berbänden Widerstand geleistet wurde, dürfte es sich meist um Angehörige der Garde civique non active handeln, die verpflichtet ist, einem eindringenden Feind jeden Widerstand zu leisten und jedes Hindernis zu bereiten. Hier wurde in Ausübung einer militärischen Pflicht gehandelt. Wenn Verwechselungen eintraten und die Angehörigen der Garde civique non active als Franktireurs angesehen wurden, so trifft die Schuld die belgische Regierung, die diese Garde nicht mit den notwendigen militärischen Abzeichen versehen hat.
Die belgische Arbeiterschaft ist von dem Geiste des Sozialismus viel zu sehr durchdrungen, ist so weit zur Menschlichkeit erzogen, daß sie die Schrecken des Krieges nicht vermehrt, indem sie sich rächt an den einzelnen feindlichen Soldaten und sich ihm gegenüberstellt im Hinterhalt. Wer gesehen hat, wie im vorigen Jahre nahezu eine halbe Million belgischer Arbeiter den Generalftreik und das gleiche, allge meine und direkte Wahlrecht in vollkommenster Ruhe und Ordnung führte, der wußte, daß das sozialistische belgische Proletariat wohl seine Pflicht in den Reihen des Heeres erfüllen würde, niemals aber zu hinterhältigen Handlungen gegen einzelne Soldaten des deutschen Heeres greifen würde.
Das ist ein Resultat der sozialistischen Erziehungsarbeit, deren Ziel die Erziehung zur reinsten Menschlichkeit ist.
Vom österreichisch- montenegrinischen Kriegsschauplatz.
der Soldaten sowie die kompliziertere Unters Gegenmaßregel gegen die allgemeine russische Mobilmachung bor-[ Familien läufig den Kriegszustand in Deutschland verkündet habe, dem die stügung der Arbeitslosen vollzieht sich mit vollständiger RegelmäßigMobilisation folgen müsse, wenn Rußland seine militärischen feit. Die Gemeindeverwaltungen von Baris und dem SeineMaßnahmen nicht binnen 12 Stunden einstelle. Hierauf hat die Departement haben da eine Arbeit geleistet, an der man sie nur Ueberall gestatten individuelle Auskunftsrussische Regierung überhaupt keine Antwort gegeben, und es beglückwünschen kann.
blieb der deutschen Regierung nichts anderes übrig, als der zettel die gute Verteilung der Unterstützungen zu überprüfen. Viel russischen nach Ablauf der gestellten Frist am 1. August erklären leicht sind wir im Anfang durch unseren Willen, jedem Elend beizu lassen, daß wir uns als im Kriegszustand mit ihr befindlich zustehen, strupellosen Bittstellern zum Opfer gefallen. Das hat nun betrachteten. Schon am 1. August rückten russische Truppen auf ein Ende." deutsches Gebiet vor, und Rußland begann damit den Krieg
gegen uns.
Ebenso optimistisch spricht sich Sembat über den allgemeinen Geist der Bevölkerung aus und spricht mit Begeisterung von Dies ist in lückenloser chronologischer Folge der Sachverhalt. General Gallieni, der ein wahrer Chef sei", und alle Es bleibt allen nachträglichen Ausarbeitungen englischer Diplo die ihn umgäben, mit Zuversicht, Eifer und Pflichtbewußtsein erfülle. maten zum Trok bei dem, was der Reichskanzler bereits am Schließlich jagt er über die Truppen: Ich darf es wohl sagen. 3. August in feinem dem Reichstage vorgelegten Weißbuche aus Bir hatten erwartet, tapfere, aber ermüdete Truppen zu sehen. gesprochen hat:" Die russische Regierung hat durch ihre Mobil- Aber ich fann es nicht genug wiederholen: Unsere Truppen find machung die mühsame Vermittlungsarbeit der europäischen ausgeruht, frisch und voll der schönsten Kampfbegier. Sie brennen Staatskanzleien kurz vor dem Erfolge zerschlagen. Die Mobili- darauf, vorwärts zu gehen. Der Verpflegungsdienst arbeitet fierungsmaßregeln in Verbindung mit ihres fortgesetzten Ab- bewunderungswürdig, die Zufuhren folgen einander mit der größten leugnung zeigen Klar, daß Rußland den Krieg wollte." Und Eng- Regelmäßigkeit." land auch. Eine einfache Erklärung aus London nach St. Peters- Mag in den vorstehenden Aeußerungen auch der offizielle burg, daß panslawistische Bestrebungen Rußlands gegen Defter Ministeroptimismus eine Rolle spielen, so zeigen sie doch immerhin, reich- Ungarn durch den Dreiverband nicht gedeckt seien, hätte ge- wie töricht das Gerede jener deutschen Preßorgane war, die den nügt, um die russische Kriegslust zu danzpfen. Und auch Frank- Franzosen höchstens die Tugend persönlicher Bravour zugestanden, reich würde sich, beim Abrücken Englands ben der Begünstigung aber ihren raschen Ruin infolge der administrativen und politischen einer allslamistischen Politik, dem Bündnisfall haben entziehen Anarchie voraussahen. Zweifellos steht die Organisation der öffentlichen Gemeinwesen in Frankreich der in Deutschland sehr nach, aber der improvisatorische Geist des Volles hat schon wiederholt Leistungen vollbracht, die manchem als das Monopol peinlichster Bureaukratie erscheinen. Und daß auch eine fast ungezügelte Freiheit politischer Meinungen und Leidenschaften die Einheit der Nation in der Stunde der Gefahr nicht gefährdet, zeigt die jetzige Lage, wo wir Anarchisten und Syndikalisten unter den hizigsten Borkämpfern der Nationalverteidigung sehen. Jedenfalls hat sich die Erwartung auf eine revolutionäre Krise in Paris als durchaus unbegründet erwiesen.
fönnen."
Schließlich wird dann noch Bezug genommen auf den von der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlichten Bericht des belgischen Geschäftsträgers in St. Petersburg , der
Französische Artillerie für Montenegro. ſeinem Minister des Auswärtigen ausdrücklich schrieb:
Bordeaux , 25. September. ( W. Z. B.) Augagneur teilte im Ministerrat mit, daß die Flotte in Antivari mehrere Batterien schwerer Artillerie sowie ein Artilleriekorps ausgeschifft habe, die vom Lovcen aus die Forts, die Stadt und den Hafen von Cattaro beschießen sollen.
Der Krieg in den Kolonien. nicht in einen Konfitt hineinziehen laffen molle. Sir George Kapitulation eines deutschen Postens in Deutsch- Südwestafrika .
Prätoria, 24. September. ( W. T. B.) Nach einer amtlichen Reutermeldung hat sich der deutsche Posten Schuckmannsburg am Sambesi am 21. September der Rhodefischen Polizeitruppe ergeben.
Es handelt sich hier um einen jedenfalls nur schwach besetzten Posten in dem sogenannten Caprivi- Zipfel .
Eine Antwort an England.
" Bei so offentarer Doppelzüngigkeit der russischen Politit wäre ein weiterer Aufschub auf unserer Seite geradezu ein Verbrechen gegen Deutschlands Sicherheit und vor dem deutschen Volte nicht mehr zu verantworten gewesen. Daher erhielt am gleichen 31. Juli der Kaiserliche Botschafter in St. Petersburg den Befehl, der russischen Regierung zu eröffnen, daß Deutschland als
„ Unbestreitbar bleibt, daß Deutschland sich hier( St. Peters burg ) ebenso sehr wie in Wien bemüht hat, irgendein Mittel zu finden, um einen allgemeinen Konflikt zu vermeiden, daß es dabei aber einerseits auf die feste Entschlossenheit des Wiener Kabinetts gestoßen ist, feinen Schritt zurüdzuweichen, und andererseits auf das Mißtrauen des Petersburger Kabinetts." Und weiterhin: England anfänglich zu verstehen, daß es Buchanan( der britische Botschafter in Petersburg ) sprach dies Die Frage der Behandlung der Kriegsgefangenen wird in diesem offen aus. Heute aber ist man in St. Petersburg fest davon Striege sicher ganz außerordentliche Schwierigkeiten bereiten, schon überzeugt, ja man hat sogar die Zusicherung, daß England Frank- wegen der gewaltigen Menschenmassen, die hier in Frage kommen. reich beistehen wird. Dieser Beistand fällt ganz außerordentlich Gleich bei Ausbruch des Krieges, ehe noch eine Schlacht geins Gewicht und hat nicht wenig dazu beigetragen, der Kriegs- schlagen war, machte Deutschland ein paar russische Armeekorps zu partei Oberwasser zu verschaffen." odust Gefangenen, denn unter den Saisonarbeitern, die aus Rußland , Der Artikel der„ Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" hauptsächlich aus Russisch- Polen, nach Deuschland kommen, befanden schließt mit der Bemerkung: fich weit über 100 000 Dienstpflichtige, die man als Kriegsgefangene zurückgehalten hat. So viel wir indessen wissen, hat man diese Leute zum Teil auf den großen Gütern, auf denen sie beschäftigt waren, belassen und sie arbeiten weiter unter Bewachung. Im Winter, wo die Landwirte keine Verwendung für sie haben, wird oman fie wohl in die Gefangenenlager bringen, majd Die Zahl der faktisch im Striege zu Gefangenen gemachten wird mojezt bereits auf 360 000 geschäst. 1870/71 wurden insgesamt
e Die Kriegsgefangenen. mal
Dieses Zeugnis für Englands Mitschuld am Obfiegen der russischen Kriegspartei ist durch den Bunsenschen Bericht nicht fortzuschaffen." 10
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Die Situation in Paris . Die englische Regierung hat vor einigen Tagen einen Bericht ihres bisherigen Botschafters in Wien , Sir Maurice de Bunsen , Der Temps" vom 17. September gibt Mitteilungen wieder, 870 000 Mann und 12 000 Offiziere der französischen Armee gebe töffentlicht, in dem der deutschen Vertretung in Wien der Vor- die ihm Marcel Sembat nach seiner Rüdkehr aus Baris über fangen genommen. Zieht man in Betracht, in welchem Verhältnis wurf gemacht wird, daß sie sich bei den Verhandlungen mit der die dortigen Zustände gemacht hat. Sembat hatte die Reise be- die Heere gewachsen sind, so sieht man, daß die Zahl der Gefangenen österreichischen Regierung nicht auch der Mithilfe der Vertreter tanntlich im Auftrage der Regierung mit Briand unternommen. im jezigen Kriege zwar bereits riesengroß ist, aber daß dies nur der des reiverbandes bedient hätte. Dieser Vorwurf wird zurück- Er erzählt:„ Der Rundgang, den wir auf den Mairien von Paris Anfang ist. Man wird wahrscheinlich mit Millionenziffern zu rechnen gewiesen mit dem Hinweis darauf, daß es ganz ausgeschlossen und den Vororten sowie in den ärmeren Vierteln unternommen haben. war, diese Mithilfe zu erbitten, nachdem Rußland auf das aller- haben, hat uns gezeigt, daß die Schwierigkeiten, wie fie fich in den Nach dem Bölkerrecht können die Gefangenen zu Arbeiten Herans bestimmteste erklärt hatte, den Konflikt Desterreichs mit Serbien ersten Tagen der Mobilisation gezeigt haben, vollständig verschwunden gezogen werden, damit sie ihren Unterhalt verdienen( nach den als einen Streifall anzusehen, in den Rußland eingreifen müsse. find. Es gibt nicht mehr die geringste Ueberfüllung auf den Mairien, Sagungen der Konvention Konvention bon 1907 foll der Verdienst In der„ Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" werden dann noch die ich vor unserer Abreise aus Paris in meiner Eigenschaft als über den notwendigen Unterhalt hinaus den Gefangenen zugute einmal die bereits bekannten diplomatischen Verhandlungen auf- Borfizender der Kommission für Arbeitslosigkeit und in Begleitung tommen). Es ist auch angebracht, fie arbeiten zu lassen, weil der geführt und dann tvird erklärt: des Herrn Ribot, der der Unterstügungsfommission präsidierte, be- Müßiggang demoralisierend wirkt. Da taucht aber die Frage auf, fucht hatte. Die langen Reihen von Frauen, die mitten im Regen wie Arbeit beschafft werden, wo doch Hunderttausende deutscher Arwarteten, die peinlichen Szenen einer plötzlich zutagegelommenen beiter feiern müssen. Der einzige Ausweg könnte sein, daß KulturBerzweiflung, die Unordnungen selbst, die man stellenweise nicht arbeiten in Angriff genommen werden im großen Stil, Bege- und hatte verhindern können das alles hat nun ein Ende genommen. Kanalbauten, Urbarmachung von Dedland. Auch hier stößt man Jch erkläre, daß die Ordnung bewunderungswürdig und die Ruhe indessen auf die Schwierigkeit, daß solche Arbeiten im Winter vollkommen ist. Die Verteilung der Unterstützungen an die schwer auszuführen sind. hafte demütige Unterwürfigkeit, die Mitleid erregt. Aber selbst waren! In einem großen, fast einen halben Kilometer langen in dem kleinsten Ort findet man ein oder mehrere Prachtbauten. Schuppen lagerten allerhand von den Russen in Ostpreußen geEs sind die Kirchen. Mit ihrem hellen Anstrich und den bunten stohlene Waren und auch Zollgüter. Hinter W. trieben auf der Kuppeln leuchten sie weit in die Landschaft hinaus, wie ein Klei- Landstraße russische Soldaten unter Aufsicht deutscher Musketiere nod in ganz gemeiner Fassung gerade fo, als sollten sie die an 300 Stück Rindvich wieder nach Deutschland zurüd. Auch Wylfowszti, den 17. September 1914. Herrlichkeit des Jenseits im Gegensatz zur Jämmerlichkeit des diesen Raub hatten die Russen, die sich nun in der Festung Kowno In dem russischen Städtchen Wylfowyszki herrscht deutsches Erdenlebens darstellen. Heberaus jämmerlich ist das Leben der festgesetzt haben, nicht in Sicherheit bringen fönnen. Nur einige militärisches Treiben. Von den Gefechten ermattete Truppen armen, unwissenden, unterdrückten und ausgebeuteten Menschen. Trümmer seiner stolzen Armee konnte General Rennenkampf halten hier Raft; Biwats sind aufgeschlagen. In Quartieren woh- Die dogmatische Religion, der Jenseitsglaube ist die stärkste effel, rettener, der sich schon als Herr in Ostpreußen fühlte, wie sich nen nur wenige Leute. Das ganze Städchen scheint auf den mit der viele Menschen in menschenunivürdigen Verhältnissen ge- ja auch der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch in Jnsterburg schon Beinen zu sein. Frauen wandern zur Kirche, auch Soldaten halten werden. Für sie ist der Glaube die einzige Quelle von mit„ Majestät" anreden ließ! Der Traum war furz werden hingeführt, in allen Straßen Soldaten und Zivilisten. Die Glüdsempfindungen außerhalb des Trieblebens. Läden sind geöffnet. Am meisten hat der Barbier zu tun. Ein tragen fie die Sklaverei.. fleiner Bub mit zweifellos hervorragendem Geschäftsinstinkt, hat auf der Straße einen Handel mit. Stiefelwichse etabliert. In den Biwats wird gekocht, gebraten, gewaschen, wie das so der Brauch ist. Die Stadt steht unter deutscher Verwaltung. Von Zerstörung, bon Ginbrüchen in Läden und Verwüstung von Privatwohnungen ist hier nichts zu merken. Der Kommandant hat einen Bürgermeister und Stadtverordnete ernannt. Und schon prangt am Rathaus eine Bekanntmachung mit den festgesetzten Preisen für Lebensmittel. Die Einwohner find augenscheinlich mit der Veränderung zufrieden. Die meisten sprechen etwas Deutsch . Sie drängen sich heran und geben ihrer Freude über das Verhalten der Deutschen Ausdrud. Kaum merkt man Schüchternheit, von Aengstlichkeit keine Spur.
Vom östlichen Kriegsschauplah.
XXI.
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Darum er
Die Befreiung von der zarisch- kosakischen Wirtschaft wäre ein Glück für diese Armen, wäre ein Kulturgewinn. Unberechenbare wirtschaftliche und soziale Kräfte und Werte liegen hier brach, ersticken unter dem Knutenregiment.
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Wilhelm Düwell, Kriegsberichterst riter.
XXII.
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Stallupönen, den 20. September 1914. Wo erfahre ich, wo die Jäger find?". Mit dieser Frage.. wandte sich an uns ein junger Mensch in Bibilkleidung. Es war ein schmächtiges Persönchen mit Blassem Gesicht; weit unter dem Vor der Grenze auf deutscher Seite sind alle von den Russen Kinn, fast am Halse, schoffen ihm 2 bis 3 Zentimeter lange Flaum heimgesuchten Ortschaften verwüstet, zum größten Teil nieber- haare hervor. In seinem famelhaarfarbenen, zerrissenen, biel gebrannt. Die Wohnungen und Läden sind ausgeplündert; was zu weiten Zwilchrock und den sehr lang geratenen, in allen Fardie Russen noch zurückgelassen haben, ist zerschlagen, beschmußt, ben schillernden Hosen sah er auf den ersten Blick nicht gerade unbrauchbar gemacht. Manche Zerstörung ist allerdings eine direkte sehr vertrauenerweckend aus. Aber Harmlosigkeit sprach aus seinen Folge der Kämpfe. Granaten und Schrapnells haben manches Augen und aus seiner schüchternen Fröhlichkeit über ein von ihm Haus in einen Trümmerhaufen verwandelt Die meisten Ver- bestandenes Abenteuer. Auf unsere Frage, warum er das wissen wüstungen aber find ganz offenbar aus Mutwillen geschehen. Gra- wolle, erzählte er" Jch diene beim 2. Jägerbataillon und geriet Wir betreten, den Verkaufsraum eines Grüntrambändlers. naten schleppen auch feine Silber- und Goldsachen, Weinflaschen in russische Gefangenschaft. Auf der Flucht dachten die Russen Dieser Laden" beginnt vor der Haustür, reicht über die Straße und dergleichen mehr fort. Man sieht zwar auch gleich hinter nur an ihre Sicherheit. Ich konnte ihnen entschlüpfen und ver und umfaßt den ganzen Marktplak. So groß und weit ist er, wie der Grenze, auf russischem Gebiet, niedergebrannte Häuser, aber stedte mich. Ein russischer Arbeiter, der mich in seine Wohnung die Phantasie des Händlers, der im Geiste vielleicht schon fich oder im allgemeinen nur aus Holz erbaute. Das erste, was mir in fommen ließ, gab mir diesen Anzug. So tam ich schnell wieder einen seiner Nachkommen als Millionär in Petersburg oder Berlin Rußland auffiel, war, daß die Holzhäuser mit Blech gedeckt sind. zurück und suche nun mein Bataillon." Flingg heißt das flinke sieht. In Wahrheit umfaßt sein Baden kaum drei Quadratmeter wo eins dieser Häuser abbrannte, santen die Blechdächer nieder Kerlajen, in Graudenz , auf dem Getreidemarkt war seine letzte ungedielten Boden. An einer Seite steht eine Art Gestell, darauf und breiten sich nun wie ein roter Teppich über die Schutthaufen. Wohnung. Wir wiesen ihn an den Stadtkommandanten. Gileine Anzahl fragwürdiger Töpfchen und Gläser mit noch frage Nur der Kamin ragt heraus, schwarz und düfter. Ein stummer fertig sprang der Jäger davon, um bald wieder in Uniform zu würdigerem Inhalt, auf dem Boden ein länglich flacher Korb, darin Ankläger gegen den Krieg, der soviel verwüstet. Bis nach Wyl- steden. Gurken und einige Aepfel. Gin Loch ohne Tür führt in einen fotoyszki sieht man die Spuren heftiger Kämpfe: Munitionswagen, hinteren Raum, wahrscheinlich des Händlers Schlaf- und Wohn- tote Pferde, zerbrochene Wagen und Waffen, umberliegende Ausgemach. Stroh liegt auf dem Boden, daneben ein Häufchen Feld- rüftungs- und Kleidungsstüde, Möbel. In den Gräben ganze Auf einer Straße sehen wir füßen, start mit Blut bucch früchte. Lächelnd fragte der Kaufmann: Was fönnen Se Batterien von Weinflaschen. Sie zu leeren, dazu nahm man sich seht. Es waren die Rückstände einer Fleischbarrikade. Bei brauchen?" Wir dankten und erkundigten uns, wie ihm die auf der Flucht noch die Zeit. Vom Bahnhof Wirballen ab war der Schlacht vor drei Tagen war sie erbaut worden. Die Deutschen deutsche Verwaltung behage." Se werden schaffen Ordnung, nur noch höchst felten eine durch Feuer zerstörte Hütte die Be- mußten sie erstürmen, da die Russen damit einen Zugang verGott wird geben!" So und ähnlich sprachen auch die anderen. zeichnung Haus verdienen diese Wohnstätten, abgesehen von den sperrt hatten. Weiter und weiter mußten sie zurüdweichen. Alle Der Marktplatz in Wylkowyszki mit seiner Umgebung sieht Herrensiben, nicht zu sehen. An manchen dieser Hütten war Bersuche ihrer Offiziere, die Truppen zu halten, waren vergeblich. etwa so aus wie ein großer, mittelmäßig gepflegter Gutshof in ein primitives Schildchen befestigt:„ Deutsches Haus" stand dar- Bei den Deutschen ist es genau umgekehrt; die Mannschaften stürPreußen. In den anderen Ortschaften haben die Marktpläke den= auf. Hier wohnen verhältnismäßig viele Deutsche ; ihre Vorsicht men den Offizieren viel zu hihig und oft, ehe das Kommando selben Charakter, nur noch um einige Grade weniger sauber. Da war aber unnötig. Auch die russischen Häuser wurden nicht zer- dazu ertönt. Mit ihrer Ungeduld erzwingen sie das Kommando tummeln sich Schweine, die behaglich durch kleine Bfüßen traben. stört und nicht ausgeplündert. zum Sturm. Diesen Sturmeifer sollte die Fleischbarrikade aufEinige Gebäude sehen ganz nett aus, so ungefähr wie ein kleines, Gleich hinter Wirballen machten wir Bekanntschaft mit russi- halten. Die Russen holten gestohlene und eigene Pferde heran nicht sonderlich gepflegtes Arbeiterwohnhäuschen bei uns auf dem schen Wegen. Obwohl die Automobile sonst unglaubliche Terrain- und erschossen sie auf der Straße immer mehr und mehr, so Lande. Die andern gleichen mehr den Ställen und schlechten schwierigkeiten überwinden können, mußten wir hier doch einmal daß sich ein Wall von toten Pferdekörpern erhob, eine Barrikade Wohnungen schlecht gehaltener Gutsarbeiter. Es ist ein feltener ungefähr zwei Kilometer zu Fuß wandern, denn die Landstraße aus Fleisch. Eine mächtige Mauer, aus der in Strömen das Blut Lurus, wenn die Lehmwände irgenbtufe beffelbet find. Armut bestand aus einer Aufeinanderfolge von Löchern. Auf dem Bahn- floß. Die Kugeln aus den Gewehren der heranstürmenden Deutund Untultur starren aus allen Winkeln. Biele Frauen und hof in W. standen lange Munitionszüge mit dem Futter für die schen preßten den letzten Tropfen Blut aus den Pferdeleibern... Mädchen, aber fein Mann gehen barfuß. Das Weib ist hier die russischen Geschübe. Ich überzeugte mich davon, daß diese Wagen Gefangene Russen mußten nachher die Fleischmauer abtragen und Stlabin des Sklaven. Die ganze Bevölkerung zeigt eine slavens mit dem bekannten Schußzeichen des Roten Kreuzes versehen ein starker Regenschauer spülte den Blutbach fort. Nun sah man
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