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Mr. 282. 31. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Ein bureaukratischer Geniestreich

Aus Groß- Berlin.

Donnerstag, 15. Oktober 1914.

Vor einigen Tagen brannte die Lehndorfer Com die Behndorfer Com Berliner Verkehr im ersten Kriegs- mittags), im Handel mit Back- und Konditorwaren und im

monat.

Ausnahmen hiervon sind zugelassen in den Zeitungsspedi­tionen( 4 bis 9 Uhr vormittags) und, soweit der Gewerbe­betrieb in offenen Verkaufsstellen stattfindet, im Milchhandel: ( bon 5 bis 10 Uhr vormittags und von 12 bis 2 Uhr nach­Roggenmühle, hart an der Grenze des Stadtgebiets Handel mit Fleisch und Wurst, mit Vorkoftware nund Roheis bon Braunschweig gelegen, zu einem großen Teile nieder. ( 5 bis 10 Uhr vormittags), im Handel mit Kolonialwaren, Die in einem Getreidespeicher lagernden Vorräte, zirka Aus der Verkehrsstatistik Berlins teilt jezt das Berliner mit Tabat und Bigarren, mit Bier und Wein( von 8 bis 50.000 Bentner Roggen, wurden ein Raub der Flam- Statistische Amt die Ergebnisse für den Monat August mit. 10 Uhr vormittags). Ausnahmen für die Beschäftigung von men. In der jetzigen Beit der Not ein schwerer Verlust an m ganzen hatten gegenüber demselben Monat des Vorjahres Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern find ferner im Blumen­die Hoch- und Untergrundbahn, die Straßenbahnen der ver- handel, im ambulanten Milchhandel, in Molkereien und im der Ernährung des Volkes. Ein Verlust, der um so schlimmer schiedenen Gesellschaften und die Omnibuslinien eine beträcht- Brauereigewerbe zugelaffen worden. ist, als es wahrscheinlich möglich gewesen wäre, die Getreide- liche Minderung der beförderten Personen und dement­Am 2. Weihnachstage finden die allgemeinen Vorschriften borräte zu retten, wenn genügende und schnelle Löschhilfe am sprechend der Betriebseinnahmen. Noch viel stärker wurde über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe Anwendung, wie Brandplaße zugegen gewesen wäre. Aber die ausreichende aber die Zahl der geleistteten Wagenkilometer verringert. Die fie an den gewöhnlichen Sonntagen gelten. Löschhilfe war nicht zur Stelle, weil, wie unser Braunschweiger weitgehende Einschränkung des Betriebes Parteiblatt meldet, die Braunschweiger Berufsfeuerwehr an- ermöglichte eine mehr als reichliche Ausnuzung gesichts des Brandes an der Grenze umgekehrt war, des im Betrieb verbliebenen Wagenmate. da sie keine Erlaubnis zum Ueberschreiten der Grenze hatte. rials und führte zu der argen Wagenüberfüllung, die wir Lieber ließ man eine Unmenge des wichtigsten Nahrungs- ia alle samt dem Personal durchgemacht haben und noch jezt mittels in Flammen aufgehen, ehe man gegen die rückstän- täglich durchmachen müssen. digen Bestimmungen des bureaukratischen Stadtregiments

berſtieß!

Ueber den fast unglaublichen Vorgang berichtete am legten Sonnabend in einer Generalversammlung der Aftio­näre der Roggenmühle der Leiter des Unternehmens, Wir entnehmen seinem Bericht die

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Kaufleute im Kommunaldienst.

rücksichtigung finden.

Ein Unikum.

In welch verkehrter Weise sich in dem Kopf eines Hausbesitzers

Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin teilt mit, daß seit dem ausbruch des Krieges zur Dedung des Bedarfes an Hilfskräften in den Steuerfassen und in den Arbeitslosen Fürsorgestellen zur Auf­nahme der Unterstüßungsanträge und zur Auszahlung der Unter­Ein paar Zahlen aus dem August 1914 seien hier wieder- stügungen, sowie in anderen städtischen Bureaus im ganzen über gegeben, wobei wir diejenigen aus demselben Monat von 500 ftellungslose Kaufleute als Bureaugehilfen eingestellt worden 1913 in Klammern beifügen. Die Große Berliner Straßen- find. Der Bedarf an Hilfskräften und auch an Hilfsdienern und bahn leistete 6 453 537( 8 631 939) Wagentilometer, beförderte Hilfsstadtiergeanten ist vollständig gedeckt. 33 175 545( 38 159 248) Bersonen, vereinnahmte 3261 254 großen Anzahl von Bewerbungen, welche noch vorliegen und nicht ( 3 647 969) M. Pro Wagentilometer wurden befördert 5,1 mehr berücksichtigt werden können, ist es nicht möglich, den einzelnen Direktor Arnhold. ( 4,4) Personen, vereinnahmt 50,5( 42,3) Pf. Die Berlin Bewerber besonders zu bescheiden. Neue Gesuche können keine Be­folgenden Ausführungen: Charlottenburger Straßenbahn hatte troß weitgehender Kriegsheim für Schwestern. Um 7 Uhr 10 Minuten meldete ich der Berufsfeuerwehr in Herabdrückung der Wagenkilometerzahl jogar noch eine Braunschweig Großfeuer und zwar dergestalt, daß der neu- Mehrung der beförderten Personen und der Einnahmen. Sie Der Polizeipräsident teilt mit: erbaute große Getreidespeicher der Braunschweiger Roggenmühle leiſttete 651 841( 814 168) Wagenkilometer, Wagenkilometer, beförderte Das nach Ausbruch des Krieges durch den Baterländi A.-G. in Lehndorf an der Hildesheimer Straße in Gefahr stehe, ( 2 959 458) Personen, bereinnahmte 346 799 schen Frauenverein( Hauptverein) gegründete ,,, Kriegsheim möglicherweise auch sogar das ganze Mühlenetablissement ein Opfer( 306 838) M., d. h. pro Wagenkilometer 5,1( 3,6) Personen, für Schwestern". Tiergartenstraße 28, ist nach mir gewordenen des Feuers werden tönnte. Der Beamte der städtischen Berufs- 53,2( 37,7) Pf. Die Westliche Vorortbahn und die Südliche Mitteilungen bisher nur wenig in Anspruch genommen wor­feuerwehr lehnte es jedoch ab, die Berufsfeuerwehr Vorortbahn hatten bei beträchtlicher Verringerung der den. Es scheint diese Einrichtung noch nicht genügend be­nach der Brandstelle ausrüden zu lassen, weil Wagentilometerzahl eine nur mäßige Minderung der beför kannt zu sein. Das Kriegsheim soll dazu dienen, Schwestern, strenger Befehl vorliege, daß man über die derten Personen und sogar noch eine kleine Mehrung der Ein- die fich in Ausübung ihres Berufs vorübergehend z. B. bei Stadtgrenze nicht herausgehen dürfe. Der Beamte nahmen. Das Ergebnis ist für die Weſtliche Vorortbahn Verwundetentransporten in Berlin aufhalten, völlig unent­gab mir zur Antwort, daß die Lehndorfer Mühle auf Lehndorfer 811 767( 1 004 972) Wagentilometer, 3 795 719( 3 892 209) geltlich Unterkunft und Verpflegung zu gewähren. Flur liege und somit für die städtische Berufsfeuerwehr nicht in Personen, 407 387( 406 252) M., für die Südliche Vorortbahn Frage täme... 279 569( 335 345) Wagenkilometer, 928 769( 955 604) Per­fonen, 96 620( 91 614) Mr. Bei den Einnahmeziffern wolle man beachten, daß für die drei der Großen" angegliederten Geſellſchaften nicht der einheitliche Behnpfennigtarif gilt. bie Welt widerspiegelt, davon legt der nachstehende Brief des u berücksichtigen ist auch, daß überall in der Zahl der be- Tischlermeisters A. Behrendt, Eigentümer des Hauses Reichenb. rger. förderten Personen ein rechnungsmäßig festgestellter Anteil ftraße 42, Beugnis ab. In seinem Hause wohnt u. a. eine Witwe, der Abonnenten stedt. In der Wagentilometerzahl find die 28 Mt. monatliche Armenunterstützung bezieht. Drei Söhne immer die Leistungen der Motorwagen und der Beiwagen ber Witwe hatten sie bislang etwas unterstützt, können das aber nicht mehr, weil sie im Felde stehen. Diese Frau erhielt von ihrem zusammengefaßt. Hauswirt folgenden Brief, den wir orthographisch getreu wieder­" Berlin , den 12. Oftober 1914. geben: Sie vergessen mir die Miete zahlen zu wollen, und gegen mir den bösen Willen zeigen. Sollten Sie darauf fußen, mir diese schuldig zu bleiben, dann ruhe ich nicht eher, bis Ihnen die Hälfte der Unterstübung genommen wird, ich stelle Ihnen die Frage, was denken Sie denn, wer die Untera stübungen zahlt, oder wovon?? Ich will Ihnen dies verraten, von den Hausbesizern ihr Vermögen werden Sie unterstüßt, oder meinen Sie vielleicht von den von Ihnen bezahlten Steuern oder bom Bürgermeister? Der bekommt auch Gehalt, nur durch die Bürgerschaft leistende Steuern. Ich hätte Sie nicht gekündigt, da Sie mir aber gute ruhige Mieter aus dem Hause graulen wollen, so ist dies nur möglich, wenn Sie die Etage verlassen, damit die Heße und Zank ein Ende hat. Ich hätte Ihnen nicht so viel Gift zugetraut, und hatte ständig Mitleid, aber wo ich Ihnen gesagt, Sie sollen sich ruhig verhalten, dies doch nicht ge= tan haben, so bleibt nichts weiter übrig als raus, oder laffe Un ruhstifter durch Polizei abholen.

Auf mein wiederholtes und bringendes Bitten angesichts der ungeheuren Gefahren, der Braunschweiger Roggenmühle die Lösch hilfe nicht zu versagen, erhielt ich von dem Beamten der Feuer­wehr schließlich die Antwort, ich müßte mich an den Magistrat wenden. Ich rief sofort den Stadtmagistrat an, doch war bort felbst vermutlich nur ein Bote anwesend, und ich erhielt die Antwort, der Herr Oberbürgermeister sei nicht mehr da. Bei ber weiteren telephonischen Anfrage in der Privatwohnung fonnte ich den Herrn Oberbürgermeister ebenfalls nicht erreichen. Ich rief daraufhin wiederum die Feuerwehr an, schilderte ihr, daß ich den Herrn Oberbürgermeister nicht erreichen tönne, und bat zu wiederholten Malen bringend, sofort Feuerhilfe zu fenden und vor allen Dingen eine Dampfiptige abzu­fenden. Auch das zweite Mal tourbe die Bitte ab geschlagen, unter den gleichen Vorwänden wie zuerst. Mittlerweile war Herr Bankdirektor Hoffmann, welchen ich eben­falls sofort telephonisch von dem ausgebrochenem Brande ber­ständigte, ebenfalls bei der Berufsfeuerwehr mit seinem Auto perfönlich vorgefahren und hatte bei dem wacht­habenden Posten um Entsendung von Feuerlöschhilfe nach der Roggenmühle ersucht.

Herr Direktor Hoffmann tam sofort zur Roggenmühle und hatte den unterwegs noch getroffenen Herrn Branddirektor Baurat Röttger mitgebracht, und wir versuchten, diesen Herrn au be­stimmen, Feuerlöschhilfe für die Roggenmühle bei der städtischen Berufsfeuerwehr in Braunschweig au requirieren.

Bon den übrigen Straßenbahnunternehmungen sei hier nur noch die Straßenbahn der Stadtgemeinde erwähnt. Es wiederholt sich ia bei allen dasselbe Bild: starke Einschrän­fung des Betriebs, ungewöhnliche Ausnutzung des Wagen materials. Aber bei den Straßenbahnlinien der Gemeinde ist das Ergebnis ganz besonders auffällig. Hier wurden im August 1914( bzw. 1913) geleistet 258 432( 483 546) Wagen­filometer, befördert 1802 850( 2 338 081) Perfonen, verein­nahmt 167 352( 220 472) M. Das bedeutet pro Wagenkilo­meter 7( 4,8) Personen, 64,8( 45,6) f.

Auch wenn man berücksichtigt, daß nach Ausbruch des Krieges die Stadt auf einigen schwach benutzten Linien den Betrieb ganz einstellte und daß die Große Berliner Straßen­bahn auf mehreren Linien kleine Wagen durch geräumigere erfekte, erscheint die oben nachgewiesene Steigerung der Einnahmen pro Wagenkilometer noch recht beträchtlich. Hierdurch dürfte der Anteil der Betriebskosten an den Betriebseinnahmen sehr merklich herabgedrückt

worden sein. Mantel

Wo bleibt die Mietsunterstützung?

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Mittlerweile stand das Treppenhaus und der Naum, in dem die Vorreinigungsmaschinen stehen, bereits in hellen Flammen und Die juristische Sprechstunde findet heute Donnerstag legtere schlugen aus mehreren Fenstern gewaltig heraus. Herr Branddirektor Stabtbaurat Röttger lehnte je- ausnahmsweise von 2-4 Uhr statt. boch, selbst angesichts des Brandes und angesichts der weiterhin drohenden Gefahr, die Requi rierung der Berufsfeuerwehr in Braunschweig Der Magiftrat hat fürzlich Grundfäße aufgestellt für Familien ebenfalls ab, mit dem hinzufügen, daß er der Kriegsteilnehmer. Danach sollen Bedürftigkeit vorausgesetzt außerhalb des Stadtgebietes nicht zu befehlen Frauen ohne Kind 10 M., Frauen mit einem Rinde 7,50 M. und habe. Herr Branddirektor Röttger verließ Frauen mit zwei Kindern 5 M. Mietshilfe erhalten, wenn sich die daraufhin unser Kontor und die Brandstätte. Hauswirte mit einem Mietsnachlaß von 50 Proz. einverstanden er­Ich rief nun in Gemeinschaft mit Herrn Bankdirektor Hoff. flären. Der Magistrat will diese Mietsbeträge direkt an die Haus­mann widerum die Berufsfeuerwehr in Braunschweig und bat wirte zahlen, er will aber auch ganz unverständlicherweise zum drittenmal um Entfendung von Löschhilfe, denn das von der gewährten Familienunterstüßung bestimmte Beträge für Feuer hatte schon eine gewaltige Ausdehnung angenommen, aber Miete in Abzug bringen, eine Anordnung, die in den bisherigen auch dieses Mal wurde die Hilfeleistung abgelehnt. Gemeindebeschlüssen nicht die geringste Dedung findet.

Damit Sie auch die Kriegsgesete tennen , wer im Haus Unfug treibt, Skandal macht, oder Unfrieden stiftet, gegen den Hauswirt seine Verordnungen auftritt, und der Hauswirt berbietet dies, und sich der Mieter nicht da= nach richtet, wird abgeholt und bestraft.

Ich schreibe Ihnen dies nur, wegen andere Leute, mit Ihnen. werde ich allein fertig, die Klatscherei aber und den Unfrieden mache ich auf jede Art ein Ende. Wenn man das Kriegselend betrachtet, so sollten die Menschen einer mit den andern Mit­gefühl haben, aber weit gefehlt, Haß, Neid, Mißgunst ist unter das arme Volt, wären die Russen aber und Franzosen in Deutsch­ land gekommen, die Leute alle, welche von der Stadt Unterstützung bekommen, die wären alle verhungert und elend umgekommen, und dauert der Krieg länger als ein Jahr, dann gibt es über­haupt teine Unterstüßung mehr, dann sind Hauswirte Bettler. Dies zu Ihrer Kenntnis.

A. Behrendt.

In höchster Verzweiflung rief Herr Hoffmann dann schließlich Ich ersuche sofort um die Miete, sonst sehe ich Sie an die Nun haben erfreulicherweise viele Bezirksvorsteher in den ein Luft. den Minister Boden an, unterrichtete ihn von der Situation zelnen Kommissionen sich bemüht, mit Hausbefizern wegen Nachlas A. Behrendt." und erhielt von demselben die Antwort, daß er bereits von der der Miete zu verhandeln. In vielen Fällen sind die Bemühungen Angelegenheit gehört habe und er auch der Feuerwehr vor etwa auch von Erfolg gewesen, wenn auch nicht gerade immer ein Nach- Wir möchten zu diesem Brief, der für sich selbst spricht, nur 10 Minuten Order gegeben hätte, sofort Löschhilfe nach der laß von 50 Broz. sich ermöglichen ließ. Nachdem diese an- fonstatieren: Der Hausbesizer hat keinerlei Recht oder Möglich­toggenmühle zu entfenden. Auf den Einwand, daß noch feine erfennenswerte Arbeit getan ist, können die Kommiffionen nicht feit, eine Armenunterstützung zu fürzen. Kriegsgefeße", wie sie Feuerwehr hier sei, erwiderte Herr Minister Boden, daß er sofort weiter, weil der Magistrat die Gelder noch nicht angewiesen Herr Behrendt aufstellt, gibt es natürlich nicht. nochmals die Feuerwehr antelephonieren wollte, und nach bat. Die Bezirksvorsteher sind mit Recht empört über den einer längeren Bause traf bann auch die Berufs- Magiftrat, der ihnen ihre Arbeit geradezu verleide. feuerwehr an der Brandstelle ein. Alle diese telephonischen Unterhaltungen usw. spielten sich in der Zeit von 7 Uhr 10 Minuten bis 7 Uhr 45 Minuten ab, während die Berufsfeuerwehr gegen 8 Uhr eintraf.

Außer

Das Mietsverhältnis im Kriege.

dem aber werden auch die armen Frauen beunruhigt, Die Frage der Mietzahlung im Kriege beschäftigte am daß ihre Mietsangelegenheit noch immer in der Schwebe bleibt. Dienstag die vollzählig versammelten Delegierten des Bun­Dieſes ganze Geschäftsgebaren im Magistrat muß um so mehr des der Berliner Grundbesiẞervereine. Man faßte einstim­gerügt werden, als die zu Mietsbeihilfen verwendeten Beträge noch mig nachstehende Resolution:

Hervorheben möchten wir, daß Herr Direktor Arnhold in folche aus freiwilligen Sammlungen der Berliner " Der Bund der Berliner Grundbefizervereine mit mehr feinem Bericht noch ausdrücklich betont, daß nach seinen Be- Bürgerschaft sind. Wenn hier nicht schnell eingegriffen wird, als 16 000 Mitgliedern gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß obachtungen der Getreidespeicher feineswegs in Mit- ristiert der Magistrat, daß die mit der Sache befaßten Ehren- durch die Kriegslage, insbesondere durch die im Interesse der leidenschaft gezogen worden wäre, wenn die Interesse der Gemeinde und der Familien der eingezogenen Krieger. des Bundesrats, der Berliner Hausbesiz in seiner Eristenz beamten unwillig werden. Das muß aber verhütet werden, im Kampffreudigkeit unserer Truppen erlassenen Verordnungen Braunschweiger Wehr rechtzeitig erschienen wäre. Die vom Direktor Arnhold gegebene Darstellung wird gestützt und er­Der Bund hält die Bestrebungen der Gemeinden, den weitert durch Erklärungen mehrerer anderer Beteiligten. Bom Polizeipräsidenten ist für den Landespolizeibezirk Grundbesiz durch Darlehnskassen und dergleichen zu stüßen, Die Anklagen des Direktors Arnhold gegen das Braun Berlin für Sonntag, den 13. und 20. Dezember die Beschäfti- für keine geeigneten Maßnahmen zum Schuße des Grund­schweiger Stadtregiment find so schwerwiegend, daß eine gungszeit auf die Stunden von 8 bis 10 Uhr vormittags und befizes, da die Schuldenlast auf den Schultern der Haus­genaue Untersuchung der Schuldfrage unumgänglich nötig er- bon 12 bis 8 Uhr nachmittags festgesetzt. Der Handel mit befizer haften bleibt.

scheint.

Sonntagsruhe zur Weihnachtszeit.

bedroht ist.

Ist schon in Friedenszeiten die Vernichtung von Milch, wie Back- und Konditorwaren, mit Fleisch und Wurst Der Bund steht auf dem Standpunkt, daß die Gemeinden 50 000 Rentnern Getreide ein großes Unglüd, wieviel mehr sowie mit Vortoftwaren ist außerdem an den genannten zwei von Gefeßes wegen die Pflichten haben, für diejenigen au in dieser Zeit wirtschaftlicher Not. Der bei der Löschung des Sonntagen schon vor Beginn der allgemeinen Verkaufszeit forgen, welche nicht in der Lage find, eine Wohngelegenheit Brandes betätigte bureaukratische Grundsatz: Es ist nicht von 5 Uhr morgens an zulässig. Im Noheishandel, im zu bezahlen, daß es ungefeklich und unbillig ist, diese Last unser Feuer!" wird hoffentlich auch von der vorgefekten Be- Brennmaterialienhandel, sowie in den Bant- und Lotterie ausschließlich dem Hausbefit aufzuerlegen. hörde entsprechende Kritik finden. geschäften gelten die beschränkten Beschäftigungszeiten der ge­wöhnlichen Sonntage.

Am 1. Weihnachtstag ist im Handelsgewerbe die Beschäf. tigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern verboten.

Der Hausbesig ist sich voll bewußt, daß der Krieg Opfer von jedermann im Volfe fordert, er erkennt die vaterländische Pflicht an, auch seinerseits Opfer zu bringen, soweit er wirt­schaftlich dazu in der Lage ist. Er muß indessen im Interesse