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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 11. November 1914.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße: 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 151 90-151 97.

Fortschritte an der Weftfront und in Flandern

Ein Erfolg Dewets.- Englische Heeresforgen.

Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers]

Allgemeine Wehrpflicht in England?

Unser Londoner Korrespondent schreibt uns vont 4. No­

Amtlich. Großes Hauptquartier, 10. Novem­Der französische Tagesbericht. ber, vormittags.( W. T. B.) Unsere Angriffe Paris , 10. November. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 9. November, 11 Uhr abends. Keine bemerkenswerte Aende- bei Vpern schriften auch gestern langsam vor­rung in der Lage infolge der Schwierigkeiten, die ein wärts. Ueber 500 Franzosen, Farbige und Eng- bember aus Amsterdamt: dichter Nebel für Operationen von einiger Ausdehnung länder wurden gefangen genommen und mehrere Maschinengewehre erbeutet.

hervorruft. Jm Norden haben wir unsere Stellungen zwischen Lys und Langhemarcq behauptet und haben zwischen Langhemarcq und Dirmuiden merkliche Fortschritte gemacht.

mit dem Gedanken an die Einführung des militärischen

Englische Blätter fangen allmählich an, das Volk Dienstzwanges, dessen Abwesenheit bisher die freigeborenen Briten" von den Völkern des europäischen Festlandes vor­Auch weiter südlich arbeiteten sich unsere nehmlich unterschied, vertraut zu machen. Trotz aller Bemüh ungen und gelegentlicher sprunghafter Resultate die sich Truppen vor. Heftige Gegenangriffe der Eng - aumeist nach der Meldung einer zu Lande oder zur See er­länder wurden zurückgewiesen. littenen Schlappe einstellten- will die Refrutenwerbung für die neuen Armeen Lord Kitcheners nicht recht vont Fleck Nichtamtlich. Basel , 10. November. ( W. T. B.) In dem Im Argonner Walde machten wir gute Fort- fommen Noch immer ist die erste Million neuer hier eingegangenen Petit Parisien" vom 8. Novem- schritte, feindliche Vorstöße wurden leicht abge- Refruten nicht herbeigeschafft, aber schon werden amt­ber bemerkt Oberstleutnant Rousset, daß der Kampf in Flandern zu einemt artilleriekampf geworden sei. wehrt.

Der Artilleriekampf in Westflandern.

fiche Andentungen verbreitet, daß man demnächst einer anetten Million bedürfen werde. Woher fommt diejer. Er hält zwei Beweggründe dafür auf deutscher Seite für In Russisch- Polen bei Konin zersprengte relative Wiserfolg der Rekrutierung? Wir leſen in deutschen bürgerlichen Blättern Darstellungen, die mit grenzenloser oder das Geschüßfeuer solle nur einen Rückzug deden unsere Kavallerie ein russisches Bataillon, nahm Berachtung von dem englischen Söldnerbeer" sprechen; die Daß die Deutschen allein durch Kanonendonner eine Wirfuna 500 Mann gefangen und erbeutete acht Ma- englischen Soldaten, heißt es, belebe kein wahrer Patriotis.

möglich, entweder seien die Truppen jehrermattet,

zu erzielen hofften, glaube er nicht, denn die Artilierie bleibe immer nur Silfswaffe. Die Entscheidung schinengewehre. liege immer nur bei der Infanterie, die natürlich von Artillerie unterstüßt sein müsse. Um den Feind zu werfen, müsse zum Feuer die Vorträrtsbewegung hinzutreten; man müsse den Feind drängen, müsse vordringen, und zwar in großen Massen. Da die Deutschen dies zu unterlassen schienen, seien die Aussichten für die Verbündeten günstig.

Verluste der Inder.

Tauben" über Verdun .

Bafeler

Oberste Heeresleitung.

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umis, fie fämpfen nicht für Ideale, sondern nur um schnöden Sold. Das ist braucht das in unserer Bresse gesagt zu werden? Unsinn, der nur dem eigenen Lande schaden kann, weil er über die wirkliche Kraft des Gegners hinwegtäuscht und gefährliche Illufionen wedt. Das englische Volf beseelt

Tätigkeit gewissenhaft und treu fortzuführen und nichts zu unter- nicht weniger Idealismus, es ist, sobald es ihre Notwendig­nehmen oder zuzulassen, was die deutsche Verwaltung des belgi­schen Staatsgebietes schädigen könnte."

Der deutschen Verwaltung auch den Treueid zu leisten, Beamten von der belgischen Regierung verboten worden.

ist den

feit erkannt hat, zu nicht geringeren Opfern bereit als irgend­ein anderes Volf. Die in England bestehende freiwillige die Folge, daß sich größtenteils arbeitslose oder mit Arbeits­Refrutierung bei leidlich guter Besoldung hat naturgemäß losigkeit bedrohte junge Leute anwerben laffen, aber es ist ein großer Irrtum, zu glauben, daß irgendein erheblicher Teil des Heeres bloß des Soldes wegen in den Krieg zieht

Basel , 10. November. ( W. T. B.) Die Base Vom südafrikanischen Kriegs- oder daß nicht Tausende und Abertauſende, die kein wirtſchaft­

Nachrichten" geben folgende Pariser Meldung des Corriere della Sera " wieder: Ein vom Kriegsschauplatz kommender Augenzeuge schildert die Tapferkeit der indischen Truppen, die sofort nach der Landung in die Schlachtfront gebracht wurden. Hier erlitten sie gleich in den ersten acht Tagen ungeheure Verluste; so verlor eine Geniekompagnie

Schauplatze.

Dewet schlägt Cronje.

licher Swang treibt, aus simpler patriotischer Begeisterung der Armee beitreten.

Daß sich für die Bedürfnisse Kitcheners noch nicht genug Leute gemeldet haben, ist auf eine Reihe von Umständen zurückzuführen. Zunächst haben die Heeresbehörden selbst die Rekrutierung bisher noch nicht mit beharrlichem und systema­London, 10. November. Das Neutersche Bureau meldet aus tischem Hochdruck betrieben, und zwar aus dem einfachen schon beim ersten Zusammenstoß alle Offiziere und 60 Proz. Prätoria von gestern: Der Führer der Aufständischen Dewet gewann Grunde, weil es ihnen unmöglich gewesen wäre,-neue Riesen­des Effektivbestandes. Das genannte Blatt berichtet weiter: Fühlung mit einer Abteilung Regierungstruppen, die unter dem heere plötzlich entsprechend unterzubringen und auszubilden. Verdun wurde oft von deutschen Fliegern überflogen, Rommando des Mitglieds der gesetzgebenden Bersammlung Cronje Ferner aber- und das ist das entscheidende- haben alle die Bomben warfen. Die Bevölkerung sah den Flügen der stand, und zersprengte sie. Der Sohn Dewets fiel in dem Bemühungen des größten Teils der Presse, dem englischen Zauben ebenso neugierig und bewandernd зи wie Gefecht. Volfe die Ueberzeugung beizubringen, daß es sich bei diesem die Bevölkerung in Paris . Die Einwohnerzahl wuchs London , 10. November. ( W. T. B.) Das Reuterie Kriege auch für England um Leben oder Tod handle, bisher täglich, je mehr die Deutschen näher rückten, bis Bureau meldet aus Prätoria: Das Mitglied der gefez nur geringen Erfolg gehabt. Die Maffen des englischen Volkes der Befehl fam, Verdun zu räumen. Ein Eisen- gebenden Versammlung Cronje hat am 7. November mit einem glauben es einfach nicht oder noch nicht, daß die Weltmacht­bahnzug mit 2000 Flüchtlingen entging nur durch Zu- Regierungskommando Winburg mit dem Auftrage verlassen, andere stellung, geschweige denn die nationale Sicherheit und Un­fall dem Bombardement der Deutschen . Eine unglaubliche daß General Dewet mit 2000 Mann sich in der daß die Opfer, die England bisher gebracht hat, in der Haupt­Kommandos in der Umgebung zu sammeln. Kommandos in der Umgebung zu sammeln. Es wurde gemeldet, abhängigkeit Englands ernsthaft gefährdet seien. Sie meinen, Banik spielte sich auf der Station bei dem Ansturm auf die Nachbarschaft befand. Dewet griff Cronje bei Doornberg fache doch nur im Interesse Frankreichs und Belgiens gebracht Züge ab. worden sind. Und diese Opfer sind sicherlich unvergleichlich größer gewesen, als die meisten Engländer vor dem Kriege für denkbar gehalten haben. England hat von Anfang an ein beträchtliches Erpeditionsheer nach dem Kontinent geschickt und es durch ununterbrochene Nachschübe ergänzt und ver­mehrt, es hat aus Indien , Kanada , Australien Truppen ge­bracht, es hat unter stetigen und empfindlichen Opferndent Preis der Seeherrschaft"- Deutschland vom Weltmeer aus­geschlossen und Frankreich den freien Gebrauch der See ge­

Der bayerische Kronprinz gegen die Engländer.

Kronprinz Rupprecht von Bayern , der Führer der sechsten Armee, hebt in einem neuerlichen Armeebefehl die Schwierig. feit des Stampfes gegen Franzosen, Engländer und deren erotische Hilfstruppen hervor und sagt dann:

Soldaten! Die Augen der ganzen Welt find auf Euch ge­

an der Brücke über den Zandfluß mit dem Ergebnis an, daß Cronje 20 Buren, darunter elf Verwundete, gefangen nahm. 10 Buren fielen. Dewett erhielt jedoch Verstärkungen, denen es ge­lang, die Gefangenen zu befreien und Cronjes Wagen zu erbeuten.

Der Seekrieg.

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richtet. Es gilt jetzt, in den Kämpfen mit unserem verhaßtesten Das Schicksal des Kreuzers Glasgow ". Feind nicht zu erlabmen, feinen Hochmut endlich zu brechen. Rom , 10. November. ( T. 11.) Stefani" meldet, Schon wird er mürbe; schon baben sich zahlreiche feindliche Offiziere und Mannschaften freiwillig ergeben. Aber der größte der englische Kreuzer Glasgow " ist nach Puertomonte, entscheidende Schlag steht noch bevor. Ihr müßt darum aushalten 450 Seemeilen südlich Valparaiso , geflüchtet. bis ans Ende. Der Feind muß hinunter! Jhr müßt ausdauern, ihn nicht aus den Zähnen lassen! Wir müssen, wollen und werden fiegen!"

Die deutsche Verwaltung in Beigien. Die belgische Regierung in Havre hat den belgischen Beamten gestattet, in den Dienst der deutschen Verwaltung zu treten und eine entsprechende Gehorsamserklärung zu unterzeichnen. Diese Erklärung hat folgenden Wortlaut:

Jd Unterzeichneter verpflichte mich hiermit, entsprechend den Beschlüssen der Haager Konvention vom 18. Oftober 1907, meine

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Neue Beute der Karlsruhe ".

fichert. Können unsere Verbündeten, so fragt fich mancher Engländer, noch mehr Dienst von uns verlangen? Nur wenn das englische Volf die Ueberzeugung gewönne, daß England um feine eigenen Lebensintereffen fämpfe, daß Deutschland ernsthaft versuchen wolle und könne, diese Lebensinteressen anzugreifen, nur dann wird das englische Volf bereitwillig äußerste Anstrengungen machen. Der Fall von Antwerpen , das Vordringen der Deutschen nach der belgischen Küste und London , 9. November. ( W. T. B.) Am 3. November ist in Plymouth in der Richtung von Calais , das Sinken jedes englischen ein Dampfer mit 17 Mann Bejagung des holländischen Dampfers Kriegsschiffes und die folportierten Drohungen von hoch­Maris" eingetroffen, der von dem deutschen Kreuzer Karlsruhe " ver- und niedriggestellten Deutschen gegen England- alles das fenkt wurde, da er 23 000 Quarter Weizen von Portland in Oregon find der militaristischen Presse Englands nur foillkommene für Belfast an Bord hatte.- Lloyds meldet aus Yarmouth: Der Mittel, das englische Volf davon zu überzeugen, daß es seine schwedische Dampfer Atle" ist auf eine Mine gestoßen und ge- ganze Kraft in diesem Kriege einsetzen müsse, genau wie funken. Sechs Mann werden vermißt, die anderen find in Yarmouth Frankreich und Deutschland es tun. Die Daily Mail", die berüchtigte Vulgärausgabe der gelandet.