Nr. 273.
31. Jahrgang.
Verlustlisten.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Die Verlust liste Nr. 42 der preußischen Armee enthält Verluste folgender Truppen: 33. Inf.- Division, Stab; Brig.- Ers.- Bat. 6, Garde, Berlin , der 1. gemischten Garde- Ers.- Brig.; Ref.- Inf.- Reg. Nr. 7; Landw. Inf.- Reg. Nr. 7; Res.- Inf.- Reg. Nr. 8; Gren.- Reg. Nr. 10; Ref.Inf. Reg. Nr. 11; Inf.- Regimenter Nr. 16, 22; Res.- Inf.- Reg. Nr. 22; Inf.- Reg. Nr. 26; Ref.- Inf.- Reg. Nr. 39; Inf.- Regimenter Nr. 44, 45; Res- Inf. Reg. Nr. 49; Jnf.- Regimenter Nr. 67, 74, 76; Brig. Grf.- Bat. Nr. 77; Inf- Reg. Nr. 82; Res.- Inf. Reg. Nr. 82; Inf.- Regimenter Nr. 84, 85; Grenad.- Reg. Nr. 89; Res. Inf.- Regimenter Nr. 99, 111; Inf.- Regimenter Nr. 113, 116, 128, 129, 151, 158, 167, 173; Landst.- Bataillone Neusalz , Thorn; Maschinengewehr- Abt. Nr. 4.
Kürajjier- Reg. Nr. 8; Res.- Dragoner- Reg. Nr. 5; DragonerReg. Nr. 9; Ulanen- Reg. Nr. 5; Res.- Ulanen- Reg. Nr. 6; KönigsUlanen- Reg. Nr. 13; Jäger- Reg. zu Pferde Nr. 3; 2. Landsturm
Eskadron des V. Armeekorps.
1. Landw.- Batterie der 53. Landw.- Inf.- Brig. Garde Pionier- Bat; 2. Pionier- Bat. Nr. 2. Feldfliegertruppe.
Sanitäts- Komp. Nr. 2 des IV. Armeekorps.
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Neben diesem Saal befindet sich die Auskunftstelle für die Lazarette Groß- Berlins und Umgegend, wohin alle diejenigen verwiesen werden, die wissen möchten, wo und in welchem Ba3arett fich der im Felde verwundete Angehörige befindet. So herricht denn ein unausgesettes Rommen und Gehen. Wir empfinden es, daß das gewaltige Drama auf den Schlacht. feldern auch in diesem Gebäude seine Wirkungen auslöst.
Dienstag, 6. Oktober 1914.
Saß bisher nichts über den Angehörigen gemeldet sei. In gegangen. Die Behörde hat in allen diesen Fällen durch ihre iegterem Falle wird den Anverwandten anheimgestellt, nach drei Außenbeamten persönlich mitteilen lassen, daß eine Ermäßibis vier Tagen wieder vorzusprechen. Und unter den Fragern gibt gung leider nicht erfolgen könne, da die Gebührentare durch es zuweilen solche, die bereits einen nahen Anverwandten ber- Gefeß festgelegt ist. Die Ermäßigung wäre daher nur durch loren, die aber noch weitere Angehörigen in Feindesland haben. ein Notgesetz des Reichstages möglich. Eigenmächtig die ErTränen quillen aus ihren Augen, uni einen seelischen Ausgleich mäßigung zu bewilligen und nachträglich Indemnität nachzu suchen für den erlittenen schmerzlichen Verlust. zusuchen, dazu will sich das Reichspostamt nicht verstehen. Es ist jedoch in den letzten Wochen weitestes Entgegenkommen bei der sofortigen Auflösung von Fernsprechanschlüssen gezeigt worden. Nur innerhalb des Berliner Fernsprechnetes sind seit dem 1. Oftober rund 10 000 Fernsprechan- schlüsse weniger, wovon beispielsweise auf das Anit Morigplag über 1000 entfallen. Bereitwilligst wird auch die Umwandlung in einen Zählapparat mit der Grundgebühr von nur 100 M. borgenommen, wobei freilich die Beibehaltung der bisherigen Nummer aus technischen Gründen nicht möglich ist. Viele Geschäftsfirmen haben von mehreren Anschlüssen nur noch einen behalten. Schlimmer daran sind die kleinen Ge schäftsleute, die nur einen Anschluß haben, diesen meist nicht aut entbehren können und nun die volle Gebühr zahlen müssen. Stundung der Gebührenzahlung wird auf Ansuchen aller dings gewährt. Die Ausfälle der Postverwaltung durch die sich stetig mehrenden Abbrüche von Leitungen dürften größer sein als die vorübergehnden Verluste, die durch Ermäßigung entstanden wären. In weiten Kreisen wird gewünscht, daß der Reichstag bei seinem Wiederzusammentritt noch nachträglich ein Ermäßigungsnotgesetz mit rückwirkender Straft erläßt. Ein tödlicher Straßenunfall
Die Freie Volksbühne in Kriegszeit. Der Gedanke, für Arbeiter regelmäßig Theater zu spielen, und dazu noch Theater der allerbesten Art, schien vor einem Menschenalter tollfühn. Daß man aber gar zu Striegszeiten für die Masse der arbeitenden Bevölkerung gute Theatervorstellun gen veranstalten fönne, hätte feinem in den Kopf gewollt, und das mag auch noch unmittelbar vor dem Ausbruch des gegen wärtigen Krieges manchem als etwas ganz unwahrscheinliches Die Verlustliste Nr. 19 der bayerischen Armee bringt erschienen sein. Die Macht der Organisation hat aber auch dieses Verluste des 1. Jäger- Bat., des 1. und des 9. Feldartillerie- Reg., Kunststück zuwege gebracht, und wir sehen jetzt die Freie Boltsder 3. Sanitätstomp. des I. Armeekorps, der 1., 2. und 3. Sanitäts- bühne trot Weltkrieg ihr fulturförderndes Werk mutig fortsegen. tomp. des II. Armeekorps und der 1. und 5. Sanitätskomp. des Kunstgenuß, zumal zu den bescheidenen Preisen, zu denen I. Reserveforps. ihn die Freie Bolfsbühne bietet, ist kein Zurus, sondern ein Kulturbedürfnis. Wer also die 1,10 Mt. monatlich aufbringen fann, um an einem Sonntagnachmittag oder an einem Abend m Monat in der Welt des schönen Scheins von der traurigen Wirtlichkeit Erholung zu suchen, der mag es sich unbedenklich leisten. Dazu kommt noch ein wichtiges soziales Montent. Auch die Künstler haben ein Recht zu leben; die alten Mitglieder der Volksbühne verdanken ihnen viele schöne Stunden, fie tun ein damit die Künstler nicht arbeitslos werden.
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Die Verlustliste Nr. 22 der sächsischen Armee bringt VerDie Verlustliste Nr. 22 der sächsischen Armee bringt VerIuste des Inf.- Reg. Nr. 133, des Res.- Inf.Reg. Nr. 133, des Inf. Reg. Nr. 181, des Garde- Reiter- Reg., des Karabinier- Neg., des 1lanen- Reg. Nr. 17, bes Res.- Feldartillerie- Reg. Nr. 23, des Feldartillerie- Reg. Nr. 68, des Pionier- Bat. Nr. 22, der leichten Funtenstation Nr. 16 und der schweren Funkenstation Nr. 25 bei der 8. Kavallerie- Division.
Frauen von Kriegsteilnehmern dürfen Berk sozialer Solidarität, wenn sie das Ihre dazu beitragen, nicht exmittiert werden.
Wiederholt haben wir im Gegensatz zu einigen Urteilen diesen Satz als Rechtsgrundsatz aus dem Notgesetz vom 4. August 1914 abgeleitet. Die Nichtigkeit unserer Darstellung bestätigte auch der Justizminister durch seine den Gerichtsvollziehern am 26. September erteilte Weisung, ein auf Räumung lautendes Urteil gegen die Ehefrau eines Kriegsteilnehmers nicht anzu nehmen, es sei denn, daß das Vollstreckungsgericht eine dahin gehende Anweisung auf Beschwerde erteilt.
Eine solche Anweisung verlangte ein Hausbefizer Berthold gegenüber der Weigerung des Gerichtsvollziehers Riese, das im Räumungsprozeß gegen die Frau eines Kriegsteilnehmers lautende Anerkenntnisurteil zu vollstrecken. Das Vollstreckungsgericht hat diesen Antrag des Hausbesikers auf dessen Kosten zurückgewiesen.
Wie sich aus dem bei den aften 13. C. 1537/14. befindlichen Mietvertrag ergibt, haben die Eheleute Dühre gemeinsam eine Wohnung im Hause des Gläubigers gemietet.
Zu diesem Zweck gilt es nicht nur der Volksbühne treu zu bleiben, sondern auch für den Ausfall an Mitgliedern, der durch den Krieg entstanden ist, nach Kräften Ersatz zu schaffen. Wer mithilft, die Volksbühne auch in Kriegszeit stark und leistungsfähig zu erhalten, tut ein gutes Werf an der ganzen Arbeiterbewegung.
Der Verband der Freien Volfsbühnen spielt im Oktober und November in folgenden Theatern: Deutsches Opernhaus( Frei schütz, Martha) Lessingtheater( Erbförster, Biliom), Deutsches Theater ( Was ihr wollt), Schillertheater Charlottenburg( Weh' dem, der lügt) und Montis Operettentheater( Minna von Barnhelm, Wenn der junge Wein blüht und Eulenbergs Hauptmann von Streith). Anfang Dezember werden die Vorstellungen im Neubau der Freien Volksbühne am Bülowplatz aufgenommen werden. Anmeldung erfolgt in den über ganz Berlin verteilten Bahlstellen oder in der Hauptgeschäftsstelle Berlin C. 25, Linienstraße 227 vart.
hat sich am gestrigen Montagvormittag gegen 7 Uhr im Norden zuVor dem Hause Müllerstraße 12 B versuchte ein Herr getragen. August Hoffmann den Hinterperron eines Straßenbahnwagens der Linie 28 während der Fahrt zu besteigen. H. glitt jedoch ab und wurde von dem Beiwagen umgestoßen. Er erlitt eine schwere Kopfwunde und innere Verlegungen, an deren Folgen er auf dem Transport nach dem Virchow- Krankenhaus starb.
Der frühere Oberbürgermeister von Görlik, Herr Büchte. mann, der mehrere Jahre in Wilmersdorf Stadtverordneter war, ist gestorben. Herr Büchtemann hat auch dem preußischen Landtag als Abgeordneter angehört.
Arbeitslosenunterstützung in Stralau.
Die Gemeindevertretung beschloß in ihrer legten Sigung folgende Unterstügungen an bedürftige Arbeitslose zu zahlen: für Ledige wöchentlich 4 M., an kinderlose Eheleute 6 M. und für Kinder unter 15 Jahren 1,75 M., über 15 Jahren 2,50 M. Den Arbeitslofen, die von einer Gewerkschaft Unterstützung bekommen, wird ein Zuschlag von 50 Broz. gewährt, bis zur Höchstgrenze von insgesamt 15 M. Die geleisteten Unterstüßungen sollen nicht als Armenunterstügung betrachtet werden. Die Gemeindevertretung nahm dann noch eine Vorlage an, die Mittel bereit stellt zur Beschaffung von Schulbüchern an bedürftige Schulkinder.- Mitgeteilt wurde noch, daß auch die Gemeinde Speisemarken ausgebe, die von der Berliner Speisewirtfchaft Lichtenberg , Neue Bahnhofstraße, gegen Verabfolgung von Mittagessen eingelöst werden.
Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich in ihrer letzten Sizung mit einer Vorlage des Magistrats, die 260 000 m. forderte zum Ankauf eines Vorrates ge
Auf die Räumungsklage ist die Ehefrau Dühre ihrem An- Die Volkskunstabende der Freien Bolfsbühne in Steg- räucherter Fleisch- und Wurstwaren. Die Vorlage wurde von den gegen den Ehemann, da er zu dem mobilen Truppenteil gehört, 3 est, 2. Gemeindeschule, Auguste- Viktoria- Allee 95/96, finden ber lebhaften Befürwortung durch den Bürgermeister gelang es nicht, erkenntnis gemäß zur Räumung verurteilt worden, während lit, Lyzeum I, Rothenburgstraße, und Reinidendorf- meisten Stadtverordneten energisch bekämpft mit der Motivierung, daß die Stadt ein zu großes Risiko dabei eingehen müßte. Trozz nichts beranlagt worden ist. Selbst wenn die Ehefrau für ihre bereits am Mittwoch, den 7. Oktober, statt. Person den Anspruch anerkannt hat und zur Räumung berdie Vorlage zur Annahme zu bringen. Eine Dringlichkeitsvorlage urteilt ist, so kann sie trotzdem als Ehefrau ihres im Felde berlangte 60 000 M. zur Anfertigung von Strümpfen, Pulswärmern An unsere Leser in den Vororten! stehenden Mannes, dem gegenüber das Verfahren unterbrochen für die im Felde stehenden Soldaten der Potsdamer Garnison . Die ist und der somit zur Benuzung der Räume weiterhin berechtigt Infolge der durch den Krieg veranlaßten Benzinsperre Arbeiten sollen von arbeitslosen Frauen und Mädchen gegen Entgelt bleibt, nicht zwangsweise aus der Wohnung entfernt werden." find die Lastwagenbesiger gezwungen, geringere Qualitäten angefertigt werden. Diese Borlage wurde angenommen. Hoffentlich werden nun endlich die Versuche von Haus- dieses Brennstoffes, die nicht vom Militärfiskus beschlagRegelung des Brotpreises in Nowawes . befizern aufhören, Familien von Kriegsteilnehmern durch nahmt sind, zum Betriebe der Autos zu verwenden. Darunter Wie in der letzten Gemeindevertretersigung mitgeteilt wurde, Räumungsandrohungen zu ängstigen. Die Drohung gegen- leidet natürlich die Maschine des Wagens und diese seht zum hat die Kriegstommission mit den Bädermeistern wegen Festlegung über der Frau eines Kriegsteilnehmers, falls Mietzahlung Leidwesen des Führers öfter aus. Auch unsere Wagen haben eines einheitlichen Preises und Gewichts des Brotes mehrmals unternicht erfolgt, würde Räumung erfolgen, fann einen durch unter dieserkalamität zu leiden. Wir bitten daher unsere Leser handelt. Das Resultat war, daß sich die Bäckermeister verpflichteten, § 253 des Strafgesetzbuches mit Gefängnisstrafe und Ehr- wegen der gestrigen Verspätung um Nachsicht. Wir sind um verlust bedrohten Erpressungsversuch darstellen. Nochmals so mehr auf die Nachsicht angewiesen, als wir auf Ersuchen möchten wir aber dringend die Ehefrauen von Kriegsteilnehmern warnen, in gegen sie von Hausbefizern gerichteten Klagen ein Anerkenntnis abzugeben. Die Rechts lage wird dadurch für sie erschwert. Es ist undenkbar, daß ein höheres preußisches Gericht anders als auf Abweisung des auf Räumung der Wohnung gerichteten Begehrs erfennt. Der Gesetzgeber hat den im Felde Stehenden nicht für Ausübung seiner Pflicht mit Ermission seiner Familie bestrafen, sondern er hat ihn und seine Familie vor Zugriffen von Gläubigern und gegen Ermissionen schüßen wollen.
Aus Groß- Berlin.
In der Auskunftsstelle über Gefallene und Verwundete.
Das rote Gebäude der Kriegsakademie, Ede Dorotheenund Neue- Wilhelm- Straße, ist jetzt täglich das Biel Tausender. Schon aus einiger Entfernung kommt dem Passanten zum Bewußtsein, daß diefer stattliche Bau in der gegenwärtigen Zeit noch besonderen Zwecken dient. An dem Marmo 1ockel des Gebäudes prangen die preußischen Verlustlisten der legion Beit, um zahlreichen Personen Einblick zu gewähren. Und im Innern der Kriegsakademie selbst hat das preußische Kriegsministerium für die Dauer des Krieges für die preußische Armee ein Zentralnach weisbureau errichtet. Es erteilt schriftliche und mündliche Aus funft über alle verwundeten, gefallenen, vermißten und in Lazaretten behandelten Personen der eigenen Armee. Viele Taufende, denen weder die bisher erschienenen Verlustlisten noch irgendein Lebenszeichen Auskunft über das Schicksal ihrer im Felde stehenden Anverwandten und Freunde gegeben, strömen daher hier zusammen, um Näheres zu erfahren. Ein am Portal hängendes Blakat verweist die um Auskunft Ersuchenden nach dem 1. Stock. Dort angelangt, betritt man einen geräumigen Saal, in dem zahlreiche Beamte die Wünsche der Fragenden entgegennehmen.
der Militärverwaltung einen unserer drei Autowagen für die Beförderung der Liebesgaben der Franzer" nach Frankreich zur Verfügung gestellt haben, wodurch wir natürlich bei vorkommenden Störungen mehr als bisher in Verlegenheit kommen. Wir sind nach wie vor bestrebt, die Zeitung pünktlich an unsere Abonnenten abzuliefern.
Hauptexpedition des Vorwärts".
das Pfund ausgebackenes Roggenbrot mit 15 Pf., Weizenbrot mit 25 Bf. zu verkaufen. Auf den Einwand eines fozialdemokratischen Bertreters, daß die Bäckermeister bei steigenden Mehlpreisen das ge gebene Versprechen sicherlich nicht halten würden oder fönnten, wurde in Aussicht gestellt, daß in diesem Falle die Bäckereien gezwungen würden, Preis und Gewicht des Brotes durch Aushang bekannt zu geben. Ein anderer Vorschlag unseres Vertreters, die Gemeinde solle wegen der zu erwartenden Preissteigerung in Mehl und Hülfenfrüchten eigene Einkäufe machen oder sich an dem gemeinsamen Be zug von Lebensmitteln der Gemeinden Groß- Berlins beteiligen, wurde von den bürgerlichen Vertretern als nicht angängig bezeichnet. Die Berliner Brotpreise beim Kriegsansbruch. Vom Gemeindevorstand wurde mitgeteilt, daß die Kriegskommission Das Statistische Amt der Stadt Berlin hat jetzt aus dem für den Ankauf von Lebensmitteln 10 000 m. bereitgestellt habe und nötigenfalls das Geld auch für diesen Zweck verwenden werde.- Monat August das Ergebnis der Brotpreisermittelungen ber- Bur Linderung der Kriegsnot in Ostpreußen bes öffentlicht. Noch Mitte Juli war aus den vorgenommenen Ver- willigte die Gemeindevertretung die Summe von 1000 m. Für wiegungen der zu diesem Zwecke in 40 Bäckereien Berlins ange- die geichnung der Kriegsanleihe sollen 60 000 m. aus fauften Backwaren der Durchschnittspreis für das Kilogramm den vorhandenen Legaten und Stiftungen entnommen werden. Roggenbrot auf 28,40 f. berechnet worden. Am 5. August Die Angehörigen derjenigen Striegsteilnehmer, die in der Ge dagegen stellte sich der berechnete Durchschnittspreis auf 33,47 Pfennig, das bedeutet gegenüber dem Preis von Mitte Juli ein Mehr von ziemlich 18 Proz. Der Rückgang, der nach dieser jähen Preissteigerung bald wieder einsette, vollzog sich langfam. Ermittelt wurde als Durchschnittspreis ant 20. August noch 33,10 Pfennig, am 2. September noch 32,14 f. Den Durchschnitt für den ganzen Monat August berechnet das Statistische Amt auf 32,95 Pf., gegenüber 29,65 Pf. für Juli dieses Jahres und 28,94 Bf. bzw. 29,09 Pf. für August und Juli vorigen Jahres. Beim Weizenbrot( Schrippen) zeigte sich eine ähnliche Breisbewegung. Nach dem Ergebnis der vorgenommenen Verwiegungen fostete durchschnittlich das Kilogramm um Mitte Juli dieses Jahres 53,09 Pf., dagegen am 5. August 59,59 Pf., reich lich 12 Broz. mehr. Der Durchschnittspreis ermäßigte sich dann bis 20. August auf 59,55 Pf., bis 2. September auf 58,23 Pf. Für den ganzen Monat August war der Durchschnitt 59,23 Pf., gegenüber 55,06 Pf. für Juli dieses Jahres und 58,89 Pf. bzw. 54,62 Pf. für August und Juli vorigen Jahres.
Frrenanstalten als Lazarette.
Die neue Frrenanstalt der Stadt Berlin in Buch, die jekt bezogen werden sollte, soll für Lazarettzwecke in Anspruch genommen werden. Der Magistrat verlangt zu diesen Bwed von der Stadtverordnetenversammlung Wittel in Höhe von 600 000 22.
meinde privatdienstrechtlich angestellt sind, zu denen auch die Gemeindearbeiter zählen, sollen an Stelle der bisher gezahlten Befol dung 100 Proz. der Staatsunterstützung erhalten.
Gesangsaufführungen bei den Verwundeten. Die Gesangsaufführungen der beiden Vereine Männerchor Dst" und Sängerchor Wedding" unter Zeitung ihres be währten Dirigenten Herrn Emil Thilo im großen Saal der Brauerei Friedrichshain wurden von den dort verpflegten Verwundeten mit lebhaftem Interesse verfolgt und mit begeistertem Beifall aufgenommen. Zum Vortrag famen„ Weihe des Gefanges"," Bu Straß burg auf der langen Brück""," Walter von der Vogelweide ", Lord Folefon" und" Süßows wilde Jagd". Mit ebenso großem Beifall wurden die von dem Nezitator Emil Sühne vom Residenz- Theater vorgetragenen Dichtungen und auch Lieder zur Laute aufgenommen. von der Lazarettverwaltung wurde den Vortragenden im Namen der Verwundeten herzlichst gedankt und um eine Wiederholung gea
beten.
Schwindlerin im Alter von 35 bis 40 Jahren, die in den Häufern
Kriegsschwindler. Für verwundete Krieger sammelt eine umhergeht und den Leuten vorspiegelt, sie sei beauftragt mit Sammlungen, deren Ertrag der Verwundetenpflege zugute fommen solle. Die Sammlerin ist gut gekleidet und tritt sehr gewandt auf. Sie findet überall Entgegenkommen, und manche hochherzige Spende fließt ihr für den guten Zwed aus mildtätiger Hand zu. Die Schindlerin suchte bisher die westlichen Vororte heim und ist jetzt bis nach Steglik gekommen. Sie ist mittelgroß und spricht sächsische
Mundart.
Liefer Ernst und zuweilen innere Wehmut spricht zu uns, wenn wir in das Antlig diefer zahlreichen, hier harrenden Menschen schauen. Das Gros der Auskunftsuchenden hat längere Beit von dem im Felde stehenden Anverwandten nichts erfahren. Die„ Neue Welt", unser Sonntagsunterhaltungsblatt, Sie wissen nicht, ob sie gefallen, verletzt oder gefangen sind. Oft ist von unsern Lesern und Leserinnen sehr vermißt worden. ist es den Beamten, die sich dem Publikum gegenüber überaus Bei der Fernsprechverwaltung Groß- Berlins sind seit Es schweben jezt Verhandlungen darüber, das Wiederhöflich und zuvorkommend erweisen, möglich, befriedigende Aus- Kriegsbeginn außerordentlich viele Gesuche um Ermäßigung erscheinen der Neuen Welt" in Bälde zu ermöglichen und fumft zu erteilen; in vielen Fällen lautet indessen die Antwort, der Fernsprechgebühren mit Rücksicht auf die Kriegslage ein- I die entstandenen Hindernisse au beseitigen.
Keine Ermäßigung der Fernsprechgebühren.