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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 47.

Tokales.

Kommilitonen!

Sonntag, den 25. Februar 1894.

11. Jahrg.

tritt dann noch der Wohnungsgeld- Zuschuß, der für Berlin   240,| Wochenbett werde abhalten können. Doch es kam anders. Als für Potsdam   180 M. ausmacht. die Eltern sahen, daß die Niederkunft jeden Tag vor sich gehen Bei diesem glänzenden Gehalt soll der Arbeiter bekanntlich fonnte, entließen sie im Einverständniß mit dem braven Sohn nicht nur ehrlich bleiben, sondern auch Zufriedenheit üben. Aufs ſtrengste verboten ist es ihm natürlich, seine sozialdemokratische Gesinnung öffentlich zu bethätigen.

die Näherin Knall und Fall. Einen Tag nach der Entlassung gab Helene einem Mädchen das Leben. Von ihrer Schlafstelle aus schickte die Wöchnerin zu ihrem Verführer, aber dieser blieb erklärten, mit der Dirne" nichts weiter zu thun haben zu wollen. auf alle Bitten um Unterstüßung taub und auch seine Eltern und der brave Bräutigam hatte Glück. Mutter aufs Krantenlager und wenige Monate nach der Ent­Der Gram warf die bindung starb sie im Krankenhause am Urban, ohne daß ihr Verführer auch nur einen Finger um sie gerührt hätte. Glück­licher Weise hatte sich bei Zeiten ein kinderloses Ehepaar in der Gräfestraße, welches Zeuge des Schicksals der armen Näherin war, des Kindes angenommen, das jetzt auf's prächtigste blüht und gedeiht. Der junge Verführer aber freut sich seines pyramidalen Glücks, wenn auch die entrüstete Nachbarschaft mit Fingern auf ihn und seine sauberen Eltern zeigt.

Studenten und Antisemiten. In der heutigen Nummer unferes Blattes findet der Leser die Anzeige einer Bolts versammlung, in welcher über den internationalen Studentenkongreß in Genf   von Genossen Lux Bericht erstattet, und von Genossen 3a dek über Die Studirenden und der Die vereinigten Berliner   Hilfskaffen und ihre Aerzte. Sozialismus" geredet werden soll." Die Anberaumung dieser In Verfolgung seines Vorschlages hatte der Verein der Berliner  Versammlung hat den Erlaß und die Verbreitung nachstehenden Hilfskaffenärzte", wie wir der Mediz. Reform" entnehmen, einen Aufrufs zur Folge gehabt: Antrag des Kollegen Blaschko angenommen des Inhalts, es sollten Verhandlungen über einen eventuell abzuschließenden neuen Von den sozialistischen   Studenten der Uni- Bertrag eingeleitet werden; es wurde somit im Gegensatz zu der versität Berlin   sind wir zu einer öffentlichen bisher verfolgten Taktik der Verein der Hilfskaffenärzte" als Volksversammlung zu Montag, den 26. Februar, Abends solcher anerkannt. 81/2 Uhr, in die Germania   Säle, Chauffeestraße 103, geladen Der von der Generalversammlung bevollmächtigte und durch Kooptation ergänzte Aerztevorstand formulirte seine Forderungen Es ist das nicht der erste Versuch, auch in die Stu- für den neu zu schließenden Vertrag, welche mit Weglassung dentenschaft die Ideen der vaterlandslosen, einiger des allgemeinen Interesses entbehrender Punkte in internationalen Sozialdemokratie hineinzufolgendem gipfeln: Das Massenelend. Eine große Menschenansammlung fand tragen. In der Versammlung soll die Berliner   Studenten- 1. Der neue Vertrag basirt auf dem alten für das Jahr vorgestern in der siebenten Abendstunde vor dem Hause Brunnen­schaft offen zu diesen Bestrebungen Stellung nehmen. 1893/94 abgeschloffenen unter Anerkennung der Aerzte- Organisation Straße 84 statt. Ein dort wohnhafter Bäcker hatte in den als Verein. Beitung eine Hausdienerstelle ausgeboten. Daraufhin warer so viele Reflektanten aus allen Berufszweigen erschienen und dee Andrang war zeitweise so start, daß ein Schuhmann die Passag fret halten mußte.

worden.

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Sorgen wir dafür, daß die Antwort rech ausfalle! nicht im Sinne der rothen Internationale", sondern wie es der Söhne des jungen Deutschen Reiches würdig ist. Vor dem Sozialismus fürchten wir uns nicht, aber unsere christlich deutsche Art soll man uns nicht rauben; die freie Wissenschaft" soll man uns nicht knechten, aber wir wollen auch nicht, daß ein fremder Geist unsere alten Jdeale in den Staub ziehe:

Mit Gott für Kaiser und Reich! Das wollen wir in dieser Versammlung bekennen; dazu gilt es, am Montag rechtzeitig und vollzählig zu erscheinen. Kommt Alle! Der Verein deutscher Studenten. Der Verein Deutscher Studenten   ist antisemitisch, und was er plant, geht sonnenklar aus dem Aufruf hervor. Und wo die antisemitischen Jungen" zu radauen gedenken, da werden natür­lich auch die alten Herren" nicht fehlen, die von Herrn Ober­winder im Volt" schon direkt eingeladen werden. Es ist also unzweifelhaft auf einen großen Spektakel abgesehen.

2. Die Aerzte bezahlen die Liquidationen fremder Aerzte in dringenden Fällen und stellen der Vereinigung" zu diesem Zwecke eine noch näher zu bestimmende Summe zur Verfügung. 3. Die 5 pet. für Verwaltungskosten" fallen fort, dagegen erklären sich die Aerzte bereit, für Druckkosten, Porto 2c. sich mit der Vereinigung zu verständigen.

4. Betreffs des Austritts der einzelnen Kassen werden Ver­träge geschlossen, die ein vorzeitiges Austreten derselben in 3u­kunft verhindern.

5. Die Anstellung und Absetzung der Aerzte erfolgt gemeins sam seitens der Bereinigung" und des Aerztevereins" auf schriftlichem Wege.

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6. Bei Verzug eines Kollegen wird derselbe nicht einfach von der Liste gestrichen werden, sondern es erfolgt gemeinsame Be­rathung über eventuellen Ersay, u. s. w. u. f. w.

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Gelegentlich einer jüngst vorgenommenen Kontrolle der Pfandleihen Berlins   durch die Kriminalpolizei fiel es dieser Behörde auf, daß in zahlreichen Pfandleihen Seidenstoffe unter dem Namen Schaaler" versezt waren. Die Polizei per­muthete, daß hier die Unehrlichkeit eines Geschäftsangestellten vorliegen müsse und ermittelte, daß Schaaler ein in der Weißen­burgerstraße wohnender älterer Herr sei, dessen Sohn in einer Schirmfabrik in der Französischenstraße angestellt ist. Die In haber diefes Etablissements, Gebr. H., wurden von der Kriminal polizei benachrichtigt und diese legitimirten auch die ihnen vor­gelegten Verfazstücke als ihr Eigenthum. Nunmehr wurde zur Verhaftung des jungen Sch. geschritten und dieser legte ein Ge­ständniß ab, daß er thatsächlich schon seit längerer Zeit ganze Stücke Seidenstoffe der Firma entwendet und dieselben auf den Namen seines unbescholtenen Vaters, dem er zu diesent Zwecke eine Legitimation gestohlen, versetzt habe. Die Pfandscheine will der Leichtsinnige sammt und sonders verbrannt haben. Das Geld hat er verjubelt.

Vierhundert Mark und einige Briefmarken find den Albums fabrikanten Dettmann und Jurkat, Sebastianstr. 71, bei einem Einbruch in der Nacht vom Freitag auf Sonnabend gestohlen worden.

Aus der

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Die Vertreter der Kassen erklärten, zu bindenden Beschlüssen nicht ermächtigt zu sein, sodaß nun die ganze Angelegenheit fich in der Schwebe befindet. Wie wir hören, haben von den Den Herren Antisemiten möchten wir aber zu bedenken 150 Vereinsärzten nur ca. 3 oder 4 und auch diese nur unter geben, daß eine Berliner   Volksversammlung feine antisemitische Vorbehalt ihre Unterschrift unter den neuen Vertrag gegeben. Radauversammlung ist. In einer Berliner   Volksversammlung wird diskutirt, nicht randalirt, und müssen deshalb parlamen- Wie die goldene Jugend lebt! Ein bezeichnendes Bild tarische Formen beobachtet werden. Bur Diskussion selbst- aus dem Dasein der nußlosesten aller nutlosen Bourgeoissprößlinge verständlich bereit, werden unsere Genossen Sorge tragen, daß bringt eine hiesige gut informirte Lokalforrespondenz: die Ordnung aufrecht erhalten wird und daß, wie die anti- Der Inhaber eines hiesigen großen Balllokals betreibt in semitischen Herren Studenten ja selbst wünschen, die Ant- seinem Geschäft nicht blos Völlerei, sondern auch Ruppelei und wort recht ausfällt". verschleierten Wucher. Wir beschränken uns heute auf zwei von diesen Punkten. Ein junger 21 Jahre alter Kaufmannn S., der um 10 Uhr Aufsehen in dem Hause Meterstraße 20. Ein räthfelhafter Vorgang erregte am Donnerstag Abend Statistisches vom Berliner   Gewerbegericht. Beim einer reichen Berliner   Familie angehört, führte ein verschwen Wohnung der 34 Jahre alten Wittwe Anna Wallenberg ertönte Gewerbegericht in Berlin   sind in der Beit vom 10. April bis derisches Leben und brauchte für seine noblen Neigungen Geld.   ein schriller Ausschrei, und Hausbewohner liefen vor die Eingangs 31. Dezember 1893 eingegangen 10 389 Klagen, welche 11 464 In seinem Leichtsinn wandte er sich an den Inhaber des Tanz thüre. Als man durch die Thüre hindurch Auskunft über den Termine verursacht haben und zwar 8738 vor dem Einzelrichter und lokales, der ihm unter der Bedingung Darlehne bewilligte, daß Vorgang im Innern verlangte, antwortete die Frau: Es ist 2726 Termine vor der Kammer. Erledigt wurden diese Prozesse: er die Hälfte der Beträge in dem Lokale verjubelte, über die nichts; ich kann nicht öffnen, da ich den Schlüssel nicht habe. durch Nichterscheinen der Parteien 845, durch Klagezurücknahme Gesammtsumine aber Wechsel ausstellte. So erhielt der Ge- Als nun aber Frau Wallenberg   am Freitag Morgen nicht zum 750, durch Verzicht 70, durch Bergleich 3449, durch Anerkenntniß schäftsmann am 1. Juli v. J. einen Wechsel über 10 500 Mart, Vorschein kam, auch kein Zeichen von sich gab, ließ man durch 126, durch Versäumnißurtheil 1375, durch kontradiktorische Ver- am 9. Sept. von 1200, am 12. und 13. deff. Mts. über zusammen einen Schloffer öffnen und fand die Gesuchte auf dem Sopha handlung 2050. 1300, am nächsten Tage über 4000 u. f. f., bis am 10. Oktober als Leiche figend vor. Die anfängliche Annahme, daß an ihr Zur angeblichen ,, Kirchennoth" in Berlin  . Der Kirchen- die Gesammtsumme von 25 820 erreicht war. Da nun aber die ein Verbrechen verübt sei, hat keine weitere Unterstüßung ge­zettel von Berlin   reift jetzt im ganzen 115 Kirchen, Kapellen Hälfte der Summe unmöglich jedesmal verzecht werden konnte, funden. Bei näherer Nachforschung entdeckte die Polizei auf und Predigtsäle auf. Die Zahl der an jedem Sonn- und Fest: so fpülte man fogar die gebrauchten Gläser mit Sekt aus dem Tische und an den Kleidern der Frau Phosphorreste, die tage verfügbaren Sitzpläge für Andächtige darf man danach auf natürlich konnte der junge Mann die Wechsel nicht einlösen und auf einen Selbstmord schließen lassen. Ueber einen Anlaß dazu etiva 115 000 schäßen. Das Angebot von Sitzplägen hat jedoch gab, nachdem noch 1200 M. Zinsen für 9 Monate hinzu ist allerdings nichts bekannt. in Berlin   selbst vor der Zeit der Kirchenbauerei, in der wir gelommen waren, eine pupillarisch sichere Hypothet in Höhe von uns augenblicklich befinden, die Nachfrage stets bedeutend über- 30 000 M. auf ein Grundstück in der Oranienstraße als Sicher- Ein Schatzgräber wurde Freitag im Thiergarten nahe bei troffen. Eine Ausnahme davon fand höchstens an den größeren heit. Obgleich nun hierdurch der Lokalinhaber völlig gedeckt Bellevue durch einen Schuhmann betroffen. Der Beamte beob Jefttagen statt, aber nachdem nunmehr bereits mehrere Jahre des war, so versuchte ein Helfersheljer, Namens P., noch achtete, daß ein Mann mit dem Aufgraben der Erde beschäftigt Kirchenbauens dahingegangen sind, dürfte es jetzt so weit ge- mehr Vortheil herauszuschlagen, sodaß der junge Mann, war, löfte ihn bei seiner Arbeit ab und fand wirklich den ge­tommen sein, daß man sich auch an diesen größeren Festtagen in der deutsche   Boden zu heiß wurde, sich nach suchten Schatz. Dieser bestand in einer Flasche, in der sich 14 feiner Kirche, feiner Kapelle und feinem Predigtsaal mehr über Amerika   wandte. Jetzt versuchte die Mutter des jungen Hundertmarkscheine befanden. Die Kriminalpolizei nimmt an, Raummangel zu beklagen braucht. Aber selbstverständlich wird Mannes die Hypothek wieder in ihren Besitz zu bringen daß das Geld von dem jetzt im Zuchthause fißenden Einbrecher trotzdem gemüthlich fortgebaut. und nahm dazu einen hiesigen Rechtsanwalt N. in Anspruch. Nauendorf vergraben worden ist. Seiner Zeit war verrathen Dieser lud den Wirth vor und brachte einen Vergleich dahin zu worden, daß er die Beute aus seinen vielen Ginbrüchen- er Die Bettelei soll eine rechte Plage" für unsere wohl- Etaude, daß die Hypothek mit etwa 24 000 m. ausgelöst wurde. hatte u. a. einen Juwelenladen in der Artilleriestraße ausgeplün= habenderen Bürger" sein, weshalb die bürgerliche Presse sich von Frau S. mußte sich gleichzeitig verpflichten, teine Anzeige zu er dert und dadurch den Besizer vollständig vernichtet vergraben Zeit zu Zeit gedrängt fühlt, wieder einmal ein fräftig Wörtlein statten. Gegenwärtig befindet sich der junge Mann in Frank- hatte; auch hatte er dies zugegeben. Man führte ihn daher gegen Bettler, Bagabunden und sonstige arbeitsscheue Subjekte" reich, wird aber demnächst nach Berlin   zurückkehren. Inzwischen wiederholt umher, um die Stelle zu bezeichnen, aber der Gin­loszulassen. In Wirklichkeit kann aber der größte Theil der ist die Angelegenheit dadurch ruchbar geworden, daß andere brecher zeigte stets solche Stellen, wo die Nachforschungen er Besitzenden recht wenig unter dieser Plage" zu leiden haben. Opfer der beiden ollen ehrlichen Seemänner" bein Zusammen- folglos blieben. In den vornehmeren" Stadttheilen sind ja die Häufer meist tragen weiteren Waterials mit der Mutter des jungen S. in verschlossen, und in den Geschäftsgegenden, wo das Verschließen Verbindung getreten sind. Wir kommen auf diesen Fall noch nicht gut angeht, paßt der Hausbesorger auf, daß fein Un- ausführlicher zurück. befugter Hausflur und Treppe betritt. Bettler trifft man daher thatsächlich fast nur in den vorwiegend von Arbeitern bewohnten Ein Preissturz im Holzhandel soll infolge der Sturm Außenbezirken der Stadt. Im übrigen sorgt der Eifer der verwüstungen eingetreten fein. Bei der Versteigerung von Hölzern Polizei dafür, daß auch hier den Bettlern das Leben sauer ge- aus der Forst in Lüdersdorf   wurden sämmtliche Hölzer unter der macht wird. Für manchen Almosenspender wird die Bettelei erft Tage verkauft. Die Preise werden, wie berichtet wird, noch mehr durch die polizeiliche Jagd auf die Bettler zu einer Plage". finten, wenn die Versteigerungen sich häufen, was für die nächsten Wenn nämlich ein Bettler von einem Polizisten in flagranti er: Wochen zu erwarten steht. In der Kladower   Oberförsterei werden tappt wird, muß der Almosenspender als Zeuge nach dem 6200 Festmeter Bauholz, in der Oberförsterei Köpenick Kloben Polizeipalast am Alexanderplay, und wenn er dort einen halben und Knüppel in größeren Loosen aus allen Schuggebieten des Vormittag verbracht hat, ist ihm die Lust, noch weiter Almosen Bezirks, in der Oberförsterei Eberswalde   Nutz- und Brennholz, zu spenden, gründlich und für alle Zeiten ausgetrieben. Aus im Gräflich Bucher Forstrevier Nußenden, Stubben, Kluft- und diesem Grunde erweist sich die Bettlerjagd, für die die Polizei Knüppelholz ausgeboten. trog aller Klagen über Arbeitshäufung und Beamtenmangel doch Im Kleinhandel ist leider noch nichts von einer Verbilligung immer noch Kräfte genug übrig zu haben scheint, als ein in der zu merken. That äußerst wirksames Mittel gegen die Bettelplage". Welchen

dem

Zu dem Morde in der Cuvrystraße wird berichtet, daß Umfang dieser Zweig der polizeilichen Thätigkeit in Berlin   hat, Frau Klahm mit ihrer kleinen Tochter auch am Sonnabend noch erhellt daraus, daß im Jahre 1891( dem legten, über das uns nicht aufgefunden worden ist. Die gerichtsärztliche Deffnung Angaben vorliegen,) im Polizeibezirk Berlin   16 266 Personen, der Leiche des Knaben Richard erfolgte am Sonnabend Nach­rämlich 14 972 Männer, 828 Frauen und 466 Stinder, wegen mittag. Bettelns aufgegriffen worden sind. Inzwischen dürften diese Zahlen noch bedeutend gestiegen sein.

Die Frau Dr. Prager, die wegen Ermordung ihres Mannes zu sechs Jahren Zuchthaus verurtheilt worden ist, if Die Jüngsten. Ein Berichterstatter hiesiger Blätter, der jegt, nachdem sie den vierten Theil ihrer Strafe verbüßt hat, viel Zeit haben muß, hat ausgerechnet, daß die Reichstags: hat, begnadigt worden. Am Freitag wurde ihre Entlassung Abgeordneten zusammen 20 343 Jahre alt sind, der Durchschnitt aus dem Zuchthause angeordnet. liegt zwischen dem 50. und 51. Jahre. Das jüngste Glied

Gebauer in Frankfurt   a. M., der verdächtig ist, den Tod der Zur Affäre Anna Winkler. Der Austräger Friz unverehelichten Anna Winkler in der Borsigstraße herbeigeführt zu haben, soll auf Gerichtsbeschluß, der auf dem Drahtwege nach Frankfurt   übermittelt wurde, nun doch verhaftet werden. Ein Kriminalbeamter befindet sich bereits auf dem Wege dorthin, um Gebauer hierher zu geleiten.

Ergriffen wurde hier der flüchtige Postassistent Friedrich Pietsch, über dessen Entweichen aus Fürth   wir fürzlich berichteten. In seinem Besitz befanden sich von dem unterschlagenen Gut noch etwa 2500 M. in baar und Werthpapieren.

Eine Spezialistin im Diebesfache ist die Aufwärterin Wilhelmine S., die von Treppenpodesten Läufer ffiehlt, indem sie die Nägel, die zur Befestigung dienen, herauszieht. Mit der Beute betreibt sie einen Handel auf der Straße, wobei sie die Läufer für 50 Pf. abgiebt. Heute früh wurde sie durch einen Pförtner in der Brunnenstraße bei dem Zusammenrollen eines Läufers abgefaßt und der Polizei übergeben.

Eingebrochen und ertrunken ist gestern Vormittag der 8jährige Sohn des Arbeiters Liersch, Gartenstr. 23 wohnhaft, der schwachen Eisdecke der Dahme   dem Schlittschuhsport nach= welcher mit drei gleichaltrigen Spieltanieraden aus Köpenick   auf ging. Die vier Knaben brachen in der Nähe der Vadeanstalt in Köpenick   ein. Während es zu Hilfe eilenden Männern ge lang, drei der Kleinen noch lebend aus dem Wasser zu ziehen, wurde Max 2. erst nach längerem Suchen als Leiche auf­gefunden.

Eine öffentliche Volksbibliothek wird Anfang März in Rigdorf eröffnet werden. Nixdorf eröffnet werden.

Deutschlands   liefert die ältesten Parlamentarier: die 8 Elsasser Das Schicksal einer Näherin. Die Näherin Helene find durchschnittlich 57 Jahre alt. Ihnen folgt die Reichspartei, Conrad war fünf Jahre bei dem Schneidermeister S. in der deren Mitglieder 54 Jahre zählen; fast im gleichen Alter stehen Böthstraße beschäftigt und that brav und fleißig ihre Pflicht, bis die Herren von der Freiſinnigen Vereinigung  . Das Zentrum fie am 1. Ottober vorigen Jahres plöglich entlassen wurde. Das verkörpert das Alter von 5189 Jahren, so daß auf den einzelnen ging so zu. Von dem Stiefsohn des Meisters war das hübsche Eine empfindliche Strafe wurde am Freitag Nachmittag 53 Jahre kommen. Die Nationalliberalen weisen im Durch Mädchen mit Liebensanträgen verfolgt worden und sie, die allein einem Handelsmann F. in Rixdorf zu Theil, der wiederholt schnitt 52 Jahre auf, die Deutschkonservativen 51 Jahre. Die in der Welt stand, hatte sich dem jungen Menschen schließlich Frauen und Mädchen in schamlosester Weise belästigt hatte. Als Mitglieder der Freifinnigen Voltspartei haben ein Durchschnitts- hingegeben. Das ging alles soweit, bis die Zeit heranrückte, daß er am genannten Tage in gleicher Weise mit einer Frau verfuhr, alter von 53 Jahren. Die Sozialdemokraten, deren jüngstes die Braut des ebenfalls im Hause seines Vaters beschäftigten wurde F. von deren Ehemann dermaßen gelyncht, daß er blut­Mitglied erft 28 Jahre alt ist, stehen durchschnittlich im Alter jungen Mannes einem Kinde das Leben geben sollte. Durch überströmt nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. von 41 Jahren. besonders liebenswürdigen Umgang zeichneten sich der Bräutigam Wegen Verbrechens wieder keimendes Leben wurde Bir Sozialdemokraten sind also die Partei der Jugend. und dessen Eltern in der letzten Zeit gerade nicht aus, im Gegentheil Und wer die Jugend hat, hat die Zukunft sagt das Sprich: spielte Helene im Hause ihrer Schwiegereltern fast die Rolle einer infolge einer Denunziation seiner eigenen Braut ein Arbeiter Stlavin, die zu allen möglichen Lingen gut war und mit wahrer Sch. in Rigdorf in Haft genommen. Gier war die Schneidersfamilie darauf versessen, die Arbeitsfraft Eines schweren Sittlichkeitsverbrechens hat sich der der Näherin bis zum letzten Augenblick auszubeuten. Aber Helene 20jährige Schreiber G. in Briß schuldig gemacht. Derselbe ließ alles willig über sich ergehen, fie arbeitete bis zur äußeren überfiel; ein von einem Maskenball heimkehrendes junge3 Mädchen Abspannung und selbst die Mißhandlungen, denen sie vielfach und vergewaltigte dasselbe. Um die Ueberfallene am Schreien ausgesetzt war, ertrug fie mit übermenschlicher Geduld in der zu verhindern, bedrohte G. dieselbe mit einem offenen Messer. Hoffnung, daß sie im Hause der Echneidersfamilie wenigstens ihr Gegen den Attentäter ist das Strafverfahren eingeleitet worden.

wort.

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Wie der Eisenbahnfiskus seine Unterbeamten lohnt. Fahrtartenschaffner werden von der Potsdamer Bahn sowohl für Berlin  , als auch für Potsdam   gesucht. Insgesammt sind am 1. April 13 Stellen vakant. Die Fahrkartenfchaffner erhalten beim Eintritt 800 M., das Höchstgehalt beträgt 1200 M. Dazu