Nr. 306. 31. Jahrgang.
Annahme und Beförderung
von Liebesgaben.
Das stellvertretende Generalfommando des III. Armeeforps ersucht uns um Veröffentlichung folgender Mitteilungen: Die Bestrebungen, Liebesgaben nicht nur für die Allgemeinheit der Truppen im Felde, sondern für bestimmte Truppenverbände zu spenden und sie persönlich an die Front zu führen, haben mancherlei Uebelstände gezeitigt, so daß es notwendig geworden ist, die Deffentlichkeit, die im ganzen von den edelsten Absichten geleitet wird, aber zuweilen bon unzutreffenden Voraussetzungen ausgeht, aufzuklären, die Liebestätigkeit in die erwünschten Bahnen zu lenken, nicht aber zu behindern.
Zu dem nachfolgenden Aufruf und Adressenverzeichnis der Abnahmestellen wird ergänzend bemerkt, daß die im Bublikum verbreitete Ansicht, die den Abnahmestellen zugehenden Gaben werden nur den Kranken und Verwundeten zugeführt, nicht zutrifft. Nur die Abnahmestelle I nimmt Gaben für Kranke und Verwundete an, während die für die Truppen auf dem Kriegsschauplatz bestimmten Gaben der Abnahmestelle II zuzuführen sind.
rung des Roten Kreuzes verbürgt leider in diesem Kriege teine Sicherheit gegen Anschläge einer feindseligen und hinterlistigen Bevölkerung. Sie wägen nicht ab, ob Menge und Wert ihrer Spende in richtigem Verhältnis steht zu dem Verbrauch an Benzin einem Wertartikel im Operationsgebiet und zu den Mühen, die ein Autounfall verursachen kann.
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XIX. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Feldfahrzeugschuppen des Feldartillerie- Regts. 77 in Leipzig - Gohlis . Abnahmestelle Nr. 11: Friedens geräteschuppen des 2. Train- Bataillons Nr. 19 in Leipzig - Gohlis . XX. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Reservelazarett I Allenstein. Abnahmestelle Nr. II: Ers.- Bat. Inf.- Regts. 152, Marienburg.
XXI. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Garnisonlazarett in Saar. brüden. Abnahmestelle Nr. II: Ersazbataillon Inf. Regts. Nr. 70 in Saara brüden.
Aus Industrie und Handel.
Bei dieser Sachlage wird es sicherlich verstanden und gewürdigt werden, wenn Heeresleitung und Heeresverwaltung die opferwilligen Spender von Liebesgaben auf die Organisation verweisen, die dazu ins Leben gerufen und dazu ausgestaltet ist, das los der im Felde stehenden Söhne des deutschen Volkes underwundeter wie verwundeter zu erleichtern, die sich in früheren Kriegen Eine ungarische Kriegsanleihe. Der Finanzminister veröffent erprobt und in sorgsamer Friedensarbeit auf ihre Aufgaben vor- licht eine Mitteilung betreffend die Emission der angekündigten bereitet hat, die dem militärischen Organismus eingefügt ist, und Kriegsanleihe. Diese wird eine steuerfreie 6- prozen= fation der freiwilligen Strantenpfleger( Rotes Kreuz, Ritterorden Anleihe bleibt ausschließlich auf Ungarn , Bosnien und die Herzego Hand in Hand mit den Kommandobehörden arbeitet: die Organi- tige Rente sein. Der Subskriptionspreis beträgt 97,50 Prog. Die usw.). Wer ihr seine Liebesgaben zur Vermittelung, sei es an wina beschränkt. Die Höhe des Anlehensbetrages wird auf Grund ſation der freiwilligen Quang( mitterung, terorben Anleihe bleibt ausschließlich auf Ungarn , Bosnien und die Serzego die Truppen im Felde, sei es für die Verwundeten in der Heimat, des Ergebnisses der öffentlichen Subskription festgestellt werden. anvertraut, darf die volle Zuversicht hegen, daß seine edle Absicht am schnellsten, am sichersten, am gerechtesten verwirklicht wird. Am besten erfolgt die Uebergabe vorbehaltlos, doch soll jeder vom Spender geäußerte Wunsch nach Möglichkeit und Billigkeit Berücksichtigung finden. Der Kriegsminister.
gez. v. Falkenhayn, Generalleutnant. Der Generalquartiermeister. A. m. W. b.
gez. b. Voigts- Rheb, Generalmajor.
Krantenpflege.
Deutsches Kapital in Rußland . Auf eine kürzlich stattgefundene Versammlung des Fabrikantenverbandes des Moskauer Rayons wurde festgestellt, daß zurzeit über eine Milliarde Rubel oder mehr als zwei Milliarden Mark deutschen Kapitals in verschiedenen industriellen Unternehmungen Rußlands angelegt find. Hiervon entfallen: 268 millionen Rubel auf garan tierte Obligationen der Riem- Woronesch- Bahn, Moskau - KasanBahn, Wladitawka- Bahn und anderen Bahnen, 146 Millionen Rubel auf verschiedene Unternehmungen der chemischen, elef= trischen, Maschinenbau- und Montanindustrie, 586 Mullionen Anleihen.
In Berlin wird, um den im Westen der Stadt wohnen- Der Kaiserliche Kommissar und Militärinspektor der freiwilligen Rubel auf verschiedene Bankinstitute und ein Teil auf städtische den Spendern eine bequeme Ablieferung zu ermöglichen, nach wie vor die stellvertretende Intendantur des III. Armeekorps, W. 10, Genthiner Str. 2, Liebesgaben annehmen und für deren Weiterbeförderung Sorge tragen.
Der Aufruf, von dem oben die Rede ist, lautet:
Gr. H., den 13. Oftober 1914.
Die Teilnahme, die das deutsche Bolt seinen im Felde stehenden Söhnen entgegenbringt, hat sich in unzähligen, oft rührenden Aeußerungen werftätiger Liebe und Fürsorge bekundet. Angehörige aller Stände haben in edlem Wetteifer ihre Arbeitskraft und ihre Mittel in den Dienst der guten Sache gestellt und Liebesgaben in großem Umfange und von beträchtlichem Werte den Truppen zugeführt. Auch hierdurch ist das Gefühl der Zusammengehörigkeit bon Volk und Heer mit herzlichem Dante für alle gütigen Spender Heeresleitung und Heeresverwaltung möchten diesem Dante schon jetzt öffentlich Ausdrud verleihen.
erwidert.
Auch dafür besteht volles Verständnis, daß biele den lebhaften Wunsch hegen, die Ergebnisse ihrer Liebestätigkeit gerade denen und womöglich persönlich zuzuführen, die ihnen besonders nahestehen: eine Garnisonstadt möchte durch ihre Liebesgaben ihr angestammtes Regiment erfreuen oder eine Provinz sie dem heimatlichen Armeekorps überwiesen wissen. Niemand wird sich aber der Einsicht verschließen können, daß neuformierte Verbände oder solche aus ärmeren, weit abgelegenen Heimatsbezirken auf diese Weise empfindlich geschädigt und mit dem Gefühl einer gewissen 8utüdseßung erfüllt werden tönnen.
Auch aus militärischen Gründen ist es nicht immer angängig, den bei Spendung von Liebesgaben zum Ausdrud gebrachten Erwartungen voll gerecht zu werden. So sehr die Kommando- und die Etappenbehörden bestrebt sind, und bestrebt bleiben, berechtigte Wünsche zu erfüllen, das Recht muß ihnen gewahrt bleiben, nach Möglichkeit und Billigkeit auszugleichen.
Frrig sind mitunter die Voraussetzungen, unter denen die Spender oder ihre Bevollmächtigten die oft weite Fahrt antreten, um im Kraftwagen ihre Liebesgaben persönlich an die Front zu bringen. Viele legen sich das Abzeichen des Roten Kreuzes zu, eigenmächtig oder von einer hierzu nicht bevollmächtigten Behörde unterstüßt, und meinen auf diese Weise Freipaß und persönliche Sicherheit für die Fahrt zur Front zu erlangen. Sie bedenken nicht, wie sehr dadurch die Ueberwachung des Verkehrs im Rüden der fechtenden Truppen erschwert, feindlicher Spionage Borschub geleistet, die Gefahr unliebsamer Zwischenfälle hervorgerufen wird. Sie wissen nicht, in welche Gefahr sie sich persönlich begeben, denn jeder Mißbrauch des Abzeichens des Roten Kreuzes ist strafbar und ruft den Verdacht der Spionage hervor. Die berechtigte Füh
gez. Fürst zu Solms- Baruth.
Verzeichnis der eingerichteten Abnahmestellen für freiwillige ( Liebes-) Gaben.
Karlstraße.
Abnahmestelle I nimmt freiwillige Gaben für Verwundete und Krante, Abnahmestelle II für Truppen auf dem Kriegsschauplaz an. Gardekorps . Abnahmestelle Nr. I: in der Kgl. Landw. Hochschule. Abnahmestelle Nr. II: im Ererzierhaus des 2. Garde- Regts. z. F. in der I. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Königsberg , Turnhalle der Sadheimer Mittelschule, Yorfstr. 61/62. Abnahmestelle Nr. II: Ersatzbattaillon Inf.- Regts. Nr. 43 am Steindammer Tor. II. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Res. Laz. in Stettin ,( wird eingerichtet) im Kaisergarten, der neuen Turnhalle, den Germaniasälen, dem Bellevue- Theater und den Baraden auf der Galgenwiese. Abnahmestelle das Ersazbataillon des Grd. Regts. Nr. 2 in Stettin . r. III. Armeetorps. Ribnahmestelle Mr. I: in Brandenburg ( Sabel), Raserne Füf.- Regts. Nr. 35. Abnahmestelle Nr. II: in Frankfurt a./Oder.
Kaserne Leib- Grd.- Negts. Nr. 8.
IV. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Garnisonlazarett in Magde burg . Abnahmestelle Nr. II: Turnhalle in Magdeburg , Brandenburger Straße 8. V. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Feftungslazarett in Posen. Abnahmestelle Nr. II: Ers. Batl. Bren.- Negts. Nr. 6( Posen). VI. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Festungslazarett in Breslau . Abnahmestelle Nr. II: Erf. Batl. Gren.- Regts. Nr. 11. VII. Armeeforps. Abnahmestelle Nr. I: Lokalitäten der Witwe Künne in Münster , Steinfurter Str. 11. Abnahmestelle Nr. II: Städtische Turnhalle in Münster , Breul 7. VIII. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Garnisonlazarett in Roblenz. Abnahmestelle Nr. II: Ers.- Batl. Inf. Regts. Nr. 69, Koblenz . IX. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Garnisonlazarett in Altona . Abnahmestelle Nr. II: Bahnhofstr. 17. X. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I und II: im alten Rathaus in Hannover , Friedrichstr. 17. XI. Armeetorps. Abnahmestelle Nr. I: Firma Schmidt u. Keerl, Staffel. Abnahmestelle Nr. II: Firma Henschel u. Sohn, Staffel. XII. Armeekorps. Abnahmestellen Nr. I und II: in Dresden - N, 15. Traindepot, Flügel C, Königsbrüder Straße. Abnahmestelle Nr. II: Erfazbataillon Inf. Reg. 125, Stuttgart . XIII. Armee: orps. Abnahmeſtelle Nr. 1: Referbelazazett 1, Stuttgart . XIV. Armeekorps. Abnahmestellen Nr. I und II: Landgewerbehalle, Karl- Friedrich- Straße, Karlsruhe .
XV. Armeekorps . Annahmestelle Nr. I: Alte Bothalle am alten Bahn hof, Straßburg . Abnahmestelle Nr. II: Lagerräume der Firma Fuchs u. Söhne im Rheinhafen, Straßburg .
XVII. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Danzig im Regelhaus und Nr. II: Räume 84 und 85 in der Reiterkaserne des Inf. Reg. Nr. 128 zu in der Schießhalle des Friedrich- Wilhelm- Schützenhauses. Abnahmestelle Danzig .
XVIII. Armeekorps. Abnahmestelle Nr. I: Frankfurt a. M., Hohen zollernstr. 2( Carlton Hotel). Abnahmestelle Nr. II: Intendanturgebäude in Frantfurt a. M., Hedderichstraße.
In der erwähnten Versammlung wurde der Leitsatz aufgestellt, man müsse sich von diesen Kapitalien freimachen und sie durch russisches Kapital oder Kapital der befreundeten Staaten ersezen. Diese Tendenz gewinnt in Rußland immer mehr an Loden. Auf allen Gebieten der Industrie und des Handels geht die durch den Krieg zum Selbstbewußsein gelangte russische Bourgeoisie in aggressiver Weise gegen die deutsche Konkurrenz vor und entzieht der deutschen Industrie den Boden, den sie durch den friedlichen Wettbewerb der lezten Jahrzehnte auf dem ungeheuren zukunfts reichen russischen Markt gewonnen hat. Wenn wir auch nicht apeifeln, daß die fünftige Friedensarbeit vieles wieder aufrichten wird, was durch den Krieg zerstört worden ist, so verkennen wir doch nicht, daß es der deutschen Industrie in Rußland schwer fallen wird, die wirtschaftliche Stellung wiederzugewinnen, die sie namentlich in den letzten Jahren des großen wirtschaftlichen Aufschwungs in Rußland eingenommen hat.
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