r. 263
31. Jahrgang.
1. Beilage des
Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sounabend, 26. September 1914.
Zehn Jahre Jugendbewegung. fich den Athenolichen au
Werk der Jugend!
zu.
durch Ermachiene". Die Erwachsenen im Verein sollten nur die Berater der Jugend sein, das Recht der Beschlußfaffung stehe ledigte Gründung der Jugendorganisation war eine Tat, die zunächst Die Anwendung dieses modernen Erziehungsgrundsatzes durch überoft nur Widerstand fand, jelbit in Arbeiterfreisen wurde ihr
est allmählich Verständnis entgegengebracht. Die Reaktionäre und
heime. Der Erfolg in den letzten fünf Jahren ist allerdings zit einem Teile der gesamten organisierten erwachsenen Arbeiterschaft zuzuschreiben, deren Anerkennung und Unterstützung sich die proletarische Jugend allmählich errungen hat.
Die Bedeutung der proletarischen Jugendbewegung ist inmen. Sie umschmeicheln jetzt die jungen Arbeiter und Arbeiterinnen,
zwischen aber auch allen Arbeitergegnern zum Bewußtsein gefom
Heute vor zehn Jahren ist der„ Berein der Lehrlinge und 5s war ein Versuche, die Jugend in Vereinen zu sammeln, wurden in der bilister aller Schattierungen, insbesondere auch die professionierten die sie ehedem verhöhnt und verleumdet haben. Die nachhinkenden Arbeiterſchaft ſchon früher unternommen. Diese Vereine, die von Augenbergzieher, die den Bankroti ihrer Erziehung vollendet sahen,„ Erzieher", die sich nun bemühen, die in der proletarischen JugendErwachsenen gegründet waren und einen Bildungszweck erfolgten, gerieten aus sem Qäuschen. Sie alle mußten nur ein Mittel zur bewegung zum Ausdruck gekommene Kraft der Jugend durch eine tamen indessen über den Kreis eines Lesezirkels ni gt hinaus und hatten keinen dauernden Bestand. Grit als die zur Herrschaft ge- Falle Verspottung. Bald forderte die„ Norddeutsche Allgemeine Der Gedanke der proletarischen zusammengehörigkeit hat die Erziehung der Jugend: Verbot, Unterdrückung, im günstigsten sogenannte Jugendpflege zu lähmen, sind indessen zu spät gekommen. langte tapitalistische Großindustrie in M fen Jugendliche in die Fabriken gezogen und die Banden, des patriarchalischen Lehr- iation scharfe Maßnahmen zu ergreifen. Verleumdungen der Le- erfaßt, als daß er von der„ Jugendpflege" erstickt werden könnte. Zeiung" die kommunalen Behörden auf, gegen die Jugendorgani- jungen Arbeiter und Arbeiterinnen in ganz Deutschland zu fest verhältnisses geiodert hatte, wo die wirtschaftliche Vorbedingung strebungen des Vereins spielten in der Hebe gegen die junge Arfür eine Massenbewegung der jungen Arbeiterschaft gegeben. Von beiterschaft die Hauptrolle. Die„ Germania" prophezeite, daß die dem geistigen Einflu, ser modernen Arbeiterbewegu: g erfaßt, reific Wirkung des Vereins„ sich zunächst in einer zunehmenden Veren der Jugendlichen der Gedanke der Selbsthilfe rohung manifestieren werde". Die„ Deutsche Tischlerzeitung", ein Meisterorgan, schrieb: Die von den Jugendlichen geschaffene Organisation, die der arbeitenden Jugend Wollen und Fühlen zum Ausdruck brachte, seigte, daß die ureigensten Interessen der arbeitenden Jugend die wirtschaftlichen sind. Schug vor Ausbeutung und unwürdiger Behandlung durch Vorgesezte war das erste Verlangen der jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen.
auch in den Köp zur Tat.
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Den äußeren Anlaß zur Gründung der Berliner Jugendsettion bot der Selbstmord eines Schlofferlehrlings. Er war ein Symptom für die bedrängte Lage der Lehrlinge im allgemeinen, dem die gefamte Oeffentlichkeit verständnislos gegenüberstand. In Neuen Montagsblatt", einer damals vom Genossen Eduard Bernstein herausgegebenen Montagszeitung, schrieb treffend der Mitarbeiter Dr. Broh:" Die Oeffentlichkeit ist auf furze Zeit wieder aufgeregt und im Lehrlingsjammer bleibt alles beim alten. Das wirksamite Gegenmittel wäre die Gründung von Lehrlingsvereinen."" Es schien, als sollte die Anregung unbeachtet bleiben. Nach mehreren Wochen, als die Oeffentlichkeit sich längst wieder beruhigt hatte, meldete sich ein Lehrling, der in naiver Weise seiner Verwunderung Ausdrud gab, warum man mit der Gründung eines Wehrlingsvereins zögere. Dieser Ruf eines Lehrlings nach Organisation entfesselte in den Spalten des Neuen Montagsblattes" eine Diskussion, die hich hauptsächlich um die Frage drehte, ob Jugendabteilungen in den Gewerkschaften oder selbständige Jugendvereine die beite Form der Organisierung der Lehrlinge seien. Aus pädagogischen und auch aus gejeßlichen Gründen entschied man sich, vor allem die Lehrlinge, für die Gründung eines ſelbſtändigen Lehrlingsvereins. Nicht für, sondern von der Jugend sollte die Jugendorganisation geschaffen werden.
Als Aufgabe des Vereins wurde bezeichnet, die wirtschaftlichen, geistigen und rechen Interessen der Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen zu wahren. Seine Zwede mollte er erreichen durch Erteilung von Rat, Rechtsschutz und Unterstüßung, Errichtung eines Stellennachweises, Sorge für fachgemäße Ausbildung der Lehrlinge, Verbreitung von Schriften, Einrichtung einer Bibliothek und eines Lehrlingsheims, Veranstaltung von Unterrichtskursen, Vorträgen, geselligen Zusammenfünften und Ausflügen. Die wirtschaftliche Interessenvertretung der Jugend würde als die Hauptaufgabe des Vereins angesehen, erst in zweiter Linie folgte der Bildungszwed, der Pilege von Leibesübungen wurde mit Rücksicht auf die vorhandenen Arbeiterturn- und Sportvereine wenig Beachtung geschenkt. Der Kampf gegen Alkohol- und Tabakgenuß galt als die vornehmste Aufgabe. In politischen und religiösen Fragen wollte der Verein strenge Neutralität bewahren, und zwar nicht nur aus gesetzlichem Grunde( das damals herrschende preußiiche Vereinsgefeß verbot Lehrlingen die Beteiligung an politischen Vereinen, dagegen durften sie an öffentlichen politischen BerammJungen teilnehmen), sondern die Jugendlichen zeigten für politische Fragen im allgemeinen kein Interesse und die cracchienen Berater des Bereins waren der Meinung, daß die Jugendlichen lediglich in das gesellschaftliche Leben einzuführen seien; das politische Betenntnis zu einer Partei müsse die persönliche Entschließung eines jeden einzelnen bleiben.
In der offiziellen Ankündigung der Veceinsy.ündung wurde hervorgehoben, daß der Verein auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehe und daß die Jugendlichen ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen sollen, frei von der Bevormundung
„ Der Boden zur Verwirklichung des Lehrlingsorganisationsgedankens will vorbereitet sein; dieje Idee kann nur auf dem Sumpfboden der Großstadt Blüten treiben; n dem Milieu der Zuhälter, Schnapssäufer und ähnlicher Ehrenmänner sind ihr die besten Perspektiven gegeben."
34. Verlustliste.
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Amtlich. General- Kommando 18. Armeekorps Frankfurt a. M. Stab: verm. 1 Mann. 2. Garde- Reserve- Regiment Berlin : verw. 1 Mann. 3. Garde- Regiment Berlin , 2. Bataillon: tot 1 Unteroffizier, 9 Mann; verw. 1 Off., 7 Unteroff., 37 Mann. 4. Garde= Regiment Berlin , 2. u. Füfilier- Bataillon: tot 2 Unteroff., 10 Mann; Garde= verio. 3 Off., 7 Unteroff., 88 Mann; verm. 8 Mann. Das Wutgeschrei der reaktionären Presse hatte den Erfolg, Brigade - Erjay- Bataillon Nr. 5 Spandau: tot 1 Mann; verw. dag eine starke Bekämpfung der Organisation und eine furchtbare 1 Unteroff., 11 Mann; verm. 2 Mann. Landwehr InfanterieDrangsalierung ihrer Mitglieder einseite. Die christlichen Jüng- Regiment Nr. 4 Tilfit, 1. Bataillon: veriv. 2 Off., 1 Unteroff., lingsvereine mit dem alten Stoeder an der Spitze, gaben den 28 Mann; verm. 12 Mann. Grenadier- Regiment Nr. 5 , Danzig : von ihnen angekündigten„ Kampf bis aufs Wesser" bald auf. Die 1. Bataillon: tot 4 Off., 3 Unteroff., 20 Mann; verw. 3 Off., Innungen der Handwerksmeister empfahlen als wirksamites Mitte! 10 Unteroff., 126 Mann; verm. 10 Unteroff., 148 Mann. Grena gegen die Organisationslust der Lehrlinge den Prügel. Durch dier- Regiment Nr. 6, Posen: verw. I Off., 1 Mann. GrenadierPervertrag wurde vielfach den Lehrlingen der Beitritt zu Vereinen Regiment Nr. 9, Stargard i. Pommern , düfilier- Bataillon: tot oder Organisationen, welche die Wahrnehmung der Interessen(!) 4 Unteroff., 21 Mann; verw. 1 Off., 6 Unteroff., 65 Mann; verm. minderjähriger Arbeiter bezweden", verboten. Die Behörden be- 7 Mann. Brigade - Erfaz- Bataillon Nr. 9, Cüftrin: tot 6 Mann, fleißigten sich, die Veranstaltungen des Vereins zu inhibieren. verw. 6 Off., 7 Unteroff., 52 Mann; verm. 4 Unteroff., 70 Mann. während der Herrschaft des preußischen Vereinsgesches wurde jede, Brigade - Erfan- Bataillon Nr. 10, Cottbus : tot 1 Unteroff., 6 Mann, auch die fleinste, Zusammenkunft polizeilich überwacht. Allein in beriv. 2 Off., 4 Unteroff., 41 Mann; verm. 4 Unteroff., 57 Mann. einem Jahre( 1907) wurden 8 Versammlungen polizeilich verboten Brigade - Ersay- Bataillon Nr. 11, Brandenburg a. H.: tot 4 Unterund 11 aufgelöst. offiziere, 6 Mann; verw. 3 Off., 12 Unteroff., 89 Mann; verm. 1 Unteroff., 147 Mann. Brigade - Ersatz- Bataillon Nr. 12, Neu Ruppin : tot 1 Mann; verw. 2 Off., 4 Unteroff., 40 Mann; verm. 16 Mann. Landwehr- Infanterie- Regiment Nr. 26, Magdeburg , 3. Bataillon: tot 2 Unteroff., 2 Mann; verw. 1 Off., 16 Mann; berm. 1 Unteroff., 9 Mann. Infanterie- Regiment Nr. 27, Halber Stadt : tot 1 Off., 7 Unteroff., 26 Mann; verw. 2 Off., 10 Unteroff., Regiment Nr. 30, Saarlouis , 2. Bataillon: tot 3 Mann; verw. 54 Mann; verm. 1 Unteroff., 35 Mann. Landwehr- Infanterie2 Off., 3 Unteroff., 21 Mann; verm. 7 Mann. Reserve- Infanterie- Regiment Nr. 35, Brandenburg a. H.: tot 4 Mann; veriv. 1 Off., 3 Unteroff., 50 Mann; verm. 1 Off., 1 Unteroff., 23 Mann. Sie Füfilier- Regiment Nr. 37, Krotoschin , 3. Bataillon: verw. 5 Cff., 14 Unteroff., 49 Mann; verw. 2 Off., 17 Unteroff., 150 1 Mann. Füsilier- Regiment Nr. 38, Glas, 1. Bataillon: tot Mann; verm. 68 Mann. 3. Bataillon: tot 2 Off., 20 Mann; veriv. 2 Off., 10 Unteroff., 109 Füsilier- Regiment Nr. 39, Düsseldorf , Mann; verm. 39 Mann. Brigade- Ersatz- Bataillon, Nr. 42, verm. 3 Unteroff, 109 Mann. Mainz : tot 3 Unteroff.; beri. 4 Off., 23 Unteroff., 139 Mann; Nr. 48, 3. Bataillon, Frankfurt a. C.: tot 3 Off., 4 Interoff., Referve- Infanterie- Regiment 21 Mann; verw. 3 Cfi., 6 Unteroff., 57 Wann; verm. 1 Unteroff., 13 Mann. Landwehr- Infanterie- Regiment Nr. 48, KüstrinUnteroff., 62 Mann; verm. 6 Mann. Angermünde , 2. Bataillon: tot 1 Unteroff., 11 Mann; verm. 11 Infanterie- Regiment Nr. 50, Rawitsch und Lissa: tot 2 Unteroff, 12 Mann; verm. 1 Off., 2 Unteroffigiere, 95 Mann; verm. 29 Mann. Infanterie- Regiment
Selbst in Arbeiterfreisen hatten die organisierten Lehrlinge einen starken Widerstand zu überwinden. Die Organisierung der Behrlinge wurde im allgemeinen als eine Anmaßung der Lehrlinge angesehen, die den Herren spielen möchten und nichts tun wollten. Daß Gesellen ihren Lehrlingen, selbst Arbeiterväter ihren Söhnen, den Organisationsgebanten auszuprügeln suchten, kam in der ersten Zeit des Bestehens der Jugendorganisation des öfteren vor. diesen Irrungen organisierter Arbeiter zu steuern. Es bedurfte eines eifrigen Bemühens der Gewerkschaftsleitungen, ganisation verbunden, als daß sie von ihr lassen konnten. Die Jugendlichen indessen waren viel zu stark mit ihrer Orwar ein Stüd ihres eigenen Jchs. Allen Verfolgungen zum Troß entwickelte sich die Jugendorganisation zu einer ungeahnten Stärke. mit 24 Mitgliedern gegründet, zählte der Verein bereits nach drei Monaten 500 Anhänger und fühlte sich start genug, eine monatliche Vereinszeitung zu schaffen. Sie erschien vom 1. Januar 1905 bis Anfang 1909 unter dem Titel Arbeitende Jugend". Vom Jahre 1906 ab, als auch in anderen Orten Norddeutschlands Jugendvereine nach Berliner Muster entstanden, wurde es das„ Organ der freien Jugendorganisationen Norddeutschlands". Die Zeitung ichentte der wirtschaftlichen Lage der Jugend, den Gegnern und der ausländischen Jugendbewegung besondere Aufmerksamkeit. Die meisten Aufsätze rührten von Jugendlichen oder jungen Genossen her. Ein häufiger Mitarbeiter war Otto Krille, damals ein tätiges Mitglied der Berliner Jugendorganisation, dem die„ Ar beitende Jugend" manches schöne Gedicht verdankte.
Das erite proletarische Jugendheim, das im Oktober 1909 in Beriin gegründet wurde, ist ebenfalls ganz und gar von Jugend: lichen geschaffen worden. Die vollständige Inneneinrichtung hatten Handwerkslehrlinge und junge Gesellen hergerichtet.
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Nr. 55, 1. Bataillon, Högter: veri. 1 Off., 1 Unteroff., 1 Manu. Reserve- Infanterie- Regiment Nr. 57, 1. u. 2. Bataillon DüsseldorfLennep: tot 1 Off., 6 Unteroff., 16 Mann; verw. 3 Off, 7 Unteroff., 58 Mann. Infanterie- Regiment Nr. 63, Stab und 1. Bataillon, Oppeln : tot 4 Off., 16 Unteroff., 40 Mann; verw. 16 Off., 41 UnterAls die Organisation ihren höchsten Stand erreicht hatte, fie offiziere, 251 Mann; verm. 2 Unteroff., 71 Mann. Infanteric: 5000 Mitglieder zählte, wurde sie durch Beschluß des preußischen Regiment Nr. 64, Prenzlau u. Angermünde , 2. n. 3. Bataillon: tot Oberwerwaltungsgerichts am 14. Oftober 1910 aufgelöst. Die neue 1 Off., 5 Unteroff., 17 Mann; verw. 3 Off., 11 Unteroff, 70 Mann. Bewegung, getragen vom alten Geiste, hat seitdem noch bedeutendere Infanterie- Regiment Nr. 67, Meh, 1. u. 2. Bataillon: tot 5 Off... Fortschritte gemacht als vordem. Gegenwärtig zählt die proletarische 3 Unteroff., 33 Mann; verw. 11 Off., 50 Unteroff., 262 Mann; Jugendbewegung in Groß- Berlin 13.000 Anhänger und 21 Jugend- verm. 2 Off., 4 Unteroff., 167 Mann. Infanterie- Regiment ich mich aufmachte, einen organisierten Kameraden aufzusuchen, I noch immer tobende Masse zu meistern. Es war ein schreckliches um mir von demselben meine Verbandsbücher in Ordnung bringen Gewitter ausgebrochen und der Regen strömte nur so hernieder; zu lassen. Der betreffende Kollege war eingezogen worden und die Menschen aber wichen nicht von der Stelle. Der General und Wir geben hiermit den Brief eines Parteigenossen wieder, der sollte am nächsten Morgen fort; ein Grund mehr für mich, mich der schon genannte Herr machten mir Vorwürfe, warum ich nicht lange Zeit in Toulouse gelebt und gearbeitet hat und bei Kriegs- u becilen. Ich traf in St. Cyprien, wo er wohnte, nur seine vorsichtiger gewesen sei, jahen aber schließlich doch wohl ein, daß ausbruch mit seiner Familie nach Spanien flüchten mußte. Schwiegermutter, die mir erklärte, ihr Schwiegersohn fäme erst mit der Vorsicht in diesem Falle nicht alles getan jei. Endlich in einer halben Stunde. Ich begab mich in ein Café, um dort war es dem General gelungen, die wütenden Menschen zu be= Barcelona , 10. September 1914. bei einer Flasche Bier zu warten. Kaum niedergelassen, wurde ruhigen und er selbst führte mich mit einem Sergeanten zur Liebe Eltern, liebe Schwester! ich von einem Schußmann gefragt, was ich hier mache, und auf Droschke, die uns zum Militärgefängnis brachte. Dort angelangt, In der Erwartung, daß dieser Brief, den ich einer nach Italien gefordert, mit zur Wache zu tommen. Dort angelangt, zeigte ich lich mir der General seinen Degen zum Stützen reijenden Dame mitzugeben beabsichtige, damit diese ihn dort meine Papiere vor und bat an den Beigeordneten des Bürger- und war, wie übrigens sämtliche Militärs dort im Geweiter expediere, in Eure Hände gelangt, teile ich Euch meine und meisters, den Genossen De Lton, zu telephonieren, damit dieser fängnis, liebevoll bemüht, die mir angetane unsere Erlebnisse mit. Am Freitag vor der Kriegserklärung schrieb meine Freilassung bewirte. Der Bescheid fam, mich sofort gehen unbill vergessen zu machen. Ich wurde zwar unterich an Euch und Ontel Paul. Ob diese Briefe Euch je erreicht zu lassen, nur fonnte ich nicht fort, da die Wache bereits von sucht, ob ich Waffen hätte, ich soll nämlich bei meiner Verhaben, weiß ich nicht, denn bis zur Stunde habe ich keine Ahnung, Tausenden belagert war, die stürmisch danach verlangten, mich teidigung einen Soldaten getötet haben, ein leeres Geschwäb, man was Ihr macht und ob Ihr noch am Leben seid. Jedenfalls glaubte zu töten. Ich war den Beamten von einer Frau, aus der Fabrik fand aber nicht einmal ein Taschenmesser. Sofort nach meiner ich in dem Augenblide, als ich mich zum Schreiben niederseite, wahrscheinlich, als Deutscher und als Spion denunziert worden; Ankunft sandte man einen Soldaten zu Toni, um sie von dem noch nicht, daß wirklich der Krieg ausbrechen würde, wenngleich die daher die Erregung der Menge. Außerdem befand ich mich in Vorgefallenen zu benachrichtigen; mir selbst holte man auf meinen Stimmung gewitterschwer war. Ich teilte Such meine einem von Zigeunern und anderen wenig angenehmen Personen Wunsch eine Limonade, und wurde ich dann in eine Zelle gebracht. Befürchtung mit, eventuell schon am Sonnabend entlassen zu bewohnten Biertel, andernfalls wäre vielleicht nicht passiert, was Die Tür blieb indessen auf, außerdem brachte man mir Decken werden, da die Firma wahrscheinlich schließen werde. Dicje meine sich eine Stunde später zutrug. Es blieb mir also nichts weiter und sorgte für die Behandlung meiner Wunden. Toni schlief Bermutung erfüllte sich. Am Sonnabend abend mußten wir fünf übrig, als auf der Wache zu bleiben und abzuwarten. Inzwischen schon, als der Soldat Frau Riout und diese wieder Labordes beDeutsche die Fabrik verlassen, Dettmanug, Kretschmar, Stopch, verlangte der Kommissar Verstärkung, die auch eintraf und auch nachrichtigte, da Toni noch bei uns war, während ich mit Bubi Kramer und ich. Am Sonntag früh erfolgte die Mobilisierung fehr nötig war, da die wild gewordenen Menschen Miene machten, bei Labordes zu übernachten pflegte. Erst am nächsten Morgen in Frankreich und am gleichen Tage las ich, daß die Kriegserflärung die Wache zu stürmen. Man gab Wasser auf die Masse, indessen erfuhr Toni von dem Vorgefallenen und kam sofort mit Mr. Laerfolgt sei. Am selben Sonntag wurde bekanntgegeben, daß ab- vergebens. Endlich gelang es, eine Droschfe durchzubringen, nach- borde, mich zu sehen. Zur gleichen Zeit kam der Mikitärarzt, der reisende Ausländer die Erlaubnis der Stadtverwaltung und des dem die erste bereit angehalten war. Ich sprang hinein, rechts und mir Verbände anlegte und erklärte, die Wunden seinen glückRegierungsvertreters einholen müßten. Ich schrieb sofort an den links zwei Polizisten auf dem Trittbrett. Von Soldaten und licherweise nicht gefährlich. Zwei Tage blieb ich ist Gefängnis, Präfetten und bat um die Erlaubnis, nach der Schweiz abreisen Polizisten war schließlich die Straße gesäubert worden und fort inzwischen ging Freund Laborde zum Bürgermeister, dem Gezu dürfen. Als ich bis zum Dienstag noch keinen Bescheid hatte, gings. Als die Beamten mich sicher glaubten, sprangen sie ab. noffen Rieur, und erhielt von diesem die Zusicherung, mich ins wiederholte ich mein Verlangen; diesmal indeffen um die Er- Der Kutscher indeffen, sei es aus Abficht oder aus Unfenntnis, Krankenhaus zu überführen. Mitternacht zum Sonnabend geschah laubnis eintommend, nach Spanien reisen zu dürfen. Inzwischen nahm einen falschen Weg und ein paar Minuten später war ich denn auch diese Ueberführung in einer Droschte in Begleitung war es Mittwoch geworden; ich hatte schließlich meinen mit Bild inmitten der wütenden Menge. Man demolierte die Droschke und zweier Polizisten. Im Gefängnis hatte ich mir den Vollbart bersehenen„ laissez passé"( Reisepaß), aber immer noch nicht die versuchte. mich herauszuziehen. Ich wehrte mich so gut es ging, abnehmen lassen und den Schnurrbart beschneiden lassen, um Erlaubnis des Präfeften, und ohne diese war es mir verwehrt, fonnte aber doch nicht verhindern, daß ich einen Meijerstich eventuell einem Wiedererkennen vorzubeugen. Dort im Hoſpital den Bahnhof zu betreten. Toni hatte indessen eingepackt und das in den rechten Unterarm, einen fräftigeren in war ich aufs Beste verpflegt, und während 14 Tage, die Entbehrlichste verschenkt. Jeder befam etwas. Frau Caborde die den rechten Oberschenkel bekam. Ein Schlag mit einer ich dort zubrachte, von Labordes und Frau Riout nach bejten gesamte Küchengarnitur, das übrige Frau Riovt, Franz Baillon, Syphonflasche verlegte mich über dem rechten Auge und ein Können besucht worden. Was haben mir die lieben Menschen mein Kollege usw. Wir wohnten und aßen bei Labordes, die lieb fürchterlicher Faustschlag bewirkte, daß dasselbe schwarz unterlief nicht alles angebracht, um mich zu erfreuen, einer wetteiferte waren, wie Eltern nur sein können und denen wir es zu danken und sofort zuschwoll. Inzwischen war wieder Polizei zur immer mit dem andern. Toni hatte inzwischen die Erlaubnis haben, wenn wir schließlich doch alle wieder hier in Barcelona Stelle, die mich verzweifelt verteidigte( ich hatte bekommen, abreifen zu können, und durch den Genossen Rieur bereint find. Auch Kramers wohnten bei Labordes und haben alle unter den Beamten einen speziellen Bekannten, der ebenfalls und Delton wurde ihr auch eine Beihilfe von 110 Frank ausMöbel und Sachen bei ihnen, ebenso wie wir noch unsere Bücher verlegt wurde und dem die Uniform zerrissen wurde), aber doch gehändigt. Am gleichen Sonnabend meiner Einlieferung reiſte und Effekten bei ihnen haben.. Was haben die Leute für nicht verhindern konnte, daß Fausthiebe, Fußtritte und Stock Toni mit Franz und Bubi ab, wir waren getrennt. Genosse uns gelitten! Die Franzosen wollten Labordes das Haus schläge nur so auf meinen Stopf herabhagelten. Kurz vor der Rieur hatte Toni mitgeteilt, daß ich jedenfalls während der Dauer anzünden, weil sie uns beherbergt hatten, und Genosse Rieur, Wache riß man mir noch einen Teil meines Vollbartes ab. An des Krieges werde in Toulouse bleiben müssen; stellt Euch vor, der Bürgermeister bon Toulouse, mußte seine Polizei Kleidungsstücken hatte ich nur noch meine Hose und vom Jackett mit welchen Gefühlen Toni von mir schied. Den Bemühungen zum Schuße Labordes entsenden. Was Labordes uns Liebes an- noch die Brusttasche mit meinen Papieren, sonst war mir alles Labordes, der unermüdlich für mich auf den Beinen war, gelang getan, ist nicht möglich, au schildern; nun, wir haben Freude abgefeßt worden. Blutüberströmt und halb bewußlos langte ich es schließlich, mich frei zu bekommen. Eigentlich war es an den beiden Leutchen und werden ihrer nicht vergessen. Doch endlich auf der Wache an. Ich weiß nicht, ob ich dort lange ge- Genosse Rieur und der Genosse Delton, die will ich auf den Mittwoch zurückommen, an dem ich die„ laissez legen habe, jedenfalls sprach man mich plöblich auf deutsch an meine Freilassung erwirkten, aber Labordes waren passé" erhielt. und fragte, ob ich französisch spräche. Ich bejahte und sah vor doch der Anstoß. Es war am 5. August. Kramers und ich waren unterwegs, um Besorgungen zu erledigen; wir trennten uns schließlich abends gegen 6 Uhr. Kramers wollten noch eine Deutsche besuchen, während
mir einen älteren Herrn, wahrscheinlich einen höheren Beamten. Endlich, leidlich geheilt, folgte ich Toni 14 Tage später, ebenGleich darauf erschien der fommandierende General falls an einem Sonnabend früh nach Barcelona . Nach Mr. Baillond, der mit der Truppe erschienen war, um die 26stündiger Reise, auch Toni hatte diese Zeit benötigt, langte ich