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Ar. 310.-81. Jahrg.

HOonnementS'ßedlngunaeti: BlonntmenU Stet« rränumeranSai StetlcljäfjtL 330 Mk. monail. 1,10 Mk, wöchenttich 26 Pfg. frei in« Hau«. Oinjelne Nummer 5 Pfg, Tonnlag». mimmet mil iDuflrlertet Sonntag«. Beilage ,Xie Neue Seit* 10 Sf<t. Post» Eftoimemenl: UO Marl pro Monat. Eingetragen in die So«. Zeitung«. Preisliste. Unter fttcujbanb für Deutt-iland und Oesterreich. Ungarn 2.30 Marl , für da« übrige llusland 4 Marl vro Monat. Postabonnement« nehmen an: Belgien , Dänemarl, Holland . Italien , Luxemburg . PorMgal. ZUunünlcn. Schweden und die Schwei «.

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Zentvalorgzn der fozialdemoltratifcbeii Partei Deutfchlands.

Neüaktion: EW. 68, Linüenstraße Z. Fernsprecher: Ami Moritzpla«, Nr. ISt 90151 97.

Donnerstag, den 12. November 1914.

Expedition: EW. 68, Anüenstraße Z. Fernsprecher: Amt Moritzplnh. Nr. 1519015197.

WM MW 9Me m der MWsl. Diemden" undKönigsberg " von den feinden geitelit. Przemyfl wieder von den Ruifen bedroht.

DlC ßtlCttölftttC! Die Melöung öes Großen Hauptquartiers &&*' Amtlich. Großes Hauptquartier, 11. Nooem- rr. B.)"

In Westflandern und den angrenzenden französischen LandcSteilen find nach der letzten Meldung des Großen HauptquartiersErfolge errungen worden. Dix- m u i d e n, einer der umstrittensten Schlüsfelpunkte deS mit so gewaltigen Blutströmen gedüngten Bser-Abschnittes, ist von den Deutschen erstürmt worden. Westlich von Lange­ mark also etwa 1K Kilometer südlich von Dixmuiden erstürmtenjunge Regimenter", also Verstärkungstruppen der Reservcformationcn, die erste Linie der feindlichen Stellungen, wobei sie 2(XX) Mann französischer Linieninfanterie gefangen nahmen. Auch südlich von Apern und bei Armcntieres errangen die deutschen Truppen Erfolge. Bei all diesen Gefechten auf dem westlichsten Teile des Kriegsschauplatzes wurden 21 Maschinengewehre und 3500 Gefangene erbeutet. Der französiich-englische Optimismus, der bereits von einer gewissen Ermattung der deutschen Vorstöße gegen Calais und Dünkirchen gerichteten Offensive zu sprechen wagte, wird also angesichts solcher Erfolge verstummen müssen. Auf der anderen Seite wird sich natürlich auch in Deutschland nie­mand einbilden, daß damit schon der gegnerische Widerstand gebrochen sei. Stehen doch unseren Streitmächten in West- flandern und Nordwest-Frankretch sicher mehrere hundert­tausend Mann französischer, belgischer und britischer Truppen gegenüber, die zweifellos ihre äußerste Energie einsetzen werden, um den deutschen Vorstoß gegen die nordfranzösische Äanalküste zu verhindern. Nur das Höchstmaß von Zähigkeit und andauernder Offcnsivkrast vermag hier Zug um Zug das furchtbare Ringen zu entscheiden. Ein bedauerlicher, wenn auch für die Kriegführung selbst völlig unerheblicher Verlust ist die Vernichtung derEmden " und die Einschließung derKönigsberg ". Diese beiden Kreuzer sind nach langen erfolgreichen Kreuzfahrten das Opfer des Angriffs überlegener maritimer Streitkräfte des Gegners ge- worden. Sic hatten durch das Erbeuten zahlloser Prisen keine geringe Aufregung unter der englischen Handelsschiffahrt angerichtet und an Scebeute das Vielfache ihres eigenen Schiffswertes aufgebracht. Daß sie schließlich ihren zahl- reichen Verfolgern erliegen mußten, war vorauszusehen. Noch ist deshalb der englische Handel nicht von dem Alb befreit. denn noch schwimmt eine Anzahl großer und kleiner deutscher Kreuzer auf den Meeren, die. wie der kühne Streich an der chilenischen Küste beweist, dem Feinde noch schweren Schaden zuzufügen vermag. Im Gegensatz zu der Meldung von dem Fortschreiten unserer Truppen steht die amtliche österreichische Meldung, daß die wichtige Festung P r z e m y s l wiederum der russischen Einschließung preisgegeben werden mußte und daß die russischen Truppen die vorher von den Oesterrcichern gehaltene Sanlinie in breiter Front überschritten haben und ftellemveisc bereits um 100 Kilometer in dem westlichen Galizicn Vorgerückt sind. Für den aufmerksamen Beobachter der strategischen Be- wcgungen auf dem polnischen und galizischen Kriegsschauplatz bedeutet freilich auch diese Meldung keinerlei Ucberraschung. Der Räumung der nördlichen Weichsellinic war ja vor einiger Zeit auch die Räumung der Lvsa-Gora gefolgt, so daß sich die ösrerreicpische San-Linie nunmehr von einem russischen Front- angriff vom Norden her bedroht sah. Die österreichischen Truppen lösten sich deshalb in Galizion rechtzeitig vom Feinde, um tveiter westwärts, also vor Krakau , neue Stellungen ein- zunehmen. Ans dieser neuen Schlacbtlinie der deutschen und österreichischen Truppen, die sich östlich der Grenze Posens, Schlesiens und dura, das westliche Galizien hinzieht, wird nun vermutlich abermats der Kampf entbrennen. Diese strategische Nettgnipp erung bedeutet jedenfalls eine wesentliche Erleichte- rung des Etappen- und Verpflegnngsdieiistcs für die deutsch - östet reichlichen Armee». Wichtig wird e» für die Oesterreichcr sein, die Karpathen- päfse derart zu sichern, daß weder von Galizien , noch von der zurzeit erfolgreich behaupteten Bukowina her ein starker russi- fMer Durchbruch nach Ungarn erfolgen kann. Die erneut der russischen Belagerung ausgesetzte Festung Przemysl ist vor der RückwärtSbcwegung der österreichischen Truppen nach Meldungen der Kriegskorrespondentrn reichlich verproviantiert und mit neuen Befestigungsanlagen versehen worden, so daß sie hoffentlich die Angriffe der Russen auch diesmal ebenso erfolgreich abzuwehren vermag wie bei der ersten Belagerung.

der, vormittags.(W. T. B.) Am Tser-Ab- schnitte machten wir gestern gute Fort chritte. Dixmuiden wurde erstürmt, mehr als 599 Ge­fangene und 9 Maschinengewehre fielen in unsere Hände. Weiter südlich drangen unsere Truppen über den Kanal vor. Westlich Langemarck brachen junge Regi­menter unter dem Gesänge..Deutschland , Deutschland über alles" gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie. Etwa 2999 Mann französischer Linien-Infanterie wur­den gefangen und 6 Maschinengewehre erbeulet. Südlich Vpern vertrieben wir den Gegner aus St. Elvi, um das mehrere Tage erbittert ge­kämpft worden ist. Etwa 1999 Gefangene und 6 Maschinengewehre gingen dort in unseren Be­sitz über. Trotz mehrfacher heftiger Gegenangriffe der Engländer blieben die beherrschenden Höhen nördlich Armentieres in unserer Hand. Südwestlich Lille kam unser Angriff vor­wärts. Große Verluste erlitten die Franzosen bei dem Versuch, die beherrschende Höhe nördlich Vienne le Chaleau am Westrand der Argonnen zurückzuerobern. Auch im Argonnenwalde so­wie nordöstlich und südlich Verdun wurden fran- zösische Vorstöße überall zurückgeworfen. Vom östlichen Kriegsschauplatz liegen keine Nachrichten von Bedeutung vor. Oberste Heeresleitung.

feindliche Mslänöer" in England. Unser Londoner Korrespondent, der sich bis vor wenigen Tagen in England aufgehauen hat. schreibt uns zu diesem Thema: Ten Zehntauscnden von ahnungslosen Deutschen , Oester- reichern und Ungarn , die vom Strudel des Krieges in England erfaßt wurden und sich plötzlich als».Feinde" imFeindesland" fanden, wird es ein Trost und eiae Ermutigung in schwerer Zeit sein, wenn sie erfahren, daß Nirm sich in der Heimat ernst- hast um ihre Lage Limmert, sich nach Möglichkeit ihrer an- nimmt und sie nicht völlig hilf- und schutzlos ihrem Schicksal überläßt. Daß die Aufrollung dieser Frage zu einer Wechsel- seitigen Preßkampagnc geführt hat, bei der hüben und drüben vielfach stark übertrieben und damit die Leidensckwsten in UN- nötiger Weise aufgepeitscht werden, ist ein Uebel, daS unter den gegenwärtigen Umständen leider nicht überraschen kann. Es wird vielleicht zur Klärung beitragen, wenn wir über die Lage derfeindlichen Ausländer" in England, so wie sie uns aus eigener Erfahrung und Anschauung bekannt ist. ohne Be- schönigung, aber auch ohne Uebtertreibimg oder Leidenschast- lichkeit berichten. Gleich nach dein Ausbruch des Krieges wurde mittels neuer Gesetze und Verordnungen, die die Regierung mit fast unbegrenzten Vollmachten für waiterc Maßnahmen aus- statteten, die Bewegungsfreiheit darfeindlichen Ausländer" (slian enexnieK) eingeengt. Jeder Deutsche, Oesterreichcr und Ungar mußte sich persönlich im Polizeirevier einfinden, dort seine Wohnung, Nastonale und Familienverhältnisse an- geben und zumindest zwei Photographien abgeben, wovon eine auf die ihm fürderhin als Legitimation dienendeRegistra- tionskarte" geklebt wurde, während die andere bei der Polizei zurückblieb. In manchen Fällen wurden auch Fingerabdrückc genommen. Vernünftige Ausländer beklagten sich darüber nicht, wenn es auch vielen, die längere Zeit in England, wo es sonst bekanntlich keinerlei Anmeldewcsen gibt und man nie mit der Polizei in Berührung kommt, lästig genug war. Aber zugleich wurde man anderen Rechtsnachteilen unterworfen. Man mußte die Erklärung abgeben, daß man keine Feuer- Waffen, keinen drahtlosen Telegraphenapparat, Hein Auto

Der Kriegsschanplat« in Galizien .