Einzelbild herunterladen
 

Nr. 214. 31. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Von Birmingham nach Berlin ! fen gelangten wir gegen 2 Uhr nachmittags an

Uns wird geschrieben:

an

Die

Sonnabend, 8. Auguft 1914.

Falsche Gerüchte.

ausdrücklich zu erwähnen.

Haussuchung bei der Genoffin Zetkin.

daß wir weiter bis Oberhausen fahren könnten. In Ober­Auf Um allerlei törichten Gerüchten entgegenzutreten, sei' aus­unsere Frage, wann wir nach Berlin weiterfahren könnten, drücklich bemerkt, daß bei der Eröffnung des Reichstags am wurde uns erklärt, das sei unbestimmt. Einige Minuten später 4. August im Kgl. Schlosse Vertreter der Sozialdemokratic jedoch erschallte der Ruf, alle die nach Hannover oder Berlin wollten, nicht anwesend gewesen sind und deshalb dem Kaiser auch nicht Mitte der leztverfloffenen Woche fuhren einige Vertreter deutscher fönnten zunächst bis Hamm fahren. Von Hamm ging es dann bis die Hand gedrückt haben können. Das ist doch wohl auch ſo ſelbſt­Gewerkschaften nach England, um Studien dort zu machen und um Dortmund , von Dortmund bis Hannover , wo wir um 3 Uhr nachts verständlich, daß es überflüssig erscheinen konnte, es in dem Bericht an einem in Birmingham stattfindenden Verbandstag des englischen eintrafen. In Hannover endlich sagte man uns, daß der Zug wahr Buchbinderverbandes teilzunehmen. Mit uns im Zuge fuhren von scheinlich bis Berlin durchgeführt würde. Bei der Ungewißheit, ob Berlin aus eine große Anzahl Engländer und Japaner, die in wir nicht auf einer der nächsten Stationen den Zug verlassen ihr Heimatland zurüdkehrten. Nirgends Unruhe und Aufregung. müßten, wagten wir nicht, die Stiefel auszuziehen. In der Nacht zum Sonntag wurde die Genossin Zetkin durch Wir wurden, wie wir das von früher her gewöhnt waren, von unsern Stationen, die wir passierten, waren besetzt von Frauen des die unsinnige Spionenriecherei in den Verdacht gekommen war, Polizisten des Oberamts Cannstatt im Schlaf gestört, da sie durch Londoner Freunden, Vorsitzenden und Sekretären des Gewerkschafts- Roten Kreuzes, die die Passagiere Limonaden, Kaffee, Russen zu beherbergen. Der furchtbare Verdacht war völlig grund­Startells und Vertreter des Buchbinderverbandes, aufs herzlichste be- belegte Brötchen usw. verteilten. Wir hörten, daß ein Alkoholverbot los. In einer Erklärung im Stuttgarter Parteiblatt wendet sich grüßt und verbrachten mit ihnen einige angenehme Stunden. Am ergangen sei, das wir in dieser ernsten Stunde durchaus begreiflich Genoffin Zetkin energisch gegen dieses Vorgehen, da sie stets mit nächsten Tage fuhren wir nach Birmingham . Kein Mensch redete finden. Auf den Stationen ungeheure Menschenmengen. Es schien, größter Leidenschaft den Barismus bekämpft hat und das Los von oder glaubte an den Ausbruch eines Krieges zwischen England und als sei das ganze Rheinland, soweit die Bevölkerung noch zu Hause, Laufenden von Müttern, deren Söhne ihre Kriegspflicht erfüllen, Deutschland . In Birmingham wurden wir gleichfalls aufs freund auf den Straßen. Nur ab und zu rauchte eine Effe. Stillgelegt teilt. lichste aufgenommen. Der Verbandstag der Buchbinder verlief schienen die Zechen. Alles werktätige Leben schien zu stocken. Der gleichfalls äußerst harmonisch. Der Anschluß an das Inter- Bug rüdte nunmehr etappenweise vor, um endlich am Donnerstag­nationale Sekretariat der Buchbinder wurde einstimmig be- nachmittag 4 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof einzutreffen. schlossen und die Reden der beiden deutschen Vertreter mit Mithin waren wir 60 Stunden nicht aus den Kleidern gekommen. äußerst starkem Beifall aufgenommen. Besonders die Stellen, worin Eine Fahrt, an die jeder, der sie mitmachen mußte, Zeit seines dieselben die Friedensliebe der deutschen Arbeiter betonten. Lebens denten wird. Deutsche Zeitungen hatten wir seit unserer Abreise nicht mehr gesehen, waren also auf die Nachrichten angewiesen, die englische Blätter brachten. Darin wurden nun die schlimmsten falschen Nach­richten verbreitet. So u. a. die, daß bei Nancy 20 000 Deutsche von den Franzosen vernichtet worden seien. Das englische Ministerium war ständig beisammen; von den einzelnen Parteien wurden Partei­

Politische Uebersicht.

Ruhig Blut!

Die Reichstagsnachwahl in Ravensburg . Für die Reichstagsnachwahl in Ravensburg hat die national­liberale Partei beschlossen, die Kandidatur des Fabrikanten Sto fandidaten Stiegele die Stimme geben. Wenn das Vaterland in zurückzuziehen. Die Nationalliberalen wollen sofort dem Zentrums Not ist, zieme es sich nicht, den Kampf um Weltanschauungen aus­zufechten! Der Ernst der Stunde erfordere die Einigkeit des Bürger­tums 1"

"

Der 17. württembergische Reichstagswahlkreis Ravensburg­Saulgau ist übrigens sowieso fester Zentrumsbesig. Bei der Wahl von 1912 erhielt der Abg. Lafer 19 945 Stimmen, sein national liberaler Gegenfandidat nur 1936, während die Sozialdemokratie co auf 1602 Stimmen brachte.

Ein Troft für die Junker.

Agrariern einen schweren Schlag verseßt, indem sie die sofortig Von der Not der Zeit getrieben hat die Reichsregierung den Aufhebung der Zölle und der meisten Fleischeinfuhr- Erschwerungen anordnete. Nachträglich versucht man aber, den betroffenen Herr schaften ein fleines Pflästerchen auf die große Wunde zu drücken. Den Getreideerporteuren soil wenigstens noch die Möglichkeit ge­lassen bleiben, die Einfuhrscheine", die sie bei der Ausfuhr guten deutschen Roggens bereits in Empfang nahmen, für die Zoll­entrichtung bei der Einfuhr anderer Produkte in Zahlung geben, das heißt, sie gewissermaßen in Bargeld umzuwechseln. Tic " Nordd. Allg. 3tg." teilt mit:

" Da sich die vom Bundesrat unterm 4. August d. J. an= geordnete Zollfreiheit nur auf das noch über die Grenzen ein­gehende Getreide und Hülsenfrüchte, dagegen nicht auf die Bestände in den Zollausschlüssen, Freibezirken und Zollagern bezieht, so merden noch namhafte Mengen von diesen Waren zur Verzollung kommen. Es wird also reich:- lich Gelegenheit sein, hierbei sowie bei der Verzollung von Raps und Rübsen, die vorhandenen Einfuhrscheine zu ver­werten."

Die Spionen furcht richtet, allen Warnungen zum bertreter hinzugezogen. So auch von der Sozialdemokratie der Ge- Troß, immer noch großes Unheil an. Aus zahlreichen Städten nosse Ramsay Macdonald . Auch berichteten die Blätter, daß kommen Meldungen über Mißhandlungen voll­Vandervelde in das belgische Ministerium bekommen schuldloser Personen; besonders haben rufen sei. Nach allem, was vorlag, konnte niemand daran glauben, auch Frauen unter dieser Spionenriecherei zu leiden ge­daß in furzer Frist ein Kriegszustand zwischen England und Deutsch - habt. So meldet eine Sorrespondenz aus Mannheim , land gegeben sein würde. daß eine Frau, mit einem Kind auf dem Arm, die vom Bahn­Als wir jedoch am Dienstagvormittag die Rede des Ministers hof tam, um ihre Verwandten zu besuchen, ohne irgendeinen Grey im Unterhause lasen, in der er erklärte, daß, wenn auch nur sichtbaren Anlaß für eine Spionin gehalten, von einer Menge ein deutscher Soldat den Fuß in belgisches Gebiet setze, England in verfolgt und schwer mißhandelt wurde. In Essen wurde Aftion trete, beschlossen wir sofort abzureisen. Daß man in den eine verheiratete Dame deshalb als Spionin ausgeschrien, Kreisen der englischen Bevölkerung die Situation gleichwohl nicht weil ihr Gang auffällig" erschien und weil sie beide Hände als ernst ansah, geht wohl daraus hervor, daß wir noch am Dienstag in den Paletottaschen verborgen" hielt. Auch sie wurde von mittag die Einladung eines Vertreters der englischen Freihändler er der erregten Menge aufs ärgste bedrängt und von einem hielten, mit ihm gemeinsam das Mittagessen einzunehmen. Nachmittag Rohling mit Faustschlägen ins Gesicht bedacht. fuhren wir von Birmingham nach London und trafen dort um 3/45 Uhr Auch das Anhalten von Automobilen und die ein. In London fand am letzten Sonntag eine von über 20000 Ber- Schießerei auf vorüberfahrende Autos, die sonen besuchte Versammlung auf Trafalgar Square statt, die für man für verdächtig hält, hat immer noch zu vielen unnötigen den Frieden demonstrierte und forderte, daß sich Eng- und schädlichen Belästigungen, ja sogar zu ernsten Unglücks­land neutral verhalten solle. Am gleichen Tage nachmittags fällen geführt. So wurde bei Tschiebsdorf im Kreise Sagan fand in Birmingham eine von 7-8000 Personen besuchte Ver- die Herzogin von Ratibor auf ihrer Durchreise im Automobil sammlung statt, die dieselbe Forderung erhob. durch einen Schuß verlegt; das Auto hatte auf den Anruf Außer durch die Rede des Ministers Grey wurden wir noch eines Wachthabenden nicht gehalten. Der Große durch folgenden Umstand zur schleunigen Abreise veranlaßt: Wir Generalstab hat sich nach all dem veranlaßt gesehen, den wollten, um Gewißheit über die Lage zu haben, den deutschen erneut eine Warnung zu erlassen, in der dringend gebeten Konful in Birmingham sprechen. Am Montag waren jedoch wird, dessen Geschäftsräume wegen eines Feiertages geschlossen. Am Dienstag fcüb, als wir den Konsul antrafen, erklärte er uns, daß er seit einigen Tagen ohne Nachricht sei und nicht wisse, was los sei, uns jedoch den Rat gebe, zu versuchen, aus England hinauszukommen. Nach dem Wege, auf dem wir England verlassen könnten, gefragt, erklärte er, daß er uns da teinen Rat geben könne, wir möchten uns an das Reisebureau Cook wenden. Dort sagte man uns, daß die Schiffahrt auf einzelnen Linien, so von Harwich nach Hamburg und Kopenhagen , eingestellt sei, daß wir jedoch Billetts bekommen könnten, ohne Garantie auf Beförderung.

Auch in London wußte niemand, welche Verkehrswege nach dem Kontinent noch offen waren. Wir lösten Billetts zunächst bis Blissingen, um dort zu sehen, wie wir weiter fommen fönnten. Als wir um 348 Uhr den Bahnhof Victoria- Street in London betraten, der Zug sollte fahrplanmäßig einige Minuten nach 19 Uhr gehen, waren die Zugänge zum Bahnhof abgesperrt. Tausende von Per­fonen, in der überwiegenden Anzahl Deutsche , harrten der Abfahrt des Zuges. Deutsche , die jahrelang in England waren, dort Existenz fanden und Familie hatten, wurden von ihren Frauen, die Engländerinnen waren, begleitet. Die Polizei hielt den Berkehr aufrecht. Kein beschimpfendes Wort gegen die Deutschen wurde laut. Wie sich überhaupt das Bublifum, soweit wir beobachten konnten, äußerst anständig und zurückhaltend verhielt.

Ein Trost gewiß, aber doch nur ein kleiner Trost. Er wird oftelbischen Junkern nicht genügen.

Gewerkschaftliches.

AUST

,, daß alle bisher getroffenen Maßnahmen zur Sperrung und Hemmung des Automobilverkehrs auf­gehoben werden. Fremde Automobile find im Lande überhaupt Kein Mangel an Maschinisten und Heizern. nicht mehr vorhanden. Der Truppenführung sind bereits schwere Von verschiedenen Behörden und privaten Unternehmungen Schädigungen durch das Aufhalten der von ihr entsandten wird zurzeit über Mangel an Maschinisten und Heizern geklagt Automobile erwachsen. Bon einem Landrat ist sogar ein mit und die Stillegung kommunaler und privater Betriebe mit einem dienstlichen Auftrage des Generalstabes entfandter Offizier diesem Mangel begründet. Desgleichen wird verschiedentlich angehalten und nicht weiter gelassen worden; dies führt zu die Schließung mancher Betriebe aus demselben Grunde an­unerträglichen Zuständen." gefündigt, auch von der Binnenschiffahrt kommen solche Slagen, wobei zugleich auf die Wichtigkeit der Binnenschiffahrt für die Lebensmittelversorgung Bezug genommen wird. Diesem Notstand könnte ganz gut abgeholfen werden. Der Zentralverband der Maschinisten und Heizer, Sit Berlin, Staliger Straße 47/48, ist in der Lage, tüchtige Maschinisten und Heizer sowohl für stationäre Betriebe jeder Art wie auch für die Schiffahrt zu vermitteln. Die Behörden und privaten Unternehmer werden freundlichst ersucht, sich im Bedarfsfalle an die örtlichen Arbeitsnachweise des Verbandes oder an das Bentralbureau in Berlin zu wenden.

Es ist durchaus erforderlich, die Situation ruhig zu be­trachten, den sensationellen Alarmnachrichten über Komplott entdeckungen, Attentatversuche, Spionenivesen usw., zumal wenn sie nicht amtlich gemeldet werden, größtes Mißtrauen entgegenzubringen und nicht selbst überall Gefahren zu sehen, wo in Wirklichkeit gar keine sind.

Gegen ein allgemeines Moratorium.

Der Bundesrat hat, wie amtlich bekannt gegeben wird, zwei gesetzliche Anordnungen getroffen, durch die einem allge meinen Moratorium borgebeugt werden soll. Erstens soll das Gericht dem Schuldner einer vor dem 31. Juli 1914 ent­tandenen Forderung eine Zahlungsfrist von längstens drei Mo­Die Holzbildhauer und der beendete Streit. naten, nötigenfalls unter Auflage einer Sicherheit, bewilligen Aeußerst zahlreich versammelten sich am vergangenen Donners­fönnen, soweit dies nötig und mit der Rücksicht auf den Gläubiger tag die Holzbildhauer im großen Saale des Gewerkschaftshauses, bereinbar ist. Der Antrag soll nicht nur im Prozeß oder während um zu dem abgeschlossenen Kampfe Stellung zu nehmen. In seinen: Der erste Zug nach Folkestone war bald besetzt. Der Menge der Zwangsvollstreckung, sondern schon vorher zulässig sein. Die Bericht hob misbach hervor, daß die Prinzipale, fleinlich wie wurde mitgeteilt, daß es ungewiß sei, ob noch ein zweiter Zug Gerichtskosten sollen möglichst gering bemessen werden. Zweitens inumer, fich nicht gescheut hatten, sogar die jetzige ernste Situation gehe. Endlich kam die Nachricht, das Schiff nehme noch Personen soll insbesondere mit Rücksicht auf auswärtige Moratorien einst- ihrem Krämersinne dienstbar zu machen. Sie verlangten eine proto­weilen verhindert werden, daß Forderungen, auch wechselmäßige follarische Festlegung in bezug auf die Arbeitsnachweis frage, wo­auf, der zweite Zug würde also abgelassen werden. Als wir uns im Zuge befanden, hörten wir, daß noch 150 Personen mitgenommen aus dem Auslande, die vor dem 31. Juli 1914 entstanden sind, im durch in späteren Zeiten den organisierten Bildhauern die größter Inlande gerichtlich geltend gemacht werden. Schwierigkeiten erwachsen wären. Das wurde selbstverständlich strific abgelehnt. Schließlich wurde die am Mittwoch im Vorwärts" ab­gedruckte Erklärung angenommen. In der Diskussion warfen verschiedene Redner der Kommission allzu schnelles Handeln vor. Bevor die Beendigung des Streits bestimmt wurde, hätten die, die geschlossen im Stampfe ausgeharrt, befragt werden müssen. Das ſe: nicht im vollen Maße geschehen. Andererseits herrschte die Meinung. daß nicht anders gehandelt werden konnte. Sei die schwere Zei borbei, so werden die Holzbildhauer sich schon wieder auf sich selbst befinnen. Eine Streitunterstügung von 10 M. wird noch aus­gezahlt werden.

würden.

Kommunale Maßnahmen gegen die Kriegsnot.

Um 11 Uhr berließ das Schiff mit 1250 Berfonen Folkestone . Allgemein war die Ansicht vorhanden, die englische Regierung werde die Deutschen nicht aus der englischen Hafenstadt hinaus- Einmütig beschloß das Chemnizer Stadtverordneten lassen. Waren es doch in der Hauptsache Stellungspflichtige, die England noch verließen. Bange Zweifel tauchten auf, ob wir ungehindert Vlissingen erreichen würden, da der Seetveg zwischen Calais und Dover hindurchführte.

follegium, den städtischen Angestellten, die aus Anlaß des Krieges eingezogen werden, Gebalt und Lohn weiter auszuzahlen. Außer­dem wurde 1 Million Mark zur Durchführung der durch den Krieg erforderlich gewordenen Maßnahmen bewilligt.

-

-

-

Der Rat der Stadt Leipzig unterbreitete den Stadtverord­Eine prachtvolle, warme Augustnacht. Die See ruhig wie felten. neten eine Vorlage, nach der den Angehörigen der Einberufenen Auf dem Wasser spiegelte sich der Mono. Eine Nacht, geeignet zu nicht nur die Mindestiäze nach dem Reichsgesetz vom Jahre 1888, träumen. Doch dazu hatte niemand Stimmung. Unkontrollierbare fondern die erhöhten Säße nach dem Gesetz von 1892 gewährt werden. Der Zentralverband der Handlungsgehilfen richtet an feine Mit­Gerüchte wurden von Mund zu Mund getragen. Von beiden Ufern Diese Säße betragen für die Ehefrau 30 Proz. und für jedes Kind glieder, die nicht zum Militärdienst einberufen sind, das eindringliche leuchteten die Küstenfeuer. Scheinwerfer suchten von den Ufern her und jede weiter zu unterſtüßende Person 10 Proz., zusammen aber Ersuchen, der Organisation in dieser schweren Zeit die Treue zu be­die Fahrstraße ab, so daß minutenlang unser Schiff in Tageshelle nicht mehr als 60 Proz. des ortsüblichen Tagelohns, der in Leipzig wahren, die Beiträge pünktlich zu zahlen und alles zu tun, um den zurzeit 3,80 M. beträgt. Nach vorgenommenen Schäßungen werden Bestand der Organisation zu sichern. Ueberall, wo etwa der Ver­dalag. Ruhig und sicher glitt das Schiff dahin. Calais und Dover etwa 14 500 Ehefrauen und 15 000 Kinder als unterstützungsbedürftig trauensmann durch den Kriegsausbruch verhindert ist, seinen Poster: lag hinter uns. Neue Leuchtschiffe und Türme tauchten auf. Der in Frage kommen. Das ergibt einen Tagesaufwand von zusammen weiter zu verwalten, müssen sich militärfreie Kollegen und Morgen fing an zu grauen. Die Sonne sandte ihre Strahlen in rund 24 600 M. oder monatlich 700 000 m. Den eingezogenen Kolleginnen finden, die das Amt übernehmen. Vor allem ist es die dunklen Wolfen. Blutig rot stieg sie aus dem Osten, die Wolfen Arbeitern foll auf den Monat August zu der Unterſtüßung, die im notwendig, daß die Beitragskassierung und die Mitgliederzusammen­Ein Bild, das jeder, der es gesehen, nie ver- einzelnen Falle zu zahlen ist, ein Zuschuß in der Höhe gewährt fünfte auch in der nächsten Zeit regelmäßig erfolgen. Der Ver vergoldend, empor. band betrachtet es als seine Pflicht, die Mitglieder auch in dieser gessen wird. Doch fiel es jedem aufs Gemüt, daß das rote Firma- werden, daß der volle bisherige Lohn erreicht wird. Die Stadtverwaltung Königsberg i. Pr. beschloß, fünf Beit nicht im Stiche zu lassen. Das Unterstützungswesen wird. ment Blut bedeute, das jetzt im Weltenkriege vergossen werde. Millionen auszuwerfen zum Schutze der Bevölkerung vor materieller während der Kriegsmonate nach den näheren Anweisungen, die der Ungehindert erreichten wir Vlissingen , wo zwei Stompagnien Not. Es sollen Lebensmittel im großen beschafft werden und zu Verbandsvorstand herausgeben wird, aufrecht erhalten werden. Die Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett und geladenem Gewehr das Preisen an die Bevölkerung abgegeben werden, die es jedem er- Verbandszeitschrift wird regelmäßig weiter erscheinen wenn aud Schiff erwarteten. Nachdem signalisiert war, daß nichts Verdächtiges möglichen, diese Nahrungsmittel zu erwerben. Außerdem soll die vorübergehend in geringerem Umfange. Tue jeder sein möglichstes, an Bord sei, konnte die Mannschaft abtreten. Wir verließen das Bevölkerung durch Marimaltaren vor übermäßiger Berteuerung der damit nach der Kriegsbeendigung der Verband in seiner bisherigen Schiff, um durch die Zollstation zum Bahnhof zu gelangen. Lebensmittel geschützt werden. Es sollen Verpflegungsausschüsse zur Stärke weiter arbeiten kann. Nach flüchtiger Visitation auf zollpflichtige Sachen löften wir unser Regelung der von der Stadtverwaltung beschlossenen Maßnahmen Billett bis zur deutschen Grenze und gelangten glücklich in den Zug. eingesetzt werden. Trier , 7. August. Eine Bekanntmachung des Oberbürgermeisters Niemand wußte, wie weit derselbe fahren würde. In Goch fand die Trier fegte den Höchstverkaufspreis für Frübfartoffeln auf 5 M. erste Revision statt, die Papiere mußten gezeigt werden. Besonders für den Zentner und 6 Pf. für das Pfund fest. Bei einer Vers eifrig fahndete man auf Ausländer, von denen man annahm, daß weigerung des Verkaufes auf den Wochenmärkten soll die Beschlag­fie au Spionagezweden nach Deutschland fahren könnten. Die nahme erfolgen. Die Polizeibehörden verkaufen dann die Vorräte der für morgen Sonntag vorgesehene Ausflug fallen aus. nächste Station war Wesel . Endlich kam auch hier die Mitteilung, für Rechnung der Befizer.

Parteiangelegenheiten.

Erster Wahlkreis. Die für heute angesezte Kreiskonferenz und Der Vorstand.