Nr. 227.
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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 1983.
Freitag, den 21. August 1914.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 1984.
Deutsche Truppen in Brüssel eingerückt.
Berlin , 20. Auguft.( W. T. B.) Deutsche Truppen sind heute in Brüffel eingerückt.
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Die Nachricht kommt nicht überraschend. Bewiesen doch stadt vorausgegangen sind der strategische Erfolg| Denn vermutlich ist auch die Einnahme von Namur nur eine die Meldungen über die Gefechte bei Tirlemont und Pervez, der Aktion gegenüber der unbefestigten Stadt ist weniger Frage der nächsten Tage, wie denn überhaupt die ersten daß die deutschen Truppen aller Wahrscheinlichkeit nach einen hoch anzuschlagen als ihr moralischer Erfolg. Strategisch großen Entscheidungen nicht mehr lange auf sich energischen Vorstoß gegen Brüssel unternahmen. Nicht wäre die Einnahme von Namur bedeutsamer gewesen, weil warten lassen können. minder bewies die Abreise des belgischen Königs nach Ant- fie freie Bahn zum Einmarsch gegen Frankreich geschaffen werpen und die Verlegung des Sizes der Regierung, das hätte. Immerhin legt die Besetzung der inmitten des Brüssel zählt einschließlich der Vororte über 600 000 Ginman auf belgischer Seite mit der Besehung der belgischen Landes gelegenen belgischen Hauptstadt Zeugnis davon ab, wohner. Mit seinen Theatern, Palästen, Museen, Kirchen, Hauptstadt durch die deutschen Truppen rechnete. daß die französischen und englischen Meldungen von dem Hotels, seinen Parks und seinem flutenden Menschenverkehr Nun ist Brüssel in deutschen Händen. Stillstand der deutschen Offensive Täuschungen waren bietet es das Bild einer modernen Weltstadt. Die BevölkeGinerlei, welche Kämpfe dieser Besetzung der belgischen Haupt- und der Vormarsch der deutschen Truppen unaufhaltsam ist. rung bildet ein Gemisch von Wallonen und Vlämen.
Das englisch - japanische Komplott. vom Land- und Seekriege.
Abmachungen.
Der„ Nieuwe Rotterdamsche Courant" veröffentlicht als
amilie engli mitteilung folgendes
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Wenn man angesichts dieser Umstände fragt, wozu denn England eigentlich noch ein Bündnis mit Japan nötig hatte, so liegt die Antwort darin, daß Japan für die Dauer des Bündnisses in der weiteren Verfolgung seiner asiatischen Hegemoniepläne auf England #djit zu nehmen gezwungen ist. Außerdem Die englische und die japaniide Regierung find aber hat der ruffisch- japanische Strieg nicht wenig dazu beiüber die notwendigen Maßregeln zum Schuße ihrer Interessen im getragen, das Ansehen der weißen Rasse bei den Asiaten zu fernen Often sowie auch betreffs der Integrität des chinesischen erschüttern. Rußland galt bisher den Chinesen als unverwundReiches übereingekommen. Japans Tätigkeit soll sich nicht bar, China demütigte sich in jeder Weise vor ihm; die Furcht über das Chinesische Meer hinaus erstreden, außer hatte bisher der russischen Politik in China die Wege geebnet. wenn der Schutz der japanischen Schiffahrt dies erfordert; auch Jezt hat der Krieg die Chinesen gelehrt, daß die weiße Rasse nicht nur verwundbar, sondern auch be
Berlin , 20. Auguft.( W. T. B.) Unsere Truppen eroberten bei Tirlemont eine Feldbatterie, cine schwere Batterie, eine Fahne und machten fünfhundert Gefangene. Unsere Kavallerie nahm dem Feinde bei Berwez zwei Geschüße und zwei Maschinengewehre weg.
( Tirlemont liegt an den Bahnlinien nach Brüssel , Lüttich und an. Die Entfernung zwischen Zirlement und Brüssel beträgt ungefähr 40 Kilometer.)
Deutsche Kreuzer gegen englische Unter4 taseeboote.
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Berlin , 20. August. ( W. T. B.) Die beiden kleinen nicht auf die asiatischen Gewässer westlich des Chinesischen Siegbar ist. Der Eindruck, den die Operationen der inter - Kreuzer Straßburg und Stralsund " haben in Meeres und zu Lande auf tein anderes als das von nationalen Expedition in China hervorgerufen hatten, ist ver- den letzten Tagen einen Vorstoß nach der südlichen Nordsee Deutschland besezte Gebiet in Ostasien ." wischt und nicht nur in China , sondern in ganz Asien be- ansgeführt. Hierbei sichtete Straßburg " unter der englischen Der Zweck diefes Abkommens ist flar: England sucht von ginnen die eingeborenen Völker ihr Verhältnis zu den weißen Küste zwei feindliche Unterseeboote, von denen sie eines auf bornherein der japanischen Aktion bestimmte Grenzen zu Eindringlingen auch da, wo diese ihre Beherrscher geworden größere Entfernung mit wenigen Schüssen zum Sinken brachte. setzen, weil es selbst die übermächtige Stellung fürchten muß, sind, einer Prüfung zu unterziehen. Ganz besonders scheint Stralsund " kam in ein Feuergefecht mit mehreren Torpedodie der Raub Kiautschous Japan gegenüber China ein- das in Indien der Fall zu sein. Die englischen Blätter räumt. England sucht so die Besorgnisse, die in den Ver- Indiens berichten mit wachsender Aengstlichkeit, wie der bootszerstörern auf größere Entfernungen. Zwei Zerstörer erEngland sucht so die Besorgnisse, die in den Ver- Inder nicht mehr zum Engländer, sondern zu dem Japaner litten Beschädigungen. einigten Staaten entstehen müssen, zu zerstreuen. Nur, daß aufblicke, von diesem die dereinstige Befreiung Bei dieser Gelegenheit konnte ebenso wie bei der Ergerade der Ueberfall auf Kiautschou zeigt, wie wenig Japan britischen Joch zu erwarten fich sich anschicke. Indem fundungsfahrt eines Luftschiffes bis zum Skagerrak erneut festsich, wenn es seinem Vorteil entspricht, um papierne Ver- England sich mit Japan zur Verteidigung seiner eigenen gestellt werden, daß die deutsche Küste und ihre Gewässer frei träge fümmern wird. asiatischen Stellung verbündete, hat es Japan zunächst daran von Feinden sind und die neutrale Schiffahrt unbehindert verhindert, sich zum Vorkämpfer der Asiaten gegen die weiße passieren kann.
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Die Bedeutung des englisch - japanischen Rasse zu machen. Japan kann in fünftige Striege, solange( Unter größerer Entfernung" versteht man im marine- technischen Bündnisses.
der Bündnisvertrag andauert, nur mit Englands Zustimmung Sinne etwa 10 Kilometer.) eintreten. England hingegen ist für jeden europäischen
Angesichts der Bedrohung Kiautschous durch Japan ist Strieg gegen eine Diversion, die zu seinen Ungunsten interessant, was der, Nautitus" für 1906 über das Zu- in Asien versucht werden könnte, gedeckt, solange Japan fammengehen Englands und Japans in Ostasien gesagt hat: nicht gleichzeitig anderweitig in Anspruch genommen ist. Japan
Causse
asiori- jong
Bithautscho KIAUTSCHOU Ta- po fou
Same- Cocks
Sing
Toyo- techail
Friatuan
Jangatschan
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Bolanga
Badunk nguta
kiri
Faschinging
Word
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KOREA
R.Sout
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Kian- ho
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Nazojan Liu- Ting
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beeinflußt also die Politik Ruß lands und Englands, ebenso die Amerikas , das durch Besitz. ergreifung der Philippinen in
Der Tod des Papstes.
Rom , 20. August, 2 Uhr 10 Minuten nachts. Der Papst ist gestorben. Der Tod trat etwa um
die japanische Einflußzone hin- 1 Uhr 20 Minuten ein. eingeraten ist. Der Ausspruch, Der Lebenslauf Giuseppe Sartos, der als, Papst den Präsident Roosevelt noch Pius X . hieß, ist eines der vielen Beispiele dafür, im Jahre 1903 getan, daß die daß keineswegs immer große, hervorragende Fähigkeiten Monroe- Dottrin sich auch auf den Mann machen und ihm seine Stellung im öffentden Stillen Dzean erstrecke, ist lichen Leben anweisen, sondern oft die sogenannten Zeitdem heutigen Japan gegen- umstände weit mehr als glänzende Eigenschaften das Lebensüber nicht mehr haltbar. Im Schicksal bestimmen. Am 2. Juni 1835 in Riese ( Provinz Gegenteil bietet der Besitz der Treviso in Venetien ) als Sohn eines einfachen Bauern geboren, Philippinen einem so ernsten wurde Sarto für den Priesterstand bestimmt und studierte Gegner wie Japan eine recht in den Priesterseminaren zu Treviso und Padua Theologie. verwundbare Stelle dar. Auch Am 18. September 1858, mit 23 Jahren, wurde er zum Frankreich , als Besizerin eines Priester geweiht und erhielt dann ein Pfarramt in Tombolo, Kolonialreiches in Ostasien , bald darauf in Salzano- ein simpler italienischer Landwird durch das Anwachsen ja pfarrer, ohne Welterfahrung und ohne besonderes Wissen: ein panischer Macht nicht unerheb- Priester wie tausend andere, vielleicht noch beschränkter, wie lich berührt, und ebenso wird so mancher, der es nie zu etwas höherem als zum„ Seelendas Deutsche Reich ge- hirten" eines armen lombardischen Dörfchens oder Landzwungen fein, wegen städtchens zu bringen vermocht hat. Doch die katholische feiner Stellung in Kirche schäßt nicht nur Befähigung, sondern auch GlaubensKiautschou mit Japan eifer und Disziplin, das heißt blinde Unterordnung unter die zu rechnen."
Ein Telegramm aus bischöflicher Kanzler, dann Seminardirektor in Treviso und,
Kiautschou.
Berlin , 20. Auguft.( 2. T. 8.) Telegrammt aus Riautschou in Bestätigung der Mitteilung japanischen Ultimatums:
Befehle der Oberen. Und in dieser Hinsicht ließ Josef Sarto wenig oder nichts zu wünschen übrig. So wurde er 1875 nachdem er auf diese Weise glücklich die Vorstufen der hierarchischen Leiter erklommen hatte, im Jahre 1884 Bischof von Mantua , bis ihn 1893 die Ernennung zum Patriarchen Venedigs von diesem Posten abberief.
Er hatte erreicht, was er wahrscheinlich selbst in seinen fühnsten Träumen nie erhofft hatte. Doch das launenhafte Schicksal hatte ihn noch zu einer höheren Stellung in der ,, Einstehe für Pflichterfüllung bis fatholischen Hierarchie bestimmt. AIs 1903 der Tod aufs äußerste. Gouverneur," Leo XIII , die Neuwahl eines neuen Heiligen Vaters " nötig