Einzelbild herunterladen
 

bie Konflikte zwischen Griechen und Albaniern fort. Unter diesen Umständen sei die Regierung der Meinung, daß sie vor den drin­genden Hilferufen der Christen und Muselmanen ihr Ohr nicht länger verschließen und nicht länger teilnahmlofe Zuschauerin der Anarchie bleiben dürfe, die auch auf Griechenland   überzugreifen drohe. Der Ministerpräsident erklärte schließlich, der Zweck der Wiederbesehung bestehe in der Wiederherstellung der Ord­mung, der Verbürgung der Sicherheit, und der Ermöglichung der Rückkehr der Ausgewanderten, um den Anbau der Felder sicherzu­stellen. Schließlich solle Zeit gewonnen werden, um eine normale Durchführung der Vereinbarung von Korfu   zu ermöglichen, sobald die Mächte imftande sein werden, für diese Durchführung die not­wendigen Bedingungen zu schaffen.

Kriegsbekanntmachungen.

Gegen die schlechte Verpackung von Feldpoftsendungen. Amtlich. Berlin  , 29. Oktober.  ( W. T. B.) Es wird vielfach darüber geklagt, daß in Feldpoft briefen( Pädchen) an n- gehörige des Heeres bei der Ankunft ein Teil des Inhalts gefehlt oder auch, daß der Inhalt manchmal nicht geftimmt habe. Demgegenüber wird darauf hingewiesen, daß es sich hier­bei keineswegs immer um eine Beraubung der Sendungen han delt. Die Mehrzahl der Fälle ist vielmehr auf nicht ausreichende Verpackung, auch infolge Benutzung der unzulänglichen Klammer­verschlüsse zurückzuführen. Die Sendungen gingen infolgedessen unterwegs entzwei, und Gegenstände fielen dabei hergus. Bei dem nach dem Oeffnen der Postbeutel im Felde von den Post- oder Militärpersonen im Interesse der Empfänger vielfach unter nommenen Versuch, solche Sendungen richtig wieder zusammen­zubekommen, können natürlich leicht auch Verwechselungen von Teilen des Inhalte unterlaufen. Zumeist lassen sich die heraus­gefallenen   Stüde überhaupt nicht wieder unterbringen, so daß sie nach den Vorschriften für unanbringliche Gegenstände behandelt werden müssen, während sie dem Empfänger fehlen. Daß im Betriebe heimischer Postanstalten neuerdings hier und da auch Diebstähle oder Beraubungen von Feldpostwarenbriefen vorge kommen sind, ist der Postverwaltung bekannt. Es kann dies auch nicht auffällig erscheinen, da die Reichspostverwaltung bei der Mobilmachung mit einem Schlage 70 000 Stöpfe eingeschulten und bewährten Personals verlor, das zu den Fahnen ging, und dafür unerprobte beschäftigungslose Zivilpersonen als Ersatz eingestellt werden mußten. Vorkommnisse dieser Art lassen sich auch durch die besten Kontrollmaßnahmen nicht verhindern. Die Postbehörde übergibt jeden solchen Fall dem Gericht zur Aburteilung. Wenn tei der Besprechung derartiger Angelegenheiten in einem   Berliner Lokalblatt fogar die Beraubung festvernagelter, verschnürter und bersiegelter Kisten auf das Konto der Feldpost gesetzt worden ist, so ergibt sich das Unrichtige eines solchen Vorgehens am besten daraus, daß die Feldpost Postpakete vorläufig nicht befördert." Reisen an die Front.

zurzeit zirka 245 M. Toftet, so wird die Folge sein, daß man leichtere Gerste mit schwerer Ware vermischt, um ein Gewicht von 68 Kilogramm pro Hektoliter zu erhalten. Hier wird sich schon bald eine Abänderung der Bestimmungen als notwendig erweisen, etwa in der Art, daß nur die Gerste von der Fest legung der Höchstpreise befreit bleibt, die in Mälzereien zu Malz

berarbeitet wird.

*

Der

Arbeitslosenfürsorge in Nordhausen  . ein   Nordhausen. Durch die Arbeit unserer Genossen in dem zur Kriegshilfsaktion gebildeten städtischen Wohlfahrtsamt war es möglich, die Stadt­verwaltung zur Fürsorge für die Arbeitslosen zu veranlassen. An Unterstützung sollen, mit Wirkung vom 1. Oktober ab, gezahlt werden für Mann und Frau in einer Familie 25 M. im Monat, für jedes Kind 4 M.; ferner ist eine Mietsentschädigung vorgesehen und freies Mittagessen aus der vom Wohlfahrtsamt eingerichteten Volksküche. Aus verschiedenen Orten kommen noch Nachrichten über ein Von den getverkschaftlichen Unterstüßungen bleiben bei Ver­Vorgehen der kommunalen Behörden gegen die heirateten 3 M. die Woche außer Anrechnung. Den übrigen wird Schwierigkeit der Beschaffung von Nahrungsmitteln, das zwar vor die Unterstützung zur Hälfte auf die oben genannten Säge in An­die Beschlüsse des Bundesrats fällt, aber doch auch jetzt noch Berechnung gebracht. deutung hat. So beschlossen auf Anregung der sozialdemokratischen Eröffnung der bulgarischen Kammer. Fraktion die Stadtverordneten Kiels einstimmig, den Magistrat  Sofia 29. Oktober  .( Meldung der Agence   Bulgare.) zu ersuchen, er möge auf eine Festseßung von Höchstpreisen in erster Linie für Getreide, Mehl, Grüßwaren, Hülsen Ministerpräsident Radoslawow bat gestern die Sobranje früchte und Kartoffeln mit größter Beschleunigung" hin- im Namen des Königs mit einer Thronrede eröffnet, in der es wirken und für eine allgemeine amtliche Ermittelung über die vor- heißt: Das bulgarische Volk und meine Regierung haben, nachdem handenen Vorräte eintreten. In   Dessau wurde schon vor der sie im vergangenen Jahre aus einem langen und erschöpfenden Veröffentlichung der Bundesratsbeschlüsse die Herstellung eines Kriege, der mit Selbstverleugnung ohnegleichen durchgehalten wurde. Kriegsbrots" in die Wege geleitet. Die" Frankf. 3tg." meldet hervorgegangen find, von neuem alle ihre Bemühungen darauf ge­darüber: In Befolgung der von sachverständiger Seite erteilten richtet, die Wunden der jüngsten Vergangenheit zu heilen, Ratschläge machten zunächst Stadt und Kreis   Dessau Versuche die nationale Macht wiederherzustellen und mit der Beimischung von Kartoffeln zum Roggen des Wohlstandes im Lande zu schaffen. Unsere gemeinsame friedliche brot. Das mit Kartoffelmehl vermischte Brot zeigte jedoch mancher. Arbeit wurde durch den Ausbruch des größten und schrecklichsten lei Mängel. Dagegen hatte das Brot, dem ein Prozentjag von ge- Krieges, den die Geschichte bisher kennt, unterbrochen. Angesichts tochten Kartoffeln zugesetzt wurde, nicht nur einen ausgezeichneten dieses Kampfes zwischen den großen   europäischen Nationen, war Geschmack, sondern auch eine gute Haltbarkeit. Es wurde deshalb meine Regierung der Ansicht, daß ihre Pflicht gegenüber der Nation einstimmig die Einführung dieses Kriegsbrotes" beschlossen. Der und gegenüber deren Geschicken in der Zukunft ihr gebiete, die Magistrat hat sich an alle Bäckermeister gewandt, sie möchten solches Brot backen. Die Polizei achtet darauf, daß nicht mehr als 25 Broz. Kartoffeln zugesetzt werden. Wesentlich ist auch, daß ein fog. 50- Pfennigbrot mit Kartoffelzusaz nur 45 Pf. kostet.

-

Eine amtliche Meldung aus   Berlin vom 29. Oftober besagt: In der heutigen Sibung des Bundesrats wurde der Bekannt machung betreffend statistische Aufnahmen von Getreide usw. die Bustimmung erteilt.

Politische Uebersicht.

,, Vergeltungs"- Maßnahmen?

Bürgerliche Blätter melden: Wie verlautet, haben nunmehr

neue Quellen

Neutralität genau und loyal zu beobachten, wie es den internationalen Erforderniffen und Vorschriften, sowie den Intereson des Vaterlandes entspricht. Dank dieser Haltung hält die Regierung ihre guten und freundschaftlichen Beziehungen zu allen Großmächten aufrecht und es gelang ihr, unseren Beziehungen zu faft allen unseren Nachbarn größeres Bertrauen zu verleihen, das nach der Krise des vergangenen Jahres und inmitten der Ereignisse, die heute auf ganz   Europa lasten, so notwendig ist.

Aus der Partei.

Die Humanité" über den vorgeschlagenen internationalen Sozialistenkongreß.

In der Humanité" vom 19. Oftober nimmt Jean   Longuet die   deutschen Bundesregierungen Vergeltungsmaßregeln gegen das au dem Vorschlage unserer amerikanischen Genossen auf Einberufung feindliche Ausland als Erwiderung der gegen   deutsche Staats- eines internationalen   sozialistischen Friedenskongresses Stellung. angehörige und ihr Privateigentum beliebten Verfolgungen in Aus- Longuet erkennt den guten Willen unserer amerikanischen Genossen an, hält ihre Initiative aber für verfrüht. Longuet meint, was ficht genommen. Eine entsprechende Vorlage wird dem Bundesrat sollen unter den jezigen Verhältnissen Unterhandlungen über den demnächst zugehen. Frieden, nachdem so viel Blut geflossen und so viel Tränen vergossen  Berlin, 29. Oktober  .( W. T. B.) Nach Mitteilung des Ober­Es wird abzuwarten sein, worin die geplanten Vergeltungs- sind und kein entscheidendes Resultat vorliegt? Erst müsse eine fommandos in den Marken stellt Ausweise an Privatmaßregeln bestehen sollen. Im Interesse der Behandlung der Entscheidung herbeigeführt werden. Der Krieg miffe zur Erhaltung perfonen zu Reisen an die Front oder nach den durch im Auslande lebenden   Deutschen möchten wir aber hoffen, daß des republikanischen   Frankreich und zur Schaffung eines neuen beutsche Truppen besetzten feindlichen Landesteilen für den Landes- nichts beschlossen wird, was friedliche und schuldlose, was friedliche und schuldlose, in   Europa noch fortgefegt werden. Longuet schließt: Erst nachher polizeibezirk   Berlin das stellvertretende Generalfommando   Deutschland befindliche Angehörige der fremden fremden Staaten in wird man von einer gemeinsamen Aftion der Sozialisten aller des Gardekorps und für die übrigen Bezirke der Proving ihren bisherigen Rechten und Freiheiten fränken würde. So sehr Bänder, um die endgültigen Grundlagen des internationalen Friedens  Brandenburg das stellvertretende Generalfommando des III. Armee alle Mißhandlungen   Deutscher im Auslande, wo sie vorgekommen festzustellen, reden können. Dann wird der internationale Sozialismus Auskunft über österreichische Gefangene.

torps aus.

Die österreichisch ungarische Botschaft teilt folgendes mit:

find, berurteilt werden müssen, scheint es doch nicht angebracht, andere, die an dieser schlechten Behandlung unschuldig sind, dafür büßen zu lassen.

Feste Preise".

feine Stimme hören lassen."

Aus Industrie und Handel.

In der legten Zeit häufen sich die Anfragen bei der österreichisch­ungarischen Botschaft bezüglich des Aufenthaltes von Angehörigen der östereichisch ungarischen Armee sowie von Ber Breise. Es verpflichtet die Händler, an die es liefert, aufs über das verflossene Geschäftsjahr Bericht erstattet. Nach Abzug wundeten

ist nicht in der Lage, irgendeine Auskunft diesbezüglich zu erteilen. Anfragen sind zu richten an das Auskunftsbureau des Roten Kreuzes ien VI, Dreihufeifengasse 4, beziehungsweise in  Budapest IV, Vaczy utcza 38. leber Sriegsgefangene erteilt das Striegsgefangenen- Bureau vom Roten Kreuz Wien I, Jasomirgottstr. 6, Auskunft.

Die Maßnahmen

im Interesse der Volksernährung.

Der Reichsanzeiger" vom 29. Cftober enthält nunmehr auch bie Veröffentlichung der am Mittwoch noch nicht übermittelten Wer­ordnungen des Bundesrats über die Maßnahmen zur ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.

Die Hauptbestimmung über das Enteignungsrecht" des Staates lautet:

Sotveit für den Großhandel Höchstpreise festgesekt sind, ist der Besizer solcher Gegenstände verpflichtet, sie der zuständigen Behörde auf ihre Aufforderung zu überlassen; Landwirten find die zur Fortführung ihrer Wirtschaft erforderlichen Mengen an Getreide und Futtermitteln zu belassen. Der Uebernahmepreis wird unter Berücksichtigung des Höchstpreises sowie der Güte und Vertvertbarkeit der Gegenstände von der höheren Verwal­tungsbehörde nach Anhörung von Sachverständigen endgültig festgesetzt.

Soweit für den Kleinhandel Höchstpreise festgesetzt sind, und ein Besiber sich weigert, troß Aufforderung der zuständigen Be hörde, solche Gegenstände zu den festgesezten Höchstpreisen zu berkaufen, fann die zuständige Behörde die Gegenstände, die für den eigenen Bedarf des Bejizers nicht nötig sind, übernehmen und auf seine Rechnung und Kosten zu den festgesetzten Höchst­preisen verkaufen. Unter den Paragraphen, welche die Beimischung an­derer Substanzen zum Mehl regeln, dürfte der folgende besonderes Interesse verdienen:

Roggenbrot darf in den Verkehr nur gebracht werden, wenn zur Bereitung auch Kartoffel verwendet ist. Der Kartoffelgehalt muß bei Verwendung von Kartoffelfloden, Kartoffelwalamehl oder Startoffelstärkemehl mindestens fünf Gewichtsteile auf fünf­undneunzig Gewichtsteile Roggenmehl betragen.

Roggenbrot, zu deffen Bereitung mehr Gewichtsteile Star­toffel verwendet sind, muß mit dem Buchstaben K bezeichnet werden. Beträgt der Kartoffelgehalt mehr als zwanzig Gewichts­teile, fo muß dem Buchstaben K die Zahl der Gewichtsteile in arabischen Ziffern hinzugefügt werden.

Werden gequeischte oder geriebene Kartoffeln verwendet, so entsprechen vier Gewichtsteile einem Gewichtsteil Kartoffel­floden, Kartoffelpalamehl oder Kartoffeljtärkemehl. Außerdem wird hier bestimmt, daß Bäder und Brotverkäufer einen Abdrud dieser Verordnung in ihren Verkaufsräumen auszu­hängen haben und daß Uebertretungen der Verordnung mit einer Geldstrafe bis zu 1500. bestraft werden.

Während im übrigen die Verordnungen am 4. November in Straft treten, wird der erste Absatz des oben zitierten Paragraphen erit am 1. Dezember Wirkung erlangen.

Zu den Höchstpreisen für Gerste, die sich in den ver ſchiedenen Gebieten nur 10 bis 15 M. niedriger stellen sollen als die Höchstpreise für Roggen, bemerkt das Berl. Tagebl.":

Bekanntlich hält das mächtige Kohlensyndikat sehr auf strengste, die Ware nicht unter den festgesezten Preisen ab­zugeben. Die so verpflichteten Händlervereinigungen bzw. das Syndikat, das hinter ihnen steht, scheinen von dieser Politik des zwangsweisen Hochhaltens der Preise auch während des Krieges nicht abgehen zu wollen, obgleich die Kohle zu jenen Gebrauchsmitteln gehört, deren Verbilligung in dieser Kriegszeit eine wirklich baterländische Tat wäre. In  Elberfeld hatte ein im Proletarierviertel lebender Kohlen­händler die Ware etwas billiger gelassen. Das nahm der ,, Verein Elberfelder Kohlenhändler" zum Anlaß, unterm 26. Oftober folgendes charakteristische Rundschreiben drucken und verbreiten zu lassen:

Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft. In der Aufsichtsratssitzung der allgemeinen Elettrizitätsgesellschaft wurde bon Unkosten, Steuern, Obligationszinsen, den nach den bisherigen Gepflogenheiten bemessenen und den im Hinblick auf die Kriegs­lage vorgenommenen reichlichen Abschreibungen werden 18 892 641 Mark( im Vorjahre 28 904 483 2.) und zwar wieder ausschließlich aus dem Fabritationsgeschäft als Gewinn ausgewiesen.  Generalversammlung wird die Verteilung einer Dividende bon 10 Proz.( im Vorjahre 14 Proz.) auf 155 Millionen Mart Attien vorgeschlagen werden. Das Bankguthaben beträgt rund 77 Millionen Mark. Sowohl die fakturierten Umsätze als auch die vorliegenden Aufträge sind im neuen Geschäftsjahre weiter gea stiegen. Inwieweit die Auslandsaufträge, die sich darunter be= finden, zur Ablieferung gelangen, läßt sich zurzeit nicht übersehen.

Die Weizenproduktion   Australiens. Um die Weizenproduk­tion im nächsten Jahre zu vermehren, bietet die Regierung allen Farmern einen festen Mindestpreis von vier Schilling für allen Weizen auf der neuen Anbaufläche. Die Regierung hofft dadurch die Anbaufläche um 100 000 Acres zu vermehren.

" Den Herren Kollegen teilen wir hierdurch mit, daß über Gust. Kronenberg, Lothringer Straße 16, die Sperre ber hängt worden ist, weil derfelbe die festgesetzten Mindest= verkaufspreise trop mehrmaliger Verwarnung nicht eingehalten hat. Wir ersuchen sämtliche Kollegen, dem Ge Die englischen Genossenschaften und der Krieg. nannten teine Ware, auch nicht in Fuhren zu überlassen, ferner streng darauf zu achten, daß sich K. auch nicht durch Dritte Die englische Großeinkaufsgenossenschaft zahlt allen ihren Ar­Kohlen verschafft. Jeder muß Kontrolle hierüber aus- beitern und Angestellten, die freiwillig ins Heer eintreten, den üben und wer trotzdem K. mit Ware versehen wollte, würde vollen Lohn weiter, abzüglich des Soldes. Sie fördert die Netru­natürlich ebenfalls die Sperre zu gewärtigen tierungskampagne nach Kräften. Zur Ausrüstung der Freiwilligen haben. Alle Kollegen sind hierdurch berwarnt und im eigenen aus ihren Bureaus in der Zentrale(   Manchester) gab sie 10 000 M., Interesse wird ersucht, die Preise genau einzuhalten.( öhere als erste Rate zu dem Prince of Wales- Invalidenfonds 200 000 M. Preise sind natürlich zulässig.) Es soll von jetzt ab und für die belgischen Flüchtlinge 20 000 M. Rehnliche Beschlüsse auf jeden Fall mit rüdsichtsloser Sperre vorgegangen faßten viele Genossenschaften im ganzen Lande. werden. Glück auf."

Letzte Nachrichten.

Daß in Friedenszeiten Unternehmer ihre Geschäfts­interessen in solch rigoroser Weise wahren, ist ja bekannt. Daß aber in Kriegszeiten, Perioden allgemeiner Notlage, kleine Geschäftsleute, die armen Leuten die Kohlen etwas Kriegskrankenkassen billiger verkaufen, in Verruf erklärt und existenzlos gemacht werden sollen, und daß dabei noch ausdrücklich hervorgehoben wird, daß höhere Preise natürlich zulässig" find, läßt den Patriotismus gewisser Kreise gegenüber der Allgemeinheit etwas eigenartig erscheinen.

eine Volksnotwendigkeit.

Die Gesellschaft für Soziale   Medizin hatte am Donnerstagabend

eine Versammlung veranstaltet, die von vielen bekannten Sozial­

politikern besucht war. Geh. Regierungsrat Professor Dr. P. Ma het sprach über das Thema: Kriegstrankenkassen". Er for Zum Wiederaufbau Ostpreußens. derte die Errichtung von Kriegskrankenkassen auf der Grundlage leber die Vorentschädigungen, die den durch den Krieg zu der bestehenden Krankenkassen zur Fürsorge für die Schaden gekommenen Einwohnern   Ostpreußens zu gewähren sind, Frauen und Kinder der im Felde stehenden Krie Zunächst sollen die   ger und für franke Arbeitslose und ihre Ange= bat der Oberpräsident Richtlinien aufgestellt. Plünderungsschäden festgestellt werden, die vorläufig insoweit ersetzt hörigen. Die Kriegskrankenkassen sollen in erster Linie auch werden sollen, als dies zur Fortführung des gewerblichen oder land- dazu dienen, die durch das Kriegsnotgesetz abgeschafften besonde= Die Lieferung der Beihilfen ren Leistungen der Krankenkassen, wie Wochenhilfe, Mutter­wirtschaftlichen Betriebes nötig ist. hat möglichst in Natur zu erfolgen; fie unterliegen der zwangs- ich uz und dergleichen mehr, auch im Kriege zu gewähren und weisen Wiedereinziehung durch den Staat, soweit sie von dem dadurch eine kräftige neue Generation heranzuziehen. Die Kosten Geschädigten nicht zu dem angegebenen Zwed verwendet werden. Die Schätzung der Brand- und Trümmerschäden an Gebäuden und für diese Einrichtung, deren Notwendigkeit der Redner in warmen beweglichen Sachen erfolgt durch die Feueriozietät für die Proving Worten überzeugend begründete, will er entweder durch eine Reichs­Ostpreußen, soweit eine Erfaßpflicht der Sozietät vorliegt, im übrigen anleihe oder aus den Beständen der Landesversicherungsanstalten durch die Kriegshilfsausschiffe unter Buziehung geeigneter Sach aufgebracht sehen. verständiger. Die Plünderschäden sind stets durch die Kriegshilfs­ausschiffe abzuschäßeft.

Zur Herftellung von Wirtschaftsgebäuden und Arbeiterwohnungen in landwirtschaftlichen Betrieben dürfen Vorschüsse vorläufig nur bewilligt werden, wenn die Beschädigung so gering ist, daß die Herstellung noch vor dem Winter erfolgen fann. Ueber den Wieder aufbau der zerstörten Städte und Dörfer erfolgt später eine Ent­scheidung.

In der Diskussion sprachen sich die Genossen Moltenbuhr, Wurm, Genosjin 3iet, der Direktor der Allgemeinen Orts­frankenkasse Albert Kohn und Dr. Munter für die Vorschläge des Referenten aus. Schließlich wurde folgende Resolution an genommen:

Die Versammlung der Gesellschaft für Soziale   Medizin und ihre Gäste beauftragen den Vorstand der Gesellschaft, die Verbündeten Regierungen zu bitten, während der Dauer des

Wieder ein Zeitungsverbot. 91 den Familien der Kriegsteilnehmer sowie den Erwerbs­

Die Danziger Bürgerzeitung" ist von der Festungskomman Besondere Schwierigkeiten werden sich in Zukunft aus der Festlegung der Preise für Gerste ergeben. Der Preis von Fuiter dantur verboten worden. Nach einer uns zugegangenen Mitteilung, gerste wird nämlich niedriger normiert als der von Roggen( für  Berlin auf 205 M.). Wiegt aber Gerste mehr als 68 Kilogramm soll als Grund angegeben worden sein, daß die übrigen Zeitungen pro Settoliter, so gilt sie als Braugerste und ist von der Be- das Nachrichtenbedürfnis des Publikums auch ohne die Bürgerztg." grenzung der Höchstpreise befreit. Da nun Gerste in   Berlin befriedigten.

losen und ihren Familien im Falle der Bedürftigkeit unter Auf­bringung der Mittel durch das Reich oder durch die Gesamtheit der Versicherungsanstalten der Invaliden- und Hinterbliebenen­versicherung durch reichsgesetzliche Krankenkassen vermittels Krantenhilfe, Wochenhilfe und Sterbegeld zu gewähren.