Sa« erreicht. Der Eutsatz der Festung PrzemySl istvollzogen. Nördlich und südlich der Festung werdeu dieReste der feindlichen Einschließungsarmee angegriffen.I a r o s l a u und L e z a j S k sind in unserem Besitz. BonSieniawa geht ein starker Feind zurück. OestlichC h y g r o w schreitet unser Angriff gleichfalls fort. InRussisch-Poleu wurden alle Versuche starker russischerStreitkräfte, die Weichsel südlich von Iwaugorod aus zuüberschreiten, abgeschlagen.Der Stellvertreter des Ehefs des GeneralstabeSvon Hoefcr, Generalmajor.die Riefenfthlacht im(dsten.London, 13. Oktober.<W. T. B.). Morning Post" meldetaus Petersburg: Hier werden augenblicklich die Kriegsopera-tionen in Rustland völlig geheim gehalten. Die Heere konzentrierensich zu einer R i e s e n s ch l a ch t, die an Umfang alles übertreffenwird, was man bisher gekannt hat. Es wird wahrscheinlich nocheine Woche dauern, bis man Nachrichten von Bedeutung er-warten kann.Einberufung ües ruMchen Lanöfturms.Nach einer Mitteilung der„Retsch" vom 4. Oktober sind«t Moskau die Angehörigen des Land st ur ms erster Klassefür die Jahre 1909—1913 einberufen. Als erster Tag derMobilisation ist der 3. Oktober angesetzt.Der Seekrieg.Vampfer mit ruffisther Zracht aufgebracht.Stettin, 12. Oktober.(28. T. 23.) Die.Stettiner NeuestenAachrichten" melden: Unter der Führung deutscher Marinemann-fchaften kamen gestern abend in Swinemünde an die Dampfer�Belle Jle"(Kristiania),„Grimdon"(Gefle) und„Fingal"(Karls-hanm), olle drei von Schweden und Rutzland mit Holzfracht nachLondon bezw. GrimSby bestimmt. Die Dampfer wurden vondeutschen Torpedobooten bei Falsterbo angehalten. Während derErgangenen Nacht wurde ferner der Dampfer.Louise"(VereinigteDanipsschiffggeselischaft Kopenhagen) mit Gütern und Proviant nachAuhland bestimmt, in Swinemünde eingebracht. Endlich sind heutefrüh in Begleitung eine? deutschen Torpedobootes in Swinemünde�gekommen die Dampfer.Fore"(Gothenburg) und.Anton"(Schweden) mit Holz von Rusiland nach England bestimmt.Kriegsbekanntmachungen.Das Photographieren im Felde.Berlin, 13. Oktober.(W.T.B.) Das Photo graphlerenauf dem Kriegsschauplatz und in den von den deutschenGruppen besetzten Gebieten ist nur mit Genehmigung desI�hefs des General st abs des Feldheeres und auf Grund»er besonderen von ihm erlassenen Bestimmungen gestattet. Gesucheum Zulassung sind an die Presseabteilung deS stellver«tretenden Generalstabes der Armee zu richten. Zur Aufnahme�nematographischer Bilder ist eine besondere Erlaub-UsS erforderlich. Photographische und kinematographische Aufnahmen»Ursen erst dann vervielfältigt, verbreitet oder veröffentlicht werden,wenn sie der militärischen Zensur zur Prüfung vorgelegen haben�u» von ihr freigegeben sind. Die Tätigkeit von Photographen und�richterstattern ohne Ausweis des GeneralstabeS ist verboten.Parlamentskämpfe in Japan.Rom, 13. Oktober.(T. N.) Nach einer französischen Meldungw>S Aokohama spielen sich gegenwärtig im japanischen Parlamemrrbillerle Kämpfe ab. Die konservative Partei bekämpft lebhast diePolitik der Regierung. Marschall I a m a g ata unterstützt dieOpposition. Die alte Militärpartei tritt für eine A u S-Ahnung der kriegerischen Operationen ein.persische Stämme gegen die Russen.Konstantinopcl» 13. Oktober.(23. T. SS.).Jkdam" erfährt� unterrichteter Seite, datz die persisch-kurdischenStämme bereits den dritten Angriff auf die Russen�uternommen hätten, wobei diese geschlagen wurden. Die Kurden"obertett zwei Kanonen und nahmen drei Offiziere gefangen. Un-Gefahr so russische Soldaten fielen. Die Stadt Urmia, inwelche die geschlagenen russischen Truppenabteilungen flüchteten.voll von Verwundeten. Die Kurden sollen sich Urmia bis auföwci Wegstunden genähert haben.5od ües früheren fozialüemokratifchendumaabgeorüneten Malinowstp.Der frühere sozialdemokratische Dumaabgeordnete Mali-in? � � k tj, dessen Mandatsniederlegung im verflossenen Früh-großes Aufsehen erregte, ist, laut der„Retsch" in einer derchlachten an der russischen Grenze gefallen.Die gefangenen Geistlichen.Berlin, 13. Oktober. Nichtamtlich.<28. T. 23.) Während ineutschland die G» i st l i ch e n im Felde, soweit sie nicht alS Militär-l�lsorger Anstellung finden, im allgemeinen in der K r a n k e n-fj[,c 2 e verwendet werden, müssen bekanntlich die fr a n z ö si sch ene i st l j ch x n als einfache Soldaten in den Reihen desveeres mit der Waffe kämpfen. Viele°->>°n bereit«fwfereninWaffe kämpfen. Viele von ihnen sind infolgein deutsche Gefangenschaft geraten und ingrossen Gefangenenlagern untergebracht. Mit der Bitte,� Los dieser Geistlichen zu erleichtern, wandle sich dertzbischifl„an Köln. Kardmal v. Hartmann, mit einer Thron-'"gäbe an Seine Majestät den Kaiser. Wie wir hören, hat Seine. �lestät der Kaner in hochherziger Weise dieser Bitte stattgegebenUnd«che»zu genehmigen geruht, vass die gefangenen französischen Geist-' wie Offiziere bebandelt werden.politische Uebersicht.Kein Mitleid mit den Belgiern!WWWWWWW> Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schloß ihre michuns wiedergegebenen Mitteilungen über die belgischenAbmachungen mit England mit den Worten:�..Sie(die Mitteilungen) mögen dem belgischen Volk died'Ugen öffnen wem es die Kalastrovhe zu danken bat. die jetztüber das unglückliche Land hereingebrochen ist."„, Aehnlich ließ sich der„Berliner Lokalauzeiger" ver-«ehvien:„Noch zittert die Freude über den schnellen Fall Antwerpenssn unseren Herzen nach, aber unsere Gefühle gegen den unter-wgenen Feind haben sich gewandelt. Kein Zweifel, anfangs, als»>e belgischen Franktireurs wild wider uns aufbegehrten, er-Mte uns gripimer Zorn, jetzt ist an seine Stelle lediglichMitleid getreten."Dies« Aeußerungen, die ein gewisses Mitleidklingen lassen, haben das Mißfallen einigerBlätter erregt. Sie polemisieren aufs heftigste dagegen,unbekümmert um den„Burgfrieden".Die„T ä g l. Rundschau" bemerkt zu den Wortendes„Lokalanzeigers":„Wir zitieren das nur, um dagegen zu protestieren, daßjemand schon jetzt den Versuch macht, anstatt der deutschen Sachegegen Belgien die belgische Sache gegen Deutschland zu führen.Das wäre ein neuer Quertreibereiversuch bedenk-lichster Art. Die Nation muß sich dergleichenan der Schwelle verbitten.... Man verschone unsmit derartigen lamentablen MitleidSartikelchen. Wir habenanderes, Wichtigeres vor uns und noch keine Zeit, dasselb st bereitete Los Belgiens zu bejammern."Die„P o st" nennt die Ausführungen des offiziösenBlattes eines„F l a u m a ch e r e i": siv scheint gerade in demkleinen Belgien den Hauptfeind zu erblichen: denn sie schrieb:„Gerade den Belgiern gegenüber wäre jede Nachsicht undüberzarte Rücksichtnahme gründlich verfehlt. Sie haben die ge-botene Friedenshand mit Hohngespött zurückgewiesen, so mögensie nun auch die Stärke unserer Faust fühlen. Esfehlt merkwürdigerweise hierzulande ja nicht an Versuchen, dieBelgier jetzt nach dem Fall Antwerpens möglichst weiß zuwaschen...Und dann wieder:„Großmut ist eine schöne Eigenschaft und wir Deutschedürfen sagen, daß sie uns ivahrlich nicht fremd ist. Aber esgibt eine Grossmut am falschen Ort und zur falschen Stunde.Sie heißt einfach: die Schwäche. Oder: der Rückfall indie Schwäche. Und diesen Rückfall, vor dem uns Gott bewahrenmöge, planmäßig berbeizuführen, erscheint uns als ein Ver-brechen am eignen Volk. Die Stunde der deutschenGroßmut für Belgien hat noch nicht geschlagen. Noch ist daSLand nicht völlig in unserm Besitz...."Wir wissen, daß die Empfindungen des deut-schen Volkes, in dessen Namen zu sprechen jeneBlätter wohl nicht bevollmächtigt sind, in diesem Falleweit mehr mit den Aeußerungen der Regierungs presseals mit den aufgeregten Artikeln der„Post" und„Rundschau"übereinstimmen._Reichstagswahle« ohne Kampf.Für die Reichstagsersatzwahl in Mannheim, die, wie be«reitS berichtet, auf den 17. November angesetzt ist, hat der Wahl-kreiSausschuß der Nationalliberalen beschloffen:„Den Zeitumständen entsprechend, nimmt die nationalliberalePartei des 11. badischen ReichStagswahlkreiseS von der Ausstellungeiner Kandidatur für die Ersatzwahl am 17. November Abstand.Sie nimmt an, daß die sozialdemokratische Partei im WahlkreiseHeidelberg-Eberbach ebenso verfahren wird."Auch für die ReichStagSersatzwahl in Aurich-�ittmund,die durch daS Ableben des nationalliberalen Abgeoroneten Semlernötig wird, hat am Sonntag in Wilhelmshaven eine zahlreich be-suchte Vertrauensmännerversammlung der Fortschrittlichen Volks-Partei nach der.Freisinnigen Zeitung' einstimmig beschloffen, inRücksicht auf den Krieg von der Aufstellung eine? eigenen Kandidatenabzusehen. Von nationalliberaler Seite ist bekanntlich Dr. Strese-mann als Kandidat aufgestellt worden, dessen Wahl somit ge-sichert ist.Beschwerde der Stadt Chemnitz über die Feldpost.Auch der Rat der Stadt Chemnitz hat jetzt beschlossen,infolge der Klagen, die die Bürgerschaft über die Mängel bei derFeldpost führt, den Reichskanzler und den Staatssekretär des Reichs-postamlS dringend um Abhilfe zu bitten.Der Prozest gegen Prineip.Sarajewo, 12. Oktober.(W. T. B.) Prozeß gegenPrincip und Genossen. In einer von der hiesigenStaatsanwaltschaft verfaßten Anklageschrift wird dieAnklage gegen Princip und Genossen, insgesamt 22 Per-sonen, wegen Hochverrats erhoben und gegen weiteredrei Personen wegen des Verbrechens der Mitw i s s e r s ch a f t und der Verheimlichung von Waffen,die für das Attentat bestimmt waren. Die Anklag«schrist behandelt ausführlich die Entstehungsgeschichte der inBelgrad von den Organen der Narodna Odbrana angezettelten Verschwörung, schildert eingehend die Reise derVerschwörer und die Einschmuggelung von Waffen undBomben nach Bosnien, ferner, wie die Verschwörer in Sarwjewo Mittäter warben, wie sie die Waffen unter sich ve«teilten und sich zur Ausführung des Attentats auf denStraßen aufstellten. Princip gestand in der Untersuchungein, daß er mit dem zweiten Schuß den Landeschef P o-tiorek töten wollte, jedoch die Gemahlin deS ErzherzogsFranz Ferdinand traf. Zum Schluß ergeht sich die Anklage-schrift ausführlich über die Motive des Attentats. Sieschildert das irredentistische Treiben der großserbischenKreise in Belgrad, die bis zum k ö n i gI i ch e n Hof hinaufreichten, die systematische Wühlarbeitgegen Ocsterrcich-Ungarn und das habsburgische Herrscher-haus in Serbien. Kroatien und Bosnien, die den einzigenZweck hatte, Kroatien, Dalmattcn, Jstrien, Bosnien und dieHerzegowina sowie die von Serben bewohnten südungarischenProvinzen von der Monarchie loszureißen und Serbien an-zugtiedern. Die Verschwörer Princip, Grabez und Cabrino-vics gestanden ein, daß sie in Belgrad den Haß gegen dieMonarchie und die großserbische Gesinnung eingesogen unddie politische Vereinigung aller Südslawen im Sinne hatten,und daß der Zerfall Oesterreich-Ungarns und dasErstehen eines großserbischen Reiches ihr politi-sches Ideal gewesen sei. Im Dienste dieses Ideals hätten sieden Plan zu dem Mordanschlag gegen Erzherzog FranzFerdinand gefaßt und schließlich verwirklicht.Die Verhandlung des Prozesses gegen die AttentäterPrincip und Genossen wird öffentlich geführt. AußerPrincip sind 24 Mitangeklagte auf der Anklagcbauk erschienen.Der Mitangeklagte Mohammed Mehmed Basio ist nachMontenegro entwichen, wo er von den Behörden verhaftet,jedoch aus dem Gefängnis in Niksio entflohen sein soll. SeinAufenthalt ist unbekannt. Nach Verlesung der Anklageschriftwurden Nedjeljko und Cabrinovics vernommen.Scrajewo, 13. Oktober.(W. T. B.) Prozeß Principund Genossen. Angeklagter Cabrinowic gestand im Verhörzu, anfangs sozialistischen und anarchistischen Ideen gehuldigt zuHadem Später, als er in Belgrad mit dem serbischen MajorVasic in Berührung gekommen sei, habe sich in ihm ein Umschwungzum serbischen Nationalismus vorbereitet. Nachdem er aus hersozialistischen Gruppe des Blattes„Glas Slobode" hinausgedrängtworden sei, habe er sich nach Belgrad begeben, wo er ein über-zeugter serbischer Nationalist geworden sei. Das Ziel, das er sichvorgesetzt habe, sei die gewaltsame LoSreißung der süd-slawischen Länder von der österreichisch-unga-rischen Monarchie und deren Vereinigung mit Serbien ge-tveien. Er sei zum erstenmal auf den Gedanken gekommen, FranzFerdinand zu ermorden, als ihm ein Zeitungsausschnittzugesandt wurde, auf dem stand, daß der Thronsolger nach Sera-durch- s fetvv kommen werbe. Diese Nachricht habe er«mch Princip«»>' geteilt, der ihm zugeredet habe, gemeinsam mit ihm den Anschlagauszuführen. Cabrinowic sei hauptsächlich darum darauf eingc-gangen, weil in Belgrad allgemein behauptet worden war, derThronfolger sei der Führer der Kriegspartei, die Serbien erobernwolle. Der Angeklagte gestand, gewußt zu haben, daß der VereinNarodna Obrana den grotzserbischen Tendenzen diente. Principhabe ihm mit dem Beamten der serbischen Eisenbahnen Ciganowicbekanntgemacht, der ihnen Waffen und Bomben liefern sollte.Ciganowic habe jedoch erklärt, er habe selbst keine Mittel, umBrowningpistolen anzuschaffen und werde sie deshalb an MajorTankosic weisen.Inzwischen hätten Prineip und Cabrinowic auch Grabez fücihr Vorhaben gewonnen. Grabez sei zu Tankosic gegangen, derihn gefragt hätte, ob sie entschlossen seien, den Anschlag auszu-führen, worauf sie von Ciganowic vier Revolver erhalten hätten.Ciganowic habe auch Grabez und Princip im Schießen unter-richtet. Vor seiner Reise nach Bosnien habe ihnen Ciganowicsechs Bomben und Chankali übergeben. Beim Abschied habe erPrincip ein Schreiben an den serbischen Major Popovic in Scha-batz übergeben. Bon diesem seien sie empfangen und sodannmit falschen Legitimationen auf der Bahn nach Loznitza befördertworden. Hier habe sie der Grenzhauptmann Proanovic emp-fangen und Princip und Grabez dem serbischen FinanzaufseherGrbic zur Beförderung über die bosnische Grenze übergeben.In Tuzla sei Cabrinowic mit Princip und Grabez zusammen-gekommen und dann mit ihnen nach Serajewo weitergefahren.In Serajewo habe Tanilo Jlic alle Verschworenen zusammen-gebracht und Waffen und Cyankali unter sie verteilt. Der Angc-klagte gestand zu, daß er gegen das Automobil des Thronfolgerseine Bombe geworfen habe, in der Zlbsicht. diesen zu töten. Ergab auch an, daß er im Monat April durch den Direktor einerDruckerei Civojin Dacic dem serbischen KronprinzenAlexander vorgestellt wurde und � mit ihm gesprochenhabe. Den Inhalt des Gespräches wollte jedoch der Angeklagtenicht verraten._Aus der holländischen Kammer.Amsterdam, 9. Oktober.(Eig. Ber.) In der heutigen Kammer-sitzung bracht« die Regierung den Entwurf über den zweiten ausser«ordentlichen Kredit von 50 Millionen Gulden ein. Unsere Parteigenossen haben für ihn gestimmt, wie schon für den ersten. In derPartei haben sich da und dort Stimmen geltend gemacht, als obdamit die bisherige Stellung zum Militarismus preisgegeben wordensei. Nicht nur bei der.S. D. P.", sondern besonders in einigenländlichen Gegenden, wo der Sozialismus einen merklich sentimen-talen Einschlag hat, ist Kritik geübt worden. Indes hat die über-grosse Mehrheit der Genossen der Taktik der Fraktion zugestimmt,die nicht nur die in der gegebenen Zeit für Holland dringendeWehrfähigkeit der Nation, sondern auch ein SRinimum vonVersorgung den Familien der Einberufenen und den vonder furchtbaren Arbeitslosigkeit Betroffenen sicherte. Für dieheutige Verhandlung hatte die sozialistische Fraktion nur eine Anzahlvon Beschwerden reserviert, die Genosse T er L a a n vertrat. Siebeirasen u. a. das Verhalten der militärischen Autoritäten gegenüberder sozialistischen Propaganda, die jetzt im Heer sehr lebhaft ist. undspeziell das von manchen Offizieren verfügte Verbot des„Het Volk"in den Militärlagern. Ter Laan sagte: Jetzt ist das ganze Volkunter die Waffen gekommen. Wie kann man erwachsenen Leutenverbieten, ein Blatt,' an das sie gewöhnt sind, zu lesen. Der Kriegs-minister, Herr BooSboorn antwortete:„Ich halte das Verbot,.Het Volk" zu lesen, für w i d e r s i n n i g, wie jede Beschränkungder Gewissensfreiheit. Andererseits gebe ich jedem Kommandanten dasRecht, aus Lokalen, wo er den Befehl führt. Schriften zu verweisen."Der Minister meinte dann, es könne sich doch höchstens um vereinzelteFälle handeln. Er sehe keinen Grund, in bezug auf dieLektüre der Soldaten jetzt andere Richtlinien zu verfolgen als in ge-wöhnlichen Zeilen.— Ter Laan replizierte: Gerade in gelvöhnlichcnZeiten besteht bei den militärischen Slutoritäten die Steigung, sozia-Itstische Blätter, ja selbst wissenschaftliche Schriften zu verbieten.Jetzt ist aber da? Uebel ärger, eben weil das Volk selbst unter denWaffen ist. Man verhindert selbst Gewerlschaftsmitglieder. die Ver-sammlungen ihrer Verbände zu besuchen, wo über ihre Interessengesprochen wird.(Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auslage.)Essad Pascha, Herr von Albanien.Athen, 12. Oktober.(Meldung der Agence d�thKneS.)Essad Pascha ist zum Präsidenten der Regie-r u n g von Albanien und zum Oberbefehlshaber er-nannt worden._Letzte Nachrichten.Niederlage der russischen Belagerungsarmeevor PrzemySl.Wien, 13. November, mittags.(W. T. B.) Amtlichwird verlautbart: Gestern schlugen unsere gegen P rz e m h S lanrückenden Kräfte, unterstützt durch einen Ausfall derBesatzung, die Einschließungstruppen derart zurück, daßsich der Feind jetzt nur mehr vor der Ostfront der Festunghält. Bei seinem Rückzüge stürzten mehrere KricgSbrückennächst Sosnica ein. Viele Russen ertranken imSan. Der Kampf östlich C h y r o w dauert noch an. EineKosakendivision wurde von unserer Kavallerie gegen Troho-byoz geworfen. In den durch sehr ungünstige Witterungund schlechte Wegeverhältnisse außerordentlich erschwertenMärschen und Kämpfen der letzten Wochen hat sich dieLeistungsfähigkeit unserer braven Truppen glänzend bewährt.Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeSvon H o e f e r, Generalmajor.Die Wirkung von Antwerpens Fall auf England.Amsterdam, 13. Oktober.(W. T. B.)„Telegraaf"meldet aus London: Der Flottenkorrespondent der„Times" schreibt: Der Fall Antwerpens läßt na-türlich gewisse maritime Fragen auftauchen, aber wirbrauchen uns nicht unnötige Sorgen zu machen. Die man»time Lage wird nicht im mindesten geändert. Antwerpenkann nicht die Operationsbasis gegen Eng-land werden, solange Deutschland die Rechte neutralerVölker achtet.Der Verfasser erörtert sodann den Einfluß der Er-eig nisse auf den Handel. Der Luftkrieg und dieBlockade der Unterscheide würden den holländisck�n Handeltreffen. Wir wollen— so heißt es � nicht angreifen. JederSchritt in diesem Sinne würde als äußerste Maßregel be-handelt werden.Ein amtliches Commnnigne der englischenAdmiralität besagt, daß der englische Fliegerpark, be-schützt durch gepanzerte Automobile, sicher zu seiner Basiszurückkehrte. Daß es für deutsche Flieger möglichwäre. Fahrten von Antwerpen zu machen, beweise noch nicht,daß sie die englische Küste erreichen könnten. Sie würdenCalais, aber nicht Dover erreichen können. Zum min-besten könnten sie nicht mit Sicherheit zurückkehren. FürZeppelinluftschiffe seien Hallen nötig und eine Zepellinhallein Antwerpen sei nicht sicherer als die in Düsseldorf.Der Nachfolger FerrataS.Rom, 13. Oktober.(W. T. B.) Kardinal Pietro GaSparriist zum Staatssekretär des Heiligen Stuhls ernannt worden.