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Dazu müßte weit mehr als bisher getan werden, um deutscher   Matrosen und Infanteristen zogen singend durch die Anstrengungen verdoppeln. Gustav Hervé schreibt: Unsere Herzen den Arbeitsmartt von den zahllosen Angeboten stellungs- Stadt. Sie sahen vortrefflich aus. Auf allen Häusern find beim Falle Antwerpens dem Bersten nahe. Unser Schmerz ist loser Angestellten zu entlasten. Die Fürsorgeeinrichtungen wehte die belgische Flagge, was die Deutschen   nicht ver- mit einer demütigen und tiefen Reue gemischt, daß wir der Stadt nicht zu Hilfe tommen fonnten. ( Frankf. 8tg.") müssen ausgebaut werden, so daß auch weitere Streise von hinderten.

Angestellten daran teilhaben können. Es handelt sich in der Aus Arel wird vom 12. Oftober gemeldet: Ent- Was man in Bordeaux   glaubt. Hauptsache hier um Kräfte, die für höherstehende Arbeiten lang der gesamten holländischen Grenze wurde gestern Verwendung finden könnten, die besonders in den Post- heftig London  , 13. Dftober.( W. T. B.) Die Times" melden aus gefochten, besonders bei Bachte Bordeaux: Moerbeke  , und Gent. betrieben, wo man ja schon einen Anfang gemacht hat, und beke, Eraerde und zwischen St. Nikolas Französische Militärkreise glauben, Antwerpens Fall vers in ähnlichen Anstalten piel dazu beitragen könnten, gewisse, Die deutschen   Vorposten wurden gestern bei Moerbete und längere den Krieg. Die Deutschen   könnten den Hafen be durch den Krieg hervorgerufene Stockungen zu beseitigen, die Selzaete etwas zurückgetrieben. Aber im ganzen rücken die festigen und eine Basis für Zeppelinangriffe gegen vielleicht auch in zahlreichen Militärbureaus an Stelle von Deutschen   in der Richtung nach Gent  - Ostende   vor. Unauf- die britische Küste aus ihm machen. soldatischen Hilfskräften und von älteren, jetzt aushilfsweise hörlich ist Kanonendonner und Schnellfeuer zu vernehmen, es Englische Militärs halten die Tage der Festungen für gezählt, herangezogenen Beamten verwendet werden könnten. Endlich scheint, als ob der Rest des belgischen Heeres noch eine ver- da den gewaltigen Geschossen der deutschen   Riesengeschüße tein müffen es fann gar nicht oft genug betont werden durch ein zweifelte Hoffnung hegt, den Feind zurückzuhalten. Es kostet Festungswert widerstehen könne. Zusammenwirten von Reich, Staaten und Gemeinden auch darüber den Belgiern starte Verluste, besonders an Reiteret.

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An der

hinaus umſaſſende Einrichtungen geschaffen werden, die den Grenze entlang wimmelt es von reiterlosen Pferden, die wild Vom westlichen Kriegsschauplatz. nicht unterzubringenden Rest unterhalten, selbst wenn dazu umherlaufen und start abgemagert sind. hunderte von Millionen nötig sind, umsomehr, als ja ein Die Besehung von Gent  . Weg, sie ohne Mühe zu beschaffen, auch an dieser Stelle Amsterdam  , 13. Oktober.  ( W. Z. B.) Telegraaf schon gewiesen wurde in der Anregung einer womöglich bis London  , 13. Oftober.( W. T. B.), Times" melden: meldet aus Sas van Gent  : Die Besetzung von Sol­zu 100 Proz. gehenden Besteuerung des Kriegs- Mannschaften der Marine brigade  , die nach achttägigera e te verlief ruhig, nur gegen Abend wurden einige Schüsse gewinns der Heereslieferanten. Eine solche Wegsteuerung Abwesenheit gestern von Antwerpen   in Dover   ankamen,

Acht Tage in der Hölle.

des durch Kriegsgeschäfte erworbenen Vermögenszuwachses erzählten, ste seien acht Tage lang in der ölle gewesen. auf Leute abgegeben, welche an der Eisenbahn entlangschlichen. würde zugleich den Stampf gegen die ungerecht. Einmal seien sie zwischen belgisches und deutsches Feuer geraten Ueber den Einzug der Deutschen   in Gent   erfährt man, daß er fertigten Gehaltstürzungen sehr erleichtern. und hätten den Belgiern telephonieren müssen, das Feuer einzustellen, mit Iingendem Spiel erfolgte, nachdem die Auch die maßgebenden Stellen verschließen sich erfreulicher- Trogdem einige Leute erst seit sechs Wochen im Dienst seien, hätten Engländer die Stadt verlassen hatten. Sofort wurden das weise nicht der Notwendigkeit, daß mit aller Straft der wirt sie in den Schüßengräben unter dem Granatfeuer große Kaltblütig- Stadthaus, die Postämter und Stationen in Besitz genommen, schaftlichen Not entgegengearbeitet werden muß. Nach der feit gezeigt. Nach dem Abmarsch von Antwerpen   feien fie vierzig die Postkasse beschlagnahmt und die deutsche Flagge statt der militärischen und finanziellen Mobilmachung hat jetzt auch die Meilen bis Brügge   marschiert, von wo aus sie mit der Eisenbahn belgischen, französischen und englischen gehißt. Durch eine Nordd. An 8tg." die wirtschaftliche Mobilmachung als befördert worden seien. Proklamation wurde bekanntgemacht, daß wer wollte, Montag Programm der nächsten Zeit aufgestellt. Hoffentlich wird sie und Dienstag die Stadt verlassen dürfe, später würde keine mit allem Ernst durchgeführt, und auch so, daß Erlaubnis zur Abreise erteilt werden. Biele hundert Belgier die Massen der beschäftigungslosen Angestellten dabei nicht zu verließen die Stadt. fura tomment,

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Nach Antwerpens   Fall.

Die Anzahl der belgischen Flüchtlinge in England wird auf 40 000 geschäzt. Im Laufe der beiden letzten Tage famen allein 5000 an. Keine deutschen   Schiffe in Antwerpen  

zerstört.

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Die Deutschen   bei Oudenarde  . Amsterdam  , 12. Oktober. Telegraaf" meldet aus Sas Bremen, 13. Oktober.  ( W. T. B.) Wie die Weser   van Gent  : Ein Zeppelin ist am Sonntag über Die Lage in Antwerpen  . 3eitung" erfährt, haben die Reedereien der in Ant- Oudenarbe bemerkt worden. Er tam von Deinze   her. Amsterdam  , 13. Oftober. Die holländischen Blätter werpen fe ft gehalten geweſenen deutschen   Schiffe aus Neun Ulanen erschienen in Renair, durchsuchten den weisen nach, daß in Antwerpen   sowie in verschiedenen Vor- Brüssel durch das Reichskanzleramt die telegraphische Auf- Bahnhof und ritten in der Nichtung auf Cortryd weiter.- städten und den umliegenden Dörfern fast nichts zerstört ist. forderung erhalten, Vertreter nach Antwerpen   zu senden und 500 Deutsche   haben die Nacht in Gottegem augebracht. Sie veröffentlichen auch die Erklärung der Kommandanten von ihrem Eigentum wieder Besitzunehmen. Sie sprengten zwei Bahnbrüden in die Luft. dem Sandelsbladet" fehren ganze Rarawanen von Flücht von der Versenkung von 32 deutschen   Schiffen in Antwerpen   Die Londoner Furcht vor deutschen Luft lingen zurück und Flagen ihre ausgestandene Not. Tausende war also auch nur eine jener Tatarennachrichten, deren in deutscher   Matrosen und Infanteristen ziehen fingend durch die den letzten zwei Monaten schon sa viele widerrufen werden Stadt. Zurückkehrende Flüchtlinge bringen selbst Nahrungs­mußten! mittel mit. Ueberall herrscht Ruhe. Das Fort Braschet ist

fahrzeugen.

London  , 13. Dktober. Der Staatssekretär des Ministeriums des Innern erläßt von neuem einen Aufruf an das Londoner Publikum, in den Abend und Nachtstunden tein Licht zu brennen oder, wenn

intakt, die deutsche Fahne weht auf einigen Gebäuden. Die Die Rückkehr der Antwerpener   Bevölkerung. bies nicht angängig sein sollte, dafür zu sorgen, daß kein Lichtstrahl

Die kanadische Hilfstruppe.

Belgier   hiffen belgische Fahnen und die Deutschen   lassen sie ruhig gewähren. Auf dem Rathause von Antwerpen   weht Bon der holländischen Grenze, 13. Oktober. Die in Rosendaal   nach außen fällt. Auch die Automobile sollen lichtlos fahren, be feine Flagge, während auf dem Rathause in Braschet die bel- weilenden Antwerpener find, wie Zelegraaf" meldet, am fonders über Brücken, denn wenn das Fahrzeug über eine Brüde gische Fahne gehißt wurde. Die Deutschen   haben der Polizei Sonntagnachmittag zusammengetreten, um zu beraten, ob sie dem fährt, so tönnten sich die Lichter in der Wasseroberfläche wider noch feine Befehle gegeben und haben sie ruhig im Besitz ihrer Aufrufe des Generals v. Befeler zur Rüdfehr Folge geben sollen. spiegeln und würden einem feindlichen Luftfahrzeug so Gelegenheit Waffen gelaffen. Es kommen noch fortwährend belgische Sol. Die Mehrheit war indeffen der Meinung, dies einstweilen nicht zu bieten, die Brüde zu erspähen und durch Bombenwürfe zu zer daten über die holländische Grenze. In Cwolle fam es zu tun. Die Leute befürchten, daß jetzt die gewohnte Zufuhr von stören. einem Streit zwischen belgischen und englischen Soldaten. Lebensmitteln aufhören wird, sowie auch, daß Gas- und Wasser­Die Belgier   machben den Engländern den Vorwurf, fie allein leitung zerstört find. Andere wollen dagegen wieder nach Antwerpen  Paris  , 13. Oftober.( W. T. B.) Dem Temps" wird ang trügen an dem Unglück die Schuld. Auch in Kampen   mußten zurüd. Die niederländische Regierung ist mit der deutschen   Regie englische und belgische Soldaten getrennt werden. Ueber das rung in Verbindung getreten, um Maßregeln für die baldige Rüd- Montreal gemeldet, daß die Stärke des fanadischen Freiwilligen ganze Land hin find die Gefangenen berteilt worden. fehr ber Flüchtlinge zu vereinbaren. Unter den in Amersfoort   regiments auf vier Doppeltompagnien mit einem Radfahrertorps internierten 10 000 Belgiern befindet sich der bekannte General Jamotte festgefeßt sei. Die Stadt Duebec werde ein Panzerauto mit einem vom Antwerpener   Festungsstab. Das Rommando über die Inter- Schnellfeuergeschütz stellen. nierungen führt der holländische General Knel. Ein Teil der Eng­länder ist nach Leeuwarden   gebracht worden.

Frankf. 3tg."

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Die französische   Presse und der Fall Antwerpens  .

Feindliche Flieger über Karlsruhe  .

Starlsruhe, 2. Oktober.  ( W. Z. B.) Heute nachmittag und hente abend erschienen feindliche Flieger über der Stadt. Ein abends um 6 Uhr erschienenes Flugzeng bewegte sich langsam über den Waffen- und Munitionsfabriken und den Kasernen. Wie man erfährt, entkam der Flieger unversehrt.

Vom österreichisch  - russischen Kriegsschauplah.

Die Beschädigungen Antwerpens  . Amsterdamt, 13. Oktober.  ( B. Z. B.) Nieuws van den Dag" melden aus Breda   vom 12. Oktober: Ein Holländer, der gestern nach Antwerpen   radelte, erzählt, daß ihm die geringe Beschädigung der Stadt aufftel. Die zerstörten Häuser müßten gesucht werden. In den Docks war Ropenhagen, 18. Oftober. Der Fall Antverpens ist Gegenftand die Zahl der Schiffe auffallend. Sie fährten an den Masten lebhafter und ausführlicher Besprechungen in der ganzen franzöfifchen feine Flaggen, nur bei einigen waren amerikanische zu be- Preffe. Viele Blätter trösten sich, wie Politiken" gedrahtet wird, merten. Ganz unbeschädigt find das große Hospital, der damit, daß die Uebergabe Antwerpens   feinen Einfluß auf die mili­Königspalast, die Zentralstation und die Frauenkirche  . Beim tärische Lage haben werde. Der Matin" schreibt, die größte Be­Stadthaus sind nur an den Seitenflügeln Fenster zerbrochen. deutung des Ereignisses liege darin, daß so viele deutsche Truppen Im ganzen find nach guter Quelle nur zweihundert jetzt frei werden und an der Front gegen die Verbündeten operieren Häuser beschädigt worden. Unzutreffend ist das Gefes ihre Front bedeutend verſtärten. Dierre Socialiste" Die Oesterreicher   überschreiten den San. tönnen. sei deshalb daß Franzosen auch ihrer­seits rücht, wonach die deutsche Verwaltung Männer von 18-30 Jahren schreibt sehr pessimistisch: Wollen wir jetzt aus dem Fall Antwerpens  aufgerufen hätte, um sie arbeiten zu lassen. Ganze Karawanen die notwendige Lehre ziehen, so wird dieses Ereignis jetzt endlich Wien  , 12. Oktober, mittags.( W. T. B.) Amtlich von Flüchtlingen find bereits zurückgekehrt. Es geschieht ihnen unsere Augen öffnen und uns flar machen, daß wir weit davon ent- wird mitgeteilt: Unsere Offensive hat unter vielfachen, für tein Leid, und sie sind froh, wieder zurück zu sein. Tausende fernt find, daß das deutsche Heer geschlagen ist. Wir müssen unsere unsere Truppen durchweg siegreichen Kämpfen den Ortschaften vor Mecheln   sieht es noch immer furchtbar aus, denn| lagen hinweggeschoffen in die Stadt hinein. Auf einem der Wälle nur sehr wenige der geflohenen Einwohner sind zurückgekehrt. Auf flatterte noch die von Geschossen durchlöcherte belgische Fahne, den Straßen von Mecheln   sind schon wieder Leute zu sehen, aber Ginsam stand ein Stüd entfernt davon ein deutscher   Wachtpoften. ihre Zahl war doch noch sehr gering. An militärischer Stelle in Die belgische Besatzung ist gefangen abgeführt worden. Aber die Mecheln   erfuhren wir erst, wie es um Antwerpen   wirklich stand. von ihr geschaffenen Hindernisse, die den Zugang zur Stadt sperren Im Laufe des Vormittags hatten sich die Besaßungen aller Forts sollten, sind bei der Kürze der Zeit noch nicht weggeräumt worden. ergeben; der fürzeste Weg für unsere Fahrt zur Stadt war frei. Eine Straße fanden wir mit Drahthindernissen gesperrt, so daß Das bedeutete jedoch nur, daß wir nicht belgische Kugeln zu be- wir genötigt waren, die Befestigungen zu umfahren. Das nächste fürchten hatten. Hindernisse gab es immerhin noch zu überwinden. Tor war furchtbar verbarrifabiert; die folgende Straße war auf­Wo wir am Dienstag und Mittwoch bei den feuernden deut geriffen, mit Stacheldraht überspannt und mit großen Steinen schen schweren Kanonen gestanden hatten, war es jest öde und beworfen. Als wir mit dem schweren Wagen weiter rechts nach leer. Längst waren die Geschütze mehrere Kilometer weiter vor- einem Bugang juchten, blieben wir auf einem großen Flugplat gerückt. An mehreren Batterien tamen wir bald vorüber, deren auf dem unversehrt zivei Luftschiffhallen stehen, eine Weile im mächtige Rohre noch nach der Stadt gerichtet waren, die von ihnen Sand steden. Es begann zu dämmern, als wir abermals zwischen beschossen worden war. Vorher passierten wir den Uebergang über die Nethe, der unseren Truppen nicht geringe Schwierigkeiten be­reitet hatte. Jetzt haben die Pioniere, deren Arbeit man immer wieder von allen Truppenteilen bewundernd rühmen hört, schon eine feste Brücke über den Fluß gebaut. Reichliches, sorgsam vor­bereitetes Material für borläufigen Brückenbau brauchte nicht mehr verwendet zu werden und kann nun an anderer Stelle gute Dienste leisten.

Einzug in Antwerpen  .

Wall und Graben vor einem Baltenhindernis halten mußten. Mit Spaten und Seitengewehren wurde die Bahn freigemacht, während ein Stück weiter, aus anderer Richtung tommend, unübersehbare Truppenmengen zur Stadt zogen.

10. Oftober 1914. Als eine der stärksten Festungen der Welt wurde Antwerpen  immer wieder von den Franzosen  , Belgiern und Engländern be­zeichnet. Sie hofften, daß Antwerpen   uneinnehmbar sein werde. Schon nach kurzer Belagerung ist die mächtige Festung von den deutschen   Truppen befekt worden, und damit ist Belgien   vollständig in die Gewalt Deutschlands   gelangt, wenn auch vielleicht noch kurze Zeit im nordwestlichen Teil des Landes belgische Truppen fich halten sollten. Lange wird das bestimmt nicht der Fall sein, vielmehr ist nun mit der raschen vollständigen Offupation des ganzen Landes zu rechnen. Wenn einmal in allen Einzelheiten bekanntgegeben werden wird, wie Antwerpen   belagert und erobert wurde, so wird es ein nicht geringes Staunen geben. Auch diese Leistung wird zu den großen Heberraschungen der Kriegsgeschichte gehören. Zu Hause Endlich hatten wir die Borstadt erreicht. Geschlossen waren die in Deutschland   ist der Fall Antwerpens   freilich schon längst erwartet worden. Nach der Einnahme von Büttich und Namur  , dem sieg­meisten Häuser, wenige Bivilisten zu sehen. Hunderte von Fahnen reichen Gefecht bei Tirlemont und der Besehung Brüffels glaubte in den belgischen Farben flatterten noch. Auf den Straßen dröhnte der Marschtritt Tausender von Soldaten, an schier unendlich langen man hoffen zu dürfen, daß auch die Forts von Antwerpen   bald dem schweren deutschen   Belagerungsgeschüß erliegen würden, und die Was die großen Kanonen angerichtet hatten, die wir am Bügen von Kavallerie, Artillerie und Munitionswagen famen wir Gefangennahme der in die Festung gedrängten belgischen   Armee Dienstag und Mittwoch bei der Arbeit gesehen hatten, zeigte sich vorbei. Nur vorsichtig konnte die Fahrt vor sich gehen. Tiefe und der ihr zu Hilfe geeilten Engländer durch eine große Be- heute unseren Blicken. Es war das ärgste an Verwüstung, was Löcher haben die Granaten in das Straßenpflaster gerissen. Ab lagerungsarmee erschien bereits als etwas Selbstverständliches. wir bisher im Kriege gesehen haben. Die Straßen find von Gra- und zu ist ein Haus zertrümmert, auf ein paar Brandstellen zün In Wirklichkeit hat die Belagerung und Beschießung von Antwerpen   naten tief aufgewühlt, die Felder von ihnen förmlich gepflügt; zer- geln noch Flammen empor. Blumengeschmückt und mit Fähnchen noch nicht zwei Wochen gedauert, und eigenartig wie die Belage- schossen und verbrannt sind Hunderte von Häusern, an deren an den Helmen zogen immer neue Regimenter daher: Artillerie rung war auch die Einnahme der Festung.. Trümmern ab und zu noch ein belgisches Fähnchen weht. Hungrige auf dem Fahrdamm, Reiter auf dem einen Bürgersteig, endlose Manche Ereignisse erfährt man um so später, je näher man Schweine rannten umher, tote Kühe und Pferde, mächtig auf- Infanteriezüge auf dem anderen. Die Nacht brach herein. Dunkel ihnen ist. Am Freitag in den erften Nachmittagsstunden ging in gebläht, streckten die starren Beine in die Höhe. So ungewöhnlich heit erfüllte die Straßen, in denen der Lärm des einziehenden Jm Westen lohte eine riesige Brüssel   das Gerücht von Mund zu Mund, daß sich Antwerpen   er- groß ist die Verheerung, weil sowohl Belagerer als auch die Be- Heeres dröhnte und brandete. geben hatte. Eine einwandfreie Bestätigung war an amtlicher lagerten abwechselnd manche Orte beschossen haben. Zwischen den Feuersbrunst und warf ab und zu Lichter auf das wogende Heer Stelle um 4 Uhr nachmittags nicht zu erhalten, und eine Stunde Mauerresten müssen sich nun unsere Landsturmmänner einrichten. von Soldaten. In der breiten Hauptstraße steht das Königsschloß, von dessen später wußte man nur, daß die belgische Besatzung der Forts nicht Was aus den geflüchteten Bewohnern werden soll, ist nicht zu Balkon vor wenigen Tagen der Belgierkönig von der Bevölkerung mehr schieße und daß die belgischen und englischen Truppen die ersehen. Stadt verließen, um sich nach Frankreich   durchzuschlagen. Erst um Zum Glück sind nicht alle Antwerpener   Vororte unter Feuer der Stadt in einer Ansprache aufopferungsvolles Ausharren ge 7 Uhr ftand für uns absolut fest, daß die Stadt besetzt sei. Um genommen worden. Eine Anzahl Ortschaften find nahezu unver- fordert hat. Dunkel lag der alte Bau da. Davor hielt der General 12 Uhr schon waren die ersten deutschen   Soldaten in Antwerpen   sehrt geblieben, und dort fanden sich manche Bewohner auch schon mit seinem Stab und ließ die einziehenden Truppen vorbei defi lieren. Trommeln rasselten, Lieder erklangen, hoch ragten die einmarschiert und westlich der Stadt hatte ein heftiger Kampf be- wieder ein. gonnen, um von den flüchtenden Belgiern und Engländern mög- In riesiger Ausdehnung ziehen sich, dicht hintereinander seidenen Fahnen der Regimenter und brausende Hurrarufe erfüllten lichst viele abzufangen. Sonnabend nachmittag würde der große liegend, vor Antwerpen   die sogenannten Innenforts hin. Sie sind die Luft. Dabei waren nur undeutlich die Kolonnen zu sehen, denn Staunend standen die Einzug unserer Truppen in die Stadt erfolgen. wenig beschossen worden, nur an wenigen Stellen waren die tiefen teine Laterne brannte auf der Straße. Spuren eingeschlagener Granaten zu sehen. Man hat über diese Antwerpener   Einwohner, von denen viele nicht geflohen sind, und für die Berteidigung der Festung nur noch wenig bedeutsamen An- sahen diesem ebenso feffelnden wie grandiosen Schauspiel au

Dazu führte uns das Automobil von Brüssel   in schneller Fahrt hinaus auf zum Teil schon bekanntem Wege, In den zerschoffenen