Nr. 256.- 31. Jahrg.
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Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.
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Sonnabend, den 19. September 1914.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.
Deutsche Erfolge in der großen West- Schlacht.
Die Lage in der deutschen Kampffront. Spinal und Toul , werden die Folgen, vor allem die un
scito dal dni
Keine Unterschähung der Gegner.ist
mittelbaren, für die Verbündeten sehr ernst sein. Aber Großes Hauptquartier , 18. September, vormittags. wenn diese beide aushalten und den rechten Flügel der Deutschen ( W. T. B.) Zur Ergänzung der Meldung von gestern abend: mit Kavallerie überfluten, dann wird die deutsche Vorhut in eine überrumpeln und den Rüden der deutschen Nordarmeen Das französische XIII. und IV. Armeekorps und Teile Klemme geraten. Beide Parteien haben Aussicht, und wer geeiner weiteren Division find gestern südlich Noyon ent- winnt, wird von entscheidendem Vorteil sprechen können. Der scheidend geschlagen und haben mehrere Batterien verloren. Sieg, wem er bereitet ſein möge, bietet große ſtrategiſche 2hr ver: meisten Deutschen hatten sich in den ersten Wochen des Vorteile, Die gesamte deutsche Presse ohne Ausnahme und die Feindliche Angriffe gegen verschiedene Stellen der Schlacht- hindert, die Früchte zu pflüden. Wir brauchen es nicht zu ver- Krieges daran gewöhnt, mit unsäglicher Verachtung von den wenn die Erschöpfung wenigstens die fiegenden Truppen nicht front find blutig zusammengebrochen. schweigen, daß das fortwährende und regelmäßige Zurückziehen, Gegnern Deutschlands und deren Armeen zu reden. Die das den Verbündeten auferlegt wurde durch die im Anfange von ersten raschen Erfolge hatten zu einer weitverbreiteten Ueberdem französischen Stabe begangenen Fehler, sehr verstimmend auf hebung und zu einer Trübung des ruhigen Urteils geführt. ihre Armeen gewirkt und ihre Widerstandskraft einigermaßen vermindert hat. Aber der Geift der Armeen der Verbündeten ist, wir haben uns von Anfang an bemüht, den Ereignissen soweit wir wissen, trotz dieser Unglüdsfälle beffer geworden, und dieses Weltkrieges gegenüber die ruhige Objektivität des die Wiederaufnahme der Offensive hat die Herzen der Soldaten Urteils zu wahren, das sich auf das Wohlergehen des der Verbündeten mit Freude erfüllt. Vermutlich nehmen drei deutschen Volkes und auf die Forderungen unserer sozialistischen Armeen die Leute, Pferde und das Material zugeschickt, welche Nordd. Allg. 8tg." zu einer Korrektur der öffentlichen Millionen Menschen an dieser Schlacht teil. Wir haben unseren Ueberzeugung zu erstrecken hat. Jezt muß selbst die offiziöse nötig sein werden. Die Franzosen haben dasselbe getan. Es gibt Meinung schreiten und vor einer Unterschätzung der feindlichen Gründe im Ueberfluß, anzunehmen, daß die Armeen der Verbün- Armeen warnen, obgleich sie selbst zu dieser Unterschätzung deten in guter Kondition seien. Sie sind imstande, mit voller erheblich beigetragen hat. Die„ Nordb. Allgem. Ztg." schreibt Kraft den Kampf wieder aufzunehmen und auf den Feind loszuschlagen. Die Ermüdung ist auf beiden Seiten dieselbe, und es jetzt u. a.: gibt gar keinen Grund, anzunehmen, daß unsere Truppen mehr ermüdet seien als die des Feindes....
Ebenso ist ein Vorgehen französischer Alpenjäger am Vogeseukammim Breuschtal zurückgewiesen. Bei Erstürmung des Chateau Brimont bei Reims find 2500 Gefangene gemacht worden. Auch sonst wurden in offener Feldschlacht Gefangene und Geschütze erbentet, deren Zahl noch nicht zu übersehen ist.
Das Dit heer sett seine Operationen im Gouvernement Suwalki fort. Teile gehen auf die Festung Osowiec vor.
ca. 80 km
ca. 70 km
Verdun
ca. 70 km
Ca. 30 km
Belfort
ca. 110 km.
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Nicht jeder Zag tann Siegesmeldungen bringen. Das überraschende, man darf Aus den Kämpfen um Antwerpen . wohl sagen stürmische Vordringen unseres Heeres in den ersten Wochen des Krieges hat uns verwöhnt und mag hier Amsterdam , 18. September. ( W. T. B.) Nieuws van den und da in Kreisen der Nichtkämpfer zu einer UnterDag" meldet aus Antwerpen vom 17. September: Heute früh schäzung namentlich des franzöfifchen Heeres flog eine deutsche Taube, aus westlicher Nichtung kommend, Anlaß gegeben haben. Es braucht nicht besonders betont über die Stadt. Sie wurde durch einen belgischen Zweidecker ver- zu werden, daß eine solche Auffassung bei unserer Heerestrieben, der sie eine Strecke füblich verfolgte. leitung niemals bestanden hat. Die Kenner der Verhältnisse In der Umgebung von Dendermonde wurde heute zwischen haben vorhergesehen, daß wir mit unseren Gegnern kein Deutschen und Belgiern gekämpft. leichtes Spiel haben würden. Durch das große AufDie Krankheit des Generalobersten v. Hausen haben, und durch die tapfere Gegenwehr, die gebot, bas fie öftlich von Paris ins Feld gestellt Dresden , 18. September. ( W. T. B.) Die Sächsische Staats- fie dort zeigen, wird diese Voraussicht gerechtfertigt. Unsere Wir geben in dieser Stizze ein ungefähres Bild der ge- zeitung"( früher Dresdener Journal") schreibt: Generalo berst Truppen haben einen harten Stampf zu bestehen, sie fechten famten Schlachtfront, in der gegenwärtig die Millionenheere Freiherr v. Saufen hat, wie wir schon meldeten, das mit ganzer Hingabe ihrer förperlichen und sittlichen Sträfte im Westen um die Entscheidung ringen, wenigstens soweit die Kommando über die dritte Armee, die unter seiner bewährten und verdienen die höchste Bewunderung. Daß der Kampf im Westen um die Entscheidung ringen, wenigstens soweit die Führung frischen Lorbeer an ihre Fahnen geheftet hat, aus Gesund - längere Zeit erfordert, als sich wohl mancher im Lande geAngaben des deutschen Generalstabes ein solches Bild zu- heitsrücksichten nieberlegen müssen. Er ist an Ruhr erkrantt dacht hat, ist in den Verhältnissen einer mit so gewaltigen lassen. Wir sagten schon gestern, daß ausländische und befindet sich zurzeit zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in Truppenmassen auf beiden Seiten unternommenen Schlacht Blätter weit mehr Einzelheiten geben, die jetzt von uns auf Wiesbaden . Seine Majestät der Kaiser hat den hochperdienten begründet. Ungeduld bei den Nichtkämpfern würde ein Unihren wahren Wert nicht nachgeprüft werden können. Noyon Seerführer für die Dauer der Krankheit vorübergehend von seinem recht gegen die Truppen und ihre Führer bedeuten.... Ein an der Dise mit seiner Umgebung ist der Schauplatz einer Sommando enthoben und ihm ein sehr gnädiges Allerhöchstes Hand- Sieg über minderwertige Gegner fönnte nicht die Schlacht, in der der äußerste rechte Flügel des deutschen schreiben unter wiederholter Anerkennung der hervorragenden Genugtuung bringen wie die Niederwerfung von Feinden, die Heeres zwei feindliche Armeekorps, deren einige zwanzig in Leistungen der sächsischen Korps zugehen lassen. ernst zu nehmen sind.... der französischen Gesamtfront stehen mögen, zurückschlagen Oberst v. Reuter nicht gefallen.
fonnte. Noyon liegt ungefähr 120 Kilometer nordöstlich von Paris . Deutsche Heeresteile waren Anfang September schon bis auf ungefähr 60 Kilometer an Paris Herangekommen. Am 10. September meldete das Große Hauptquartier , daß nach einer Schlacht zwischen Meaux und Montmirail diese Heeresteile sich zurückgezogen haben.
Bei Reims wurde nach der obenstehenden Meldung des Broßen Hauptquartiers auch ein Teilerfolg erzielt. Seit dem 1. September, wo uns ein siegreiches Vordringen der Deutschen nach Reims gemeldet wurde, hatten wir nichts wieder über triegerische Vorgänge in jener Gegend gehört.
Alle diese kämpfe, das geht auch aus der obenstehenden Meldung hervor, haben zu einer Entscheidung von großer strategischer Bedeutung noch nicht geführt.
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Schwester des Obersten v. Reuter erfährt, ist das Gerücht von dem Wie die Koburger Zeitung" von der in Koburg lebenden Ableben Reuters unrichtig. Es ist wohl dadurch entstanden, daß verwundete Offiziere gesehen haben, wie dem Obersten das Pferd unter dem Leib erschossen worden ist.
Vom österreichisch- russischen Kriegsschauplatz.
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Gemeinsamer Kampf von reichsdeutschen Transport als so schlecht organisiert, daß die Soldaten an
und österreichischen Truppen?
Natürlich ist diese Unterschätzung des Gegners nicht allein in Deutschland zu finden. Sie ist überall da anzutreffen, wo Egoismus geführt hat, der diesem Weltkriege in allen einseitig nationalistische Erziehung zu einem nationalen Lagern so furchtbare Formen gibt. Aber auch in anderen Ländern kommt man zur Einkehr und Besinnung. So schreibt die renommierte englische Wochenschrift der Economist ": Das Bestreben der ersten Striegstage, die Deutschen als Feiglinge darzustellen, die, genau wie die Buren, nicht schießen können und sich vor der blanken Waffe fürchten oder ihr Heer als untüchtig, ihre Artillerie als weit hinter der französischen zurückbleibend, und ihren der Front Hunger leiden: das hat man nun aufgegeben. Das oben genannte Breuschtal in den Vogesen liegt Denn die Logit der Ereignisse und die Berichte der zurückin der Belforter Gegend, wo der linke Flügel der deutschen Wien , 16. September. ( W. T. B.) Ein Abendblatt meldet aus fehrenden Verwundeten beweisen, daß die Deutschen in FrankArmee( Generaloberst v. Heeringen) einen schwierigen Gebirgs- Krafau: Gin höherer reichsdeutscher Offizier, der reich beängstigend rasch vorgedrungen sind, daß sie mit teufrieg mit Elitetruppen Frankreichs zu führen hat. des höchsten Lobes über die Heldentaten der österreichisch- ungarischen den gesunden Verstand unserer gesamten Preſſe, daß sie es im hiesigen Militärlazarett liegt, sprach sich in Worten lischem Mut gekämpft haben und immer wieder einem fast ficheren Tode entgegengestürmt sind. Wie wenig zeugt es für Truppen aus. Der Offizier fagte: Bom Kommandanten angefangen für einen Vorteil für unsere Truppen gehalten hat, dem bis zum letzten Soldaten ist jeder ein Held. Man muß fie kämpfen Feinde Mangel an Mut und an Organisation anzudichten. gefehen haben, um die gigantischen Leistungen begreifen zu fönnen. Man muß seinen Feind auch im Kriege achten. 1 Unseren Ausführungen sei von den zahlreichen ausländischen but ab vor diesen Männern, fie sind wahrhaft Hersen. Die Behandlung von Verwundeten und Gefangenen ist Meldungen über das große Ringen i Westen nur eine eng- Durch diese Wolff- Meldung erfährt man, daß Angehörige es, was heutzutage gebildete Bölfer bon barbarischen unterlische Schilderung der Kriegslage angefügt. Nach der" Nordd. reichsdeutscher Truppen in Wiener Lazaretten liegen, daß sie scheidet. In diesen Dingen muß Wechselseitigkeit herrschen. allgem. 3tg." schreibt der Berichterstatter der" Times" unter also im Verein mit österreichischen Truppen Der bloße Gedanke an Wiedervergeltung in dieser Form ist Die große Schlacht, die jest geliefert wird über die breite gefämpft haben müssen. Dieser gemeinsame Kampf hat abscheulich." Front von Baris bis Verdun und von dort bis an die Grenzen vielleicht in der Gegend von Kielce stattgefunden. Die deutsche Der Schweiz , ist gewiß der merkwürdigste Kampf der neuen Ge Heeresleitung hat über diese gemeinsame Attion noch gar nichts schichte. Die Zahl der sich gegenüberstehenden Truppen, die volltommene Organisation der Armeen, die tödliche Wirkung der Ge- mitgeteilt. Man kann daher über den Umfang des Anteils, den schühe und der Waffen, die gebraucht werden, und die enormen deutsche Truppen an den österreichischen Kämpfen gegen die Folgen das alles macht, daß dieser Krieg einzig ist in der Ge Armeen Rußlands genommen haben, sowie über die Gegend, chichte der Bölfer. Seitdem der Krieg begonnen hat, ist das das wo sie in Aftion traten, nur Vermutungen anstellen. Ebenso erste Mal, daß die Verbündeten mit voller Kraft die Offensive erreifen und zwar mit einem gemeinschaftlichen Ziel vor Augen. läßt sich nicht sagen, ob und inwieweit die deutschen Truppen Die Schlacht wird selbstverständlich bestehen aus mehr oder weniger von dem strategischen Rückzuge der österreichischen Heeresteile.. Tel. Korresp.- Bureaus.) Heineren Gefechten, aber die Attion ist allgemein, und Vorteil berührt werden. und Verlust auf einer Seite der Linie wird ungezweifelt von EinTuß sein auf einen anderen Teil. Wenn die Deutschen im
anderem:
Dum- Dum- Beschuldigungen auf allen
Seiten.
Bien, 17. September. ( W. Z. B.)( Meldung des tener Die vom russischen Roten Streuz aufgestellte Behauptung, daß die österreichisch- ungarischen Truppen für ihre Gewehre oder Maschinengewehre ExplosivBentrum, burchbrechen oder ihre beiden Armeen in Zagen von der Ankunft deutscher Verwundeter in Wien fugeln verwenden oder auch nur mit solchen ausgerüstet find list tendenziöse Erfindung. Bothringen über die Mosel gehen zwischen berichtet.
Wiener Zeitungen haben übrigens schon vor einigen