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Kaiser-Wilhelm-Siraße errichtet worden ist, stellten die Arbeit suchenden sich wieder in der Rosenstratze auf. wo sie wieder stunden« lang warten mußten. Der Andrang zeigt, lvie groß die Not unter den arbeitslosen Arbeiterinnen ist. Kriegsunterstützung und Mietezahlung. Wir berichteten in Nr. 246, daß in Berlin im Hause Dölzig er Straße 6 die Frau des Verwalters Geier im Auftrage des Hauswirtes an die Frau eines als Reservist eingezogenen Mieters wegen einer Mieteschuld ein Schreiben gerichtet halte, das einen Abzug von der Kricgsunterstützung ankündigte. Das Schreiben sagte, der Wirt seivon der Behörde aufgefordert ivorden, sämtliche Mieter, deren Männer im Felde stehen und die Augustmiete schulden, namhaft zu machen", und es solle«ihnen die Miete von der Unter- stützung in Abzug gebracht werden, wenn dieselben es nicht vor- ziehen, die Wohnung zu räumen." Frau Geier, deren Mann selber im Felde steht, legt Wert darauf, durch unser Blatt festgestellt zu sehen, daß sie nur eine An- ordnung des Hauswirts befolgt hat. Einer solchen Feststellung bedarf es eigeullich nicht mehr, da ja schon aus ihrem von uns wörtlich mitgeteilten Brief zu erkennen war, daß sie der Brief hob das zweimal hervor«im Namen des Wirtes" und«im Austrage des Wirtes" handelte. Daß der Hauseigentümer tatsächlich meint, es könne den Frauen der KriegSteil- ehmer von der ihnen gewährten Unterstützung eine etwaige Mieleschuld durch Vermittelung der Behörden abgezogen werden, lehrt eine chon der Verwaltersrau uns als Beweisstück vorgelebte Zuschrift des Hauseigentümers, die er ihr mit Bezug auf eine andere Mieteschuldncrm übersandt hatte. Der Schluß dieser Zu- schrift lautet wörtlich so: .Die Grundbesitzer haben von der Behörde Bescheid erhalten wer von den ins Feld gezogenen Mäimern die Miete nicht zahlt, soll Anzeige erstatten und die Behörde wird dann von der Unter- stützung die rückständigen Mieten in Abzug bringen! denn wenn die Behörde keine Steuern bekommt, kann der Staat und die Kommune auch keine Unterstützung gewähren. Jeder muß dazu beitragen, daß er seinen Verpflichtungen nachkommt. Hochachtungsvoll Wilhelm Richter." Die Ansicht des Hauseigentümers Wilhelm Richter ist wir sagten das schon in Nr. 246 und wiederholen es durchaus falsch, mindestens für Berlin und hinsichtlich der von Staat und Geineinde zugebilligten Kriegsunterstützung. Was für ein Bescheid mag das sein, durch den die Behörde nach der Auffassung deS Herrn Richter den Grundbesitzern gesagt haben soll, daß sie von den Kriegsunter st ützungen die Mieteschul d.en abziehen werde?_ Ja, so ein Geschäft bringt noch was ein! Von dem Kriegsprofit, den jetzt so mancher Unlernebmer ein- heiinst, erzählten wir in Nr. 240. Wir fanden es auffällig, daß z. B. in der Konfektionsindustrie bei Lieferungen für das Militär verschiedene Zwischenmeister dieselbe Arbeit den Heimarbeiterinneu sehr verschieden bezahlten. Zu der von uns mitgeteilten Probe, daß Soldaten- Proviantbeutel pro 100 Stück bei dem einen mit 75 Pfennig, bei dem andern mit nur 55 Pfennig entlohnt wurden, warfen wir die Frage auf, wie hoch wohl bei solchen Arbeitgebern der eigene Profit sein möge. Jetzt teilt eine Näherin uns mit, daß sie Proviantbeutel in HKmarbeit zunächst für eine Frau Kühn lZionskirchstratze 54) gegen einen Lohn von nur 55 Pfennig pro 100 Stück angefertigt habe, ein paar Tage später aber durch den Zcntralarbeilsnachwets(Gormannstraße) einen Auftrag aus.Proviantbeutel derselben Art und Größe zu 1.50 M. pro 75 Stück erhalten habe, was pro 100 Stück 2 M. macht. Tie Arbeiterin versichert, tn beiden Fällen sei an den Beuteln völlig gleiche Arbeit zu leisten gewesen, doch habe man bei Frau K. noch das Garn dazu geben müssen, während der Arbeits- Nachweis es geliefert habe. Wir glauben, zum Besten aller Heim- orbeiterinncn zu handeln, wenn wir öffentlich bekanntgeben, mit wie ungleichen Löhnen dieselbe Arbeit dort von einer privaten Arbeitgeberin und hier bei einem amtlichen Arbeitsnachweis bezahlt wurde._ Verkehrst! erslärkuug auf dem Nordring. Vom nächsten Montag. den 14. d. M., ab, werden während des Berufsverkehrs(6'/z bis 8>/z Uhr früh und 3 JiiS 5 Uhr nachmittags) je sieben weitere Zug- paare zwischen den Stationen Westend Stralau-NummelSburg und Westend Weißensee des Nordrings eingelegt werden. Ei» tödlicher Betriebsunfall hat sich vorgestern in Reinickendorf er- eignet. In einer dortigen größeren Fabrik war der 16jährige Schlosserlchrling Willi Barchniin an einer Schmirgelmaschine be- schästigt, als plötzlich die Schmirgelscheibe platzte. Ein Stück der Scheibe flog dem B. gegen den. Kopf, so daß der Getroffene einen Schädelbruch erlitt und sofort blutüberströmt und besinnungslos zu- sammenbrach. Der Verunglückte wurde nach dem Verbandskranken- Hause gebracht, wo er bald nach seiner Aufnähme starb. Bon einem Jäger angeschossen wurde der Gendarmeriewacht- meister Schein aus Schulzendorf . Der Rentier Schulze hatte auf seiner Besitzung in Bohnsdorf eine Jagd auf Rebhühner veran- staltet» an dem mehrere Bekannte auS Berlin teilnahmen. Schein kam auf einem Patroüillengang an dem Gelände vorüber und blieb einen Augenblick ain Wege stehen. In diesem Augenblick gab Schulze einen Schuß ab, von dem der Beamte getroffen wurde. Mehrere Schrotkörner trafen die rechte Hand, eine Dchrotkugel drang in das rechte Auge. Der Verletzte wurde zum nächsten Arzt und dann nach einer Klinik gebracht. Tödlich abgestürzt ist gestern beim Fensterputzen in Friedenau , Rheinstraße 27, der 28jährige Fensterputzer Karl Häberling auS Schmargendorf . Derselbe hatte die Leiter zu hoch geschoben und nicht genügend befestigt. Er glitt dadurch ab und stürzte zur Erde, wobei er einen Schädelbruch erlitt und auf der Stelle tot war. H. ist verheiratet und hinterläßt Frau und ein Kind. Weltkrieg und Bibliotheksbenutzung. Seit dem ersten Mobil- machungstage haben zahlreiche Leser der Oeffentlichen Bibliothek und Lesehalle, SO., Adalbertstr. 41, ihre Lesekarten zurückgegeben und sind ins Feld gezogen.. Die Be- Nutzung des Instituts ist daher im Monat August erheMch zurück- gegangen. Während in demselben Monat des Vorjahfts 10 698 Besucher gezählt wurden, sind im August dieses Jahres Bibliothek und Lesehalle nur in 8932 Fällen in Anspruch genommen worden. Der Rückgang der Buchausleihe(4465 gegen 5199 Bände) ist stärker gewesen als die Verringerung des Besuches der Lesehalle, m welcher viele neue Leser sich einfanden, um ihren Nachrichten- Hunger über die Vorgänge auf den Kriegsschauplätzen zu be- friedigen. Der größte Teil der aufliegenden 621 Zeitungen und Zeitschriften ist bisher regelmäßig weiter erschienen. Die Kriegszeit bringt es mit sich, daß das Interesse der Leser sich vielfach kriegsgeschichtlichen und militärwissenschaftlichen Werken zuwendet. Von den Unterhaltunasschriften werden besonders die bekannten Kriegsromane von Zola, Viebig, Fontane , Liliencron , Bleibtrcu, Suttner, Alexis, ArminiuS usw. bevorzugt. Die Biblis - thek besitzt aber auch sehr umfangreich« Literaturbestände, die über die Geschichte, die Volkskunde sowie über die wirtschaftlichen Zu» stände der am Kriege beteiligten Mächte und ihrer kolonialen Gebiete unterrichten. Die Ausleihe findet vollkommen k o st e n l o S statt, und zwar in den Abendstunden von 5(4 9J4 Uhr und Sonn­tags vormittags von 91 Uhr. Im Lesesaal liegen auch die amt- lichen deutschen Verlustlisten und zuverlässige Karten der Kriegs. schauplätze auS._ Parteiveranstaltungen. Jugendabteilung 2. Kreis. Am Sonntag, den 1Z. September. findet eine Badcpartie nach dem Müggelsee statt. Treffpunkt 7 Uhr vor dem Görlitzer Bahnhos. Fahrpreis insgesamt 30 Pf.. Mariendorser BolkS-Kunstabenb. Am Sonnabend, chen 12. Sept., abends 8 Uhr, findet der erste Volks-Kunstabend in der Aula des Resorm- Realgymnasiums, Kaiserstr. 1720, statt. Eintrittspreis 10 Pf. Die Frauen der im Felde stehenden Genossen erhalten Freikarten vom Wahloerein. Verkanssstellen: Konsumverein i Reicherdt. Kaiserstraße 34. vorn III Eberlein, Ringstraße 82, vorn II; Konsitürcngeschäst, Chaufseestraße 305; Benscheck, Chausseestraße 27; Pieper, Bergstraße 35. Jugendveranstaltunge». Neukölln. DaS Arbeiter- Jugendheim I, Fuldastraße 55/56(Ideal- Passage). 1. Hof, Ausgang 4. ist während der Dauer des Krieges für alle arbeitslosen Jugendlichen, männlichen und weiblichen Geschlechts, MontagZ, Mittwochs und Freitags, nachmittags von'/.2 5 Uhr geöffnet. Weißensee . Am Sonnlag, den 13. September i Spielpartie»ach Buch. Abmarsch 8 Uhr Antonplatz. Fahrgeld sür die Rücksahrt 20 Pf. Wir ersuchen alle Eltern, ihre erwachsenen Söhne und Töchter daraus aus- merksam zu machen. Britz -Buckow . Sonntag, den 13. Septeinbcr i Skizzierausflug. Treff- Punkt g Uhr vormittags Hermanustraße, Ecke RungiuSstraße. Nachmittags Spielpartie. Treffpunkt 2 Ubr ebenfalls Hermannstraße, Ecke RrmgiuS- straße. Mittwoch, den 16. September, abends S Uhr: Leseabend in der Wohnung des Herrn Stiller, Rungiusstr. 3Tb. Die Bibliothekausgabe 'findet alle Freitage in der Wohnung des Kollegen Kunze, Werderslr. 3g, on 8'1,10 Uhr statt. Gewerkschaftliches. Unternehmer unü Arbeiter in öer Holzindustrie. Um über Mittel und Wege zu beraten, der in der Holz- industrie besonders empfindlichen Not zu steuern, sind am 8. September die Z e n t r a l v o r st ä n d e der Organisationen in der Holzindustrie zu einer Sitzung zusammengetreten. Ver- treten waren der Arbeitgeber-Schlitzverband fiir das deutsche Holzgewerbe, der Deutsche H o l z a'r b e i t e r- verband, der Hirsch-Dunckersche Gewerkverein der Holz- arbeiter'und der christliche Holzarbeiterverband. Es wurde be- schlössen, einen gemeinsamen Aufruf an die örtlichen Organisationen der Arbeitgeber und der Arbeiter zu richten, in welchem diese ersucht werden, unverzüglich zu gemein- samen Sitzungen zusammenzutreten und zu prüfen, auf welche Weise der durch den Krieg erzeugten Notlage, insbesondere der herrschenden Arbeitslosigkeit, entgegenzuwirken ist. In erster Linie wird den örtlichen Organisationen einp- fohlen, auf die Schaffung und Erhaltung möglichst dauernder Arbeitsgelegenheit bedacht zu sein. Deshalb ist auf die Arbeitgeber, die ihre Betriebe eingeschränkt oder stillgelegt haben, einzuwirken, soweit als möglich die Tätigkeit wieder aufzunehmen oder fortzusetzen. Weiter wird den ort- lichen Organisationen geraten, gemeinsame Eingaben an die Behörden und öffentliche Aufforderungen an Private zu richten, die Bauten fortzuführen und die nötigen Tischler- arbeiten, ebenso Wohnungseinrichtungen, tunlichst in Auftrag zu geben. Besondere Aufmerksamkeit ist auf die V e r k ü r z u n g d e r A r b e i t s z e i t zu richten, die in allen Betrieben möglichst ein- heitlich eingeschränkt werden soll, sei es durch Einlegung von Feierschichten oder Verkürzung der Arbeitszeit ans höchstens 6bis 7 Stunden täglich. Arbeiterentlass ungen sollten nicht erfolgen, ehe nicht die Arbeitszeit entsprechend ver- kürzt wurde. Soweit eilige Aufträge für die Heeresverwaltung oder anderer Art vorliegen, sollten keine Uebcrstunden gemacht werden, sondern Doppelschichten eingelegt werden. Ausdrücklich wird in der Kundgebung darauf hingewiesen, daß durch die empfohlene Einschränkung der Arbeitszeit die bestehenden Tarifverträge nicht berührt werden. Diese müssen auch über die Zeit des Krieges hinaus ihre volle Gültigkeit behalten und in jeder Beziehung geschützt und eingehalten werden. Zu den Verhandlungen, bzw. der Frage der Kündigung oder Fortsetzung der im nächsten Früh- jähr ablaufenden Verträge, werden die Zcntralvorstände Ende Oktober oder Anfang November Stellung nehmen. Bei den Verhandlungen der Zentralvorständc, die zur Ver- einbarung des vorstehend skizzierten Aufrufs führten, waren alle Teilnehmer von der Ucberzeugung durchdrungen, daß in der gegenwärtigen Zeit die natürlichen Gegensätze zwischen Unternehmer und Arbeiter schweigen müssen. Beide Teile muffen jetzt offen und ohne Hintergedanken zusammenarbeiten, um den durch den Krieg heraufbeschworenen Notstand im Ge- werbe zu lindern. Es wäre zu wünschen, daß sich die örtlichen Vertreter der Organisationen, welche die maßgebenden Be- schlüsse zu fassen haben, von gleichem Geiste leiten lassen. Wenn überall im Sinne der Ratschläge der Zentralvorstände be- schlössen und auch gehandelt wird, dann könnte der in der Holz- industrie herrschende Notstand immerhin einigermaßen ge- mildert werden. deutsches Neich. Von den Münchener freien Gewerkschaften, die in 46 Organ!» sationen 48 902 männliche Mitglieder zählen, wurden bis zum 15. August 10 509 und bis zum 29. August 12 620 Mitglieder(das ist mehr als der vierte Teil des Gesamtbestandes) zum Kriegsdienst einberufen. Entsprechend ihrer Mitgliederzahl sind hieran am stärksten beteiligt die Verbände der Metallarbeiter mit 2764, Bau» arbeiter 2000. Transportarbeiter 1903, Holzarbeiter 901, Fabrik- arbeiter 895, Brauerei- und Mühlenabeiter 700, Buchdrucker ßOO, Schneider 450, Gemeindearbeiter 403, Bäcker und Konditoren 400, Zimmerer 346, Maler und Lackierer 250. Zu der großen Zahl der zum Kriegsdienst einberufenen Mitglieder kommt eine sehr er- heblich« und leider immer noch anwachsende Zahl an arbeitslosen Mitgliedern. Diese Ziffer ist von 5942 am 15. August auf 6702 am 29. August gestiegen, und zwar entfallen hiervon 4535 auf die männ- lichen und 2167 auf die weiblichen Mitglieder. Die Gesamtzahl der weiblichen Mitglieder bezifferte sich am 1. August auf 9748, es sind hievvon also bereits nahezu der vierte Teil ohne Beschäftigung. Soziales. Lohnkürzung. Die Firma E b b m e y e r, die es schon fertig bekommen hat, ihren Lehrlingen die durch den Besuch der Pflicht- fortbildungsschule verursachte Zeitversäumnis vom Lohn zu kürzen, stand jetzt wieder vor dem Gewerbegericht. Kläger waren zwei Arbcitsburschcn. Eingestellt mit 9 M. bzw. 12 M. Wochenlohn, leisteten sie angeblich nach achttägiger Beschäf- tigung nicht genug und sollten deshalb im Akkord beschäftigt werden. Als ihnen das angeboten wurde, äußerten sie sich dazu zunächst weder in zustimmendem noch ablehnendem Sinne. Nachdem sie aber hörten, welche Preise die Firma zu zahlen gedachte, prote- stierten sie. Bei der nächsten Lohnzahlung erhielten sie 3 M. bzw. 4.20 M. weniger, als der ursprünglich vereinbarte Wochenlohn aus­machte. Die Differenz bildet« nun den Gegenstand ihrer Klage. Da» Gericht sprach de» Kläger « ihre Forderung zu. Beleidigung durP etneit Kunden. Bei Beleidigung eines Ange st eilten durch einen Kunden der Firma darf dem Angestellten eine weitere Tätigkeit für diesen Kunden nicht zugemutet werden. Auf diesen Standpunkt stellte sich mit Recht Kammer 8 des Gewerbegerichts. Einein Fensterputzer der Firma Schössow u. Wille war von dem Geschäftsführer einerSalamander"-Filiale wie sich er­wiesen hat, unberechtigt vorgeworfen worden, er habe ein Paar Schuhe gestohlen. Taraufhin unterbrach er sofort die Arbeit. Sein Chef hat ihm kein« andere Arbeit nachgewiesen, verlangte vielmehr die Beendigung der angefangenen. Tvs verweigerte der Kläger , betrachtete nunmehr da? Arbeitsverhältnis für gelöst und forderte Bezahlung der an dem Tage bereits geleisteten Arbeit mit 1,50 M. Der Beklagte dagegen machte einen Schadenersatzanspruch in Höhe von 3,50 M. geltend. Er bezahlte jedoch vergleichsweise den ge- forderten Betrag, nachdem das Gericht seinen oben dargelegten Standpunkt zu erkennen gegeben hatte. Rentenzahlungen an die Angehörigen der zum Kriegsdienst Einberufenen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich unter den zum Kriegsdienst Einberufenen vereinzelt Empfänger von Renten aus der gesetz- lichen Arbciterversichcrung befinden. Diese werden in der Regel an der persönlichen Empfangnahme der Renten verhindert sein und müssen deshalb, wenn die Renten den Angehörigen gezahlt werden sollen, diesen Vollmacht zur Abhebung erteilen. Die Renten werden dann weiter gezahlt, bis die Vollmacht widerrufen oder der Tod vrs Empfängers den Rentenzahlstellen bekannt wird. Zur Durchführung einer geordneten Rentenzahlung an die Angehörigen ist angeordnet, daß die Dienststellen: 1. durch Umfrage die Rentenempfänger ermitteln und sie, so- weit dies noch nicht vor der Einberufung geschehen ist, zur schleunigen Uebersendung einer Vollmacht an die Angehörigen veranlassen; 2. die Benachrichtigung der Rentenzahlstellen(Postanstalten) von dem Tode usw. der Empfänger übernehmen. Es genügt, folgende einfache Vollmacht, die auch die Frau ihrem im Felde stehenden Mann zur Unterschrift zusenden kann: Bollmacht. Ich erteile hiermit meiner Ehefrau(anderen Angehörigen, sonstigen Personen) Anna geb. S................. in .......... Vollmacht, meine..........-Rente zu erheben ......... Ort, Datum............ Unterschrift(Vor- und Zunamen). Tariffrriheit. Ein AuShilfsarbeiter forderte gestern vor dem Gcwerbegericht von der Transportgesellschaft Beck u. Co. Entschädigung für 11 Stunden entgangenen Arbeitsverdienst. Er war am 1. Sep- tember einige Stunden zum Lohnsatz von 50 Pf. beschäftigt worden. Am Abend wurde ihm gesagt, er könne am nächsten Morgen wiederkommen. ES war auch Arbeit vorhanden. Da mit dem 1. September der Tarifvertrag abgelaufen war» suchte die Firma die Situation auszunutzen und wollte dem Kläger nur noch 40 Pf. Stundenlohn zahlen. Darauf ging dieser nicht ein und wurde darum nicht beschäftigt. Auf diesen Sachverhalt gründete er nun seinen Klageanspruch. TaS Clericht gab der Klage statt mit der Begründung, es hätte dem Kläger am Abend bereits mitgeteilt werden müssen, daß er am nächsten Tage zu einem verminderten Lohn arbeiten solle. Eingegangene Druckschristen. Illustrierte Geschichte deS Weltkrieges IS14. Hest 1. Jed« Woche erscheint ein Hest. 25 Ps. Union, Deutsche DerlazSgesellschaft, Stuttgart. _ Sriefkasten der Redaktion. Die juristische Sprechstunde findet Lindcnstraße 63, vorn vier Treppen Fahrstuhl, wochentäglich am Montag bis Freitag von 3 bis 6 Uhr, am Donnabend von 5 bis 6 Uhr, statt. Jeder für den Brieflasten be- stimruten Anfrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen beizu- fügen. Brieflich« Antwort wird nicht erteilt. Anftagcn, denen keine i-lbonnementsqulttung beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. I. 320. Der NirterftühungSwohnsitz wäre Ihr letzter Dahnfitz. Wenden Sie sich an Ihr Bczirtskommando, um zu erfahren, ob Sie nickt bald ein- berufen werden. C. Sch. 100. Die Nottrauung findet aus dem Standesamt statt und hat dieselbe Wirkung wie eine andere Trauung. Wenden Sie sich an den StindeSbeamIcn. AIS Militärperson müßten Sie außerdem die Zulassung bei dem BczirkSkommando nachsuchen. A. B. 70- Die VersicherungSvflicht liegt nicht vor. R. 32. Der Eigentümer könnte auf Herausgabe klagen. Schauen Sie Ihren Vertrag ein, ob der Wirt nicht unter der Angabe, Sie haben falsche Angaben über die Eigentums- verbtltnisse ihm gemacht, wegen Betrugs Anzeige erstatien könnte. Spandau . Eine Klage auf Haftung wäre mit Rücksicht auf die Be- stimmungen der§8617 und 618 des Bürgerlichen Gesetzbuches nicht aus­sichtslos. E. P. lk48ö. Der Wirt könnte aus Zahlung klagen. Die unentbehrlichen Möbel sind nicht psändbar. Der Lohn ist nur Pfändbar, sofern er 1500 M. jährlich übersteigt. M. G. 100. Da eine Kündigung nicht erfolgt ist, ist da« Gebalt weiter zu zahlen. Reber. Klagen Sie gegen den Wirt. Ihre Auffassung irlsft zu. St. K. 17. Wenn Ihr Vertrag nicht« Gegenteiliges enihält, ist die Kündigung zum 1. Januar zulässig. III Max. Ihre Eingabe genügt. G. W. 100. 1. Ja. 2. Kommen Sic aus Niederschlagung oder Stundung der Steuern ein. C. H. 1001. 1. Zur Unterslützung ist diejenige Gemeinde verpflichtet, innerhalb deren der UnterstützungSbedurslige(in Ihrem Falle also da« außeieheliche.Kind, nicht dessen Vater) zur Zeit der Einziehung seinen ge- wohnlichen Ansentbalt hatte. 2. Herzfehler. S. 42. Die Sieuerbehörde ist im Recht. M. 7. Wenden Sie sich an das BezirtSlommando: unseres Wissens besieht keine Beschränkung. F. B. 34. Unter diesen Umständen würde Ihre Schwester recht tun, nicht zu zahlen. Zur Räumung kann sie nicht gezwungen werden. Die Sachlage ist ausführlich im .Vorwärts" dargelegt. A. S. 00. Mit einer Klage würden sie nicht durchdringen, e« bleibt Ihnen nur die Kündigung. A. K. 74. Leider ist die Kasse im Recht; während de; Kriege« besteht nur ein Anspruch aus die Regelleistungen. E. B. 35. 1. Ja. 2. Nein. A. M. 25. 1. Ja. 2. Nein." 3. Ja. G. 8. Nein, vorausgesetzt, daß nicht mündlich eine längere MielSzeit vereinbart oder eine Vierteljahres- oder Jahresmiele verabredet Ist. Ziffer 2. Leider nein. Br. 101. l. Beantragen Sie beim Gcwerbegericht Anberaumung eine« Termins. 2. Krankenkassen können Stillprämicn gewähren, wäbrend der Kriegszesi ist die dahin gerichtete Stawtenoorschrtst aber ausgehoben. Karl. Leider nein. Amtlicher Marktbericht der städtttchen Markthallen-Direktlon über den Großhandel in den Zenlrai-Martlballen.(Ohne Verbindlichleit.) Donnerstag, 10. September. Fleisch: Rindfleisch per 50 kjf, Ochscnslcisch: fleisch la 76-85, do. Ha 7074, do. Iva 58-68; Bullenfleisch la 7278, do. IIa 64 70; Kühe, fett 5062, do. mager 44 50, Fresser 6574, Bullen, dün. 6068. Kalbfleisch: Doppcllender 100 115; Mastkälber la 8595, do. IIa70 84; Kälber oer. gen. 5568. Hammelfleisch: Mastlömmer90 35: tammclla 8530. do. IIa 8085; Schase85 32. Schweinefleisch 54-60. i e m ü s e, inländische»: Kartoffeln, weiße 50 kg 3,504,00; weiße Kaiserkronen 3.25 3,75: Magnum bonum 3,50 4,00; Porree. Schock 0,60-0,80; Sellerie, Schock 37,50; Spinat 50 kg 6,009,00; Mohrrüben 2,002,50; Bohnen 50 kg 6,0012,00; Wachsbohnen 50 kg 6,0015,00; Kohlrabi Schock 0,600,90; Wirsingkohl Schock 4,0010,00; Weißkohl Schock 3,00-8,00, Rotkohl, Schock 3,609; Kohlrüben Schock 85,00; Blumentohl. Ersurker, 100 El. 8,0018,00, Meerrettich Schock 7,0012.30, do, 50 kg 00, CO; Petersilienwurzei Tchockbund 1.00 bis 3,00; Radieschen Echockonnd 0,70 1,00; Salat Schock 1,50- 2,00; Zwiebeln. 50 kg 2,503,00; Tomaten 50 kg 7,009,00; Pfefferlmge 60 kg 32,0040,00; Steinpilze 60 kg 00,00-00,00; Gurken Schock 1,75-2,50. Senfgurken Schock 6,00 10,00 M.; Einlegegurken Schock 1,50 bis 1,80. Kürbis 50 kg 2,603,50. WettcrauSlichten für daS mittlere Norddeutschlaub biS Tonnabcndmittag: Am Tage warm, nachts ziemlich kühl, nur zettwetse etwas neblig, sonst überall vorwiegend heiter und trocken.