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Aus Groß- Berlin.

Arbeitslosenunterstützung in Cöpenick.

In der Cöpenicker Stadtverornetenfibung wurde über den Antrag unserer Genossen, eie Arbeitslosenversicherung einzuführen, beraten. Der Antrag war zanächst der Kriegs­unterstügungskommission zur gorberatung überwiesen vor­den. Nach den nunmeyr von de Versammlung angenommenen Grundsägen sollen Personen welche ohne Beschäftigung sind und sich infolgedessen in eine Notlage befinden, bis auf wei­teres von der Stadtgemeinde Unterstüßungen wie folgt er halten:

a) Unterstützt werden Angestellte und Arbeiter, welche trok Arbeitsfähigkeit und Arbeitswilligkeit eine Beschäftigung nicht finden fanren; b) selbständige tenere Gewerbetreibende, die unter der gegenwärtigen Wirtschaftslage außerstande sind, sich und de ihre Familien zu ernähren. Die Unterſtügung beträgt für den Familienvorstand wöchent­lich 6 W.; es wird für die Ehefrau und jedes unterhaltungs­pflichtige Kind ein Buschlag von je 1 Mt. wöchentlich gezahlt bis zum Gesamtbetrage von 9 Mt. wöchentlich.

Die Unterstüßung unverheirateter, alleinstehender Personen beträgt wöchentlich 4 Mark. Soweit es sich um Personen handelt, welche von einer An­gestellten oder Arbeiterorganisation oder dem früheren Arbeit­geber laufende Arbeitslosen- Unterstützungen beziehen, wird die Unterstützung in Form eines Zuschlages von 50 Broz, au dieser Arbeitslosenunterstützung gewährt mit der Maßgabe jedoch, daß Arbeitslosenunterstigung und städtischer Zuschlag mindestens die oben aufgeführter Säße erreichen. Soweit die Arbeitslosenunterstübung der Organisation baw. der früheren Arbeitgeber und der Zuschlag der Stadt den Be­trag von 12 Nt. pro Woche übersteigen, wird der Zuschlag ge­türzt bzw. tommt er in Fortfall

Die städtische Unterstübung wird nur solchen Personen ge­währt, welche seit dem 1. Juni 1914 in Cöpenid ununterbrochen ihren Wohnsiz haben und, sofern sie sich im Angestellten oder Arbeiterverhältnis befinden, 14 Tage lang ohne Beschäftigung

find.

Die Organisationen haben sich zu verpflichten, ihre, die Ar­beitslosenunterstüßung betreffende Geschäftsführung durch Beauf­tragte der Stadtgemeinde kontrollieren zu lassen.

Bur Dedung der infolge des Krieges nötigen Unter­stützungen beantragte der Magistrat, eine Anleihe von 300 000 Mark aufnehmen zu dürfen. Die Tilgung soll vom 1. April 1916 ab erfolgen und in 56 Jahren beendet sein. Die Ver­sammlung stimmte dem zu.

Fener in der Kaserne des dritten Garde- Regiments zu Fuß.

Explosion eines Militärautos. Auf dem Kaiserdamm in Char­ lottenburg explodierte unweit der Bockbauerei der Benzinmotor eines Autos der militärischen Verkehrsabteilung. Der Wagen­führer, Unteroffizier Becker, und der Begleiter, Gefreiter Wolter, einige Brandwunden, die ihnen im Krankenhaus Westend verbunden fonnten zwar bom brennenden Wagen abspringen, erlitten jedoch wurden.

Tot aufgefunden wurde gestern früh in Charlottenburg eine unbekannte Frau von 58 bis 60 Jahren. Die Unbekannte, deren Leiche nach dem Schauhause in Charlottenburg gebracht wurde, ist 1,57 Meter groß, hat graumeliertes Haar und trug ein graues Kleid, eine blaue Schürze und Schnürschuhe.

Musik.

Von

Uhr die Feuerwehr nach der Kajerne des 3. Garderegiments Von drei verschiedenen Seiten aus wurde gestern nachmittag zu Fuß in der Wrangelftr. 97/99 gerufen. Es rückten die Züge 5, 7 und 8 aus. Bei ihrer Ankunft brannte der Dachstuhl der Kaserne 4, die mitten auf dem Kasernenhof steht. Die Flammen fanden an alten Deutsches Opernhaus: Der Ueberfall. Strohfäden und Strohmassen, die auf dem Boden des Gebäudes Heinrich Zöllner . Es ist damit es am Wachruf gleichgearteter lagerten, reichliche Nahrung und wurden mit drei Schlauchleitungen graufiger Vorgänge auf belgischem Kampfboden nicht fehle- eine regelrechte Franttireur- Oper. Aus einer Wildenbruch bekämpft. Die Rohrführer drangen von zwei mechanischen Leitern schen Oper zimmerte sich der Komponist das Libretto. Ein Körn und von den Treppen aus vor und brachten das Feuer innerhalb chen veredelter Menschlichkeit darin ist nicht zu verkennen. Eine einer halben Stunde zum Stehen. Die vollständige Ablöschung junge französische Bäuerin rettet einem deutschen Ulan, den sie, gestaltete sich aber langwierig, da das brennende Stroh vollständig statt ihn der Rache blutlechzender Dörfler zu überantworten, lieben auseinandergerissen und auf den Hof hinabgeworfen werden gelernt, das Leben. Soweit ginge ja die Wahrscheinlichkeit des mußte. Der Dachstuhl des Gebäudes wurde durch den Brand fast Vorganges mit der poetischen Gerechtigkeit zusammen. Wildens vollständig vernichtet. Die Ursache des Feuers steht noch nicht fest. bruchsche, und deshalb auch Zöllnersche, Theaterei ist es aber, wenn Reine Gouyoujo heißt die picardische Feindesretterin- an sich selbst den begangenen Verrat durch Selbstmord bestraft. Die Musit des 1895 entstandenen Werkes, dem wir schon da­neten, nimmt sich eklektisch genug aus. Zöllner verneigt sich in mals auf der Münchner Hofoper mit gemischten Gefühlen begeg auffälliger Abhängigkeit gleichzeitig vor dem Mendelsohnianer u vor Richard Wagner . Was dabei zum Vorschein kommt, ist ein Zwitterstil: Deflamation und Gesang gehen so nebenher", an zu sein. Theatralischer Musikgestus gibt noch kein psychologija statt im Sinne Wagnerischer Forderung ein unteilbares Ganzes entwideltes Musik drama ab. Vollends den Ulan und die liebende Französin hat Zöllner in das Gewand pseudodeutscher Sentis mentalität getaucht. Mehr als melodramatische Wirkungen find da schlechterdings nicht zu erzielen. Echtere schöpferische Töne er­flingen in der Einleitungsmufit, sowie in der Verschwörungs zene der Bauern und einem übrigens altfranzösischen Tanzlied

in Neukölln die Hundesperre( Festlegung oder Maulkorb- und Hundesperre in Neukölln. Zum Schuße gegen die Tollwut ist Leinenzwang) bis zum 9. Januar 1915 einschließlich angeordnet worden. Zur Ausfuhr der Hunde ist eine ortspolizeiliche Genehmi­gung nach vorheriger tierärztlicher Untersuchung erforderlich. Als bem gefahrbeten Bezirke bei Spaziergängen, Ausflügen und ähn Ausfuhr gilt nicht die vorübergehende Entfernung von Hunden aus lichen Gelegenheiten. Eine solche Entfernung ist ohne ortspolizei­liche Genehmigung und ohne tierärztliche Untersuchung aber nur unter der Bedingung gestattet, daß die Hunde auch außerhalb des gefährdeten Bezirks mit einem sicheren Maulkorb und an der Leine geführt werden.

Der städtische Fischmarkt in Charlottenburg während des Ausgeschlossen von der städtischen Unterstüßung sind Renten- nachmittags im Verkaufslokal Schillerstraße 86, Ede Sefenheimer Krieges findet von 8 bis 1% Uhr vormittags und von 4 bis 8 Uhr und Krankengeldempfänger, Bezieher von Militärpensionen, Ve- Straße, statt. Verkauft werden frische Seefische, Heringe, Salz­teranensold usw., ebenso Personen, welche sich in der Fürsorge der fische, Fischhackfleisch usw. Jeden Dienstag von 6 bis 8 Uhr nach Armenverwaltung befinden oder aus Stiftungen angemessen mittags Anleitung zur Herstellung von Fischbratklopfen und Ver­unterstützt werden. Desgleichen sind von der Arbeitslosenunter abfolgung von Kostproben. stüßung alle Personen ausgeschlossen, welche Unterstützungen auf Grund des Gesetzes vom 28. Februar 1888 und der Novelle vom 4. August 1914, betreffend die Unterstützung von Familien in den und Umgegend findet am Donnerstag, den 22. Oftober, Die Generalversammlung der Konsum- Genossenschaft Berlin Dienst eingetretener Mannschaften, beziehen. abends 8 Uhr, in Kellers Festsälen statt. Es sei darauf hingewiesen, Die Stadtgemeinde behält sich vor, insbesondere an unver heiratete Personen an Stelle der Barunterstützung Speisemarken daß der Zutritt zur Generalversammlung nur den eingetragenen zu gewähren, deren Wertbetrag auf die Unterstützung aur An. Mitgliedern gestattet werden kann. Gefeßlich unzulässig ist es, rechnung kommt. Wie weit im übrigen an Stelle der Barunter- daß Angehörige eines Mitgliedes an Stelle des Mitgliedes felbft ftübung die Gewährung von Naturalien tritt, bleibt besonderen die Generalversammlung besuchen. Es ist auch nicht zulässig, daß Beschlüssen vorbehalten. in den Fällen, wo der Mann als Mitglied eingetragen ist, die Frau Soweit es sich um Personen handelt, welche die Unterstützung die Generalversammlung besucht oder, wo die Frau eingetragen in der Form von Zuschlägen zu den von Angestellten- und Ar- ist, der Mann zum Besuch der Generalversammlung berechtigt beiterorganisationen gewährten Arbeitslosenunterstüßungen be= ziehen, werden die von der Stadt gewährten Beträge an die betr. wäre. In allen Fällen kann also nur den eingetragenen Mit­Organisation gezahlt, welche auch die Kontrolle der Unterstützungs- gliedern der Zutritt gestattet werden. Die braune Legitimations­empfänger ausübt. tarte ist am Saaleingang vorzuzeigen.

Unserem werten Stollegen

Max Strubel nebit Frau

die besten Glüchwünsche zur Silberhochzeit.

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Die Kupferschmiede d. F. W. Daimler.

Am Sonnabend entschlief mein inniggeliebter Mann, unser guter Bater, Schwiegervater und Groß­vater, der Tischlermeister

Otto Klüsener

im 65. Lebensjahre.

Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme tiefbetrübt an Frau Ww. Emilie Klüsener geb. Ströckel nebst Kinder. Die Beerdigung findet am Diens­tag, den 20. Oftober, nachm. 3 Uhr, von der Halle des Friedhofes in Marzahn aus statt.

Sozialdemokratischer Wahlverein

Neukölln.

Am 16. Dftober verstarb unser Barteigenosse

Karl Kühnert Bannierstraße 58, 8. Bezirk. Ehre feinem Andenken! Die Beerdigung findet Montag, den 19. Oftober, nach­mittags 4 Uhr, von der Halle des St. Michael Kirchhofes, Marien dorfer Weg, aus statt.

$

am

Der Vorstand.

Arbeiter

Männerchor Lerche- Einigkeit"

( Hutmacher Berlin).

Den Mitgliedern zur Nach­richt, daß unser langjähriger Sangesbruder

Carl Schneider

am 16. Dktober verstorben ist. Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Dienstag, den 20. Oftober, nach­mittags 3 Uhr, auf dem Elisabeth, firchhof, Brinzen- Allee, statt.

Um vollzähliges Erscheinen der Mitglieder ersucht

Der Vorstand.

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den bringt ja die Kriegszeit mit sich. Soweit einige Haupt- und An äußerlichem Erfolg mangelte es der Oper zum wenigften; Nebengestalten aus dem Rahmen der Handlung hervorzutreten haben, wurden ihnen die betreffenden Künstler gejanglich wie dar ftellerisch gerecht. Ganz vorzüglich gelang das Henriette Gott lieb als Reine Gouhou, Katharina Jüttner( Madame Cour ges Landschaftsbild gestellt. Conft aber versagte sie gerade da, wo tier) und Eduard Schüller als Waldhüter Rascal. In der letzten Verwandlungsszene des Schlußattes hatte die Regie ein feinstimmi­es sich um Naturwahrheit gedreht hätte.

Der nur zweiaftigen Oper folgte, um das Publikum auf seine often zu bringen, eine choreographisch- mimische Szene: 8igeunertanz mit der Mufit von G. Verdi. Man darf der Ballettmeisterin des Deutschen Opernhauses, Mary Zimmers mann, und ihrem Tanzchor tüchtige Leistungen im einzelnen und. ganzen nachrühmen.

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Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u.Verlag: Borwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW