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Mr. 299.

31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 1. November 1914.

Feldpost- Abonnements.

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gesandt.

Die Arbeitslosenfürsorge in den Vorortgemeinden.

getreten.

Mit diesem Thema beschäftigte sich wiederum auf Einladung der Gewerkschaftskommission Berlins   und Umgegend eine Ver­jammlung der Vorstände der freien, christlichen und Hirsch Dunderschen Gewerkschaften sowie die der Angestelltenorganisa­tionen am 30. Oktober. Genosse Eugen Brückner berichtete über die weiteren, Verhandlungen. Auf Grund der in der letzten Ver­sammlung der Vorstände angenommenen Resolution, die dem Minister des Innern in Preußen übermittelt wurde, ist Antwort eingegangen. Danach wird von seiten des Ministers in Aussicht gestellt, die von den Gewerkschaften angegebenen Verhältnisse in den Vorortgemeinden einer Nachprüfung zu unterziehen. Des­gleichen ist der Minister mit dem Provinzialausschuß in Verbindung Eine weitere Antwort ist noch nicht eingegangen. In der Provinz Brandenburg   haben die Gauleiter Veranlassung ge­nommen, sich an sämtliche Gemeinden zweds Regelung der Ar­beitslosenfürsorge in Geminschaft mit den Gewerkschaften zu wen­den. Als für die Gewerkschaften befriedigend geregelt können die Beschlüsse in Friedrichsfelde  , Hohen- Schönhausen, Heinersdorf  , Köpenick  , Briz, Tegel  , Wilmersdorf   und Steglitz   angesehen werden. Diese Gemeinden haben zum Teil, einem Erlaß des Reichsamts des Innern folgend, ein direktes Abkommen mit den Gewerkschaf­ten getroffen, wobei in jedem einzelnen Fall seitens der Ge­meinde die Bedürfnisfrage des Unterstützungsuchenden geprüft Hicrgegen, jagt Redner, konnten wir uns nicht wenden, weil der Provinzialausschuß die Erstattung der von den Gemeinden ge­zahlten Beträge an Arbeitslosenunterstützung von dieser Bestim­mung abhängig gemacht hat. Eine Befürchtung irgend welcher Art ist hierbei nicht zu hegen, da man annehmen kann, daß alle Arbeitslosen auch der Unterstüßung bedürftig sind. Wie man in den verschiedenen Kreisen der Gemeindeverwal­tung über das Zusammenarbeiten mit den Gewerkschaften denkt, geht aus folgendem Satz einer Antwort hervor. Hier wird flipp und klar gesagt, die Wünsche der Gewerkschaften hinsichtlich der Regelung der Unterstützung für Arbeitslose erscheinen uns gerecht Regelung der Unterstützung für Arbeitslose erscheinen uns gerecht fertigt".

werden soll.

Aus Groß- Berlin. Vom Westhafen.

tragen sei und daß Gesuche um Beschäftigung bei dieser Ar­beit dorthin zu richten seien. Diese Nachricht ist, wie aus Allenstein   amtlich mitgeteilt wird, irrig. Weder auf den Schlachtfeldern noch in den Städten Mafurens finden größere Aufräumungsarbeiten statt. Alle Gesuche in dieser Hinsicht Große Tiefbauunternehmungen zeigen in ihrem An- bei den Behörden oder anderen Stellen sind daher völlig fangsstadium das Charakteristikum, daß kein Beschauer ohne zwecklos. technische Kenntnisse aus dem Tohuwabohu von Sandmassen, Ausschachtungen, Eisenrohren, Holzbuden, Lokomobilzügen Ernst Bader  . und hundert anderen ungeordnet herumliegenden Dingen Die Genossen des vierten Kreises haben den Berluft eines flug wird. Den Eindruck der Buddelei", die ia den Ber  - alten tätigen Parteifreundes zu beklagen. Genosse Ernst Baber linern durch Kanalisation und Untergrundbahn längst ver- ist am 30. Oftober, 60 Jahre alt, gestorben. Baber gehörte zu traut ist, empfängt man jetzt auch auf dem mächtigen Bau- ienen Genossen, die treu und unermüdlich für unsere Sache wirkten. gelände zum Westhafen bei Plößensee. Auf dem riesigen mit einer unerschütterlichen Ueberzeugungstreue ausgerüstet, ar­Rechted, das sich zwischen Spandauer   Schiffahrtskanal und beitete Bader für unsere Partei, nach den verschiedensten Rich­Nordring vom Bahnhof Putligstraße bis zum Bahnhof tungen. Ueberzeugt, daß die Schlagfertigkeit einer Armee von ihrer Beusselstraße und noch ein Stück darüber hinaus bis fast zur guten Organisation abhängig sei, hat Bader   große Mühe auf­Plötenseer Schleuse erstreckt, ist das Unterste zu oberst ge- gewendet, um die Organisation im vierten Kreise auf eine gesunde fehrt. Aufgeschüttete Sandwälle und lose Gerölle wechseln Basis zu stellen. Lange Jahre bekleidete Bader   das Amt des Vor­funterbunt ab mit langen tiefen Einschnitten, deren Sohle fißenden im 4. Kreise. Dann versah er lange Jahre das Amt eines entweder schon troden gelegt ist oder noch Grundwasser zeigt. Viertelsführers im Frankfurter   Viertel. Bader   war ein großer Die Erdmassen, die schon bis jetzt hier bewegt worden sind, Selbstkritiker und redete nur, wenn er seiner, Sache ganz sicher haben den Kubifinhalt ganzer Berliner   Häuserviertel. Viel war und er auf festen Grund baute. Ungefähr 30 Jahre war der günstiger lagen die Bodenverhältnisse beim Berliner   Osthafen Verstorbene Rendant der Allgemeinen Ortstrankenkasse und lang­zwischen Treptower und Oberbaumbrüde. Hier war der vor- jähriges Mitglied des Ausschusses der Landesversicherung. Be­handene breite Spreelauf an seiner einen Längsseite einfach scheiden und liebenswürdig, wie Bader   war, fuchte er zu helfen, zu erweitern und am Ufer entlang mit den erforderlichen wo er konnte. Hafenbauten zu besetzen. Bei Plößensee muß ein regelrechter In den Herzen der Genossen hat sich der Verstorbene durch seine Hafen, der vom Spandauer   Schiffahrtskanal sich ausbuchtet, Tätigkeit ein Andenken gesichert, das nicht verlöschen wird. erst geschaffen werden. Vorläufig ist, wie gesagt, dem Laien­auge nur wenig von dem, was werden soll, erkennbar. Die Eine niedrig entlohnte Tätigkeit Bauleiter sind selbst gegen Pressevertreter völlig zugeknöpft. wird noch immer den zahlreichen Hilfeboten der Deutschen  Man muß also, wenn man durch Zäune und Wächter hindurch Bant zugemutef. Bereits am 17. September gaben wir im Vor­glücklich auf das Gelände gelangt ist, über Berg und Tal, wärts" Klagen über zu geringe Entlohnung der während der durch Morast und Sand stolpern, muß kühn hundert Hinder- Kriegszeit zur Aushilfe angestellten Kassenboten dieses Instituts nisse überwinden, um dann ungefähr in der Mitte auf ein Raum. Wir bemerkten damals, daß solche Kassenboten doch weites langgestrecktes Bassin zu stoßen, das mit mächtigen immerhin eine verantwortungsvolle Tätigkeit auszuüben haben, Maschinen ausgebaggert wird und am Rande schon Beton- für die sie auch angemessen bezahlt werden müßten. Wie nun aus einfassungen zeigt. Rings herum zieht sich ein Gewirr schmal erneuten uns zugegangenen Klagen bort eingestellter Hilfeboten spuriger Eisenbahnschienen, und lange Züge mit sandbe- hervorgeht, ist eine wesentliche Besserstellung seit unserer Ver­ladenen Kipploren schieben sich pustend und fauchend berg öffentlichung nicht eingetreten. Gegenwärtig sind etwa 50 bis auf und bergab, um am Nordring zur Weiterbeförderung des 60 Hilfsboten bei der Deutschen Bank beschäftigt, die zunächst einen Sandes zu landen. Der einzige Lichtblick in dieser Wasser- Tagelohn von 3 M. erhalten. Nach Ablauf der 7. Woche werden und Sandwüste ist in der Mitte ein schmuckes Bauführer- bei einer täglichen Arbeitszeit von 10-10% Stunden 25 M. pro haus, und ganz am nordöstlichen Ende beim Bahnhof But- Woche gezahlt. Auch diese Entschädigung ist als zu gering zu be­ligstraße hat sich in einem ehemaligen Gebäude des Johannis- trachten, wenn man bedenkt, daß fast alle Lebensmittel eine er­stifts, das bekanntlich den größten Teil des Grund und hebliche Preissteigerung erfahren haben. Mit einem solchen Ein­Bodens zum Westhafen hergab, das städtische Hafenbauamt fommen ist es Familienvätern nicht gut möglich, ihre Familien niedergelassen, das wohl die Geheimnistuerei aufgeben dürfte, ausreichend zu ernähren. Die fest angestellten Boten der wenn der Hafen fertig ist und die Presse dann nötiger ge- Deutschen Bank stehen sich insofern noch etwas besser wie die braucht wird. Von oberirdischen Baulichkeiten ist natürlich Silfeboten, als ihnen zwei Anzüge und ein Mantel geliefert wer­noch nichts zu ſehen, und wo sie hinkommen, läßt sich mangels den. Andere Geldinstitute entlohnen die Hilfeboten während der jeder technischen Aufklärung, die doch wohl einiges Interesse Kriegszeit etwas besser; so erhalten z. B. die Hilfsboten der für das Publikum hätte, nur erraten. Die geringe Zahl Dresdener Bant monatlich 150 M. Was der Tezteren zu der beschäftigten Arbeiter fällt auf, was aber auf mangeln zahlen möglich ist, sollte der Deutschen Bant nicht unmöglich sein. des Material zurüdgeführt werden soll, in Wirklichkeit aber zum Teil der miserablen Bezahlung der Arbeiter geschuldet Westhafens sich etwas soziales Empfinden zulegte und für ist. Es würde nicht schaden, wenn die Bauverwaltung des eine bessere Bezahlung der Arbeiter und somit für größere Beschäftigung sorgen würde.

Bürgerspeisehallen des Roten Krenz.

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Bezüglich der Gemeinden, die eine Regelung mit den Gemert­schaften getroffen haben, geht den Gewerkschaften und Angestell­tenverbänden ein besonderes Zirkular über die Art der Regelung zu. Der Ausschuß der Gewerkschaftskommission hielt es jedoch für notwendig, da, abweichend von den sonstigen Abmachungen mit den Das Rote Kreuz von Berlin   will die Zahl der in seinen Gemeinden, die Stadt Lichtenberg eine andere Regelung einführen Bürgerküchen zu verabreichenden Portionen etwas einschränken. wollte, diesen Plan zunächst den in Betracht kommenden Korpo- Als Grund wird angegeben, daß zurzeit der Arbeits­rationen zu unterbreiten. Trotz aller Bedenken der Vorlage markt in Berlin   recht günstig liege und von empfahl Redner, den Abmachungen dennoch die Zustimmung zu einer Arbeitslosigkeit taum gesprochen geben. Dieses geschah nachdem auch einstimmig. werden könne. Der Besuch der Bürgerspeisehallen habe Besonders beschäftigte sich Redner dann mit den Verhältnissen in letzter Zeit auch nachgelassen. in der Gemeinde Schöneberg  . Schöneberg   zählt zu den Gemeinden, Daß die Lage des Arbeitsmarktes in Berlin   sich gebessert die bereits in Friedenszeiten den Versuch der Durchführung einer hat, ist richtig, unrichtig ist, daß die Lage so günstig sei, daß Arbeitslosenunterstützung in Anlehnung an das Genter System

gehabt haben.

von einer Arbeitslosigkeit kaum gesprochen werden könne. Gin Blick auf die wöchentlichen Nachweisungen des Statistischen Amtes der Stadt Berlin   über den Beschäftigungsgrad wider legt die oben aufgestellte Behauptung.

Kakaoftube.

Am Montag, den 2. November dieses Jahres, eröffnet das Rote Kreuz von Berlin   in der Brunnenstraße 128 eine Statao­stube, in der für 2 Pf. eine Tasse Kakao und eine Schrippe ver­

abreicht wird.

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Der Charlottenburger   Hauptausschuß für Baterländische Hilfs.

leider, Strümpfe und Stiefel übrig haben, diese an die Sammel­arbeit bittet alle, die schon gebrauchte und noch gebrauchsfähige stellen Wilmersdorfer Straße167( Kunstgewerbeschule  ) und Knese­beckstraße 24( Kaiser- Friedrich- Schule) zu senden, wo sie an die Hilfsbedürftigen verteilt werden. So wird es möglich sein, vicle arme Kinder vor Frost und Krankheit zu schützen.

Kartoffellieferung der Gemeinden.

Die Gemeindevertretung von Röntgental- Bepernid hatte be Diese sind jetzt eingetroffen und werden für 3,40 M., die unfortier­schlossen, für ihre Gemeindeangehörigen Kartoffeln einzukaufen.. ten für 2,90 M. pro Bentner verkauft. Diejenigen, die Kartoffeln bestellt haben, müssen bis Montag, den 2. November, mit Namen gezeichnete Säcke im Gemeindebureau abgeben.

aus Zichtenberg findet vom Café Bellevue am Bahnhof Stralau­Rummelsburg, Hauptstraße 2, aus statt. Die Gedächtnisfeier be­ginnt heute um Uhr im großen Saale des Tafé Bellevue. Van bort bewegt sich der Reichenzug alsdann durch folgende Straßen: Marktstraße, Neue Bahnhofstraße, Gürtelstraße, Frankfurter Chaussee, Magdalenenstraße bis zum Friedhof Bornißstraße. Die Teilnehmer der Trauerfeier verlassen den Friedhof durch ben Aus­gang in der Bornißstraße. Ansprachen und Widmungen von Kor porationen und, Kranzdelegationen sind am Schluß der Feier im Café Bellevue vorzunehmen.

Die Beerdigung des Stadtverordneten Genossen Grauer

Einsam gestorben.

Ein Leichenfund rief Freitagnachmittag in einem Hause in der Ruppiner Straße einiges Aufsehen hervor. Dort war die Wirt. schafterin Elise Linde in ihrer Wohnung halb bekleidet und in einer großen Blutlache liegend, aufgefunden worden. Die ur sprüngliche Auffassung, daß ein Mord vorliegt, hat sich nicht be­ſtätigt. Die genauere Untersuchung hat ergeben, daß die Frau wahrscheinlich eines natürlichen Todes gestorben ist. Das Blut rührt von einem Bluterguß aus Nase und Mund hervor. Die Leiche

Hatten schon die Gewerkschaften verschiedene Beschwerden bei Durchführung dieser Unterstützung, so sebe allem der Beschluß über die Regelung der Arbeitslosenfürsorge zur jebigen Zeit die Arone auf. Nicht nur daß die Gewerkschaften überhaupt nicht ge­fragt wurden, ob sie ein Gegenseitigkeitsverhältnis mit den Ge­meinden eingehen wollten, nicht nur, daß man bis heutigen Tages den Gewerkschaften von der Einstellung der bisherigen Arbeitslosen­unterstüßung noch feine Mitteilung gemacht hat, fommt auch die Gemeinde dazu, jetzt den vollen Gewerkschaftsbetrag in Anrech­Gegen die Unsicherheit in der Jungfernheide. nung zu bringen. Ja man geht sogar noch weiter und beschließt Gegen die wachsende Unsicherheit in der Jungfernheide, die einfach, daß die Gewerkschaften während eines vollen Monats an von jeher allerlei verdächtigen Elementen als Unterschlupf gedient die Arbeitslosen den von der Stadtgemeinde eventuell gnädigst ge- hat, gehen neuerdings die Militärbehörden in sehr scharfer Weise währten Zuschuß zu verauslagen haben und nach drei Wochen vor. Seit einiger Zeit werden in den staatlichen Betrieben, die eventuell ihr Geld wieder erhalten können. Das stärkste Stück, in der Jungfernheide in der Nähe von Tegel   und Reinickendorf  das je vorgekommen ist, ist, daß man den Gewerkschaften zumutet, liegen, auch einige Hundert Frauen zur Ausführung leichterer Ar­für ihre Mitglieder die Unterſtüßung voll anrechnen zu lassen, beiten beschäftigt. Auf dem Sin- und Rückwege waren nun die fie ferner 6 Wochen warten läßt, ihr verauslagtes Geld wiederzu- Frauen wiederholt unverschämten Belästigungen und an den Löh- wurde nach dem Schauhause gebracht. bekommen und außerdem noch, die mit der Auszahlung, Kontrolle nungstagen sogar räuberischen Ueberfällen ausgesetzt. Obwohl Bei der Arbeit tödlich verunglückt ist der 64 Jahre alte Handels­usp.. verbundenen Verwaltungskosten und Arbeiten, die sonst die angestellten Frauen schließlich nur in größeren Gruppen die mann Friedrich Bergemann aus der Palisadenstr. 26. Bergemann Schöneberg obliegen würden, zu übernehmen. Damit aber noch Seide überschritten, wollten die Ueberfälle durch die dort sich auf- war Freitag nachmittag auf der Ladestraße am Humboldthafen nicht genug, verlangt man von dem arbeitslosen Unterstützungs- haltenden Strolche nicht aufhören. Da die Polizeibehörden gegen- mit dem Aufladen von Wehl beschäftigt. Hierbei fiel er, wohl in­berechtigten, daß er nicht nur seinen Facharbeitsnachweis zur wärtig für einen ausreichenden Sicherheitsdienst nicht sorgen folge eines Fehltritts, rücklings vom Wagen. Er schlug so unglüf­Kontrolle regelmäßig aufsucht, sondern er soll außerdem noch können, wandten sich die weiblichen Angestellten der Staatswert- lich auf den Boden auf, daß er sich einen Genidbruch zuzog, an mehreremal in der Woche gezwungen sein, den städtischen Nachweis stätten schließlich an die Militärverwaltung, die nunmehr jeden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. in Schöneberg   aufzusuchen. Findet dann der Arbeitsnachweis- Morgen und jeden Abend die Frauen durch Patrouillen bis nach leiter, daß nach seiner Meinung ein Tischler um nur ein Bei- Tegel und Reinidendorf begleiten läßt. Außerdem durchstreifen Straßenunfälle. Zu einem verhängnisvollen Zusammenstoß sich zu Erdarbeiten eigne, des weiteren, daß seit einigen Tagen mehrere kleinere Truppenabteilungen die eines Viehtransportwagens mit einem Straßenbahnwagen tam es hierfür ein angemessener Stundenlohn gezahlt wird, so ist eben Jungfernheide, die zahlreiche verdächtige Gestalten aufgriffen und am Freitag nachmittag in Lichtenberg  . Dort versuchte an der Ede der Tischler gezwungen, diese Erdarbeiten anzunehmen. Im Falle der Polizei zuführten. des Weißenseer   Wegs und der Hohenschönhausener Straße der der Weigerung würde die Unterstützung eingestellt. Für eine der­Führer eines Viehtransportwagens der Firma Karl Richter kura vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Linie 64 das artige Fürsorge müssen sich die Gewerkschaften und Angestellten­Gleis zu freuzen. Da der Führer des Bahnwagens den Waggon organisationen, so führte Redner unter starkem Beifall der Ver­auf so furze Entfernung nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen sammlung aus, bestens bedanken. konnte, wurde das andere Gefährt angefahren. Infolge des heftigen Zusammenpralles flog der Kutscher Lück in weitem Bogen auf das Straßenpflaster und erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen

Spiel anzunehmen

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In der darauffolgenden Diskussion wurden insbesondere von dem Vertreter des Bundes der Technisch- industriellen Beamten, bom Genossen Körsten, Cohen sowie Genossen Henkel aus Schöne­ berg   die Ausführungen des Redners in bezug auf Schöneberg   be­sonders unterstrichen. Allgemeine Verwunderung erregte es, daß Derartiges in Schöneberg   möglich sei. Der Beschluß der Stadt­gemeinde Schöneberg   enthalte cine starte Entrechtung der ges werkschaftlichen Organisationen der Arbeiter und Angestellten. Die Gewerkschaften tönnen aus Selbstachtung unter feinen Um­ständen auf diese Bedingungen Schönebergs eingehen,

Maßnahmen für Regelung der Kartoffelpreise. Der Magistrat Berlin   hatte gestern die Vertreter der Handels­tammer, der Aeltesten der Kaufmannschaft, der Landwirtschafts­fammer sowie des Kartoffel- Groß- und Kleinhandels zu einer Besprechung über die Frage der Höchstpreise für Kartoffeln geladen. In der eingehenden Besprechung wurden die Gefahren einer Preis­steigerung betont und erwogen, ob und in welcher Weise durch Fest­feßung von Höchstpreisen einer durch die Ernte nicht gerechtfertig ten Preiserhöhung entgegengewirkt werden fönnte.

Aufräumung der Masurischen Schlachtfelder. Unter vorstehender Ueberschrift haben verschiedene Berliner  Zeitungen die Nachricht gebracht, daß die Aufräumung der Schlachtfelder in Masuren   der Regierung in Allenstein   über­

dessen Folgen er bald verstarb. Die Leiche des Verunglückten wurde

er alsbald starb.

Schöneberg   zu. Am Rudolf- Wilde- Platz versuchte ein Herr Koblenz  Ein zweiter schwerer Unfall trug sich Freitag nachmittag in einen Straßenbahnwagen der Linie 60 während der Fahrt zu bc= steigen. Er kam dabei zu Fall und schlug mit dem Kopf so heftig gegen einen Mast, daß er einen Schädelbruch und einen Bruch des rechten Oberschenkels erlitt. Der Schwerverlette wurde in be sinnungslosem Zustande zunächst nach der Unfallstation und von dort nach einer Privatklinik geschafft.