Die deutsche Zensur in Belgien .
Die Zensur in den von den deutschen Truppen befekten GegenDen Belgiens wird nach einer Bekanntmachung des Generalgouverneurs Feldmarschall v. d. Goltz in einer Proklamation geregelt. Die Proklamation hat folgenden Wortlaut:
1. alle Erzeugnisse der Druckpresse ebenso wie alle anderen auf maschinellem oder chemischem Wege hergestellten und zur Verbreitung unter dem Publikum bestimmten Vervielfältigungen, sowie Musikstücke mit Text oder Drucksachen sind der Zensur des Kaiserlich deutschen Generalgouvernements unterworfen.
Alle Personen, die in unter 1. angeführten Drucksachen ohne Genehmigung des Zensors herstellen oder verbreiten, werden nach den Kriegsgesehen bestraft. Die in Frage kommenden Drucksachen werden konfisziert und die Formen und Platten unbrauchbar ge= macht. Als Verbreitung von Drucksachen wird ebenfalls angesehen das Anschlagen und Ausstellen der in Frage kommenden Druckschriften an öffentlichen, dem Publikum zugänglichen Stellen.
2. Theateraufführungen, geſungene und gesprochene Rezitafionen ebenso finematographische und andere Lichtbildervorführungen dürfen ebenfalls nur stattfinden, wenn sie zuvor die Genehmigung der Zensur erhalten haben. Wer Theateraufführungen, Vorträge oder Lichtbilderaufführungen veranstaltet oder in irgendciner Weise daran teilnimmt, wird auf Grund der Kriegsgesetze bestraft. Die Platten und Films werden eingezogen.
Die Verordnung tritt unmittelbar in Kraft. Brüssel , im Oktober 1914.
Der Generalgouverneur von Belgien . ( gez.) Freiherr von der Golb, Generalfeldmarschall.
Lebensmittelwucher.
Mit großem Eifer war er von Jugend an für die Verbreitung unserer Grundsäße eingetreten, unerschrocken trat er für die Partei ein. Immer glaubte er den Tag zu er leben, an dem sein Lebenswerk durch den endgültigen Sieg des Proletariats gekrönt wird. Nun ist er ins Grab gesunken. Trauernd stehen die Proletarier am Grabe eines mutigen Kämpfers und eines treuen Kameraden, der in schweren Kämpfen bewies, daß die Begeisterung für eine große Sache den Menschen befähigt, große Opfer zu bringen.
Zur Tagung des Reichstags.
Der Neue Polit. Tagesdienst" teilt mit:
forps,
Wieder ein Erlaß gegen die Gehaltskürzungen. Der stellvertretende kommandierende General des 10. Armee
General der Infanterie v. Linde- Suden, hat eine Bekanntmachung erlassen, in der es u. a. heißt:
" In legter Zeit sind zahlreiche Beschwerden von Beamten und Arbeitern industrieller Unternehmungen usw. an mich gelangt, in denen über eine übermäßige Kürzung ihrer Einnahmen geflagt wird, ohne daß die Arbeitgeber durch schlechte Geschäftslage zu solcher Maßnahme gezwungen wären. Die Beschwerden richten sich zum Teil auch gegen solche Unternehmer, die durch Aufträge der Militärbehörden reichlich be schäftigt sind. Die Prüfung der Berechtigung der Beschwerden ist in die Wege geleitet, und ich muß mir weitere Schritte gegen diejenigen Firmen vorbehalten, bei denen eine unbegründete und übermäßige Kürzung der Gehälter und Löhne sich herausstellen sollte."
Organisation der Heereslieferungen.
machten, auf Grund deren dann die Vergebung der Lieferungen unter Berücksichtigung aller Verhältnisse erfolgen müßte. Das würde wahrscheinlich nicht nur der Qualität der Waren zugute kommen, sondern könnte auch eine gleichmäßigere Beschäftigung der Arbeiter in den verschiedenen Industrien herbeiführen und vor allem auch die heute nicht selten emporgetriebenen Preise günstig beeinflussen. Es wäre also zu wünschen, daß die Militärbehörden derartigen Anregungen Entgegenkommen bewiesen.
Es steht nunmehr fest, daß der Reichsetat für das nächste Jahr in der bevorstehenden kurzen Tagung des Reichs- Die Tatsache, daß immer neue Erlasse sich gegen die unberech tages im Dezember nicht zur Vorlage gelangen wird. Ob tigten Gehaltskürzungen gewisser Unternehmer wenden müssen, die Reichsfinanzverwaltung schon bei dieser Tagung mit einer beweist leider, daß das soziale Verständnis und der patriotische neuen kreditvorlage zur Dedung der Kriegs- Opferfinn in manchen Kreisen nicht so sind, wie es wünſchenswert kosten an den Reichstag herantreten wird oder erst in einer wäre. späteren Tagung nach Neujahr, steht zurzeit noch nicht fe ft. Der Umstand aber, daß hierüber Erwägungen schweben, beweist, daß die in manchen Kreisen herrschende Ansicht über Lebhafte Klagen werden laut über die Art und Weise, wie heute die Kosten des Krieges und ihre Deckung aus der bisherigen vielfach Militärlieferungen vergeben werden. Die Anleihe irrtümlich ist. Man scheint vielfach zu glauben, daß Vergebung der für die Truppenkörper nötigen Gegenstände erfolgt der Reichsfinanzverwaltung die jetzigen Einzahlungen auf durch die verschiedenen Bekleidungsämter selbständig, und hier ge die Kriegsanleihe zur weiteren Bestreitung der durch den lingt es nicht selten einzelnen 3 wischenhändlern, die Auf-. Krieg verursachten Kosten zur Verfügung stehen. Diese An- träge an sich zu ziehen, die mit der Herstellung oder auch nur dem nahme ist jedoch unzutreffend. Man muß sich vergegenwärti- Handel der betreffenden Dinge gar nichts zu tun haben, gen, daß bei Ausbruch des Krieges dem Reiche nur ein Kriegs- während die eigentlichen Interessenten ausgeschaltet sind oder erst schatz von rund 200 Millionen Mark zur Verfügung stand, der durch die Vermittlung dieses Zwischenhandels, der natürlich sehr naturgemäß nur für die ersten Tage der Mobilmachung aus auf seinen Gewinn sieht, Aufträge erhalten. Hand in Hand damit reichte. Infolgedessen war die Finanzverwaltung gezwungen, geht eine sehr ungleichmäßige Verteilung der Aufauf Grund des ihr vom Reichstag durch das Gesetz vom träge, unter Ausschaltung besonders der kleineren Unternehmungen. 4. August eingeräumten Kredites die Reichsbanf durch Aus. Es ist nun angeregt worden, unter Mitwirkung der HandelsDie Preistreibereien auf dem Lebensmittelmarkte haben gabe von Schazanweisungen in Anspruch zu nehmen. Hier- fammern und sonstigen Vertretungen des Unternehmerüberall Erbitterung ertvedt, und aus allen Lagern haben sich Stim- durch wurden die Kosten des Krieges für zwei Monate gedeckt. tums die Vergebung der Militärlieferungen besser 3 น men dagegen erhoben. Eine der charakteristischsten darf man viel Ein sehr erheblicher Teil der Kriegsanleihe mußte daber so- organisieren. Das würde so schtver nicht sein, wenn leicht jene nennen, die in der Halbmonatsschrift Jungland" gleich zur Einlösung der ausgegebenen Schabanicheine ver- alle in Frage kommenden Firmen durch Vermittlung der Handelslaut wird, einem Unternehmen des Katholischen Volts= vereins, in München- Gladbach für die jugendliche Landbevölke- wendet werden. Hieraus läßt sich ermessen, wie lange etwa der vertretungen,-kammern usw. den Intendanturen genaue Angebote rung herausgegeben. In diesem Blatte wird der Wucher mit vom Reichstag eingeräumte Kredit ausreichen kann. Lebensmitteln aufs schärfste gebrandmarkt. Zu einem solchen Treiben liege nicht der geringste Anlaß vor, denn die Landvirte hätten im ganzen in den letzten Jahren gute Geschäfte gemacht"," und die Landwirtschaft sei vor dem Krieg dauernd im Aufschwung begriffen gewesen. Dann heißt es weiter: " Das verdankt sie eigner Tüchtigkeit, aber z. B. auch der Schutzollgesetzgebung(!), die durch die Mehrheit des Volkswillens zum Besten der Landwirte zustandegekommen ist. Wir wollen hier die alte Streitfrage, ob und wie das Volk hierdurch zu höheren Opfern herangezogen worden ist, nicht der ganzen Länge nach noch einmal aufrollen, Tatsache bleibt, daß das Volk ein gewisses Opfer zum Nußen der Bauern gebracht hat. Die einfachste Pflicht der Dankbarkeit verlangt daher, daß dieselben Bauern jetzt, wo sich jeder einschränken muß, nicht die notwendigsten Lebensmittel ohne triftigen Grund verteuern... Es sind die ärmeren, breiten Massen, die am meisten unter der Geldgier zu Teiden haben. Bei Hunderttausenden, ist der Brotverdienst durch die Höchstpreise zu machen imstande sind. entweder ganz in Wegfall gekommen oder so tief herabgedrückt worden, daß sie nur mit größter Sparsamkeit sich und ihre armen, schuldlosen Kinderchen vor Hunger und Not anderer Art schüßen tönnen. Der Ernährer und Vater steht in Felde, um mit Leib und Leben die deutschen Reichsgrenzen gegen übermächtige Feinde zu decken, und um auch gerade dem daheimgebliebenen Bauern die Möglichkeit zu erhalten, seinen Ader zu bauen und in alter Weise seine Geschäfte zu machen. Der Staat unterstützt zudem auch die Landwirtschaft nach bestem Vermögen. Er zieht nach Tunlichkeit die unbedingt zur Aufrechterhaltung des bäuerlichen Betriebs erforderlichen Jahrgänge nicht ein, beläßt dem Bauern an Pferden und Vieh, was eben belassen werden kann, und gibt ihm bei Verkauf der Beutepferde den Vorzug. Sicher aber erwartet auch der Staat cinen anderen Dienst als den genannten. Fragt man sich ferner: Wo im Deutschen Reiche ist jebt ein Bauer, der mit Recht über Kriegsnot flagen fönnte, so muß man sich ehrlich gestehen: Nirgendwo. Gerade die in der letzten Zeit mit Stolz und Anerkennung so viel genannte deutsche Landwirtschaft wird, viel mehr als das auf die Industrie zutrifft und zutreffen fann, mit allen Kräften hochgehalten. Der deutsche Bauer trägt eine Verantwortlichkeit für Fortbestehen und Durchhalten unseres Staates, wie er sie nie getragen hat. Wuchergeld ist Blutgeld und bringt kein Glück.
In einer solchen Sprache muß mit einem großen Teile der landwirtschaftlichen Bevölkerung geredet werden, mit Leuten, die fast ohne Ausnahme stets am lautesten waren, wenn es galt, die Sozialdemokratie als vaterlandsfeindlich zu ver
leumden.
Politische Uebersicht.
Wilhelm Metzger , Reichstagsabgeordneter für den dritten Hamburger Wahlkreis, ist, wie uns ein Privattelegramm aus Hamburg meldete, Sonntagvormittag um 912 Uhr gestorben.
Die Preissteigerungen für Getreide. Durch ein Versehen sind in der gestrigen Notiz" Preissteigerungen für Getreide und Mehl" die Unterschiede zwischen den Durchschnittspreisen Mai/ Juli und den jetzt festgesetzten Höchst preisen für Roggen und Weizen um ein Geringes zu hoch angegeben. Sie betragen richtig für Roggen 46,40 M. oder 26,5 Pro 3., für Weizen 54,50 M. oder 26 Proz. Will man aber die Durchschnittspreise der drei letzten Monate vor dem Krieg mit den Durchschnittspreisen vergleichen, die für die entsprechenden Monate 1915 gelten sollen bekanntlich werden sich vom Januar an die heutigen Höchstpreise noch automatisch erhöhen so wird sich zeigen, daß sogar eine Steigerung bei Roggen um 63,65 M. oder 36,6 Prozent, bei Weizen um 71,75 M. oder 35 Pro 3. eintritt. Daraus läßt sich ermessen, welche Sondergewinne die Landwirte
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Ein Briefwechsel.
Von dem Reichstagsabgeordneten Genossen Davidjohn wurde am 23. Offober folgendes Schreiben an den preußischen Kultusminister gerichtet:
Im Vorwärts" von gestern( Hauptblatt Seite 3, Spalte 1) wird" berichtet, daß 17 Deutsche und Oesterreicher als Schreiber, Lehrerinnen, Aerzte usw. in Moskauer städtischen Diensten stehen, und daß der Magistrat von Moskau entgegen einem Antrage des echtrussischen" Stadtverordneten Schwakoff die Absicht habe, diese 17 Deutsche und Desterreicher im Dienste der Stadt Moskau zu behalten.
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Eure Exzellenz wollen gestatten, daß ich darauf aufmerksam mache, wie sehr sich dieses russische, vom Vorwärts" wohl mit Recht als vorurteils los bezeichnete Verfahren unterscheidet von der durch Gure Exzellenz getroffenen Maßregel: die unschuldigen Kinder von Ausländern aus den höheren Schulen zu
eliminieren.
Kommunale Kriegsmaßnahmen.
Die Stadtvertretung von Aschaffenburg nahm einen sozialdemokratischen Antrag auf Einführung der Arbeitsfind auch einbezogen die Kleinhandwerker und die Angehörigen soLosenunterstügung an. In die Unterstügungsberechtigung ledige Arbeitslofe täglich 50 Pf.; wenn diese Ernährer von Eltern genannter freier Berufe. Als Unterstützung wird gewährt: Für oder Familien sind, 70 Pf.; für verheiratete Arbeitslose 90 Pf. und für jedes Kind 20 Pf. bis zum Höchstfage von 1,70 M. Sonn- und Feiertage werden als Unterstützungstage gerechnet. Für die ersten acht Tage wird feine Unterstützung gezahlt. Mitgliedern von Berufsvereinen wird die von diesen gewährte Unterstüßung bis zu 50 Proz. angerechnet. Mehr als 75 Proz. des Verdienstes in nor maler Beit werden nicht gewährt. Die Unterstügung wird auf die Dauer von 60 Tagen bezahlt. Unterstützung erhält nur, ter vom 1. Juli 1914 drei Jahre in Aschaffenburg ansässig war.- Der Magistrat hat der Arbeitslosenunterstützung zugestimmt. der Arbeitslosigkeit alle im Etat vorgesehenen städtischen Arbeiten Der Stadtmagistrat in Augsburg beschloß, zur Linderung und Bauausführungen sofort in Angriff zu nehmen. Außerdem wurde ein Kredit in der Höhe von 380 000 m. zur Ausführung beArbeit verschaffen zu können, wurde die tägliche Arbeitszeit auf sonderer Notstandsarbeiten bewilligt. Um möglichst vielen Arbeitslosen 6 Stunden herabgefeßt. Die Stunde wird mit 40 Pf. entlohnt. werbswilligen bedürftigen Personen, die infolge des Krieges er Die Stadt Luckenwalde gewährt erwerbsfähigen und erwerbslos geworden und seit mindestens 14 Tage erwerbslos find, bis auf weiteres eine Unterstüßung, wenn sie seit dem 1. August 1914 in Luckenwalde wohnen und vorschriftsmäßig angemeldet sind.
Selbst wenn die Mitteilung des Vorwärts" nicht oder nicht Die Unterstützung beträgt für den Haushaltungsvorstand, gleichvöllig den Tatsachen entspräche, oder wenn die Mehrheit der viel, welchen Geschlechts, täglich 60 Pf.( wöchentlich 4,20 m.), für Moskauer Stadtverordnetenkörperschaft der Vorurteilslosigkeit jedes weitere Mitglied des Haushalts, Frau und Kinder, täglich ihres Magistrats nicht das wünschenswerte Verständnis ent- 30 Pf.( wöchentlich 2,10 m.). Selbständige, nicht zu einem Fagegenbringen sollte, würden Eure Exzellenz, wie mir scheint, milienhaushalt gehörige Personen über 16 Jahre erhalten täglich durch Zurücknahme der Maßregel gegen die ausländischen Knaben 60 Pf.( wöchentlich 4,20 M.).
und Mädchen der höheren Schulen dem Ansehen des Deutschen Die Hamburger Bürgerschaft Iehnte einen fozialdemo Reiches und Preußens bestens dienen, zumal, da die Maß- kratischen Antrag auf Einführung einer Arbeitslosenunterregelung nicht etwa bloß Familien trifft, die nur vorübergehend stü bung unter Mitwirkung der Arbeiterberufsvereine in wiederholter in Deutschland weilen, sondern ganz besonders solche, die nur Beratung a b. Man berief sich dabei auf eine Erklärung des Senats, äußerlich mangels des fehlenden Einbürgerungspapiers wonach die private, se riegshilfe" die beste Arbeitslosenfürsorge noch als Feinde" gelten können, in Wirklichkeit aber mit ihrem ganzen Fühlen und Denken, zum Teil seit Jahrzehnten, im deutschen Leben wurzeln, darunter Kinder, die erst durch ihre Entfernung von der Schule erfuhren, daß der Vater in Deutschland als Ausländer geführt wird! Eure Exzellenz um geneigte Berücksichtigung dieser Anregung bittend, zeichne ich Hochachtungsvoll ergebenst
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Georg Davidjohn, M. d. R." Darauf erwiderte der Kultusminister unter dem 5. November: Auf die Zuschrift vom 23. Oktober d. J. erwidere ich Euer Hochwohlgeboren ergebenst, daß ich mir ausdrücklich vorbehalten habe, in geeigneten Fällen Söhne von Angehörigen der Staaten, mit denen wir Krieg führen, zum weiteren Besuch der mir unterstellten öffentlichen Lehranstalten zuzulassen. Zahl. reiche, daraufhin hier eingegangene Gesuche find von mir genehmigt worden, besonders, wenn an= zunehmen war, daß die Familien, die schon längere Zeit in Deutschland leben, sich dem deutschen Leben auch innerlich angeschlossen haben. Trott zu Solz."
darstelle, obgleich in Arbeiterkreisen vielfach über ihr Versagen trot gutem Willen geklagt worden ist. Den Beschwerden hat sich der Senat auch nicht ganz verschließen können; so erklärt er denn wenigstens, daß fortan den Gewerkschaftsmitgliedern die Unterstügung, die sie von ihren Berufsvereinen erhalten, nur zum Teil bei der Kriegshilfe" angerechnet werden darf, und daß ferner beim Eintritt von Geldmangel für die„ Kriegshilfe" staatliche Mittel flüssig gemacht werden sollen. Die Kontrolle über die Arbeitswilligkeit soll gemeinsam von der Kriegshilfe" und den Arbeitsnachweisen ausgeübt werden, wobei die Gewerkschaften selbstverständlich durch ihre Vertreter mitwirken. Befriedigend ist diese Halbheit natürlich nicht.
Ein Amnestieerlaß für Ungarn .
Budapest , 7: November. ( W. T. B.) Wie das Ungarische Kordemnächst erfolgende Vorlage des Justizministers betreffend eine respondenz- Bureau erfährt, wird auf Allerhöchste Ermächtigung die Amnestie atte sich Allerhöchstem Entschluß gemäß auch auf die Delikte der Majestätsbeleidigung und auf die Straftaten, die in der Sizung vom 29. März 1910 des Abgeordnetenhauses von oppositionellen Abgeordneten, den sogenannten Tintenwerfern, gegen die Regierung begangen wurden, und auf die, welche mit der Nationalitätenbewegung sowie mit dem Klassenkampfe zusammenhängen, ausgedehnt werden.
Mit Megger ist einer der ältesten Genossen ins Grab gefunken. Am 9. Mai 1848 in Kezin an der Havel geboren, lernte er in Syriz die Klempnerei. In sehr jungen Jahren trat er in die Bewegung ein. Er gehörte der Eisenacher Richtung an und war seit Anfang der siebziger Jahre rednerisch tätig. Als Mitte der siebziger Jahre der Tessendorffurs einfetzte, wurde auch Megger ein Opfer der damaligen VerManche Mitteilungen ließen freilich darauf schließen, daß, zufolgungen und hatte wegen einer Rede eine längere Gefäng- mal in der ersten Zeit, die Fortweisungen doch in wenig nisstrafe zu verbüßen. Als Organisator war er in dem Krcise milder Weise vor sich gegangen wären. Es wäre nur zu seiner Berufsgenossen tätig. In der Zeit des Sozialisten- wünschen, daß die Belassung der Kinder( und nicht nur der gesetzes wirfte er in Hamburg , wo er 1870 seinen Wohnsitz ge- Söhne) der in Deutschland ansässigen Ausländer die Regel nommen hatte. 1885 gab er sein Klempnereigeschäft auf, um bildeten und nicht als Ausnahme zu gelten hätte. fich ganz dem Schriftstellerberufe zu widmen. Im dritten Hamburger Wahlkreis kandidierte 1890 der Genosse Einmarsch der Türken in Aegypten . Johannes Wedde. Als dieser wenige Wochen vor der Wahl Die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte hat eine größere Konstantinopel , 8. November. ( W. T. B.) Mitteilung des starb, glaubte man keinen würdigeren Nachfolger finden Summe für die Ausrüstung der Krieger mit Wollsachen gestiftet, nachdem sie zuvor eine Unterstützung der arbeitslosen Versicherten Großen Hauptquartiers. Mit Hilfe Gottes ist die ägyptische Grenze zu können als Mezger. Satte er doch seit Jahr abgelehnt hatte, weil dafür die erforderliche gesetzliche Handhabe gestern von den Unserigen überschritten worden. Da die russische zehnten schon.in den vordersten Reihen Reihen gestanden. fehle. Die Angestellten sind mit dieser Ablehnung nicht zufrieden. Flotte in ihre Kriegshäfen sich zurückgezogen hat, hat unsere Flotte Metzger wurde gewählt und wirkte feit jener Zeit im Die Handlungsgehilfen- Zeitung", das Organ des Zentralver- Boti, einen der bedeutendsten Häfen des Kaukasus , bombardiert Reichstage; um die Reform der Seemannsordnung hat bandes der Handlungsgehilfen, gibt der in Angestelltenkreisen herrer sich besonders verdient gemacht. Seit ciner langen Reihe schenden Meinung Ausdruck, indem sie schreibt:" Da sich das Direk- und allerlei Schaden angerichtet. Unsere Gendarmen und die auf torium gesagt hat, man brauche sich ja in dieser Zeit nicht an den unserer Seite stehenden Stämme haben die englischen Truppen, von Jahren wurde er von einer tückischen Krankheit geplagt. Buchstaben Hammern und könne einen Teil der Gelder für das welche in Akaba gelandet waren, vernichtet. Vier englische BanzerEr litt schwer an Rheumatismus und war dadurch gehindert, Heer verwenden, so ist andererseits faum verständlich, daß man schiffe, die sich dort befanden, haben sich zurüdgezogen, nur ein Kreuzer ist zurückgeblieben. so zu wirken, wie er in jungen Jahren tätig gewesen war. I den arbeitslosen Versicherten nichts geben will.
Gewährte und verweigerte Fürsorge.
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