Einzelbild herunterladen
 
  

Zu den Kämpfen in Deutsch- Ostafrika  .

Der Frankfurter   8tg." wird aus London   folgende Mel­

Un

Ein Beispiel.

dung des britischen   Gouverneurs von Nyassaland mitgeteilt: Ed. Bernstein.

Eine englische Streitmacht rückte am 8. September vor, um den Feind über die Grenze nach Deutsch- Ostafrika   zu werfen. Die Deutschen   waren 400 Mann start. Sie zogen sich zurüd und griffen Karotga an, das von 50 Mann, darunter 9 Weißen, verteidigt wurde. Nach dreistündigem Kampfe traf die englische Hauptmacht ein, die die Deutschen   gegen Songwi zurüddrängte. Mehrere Deutsche wurden getötet, drei Offiziere verwundet und gefangengenommen. Auf englischer Seite wurden vier Europäer getötet und sieben verwundet.

Der Reichskanzler gegen England.

Von

ll

Der zitierte Artikel der Nation" ist nur ein Beweis unfer vielen, wie abgeschmadt das Verdammungsurteil über alles Eng­lische ist, in dessen Verkündung fast die ganze bürgerliche Presse bei uns sich jetzt gefällt und ein Teil des deutschen   Gelehrtentums

Mit der Ueberschrift Gine ehrliche Stimme aus England" fich heiser schreit. bringt das Berliner Tageblatt" vom 10. September folgende vielen, wie abgeschmackt das Anathema über alles Englische ist, in Depesche aus Rom  : dessen Verkündung fast die ganze bürgerlische Presse bei uns sich jetzt gefällt und ein Teil des deutschen   Gelehrtentums sich heiser schreit.

-

" Die führende liberale englische   Revue Nation" veröffent­licht eine ausführliche Abhandlung über den Krieg, die darin gipfelt, daß England den Krieg ganz ohne Grund gegen alle Treu rieg mit Deutschland   zu uns herübergedrungen, wie gerade aus Aus keinem Land sind so viel Stimmen gegen den und Glauben vom Zaune brach, daß England Frankreich   niemals den Krieg erklärt hätte, falls dieses in Belgien   eingerüdt wäre, England, und die erste Aeußerung aus der englischen Gelehrten­daß Deutschland   stets loyal gegen England gehandelt habe, und welt über den Krieg waren Proteste von Professoren englischer daß England nur dem Zarentum und dem russischen   Militaris- Universitäten nicht gegen Deutschland  , sondern gegen den Krieg mit mus aufhelfe und den Fortschritt des Russenvoltes hemme!" Deutschland  . Drei englische Minister haben ihre Posten nieder­Als ständiger Mitarbeiter der Nation" von ihrer Gründung an gelegt und damit auf sehr hohe Gehälter verzichtet, weil sie von bis zum Zeitpunkt, wo der jetzt tobende Krieg alle Verbindung mit diesem Krieg nichts wissen wollen, und es wären ihrer zweifels­England unmöglich gemacht hat, und Freund ihres Leiters ohne noch mehr gewesen, wenn nicht der Hilferuf Belgiens   vielen H. W. Massingham zweifle ich keinen Augenblick daran, daß diese englischen Liberalen den Mund geschlossen hätte. Noch in der demokratische Wochenschrift auch während des Krieges fich treu ge- Nummer des Daily Chronicle" vom 31. Juli der letzten, die mir blieben ist und, statt die Schuld an ihm einseitig anderen Ländern in ausgehändigt wurde stellt dieses weitverbreitete Londoner die Schuhe zu schieben, die Mitschuld der eigenen Regierung schonungs- Blatt mit Genugtuung die Abwesenheit jeder antideutschen Stimmung los festzustellen sucht. Weiß ich doch besser noch als vielleicht selbst im englischen Publikum fest und drückte sein volles Vertrauen in die die Leser der Nation", wie sehr ihrem Herausgeber die Erzielung Friedensliebe der deuschen Regierung aus. Daß in den breiten freundschaftlicher Beziehungen zwischen England und Deutschland   Massen des englischen Volkes der Krieg nicht populär war, beſtäti­am Herzen lag. Mit unermüdlichem Eifer hat die Nation" vom gen noch heute selbst Berichte unserer bürgerlichen Blätter. Was ersten Tage ihres Bestehens an die auswärtige Politik Englands hat es angesichts dieser Tatsache für einen Sinn, den Zorn über die unter diesem Gesichtspunkt kritisiert und, ohne deshalb eine Politik Sir Edward Greys und gewisse verdammenswerte Kriegs­Stellungnahme gegen Frankreich   zu befürworten, mit großer maßnahmen der englischen   Regierung zu einer Verdammung einer Schärfe beharrlich dagegen angekämpft, England zum Werkzeug der ganzen Nation ausarten zu lassen, die zu allen Zeiten ihrer Ge­Ränke der mit den russischen Hezzpolitikern Hand in Hand arbeiten- schichte Männer hervorgebracht hat, welche selbst mitten im Kriege den französischen   Finanzwelt herabsinken zu lassen. Es entspricht mutig lieber ihre ganze Existenz aufs Spiel setzten als zu dem durchaus der Vergangenheit Massinghams; der in den Tagen des Unrecht zu schweigen, das nach ihrer Ansicht das eigene Land beging. Burenfrieges ohne Besinnen seine glänzend bezahlte Stellung als erster Redakteur des Daily Chronicle" aufgab, um rückhaltlos gegen ienen Krieg die Feder zu führen, wenn er auch jetzt wieder seine hervorragende schriftstellerische Begabung dazu aufwendet, seinem Bolt klar zu machen, daß die Leiter der auswärtigen Politit Eng­lands Mitschuldige an diesem Strieg sind.

Kein Volt ist während eines Krieges frei in seinem Tun. Ob es ihn billigt oder nicht, es hat, wenn er Tatsache ist, zu viel von seinem ungünstigen Ausgang zu fürchten, um sich leichthin den Ver­fügungen widerseßen zu können, welche die mit der Führung des Krieges betrauten Personen treffen. Es hat sie und vieles andere, was der Krieg mit sich bringt, über sich ergehen zu lassen. Their's not the reason why, Their's but to fight and die"] Sie haben nicht warum zu fragen, Nur ihre Haut zu Markt zu tragen",

S)

Mitschuldige, sage ich. Denn so wenig ich bezweifle, daß die " Nation" in dem erwähnten Artikel scharfe Abrechnung mit Sir Edward Grey   hält, so sicher bin ich, daß sie es nicht mit ihm allein zu tun hat. Das zeigt mir unter anderem ihr Artikel über den drohenden Krieg in ihrer Nummer vom 1. August dieses Jahres, singt Alfred Tennyson   in seiner Ballade über den Frebel des töd­der letzten, die mir noch zugegangen ist. Der Auszug aus ihrem lichen Ritts der leichten englischen Kavallerie bei Balaklava. So ist neuesten Artikel, der dem Berliner Tageblatt" telegraphiert wird, es in der Hauptsache noch heute. Der Krieg kennt, einmal ent­mag einzelne Säße dieses Artikels richtig auslegen und kann dabei brannt, kein Warum mehr. Lasse man es daran genug sein, genug doch ein ganz, falsches Bild seines Gesamtinhalts geben. Wir haben an den Rechten, die er für sich beansprucht. Aber überbiete man das an dent Auszug gesehen, der dem Berliner Tageblatt" und ihn nicht noch dadurch, daß man auch noch die geistigen Grund­anderen bürgerlichen Blättern aus dem Artikel des Genossen bedingungen zukünftigen Zusammenwirkens der Kulturvölker 3. R. Macdonald im Labour Leader" über den Krieg zugegangen untergräbt, daß man über das Unvermeidliche hinaus Verbitterung ist. Ein Vergleich dieses Auszugs mit der Zusammenstellung des und Verhegung schafft, zwecklos und zweckwidrig die geistigen Bande wirklichen Inhalts des Macdonaldschen Artikels, die der Vorwärts" zerstört, welche vor Ausbruch des Krieges über die Grenzen der sich veröffentlicht hat, zeigt deutlich, daß der besagte Auszug die Aus- jetzt befehdenden Nationen hinweg Tausende und aber Tausende führungen unseres Genossen durch Fortlassung wichtiger Punkte im Wirten für gemeinsame Ziele auf den verschiedensten Ges geradezu auf den Kopf stellt. bieten der Kultur verbunden haben und die nach seiner Beendigung möglichst schnell wieder angefnüpft zu sehen im Interesse des Ge deihens aller beteiligten Völker liegt.

Kopenhagen  , 13. September.  ( W. T. B.) Rigaus Bureau hat vom Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg  nachstehende Mitteilung empfangen: Der englische   Premierminister hat in seiner Guildhall- Rede für England die Beschützerrolle der kleineren und schwächeren Staaten in Anspruch genommen und von der Neutralität Belgiens  , Hollands und der Schweiz   gesprochen, die von Deutschland   gefährdet sei. Es ist richtig, wir haben Belgiens   Neutralität verlegt, weil die bittere Not uns dazu zwang. Aber wir hatten Belgien   volle Integrität und Schadloshaltung zugesagt, wenn es mit dieser Notlage rechnen wollte. Belgien   wäre dann ebensowenig ettvas geschehen, wie z. B. Luxemburg. Hätte England, als Schüßer der schwächeren Staaten, Belgien   unendliches Leid ersparen wollen, dann hätte es ihm den Rat erteilen müssen, unser Anerbieten anzunehmen. Geschüßt" hat es unseres Wissens Beligen nicht. Ist also England wirklich ein so selbst­loser Beschüßer? Wir wissen genau, daß der französische  Kriegsplan einen Durchmarsch durch Belgien   zum Angriff auf die unbeschützten Rheinlande vorsah. Gibt es jemand, der glaubt, England würde dann zum Schuße der belgischen Frei­heit gegen Frankreich   eingeschritten sein? Die Neutralität Hollands   und der Schweiz   haben wir streng respektiert und auch die geringste Grenzüberschreitung des Niederländischen Limburg peinlichst vermieden. Es ist auffällig, daß Herr Asquith nur Belgien  , Holland   und die Schweiz  , nicht aber die skandinavischen Länder erwähnt. Die Schweiz   mag er ge­genannt haben im Hinblick auf Frankreich  , Holland   und Belgien   aber liegen England gegenüber an der anderen Küste des Kanals; darum ist England um die Neutralität" dieser Länder so besorgt. Warum schweigt Herr Asquith   von den skandinavischen Reichen? Vielleicht weil er weiß, daß es uns nicht in den Sinn fommt, die Neutralität dieser Länder an­autasten? Oder sollte England etwa für einen Borstoß in die Ostsee   oder für die Kriegführung Rußlands   die dänische Neutralität doch nicht für ein noli me tangere halten? Herr Asquith   will glauben machen, daß der Kampf Englands gegen uns ein Kampf der Freiheit gegen die Gewalt sei. An diese Ausdrucksweise ist die Welt gewöhnt. Im Namen der Freiheit hat England mit Gewalt und einer Politik des rück­sichtslosesten Egoismus fein gewaltiges Kolonialreich be­gründet. Im Namen der Freiheit hat es noch um die Wende bieses Jahrhunderts die Selbständigkeit der Burerepublifen vernichtet. Im Namen der Freiheit behandelt es jetzt Aegypten  , unter Verlegung internationaler Verträge und eines feierlich gegebenen Versprechens, als englische Solonie. Im Namen der Freiheit verliert einer der malayischen Schutz­staaten nach dem andern seine Selbständigkeit zugunsten Englands. Im Namen der Freiheit sucht es durch Zer- Es. untersteht auch keinem Zweifel, daß ihnen viel mehr schneidung der deutschen   Kabel zu verhindern, daß die Wahr­heit in die Welt dringt. Der englische   Ministerpräsident irrt. Seit England sich mit Rußland   und Japan   gegen Deutsch­ land   verband, hat es in einer in der Geschichte der Welt einzig dastehenden Verblendung die Zivilsation verraten und die Sache der Freiheit der europäischen   Völker und Staaten dem deutschen   Schwert zur Wahrung übertragen.

gez.: Bethmann Hollweg  .

Bewacht die Kultur.

Man hat gesagt, daß der Krieg die besten zugleich und

die niedrigsten Triebe des Menschen zu bedeutender Offen­barung reize. Dieser Satz ist eine irrtümliche Um schreibung dessen, was durch den Krieg wirklich geschieht.

Des weiteren zeigt das Beispiel der" Nation", welcher Freiheit sich auch jest im Krieg noch die Preffe in England erfreut. England ist durch den Krieg territorial nicht in gleicher Weise bedroht, wie Deutschland   es ist oder wenigstens bei Beginn des Krieges war. Aber um so mehr ist seine Weltstellung gefährdet, und da kann es seiner Regierung wahrhaftig nicht gleichgültig sein, wenn eine angesehene Zeitschrift fie in socher Weise für den Krieg berant­wortlich oder mitberantwortlich macht, wie die Nation" es tut. und die Nation steht sicher nicht allein da. Der Manchester Guardian", der Economist   und andere Blätter werden kaum viel anders schreiben als sie. Ihnen wie unseren sozialistischen Genossen die zum Teil einen noch schärferen Krieg führen, wird von der Regierung aus fein Zügel auferlegt.

Blätter aus dem Ausland zugehen als uns. Man spricht bei uns beständig von englischen Lügen". Gewiß gibt es in England journalistisches Gesindel, das sich ein Geschäft daraus macht, das Bublifum mit Märchen aller Art je nachdem zu schrecken, aufzu= Stacheln oder in trügerische Siegesstimmung zu versetzen. gibt es dergleichen nicht? Nicht das zu erfahren ist das Wichtigste, sondern ein wahres Bild der öffentlichen Meinung derjenigen Län­der zu erhalten, die mit Deutschland   im Krieg liegen.

Wo

das Auge und das Herz einschließlich auch seiner Eigenschaften im übertragenen Sinne: Mut, Kameradschaft, Opfersinn, militärisch arbeitet.

Vaterlandsliebe alles, das Hirn aber nur soviel, als es

Es ist sicher: wenn durch diesen ungeheuren Weltkrieg Europa   monatelang, vielleicht jahrelang nur in Schlacht­berichten gedacht haben wird, so wird die Kultur der Mensch­n- heit nach dem Kriege wieder in der Mitte ihres Weges be­ginnen, sie wird wie ein lange Kranker mühselig erst wieder marschieren lernen müssen.

Der Krieg tut nicht anders, als die einfachsten stinkte wieder zu den beherrschenden zu machen. Darin ist wohl eingeschlossen, daß gewisse sittliche Anlagen heroisch gesteigert werden, wie etwa, daß das Gemeinschaftsgefühl einer nationalen Gruppe die im Frieden bestehenden Hem­mungen opferwillig überwindet. Daneben aber steht leider der unermeßliche Schaden, der durch den Krieg der Menschheit in ihrer Gesamtheit, von einer höheren Warte gesehen, der menschlichen Kultur zugefügt wird, der Kultur, die letzten Endes in der immer steigenden Verfeinerung der Unter­scheidungsfähigkeit, der Urteilskraft, in der Unterjochung der Triebe unter den Verstand besteht.

Was geschieht jetzt, da das berühmte europäische Gleich gewicht" und bald wohl auch das außereuropäische frachend zusammengebrochen ist, mit den Massen der Menschen? Sie fallen in die Naturtriebe und Naturjorgen zurück, über die sich zu erheben eben erst langsam, langsam der Sozialismus die Möglichkeit schuf.

-

Vielleicht waren in einigen Menschenköpfen schon göttliche Gedanken geboren, die den Wahnwik der bisherigen Welt­geschichte durch eine neuschaffende Umwandlung des mensch lichen Denkens für immer unmöglich machen würden. Werden diese Gedanken nach dem Kriege noch leben?

Jetzt stehen wir auf den Straßen und lauschen ernst, wenn auch zuversichtlich hinaus nach unseren Grenzen, an denen unsere Väter, unsere Söhne und Brüder stehen. Es ist etwas Großes darum, daß Deutschland   das Herz Europas  , nun schier die ganze Welt gegen sich hat. Wir sind alle darin einig und die Partei der Massen hat es zuerst und am mächtigsten bekannt- daß es jetzt für die deutsche Nation nichts anderes, nichts Höheres gibt, als sich ihrer Feinde fieg­reich zu erwehren.

Eine Drohung der Deutschen Tageszeitung".

Die

Se

Deutsche Tageszeitung" droht, den Burgfrieden zubrechen. In auffälliger Schrift ver­öffentlicht sie folgende Kundgebung:

Mit großer, bedeutungsvoller Einmütigkeit haben zu Be­ginn dieses Krieges alle politischen Parteien in Deutschland   sich zu gemeinsamem Handeln zusammengefunden, um die siegreiche Durchführung des uns aufgezwungenen Kampfes zu unterstützen und zu sichern. Die Behandlung von Meinungsverschiedenheiten auf dem Gebiete der inneren und der Wirtschaftspolitik wurde gleichsam nach stillschweigender Uebereinkunft aus den öffent­lichen Erörterungen ausgeschieden, es wurde ein allgemeiner " Burgfriede" zwischen den Parteien hergestellt. Wir und die uns nahestehenden Organisationen haben an diesem Burgfrieden unbedingt festgehalten; allen wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die die Regierung in dieser schweren Zeit für notwendig hält, fand ihn aber des plötzlich dichter werdenden Nebels wegen nicht, sondern sah sich nach kurzer Zeit auch zwei feindlichen Torpedoboot zerstörern   gegenüber. Bald darauf famen noch vier, nicht genau be­stimmbare feindliche Schiffe in Sicht. V 187 versuchte, sich angesichts nach Helgoland durch vier neu in Sicht kommende feindliche Torpedo­dieser Uebermacht auf Helgoland   zurückzuziehen, sah aber den Weg bootzerstörer verlegt. Diese eröffneten auf nahe Entfernung das Feuer auf V 187. Das Boot versuchte nunmehr seitlich durch ursänderung an den Feinden vorbeizukommen, fand aber auch diesen Kurs verlegt durch einen feindlichen Kreuzer, welcher V 187 jofort, ebenfalls auf nahe Entfernung, unter ein heftiges Feuer nahm. Von allen Seiten durch übermächtige Feinde gestellt, entschloß der Kommandant von V 187 fich, auf die verfolgenden dieses unerwartete Manöver hin, dann eröffneten sie sämtlich­Feinde zuzudrehen. Die feindlichen Zerstörer stußten zunächst auf zehn an der Zahl und außerdem der Kreuzer- çin konzentrisches

vernichtendes Geschüßfeuer auf das deutsche Torpedoboot. Dieses erlitt schwere Beschädigungen, jeine Geschüße wurden nacheinander außer Gefecht gesetzt, der Kommandant durch ein Sprengstück ver­lebt. In unabsehbarer Folge mehrten sich die Treffer, das Boot war vollständig in Rauch und Qualm gehüllt, ein großer Teil des Perso­nals tot. V 187 konnte nur noch ganz geringe Fahrt laufen.

Der schwerverwundete Kommandant befahl unter diesen Um­ständen, das Boot zu versenken. Eine mit Zeitzünder versehene tronen wurden vorn im Schif angebracht. Danach wurde der Be­Sprengpatrone wurde in einem der unteren Räume, weitere Pa­fehl erteilt, das Bcot zu verlassen. Der größe Teil der Besatzung sprang außenbords.

Noch im Untergehen feuerte das hintere Geschüß unter Zeitung des zweiten Offiziers auf die Zerstörer. Diese feuerten nur noch

Deutschland   ist aber auch das Hirn der Welt, und des­Essen, trinken, schlafen, zeugen und den Gegner nieder- halb gibt es für alle Denkenden im deutschen   Volke keine ver­strecken das allein sind im Kriege des Menschen Pflichten antwortungsvollere Pflicht, als die Schäße der Kultur auch und Genüsse. im Alles, außer Kleidung, Nahrung, Metall und Kohlen, ift tönenden Lärm der Kanonen, der Kavallerieattaden und ipärlich, jezten dabei aber auch dieses Geschüß außer Gefecht. Der der unverletzlich im Geiste zu bewahren. in einem hohen Maße entwertet. Das bedeutet in einem ge- Damit die Kultur nach dem Kriege weitermarschieren wissen Sinne auch einen Schlag gegen die kapitalistische Welt- fann von dem Punkte, auf dem sie heute gezwungen stehen ordnung und ihr Kreditsystem, einen viel heftigeren Schlag bleibt.

aber leider auch gegen die Kultur.

Wer lieft noch Bücher? Die Bibliotheken, die Museen

Rest der Bedienung sprang nunmehr auch über Bord und beinahe un­mittelbar darauf ging V 187 mit dem Bug zuerst unter. Es war nie­mand mehr an Deck zu sehen.

werden geſchloſſen. Aus vielen wird man gazarette und Der Untergang der Ariadne Streuzer riabne" beteiligt, ber ebenfalls dabei ſeinen Unter­

Proviantlager machen. Ein Gemälde von Raffael   oder von

Feuerbach was find sie im Augenblice noch wert. Was

-

steht in den Zeitungen, sonst einem der wichtigsten Förderungs­mittel der Kultur? Ausschließlich Nachrichten pon Kämpfen

-

und des V. 187.

des Menschen gegen den Menschen, von Siegen und Nieder- Torpedo bootes V 187 am 28. August vor Helgoland   berichtet Ueber den feinerzeit berichteten Kampf und Untergang des lagen. Die Gelehrten, die Denker, die Dichter sie sind ein geretteter Wachtoffizier dieses Torpedobootes folgendes: heute die wertlosesten unter uns allen. Alles Denken, so­Am Morgen des 28. August stand V 187 in einiger Entfernung weit es nicht militärisch arbeitet, ist ein Lurus. Kultur be- von Helgoland   auf Vorposten. Er erhielt das Signal von einem deutet immer feinere, immer tiefere, immer größere Aus- anderen Torpedoboote:" Werde von feindlichem Torpedobootzer bildung des Sirnes. Jm Ariege aber gelten die Beine, störer gejagt." V. 187 versuchte dem Kameraden zu Hilfe zu kommen,

An dem Gefecht vom 28. August war auch der deutsche kleine gang fand. Dieser Kampf hat sich folgendermaßen abgespielt: Am 28. August morgens erhielt der Kreuzer Ariadne" in einer rüdwärtig der Vorpostenlinie befindlichen Stellung die Nach­richt, daß feindliche Torpedobootszerstörer nördlich von Helgoland Torpedoboote um Silfe. Die Ariadne" ging sofort in Richtung gesehen worden seien. Dazu kam die Bitte von einem unserer auf den Geschüßdonner vor, suchte aber in dem immer unsichtiger werdenden Wetter zunächst vergebens in verschiedenen Richtungen nach dem Feinde. Das Geschüßfeuer verstummte, Ariadne  " ging in eine abwartende Stellung zurüd und begegnete dabei dem Kreuzer" Cöln", der mit hoher Fahrt nach Westen lief. Stura