, indem es schrieb:

Die Feindseligkeiten zwischen Desterreich und Serbien haben begonnen; die Kanonen, die auf das unverteidigte Belgrad ihren Eisenhagel spieen, haben die Ouvertüre gespielt zu einer Welttragödie, deren einzelne Atte und deren Ende gar nicht abzusehen ist. Es handelt sich jetzt noch um unbedeutende Scharmügel und Aufmarschgefechte an der serbischen Grenze. Wieder stehen wir der Gefahr eines Weltbrandes gegen­Da die serbischen Streitkräfte sich im Innern des Landes ton- über, und näher als je! Da und dort haben bereits patrio­zentrieren, ein geschlossener Aufmarsch der österreichischen tische" Sundgebungen stattgefunden. Das Volk hat mit Armeekorps noch nicht durchführbar ist, werden noch einige Lage vergehen, che der Kriegsfurie Massenopfer gebracht werden. Allzuleicht wird den Desterreichern der Kampf mit dem kleinen Serbien nicht werden. In diesem Berglande wird ein erbitterter Guerillakrieg den entscheidenden Zusammen­stoß verzögern, wenn nicht gar die Entscheidung auf Kriegsschau­plägen fällt, an die man heute kaum denkt, die aber, wenn der Kriegstaumel in Europa anhält, nur zu leicht der Tummelplatz der Heerscharen der Großmächte werden können. Dann wird aber Europa ein Völkergemegel erleben, gegen das die Aera der napoleonischen Kriege ein Kinderspiel war. Die Kämpfe an der Donau .

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und er

ant wendet sich hierbei

die Studenten.

Er

Mit seinem Vorschlage dürfte der Herr Graf wenig Gegenliebe finden. Soweit die Studenten aufs nationale Schwein schwören, sind sie zurzeit mit dringlicheren Arbeiten beschäftigt. Nach besten Kräften find sie bemüht, durch blödes Hurraschreien den unberant wortlichen Kriegshezern Wasser auf die Mühlen zu liefern.

Jtalien.

" Für die inneren deutschen Verhältnisse wäre ein groß zügiger Waffengang auch recht gut, wenn er auch den einzelnen Familien Tränen und Schmerzen bringt. Wir fangen an zu ber­weichlichen. Ein Krieg löft alle großen guten und edlen Gigen­schaften in einem Volte. Das könnte uns gut tun. In der Sozialdemokratie würde das durch ihn entfachte patriotische Die sozialistische Stadtverwaltung von Mailand verbilligt Empfinden tiefe und breite Furchen reißen. Die paar elenden das Brot. Schächer, die sich bei der Mobilmachung durch ihre Verführer Aus Rom wird uns geschrieben: Die städtische Polizeiordnung zu Widerspenstigkeiten berleiten ließen, würden binnen drei gibt den Stadtverwaltungen das Recht, den Brotpreis festzusehen, Tagen friegsrechtlich die Kugel empfangen, und dann heißt es: " Deutschland , Deutschland über alles, über alles in der Welt." wenn dieser ungebührlich hoch ist. In der Regel erfolgt diese Fest­sepung, die in Italien als Anwendung des Calmiere" bezeichnet Diesem Wahnwitz haben wir nichts anderes gegenüber- wird, in der Weise, daß die Stadt Brot ihrer Produktion zu dem Wien , 80. Juli. Wie nach Lage der Dinge nicht anders au er- auſtellen nötig, als ein paar glatte Bahlen, die besser als ihr billig scheinenden Preis auf den Markt wirft. Der sozialistische lange Säße dartun, welch furchtbare Drohung-von allem Stadtrat von Mailand , dem der bisherige Preis des Weizenbrotes warten war, beschränken sich die bisherigen Striegsereignisse auf un- anderen abgesehen für die minderbemittelten Klassen in in der Höhe von 48 Centimes( 40 f.) pro Milo bei den heutigen bedeutende Plänkeleien. Wiederholt fam es bei Patrouillengängen wirtschaftlicher Beziehung in dem Worte Krieg" Weizenpreisen zu hoch erschien, hat sich mit dem Verband der längs der Ufer der trennenden Gewässer zum Austausch von Ge- liegt. Bäckermeister in Verbindung gesetzt, um eine Herabsehung zu er wehrschüssen, der jedoch keine nennenswerten Verluste im Gefolge Während die Familien der befizenden Klassen, deren zielen. Die Meister haben aber erklärt, unter diesen Preis nicht hatte. Einen ernsteren Charakter hatten die kleinen Väter, Söhne oder Brüder ins Feld ziehen müssen, die in herabgehen zu können. Daraufhin hat eine städtische Verordnung Gefechte, bie sich der an Semliner Brüde entspannen. diesem Fall doppelt bittere Sorge um das tägliche Brot den Brotpreis, mit Ausnahme der Lurusforten, auf 43 Centimes wie nicht kennen, ist die Familie des Arbeiters auf die Familien- festgesetzt und die Uebertreter der Berordnung mit den gefeßlichen In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sprengten, schon gemeldet, die Serben die genannte Bride. Doch war Nach dem Reichsgesetz vom 28. Február 1888 erhält die der Erfolg unzureichend. Die serbischen Bemühungen, das Ber- Ehefrau eines bei Mobilmachung zur Verstärkung des störungswerk zu vollenden, wurden durch die österreichischen Vor- Heeres eingezogenen Mannes im Falle der Bedürftigkeit für posten, unterstützt von der Land- und Schiffsartillerie, vereitelt. Bet die Monate Mai, Juni, Juli, August, September und Otto­Progor an der Save scheiterte der Versuch einer irregulären serbischen ber monatlich 6 Mark, in den übrigen Monaten monatlich Bande von 60 Mann, den Fluß zu überschreiten, an der Wachsam- 9 Mark Unterstüßung"; für jedes Kind oder jedes sonstige keit der österreichischen Vorposten. Endlich gelang es der öster- im Frieden vom Einberufenen unterhaltene Familienmitglied reichischen am Ufer gegenüber Welfo Gradiste aufgefahrenen Artillerie, wird eine Monatsunterstüßung von 4 Mark gewährt. Diese zwei in Ausrüstung befindliche feindliche Dampfer unter Feuer zu unterstützung braucht nicht in bar ausbezahlt werden, sondern zwei in Ausrüstung befindliche feindliche Dampfer unter Feuer zu tann durch Lieferung von Brotkorn, Kartoffeln und Brenn­nehmen und zu vernichten.

unterſtügung" angewiesen. Und diese sieht so aus:

material ersetzt werden".

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Strafen bedroht. Die Bäckermeister wollen die Rechtmäßigkeit dieser Verfügung gerichtlich anfechten.

Letzte Nachrichten.

Ein Anzeichen der Selbstbesinnung?

Berlin , 30. Juli. Die Meldung auswärtiger Blätter, daß morgen in Deutschland die Mobilmachung erfolgen werde sowie dak Prinz Heinrich nach Petersburg reisen werde, ist, wie Wolffs Telegraphenbureau mitteilt, bo II kommen unzutreffend.

Hoffentlich ist das Dementi nicht blok für morgen"

der

Nisch , 27. Juli. ( Meldung des Serbischen Breßbureaus.) Ver­Obdachlosigkeit und Hunger wären das unabwendbare spätet eingetroffen. Die österreichisch- ungarischen Militär- und Zivil- Schicksal der unterstützten" Familien! Und von den Gatten behörden ließen am 26. Juli auf serbische Schiffe auf der Donau und Bätern dieser Familien verlangt man, daß sie mit ein Feuer eröffnen und nahmen sie darauf in Besitz. Vier Deutschland , Deutschland über alles" ins Feld ziehen sollen. Schiffe fielen so den Desterreichern in die Hände. Ein Wäre es nicht menschlich begreiflich, wenn sich einer Die Vermittlungsaktion in der Laufih. fünftes serbisches Schiff wurde Schiff wurde bei Drchava von einem von denen, die ihre Frauen und Kinder dem Hunger preis­Kottbus, 30. Juli. Die heute hier unter dem Vorsitz des österreichischen Flußkanonenboot angehalten. Das Kanonenboot gegeben wissen, weil man ihnen den Ernährer genommen hat, Regierungspräsidenten v. Schwerin aus Frankfurt a. D. holte die serbische Flagge nieder und ersetzte sie durch die ungarische. zu einer Tat der Verzweiflung wäre es auch nur eine un- zusammengetretene Einigungskommission hinreißen ließe, die ihn mit dem Niederlausiber Tuchindustrie, welcher außer borsichtige Aeußerung Am folgenden Morgent feuerten Bollboote auf zwei andere serbische strengen Kriegsgesetz in Berührung bringen müßte?! Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der zuständige Schiffe, die sich sogleich ohne Bedeckung serbischer Truppen auf der Das Unterstützungsgesetz" hat auch daran gedacht, indem Regierungs- und Gewerberat sowie die Oberbürgermeister serbischen Seite aufstellten. Der Schaden ist erheblich, dagegen find es in§ 11 bestimmt: Falls Personen, deren Familien nach von Stottbus und Forst und die Gewerbeinspektoren von Rott feine Verluste an Menschenleben zu beklagen. den Vorschriften des Gesetzes Unterstützung erhalten, durch bus angehören, hat nach neunstündiger Berhandlung eine gerichtliches Erkenntnis zu Gefängnisstrafe von länger als Unterfommission eingesetzt und sich alsdann auf fechsmonatiger Dauer oder zu einer höheren Strafe ber- Sonnabend, den 1. August, vertagt. Die Unterfom. urteilt werden, so wird die bewilligte Untermission tritt noch heute abend zu einer it itung bis zum Wiedereintritt in den eingestellt." Sigung zusammen. Dienst eingestellt." Die Truppenbefehlshaber haben von einer solchen Verurteilung der die Unterstügung regelnden Kommission schleunigst" Nachricht zu geben. Gotha , 30. Juli. ( Privattelegramm des Bord Gelegentlich der Beratung des Militäretats im bayeri wärts".) Heute abend fand hier eine große Protestversamm schen Bandtag 1912 hat der bayerische Kriegsminister auf eine Anfrage des Genossen Rollwagen bin ausdrücklichung gegen den Strieg und für den Frieden statt, an der 5000 Ber­fonen teilnahmen. Nach Schluß der Versammlung tam es au und mit dem sichtbaren Bestreben, möglichst schnell über diesen Punkt hinwegzukommen- zugegeben, daß die oben einer gewaltigen Straßendemonstration, die einen glänzenden Verlauf nahm. erwähnten Unterstützungssäge" noch zu Recht bestehen. Wer wirft angesichts dieses drohenden Elends den ersten Stein auf die Massen, die aus Selbsterhaltungs­trieb für den Frieden eintreten?!

Die Wirkung der Beschießung Belgrads . Nisch , 30. Juli. ( Meldung der Agence Havas.) Einige Banken fowie öffentliche und private Gebäude, besonders die englische Ge­sandtschaft, sollen während des Bombardements von Belgrad getroffen worden sein. Belgrad soll von Truppen entblößt sein.

Neue Artilleriegefechte vor Belgrad . Wien , 30. Juli. Etwa um Mitternacht begann auf der Belgrader Seite nach längerer Ruhe wieder Maschinengewehr­feuer, worauf die österreichischen Monitore die Stadt be­schoffen. Gegen 1 Uhr nachts explodierte infolge dieses Bom bardements in der Stadt ein Pulverturm. Heute beim Morgengrauen versuchten die Serben abermals erfolglos, die Brücke zu sprengen und die Brückenpfeiler, die sich gesenkt haben, zum Einsturz zu bringen. Da vom serbischen Zoll­haus auf die österreichischen Truppen geschossen wurde, rich­tete die österreichische Artillerie ihr Feuer auf dieses Gebäude, das bald darauf in Schutt lag. Sodann ließ sich wieder Gewehrfeuer hören. Gleichzeitig waren in Belgrad mehrere Feuersbrünste sichtbar. Im Verlauf der verschiedenen ser­ bischen Versuche, die Brüde zu sprengen, wurden 16 Serben gefangen genommen.

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Aus dem bayerischen Landtag.

Gegen den Krieg.

Holland vor der Mobilisierung. aag, 30. Juli. Mit Rücksicht auf bie außerordentlichen Umstände sind die Grenz- und Küftenschuh- Reservisten im ganzen Lande zu den Fahnen gerufen worden. Die Gerüchte von einer Mobilmachung sind noch nicht bestätigt.

Zu Beginn der Donnerstagssihung der bayerischen Abgeord­netenkammer gab es wieder eine Geschäftsordnungsdebatte, die Aufhebung der Mobilisierungsmaßnahmen für Gibraltar . den furchtbaren Ernst der Lage fennzeichnete. Die bürgerlichen Barteien erklärten, wegen der allgemeinen Lage zum Eisenbahn - Gibraltar , 30. Juli. Die Proklamation über die zur Ver etat feine weiteren Rebner stellen zu wollen. Die Sozialdemo- teidigung der Bai zu treffenden Vorsichtsmaßnahmen ist fraten erflärten mit Rücksicht auf bie Borgänge bom Mittwoch, wieder aufgehoben worden.