Nr.303.- 31. Jahrg.
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Donnerstag, den 5. November 1914.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.
Die Meldung des Großen Hauptquartiers Amtlich. Großes Hauptquartier, 4. November 1914, vormittags.( W. Z. B.)
Unsere Angriffe auf Ypres, nördlich Arras und östlich Soissons , schriften langsam, aber erfolgreich vorwärts. Südlich Verdun und in den Vogesen wurden französische Angriffe abgewiesen.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung.
Der Seekrieg.
Vernichtung eines englischen Unterseebootes.
London , 4. November. ( W. T. B.) Der Sekretär drücke von seiner Reise in Deutschland , und die, ölnische Genosse Troe Istra berichtet in Set Volf" über Einder Admiralität meldet: Heut am frühen Morgen feuerte 3eitung" gibt diesen Bericht wieder. Troelstra sagt, ein feindliches Geschwader auf das zur Küstenwache als die Frage, ob die Sozialdemokratie nicht besser die gehörende Kanonenboot" Halcyon", das auf einer Erkundi- Kriegskredite verweigert hätte, in der Fraktion be gungsfahrt begriffen war. Ein Mann des Halcyon" wurde raten wurde, waren sich Anhänger und Gegner der Kredite verwundet. Nachdem das Kanonenboot die Anwesenheit der beinahe allgemein darüber einig, daß eine Partei, die ein feindlichen Schiffe gemeldet hatte, zogen sich diese zurück. Drittel des Volfs vertritt, in einer Lebensfrage wie diejenige, Obgleich fie von leichten Kreuzern verfolgt wurden, konnten die am 4. August dem deutschen Volk gestellt wurde, sich nicht sie doch nicht vor Anbruch der Dunkelheit zum Kampf gestellt könne das tun, eine Partei wie die deutsche Sozialdemokratie enthalten durfte. Eine kleine Sekte, sagte man mir, werden. Der hinterste deutsche Kreuzer streute bei dem Rüd- nicht. Darum wurde dieser Gedanke verworfen. zuge eine Anzahl Minen aus. Durch die Explosion einer derselben wurde das Unterseeboot D 6 zum Sinken gebracht. Zwei Offiziere und zwei Mann, die ich auf dem Verdeck des an der Oberfläche des Wassers schwimmenden Unterseebootes befanden, wurden gerettet. Die gesperrte Nordsee . Kristiania , 4. November. ( W. T. B.)
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Hierauf kam die Haltung der deutschen Partei mit Bezug auf Belgien zur Sprache. Stets hatte, so versicherte man mir, in den Kommissionen des Reichstags unsere Partei Baris, 3. November. ( W. T. B) Ein amtliches Communiqué die Achtung der Neutralität der kleinen Staaten von 3 Uhr 30 Min. nachmittags bejagt: Auf unserem linken Flügel im Kriegsfalle verlangt. Wie kam es nun, daß sie am scheint der Feind das linte Ufer der fer fromabwärts 4. Auguft sich nicht gegen die Verlegung der belgischen NeuDigmuiden gänzlich preisgegeben zu haben. Auf tralität verwahrte? Diese Frage stellte ich dem Vorsitzenden den Chausseen der überschwemmten Gebiete vorgeschobene Rekognos der Fraktion, unserem Parteigenossen Haase, und seine zierungsabteilungen haben die Uebergänge der 9ser ohne Morgen- Antwort lautete: Die Erklärung unserer Partei war von große Schwierigkeiten befest. Südlich Digmuiden und bladet" schreibt über die durch England angefündigte vornherein durch die Fraktion gestellt und dem Präsidenten gegen Gheluvelt hin ist unsere Vor wärtsbewegung besonders Sperre der Nordsee : Heute ist die Meldung eingetroffen, des Reichstags mitgeteilt worden, bevor die Fraktion etwas merkbar gewesen. In der Gegend nördlich Lys wurde trotz der von England habe die Nordsee von Island bis Schott- von der Verlegung der belgischen Neutralität erfahren hatte. den Deutschen mit beträchtlichen Beständen ausgeführten Angriffe land gesperrt. Ein Kommentar ist überflüssig. Es ist Die Fraftion hat sich stets, so oft sich dazu die Gelegenheit unsere Front überall gehalten oder vor Tagesende wieder hergestellt. Dies ein unerhörter Uebergriff gegen das bot, mit aller Entschiedenheit für die Beachtung der Neue Angriffe der Deutschen gegen die Vorstadt von Arras , gegen Lihons und Le Quesnoy en Santerre find ge- internationale Völkerrecht und die Rücksichts- Neutralitätsverträge ausgesprochen." Beim Durchgehen der deutschen Blätter ist mir nun aufscheitert. Im Zentrum, in der Aisne gegend und im Walde lofigkeit gegenüber den neutralen Mächten ist auffallend und gefallen, daß erst nach dem 4. Auguſt das Ultimatum an de l'Aigle verzeichneten wir einige Fortichritte.. Deftlich in die Augen springend. Der Schaden scheint im sonder Belgien und die darauffolgende Entwickelung in der Presse Bailly haben sich unsere Streitkräfte, die sich auf den Abhängen barsten Mißverhältnis zu den Vorteilen zu stehen, die gemeldet wurde. Ausländische Blätter und Berichte wurden der Hochebenen nördlich der Dörfer Chavonne und Soupir fest- England dadurch erreicht. Wir erfahren, daß die englische in diesen Tagen, so weit möglich, zurückgehalten. Die Mitgehalten hatten, laut den letzten Nachrichten sich auf das Tal weiter Regierung den interessierten Ländern vorher nichts teilung des Reichskanzlers, daß Belgien wahrscheinlich schon gegen Osten hin zurückziehen müssen. Wir behaupten unsere mitgeteilt und nicht untersucht hat, wie die Sperrung von betreten sei, war mit der Erklärung verbunden, daß hier ein Stellungen oberhalb Bourg und Comin auf dem rechten Flußufer. Eine der Regierung aufgefaßt würde, deren vitalste Inter- Unrecht geschehen sei, das wieder gutgemacht werden würde. heftige Kanonade fand während des Tages zwischen Reims und der Maas , ebenso auf den Hautes de Meuse statt. Neue essen sie berührt. Wir fragen, ob nicht bald der Zeit- Die Erklärung rief laut den Reichstagsberichten große BeAnstrengungen der Deutschen im Argonnerwalde wurden ver- punkt gekommen ist, wo ein gemeinsames Auftreten wegung hervor. Die Absprache der einzelnen Parteien, daß hindert. Wir find fortgefahren, Fortschritte zu machen nordwestlich der neutralen Mächte angebracht wäre. Auf die zur Verstärkung der Stellung gegenüber dem Ausland feine Erörterung stattfinden solle, war Anlaß zu der vorgängigen Bont a Mousson. Auf unserem rechten Flügel gab es einige unseren Feststellung, sowohl der Rede des Präsidenten wie der ErWaffen günstige Detailaktionen längs der Seille. flärung unserer Fraktion. Sicherlich hat der Vorfall in dent deutschen Reichstag bewiesen, daß diese vorhergehende Vereinbarung ihre bedenkliche Seite gehabt habe. Nach der Sizung stand die Presse unter militärischer Zensur, war keine öffentliche Einspruchsversammlung möglich, hielt der Reichstag feine Sigung mehr und war schließlich Deutschland in einen so schweren Kampf verwickelt, daß dort der Burgfriede", den selbst wir in unserem Lande kennen, in verstärktem Maße als bei uns jede Aeußerung von Kritik und Widerstand verhinderte.
Die Kämpfe an der belgischen Küste. Rotterdant, 4. November. ( T. U.) Aus Aardenburg wird dem ,, Nieuwe Rotterd. Courant" gemeldet: Seit 13 Tagen wird bei Täglich kreuzen deutsche, West- Nosebeke hartnädig geftritten. franzöfifche und englische Flugzeuge über West- Noſebele, das in der Nähe von Rousselaere liegt. Hervorgehoben wird, daß die deutschen Biloten ein große Rauchwolfen entwvidelndes Mittel mitführen, mit dessen Hilfe sie sich gegenüber den feindlichen Geschossen unsichtbar machen.(?)
Stimme der kleinen Länder hört niemand. Amerika ist auch neutral. Der Neutralitätsbegriff eriſtiert nicht mehr, wenn jeder Uebergriff der kriegführenden Mächte schweigend geduldet wird. Die erste Wirkung war, daß die Kriegsversicherung erhöht wurde.
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Ropenhagen, 3. November. ( W. Z. B.) Zur Sperrung der Nordsee schreibt das Regierungsblatt" Politiken ": Keine Maßregel in diesem Kriege hat Dänemark so unmittelbar berührt wie diese, die für die dänische Schiffahrt tief ein greifende Folgen haben wird, die für den Augenblick noch nicht zu übersehen sind. Nach Blättermeldungen hat die größte
Wenn also in dieser Hinsicht nichts geschehen ist, was man das Recht hatte, von der deutschen sozialdemokratischen Partei
Frankreich und die italienischen Freiwilligen. Schiffahrtsgesellschaft Dänemarks , die Forenede Dampskibsselstab, zu verlangen, so ist es von mehr praktischem Intereſſe, zu
Der römische Schullehrer Guiseppe d'Amato, der von der vorläufig alle Fahrten nach England eingestellt.
italienischen ſozialistischen Partei zur Unterfildung berkein Mißbrauch einer fremden Flagge.
war, ist in
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menschenunwürdig geschilderten Lage italienischen London , 3. November. ( W. T. B.) Die Morning Post" willigen nach Frankreich geschickt worden Er kommt vor ein Kriegs- meldet, daß nach Privatnachrichten aus Liverpool vom 1. November Montélimar verhaftet worden. gericht unter der Anklage, Freiwillige zur Desertion ange- die Behauptung unrichtig ist, daß die„ Emben" unter japanischer Flagge in den Hafen von Penang eingefahren sei. stiftet zu haben. Sie habe vielmehr den Ueberfall mit dem Unternehmungsgeist und dem Schneid ausgeführt, die sie bei ihren früheren Taten bewiefen hat.
Vom österreichisch- serbischen Kriegsschauplah.
Neue österreichische Erfolge gegen die
Serben.
fragen, wie sie sich gegenüber den Strömungen verhalten gegenüber möglichen Versuchen, Belgiens Unabhängigkeit und Landesgebiet anzutasten. Was ich darüber aus bürgerlichen Kreisen und selbst fortschrittlich- liberalen Kreisen vernahm, erfüllt mich mit Angst über die Zukunft der fleinen, aber heldenhaften und für uns so sympathischen belgischen Nation. Antwerpen lockt den deutschen Imperialismus wie ein Magnet. Was wird, wenn Deutschland siegt, das Ende davon sein? Ich fragte Herrn Haase, was die deutschen Sozialdemokraten über eine mögliche Angliederung von ganz
werde, die sich in zahlreichen Kreiſen Deutſchlands kundgeben
Die Verteidigung Tsingtaus. London , 3. November. ( W. T. B.)„ Daily Telegraph " Wien , 4. November. ( W. T. B.) Vom süblisen Kriegsmeldet aus Peking : Chinesische Pressemeldungen aus Schantung ihauplage wird amtlich gemeldet: In weiterer Vorrüdung berichten, daß das deutsche Artilleriefeuer plansind unsere Truppen südlich und südwestlich Sabac neuerdings auf mäßig alle vorgeschobenen japanischen Verschanzungen verden Feind gestoßen. Der sofort angefeßte Angriff schreitet günstig nichtet und damit jeden Angriff auf unbestimmte Zeit hinausfort. Während der Kämpfe auf der Romanja wurden insgesamt
Lautete:
„ Die deutsche Sozialdemokratie ist jeder Angliederung Feind, sowohl aus demokratischen Gründen wie im Interesse von Deutschland selbst. In der Erklärung vom 4. August hat die Fraktion diesen Standpunkt vorangestellt, und auch seither haben die leitenden Organe der Partei dies wiederholt ausgesprochen." Ich glaubte, auch die leitenden Parteigenossen fragen zu müſſen, ob ihre Partei das ihrige tun würde, um ihre Ehre
7 Offiziere und 647 Mann gefangen, 5 Geschüße, 3 Munitions, schiebt. Das gesamte Glacis hinter Tsingtau ist mit Minen und die des deutschen Volkes zu wahren, indem sie eine ſtrenge
wagen, 2 Maschinengewehre, viel Munition und Striegsmaterial er- überfät, die elektrisch entladen werden. beutet. Den Montevaarinern wurden über 1000 Stück Vich, das sie aus Bosnien mitnehmen wollten, abgenommen.
Anm. d. Red.: Diese Meldung ist vor den englisch - japanischen Angriffen gegen Tsingtau erstattet.
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