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Nr. 308.- 31. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

agil Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.

Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.

Dienstag, den 10. November 1914.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplay, Mr. 151 90-151 97.

Die neutralen gegen englische Seetyrannei.

Die Ruffen an der oftpreußischen Grenze zurückgeworfen.

Holländischer Protest gegen Die Meldung des Großen Hauptquartiers

England.

Amsterdam , 9. November. ( Privattelegramm des

lische Maßregel gegen den neutralen Handel und

Amtlich. Großes Hauptquartier, 9. Novem­ber, vormittags. Wieder richteten gestern nach­" Rotterdamsche Courant" heftig gegen die neue eng- gegen unseren rechten Flügel, sie wurden aber Borwärts".) In einem längeren Artikel protestiert der miffag mehrere feindliche Schiffe ihr Feuer schreibt: Wir sind nicht mehr verwundert darüber, daß England durch unsere Artillerie schnell vertrieben. die Konterbandliste über das durch die Londoner Deklaration zu­Ein in den Abendstunden aus Nieuport her­gelassene Maximum ausdehnt und ein weiteres Ausdehnen an­kündigt. Wir wußten auch, daß England tatsächlich jeden Unter- aus unternommener und in der Nacht wieder­ſchied zwischen den beiden Konterbandkategorien aufhob, indem es holter Vorstoß des Feindes scheiterte gänzlich.

die konditionelle Konterbande, die mit einer Endbestimmung für den Feind versehen war, schon auf der Fahrt nach dem neutralen Hafen für beschlagnahmbar erklärte. Falls die englische Regierung

Handel der Niederlande lahmgelegt. Aber die britische Regierung

Trotz hartnäckigsten Widerstandes schriften unsere Angriffe bei Vpern langsam aber stetig vorwärts; feindliche Gegenangriffe südwestlich Ypern wurden abgewiesen und mehrere hundert Mann zu Gefangenen gemacht.

1916)

Die politische Situation in Schweden .

Uns wird geschrieben:

was die Rojakenwahlen" im letzten Frühjahr begonnen

Die Septemberwahlen zur Zweiten Rammer setzten fort, hatten: eine Zunahme der konservativen und sozialdemo­

fratischen Mandate auf Kosten der Liberalen. Diese sind im Taufe weniger Monate auf 57 Mandate zurückgegangen; während sie zuvor die stärkste Partei der Rammer waren, sind sie heute die kleinste.

Ueber die Gründe dieser Verluste ist es schwer, spielte zweifellos die Furcht vor der nach den Behauptungen

ein endgültiges Urteil zu fällen. Bei den Kosakenwahlen der Konservativen drohenden russischen Invasion eine große Rolle bei den Wählern. Die Organisation der konservativen Wahlagitation war glänzend durchgeführt und die Verhebung der Wählermassen wurde ohne Skrupel von den konservativen

forffährt, berart alles, woven fie nicht wünſcht, daß es den eins erreiche, zu absoluter Konterbande zu stempeln, wird der, gesamte scheint noch trasfere Maßregeln bereit zu halten. Wenn es ihr scheint, daß eine feindliche Regierung Borräte für ihre Wanderrednern im holden Verein mit der Presse ihrer Partei betrieben. Die konservativen Wahllügen wuchsen so­sie dekretieren dürfen, daß sämtliche nach einem neutralen Lande Im Osten wurde ein Angriff starker russischer wohl in der Qualität als in der Quantität geradezu beispiel­eingeführte konditionelle Konterbande beschlagnahmt werden kann. Kräfte nördlich des Wysztyter Sees unter Dazu fam die Unieinigkeit in den liberalen Reihen. Für den Ios, fie entfalteten sozusagen eine richtige orientalische Pracht. Feindesland gleichgestellt und eine Bigarrenfendung aus Holland schweren Verlusten für den Feind zurückge- Abmarsch der Wähler bei den Frühjahrswahlen gibt es also für das deutſche Seer wäre ein genügender Grund, um unser schlagen. Die Russen ließen über 4000 Mann stichhaltige Erklärungen.

Waffenmacht von einem oder durch ein neutrales Land bezie foll

Durch derartige Bestimmungen würde jedes neutrale Land mit dem

ganzes Land nebst sämtlichen Kolonien bezüglich des Seehandels

mit dem Feindesland gleichzustellen, also unfern gesamten Sandel als Gefangene und 10 Maschinengewehre in September. Jekt war die Wehrvorlage gelöst, und zwar ge­

lahmzulegen. Dadurch würde das Recht der Neutralen, daß bei

Konterbande durch neutrale Schiffe als Minimum die tatsächliche unseren Händen. Bestimmung für das Feindesland fordert, völlig untergraben, indem eine Maßregel angedroht wird, die einer durch Omnium consensu ( allseitige Zustimmung) sowie durch den Artikel 18 ber Londoner Deklaration ausgeschlossenen Handelsblockade des neutralen Ge­

Oberste Heeresleitung. ( W. T. B.)

Aber anders stand es bei den ordentlichen Wahlen im löst nach dem Willen der Militärpartei mit Hilfe der Liberalen. Diese hatten durch ihren mit dem jezigen Weltkriege begründeten Umfall ihren Willen bewiesen, die Parteiinteressen den militärischen Interessen unterzuordnen. Aus der Vaterlandslosigkeit" der Liberalen konnten die Kon­servativen daher kein tapital mehr schlagen. Und doch sind biets erstaunlich gleichkommt. Ebenso zweifellos widerstreite dies start fühlbar zu machen. Die Meldungen von neuen Liberale weniger gewählt worden als im Frühjahr. Sie find auch der von England in den beiden Saager Neutralitätsverträgen beutfchen Angriffen an verschiebenen Punkten be- zurüdgegangen von 71 auf 57 Mandate, während die Sozial­vom Jahre 1907 verbürgten Ausfuhrfreiheit für die Neutral wiesen, daß auf deutscher Seite noch keine Erdemokratie ihre Mandate von 73 auf 87 erhöhte und die ftaaten." Das Blatt schließt mit den Worten: Wir wollen hoffen, schöpfung eingetreten set, wie dies manchmal ange- Ronservativen ihre 86 Mandate beibehielten. daß durch die Umsicht der Regierungen die Anwendung der äußersten Maßregeln abgewendet wird, andernfalls würde unsere Regierung auch nach Beendigung des Krieges diesem Punkt gegenüber ber britischen Regierung zweifellos nicht loslaffen." Das Blatt erklärt schließlich, die englischen Erklärungen über die Respektierung der Blockadeartikel zur Londoner Deklaration feien ein Scheinmanöver, da die Admiralität ja durch die Erklärung der Nordsee als Kriegs­

gebiet das Gegenteil erziele.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Schlacht an der Yser.

nommen werde.

Ob ein weiterer Abmarsch der liberalen Wähler diesmal Ueber die Kämpfe bei Warschau . wirklich stattgefunden hat, ist nicht unbedingt sicher. Wahr­scheinlicher ist es, daß viele liberale Wähler, besonders auf Ueber die von den Russen als große Siege verkündeten Kämpfe dem Lande, der Wahlurne fernblieben. Denn die Zunahme bei Warschau schreibt selbst der Korrespondent der" Times", der der Sozialdemokratie ist sicherlich zu einem großen Teile einzige englische Berichterstatter bei den russischen Truppen, er habe darauf zurückzuführen, daß die Arbeiterwähler während der auf einer Autotour durch das polnische Schlachtfeld in der Nähe günstigen Arbeitsgelegenheit des Sommers ihre Steuern ge von Warschau die unbedingte Ueberzeugung gewonnen, daß der zahlt hatten und nunmehr wahlberechtigt waren, während bei Plan der Deutschen , als die Kämpfe bei Warschau begannen, bereits den Frühjahrswahlen eine sehr große Zahl sozialdemokratischer aufgegeben war. Es wären nur Nachhutkämpfe gewesen. Er weist auch Wähler wegen restierender Steuern ihres Wahlrechts ver­barauf hin, daß in dem besetzt gewesenen Gebiet kein Dorf zerstört, lustig gingen. Während die beiden anderen Parteien einen teine Vorräte berührt, feine Menschen mißhandelt worden wären. Stimmenrüdgang hatten, steigerten die Sozialdemokratie ihre Die Bevölkerung hätte absolut nicht zu klagen gehabt über die Be- Stimmen um 11,7 Proz. handlung seitens der Deutschen .

Vom österreichisch - russischen Kriegsschauplah.

Ein österreichisches Dementi russischer Siegesnachrichten.

usw. zu verbreiten.

Aus Nordfrankreich, 9. November. ( T. 11.) Der Spezial forrespondent der Times" berichtet vom 5. November. Die Bei der Suche nach den Gründen für die liberale Nieder­9serschlacht hat sich zu einem Artillerieduell umgewandelt: Die lage wird man daher die Gesamtpolitik der Liberalen Anzahl der schweren feindlichen Kanonen gereiche uns zum Nachteil. in Bewertung ziehen müssen. Diese leidet darunter, daß die Die feindliche Artillerie ist nicht besser als unsere, aber vier mal so liberale Partei keine homogenen Klasseninteressen vertritt. groß. Die schweren Geschüße haben große Treffsicherheit. Nicht Es ist ein weiter Weg von dem städtischen Kleinbürgertunt immer schießen die Leute gut, aber die moralische Wirkung bei den Truppen muß in Betracht gezogen werden. Tausende von Ver­zu den Kleinbauern der nordschwedischen Waldgegenden. Und die liberale Führung lag auch viel zu sehr in den Händen wundeten sind vom Schlachtfelde in Flandern zurüdgekehrt. Das von Ideologen, die für die politischen Lebensinteressen ihrer Gewehr hat ihnen feine Verlegung beigebracht, fast alle sind durch Granatiplitter und Schrapneltugeln übel augerichtet. Wien , 8. November. ( W. T. B.) Die Ruffen gefallen sich darin, Wähler anscheinend fein richtiges Verständnis haben. Gerade­Durch dieses Kanonenfeuer hält uns der Feind in Schach . In den phantastische Nachrichten über angebliche Siege ihrer zu typisch für diese Verständnislosigkeit der Liberalen den legten Tagen hat die Angriffskraft des Feindes abgenommen. Truppen, die schwierige Lage der Unfrigen, über zahlreiche Gefangene Bedürfnissen der Volksmassen gegenüber war ihre Saltung London , 9. November. ( T. U.) Vom serfluß wird ge­Gegenüber diesen Erfindungen ist es nüglich in der 30 IIfrage. As unfere Genossen vor zwei Jahren meldet: Die Angriffe des Feindes lassen an Kraft nach. Wir festzustellen, daß seit mehreren Tagen weder in 25prozentige Herabſegung der Getreidezölle forderten, wurde meldet: Die Angriffe des Feindes laffen an Straft nach. Wir Galizien noch in Russisch- Polen ein 8usammen- diese abgelehnt, angeblich weil es ungerecht wäre, die Korn­treiben die Deutschen langsam aber sicher zurück. Am stoß weitesten sind wir südlich Dirmuiden in der Richtung nach to stattgefunden hat, daß die legten Kämpfe, wie bei- ölle herabzusehen und die Industriezölle unberührt zu lassen. Ghelnvelt vorwärts spielsweise bei Stary Sambor und Turka, für unsere Jm vorigen Jahre forderten die Sozialdemokraten daher eine gekommen. Anhaltender Regen erschwert die Kriegs operation. Truppen siegreich verlaufen sind, und daß diefe 2500 Gefangene ge- zehnprozentige Bollreduktion überhaupt. Auch diese wurde macht haben. In der 2yfa Gora haben sich unsere Truppen vom abgelehnt, weil sie ohne eine vorhergehende Enquete den Feinde ohne Stampf gelöst und verfolgen die Bewegungen, die Liberalen nicht tunlich erschien. Daraufhin wurde von den ihnen aus strategischen Gründen befohlen worden sind, in voller Sozialdemokraten eine Enquete beantragt. Auch diese ver­fiel der Ablehnung, weil man an Enqueten genug habe! Drdnung, ohne vom Feinde belästigt zu werden. Dabei muß in Betracht gezogen werden, daß die Wähler in Lebensmittelzölle ungemein geschädigt werden, da sie infolge der klimatischen Verhältnisse auf die Lebensmittelzufuhr an­gewiesen sind.

Vom östlichen Kriegsschauplatz. Noch keine Erschöpfung der Deutschen .

London , 8. November. ( W. T. V.) Die Morning Post" Oesterreichisch - englischer Zivilgefangenen- der bisherigen liberalen Hochburg Nordschwedens durch die

Austausch.

schreibt: Da die Deutschen an der Ostfront die Warta­linie erreicht und ihre besten Truppen als dort entbehrlich London , 8. November. ( W. T. B.) Das Preßbureau melbet, nach dem Westen geschickt haben, so seien wahrscheinlich bei baß zwischen der österreichisch ungarischen und der englischen Regierung ein Hebereinkommen zu Eine ähnliche Unzuverlässigkeit bewiesen die Liberalen in Ypres und La Bassée neue Vorstöße zu erwarten. Der Druck ftande gekommen ist, beafiglich ber Auswechfelung von Frauen allen wirtschaftlichen Fragen, die während ihrer Regierungs­der russischen Heere sei noch zu weit von dem deutschen Ge- und Kindern, von jungen Leuten unter 18 und Männern periode zur Entscheidung standen. Daß die Hälfte der Libe­biete und von wirklich großer Bedeutung entfernt, um sich über 50 Jahren sowie von Aerzten, Geistlichen und Invaliden. ralen damals gegen die Aufhebung des Buchthausgesetzes