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Id. SeptemKer folgen weitere Abende in den Aulen folgender Schulen: Albrecht st rahe 27; FriedrichS-Gymnasium  , Bochumer Straße 3; Friedrich-Werdersches Gymnasium  , Pynkstraße 19; Lessing-Gymnasium, K o p p e n st r. 75; Andreas-Realgymnasium, Dresdener Straße 112; Luisenstädtische Oberrealschule, Steglitzer Straße 8a; Körner Realschule, König- st raße 15/13; Bllrgersaal des Rathauses. Eintrittspreis 10 Pfennig. Im Rathause keine Abendkasse. Rauchen der- boten. Kein Ausschank. Anfang überall 8 Uhr abends. Eintrittskarten sind an folgenden Stellen zu haben: Nordwest: Gotzkowskystraße 10 bei Becker. Oldenburger Straße 10, Restauration von Pärsch. Lübecker Straße 29, Konsum- genossenschaft. Dorotheenstr. 79, Geschäftsstelle der akademischen Unterrichtskurse, wochentäglich von 58 Uhr. Norden: Togostr. 4, Konsumgenossenschaft. Malplaquet- strahe 14, Buhk. Gerichtstr. 19, Nestauration Friedrich. Koloniestr. 139, Konsumgenossenschaft. Hussitenstr. 53, Konsum- genossenschaft. Schlegelstr. 9, Restauration Dams. Brunnen- straße 150, Restauration Diescler. Veteranenstr. 0, Fischer. Schivelbeiner Str. 9, Konsunigenossenschaft. Lychener Str. 19, Konsumgenossenschaft. Weißenburger Str. 60. Hasel. Linien- straße 227, Geschäftsstelle des Verbandes der Volksbühnen. Linienstr. 83/85, Deutscher Metallarbeiterverband(Zimmer 23), von 9-1 und 4-7 Uhr. Zentrum: Alexanderplatz  , Kaufhaus Hermann Tietz  , Theaterkasse. Nordost: Landwehrstr. 3, Schrolle. Hufelandstr. 30, Zigarrengeschäft Schneider. O st e n: Grüner Weg 15, Konsumgenossenschaft. Stralauer Platz 10/11, Bureau des Wahlvereins(91 und 57 Uhr). Frankfurter Allee 109/112, Kaufhaus Hermann Tietz. PeterS- bürg er Platz 4, Spedition dcS BorwärtS". Kopernikusstr. 3, Konsumgenossenschaft. Südost: Rungesir. 80, Zigarrengeschäft Baumann. Köpe­nicker Str. 68, Volksbühnenbuchhandlung. Engelufer 15, Zigarren­geschäft Horsch. Admiralstr. 40a, Zigarrengeschäft Schulz. Forster Str. 3, Konsumgenossenschaft. Wrangelstr. 65, Konsum- genossenschaft. Süden: Kommandantenstr. 62, Bobsien. Ritterstr. 15, Zi« garrengeschäft Börner. Gräfestr. 65 a, Konsumgenossenschaft. S ü d w e st e n: Leipziger Straße  (am Dönhoffplatz) Kaufhaus Hermann Tietz  . Reiseburean Kochstr. 62, Konsumgenossenschaft. Lindenstr. 2, Zigarrengeschäft Klabunde. Arndtstr. 29. Konsum- genossenschaft. Hagelbergerstr. 53/54, Zigarrengeschäfi Schröder. W e st e n: Potsdamer Str. 42, Zigarrengeschäfi Martienzen. Französische Str. 67/58, Verein der Bankbeamten. Mus Hroß-öerlin. der Ä'nüentunnel. Für die Herstellung des diergleisigen Lindentunnels unter dem Kaiser-Franz-Joseph-Platz und für die Rampe zum nördlichen Eingang des Tunnels wird eine 2619 Quadratmeter große Fläche gebraucht, die der Uni- v e r s i t ä t gehört. Ein Teil dieser Fläche wird bereits seit 29 Jahren von Gleisen derGroßen Berliner Straßenbahn' benutzt. Die Stadt will jetzt die ganze Fläche zu Eigentum erwerben, nachdem sich die Universität hat bereit finden lassen, den seit 1899 schwebenden Rechtsstreit, ob das Gelände als Bau- oder als Wegeland zu bewerten sei, im Wege des Ver­gleichs zu begraben. Der Kaufpreis ist auf 1 698 666,91 M. festgesetzt. Der beschleunigte Ausbau deS Krematoriums in der Ge- richtstraße ist von der Stadtverordnetenversammlung ge- nehnugt worden. Die Entnahme der noch nicht bewilligten 221 599 M.(Gesamtkostenaufwand 336 599 M.) erfolgt aus dem Vorschußkonto der Stadthauptkasse. Bei den Vor- beratungen dieses Projekts in einem Ausschusse spielte der Magistratsvertreter Stadtrat Rast eine sonderbare Rolle. Er erzählte, daß e r für den Bau nur eines Flügels sei, der einstweilen genüge, daß aber der Magistrat ihn überstimmt und beschlossen habe, den Bau gleich ganz auszuführen. Es klang so heraus, als hoffe der Stadrat Rast, der Ausschuh würde sich auf seinen Standpunkt, entgegen dem des Ma- gistrats stellen. DaS tat der Ausschuß aber nicht und stimmte dem Magistratsvorschlage einstimmig zu. Von eineni sozial- demokratischen Mitgliede wurde daS sonderbare Auftreten des MagtstratSvertreters festgenagelt. * Verschiebung der Wahlen zum Gewerbegericht. Die auf den 13. und 15. November d. I. festgesetzten Neuwahlen von Beisitzern zun: Gewerbe- gericht sollen unterbleiben und bis nach Be­endigung deS Krieges hinausgeschoben werden. Die«euen Tarleheuskaffensch�ne zu 1 und S M. Die Darlehnskassenscheine zu 1 M sind 9,5 Zentimeter breit und 6 Zentimeter hoch. Sie bestehen aus einem kräftigen Hadern- Papier, das ein die ganze Fläche bedeckende», sich wiederholendes natürliches Wasserzeichen in Form eines Vierpasses von etwa acht Millimetern Durchmesser enthält. Die Vorderseite zeigt einen zwei- farbigen Untergrund in rotvioletter und grünlicher Farbe, der in vielfach verschlungenen Linienzügen und mit unregelmäßiger Be- grenzung, breit gelagert, das Mittelfeld ausfüllt. Rechts und links befinden sich aufrechtstehende Ovale, innerhalb deren auf rot- hiolettem Grunde in grüner Farbe die Zahl 1 in kräftiger Form Und darunter das Wort Mark stehen. Die Vorderseite hat in schwarzer Farbe und in dentscher Schrift, zum Teil mit reich der- »Hrten großen Anfangsbuchstaben, folgenden Aufdruck: DarlehnSkass enschein. Eine Mark. verlin, den 12. August 1914. Reichsschuldenverwaltung. " tz. Bischoffshausen Warnecke Vieregge Müller Noell« Dickhuth Springer Darunter steht auf einem mit einem feinen Muster ausgefüllten grünlichen Felde der Strafsatz. In der rechten oberen Ecke befindet sich auf einem sein gemusterten rotvioletten Felde die rote Nummer des Scheines, welche aus einer Reihennummer und einer Stück- nummer besteht. Beide Zahlen sind durch einen Punkt getrennt. Unten rechts ist' in roter Farbe und in annähernd runder Form der Stempel der Reichsschuldenverwaltung aufgedxuckt. Er zeigt den von der Inschrift Reichsschuldenverwaltung umgebenen Reichs- adler, rot auf weißem Grunde, sowie unten eine rote 1 auf weißem Grunde und zu beiden Seiten je eine weiße 1 aus rotem Grunde. Die untere linke Ecke der Vorderseite trägt einen runden Prägestempel, der innerhalb eines Perlrandes den Reichsadler mit der Umschrift Reichsschuldenverwaltung   enthält. Die Rückseite ist in grüner Farbe gedruckt. Die vier Ecken der Rückseite tragen aus weißem Grunde je eine kräftige 1. Zwischen diesen Zahlen befindet sich auf den beiden kurzen Serien des Scheines in der Mite das Wort Mark in deutscher Schrift. Ueber dem Mittelstück steht in ge- bogener Linie und in deutscher Schrift das Wort Darlehenskassen- schein und darunter ebenso die Zeile Eine Mark. Die Darlehenskassenschcine zu 2 Mark unterscheiden sich von denjenigen zu 1'Mark durch die Zahl und ferner durch folgende Merkmale: Das Feld, auf dem der Strassatz steht, ist rötlich. Die rote Rummer des Scheine» befindet sich m der rechten oberen Ecke auf grauem Felde. Der Reichsadler ist hell auf rotem Grunde ge« prägt. Die Rückseite ist in rötlicher Farbe gedruckt. Lichtenbergs Mahnahmen gegen die Kriegsnot. In der Lichtenbcrger Stadtverordnetenversammlung am Ton- nerstag kam es teilweise zu heftigem Meinungsaustausch über die Frage der A r b e i t S l o s e n f ü r s o r g e. Unsere Fraktion hatte beantragt, die für Kriegsunterstühungen bereitzustellenden Mittel von 500 000 auf 800 000 Mk. zu bemessen und u. a. auch die Für- sorge für die Arbeitslosen mit in den Aufgabenkrcis der eingesetzten Notstandskommission einzubeziehen. Diese Kommission hatte sich nun über Richtlinien geeinigt, nach denen die Unterstützung an Arbeitslose gewährt werden soll. Die Unterstützungssätze sind in einem Tarif festgelegt; sie sollen betragen a) für Einzelpersonen 7 Mk.; b) bei Eheleuten für den zweiten Ehegatten wöchentlich 3 Mk., so daß ein kinderloses Ehepaar eine Unterstützung von 10 Mk. wöchentlich, also etwa 45 Mk. monatlich erhalten würde; c) für jedes Kind wöchentlich 1,76 Mk., so daß für eine Familie mit einem Kinde eine monatliche Unterstützung von etwa 52 Mk., für eine Familie mit 2 Kindern etwa 60 Mk., für eine Familie mit 3 Kindern etwa 68 Mk., für eine Familie mit 4 Kindern etwa 75 Mk. gezahlt werden würden; cl) der Höchstbetrag, der an eine Familie zu zahlenden Unterstützung soll wöchentlich 18 Mk., monatlich 80 Mk. nicht übersteigen; e) auf die Beträge dieses Tarifs sind die gc- währten Lebensmittel und Speisemarken ihrem Werte nach anzu- rechnen. Der gewährte bare Geldbetrag soll in der Regel ein Drittel der gesamten Unterstützung ausmachen. Gegen diese Vorschläge richteten sich eine Reihe von Anträgen des Stadtv. Schachtel. Auf Anfrage teilte Oberbürgermeister Ziethen mit, daß an die Familien der zu den Fahnen Ein- berufenen bisher September teilweise mit einbegriffen 94 000 Mk. gezahlt worden seien. Erforderlich würden sein, falls der Landsturm in größerem Umfange eingezogen werde, monatlich etwa 126 000 Mk. Der Mietszuschutz, der auch gewährt werden müsss, dürfte auf zirka 102 000 Mk. zu bemessen sein. In Summa kämen also 228 000 Mk. pro Monat in Betracht. Für die Arbeits- losen seien bisher 19 000 Mk. verausgabt worden. Die Sätze der Kommission zugrunde gelegt und die Zahl der Beschäftigungslosen auf 4600 geschätzt, sei mit 270 000 Mk. Unterstützung und 76 500 Mark Mietszuschuß im Monat zu rechnen. Die Gesamtaufwen- düngen würden sich demnach auf rund 550 000 Mk. im Monats- durchschnitt belaufen. Stadtv. Schachtel benutzte nun diese Mit- teilungen, um gegen dieweit über alles Matz hinausgehenden' Unterstützungssätze der Kommission Sturm zu laufen. Seine An- träge bezweckten nicht nur eine beträchtliche Herabsetzung der an die Arbeitslosen zu gewährleistenden Beträge, sondern sie suchten auch noch durch allerhand Schikanen den Bedrängten die Iwan- spruchnahme der Unterstützung zu verleiden. Unter anderem wollte er eine schriftliche Erklärung von jedem fordern, ob er oder seine Familienangehörigen irgendwelche Ersparnisse haben; wer eine un- richtige Angabe hierüber mache, sei de? Betrugs schuldig. Gegen solche Zumutungen wendeten sich die Redner unserer Fraktion mit aller Schärfe. Die Schachtelschen Anträge wurden darauf von der Mehrheit verworfen, bis auf einen, dem auch unsere Vertreter zustimmten, nämlich, daß die Unterstützung nicht weitergezahlt wird, wenn eine angebotene Arbeitsgelegenheit ausgeschlagen wird. Der Magistrat nahm eine weit verständnisvollere Haltung ein, als die Gruppe der Haus- und Grundbesitzer. Ganz richtig betonte der Oberbürgermeister, daß die Unterstützung doch nicht nur so hoch sein müsse, um die'Leute vor dem Verhungern zu bewahren. Und Stadtrat Dr. Maretzky betonte, eS dürfe nicht gleichgültig sein, ob die Arbeiterschaft in ihrer Leistungsfähigkeit wenigstens an- nähernd auf ihrem bisherigen Punkt erhalten bleibt oder nicht. Lichtenberg   als einer der größten Arbeitervororte habe die Ver- pflichtung, vorbildlich vorzugehen. Wirtschaftlich kämen die höheren Unterstützungen auch denen zugute, über deren Notlage gerade von der Schachtelgrupe vielfach geklagt werde, den Handwerkern, Ge- werbetreibenden usw. Dennoch fanden diese Vertreter den Mut, mit wenigen Ausnahmen gegen die Kommissionsbeschlüsse zu stim- men, die aber trotzalledem erfreulicherweise eine Mehrheit fanden. » Von den vielen anderen Vorlagen sei noch die über die Er- richtung de» Spiel- und Sportplatzes in der Herzbergstraße um deswillen erwähnt, weil hier der Magistrat eine Stellung gegenüber den Arbeiterturn- und Sportvereinen offenbarte, die schwer zu be- greifen ist. Auf eine Anfrage unserer Genossen erklärte der Ober- bügermeister, der Platz solle allen Vereinen zur Vefügung gestellt werden, die keine parteipolitischenTendenzen verfolgen. Damit vertrat daS Oberhaupt eine Auffassung, die es früher nicht einnehmen wollte; der Oberbürgermeister trägt somit erst recht Zwiespalt in weite Kreise der Bevölkerung. Bei den vorzunehmen- den Wahlen wurde an Stelle des Genossen John Stadtv. Dannc- berg zum Stadtverordnelenvorsteher für die Dauer der gleich- zeitigen Behinderung des Direktors Plonz und des Genossen Grauer gewählt. Und bei der StädtratSwähl konnten sich die Bürgerlichen nicht entschließen, uns einen Sitz zuzugestehen, obwohl unser An- spruch daraus nur zu gut begründet ist. Zur Linderung der Arbeitslosennot in Wilmersdorf  wird»nS geschrieben: Bisher war inder reichsten Stadt Preußens', als die man sich immer gern bezeichnete, keine Rede davon, der Linderung der Not näher zu treten. Noch am Donnerstag voriger Woche, als Vertreter der Unterkommission der Ge« werkschaften dem Dezernenten des Magistrats, Herrn Stadtrat Steinborn, die inzwischen m Berlin   zum Beschluß erhobene Vorlage zur Unterstützung der Arbeitslosen und Kleingewerbetreibenden unter- breiteten und um Einführung einer solchen Unterstützung auch für Wilmersdorf   baten, war vom Magistrat nur eine Be- fchäftigung von Frauen und Mädchen geplant. Den Herren Stadtverordneten ist gestern die Vorlage ebenfalls zu- gesandt worden. Wie nun aus dem gestern veröffentlichten Aufruf des Magistrats ersichtlich ist, will dieser durch eine Zählung der Erwerbslosen zunächst eine Uebersicht über die Zahl derselben ge- Winnen. Hoffentlich ist diese Zählung in kürzester Zeit erledigt und veranlaßt den Magistrat zu durchgreifenden Maßregeln. Um die Herren von ihrer irrtümlichen Meinung, in Wilmersdorf   sei die Not gar nicht so groß, endlich abzubringen, versäume niemand, der unter die Bestimmungen des Aufrufes fällt, sich rechtzeitig, daS heißt bis spätestens Dienstag, den 8. dieses Monats, zu melden. » Neue Volksspeisehallen. Die Stadt Wilmersdorf   hat neben den im Hause Pfalzburger Straße 39, Ecke Lauenburger Straße, bereits bestehendenBerlin  - Wilmersdorfer Speiseballen(unter städtischer Aussicht)" am 3. Sep- tember zwei weitere Volksspeisehallen eröffnet, und zwar eine für den Orlsteil Halensee  , auf dem Grundstück Henrieltenplatz, Ecke Georg-Wilhelm-Straße 1, die zweite, für die Beioohner des Kaiser- Platzvierteis, auf dem Grundstück Kaiserallee 61/62(Stadtpark). Die Versorgung mit einfacher, nahrhafter MittagSkost zum Preise von 2030 Pf. ist wiederum der Volks-Kaffee- und Speisehallengesell- schast in Berlin   übertragen. Die Gemeindevertretung von Rieder-Schönhausen beschloß, den zum Heere»inberusenen Gemeindeangestellten folgende Bezüge zu ge- wähfen: Die Beamten erhalten das bisherige Gehalt weiter gezah lt den ständig Angestellten, wozu auch die Gemeindearbeiter gehören. werden 50 Proz. ihres Gehaltes gewährt, für Kinder noch 5 Proz. extra. Die Eltern und Geschwister der zuletzt genannten erhalten im Vedürfnisfalle bis zu 50 Proz. des Gehalts, wenn sie bisher von den Kriegsteilnehmern unterstützt wurden. Den Eheftauen der Schul« diencr wird das volle Gehalt weiter gezahlt, wenn sie die den Männern obliegenden Arbeiten verrichten. Gegen schnell fahrende Autos. Das Polizeipräsidium teilt mit: Mit der Mobilmachung hat ein überschnelles Fahren vieler Kraftfahrzeuge im Landes- polizeibezirk Berlin   eingesetzt. Das Interesse der Straßen- sicherheit mußte zurücktreten, weil viele militärische Zwecke größere Beschleunigung auch für von Zivilfahrern geführte Kraftwagen erforderten. Da aber nunmehr Veranlassung zu übermäßiger Schnelligkeit nicht mehr vorliegt, muß die Be- achtung aller für den Kraftfahrzeugverkehr geltenden Polizei- lichen Vorschriften im Interesse der Straßensicherheit wieder verlangt werden. Gegen Zivilführer von Kraftfahrzeugen, die übermäßig schnell fahren, vorschriftswidrige Signalinstrumente benutzen, oder andere Verkehrsvorschriften unbeachtet lassen, wird deshalb in Zukunft wieder energisch vorgegangen werden. Kinderspiele in Charlottenburg  . Die von den Helferinnen der KriegS-Hilssaktion veranstalteten Spiele weisen eine fortwährend steigende Beteiligung auf, so daß jetzt schon 143 Kinder daran teilnehmen. Auf den Spielplätzen schließen sich noch mehrere Hundert an. Der erste AuSflug findet morgen Sonntag, nach den Schießständen am Spandauer Bock statt. Treffpunkt: Luisenplotz, Denkmal. Abmarsch �/,2 Uhr. Kosten ent­stehen nicht. Freiwillrge Beiträge für die Kinderspiele werden in der Auskunftsstelle entgegengenommen. » Die Aushilfsstelle der KriegS-Hilssaktion befindet sich im Neubau des Volkshauses. Rosinenstr. 3, und ist an den Wochentagen nachmittags von 37 Uhr geöffnet. » Leistung von Nmzugshilfe. Um bedürstigen Familien den Oktoberumzug zu erleichtern, wird beabsichtigt, die Beförderung der Möbel unentgeltlich vor- zunehmen. Diejenigen Genossen, welche dabei mitwirken wollen. werden ersucht, sich zwischen 46 Uhr in der oben bezeichneten Aus- kunftsstell« zu melden. Auch die Anträge auf Gewährung der Um- zugshilfe werden dort entgegengenommen. Den Tod auf den Schienen suchte und fand ein unbekannter Mann von etwa 40 bis 45 Jahren. Seine Leiche wurde gestern auf dem Bahnkörper in der Nähe der Station Jungfernheide ge- funden. Nach seinem Aeußeren gehörte der Tote dem Arbeiter- stände an. Er hat dunkelblondes Haar und ebensolchen Schnurr- und Spitzbart und trug einen dunklen Jackettanzug, einen dunkel- braunen Filzhut und schwarze Schnürschuhe. Parteiveranstaltungen. «dlerShof. Die Bibliothek ist wieder regelmäßig geöffnet und zwar sür Erwachsene Montag, abends Uhr, für Kinder Sonnabend, abends st,6 7 Ahr.  _ Gerichtszeitung. Ein Polizeikommissar als Zuhälter. Ueber die Verurteilung des Polizeikommissars Schmidt in Frankfurt   a. M. hatten wir bereits telegraphisch berichtet. Heute geht uns ein Bericht über die Verhandlung zu. Schmidt wurde wegen Bestechung zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Auch wurden 2000 M. und ein goldenes Armband im Werte von 400 M., die eine Bordellbesitzerin dem verurteilten Polizeikommissar geschenkt hatte, für dem Staat» versallen erklärt. Die Verhandlungen fanden unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Die Urteilsgründe führten aus: Schon früher hat der Angeklagte, der früher in Kiel   war und später nach Frank- furt versetzt wurde, Geld von einem Vordellbefiyer genommen. Er hat sich in Kiel   900 M. von solchem Manne geliehen und nur 400 M. zurückgezahlt. Eine» anderen Bordellinhaber hatte dort er in Kenntnis gesetzt, wenn er revidiert werden sollte. DieS Treiben hat der Angeklagte Schmidt in Frankfurt   in erhöhtem Maße fortgesetzt. Von einer Bordellinhaberin erhielt er nach und nach 1000 Mark und eine Pelzgarnitur im Werte von 400 M. Diese Fälle stehen jedoch nicht zur Anklage, sondern nur die, welche die Mitangeklagte Bordellinhabcrin Bohnert betreffen. Hier steht nun fest: mit dieser hatte er geschlechtlich verkehrt und hat seit Sommer 1913 2000 M. bar, Zigarren und ein Armband mit Brillanten erhalten. Dia Geschenke sind ihm gegeben, damit er ein Auge zudrücke und den Bordellbetrieb fördere. DaS Bestehen des Bordells widerspricht dem Gesetz. Die Ausbeutung der Dirnen hat der Angeklagte nicht gehindert, indes ist auch das nicht zum Gegenstand des Urteils ge- macht. Anders liegt es mit positiven Handlungen, die der Ange- klagte zur Förderung des Bordellbetriebes sich hat zuschulden kommen lassen. So hat er den Mietzins eines Mädchen» brigetrieben, mehr Mädchen dort wohnen lassen, als zulässig war, eine Anzeige über die nächtlichen Vorgänge, die von einem Schutzmann erstattet war, vernichtet. Damit Mädchen für die Bordellmutter die Miete auf- bringen konnten, hat er ihnen Erlaubnisscheine zum Strichen bis 5 Uhr morgens erteilt. Mildernde Umstände konnten dem Ange- klagten nicht bewilligt werden, denn er hat nicht in Not gehandelt, trat zu den Bordellinhaberinnen in geschlechtliche Beziehungen und ließ von ihnen seiner Frau Geschenke machen. Ter nun endlich verurteilte Polizeikommissar kann von Glück sagen, daß er nicht auch wegen Zuhälterei sowohl in Frankfurt   wie in Kiel   angeklagt wurde. Als das Treiben des Angeklagten in der soialdemokratffchen Presse zuerst be- leuchtet wurde, erfolgt» eine Dementierung durch die Polizei. Erst geraume Zeit sjmter wurde der Polizeikommissar ver- haftet und angeklagt._ Ein netterArbeitswilliger". Vor der Strafkammer zu Frankfurt   a. M. stand der 40 Jahre alte, wegen Betrugs, Diebstahls, Urkundenfälschung usw. mehrfach und schwer vorbestrafte angebliche Küfer Georg Bernhardt, der zwar nach seinem eigenen Geständnis bisher noch keine 5 Jahre lang gearbeitet hat, aber doch hier und da bei Lohnftreitigkeiten anderer Arbeiter den Beruf in sich fühlte, diesen in den Rücken zu falle» und hierbei den Schutzherrn anderer Streikbrecher zu spielen. Während seines längeren unfreiwilligen Aufenthalts in einem Arbcitshaufe hatte er auch die Bürstenmmhereierlernt" und suchte und fand nun während eines Streiks in einer Frank- surter Bürstenmachcrei Beschäftigung. Seine Leistungen waren allerdings mehr als ungenügend, aber seinen Hauptzweck erreichte er damit doch, nämlich die Erschwerung der Lohnbewegung der übrigen Arbeiter der Bürstensabrik. Die Erlangung von Ver- dienstgelegenheit war für ihn mehr oder weniger Nebensache. Er glaubte seinen Unterhalt auf eine für ihn etwas mühelosere Weis« erwerben zu können, indem er seine eigene Frau zwang, sich auf der Straße Verdienst zu suchen. Die FolHe davon war eine An« zeige seitens der Frau und eine Anklage wegen Zuhälterei. Das Gericht erkannte gegen Bernhardt unter Einrechnung einer noch zu verbüßenden Gefängnisstrafe von 15 Monaten, die er sich wegen Hehlerei zugezogen hat, auf eine GcsängniSstrafe vo» einem Jahr »cht Monaten.