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Direkt Berderblich aber würde ein Friede, der nur als Waffenstillstand erschiene, den jeder zu angstvollem Rüsten be­nügte. Jede ökonomische Heilung der Wunden des Krieges würde dadurch unmöglich.

gefchloffen werden. Unter dem Drude des Arieges kann da manches erreichbar werden, was bisher unerreichbar schien. Es wäre möglich, daß der Sieger ein Interesse daran findet, dem Besiegten den Freihandel oder doch eine Annäherung daran auf­Am ehesten verspricht ein Friede von Dauer zu sein, wenn zuerlegen. Ebensogut kann aber die Konstellation beim Friedens­Seine Ergebnisse in der Richtung der historischen Entwickelung schluß eine solche sein, daß sie die Zusammenfassung verschiedener liegen. Solche Ergebnisse bürgern sich rasch ein und werden Staaten zu einem Zollverein ermöglicht und begünstigt. In­bald als unverlierbare Errungenschaft betrachtet. Ergebnisse, soweit ein solcher bestehende Zollinien abschaffte, bedeutete er die dem Gange der Entwickelung widersprechen, werden dagegen einen Fortschritt und wäre zu begrüßen. Dagegen müßte frei­dauernd als quälend empfunden. Sie lassen die beteiligten lich bekämpft werden, wenn er als Mittel dienen sollte, Länder Völker schwer oder gar nicht wieder zur Ruhe kommen. des Freihandels einem Schußzzollgebiet einzuverleiben.

In der Richtung der historischen Entwickelung liegt nun vor allem die Selbständigkeit der Völker, d. h. die Demokratie. Ihre vornehmsten Träger freilich wechseln. Vor einem Jahrhundert noch war es die Bourgeoisie und der Liberalismus. Heute ist es das Proletariat und die Sozial­demokratie. Damals wie heute jedoch ist es eine wachsende, er­starkende Klasse, und darin liegt es begründet und nicht etwa in ideologischen Erwägungen, daß die historische Entwickelung im Sinne der Demokratie und der Selbständigkeit der Völker vor sich geht.

Ihren vollkommensten Ausdruck fann diese nur in einem Nationalstaat finden, in einem Staate, der aus einer einzigen Nation besteht, in dem nur eine Sprache gesprochen wird, nicht in einem Nationalitätenstaat. Die moderne Pro­duktionsweise bringt die Menschen in immer innigeren Verkehr miteinander. Die verschiedenen Teile eines Staates werden ihrer ehemaligen Isolierung entrissen, ökonomisch und politisch in engsten Kontakt miteinander gebracht. Je mehr die inneren Grenzen fallen, je mehr alle Staatsbürger die gleiche Sprache sprechen, desto intensiver fann das ökonomische, geistige, politische Leben vor sich gehen.

Innerhalb dieser Produktionsweise erſteht aber auch die Teilnahme der unteren Klassen am geistigen und politischen Leben, was eine Kräftigung jeder Nation bedeutet.

In einem Nationalstaate verbinden sich beide Tendenzen und verstärken einander. In einem Nationalitätenstaate stoßen fie feindlich aufeinander, erzeugen die steigende Erbitterung der Nationen innerhalb des Staates gegeneinander, wirken sie lähmend auf den ökonomischen und politischen Prozeß, und zwar um so stärker, je mehr die Entwickelung fortschreitet.

Es wäre daher ein arger Rückschritt, wollte einer der großen Nationalstaaten, die an dem Kriege beteiligt sind, einen eventuellen Sieg dazu benutzen, sich nationsfremde Gebiete anzugliedern und dadurch aus einem Nationalstaat ein Natio­nalitätenstaat werden. Das wäre großes Unglück nicht nur für den Besiegten, sondern auch für den Sieger.

Es läge in solchem Vorgehen aber auch eine Verlegung der Selbständigkeit der Nationen, welche zu wahren doch jeder der großen Kulturstaaten in den Krieg gezogen ist. Jeder beteuerte, er wolle nur die eigene Selbständigkeit und Integrität wahren. Damit ist jedoch nicht gesagt, daß jede Veränderung der Landkarte diesem Prinzip widersprechen müßte.

Alles das sind internationale Grundsäße. Sie haben Geltung für jeden Staat. Wir können sie entwickeln, ehe es noch flar geworden ist, auf welche Seite sich die Wagschale des Erfolges neigt.

Erwägungen darüber hinaus über etwaige Machtver­schiebungen und deren Konsequenzen wären zu der Zeit, wo vorliegende Zeilen geschrieben werden( 20. August) müßige Spekulationen, Verteilung der Haut des Bären, ehe er erlegt ist. Nur eines kann man da im vorhinein sagen: Welches Land immer siegen mag, die Sozialdemokratie wird sicher die erste seiner Parteien sein, die den Friedensschluß verlangt, und sie wird stets im Sinne der Mäßigung wirken. Welche Erfolge ihr dabei beschieden sein mögen, hängt von Kraftverhältnissen ab, die sich heute nicht voraussehen lassen. Wie die Entscheidung über den Krieg, steht auch die über den Frieden noch nicht dem Volfe zu. Immerhin muß sogar in einem absolutistischen Staat mit einer stark aus­gesprochenen Volksstimmung gerechnet werden.

thn von sich zu stoßen. Der Elsässer veröffentlichte einem Telegramm zufolge die nachstehende Erklärung:

Beim Bekanntwerden der ersten Bruchstücke eines Leitartikels im Echo de Paris" vom 21. August d. J., unterzeichnet von dem bisherigen Abgeordneten Wetterle, war ich geneigt, an eine Misti­fikation zu glauben. Ich hielt es für ausgeschlossen, daß ein deutscher Abgeordneter zum Ueberläufer, zum Verräter seiner Wähler und seines Volkes werden fönnte. Auch Herrn Wetterlé hielt ich trotz allem einer solchen Handlungsweise nicht fähig. Ich sehe mich jetzt schmerzlich enttäuscht; es dürfte keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der betreffende Artikel seiner Feder entstammt. Herr Wetterlé hat in geradezu berbrecherischer Weise dem Programm der elsaß Lothringischen 8entrums- partei zu widergehandelt. Herr Wetterlé hat sich damit des schwersten Verbrechens schuldig gemacht, bezüglich der vor zwei Jahren der Fraktion des Landtages bestimmt abgegebenen Versprechungen. Der Verwerflichkeit seines Handelns scheint er sich bewußt gewesen zu sein, bezeichnet er sich doch selbst als ehemaligen" Abgeordneten. Damit gibt er zu erkennen, daß er sich nicht mehr als Mitglied unserer Partei, nicht mehr als Vertreter einer Wählerschaft betrachtet, welche die Prinzipien der elsaß - lothringischen Zentrumspartei zu den ihrigen gemacht hat. Indem Herr Wetterlé jede Gemeinschaft zur Bartet und Frattion selbst gelöst, hat er dieselbe der Notwendigkeit ent hoben, ihn als Unwürdigen auszustoßen. K. Hauß,

Borfizender der Bentrumsfraktion des Landtags. Bekanntlich wurde Herr Wetterlé nicht nur in den elsaß­Lothringischen Landtag, sondern auch in den Reichstag gewählt. Auch hier scheidet er also fortan als Mitglied der elsässischen Fraktion und als Abgeordneter aus.

Reichstagserfahwahl in Heidelberg .

In den herrschenden Kreisen selbst bestehen beim Ab­schluß eines' Friedens oft die größten Differenzen über die Friedensbedingungen. Bei schwankender Entscheidung kann die Rücksicht auf das Volk von Bedeutung auch dort werden, tags- Ersagwahl im 12. badischen Wahlkreise für den zum Vor­wo es sonst nichts dreinzureden hat.

Erklärung.

Der badische Staatsanzeiger" teilt mit, daß die Reichs­sigenden des Vorstandes der Reichsversicherungsanstalt Karls­ruhe ernannten bisherigen Vertreter, Regierungsrat Bed, auf Dienstag, 27. Oktober, festgesetzt worden ist.

Um die Höchstpreise.

Vom Porteivorstand geht uns folgende Erklärung zu: Das Grefutivkomitee des Internationalen Sozialistischen Bureaus hat gemeinsam mit dem Vorstand der Sozialistischen dem Großhandel, daß rücksichtslos höchstpreise für den In einer Bekanntmachung droht der Kölner Polizeipräsident Partei Frankreichs einen Aufruf an das deutsche Volt" erlassen, Großhandel festgesetzt würden, falls es nötig sein sollte; der ohne Verbindung mit der Sozialdemokratischen Kleinhandel und die Konsumenten müßten vor Heberteuerung ge­artei Deutschlands auch nur zu suchen." schüßt werden. Die Bebörde, werde, wenn der Großhändler sich weigere, die festgesezten Preise innezuhalten, nach dem Gesez die Vorräte übernehmen und zu den festgesetzten Höchstpreisen auf Rech­

Das Exekutivkomitee hat damit seine Befugnisse, die ihm von der Internationale übertragen worden sind, überschritten, was um so befremdlicher ist, als die sämtlichen Mitglieder des Erekutiv- nung und Sosten des Besizers verkaufen. tomitees nur einem der bei der gegenwärtigen Katastrophe be= teiligten Staaten angehören und deshalb notwendig befangen und einseitig im Urteil sein mußten.

Als der unterzeichnete Parteivorstand von dem Aufruf durch die ausländische Presse Kenntnis erhielt, hat er sofort Einspruch erhoben.

Der Aufruf, dessen Wortlaut uns erst jetzt bekannt wird, stellt die Vorgänge, die zum Kriege geführt haben, im Sinne der französischen Regierung dar und geht stillschweigend über alles hinweg, was gegen die Auffassungen der verbündeten Regierungen Englands, Frankreichs , Belgiens und Rußlands spricht. Wir sehen davon ab, jest gegen diese Auffassung zu polemisieren, weil uns der Zeitpunkt hierfür nicht gegeben erscheint. Für eine frucht­bringende Auseinanderseßung über die Haltung der einzelnen Mächte in den Tagen vor dem Kriegsausbruch liegt zudem das Beweismaterial bisher nirgends lückenlos vor.

Die Einseitigkeit des Aufrufs geht schon daraus hervor, daß in ihm die Bedrohung des deutschen Volkes durch den russischen Despotismus nicht einmal erwähnt ist, d. h. diejenige Tatsache, die das deutsche Volt in seiner Gesamtheit am tiefsten erregt hat und für die Beurteilung der politischen Situation von wesentlichster Be­deutung ist.

Wo Nationen durch eine Fremdherrschaft unter­drückt sind, kann die Besiegung dieser Herrschaft wohl ein Mittel werden, gerade die Selbst bestimmung der Nationen zur Geltung zu bringen. Wenn zum Beispiel im Falle einer Besiegung Rußlands die Bewohner Bolens, der Ostseeprovinzen, Finnlands beanspruchen würden, selbst über ihre weitere staats­rechtliche Stellung zu entscheiden, ohne jeden äußeren Zwang, so stünde das vollständig im Einklang mit den Geboten der Demokratie. Und das gleiche wäre der Fall, wenn der Krieg Aegypten und Persien ihre Selbständigkeit brächte. Das wären Errungenschaften des Krieges, die bei keinem der an ihm be­teiligten Völker, wenigstens nicht in ihren demokratischen Teilen, irgendeinen Stachel hinterließen. Sie würden vielmehr als Fortschritte und Friedensbürgschaften freudig begrüßt werden. Vor allem aber wäre es für alle Bölfer notwendig, sollte der Friede ein dauernder werden, daß er die Ursachen beseitigt, Der Aufruf läßt also jede Objektivität vermissen. Weiter entnehmen wir den Nummern 3771 und 3772 der die den Krieg hervorriefen. Daß ein lokaler Konflikt zwischen Desterreich und Serbien sofort die ganze Welt in Brand setzte, Bariser Humanité" vom 14. und 15. August 1914, die erst jetzt ist in letter Linie darauf zurückzuführen, daß das System zu unserer Kenntnis gelangen, daß das Internationale Sozia­des Wett rüstens ganz Europa in zwei feindliche Heerlager verwandelt hatte, die einander mit äußerstem Mißtrauen gegen­überstanden, jedes des Ueberfalls durch den anderen gewärtig. jedes immer schwerer gepanzert, immer mehr unter der Wucht des Panzers erliegend. Immer unerträglicher wurde dieser Zu­stand, aus dem es nur zwei Auswege gab: die Abrüstung durch gegenseitige Vereinbarung oder den Weltkrieg. Die Sozial­demokratie hat stets den ersteren Ausweg gefordert, aber im bürgerlichen Lager nur geringe Unterſtüßung dabei gefunden. So blieb nur die andere Alternative.

Im Bewußtsein der herrschenden Klassen ist freilich der Krieg nicht dem Wettrüsten entsprungen. Sie sehen nur die letzten, fleinlichen Veranlassungen und sie preisen das Maß der eigenen Rüstung, das uns dem Feinde gegenüber stark mache, als ob es nicht auch diesen veranlaßt hätte, sich stark zu machen! Aber trotzdem kann die Logik der Dinge die Sieger, wer immer fie sein mögen, dahin drängen, durch den Krieg zu erreichen, was vor ihm nicht durch friedliche Vereinbarungen erreicht wurde: die Abrüftung, zunächst vielleicht nur der Besiegten, wo­mit aber auch für den Sieger der Drang nach erneuten Rüstun­gen wegfiele. Man fönnte fürchten, das unter den herrschenden Selassen so mächtige Rüstungskapital werde sich einer derartigen Wendung widersetzen. Aber nach dem Kriege wird so viel Zer­störtes neu zu erbauen, so viel Ersatz verbrauchter Produktions­und Transportmittel zu schaffen sein, daß die Schwerindustrien dadurch hinreichend Beschäftigung finden und zunächst auf er­neute Rüstungen weniger Wert legen werden.

listische Bureau mit Unterſtützung der Sozialistischen Partei, Frank­ reichs die sozialistischen Parteien der neutralen Länder über die " Greueltaten der Deutschen " informieren will, um dadurch auf die öffentliche Meinung dieser Länder einzuwirken. nationalen Sozialistischen Bureaus öffentlich Protest. Die Sozial­Wir erheben auch gegen dieses einseitige Vorgehen des Inter­demokratische Partei Deutschlands hat stets alle Greueltaten, wo fie auch immer vorkamen, verurteilt. Ob deutsche Soldaten in fie auch immer vorkamen, verurteilt. Ob deutsche Soldaten in Feindesland in diesem oder jenem Orte bei ihrem Vorgehen die Grenzen berechtigter Notwehr überschritten haben, darüber liegt uns zurzeit kein genügendes Material vor. Auch sind uns vom Internationalen Bureau hierüber keine Mitteilungen zugegangen. wir fühlen uns aber verpflichtet, festzustellen, daß die deutschen Soldaten, die zu Millionen durch die Schule der deutschen Partei und Gewerkschaften gegangen find, feine Barbaren sind und an Bildung des Geistes und Herzens hinter den Soldaten keines Boltes der Welt zurückstehen.

Es ist bezeichnend, daß das Grekutivkomitee des Internationalen Sozialistischen Bureaus wegen der angeblichen Greueltaten der Deutschen die öffentliche Meinung der neutralen Länder anrufen will, während es sich über hinterlistige Ueberfälle belgischer Franktireurs auf deutsche Soldaten ausschweigt und von den Greueltaten der Russen in Ostpreußen nichts zu melden weiß.

Berlin , den 9. September 1914. Der Parteivorstand.

Politische Uebersicht.

Das Fiasko des Reichsverbandes.

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Die Berliner Händler haben sich an den Magiftrat ge wandt, um von den vorgeschriebenen Höchstpreisen wieder los. zukommen. Gegen die Bäder macht sich eine scharfe Bewegung geltend, weil das Brot zu klein ausfällt. Diese machen wieder die Lieferanten von Mehl verantwortlich und die Mühlen schieben die Schuld auf die Getreidelieferanten. Den Bädern ist bereits die Fest­segung von Höchstpreisen für ein bestimmtes Gewicht angedroht worden.

Rückkehr von Flüchtlingen nach den Grenzgebieten. Amtlich wird durch das Wolffiche Bureau bekanntgegeben: Die feit ihrer Rückkehr in die Heimat sind fünftig zweckmäßig in allen Anfragen o stpreußischer Flüchtlinge wegen der Möglich Gegenden, in denen Flüchtlinge in großer Zahl sich aufhalten, alfo in Groß- Berlin und in den Stegierungsbezirken Danzig , Marien­werder, Köslin , Stettin , Frankfurt a. D. und Potsdant ausschließlich an die Landräte des Aufenthaltsorts( in Stadtkreisen an den Ober­bürgermeißler, in Groß- Berlin au das Kriegsbureau des Berliner Polizeipräsidiums) zu richten. Diese Amtsstellen werden in den Stand gesetzt werden, die Anfragen zu beantworten.

Anfragen aus sonstigen Landesteilen, in denen sich vereinzelte ostpreußische Flüchtlinge aufhalten, werden an das Kriegs­bureau des Berliner Polizeipräsidiums zu richten sein.

Aus Allenstein wird gemeldet, daß der Regierungspräsident mit der Regierungshauptkasse und einem Teil der Beamten am ver gangenen Sonntag von Danzig zurückgekehrt sei.

Gegen den verfrühten Siegesjubel. Mit folgenden verhünftigen und sehr notwendigen Bemerkungen leitet der Kriegsberichterstatter Dr. Bongard seinen am 6. September aus dem Großen Hauptquartier abgesandten Bericht ein: aus dem Großen Hauptquartier abgesandten Bericht ein:

Die erste Periode des Krieges auf dem westlichen Kriegsschauplay nähert sich ihrem Ende. Der Aufmarsch der ver­schiedenen Armeen ist dem aufgestellten Plane entsprechend durch­geführt, und die Franzosen sind, ebenso wie die Belgier und Engländer, überall geschlagen worden. Unsere Erfolge sind ungeheuer und übertreffen weit das, was wir erhofft haben. Allein sie sind noch keine endgültigen. Die feindlichen Armeen im Westen sind wohl geschlagen, aber noch nicht vernichtet. Wir haben noch nicht, wie im Striege von 1870, ganze Armeen gefangen genommen. Die Gegner sind noch immer in der Lage, sich aufs neue zu sammeln, und sind auch dabei, es zu tun. Ein neuer Kriegsplan muß aufgestellt werden, und wir dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß uns noch schwere stämpfe bevor stehen. Nach allen den vielen und großen Erfolgen kann es auch uns zustoßen, daß wir an irgend einer Stelle Miß­erfolge berzeichnen müssen. Beizeiten uns dies vor Augen halten, ist unsere Pflicht, damit nicht Rückschläge irgendwelcher Art den frohen Siegesjubel. in fein Gegenteil ver fehren können und wirtschaftliche Schäden im Gefolge haben...."

Eine ausländische Ente.

In der Pariser» Humanité" vom 27. August finden wir eine Notiz, die sich auf Kopenhagener Meldungen beruft und die besagt, daß die Bureaus des Vorwärts" in Berlin von Militaristen ge­plündert worden seien, daß man die Druckpressen zerstört habe und daß in den Bureaus alles zerbrochen worden sei. Diese angeblichen Wie überall, kommt es natürlich auch hier nicht bloß auf Gewaltakte sollen eine Folge von Artikeln sein, in welchen der Das Fiasko des Reichsverbandes zur Be- tuell zukünftigen fatalen Ereignisse verantwortlich gemacht haben Vorwärts" die Kaiserliche Regierung für die jetzigen und even­das Was an, sondern auf das Wie. Eine durch einen Krieg dem Besiegten aufgezwungene Abrüstung kann für diesen leicht fämpfung der Sozialdemokratie" wird jetzt auch von seinen sollte. demütigende, degradierende Formen annehmen, die wir ent- besten Freunden zugegeben. Das Neue Deutsch­schieden ablehnen müßten. Aber das Ziel selbst ist auf das land", die Wochenschrift der freifonservativen Partei. der Herr Pazwang für Italien . innigste zu wünschen. Es wäre geradezu sinnlos, wenn ein aus v. Liebert, der Reichsverbandsgeneral, ja selber angehörte, Berlin , 9. September. Nach einer neuen Bestimmung der italie­dem Wettrüsten geborener Krieg mit allen den furchtbaren Ver- begrüßt in einem Ausblick" die Einstellung der Tätigkeit des nischen Regierung müssen alle Ausländer, die sich nach Italien heerungen, die er mit sich bringt, nicht eine Beseitigung der Reichsverbandes. Seine Tätigkeit ſei rein negativ ge- begeben wollen, ihren Pa ß durch das italienische Stonsulat visieren Kriegsursache, sondern ihre Fortsetzung mit sich brächte und wesen; das habe in der ersten Zeit eine Notwendigkeit dar- lassen. damit die Gewißheit eines baldigen neuen, noch entseglicheren gestellt und Gutes gewirkt: Weltkrieges. Die Sozialdemokratie wird sicher beim Friedens­schluß in allen Staaten für die Abrüstung eintreten. Sie wird trachten, sie zu einer allseitigen zu machen. Doch selbst dann, wenn die Abrüstung einseitig nur für die Besiegten gelten sollte, wird sie ihm ökonomisch reichlichen Ersatz für etwaigen Verlust an militärischer Macht bringen. Andererseits wird Mit diesem Urteil der Reichsverbändler über ihre Drga­dieser ökonomische Erfolg vereint mit der verminderten Gefähr- nisation selber dürften wohl die Aften endgültig über das lichkeit des Nachbarn den Sozialdemokraten der siegreichen berunglückte Unternehmen geschlossen werden. Staaten eine starke Basis geben, um erfolgreich im eigenen Lande den Rüstungen entgegenzutreten.

Noch ein drittes Moment wird bei dem Friedensschluß in Betracht kommen: die Handelsverträge. Die bestehen­den Verträge sind durch den Krieg zerrissen, neue werden ab­

"

Damals mußte seine Negation in den Kauf genommen werden zugunsten des höheren Zweckes, wie denn überhaupt zeitweilig starte Negationen durchaus am Blaze find. Allmählich aber wurde der Reichsverband zur bloßen Kampf­organisation und erreichte so gerade das Gegenteil dessen, was er beabsichtigte."

Der geächtete Wetterlé. Nachdem bereits die kirchlichen Oberbehörden über den Abbé Wetterlé den Bannfluch ausgesprochen haben, hält es auch die Partei des Herrn Abgeordneten für angebracht,

Letzte Nachrichten.

Angehaltenes Schiff.

London , 9. September. ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Aus Washington wird gemeldet: Der Dampfer Red Croß", früher Dampfer Hamburg " der Hamburg- Amerika- Linie , der ein Dutzend Hospitalabteilungen an Bord führte und unter amerikanischer Flagge segelt, wurde kurz vor seiner Abfahrt unerwarteterweise aufgehalten. Es wird gemeldet, daß der britische Gesandte Ador er­flärt habe, daß er die Abreise des Dampfers nicht zulassen fönne, weil die Mehrheit der Mannschaft aus Deutschen bestehe, unter welchen sich viele Reservisten befänden.