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Die von der deutschen Heeresverwaltung bei Gefangenen beschlagnahmten

Dum Dum Geschosse.

RETARA

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in seinem Aussehen ganz genau fennt, versicherte mir folgendes, was er jederzeit zu vertreten bereit ist: Am Morgen des 3. August, also noch am Tage vor Ablauf des deutschen Ultimatums an Belgien , erzählten ihm Bekannte, daß fie früh am Südbahnhof in Brüssel französisches Militär gesehen hätten. Da ihm dies ganz unglaublich vortam, ging mein Gewährsmann nachmittags um 3 Uhr selbst dorthin und sah nun in der Tat, daß auf dem Plaz vor dem Bahnhof zwei französische Infanterie- Re­gimenter lagen. Und eine gleiche Wahrnehmung ist an gang anderer Stelle Belgiens von einer jungen deutschen Gouvernante gemacht worden.... Ich kann die Namen und Adressen biefer beiden Zeugen mit ihrer Einwilligung jederzeit namhaft machen. Diese beiden Bekundungen beweisen also klar, daß von belgischer Seite noch vor Ablauf unseres Ultimatums die Neutralität tatsächlich schon Iängst gebrochen war, indem man französische Truppen nach Belgien hatte einrücken lassen."

Am Donnerstag sah sich inzwischen aber das Berliner Tageblatt" genötigt, zwei Zuschriften Raum zu geben, die der Entdeckung des Herrn Dr. Paul Grabein, die er mit so viel Pathos vortrug, ein geradezu fomisches Aussehen

rodalomsbleixgeben. In der erſten wird feſtgeſtellt:

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Die obigen Abbildungen, die den Zeitungen zur Ver- verwendet werden können, ihren Truppen diese minderwertige fügung gestellt wurden, zeigen die mörderischen Geschosse, Munition mitgibt. Denn im modernen Kriege muß das über die wir in einem Artikel der gestrigen Nummer Infanteriegefecht nicht allein auf nahe Entfernungen Näheres mitgeteilt haben. Abgesehen von der bölferrechts( bis zu 800 Meter), sondern sehr häufig auch auf widrigen Anwendung dieser Geschosse und der damit ver- mittlere Entfernungen( bis zu 1200 Meter) durchgeführt bundenen Barbarei, der sich fein Kulturbolt schuldig werden; ganz zu schweigen von den großen Ent­machen sollte, bedeutet die Verwendung derartig präparierter fernungen über 1200 Meter, wenn große Ziele zu beschießen Batronen eine taktische Dummheit. Man kann nicht recht sind. Eine mit Dum- Dum- Geschossen ausgerüstete Infan­verstehen, wie eine Heeresleitung, die doch genau weiß, daß terie würde also für den modernen Krieg einen recht zweifel­solche Geschosse im Feuergefecht höchstens auf eine Ent- haften Wert haben. fernung von 800 Metern mit Aussicht auf Treffsicherheit|

der geistigen Arbeiter jeder Art, denen alle Verdienstmöglichkeit ge= 1 nommen ist, einigermaßen zu lindern, hat man für diese Kate­gorie eine Freispeisehalle mit Lesesaal eröffnet. Der Auszug der Regierung aus Paris erfolgte so schnell, daß ganze Kisten Aften vergessen wurden. Die Haupttore der Ministerien sind verschloffen. Einige wenige Beamte begeben sich aus Gewohnheit durch Neben­eingänge an ihre bisherige Arbeitsstätte, um nicht allein in den von ihren Familien verlassenen Wohnungen zu fißen.

Ein deutsches Dementi.

Amtlich. Berlin , 10. September. ( W. T. B.) Die Times" vom 3. September schreiben im Bericht über Löwen , daß am 29. August in Lüttich 330 englische Gefangene er schossen wurden, da sie Dum- Dum- Geschosse besaßen. Die Nachricht ist erlogen.

Ein russisches Dementi.

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London , 10. September. ( W. T. B.) Der russische Bot­schafter in London dementiert die Nachricht, daß russische Truppen in Frankreich an Zand ge­segt seien.

Vom österreichisch- russischen Kriegsschauplatz.

Der Kampf um Lemberg .

Verunglückte Flieger.

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Der Krieg und die kolonien. Die Walfisch bai von Deutschen besetzt.

Deutsche Truppen besetzten die Walfischbai in Südwest­afrika. Die britische Regierung bemerkt dazu, die Bai fönne leicht wieder gewonnen werden, sobald die südafri­fanische Regierung ihre Vorbereitungen beendet hat, in Deutsch - Südwestafrifa einzufallen.

Englische Verwaltung auf Samoa .

Amtlich. Berlin , 10. September. ( W. Z. B.) In Samoa haben die Engländer nach der am 29. Auguft vollzogenen Befiz­ergreifung eine provisorische Verwaltung eingerichtet. Einzelheiten fehlen noch.

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Das deutsche Ultimatum ist Sonntag, 2. August, abends 7 Uhr belgischer Zeit, dem belgischen Auswärtigen Amt überreicht worden und verlangte eine Antwort bis Montag, 3. August, früh 7 Uhr. Da die belgische Aut­wort Montag früh gegen 4 Uhr bereits in ablehnendem Sinne von Baul Heymans, dem neuen Minister, redigiert wurde, ist die Anwesenheit von französischem Militär am Montag, 3. August, nachmittags, feine Tatsache, die den Beweis er bringt, daß von französischer Seite die Neu­tralität gebrochen war."

Die zweite Zuſchrift lautet:

Dr. Grabein muß von einigen Uebereifrigen und abzu Scharfsichtigen in seinem ehrlichen Bestreben, alle Umstände der französisch- belgischen Entente schon vor Ausbruch des Krieges fest­zustellen, irregeführt worden sein. Seine Zeugen für die Be­hauptung, daß am 3. August auf dem Plage der Gare du midi in Brüssel französische Infanterie, fogar in Stärke von zwei Regimentern, gelagert habe, können das un­möglich selbst gesehen haben. Der Zufall hat es nämlich gewollt, daß ich auf der Flucht aus Paris am 2. Auguſt mich gerade unmittelbar neben diesem Plaze in der Rue de Brusse oder Pruhsen Straat, Nummer 6, einquartierte und bis um legten Augenblick der Möglichkeit für einen Deutschen , nämlich Dienstag, 4. August, nachmittags, dort blieb.

Am 3. August hatte ich von frühmorgens bis spät abends fortwährend bei Gängen zu Bekannten, bei Nachforschungen über die Lage usw. den betreffenden Plaz zu paffieren. Dieser, der auf einer Seite von Baugerüsten für Fortführung einer Art Ver­bindungsbahn auf Viadukten und auf der Boulevardlinie von einem Jahrmarkts bubengewimmel völlig verstellt war, wurde am 3. August von den belgischen Remontetommissionen ganz in Anspruch genommen, die sich auf ihm die groteskesten Gäule vorführen und sie in allen möglichen Gangarten ver­suchen ließen. Diesem Schauspiele wohnte ich beim Vorüber­geben zu verschiedenen Tageszeiten bei. Wenn da irgendwelche französischen Soldaten auch in geringfügigster Bahl gelagert hätten, wäre mir das sicherlich nicht entgangen, gefchweige denn gar in Stärke von zwei Regimentern. Auch bis zum 4. des Nachmittags waren dort, wie anderweitig in Brüssel , teine französischen Uniformen zu erblicken, wofür ich einstehen kann, da ich aus begreiflichen Gründen die ganze Stadt vom Bois de la Cambre, dem Justiz palast, der Rue Haute bis zum Nordbahnhof durchstreiste."

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allen Beteuerungen, die sich auf militärische Fragen und Vor­Diese Gegenüberstellungen lehren, wie vorsichtig man mit gänge beziehen, fein muß selbst wenn sie von Männern mit bekannten Namen tommen und so sicher auftreten, daß Widerspruch als Vermessenheit erscheinen möchte.

Krieg und Kultur.

Man kann es teinem verdenken, wenn er auch während

Japans vergebliche Rechtfertigungsversuche. des Strieges bemüht ist, sich sein Ginkommen zu sichern und Die, Norddeutsche Allgemeine Beitung" schreibt: Geschäfte zu seinem Vorteil zu machen. Unsere Zeit verlangt In einem Interview soll der japanische Botschaftsrat in Rom nun einmal dies Geschäftemachen. Häßlich aber wird es, einem Bertreter der Stampa " gegenüber erklärt haben, der wenn der Krieg ausgenutzt werden soll, um Sonder­Krieg zwischen Japan und Deutschland sei dadurch ent profite herauszuschlagen und womöglich noch gerade auf standen, weil Deutschland der japanischen Regierung die nicht in Rosten derjenigen, denen der Krieg fchonso­Form eines Ultimatums verlangte Zusicherung verweigert habe, wieso die schwersten Opfer auferlegt. daß das deutsche Geschwader Frieden und Handel Wenn gewisse Hausfrauen, deren Bezüge durch den nicht durch friegerische Operationen stören werbe. Strieg nicht im geringsten geschädigt werden, jezt plöt Die Kriegserklärung Japans sei daher zum Schuße seiner Interessen lich von thren Dienstmädchen verlangen, sie sollen und zur Verhinderung der Lahmlegung seines Handels nötig fortan umsonst arbeiten oder den Dienst berlassen, geworden. wenn Hutgeschäfte, wie es geschehen ist, auf Trauerhüte einen Aus dem österreichischen Kriegspressequartier kommt die Dieser Versuch einer Rechtfertigung des japanischen Vorgehens Striegszuschlag" von 10 Broz. ankündigen, oder die Verbands­Meldung: gegen uns stellt die Wahrheit geradezu auf den Kopf. ftoffabrikanten gar auf ihre Waren einen Extraaufschlag von Im Gebiet von Lemberg geht der von österreichischer japanischen Botschaftsrat behauptete, vor Ueberreichung des geführt werden könnte, so heißt das doch die Not der Zeit in Im Gebiet von Lemberg geht ber von österreichischer Bon japanischer Seite ist ein Verlangen, wie das von dem 30 Proz. legen, ohne daß dafür ein sachlicher Grund an­Seite mit größter Energie aufdommene Offensivkampf ultimatums an Deutschland nicht gestellt worden. Umgekehrt einer Weise ausnuten, die aufs schärfte gebrand. gegen die dort konzentrierte russhe Hauptarmee weiter. ist aber dem japanischen Geschäftsträger in Berlin gerade von markt zu werden verdient. Nähere Mitteilungen werden vom Hauptquartier vor der deutscher Seite und zwar vor Ueberreichung des japanischen Nicht weniger häßlich freilich ist es, wenn das, was Entscheidung der Schlacht nicht ausgegeben. Ultimatums in Aussicht gestellt worden, daß das deutsche Ge- reine Geschäftssache ist, sich als besondere schwader in Ostasien Befehl erhalten werde, fich feindseliger Hand- patriotische Leistung gebärdet. Die Reflame mit elungen in den oftafiatischen Gewäffern zu enthalten, falls Japan in Selbstverständlichkeiten spielt auf dem Felde der Wohltätigkeit Wien , 9. September. ( W. T. V.) Die beiden Fliegeroffiziere, dem deutsch - englischen Konflikt neutral bleibe. Hierauf ist von eine wenig erfreuliche Rolle. Und ebensowenig erfreulich ist Oberleutnant Flassig und Leutnani Wolf haben auf dem nördlichen japanischer Seite eine Antwort überhaupt nicht erteilt worden. es, wenn ein Direktor der Firma Krupp sich hinstellt, um Kriegsschauplas in Erfüllung ihres Fliegerberufes den Heldentod Hierdurch wird zugleich die nach englischen Meldungen von dem in einer Rede sein Geschäft, die Kanonenleistungen der Firma gefunden. japanischen Minister des Aeußern, Kato, in der außerordentlichen in dem gegenwärtigen Strieg als patriotische Tat zu feiern. Sigung des japanischen Barlaments vom 5. d. M. aufgestellte Be Gewiß, die großen 42-8entimeter- Geschüße wurden bei Strupp hauptung widerlegt, wonach es die Absicht Deutschlands gewesen gebaut; aber sie wurden der Firma gewiß auch ehrlich" be­sei, Stiautschou zur Basis seiner Kriegsoperationen im fernen Osten zahlt; sicherlich, Strupps Kanonen helfen unseren Soldaten; zu machen. aber Tausende wurden doch auch hingestreckt von Kugeln, die aus den Krupp Kanonen der Feinde famen. War schon die Rede des Herrn Direktors Hugenberg zu Ehren der Firma Strupp wenig am Blake, so erst recht die Lobeshymne, die Herr Maximilian Harden nicht unterlassen konnte, der Firma in der letzten Nummer seiner Zukunft" anzustimmen; erinnert doch Herr Harden ausdrücklich an die Affäre Krupp" vor einem Jahre und meint, nun müsse manche Zunge Deffentlicher Meinung" der allerlei böse Worte abbitten". Wir wollen Wir dürfen. Den hat kein anderes Land. Den läßt Deutschlands Volk nie wieder verschreien." Strupps in allen Ehren. Die hat auch die Sozialdemokratie Admiralität gibt bekannt: Der als Hilfskreuzer armierte Dampfer Der angebliche Neutralitätsbruch Belgiens . nie verleugnet. Aber die Methoden der Firma, um, ins Oceanic" von der White- Star- Linie hat gestern nahe der Nord- Offen hat der Kanzler in der Reichstagssigung vom Geschäft zu kommen", die fann fein Strieg und feine tüste von Schottland Schiffbruch gelitten. Der Dampfer ist voll- 4. August erklärt, daß wir die belgische Neutralität Striegsbegeisterung reiner waschen, als sie es nach der gericht­ständig verloren. Alle Offiziere und Mannschaften wurden gerettet. verlegt hätten. Gewisse Leute aber tönnen es nicht lassen, lichen Feststellung nun einmal find. Anderen wieder erscheint der Strieg als gutes Mittel, päpstlicher als der Papst zu sein, und entdecken immer von Ein holländisches Schiff neuem, daß Belgien eigentlich schon vor uns wider das lästige Ronkurrenz loszuwerden; sie appellieren von den Engländern gekapert. Bölkerrecht gehandelt habe. So berichtete am letzten Sonntag an den Patriotismus beffer wäre in diesem Falle schon: der Schriftsteller Dr. Paul Grabein im Berl. Tageblatt" Chauvinismus des Publitums und stacheln ihn auf, um Amsterdam , 9. September. ( W. T. B.) Das Handels- in einen Aufsatz über die deutsche Militärverwaltung in damit ein Stückchen Geld zu verdienen. Dieses patriotische blad" meldet: Der Dampfer Zuiderdyr" von der Brüssel : ,, Kauft nicht in ausländischen Geschäften!" wirkt um so Holland - Amerika - Linie ist auf der Fahrt von Philadelphia Noch etwas Bielbedeutsameres erfuhr ich in Brüssel . Gin grotester, wenn man es in Blättern findet, die nach Rotterdam von den Engländern aufgebracht und nach Deutscher , der in den fraglichen Tagen sich in Brüssel aufhielt, und nehme nur die Deutsche Konfektion" zur Hand! sich nicht einem irischen Hafen geschafft worden. ber- fünfzehn Jahre in Paris anfäffig- das französische Militär scheuen, in der gleichen Nummer feitenlang Inserate fran

Der Seekrieg.

Die deutsche Flotte in der Ostsee .

Berlin , 10. September. Ungehindert geht in der Ostsee

die Schiffahrt an den deutschen Küsten vor sich, und die

Japanische Kriegskredite.

Tofio, 9. September. ( W. T. B.) Das Oberhaus be­deutschen Kriegsschiffe stoßen bis in den Bottnischen Meer- willigte einstimmig die Kriegskredite in Höhe von 53 Millio­busen vor. Dort haben sie einen russischen Handelsdampfer nen yen( etwa 106 Millionen Mark). aufgebracht und versenkt. Die vorher an Bord genommenen Bassagiere und die Besatzung wurden in einem deutschen

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waren, als Striegsgefangene feftgehalten, licher Stationalität Wie falsche Anschauungen ent- en auf Strupp ftola fein. Bit

Ein gestrandeter englischer Hilfskreuzer. London , 10. September. Nichtamtlich.( W. T. B.) Die

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