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Mr. 293.

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Telegramm Abreffe: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Mr. 151 90-151 97.

Montag, den 26. Oftober 1914.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.

Das Ringen um die Beherrschung der Kanaltüfte

Mitteilung der obersten Heeresleitung. Oestlicher Kriegsschauplah.

Großes Hauptquartier, 25. Oktober, vor­

Wachtdienste in den Fabrikräumen oder ist in der Fabritfüche oder bei sonstiger Arbeit beschäftigt. In der Fabrik ist nämlich eine Küche eingerichtet worden, die täglich 1500 bis 2000 Mittagessen berabreicht. Auch hat der Vorstand dort eine Bäderei eröffnet, die für die Arbeiter der Firma Brot liefert. Es werden täglich 8000 Baibe hergestellt zum Preise von 4 und Ropeken ( Kommißbrot).

miffags.( W. T. B.) Der Vser- Ypres. Die deutsche Offensive in Polen in russischer zum Preise von 4 Stopeten( in normaler Beit girta 8% Pfennig)

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Darstellung.

Kanal ist zwischen Nieuport und Dir­mude nach heftigen Kämpfen am 24. Oktober" Der Uebergang der Deutschen zur Offensive im Rönigreich Bolen schreibt die Rie wstaja Mysl"- tonnte für nie von uns mit weiteren starken Kräften über- mand eine Ueberraschung sein. Nach allen in der Militärliteratur Infolge der durch den Krieg hervorgerufenen allgemeinen schritten worden. Deftlich und nordöstlich bekannten deutschen Offensivplänen gegen Rußland wurde stets Strifis find die Einnahmen der Straßenbahnen beträchtlich zurüd­Vpres hat sich der Feind verstärkt, trotzdem ge- angenommen, daß, während aus Ostpreußen drei Silfsarmeen( die gegangen. Der frühere tägliche Durchschnittsertrag eines Buges lang es unseren Truppen, an mehreren Stellen erfte von Stönigsberg, die zweite von Allenſtein , die dritte von von zirka 80 Stubel ift jekt auf 10 bis 12 Rubel gefunden, auf vorzubringen. Etwa 500 Engländer, darunter schen süblich von Thorn konzentriert werden müssen. Die deutsche Es besteht Mangel an Hafer; ein Sorgec( gleich 128 Liter) ein Oberst und 28 Offiziere, wurden gefangen ffenfive aus Ostpreußen erscheint auf diese Weise nicht als foftet bereits 4,50 Stubel. Dagegen hat das Lodger Bürgerkomitee isolierte Bewegung, sondern als ein Teil der Gesamtbperation, erlaubt, notwendige Bedarfsartitel, wie Petroleum, Seife und der­hinsichtlich deren diese Offensive die Rolle einer Unterstützungsaktion gleichen aus der Stadt nach den angrenzenden Ortschaften spielt als eine, glücklicherweise nicht verwirklichte, Bedrohung der Babionice, Beiers , Stonstantynow, Aleksandrow usw. auszuführen. russischen Verbindungslinien." Auch hat die Kommandantur angefangen, Paffierscheine( zu 3 M.) an Leute herauszugeben, die nach Kalisch und zurück reisen wollen. Den unbemittelten aus dieser Stadt stammenden Reifenden werden die Baffierscheine kostenlos abgegeben.

Thorn- Graubens) staffeltveise vorrüden, die Hauptkräfte der Deut- manchen Linien sogar von 25 Rubel auf 5-6 Rubel.

genommen.

Im Osten haben unsere Truppen die Offen­five gegen Augusto w ergriffen.

Ueber den Vormarsch der deutschen Armeen auf dem linken

In Gegend Iwangorod kämpfen unsere Beidfelufer, b. b. in dem Gebiet zwischen der deutsch's Grenze Truppen Schulter an Schulter mit den öfter- und der Weichsel ( Gouvernements Barschau, Petrotau, jelzy und reichisch ungarischen; sie machten 1800 Ge- Radom), schreibt der militärische Mitarbeiter der Retsch": Aus den Gegenden von Sosnowice, Bendzin , Czenstochau und fangene. Dieses Gebiet lins von der Weichsel bildet zurzeit den Stalisch haben sich viele Bauern und Arbeiter nach Preußen be­Hauptkriegsschauplatz, auf dem der Aufmarsch der deutschen Kräfte geben, um auf dem Lande, in Fabriken und Bergwerken inner­Der Chef des Großen Generalstabes erkrankt. fich vollzog und wo beginnend mit dem 27. September ihre Offenfio- halb Deutschlands Arbeit zu suchen. Zum Teil wurden sie zu bewegung in vier Gruppen vor fich ging. Die erste Gruppe rüdte biefem Swede bon Agenten angeworben, zum Teil von den öft­Berlin, 25. Oktober. ( W. T. B.) Wie aus dem Großen von der Front Thorn- Gnejen gegen Bloglawst- Turet vor; die lichen Bürgerkomitees auf Grund von Nachfragen und Offerten Sauptquartier mitgeteilt wird, ist General von zweite Gruppe marschierte von Kalisch gegen Lodz ; die dritte Gruppe abgeſchidt. Moltke an Leber- und Gallenbeschwerden erkrankt. Die dirigierten die Deutschen aus Tschenstochow nach Nowo- Radomst Bei der Wiederherstellung der Tunnels und Viadukte, sowie Strankheit gibt keinen Anlaß zu Besorgnissen. General und die vierte Gruppe tonzentrierte sich im Rayon Difusch- Krakau. ber Warschau - Wiener Eisenbahnlinie in der Umgebung von Be­b. Moltke befindet sich in guter ärztlicher Pflege im Großen Diese Kräfte entwickelten sich füblich von Krakau in der Front trikau hat die deutsche Militärbehörde die Gefängnisinsaffen dieser Hauptquartier. In seinem Zustand ist bereits eine wesentliche jechow Nowo Radomst. Sjerads Kalosch- Turek- 28loglast, Stabt verwendet, wobei sie ihnen Lohn und Bargeld bezahlte. Befferung eingetreten. Seine Geschäfte sind dem Front Opatowec- Tarnow- Jaslo aufmarschierten.

tragen.

Die Kriegführung der Millionenheere.

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während die österreichischen Kräfte sich füdöstlich von Krakau in der

Von dieser Linie begann die Offenſive her verbündeten beutfch. Die Freisprechung der Londoner

österreichischen Kräfte in der Richtung Warschau - Jtvangorod; hierbei bewegten sich die österreichischen Truppen längs der Weichsel auf Sandomir au nach Nordosten unter dem Rommando General Dantis.

Am 3. Oftober war die deutsch - österreichische Armee folgenber­

Amsterdam, 25. Oftober.( Privattelegramm des Borwärts".) In einem Artikel ihres militärischen Sach­berſtändigen fragt die Times", wie es kommt, daß es Frank maßen gruppiert: Die deutschen Hauptkräfte hatten sich endgültig reich trok seiner 4 Millionen friegsgeübter Soldaten und troß in der Linie use- Kjelsh- Betrokom aufgestellt, an der rechten der englischen und belgischen Hilfe bisher nicht gelungen ist, Flante General Dankl, an der linken. die nur eineinhalb Millionen Deutschen zu vertreiben. Sie die starke Gruppe Thorn erblickt die Ursache darin, daß kein Kriegsführender damit rech­nete, solche Massen ins Feld zu stellen. Ebenso wie der eng Armee am 10. Oftober mit ihren Avantgarden in Fühlung mit den In der Fortseßung ihrer Offensive lam die deutsch - österreichische lischen Armee allerlei Gebrechen anhaften, gehe es auch

Exzendenten.

Genosse Ed. Bernstein schreibt uns:

wendige Dinge, selbst in Deutschland sei der Landsturm mit auf den nach Warschau und nach Zwangorod führenden Straßen die bürgschaft zu entlassen alten Uniformen und Waffen ausgerüstet. Frankreich befize Kämpfe der Hauptkräfte beider Armeen."

Lodz

unter deutscher Verwaltung.

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Außergewöhnliches. Ich sage sogenannte Freisprechung, weil Diese sogenannte Freisprechung ist durchaus nichts es sich ersichtlich nur um Freilassung aufriedens. bürgschaft handelt. Ausschreitungen der Art, wie sie aus Deptford gemeldet werden, kommen in England vor den es ist die übliche Praris, Erzedenten, die sich nicht nachweis Friedens- oder Polizeirichter- magistrate genannt und schwerer Verbrechen schuldig gemacht haben, auf Friedens­englisch: bind over to keep the peace. Der Betreffende muß sich gegen Bürgen oder Bürg­zwar noch große Mengen an Reserven, verfüge jedoch über schaft verpflichten, für eine längere Zeit gewöhnlich sechs teine Baffen. Der gegenwärtige Krieg wirft alle Erwartungen und alle Reglements über den Haufen. Man erwartete vier­Monate sich durchaus ruhig zu verhalten. So ist es oft bei Ausschreitungen der Fall, die im Gefolge von Streifs be­zehntägige Schlachten, aber nicht solche wie an der Aisne , die gangen werden, so war es auch bei der übergroßen Mehrheit bis zur Erschöpfung einer Partei fortdauern kann. Auch am 12. September begann und unabsehbar noch wochenlang der gar nicht sehr harmlosen Ausschreitungen der englischen Suffragetten der Fall. Diejenigen bürgerlichen Blätter, die icheinen sich alle friegführenden Parteien im Munitionsver Der in Lodz in Russisch- Polen gegenwärtig unter deutscher sich über die Freilassung der Deptforder Erzedenten ereifern, Kriegssenfur erscheinenden polnischen Tageszeitung Die Ent- follen sich nur erinnern, wie oft sie über die gleiche Behand. leinfalibrige Artillerie über Erwarten viel verbraucht werde, wid I ung" vom 16. Oftober b. 3. entnehmen wir folgende lung der von ihnen als wahlweiber bezeichneten streitbaren tomme der Verbrauch für die Gewehre kaum in Betracht. Ginzelheiten: Wahlrechtskämpferinnen ihre absprechenden Glossen gemacht Reuters Bureau meldet aus dem englischen Hauptquartier, Den Mitgliedern der für die Kriegszeit errichteten Bürger- haben. Mag man nun meinetwegen glauben, es werde der daß milig ist vom Blakkommandanten die Erlaubnis erteilt worden, öffentlichen Ordnung besser gedient, wenn eine Anzahl Men­lich reiches Striegsmaterial als große Truppenmassen anzu- Waffen zu tragen, aber nur in gewissen Fällen und in beschränkter schen auf 2ochen oder Monate ins Gefängnis geſtedt werden, wenden bestrebt, sei. Aber es gäbe Anzeichen, daß ihr Material Bahl. Die bewaffneten Miligen werden mit entsprechenden Legi- als wenn sie gegen das Versprechen, sich ruhig zu verhalten, nicht unerschöpflich sei, würden doch schon alte Waffenmodelle timationen versehen sein. Auch hat der Plakkommandant mit- in Freiheit belassen werden, so muß man zum mindeſten diese herangezogen. geteilt, daß im Laufe einer Woche die Lodger Fabrit- Eisenbahn Dinge im einzelnen auf Grund der Landessitte beurteilen. die Zufuhr von verschiedenen Produkten und Vorräten für die 8u einer Entrüstung über die Deptforder Freilassungen ist Die Kämpfe in Galizien und Polen . Stabt, sowie die von Stohlen aus Petrikau aufnehmen wird. So erft bann Anlaß, wenn festgestellt werden kann, daß sie Aus­28 ten, 25. Oftober.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: eben ist eine Anzahl einfacher Fuhrwerke mit Kohlen, an denen nahmen von der Regel waren. 25. Oftober mittags. Auf dem nordöstlichen Kriegsschau- großer Mangel herrscht, aus Rogow und Koluszki eingetroffen. Bei dieser Gelegenheit ein Wort über die Ausschreitun­blaze stehen nunmehr unsere Armeen und starke Bei der Bürgermilis ist eine sanitätsärztliche Sektion ge- gen felbft. Sie sind selbstverständlich auf das gründet worden, die die Aufsicht über den sanitären Zustand der ich är fit esuberurteilen. Und nicht minder zu bon ben Norbabfällen der östlichen Starpathen über Stary Sambor, Straßen, Pläge und Höfe führt und auch ärztliche Hilfe unbe- berurteilen sind die Setblätter, durch deren bas östliche Borgelände ber Festung Przemysl , ben unteren San unb mittelten bettlägerigen Stranten zu leisten und sie eventuell in artifel und Notizen die Bevölkerung Dept­bas volnische Reichſelland bis in die Gegend von Blost erftredt, im Spitälern oder Wöchnerinnenheimen unterzubringen hat. Manche for ds zu diesen Ausschreitungen ange­Rampfe gegen die Hauptmacht der Stussen, die auch ihre kaukasischen, Gewerkschaften, so die der Plüscharbeiter, Bandarbeiter, sta chelt wurde. Deptford ist ein Vorort im Südosten fibirischen und turkestanischen Truppen heranführten. Unsere Offen. Metallarbeiter und Bäder, haben auf eigene Hand unentgeltliche Rondons, am südlichen Ufer der Themse im Hafengebiet Lon­five über die Karpathen hat starke feindliche Kräfte auf fich gezogen. Aerztehilfe für ihre arbeitslosen Mitglieder organisiert. In Mittelgalizien, wo beide Gegner befestigte Stellungen Die Arbeitslosigkeit scheint ungeheuer groß ne zu sein. Eine geringe Anzahl von Arbeitskräften findet Ber und am unteren San errangen unsere Truppen auch in den letzten wendung in der Umgebung der Stadt bei Erdarbeiten an der Lagen mehrfache Erfolge. Eisenbahnstrecke nach Kalisch. Die Baumwollmanufattur 2. Geher gewährt ihren Arbeitern eine wöchentliche Geldunterstüßung. Diese tommt im ganzen etwa 4000 Personen beiderlei Geschlechts au­nuße. Dafür sind sie verpflichtet, sich einmal in der Woche der Fabrik zur Verfügung zu stellen. Ein Teil der Männer ist bei der Bürgermiliz angestellt, ein anderer Teil wiederum leiftet

In Russisch- Polen wurden beiderseits starke Kräfte ein gefeht, die feit geſtern füdwestlich der Weichselstrecke Jwangorob

Warschau kämpften.

Der Stellvertreter bes Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Generalmajor,

dons. Die große Mehrheit seiner Bevölkerung sind Hafen­und Speicherarbeiter, eine leider noch geistig sehr tief stehende und daher leicht zu Erzessen hinzureißende Menschenklasse. Ein großr Zeil der Hezartikel der Blätter vom Schlage des Daily Mail"," Daily Expreß " usw. besteht aber aus Ueber­segungen von Artikeln gewisser deutscher Zeitungen: Seht, so schreiben die Deutschen über das englische Volk,"" seht, diese teuflischen Absichten haben die Deutschen in bezug auf Lon­ don ,"" jeht, wie sie in die Straßen von Paris Bomben aus Flugmaschinen mitten in die friedliche Bevölkerung geworfen