168 Tage, 8 Stunden täglich stattfinden zu laffen, welcher einen Koftenaufwand von 31 891 m. verursacht. Der Magistrat hat die Stadtverordneten- Bersammlung ersucht, sich mit täglich acht
lichen rund 32 000 M. in den Etat pro 1894/95 eingestellt.
Hundert Studirende der landwirthschaftlichen und thierärztlichen Hochschule hatten am Sonntag einen schweren Tag. Sie besuchten die Bolle'sche Meierei und wurden dort mit dem bligaten frommen Thee trattirt. Die Entrüftung unter den gambrinusfreudigen Mufenföhnen foll groß gewesen sein.
Die vierte Kinder- Volksküche wurde gestern in der Steinmegftr. 38 eröffnet. Leider scheinen die Räume der neuen Anstalt sehr beschränkt zu sein, denn es wird berichtet, daß die 1000 Kinder, die mit Apfelreis und Fleisch oder Würstchen und Brötchen frei gespeist wurden, in großen Schaaren auf der Straße aufgestellt waren und je zehn zu zehn in die Speiseräume eingelassen wurden. Die armselig befleideten Rinder mußten also anscheinend stundenlang in der Kälte auf ihr Würstchen warten. Hätte sich dieser Wohlthätigkeitsalt nicht etwas weniger nach theilig für die Gesundheit der Kinder gestalten lassen?
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dies macht unterſtügt.
Bu alt. Eine eigenthümliche Geschichte erzählte uns am Dienstag der frühere Steinträger Friedrich Arent, Gräfeftr. 31. Arent hatte infolge eines Berufsunfalles eine Lähmung des linken Armes davongetragen und wurde jeßt, trotzdem er in seinem Beruf durchaus arbeitsunfäbig geworden ist, durch die Roulanz Der Berufsgenossenschaft mit ganzen 25 pCt. Rente in Eumma monatlich 16 Mart und 70 Pfennig Es ist Arent naturgemäß zuwieder, mit dem ihm von der Berufsgenossenschaft zugesicherten Summe sich dem Hungertode zu überantworten sich über Wasser zu halten, beschloß er, bei dem Bureau für das städtische Beleuchtungswesen Das hädtische Bele um den Poften eines Laternenanzünders einzukommen. Auf dem Bureau wurde Arent nach seiner Mittheilung die eigenthümliche Antwort zu theil, daß er bei seinen 46 Jahren zu alt fei, um in das städtische Amt eines Laternenanzünders eingeftelt zu werden, dazu hätte er sich vor 25 Jahren melden sollen. Die Glorie des Staates der Sozialreform erstrahlt mit jedem Tage heller. Salmu
und
um
als 500 schulpflichtige Kinder leerstehende Räume zum frei-[ komme, ihr schon Gehorsam beibringen werde. Als sie dann am religiösen Unterricht herzugeben, ist nach der ferneren Mit Mittage die Suppe auf den Tisch gestellt habe, sei Herr Cohn heilung des Vorsitzenden bis jetzt noch nicht eingegangen. über sie hergefallen und habe ihr eine Anzahl Ohrfeigen vecfeßt. Die 0048 ist dem Agitationsverein Arns
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Gerichts- Beitung.
Gewerbegericht.
Dann
und hat dementsprechend die nach Gill'scher Berechnung erforder walde- Friedeberg abhanden gefommen. Es wird ersucht, selbige Tochter gefolgt und beide hätten fortwährend auf fie ein Hilfe gerufen. anzuhalten, falls dieselbe irgendwie vorgezeigt werden sollte. feien auch noch die Eheleute Böhme in die Küche gekommen und Polizeibericht. Am 19. d. Mts. Morgens stürzte sich eine es habe ihr gefchienen, als wenn auch diese auf sie eingeschlagen Frau aus dem Fenster ihrer im Dachgeschoß eines Hauses am hätten. Sie sei in ihrer Angst zuletzt auf die Brüstung des Grünen Weg belegenen Wohnung auf die Straße hinab und offenstehenden Fensters geflüchtet und habe sich, fortwährend fand auf der Stelle den Tod. Ein Geschäftsreifender er- um Hülfe rufend, am Fensterkreuz festgehalten. Cohn und seine hängte sich in seiner Wohnung, in der Prinzen- Allee, nachdem Tochter hätten nicht nachgelassen zu schlagen, sie habe sich deshalb er furz vorher den Versuch gemacht hatte, fich mittels Strychnins auf die äußere Brüstung des Fensters geflüchtet. Jetzt hätten zu vergiften. An der Ecke der Jüden- und Rathhausstraße Cohn und seine Tochter die Schläge gegen ihre Arme und ihre wurden Nachmittags zwei Mädchen im Alter von neun und Hände gerichtet und beide hätten mehrmals die offen fliehenden fünf Jahren durch einen Gefangenen- Transportwagen über- Fenster mit Gewalt zugeschlagen, sodaß ihre Finger, die das fahren. Eines der Kinder erlitt einen Knöchelbruch, das andere eine Fensterkreuz umflammert hielten, geklemmt wurden. Schließlich Verlegung am Hinterkopfe. Vor dem Hause Linienstr. 43 ent- habe sie sich nicht länger halten können, sie sei auf den ftand eine Schlägerei, bei der ein Handelsmann am Kopfe er- hochparterre belegenen Hof hinabgestürzt und mit schweren heblich verletzt wurde. Auf der Stadtbahn zwischen den Bahn- Berlegungen liegen geblieben. Mitleidige Hausbewohner hätten höfen Börse und Friedrichstraße wurde Abends ein Mann durch fie aufgehoben und sie nach der Charitee gefchafft, wo sie fast einen Zug überfahren und sofort getödtet. Es liegt unzweifel sechs Monate hätte zubringen müssen, da sie durch den Fall auf baft Selbstmord vor.- In der Nacht zum 20. d. M. sprang den Hof mehrere Knochenbrüche erlitten hatte. Der Angeklagte Das Mädchen sei ein Mann aus dem Fenster seiner im vierten Stock eines Hauses Cohn stellte den Vorfall ganz anders dar. in der Schönholzerstraße belegenen Wohnung auf den Hof hinab gegen die Herrschaft von großer Unverschämtheit gewesen, sie Im Laufe des Tages fanden vier habe beim Tifd decken das Geschirr nicht gesezt, sondern geworfen. und verstarb auf der Stelle.- Brände statt. Dies habe sich an dem betreffenden Sonntage wiederholt. Nun sei ihm von seiner Frau und seiner Tochter Mittheilung von den Austritten geworden, die sich am Vormittage abgespielt er habe sich durch alle diese Vorgänge hinreißen lassen, dem, Mädchen eine Ohrfeige zu geben. Das Mädchen habe ihm darauf einen Stoß verseht, daß er gegen die Wand getaumelt und ihm Kammer III. Vorsitzender: Assessor für ft. Sizung vom ein Daumen verftaucht worden sei, seine Tochter, die ihm zur 17. Februar. Hilfe gekommen sei, sei ebenfalls von dem Mädchen gemißhandelt Grobe Beleidigungen sind nach der Gewerbe- worden. Allerdings seien sie der Zeugin nach der Küche gefolgt, Ordnung ein Grund zur sofortigen Entlassung troß geltender um sie zu züchtigen, hier fei fie aber, bevor sie noch geschlagen worden sei, auf die Brüstung des offen stehenden Fensters geKündigungsfrist, leßtere wird durch sie annullirt. Unter den Einwänden der Beklagten gegen Lohn- Ent- sprungen mit der Drohung, sich hinausstürzen zu wollen. Er ichädigungsklagen plöglich entlassener Arbeiter steht der obenan, und feine Tochter hätten sie am Kleide festhalten wollen, grob beleidigt und dadurch zur sofortigen Entlassung des Klägers die Beugin habe sich aber losgerissen und sei hinabgefprungen. berechtigt gewefen zu sein. Oft fallen diese Einwände gar fläg Der Vorfall, der sich in der Küche abgespielt hatte, war von den Der Gummischlauch als Mittel gegen die Bettelei ist lich in sich zusammen, sowie einige Zeugen gehört worden sind. gegenüberliegenden Fenstern des Nachbarhauses genau zu be die neuefte Errungenschaft in unserem herrlichen Kulturstaat. Vor der Kammer Ill fanden am 17. Februur mehrere Klagen obachten gewefen und hatte viele Augenzeugen gehabt. Dieselben Heute Mittag ging ein eben zugereifter junger Handwerker in ihre Erledigung durch Abweisung der Kläger . Das Gericht hielt erklärten die Dariellung des Dienstmädchens für richtig; sie ein Haus der Friedrichstraße , um sich ein Mittagessen zu erbitten. grobe Beleidigungen auf Seiten der Kläger für vorliegend. In hatten es Alle besonders übel vermerkt, daß sich die Herrschaft Er hatte soeben angesprochen, was abschläglich beschieden worden bem einen Falle handelte es sich um den Ausdruck Lügner". um das schwer verlegte Mädchen gar nicht befümmert hatte., und schickte sich an, die Treppe herunter zu steigen, als er Tritte Die Abweisung war hier eine bedingungsweise. hier eine bedingungsweise. Dem Ein der Cohn'schen Familie befannter Arzt, Dr. med. Jofeph eines Entgegenkommenden vernahm. Was haben Sie hier Beklagten wurde der Eid auferlegt, daß der Kläger gab der Vermuthung Ausdruck, daß der Geisteszustand der gemacht?" wurde er von einem Herrn gefragt. Schnell ent- ihn einen Lügner genannt habe. Der nicht normal sei. Staatsanwalt Leistet er denselben Korneck fchloffen entgegnete der junge Mann, er habe nur feine in einem neuen Zermin, so ist die Abweisung des Klägers perfekt. beantragte gegen Gohn 8 Monate, Monate, gegen dessen in Haufe dienende Schwefter besuchen wollen. Dann Leiftet er ihn nicht, so hat der Beklagte die Entschädigung zu Tochter 2 Monate Gefängniß. Rechtsanwalt Tommen Sie mal mit, ich will mal nachfragen." Der Herr zahlen. Also,& ügner" ist eine grobe Beleidigung. Dr. Sello beschränkte fich in einer längeren Vertheidigungsflingelte und erfuhr auf Befragen von dem Mädchen, daß ge- In einem zweiten Falle wurde folgender Thatbestand er rede im Wesentlichen darauf, die psychologischen Momente den bettelt worden sei. Schnell zog er aus seiner Tasche einen wiesen. Der Kläger H. war mit dem Beklagten Gschzicki über Schöffen menschlich näher zu rücken und als Milderungsgrund Gummifchlauch und hieb auf den jungen Menschen mit den die Güte einer von Ersterem ausgeführten Arbeit in Streit den Umstand hervorzuheben, daß die Angeklagten durch das Worten ein:" Ihnen werde ich das Betteln austreiben!" Leicht gerathen. Im Laufe desselben fiel die Aeußerung gegen Gich. Dienstmädchen in ungewöhnlicher Weise gereizt worden seien. füßig jedoch entwischte der also Mißhandelte, während er hinter" Ich wußte es vorher, daß sie mit solchen Gemeinheiten gegen Eine derartige Reizung nahm auch der Gerichtshof an, der eine fich den Ruf seines Verfolgers hörte: Halt auf!"- Ob es ein mich vorgehen würden; Sie können ja nur Leute ohne Bezahlung das Leben gefährdende Behandlung für vorliegend erachtete. Der Gummischlauchmann von Profession war, der feinen Gifer auf gebrauchen." Hierauf wurde H. entlassen. In den Worten: Angeklagten Cohn wurden mildernde Umstände zugebilligt, weil diese Weise bethätigte, konnte der Handwerker nicht in Erfahrung" Ich wußte, daß Eie mit folchen Gemeinheiten vorgehen würden sie wohl nur in Gefolgschaft ihres Vaters gehandelt haben mag. bringen, sprach jedoch unserem Gewährsmann gegenüber aus, fah der Gerichtshof die grobe Beleidigung. Bei Cohn Vater erwog der Gerichtshof als erschwerend, daß er daß er es allerdings vermuthe. in liebloser Weise sich gar nicht um das Mädchen bekümmert habe. Gegen ihn lautete das Urtheil auf vier Monate Gefängniß, gegen die Tochter auf 600 M. Geldbuße.
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Rammer VI. Sigung vom 16. Februar.
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Wie Majestätsbeleidigungen zn stande kommen. Wegen
Sinn unter
Dir höfliche Eisenbahndirektion. Eine verblüffende Ab- Der Fleischer H. P. flagt gegen den Fleiſchermeister fertigung haben die Milchhändler erfahren, welche um Abstellung schein auf zahlung von 3.50 M., welche ihm für angeblich burch der namentlich durch mangelhafte Zufahrtstraßen bedingten Uebel- feine Echuld verdorbene Wurst( Knobländer) abgezogen" worden stände der Wiilchtransport und Ladungsverhältnisse auf der Ham: find. Der Beklagte unternimmt, durch das Beugniß einer feiner Majeftätsbeleidigung war die verebelichte Anna Herold burger, bezw. Lehrter Buhn gebeten hatten. Die Direktion hat Kundinnen, der Frau Restaurateur J., seine Berechtigung zu in Mülheim vom Landgerichte Duisburg am 4. November v. J. den Petenten mitgetheilt, daß nach dem Ergebniß der statt dem Abzuge nachzuweisen. Die Zeugin fagt aus, der Beklagte au 3 Monaten Gefängniß verurtheilt worden, weil sie in einer gehabten Prüfung" die für den Milchverkehr getroffenen Gin habe ihr eine Zeitlang minderwerwerthige( verfalzene) Wurst ge Gesellschaft das Lied Unser Kaiser liebt die Blumen" gesungen richtungen den Bedürfnissen genügen." Nach den Wahrneh- liefert, wodurch ihr Konsum an Wurst von täglich 8 und 9 m. und dabei Handbewegungen gemacht hatte, welche die Schlußmungen der Direktion liegen die hin und wieder auftretenden, auf 3, 2 und 1 Mart herabgegangen sei, eine Folge des folgerung zuließen, daß sie den gesungenen Worten einen lediglich darch die Kürze der Beit, in welcher sich die Entladung Rückganges ihres Absages. Sie habe den Beklagten wieder anderen und einen zwar und Abfuhr der Milch vollzieht, erklärbaren Unbequemlichkeiten bolt zur Rede gestellt. Er habe den Gesellen die Schuld gegeben legen wollte. Auf ihre Revision hob das Reichsnicht sowohl in den mangelhaften Einrichtungen, sondern sind und ihr einige Male die schlechtere Wurst umgetauscht. Welchen gericht das Urtheil auf und verwies die Sache zu erneuter Berzumeist die Folge der sich über jede Ordnung und Regel hinweg Werth die Ersagwaare hatte, wiffe sie nicht. Ebenso wenig handlung an das Landgericht Dortmund . In den Gründen setzenden Kutscher"; die Direktion kündigt daher an, daß in 3u wisse fie, ob der Minderwerth der umgetauschen Wurst thatsächlich wurde ausgeführt: Die Feststellung des Bewußtseins giebt zu funft eine strengere Ueberwachung dieser Leute stattfinden und auf das Verschulden des Klägers zurückzuführen fei. Bedenken Anlaß. Das Landgericht sagt nur, die Angeklagte sei bei Ausschreitungen auf grund der Betriebsordnung für die Der Beklagte wurde mit Rücksicht darauf zur Zahlung der sich der Möglichkeit der Deutung seitens ihrer Zuhörer auf den Eisenbahnen Deutschlands mit Strafen gegen dieselben vor- Klagesumme verurtheilt, daß es ihm nicht gelang, den Beweis jebigen Kaiser( das betr. Lied bezieht sich auf Wilhelm I. ) für seine Behauptungen, Kläger fei an der Minderwerthigkeit bewußt gewesen. Dies genügte aber nicht; für einen mindestens der Wurst schuld gewesen und sein Schade betrage mindestens eventuellen Dolus hätte festgestellt werden müssen, daß die An3,50 M., zu erbringen. geklagte selbst sich dieser Deutungsmöglichkeit bewußt war. Pädagogit noch immer eine Rolle. Im Königreich Sachsen darf Ein Prügelpädagoge. Das Rohrstöckchen spielt in der die förperliche Büchtigung der Schüler zwar nur bei„ frecher widerseßlichkeit und grober Unsittlichkeit" nach Erschöpfung aller sonstigen Buchtmittel angewendet werden. Dies wußte auch der Lehrer Ernst Hermann Wünsche in Dresden , der an einer dortigen Boltsschule angestellt ist, dennoch ließ er sich verleiten, während der Zurnstunde einen Knaben, nur weil er eine Uebung
gegangen werden soll.
Vielleicht wird nächstens gefolgert, daß es die über jede Ordnung und Regel sich hinwegfeßenden" Arbeiter im Allge: meinen find, an denen es liegt, daß die Eisenbahnbehörde sich allen Reformen gegenüber, die zu gunsten des Publikums vergeblich verlangt werden, widerhaarig zeigt.
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Die Arbeiter W. und Gr. beanspruchen von dem GisbahnPächter und Restaurateur Lorenz je 28,40 m. wegen unrecht mäßiger Entlassung. Gemäß§ 138 der Zivil- Prozeßordnung Wie der Proletariersohn seinen Einzug in die Welt verbindet der Borsigende die beiden Klagen. Der Beklagte be hält. Ein ausgesetzter Knabe wurde am Dienstag früh, nur in streitet, daß die Kläger überhaupt einen Anspruch auf die Leinwand gewickelt, auf dem Hofe des Grundstücks Borsigftr. 11a Kündigungsfrist und Entschädigung hätten. Die Kläger feien mit aufgefunden und auf Veranlassung des 7. Polizeireviers einem der Herstellung der Gisbahn beschäftigt gewesen, auf der Gis Krankenhause übergeben. Das arme fleine Geschöpf, das erst bahn lasse sich aber eine Kündigungsfrist unmöglich inne halten. furz vorher seinen Einzug in die Welt gehalten hatte, hat diese Deshalb habe er auch mit den Klägern„ keine Kündigung aus nicht ausführen konnte, vier bis fünf Schläge mit einem Rohrstöckchen gleich von der rauhen Seite tennen lernen müffen, denn es war sem a cht." Nach erfolgter Berathung versuchte der Vorsitzende über den Rücken zu geben. Das Landgericht Dresden verurtheilte ihn infolge der winterlichen Kälte derart erstarrt, daß es in Watte einen Vergleich zustande zu bringen. Die Kläger wollten daraufhin mit am 20. November v. Js. wegen vorfäßlicher Körperverlegung zu eingepackt werden mußte und trotzdem längere Zeit hindurch der Hälfte der geforderten Summe sich zufrieden geben. Der Betlagte 20 W. Geldstrafe, außerdem zu einer an den Vater des Knaben nicht zu erwärmen war. Den Ermittelungen der Polizei ist es ging auf ihr Angebot jedoch nicht ein. Er wurde verurtheilt, zu zahlenden Buße von 10 M. Der Knabe hat übrigens nur die werden end den the bald gelungen, die Mutter in einer gewissen Anna S. zu er: Die ganze Summe zu zahlen, eben weil er nichts betreffs der obligaten blauen Striemen davongetragen, die nach einigen Tagen mitteln, die in demselben Hause wohnt. Auch sie wurde dem Kündigungsfrist ausgemacht hatte. Bezüglich seines Vergleichs- wieder verschwunden waren. In feiner Revision machte Krankenhause zugeführt und wird dort als Polizeigefangene be- verfuchs bemerkte der Boifigende, der Gerichtshof habe einen der Angeklagte Einwendungen gegen die Richtigkeit der getroffenen handelt. folchen, trok klaren Sachverhalts, deshalb für angebracht ge- Feststellungen. Das Reichsgericht konnte indeß keinen Rechtshalten, weil es feltfam erscheine, wenn bei den pretären Verhält- irrthum in dem Urtheile finden und erkannte deshalb heute auf niffen einer Gisbahn, deren Existenz vom geringsten Witterungs- Verwerfung der Revision. umschlage abhängig fei, Anspruch auf Lohnentschädigung wegen d Nichtinnehaltung der Kündigngsfrist erhoben werde. Der Be lagte hätte sich dagegen schüßen müssen.
Eine merkwürdige Klärung hat die Ursache des Bahu Eine merkwürdige Klärung hat die Ursache des Bahn unglücks gefunden, welches vor acht Tagen auf der Strecke ReginNauen stattfand und dadurch hervorgerufen wurde, daß ein Perfonenzug auf mehrere auf dem Hauptgeleise stehende Güter wagen fuhr. Wie nunmehr ermittelt worden, find die Waggons durch den Sturm am Montag in Bewegung gefeßt und auf das Hauptgeleife getrieben worden. Der Ortan hatte die Wagen mit solcher Gewalt vorwärts getrieben, daß die Sicherheitskette sprang und die Räder die Weiche zertrümmerten.
Derlammlungen.
Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner zu Berlin . Mittwoch den 21. Februar, Abend 8% Uhr, im Kommandanten- Garten, Kommandanten ftraße 10/11. Abrechnung vom Wastenball. Ausgabe der Billets zum zweiten
Stiftungsfeft.
Verein ehemaliger Schüler der 18. Gemeinde- Schule. Abends 9% Uhr, in den Kontordia- Festfälen, Andreasstr. 64: Sigung. Gaste willfommen. Sozialdemokratischer Agitationsverein für die Kreise Witten berg , Schweinit, Torgau und Liebenwerda. Mittwoch, den 21 Februar, Abends 8 Uhr, bei Lehmann, Neue Grünftr. 14: Bersammlung. Bortrag des Genoffen Greffe . Gäfie wiltommen. Aufnahme neuer Mitglieder. den 21. Februar, Abends 8% Uhr, im Restaurant Sur neuen Boh" BeuthFreie Vereinigung der Bureauangestellten Berlins . Mittwoch, ftraße 21: Monatsversammlung. Vortrag. Billetausgabe zum Stiftungsfeft. Verband deutscher Barbiere, Friseure und Verrückenmacher 8wetgverein Berlin , Filiale Norden. Mittwoch, den 21. Februar, Abends 10 Uhr, bet Bettin, Brunnenstr. 34: Bersammlung. Schule, Müllerfr. 179 a: Unterricht in Geschichte( mittl.). Oft- Schule arbeiter Bildungsschule. Mittwoch, Abends 8%-10% Uhr: Nordmartusftr. 31: Unterricht in Logit. Suboft- Smule, Reichenbergertraße 133: Unterricht in Rechnen und Deutsch ( Oberes). Bet allen Unterrichtsfächern können Schüler und Schülerinnen auch jetzt, im Laufe des Lese- und Diskutirklubs. Mittwoch. Johann Jacoby , bei Friß
Ein Anarchisten Prozeß. Die II. Straffammer des Land gerichts I verurtheilte gestern den Schuhmacher und Zuschneider og 3 wegen Aufreizung zum Klassenhaß zu 9 Monaten Gefängniß. Der Angeflagte hatte in einer öffentlichen Ber Kein Mörder. Der Maurer Baum aus der Solmsstraße Wilhelm Werner gedruckt war. fammlung ein anarchistisches Flugblatt verbreitet, welches bei Die Anklage richtete sich des ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die gerichtliche halb auch gegen den letzteren, der inzwischen aus Deutschland Oeffnung seiner verstorbenen Frau hat ergeben, daß diese an entfloben ist. Als der fofort in Haft genommene Bogs den einem Herzschlage gestorben ist, der durch Zerreißen der Aorta Gerichtssaal verließ, rief er feinen im Buhörerraum anwesenden herbeigeführt wurde. Parteigenoffen zu: Adieu Genossen, die Strafe erleide ich Selbstmord auf der Stadtbahn. Ueber einen Selbstmord, für Euch!" der am Montag Abend auf der Stadtbahn zwischen den Eine feine Familie. Schwere Mißhandlungen Stationen Friedrichstraße und Bahnhof Börse verübt worden, eines Dienstboten lagen einer umfangreichen Verhandlung wird berichtet: Kurz nach 1/210 Uhr bemerkte der in der Blockstation zwischen beiden Bahnhöfen stationirte Bahumeister einen Grunde, welche gestern vor der 129. Abtheilung des SchöffenMenschen auf dem Bahnkörper umberlaufen. Da derselbe auf gerichts stattfand. Auf der Anklagebank befanden sich vier Personen, der Kaufmann Salomon Cohn, dessen Tochter, FräuBurufen nicht stehen blieb, so lief ihm ber Beamte nach, um ihn ein Klara Gohn, der Schwiegersohn Cohn's, der Kaufmann anzuhalten, erhielt dabei aber die Antwort: Lassen Sie mich, Böhme und die Ghefrau des letzteren. Als Hauptbelastungsich will mir das Leben nehmen, ich springe ins Wasser." Imzeugin trat das frühere Dienstmädchen Cohn's, Marie Korned, felben Moment tam vom Bahnhof Börse ein Stadtbahnzug auf. Sie wollte von sämmtlichen Angeklagten in der empörendsten herangebraust, ber, ehe es noch möglich war, Kontredampf zu Weise gemißhandelt worden sein. Wie vorweg bemerkt werden geben, den Lebensüberdrüssigen erfaßte uud zermalmte. Der Tod foll, förderte die Beweisaufnahme gegen die angeklagten Eheleute trat auf der Stelle ein. Ter entfeelte Körper wurde nach dem Böhme nichts Belaftendes zu Tage, so daß der Staatsanwalt Leichenschauhause geschafft. In den Taschen des Todten befanden sich Papiere mit dem Namen eines in der Ackerstr. 16 wohnenden gegen diefe die Anklage fallen ließ. Die Zeugin Korneck gab folgende Schilderung des der Anklage zu Grunde liegenden Vorfrüheren Försters Olbrich. falls. Sie sei am 1. Juni v. J. bei den Cohn'schen Eheleuten, Der Vorsitzende der Freireligiösen Gemeinde, Herr Brücken Allee 28, in den Dienft getreten. Die ihr von der Herr D. Friederici, theilt uns bezüglich ber Notiz, die wir fürzlich schaft zu Theil gewordene Behandlung habe ihr nicht gefallen. der Boff. 3tg." entnahmen, berichtigend mit, daß der Unterricht Am Morgen des 13. August vorigen Jahres habe sie sich bei Cohn nicht eingestellt ist, sondern bis dahin unbeanstandet und zwar Frau über das mangelhafte Bett befchwert, zur Zeit von der Lehrerin Frl. Joa Altmann ertheilt wird. Ein Fräulein Cohn habe ihr geboten, au schweigen und abschlägiger Bescheid auf den Antrag des Vorstandes, für mehr gedroht, daß ihr Vater, der gegen Mittag nach Hause goncordia, Glifchinerftr. 55 bei Baase. Deutscher Männer
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Semefters, eintreten.
Stegte, Schwedterstraße 83. Gesundbrunnen , Abends 8% Uhr, bet Saferland, Bellermannſtr. 87. Gleich beit, abends sy Uhr bei Sam, parterre.
Ritterstraße 123.-
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Seine, Nixdorf Abends 8% Uhr, Prinz- Hanbjerystr. 60, Einigkeit, Abends 8% Uhr bet Beige, Triftstraße 1. im Vereinstalender find zu richten an Fried. Kortum, Manteuffelstr. 49, v. 2 Tr. Arbeiter- Sängerbund Berlins und Umgegend. Alle Aenderungen Arbeiter- Sänger- Bund Berlins und Umgegend. Mittwoch. Uebungsflunde Abends 9 Uhr, Aufnahme von Mitgliedern. Siebesfrethett 1, Freya ,( Gemischter Chor), Alte SchönhauserSilaritas, Sochitraße 32 a, bei Andreasstr. 26, bet Wilte. rabe 22-23, Bögow's Braueret. Wilte. Deutsche Eiche, Grüner Weg 20 bei Säger. ann. Echo 1 Pantow, Schulzeftr. 27.- Steinmegen, a Fleminingstr. 6 yra 1, Mariannen- Ufer 3 bet Wills.- hand in sand 1, Reichenbergerstraße 16 bei Päpoldt. Schneeglöd chen 2, Potsdam , BrandenburgerKommunikation 16, bet Glafer.- unverb roffen, Abends 8 Uhr, bei Sachs, Eindowerstr. 26.-Rütli, Friedenau im Kurhaus.- Bor wärts 5, Friedrichsbagen, Rundthell, bet Lerche. 2orbeertrans. Lichtenbergerstraße 21 bei Heise. Rothe Nette, Schöneberg , Golzstraße Nr. 43, bei Siegeler. Kupferschmiede, Weinstraße Nr. 11 bei Feind.
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