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Der Seekrieg.

Der Gefangenschaft entrissen.

Welche Aenderungen diese Situation in der Stellung Die deutschen   und österreichisch- ungarischen Streitkräfte, die der Sieg tief in das gegnerische Land ge­Englands zur armenischen Frage hervorrief, geht deut- gemeinsam- erstere unter Befehl des Generaloberst von Hinden- tragen. Hier wie überall haben die österreichisch- ungarischen lich aus dem kurz vor dem Ausbruch des Krieges erschienenen burg  - aus unserer Provinz Schlesien   und aus Westgalizien gegen Buche der Gebrüder Burton: Travels and politics in die Weichsel   vorgedrungen waren und sich dann veranlagt gesehen Truppen mit herrlichem Mute und nicht wankender Ausdauer Armenia  "( London  , 1914) hervor. Die Verfasser, die im Streitfräften zurüdzugehen, waren im Anfang dieses Monats in Führung als vorzügliche Waffe bewährt. In Deutschland  hatten, vor sehr überlegenen, über die Weichsel   hervorgebrochenen heldenhaft gefochten und sich in der Hand einer tüchtigen Herbst 1913 in wichtiger politischer Mission in Armenien   ge- den Grenzgebieten, aus denen sie ihren Vormarsch begonnen folgen weiteste Kreise mit freudiger Anteilnahme den Gescheh­weilt haben, geben offen zu: man dürfe das Vordringen hatten, wieder eingetroffen, um sich der Lage entsprechend neu zu Rußlands   nach Armenien   nicht hindern, allerdings nicht füd- gruppieren". Dieser Bewegung hatten sich auch jene österreichisch- nissen auch auf dem entfernten südlichen Schauplatz und be­licher, als nach dem Gebirgskamm im Norden von Diarbekr, ungarischen Truppen anschließen müssen, die in Galizien   oftwärts glückwünschen das in treuer Bundesgenossenschaft mit Deutsch­da sonst die Stellung Englands am Persischen Golf gefährdet wieder bis an den San, zum Teil, die Festung Przemysl   entfehend, land Schulter an Schulter kämpfende Desterreich- Ungarn   zu werden könne. Andererseits erkennen die Verfasser auch die über den San vorgedrungen waren. Ein Teil dieser Streitkräfte den errungenen Erfolgen nicht minder, wie zum Besitz einer hat vermutlich zum Schuße Ungarns   die Karpathenpässe besetzt, Ansprüche Deutschlands   in Kleinasien   an; sie sind ge- während die Hauptmacht unserer Verbündeten sich anscheinend in Wehrmacht von so hohen kriegerischen Eigenschaften. willt, auch Deutschland   einen Anteil an dem türkischen Erbe der Gegend von Krakau   sowie füblich und nördlich dieses Waffen­zu gewähren zum Teil wohl aus der Erwägung, daß plages, mit Anschluß an den deutschen   rechten Flügel, formiert hat. Deutschland   und Rußland   in Vorderasien' nander die Wage Die Russen waren den Verbündeten mit gewaltiger Macht, halten und so England entlasten würden-; was sie aber aber langiam in dem Raume zwischen der ostpreußischen Südgrenze verhindern wollen, ist die auf die Stärkung der Türkei   ge- und den Karpathen, also in einer Breite von mehr als 300 Kilo­richtete Politik Deutschlands  , die den Interessen der anderen meter, gefolgt, und zwar anscheinend mit einer rechten Flügelarmee Rom  , 19. November.  ( W. T. B.) Die Tribuna" meldet aus Großmächte in Vorderasien zuwiderläuft. Deutschland  von fünf bis sechs Armeekorps auf dem rechten Weichselufer in der Neapel  : Gestern abend traf hier, von Buenos Airos fommend, schreiben sie festigt mit jedem Jahre den Boden für seine Richtung auf Thorn, mit der aus etwa 15 Armeekorps, einer Anzahl der italienische Dampfer Ravenna  " mit 631 Rüd­von Reserve- Divisionen und etwa zehn Kavallerie- Divisionen be= Ansprüche und gewinnt durch den Aufschub der Lösung." stehenden Heeresgruppe auf dem linken Ufer der Weichsel   in der wanderern an Bord ein. Der Dampfer war von den Engländern Wie England die Erfolge Rußlands   in Persien   nicht aufhalten Richtung auf die Grenzen von Schlesien   und Westgalizien. Außer vor Gibraltar   angehalten und in den Hafen geichleppt worden. Da fönne, könne das Deutschland   nicht in der Türkei  . dieser, mindestens 900 000 Mann starken Hauptmacht stand noch sich an Bord fünfzig deutsche Reservisten befanden, die Man kann nicht sagen, daß den deutschen   weltpolitischen eine starke Armee der Südostgrenze der Provinz Ostpreußen   gegen sich zu der Zeit in Santos eingeschifft hatten, als das Defiet von London  Schriftstellern dieser Entwickelungsprozeß verborgen geblie- über, und ein beträch... er Heeresteil rüdte in Galizien   in der ihnen die Ueberfahrt gestattete, verlangten die Ortsbehörden ihre ben ist. Sie setzten ihm aber, fast ausnahmslos, die Forderung Richtung auf Krakau   vor. Ausschiffung als Striegsgefangene. Diesem Anfuchen widerieẞte entgegen, den bisherigen Kurs Deutschlands   in Warthe   auf der Strede Kolo- Sieradz- Nowo- Radomst, mit dem Gegen den 10 d. M. erreichte die russische Hauptmacht die der Türkei   fortzuseßen, selbst auf die Gefahr Warthe   auf der Strede Kolo- Sieradz- Nowo- Radomst, mit dem sich der an Bord befindliche italienische königliche Kom­linken Flügel die Linie Maliszyer- Weichsel. Zusammenstöße miiiar, der dem Gouverneur von Gibraltar   auseinandersezie, daß hin, einen Zusammenstoß mit Rußland   her hatten seit längerer Zeit nur zwischen der beiderseitigen Kavallerie die deutschen   Soldaten nicht als Striegsgefangene betrachtet werden aufzubeschwören. So schrieb ein so einflußreicher stattgefunden und waren trok großer ziffernmäßiger Ueberlegenheit fönnten, weil sie zur Zeit der Wirksamkeit des englischen Defiets Publizist wie Dr. Ernst Jäch noch vor einem Jahr im der russischen Kavallerie durchweg zugunsten der unsrigen aus- nach Europa   abgereist seien. Die guten Gründe des königlichen Asiatischen   Jahrbuch": gefallen. An der Warthe machten die Russen zunächst Halt, be- Kommissars wurden anerkannt und io fonnte die Ravenna  " gannen aber nach einigen Tagen den Fluß zu überschreiten. ihre Fahrt nach Reapel fortiegen. Der Generaloberst von Hindenburg   hat inzwischen die ihm vom Feinde gelassene Zeit benutzt, um unter ausgiebiger Verwertung der heimatlichen Eisenbahnen starke Streitkräfte nach seinem linken Flügel, an die Posensche Grenze, zu verlegen und andere Truppen an die Grenzstrecke Thorn- Soldau heranzuziehen.

" Dort in Kleinajien liegt der Keim zu einer tom menden Auseinandersehung zwischen Deutsch­ land   und Rußland  ; dort in Kleinasien   kann ein Interessen­gegensatz fich offenbaren, für den Deutschland   durch jeine große Heeresvermehrung sich an der russischen Grenze rüsten muß. Nicht daß die deutsche Interessensphäre in Kleinasien   als deutscher   Gebietserwerb ge= dacht werden muß auch die Besetzung dieses türkischen Gebiets durch Rußland   würde die deutsche Wirtschaftspolitik in Vorder­ajien bedrohen und gefährden."

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Von einem ähnlichen Standpunkt wird der Interessen­gegensatz zwischen Deutschland   und Rußland   in Vorderasien nun auch in der russischen bürgerlichen Bresse gewertet. Man fann sich freuen schreibt der Wortführer des russischen Liberalismus in den Fragen der auswärtigen Politik, Prof. Miljukom, in der Retsch"- daß die Pforte den Mächten des Dreiverbandes die Hände freigemacht hat für eine volle und radikale Lösung der armenischen Frage. Man fann sich auch freuen, daß diese Frage jetzt gelöst werden wird ohne Hindernisse und Hemmnisse von seiten Deutsch  lands.... Das Band zwischen Türkisch- Armenien und den anderen Besitzungen des Padischahs ist jetzt von den Jung­ türken   selbst endgültig und für immer zerrissen worden."

Diese Deklaration Prof. Miljukows in der armenischen Frage wie die ganze friegerische Entwickelung im Osten zeigen, daß der von Dr. Jäckh festgestellte Reim zu einer kommen­

den Auseinandersehung zwischen Deutschland   und Rußland  "

zur Entfaltung gekommen ist.

Beginn der Entscheidungsschlacht in Polen  .

General v. BIume schreibt unterm 17. November 1914:

Die Entladung des schweren Gewitters, das wir langsam von Often heraufziehen sahen, hat begonnen. Seine Wirkung wird ge ivaltiger sein, als heute wohl noch mancher ahnt. Erst nach einigen Tagen wird man sie in ihrer ganzen Größe erkennen. Wir sehen dem Ausgange mit froher Bubersicht entgegen, müssen uns aber für heute mit einem Rückblick auf die Entwickelung der Lage beschrän­fen, die im Osten seit den ersten Tagen des laufenden Monats

stattgefunden hat.

Die Provinz Ostpreußen   war im Beginn des Monats vom Feinde frei, ein Teil des Gouvernements Suwalti von deutschen  Truppen bejezt. Sie sind ingwischen jedoch über die Grenze zurückgegangen, und diese ist abermals an mehreren Punkten von russischen Truppen überschritten worden, ohne daß sie tiefer eingu dringen vermocht hätten.

Ostdeutschlands   Sturmtage.

V.

Ortelsburg  .

Am 12. und 13. d. M. erfolgten die Angriffe der Russen gegen die ostpreußische Grenze, insbesondere bei Stallupönen, Gydtkuhnen und Soldau  , die von den ostpreußischen Truppen, bei Soldau   von den aus Westpreußen   herangezogenen nach zum Teil heftigen Kämpfen abgewiesen wurden. Am 15. wurden starke auf dem rechten Weichselufer vormarschierende russische   Kräfte unter Verlust von 5000 Gefangenen bei Lipno   zurückgeworfen. Sie mußten auf Block weichen. dem linken Weichselufer, in dem Raume zwischen Weichsel   und Inzwischen hatte der Generaloberst von Hindenburg   auch auf wartha, mit seinen Hauptfräften die Offensive ergriffen. Am 13. wurde von ihm ein feindliches Korps bei Wloslawec, am 14. das­felbe Korps bei Duninov.Novi geschlagen und ihm 1500 Gefangene abgenommen. Am 15. d. M.warf er mehrere ihm entgegen­getretene russische   Armeekorps bis über Stutno zurüd, nahm 23 000 Mann von ihnen gefangen und erbeutete zahlreiche Geschüße und Maschinengewehre. Er wird den entschlossenen, noch größeren Erfolg versprechenden Einbruch in den feindlichen rechten Flügel inzwischen weiter ausgenutzt haben. Wir werden darüber bald Näheres hören.

Vom österreichisch- serbischen

Kriegsschauplatz.

Die ,, Nordd. Allg. Ztg." über die

österreichischen Erfolge.

Protest der Neutralen.

Stockholm  , 18. November.  ( W. T. B.) Das Amtsblatt ver­öffentlicht heute abend den französischen   Wortlaut der Protest note der Regierungen von Schweden  , Norwegen   und Dänemart an gewisse Kriegführende. Es heißt in der Note: Darauf bedacht, die stritteste Unparteilichkeit zu beobachten und in der Ausübung ihres Handels von dem Geiste vollkommenster Loyalität gegenüber den Kriegführenden erfüllt, haben die neutralen Länder geglaubt, fich auf die Unverlegbarkeit der grundlegenden Säße des internationalen Rechtes verlassen zu können. Indessen haben sie bon Tag zu Tag zu ihrem Schaden feststellen müssen, daß Krieg mit den Interessen der Neutralen ebenio unverträglich sind, wie mit führende das Recht in Anspruch nehmen, Grundiäße anzuwenden, die dem Völkerrecht. Die gegenwärtige Kriie wird eines Tages ein Ende nehmen. Dann werden die friegführenden Staaten sicherlich nicht darüber ungehalten sein, einige derjenigen Grundfäße noch in Geltung vorzufinden, die ihnen in der Vergangenheit teuer waren und deren ruhmreiche Verfechter fie oft gewesen find. Sic der Grundfäße des Völkerrechts erinnern, heißt das gemeinsame Erbe der zivilisierten Staaten bewahren und verhindern. daß die Fortschritte, die man mehr als hundertjährigen Anstrengungen Die Note führt furz die folgenden, verdankt, verfallen. besonders wichtigen Punkte an: Das Auslegen von Minen auf den großen Handelsstraßen im Meere, ohne die schuldige Rücksichtnahme auf die Sicherheit der friedlichen Schiffahrt, das be­trächtlichen Schaden veruriacht und selbst den Verlust zahlreicher Menschenleben nach sich gezogen habe. Die Freiheit der Meere und das unwandelbare Recht der Neutralen, die gemeinsamen Straßen zu benutzen, sind vermindert und beschränkt worden. Ferner führt die Note an: Die Grundsäge für relative und abfolute Sonter bande, die Grundsäge über Durchsuchung und Kaperung, die seit Jahrhunderten anerkannt seien, wurden nicht mehr beachtet, was dem geießmäßigen Handel beträchtliche Verzögerung und

Auf eine Mine geraten?

Berlin  , 19. November.  ( W. Z. B.) Die Nord­( W. T. B.) Die Nord. Schaben zufügt. deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Schlag auf Schlag haben die österreichisch ungarischen Truppen gegen die feindliche Streitmacht im dampfer Josephine" der Austro- Amerikana, von Aria in Trieft, 18. November.  ( W. T. B.) Der fleine Kohlen. Süd en geführt. Keine Schwierigkeiten des Geländes, strien mit einer Stohlenladung nach Triest   unterwegs, ist gestern die bei der Kriegführung in dem dortigen Gebiet wahrlich nachmittag auf der Höhe von Bola geſunten. Von der 12 Mann auch ins Gewicht fallen, haben das vordringende Heer Dester- zählenden Befazung sind sechs gerettet worden. Einer ist tot, die reich- Ungarns   wesentlich aufzuhalten vermocht. Im siegreichen übrigen werden vermißt. Die Ursache des Unglüds ist nicht bekannt. Fortschreiten wurde der Feind an der Drina geschlagen und

heute tote Städte sehen will, der hat es nicht mehr so weit; Johannisburg, Soldau  , Ortelsburg   und wie sie alle heißen in Ost­ preußen  , sie sind tot, und erst der Frieden wird sie allmählich wieder zum Leben erweden fönnen.

Der türkische   Krieg.

Seegefecht im Schwarzen Meer.

Konstantinopel  , 19. November.  ( W. T. B.) Das türkische Das Gewitterleuchten der deutschen   Scheinwerfer zudte über Hauptquartier   meldet: Unsere Flotte, die ausgelaufen Ortelsburg   aurüdtehrte. Noch immer jaß fie auf derfelben Stelle: war, um nach der russischen Schwarzmeerflotte, die Trapezunt den Nachthimmel, als ich von meinem Rundgang zum Bahnhof die bleiche Flüchtlingsfrau. In der gleichen Stellung wie ein paar beschossen hatte, zu suchen, traf diese auf der Höhe von und der Stopf wippte unaufhörlich auf und ab: Ja, ja! Ja, ja! Schlachtschiffen und fünf Kreuzern. In dem Kampf, der sich Stunden zuvor. Tränenlos starrten ihre Augen auf einen Bunft, Sewastopol  . Die feindliche Flotte bestand aus zwei wie man's in Häusern sieht, wo ein Liebes gestorben ist. Im be entwickelte, wurde ein russisches Schlachtschiff ernstlich be­haglichen kleinen Wartesaal aber stellte sich eine schreckliche Folge der Russenangst heraus: die Brauer hatten fein Bier mehr ge- schädigt. Die übrigen russischen Schiffe ergriffen, von unseren schickt; sie fürchteten, daß die Kosaken ihnen die Pferde ausspannen" Striegsschiffen verfolgt, die Flucht in der Richtung auf Trauriger war es Sewastopol  . und samt den Wagen entführen könnten.. feit mehreren Tagen um die Säuglinge und die Kinder des Ortes bestellt; denn auch von Milchlieferung fonnte keine Rede mehr sein.

Türkischer Vormarsch in Aegypten   und

im Kaukasus  .

In einem Abteil mit Soldaten fuhr ich nach Ortelsburg  . Und immer wieder und wieder begehrten fie 3eitungen! Die lebte, die ich bei mir hatte, schnappte ein junger Berliner   Buchdrucker Erfahreservist, der zwischen die Pioniere geſtedt war und sich da nicht allzuwohl zu fühlen schien. Auf den Stationen zwischen Allenstein   und Ortelsburg   brängs ten sich besorgte Menschen an den Zug:" Kommt der Ruß?" Wann kommt der Ruß?" Vor der ersten Heimsuchung im August hatte Ortelsburg   samt dem jezt einverleibten Beutnerdorf an die 9000 Einwohner. Nun sind sie in alle Winde zerstreut, und nur von der ärmeren Bevölke­rung der Beutnervorstadt ist eine Anzahl Familien noch am Orte geblieben. Hat der Russe doch in diesem Proletarierviertel vor Drei Monaten gar nicht gesengt und nur milde geplündert! Nichts­destoweniger hatten auch die Beutner von Ortelsburg   ihre Sieben. Konstantinopel  , 18. November.  ( W. T. B.) Der heutige fachen gepadt und sagen fluchtbereit, jeden Augenblid des Wintes zum Abmarsch gewärtig; denn schließlich war der erste Einfall ein Bericht des türkischen Hauptquartiers lautet: Auf allen Kriegsschauplägen werden die Kämpfe mit Erfolg fortgesetzt. Unsere Kinderspiel gewesen( es gab Familien, die bis zu 5 Tagen und Und abermals Flüchtlinge über Flüchtlinge! Aus Ortelsburg  , Truppen an der ägyptischen Grenze besetzten Ralatul nahl(?), Nächten hatten wandern müssen) vor allen Dingen aber: das niedergebrannte und zerschossene Ortelsburg liegt fürchterlich- greif- fehr mit den fliehenden Masuren tamen mir meine polnischen dort die türkische   Fahne. Unsere Truppen, die durch Lasistan nach aus Willenberg  , aus Arys  , aus allen Ecken und Winkeln. Im Ver- das 120 Kilometer jenseits der Grenze liegt und hißten bar da, und das zweitemal könnte es vielleicht auch der armen Kenntnisse" zu statten; denn ich konnte von den fünf Redewen Rußland   eindrangen, schlugen mit Gottes Hilfe die Russen nach Beutnerstraße schlimm ergehen. Es war mir häufiger aufgefallen, daß die Frauen fich weniger bungen, die ich beherrsche", eine wenigstens oft anbringen: Nje heftigem Kampfe und fügten dem Feinde große Berluste zu. rosumnie ich verstehe nicht! furchtsam zeigten als die Männer. In Ortelsburg   fam es zur Sprache, und es erwies sich, daß die Männer vielfach mit der Mög- und tage-, wochen- und wochenlang unaufhörlich ertragen zu können, Gebirgsgeschütze. Wie robust man sein muß, um den Flüchtlingsjammer tage- Unsere Truppen machten hundert Gefangene und erbeuteten zwei lichkeit rechneten, sie würden wie es im August zum Teil ge- wurde mir erst richtig flar, als ein Eisenbahner, ein Hüne von schehen ist mitgeschleppt werden!

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Da die Weiterfahrt auf Lyd zu wegen der militärischen Lage nicht möglich war, so dampfte ich gen Osterode  . Die letzten Ortels­burger flohen oder blieben in großer Aufregung; sie hatten am bend deutsche Pioniere ankommen sehen, und schon zeigten ihnen ihre überreizten Sinne die Bahn in die Luft gesprengt, die Flucht nach Allenstein   verrammelt

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Mann, aus übervollem Herzen beichtete: das fönne er nun nicht Nach einer Meldung, die das Wolfffche Telegraphenbureau am mehr mit ansehen er werde seine Ablösung vom Fahrdienst bean­13. November verbreitete, find im Regierungsbezirk Königsberg   mehr mit ansehen 2142 Gebäude ganz oder größtenteils zerstört; es handelt sich da tragen. vor allem um die Kreise Gerdauen  , Wehlau  , Friedland, Preußisch­Eylau, Rastenburg  , Labiau  . Vom Gumbinner Bezirk ist bisher wohl

Bor­

feine Zusammenstellung veröffentlicht, obwohl fie schon wegen In den paar Tagen habe ich biel gesehen, biel gehört. Insterburgs wichtig wäre. Und um auf den Königsberger Re- nehmlich und in allen Tonarten das eine: gierungsbezirk zurüdzukommen auch über die Schäden in den Ihr Berliner   wißt ja gar nicht, wie glücklich Ihr seid! Könnt einzelnen Städten( Tapiau  , Neidenburg  , Hohenstein, Allenburg, Ihr denn mitreden vom Krieg? Hört Ihr, wie wir, Tag und Nacht Domnau usw.) sollten recht bald offizielle Zahlen bekanntgegeben die Kanonen donnern? Seht und erlebt Ihr das Flüchtlingselend?

werden.

In Ortelsburg   hat die Kaufmannschaft den Russenschaden statistisch zusammengefaßt. Danach find 70 Prozent der Säu­jer böllig vernichtet! Und zwar im einzelnen:

132 Wohngebäude,

178 Wirtschaftsgebäude, 414 Haushaltungen. Ferner wurden 11 Ginwohner Ortelsburgs getötet( erschoffen oder erstochen) und 22 verschleppt- darunter auch ein paar Frauen und Kinder

Man hat in den letzten Wochen oft von der belgischen   Stadt Brügge   gelesen und daß sie als tote Stadt" bezeichnet werde. Wer

Gewiß! Ihr seid auch nicht auf Rosen gebettet. Die Lebensmittel find teuer, die Arbeit ist knapp. Aber! Ihr könnt doch wenigstens ruhig in Guren Säusern fißen, und selbst wenn auch Eure Bäter und Söhne, wie die unseren, im Felde sind, so bleiben doch wenig. stens Eure Familien beieinander, indessen unsere Männer und Jünglinge von 17 bis zu 45 Jahren vorm Feinde stehen, die Mütter, Kinder, Großeltern, aber umherirren, die Häuser in Trümmern liegen, das Bieb getötet, verhungert, fortgefchleppt, alles Hab und Gut zerstreut und verloren ist.

Wenn sie so zu mir sprachen, habe ich geschwiegen, und auch heute noch weiß ich nicht, was ich antworten soll.

Georg Davidfohn.

Türkische Erfolge im Kaukasus  .

Konstantinopel  , 19. November.  ( W. T. B.) Amt­licher, Bericht des Hauptquartier 3. Seit zwei Tagen greift unser Heer mit Macht das russische   Heer an, das seine Stellung in der Linie zab- 3azak- Khahab in der Umgebung der Grenze eingenommen hat. Mit der Hilfe Gottes hat unser Heer durch einen Bajonettangriff die Höhen in der Umgebung von Azab erobert, die der Feind außerordentlich stark befestigt hatte. Der Kampf, der heftig ist, nimmt für uns einen sehr günstigen Verlauf. Unsere in der Richtung auf Batum   vorrückenden Truppen haben dem Feinde eine weitere große Niederlage beigebracht und die Stellungen von 3avotlar und Sourz besetzt; fie haben bei Bavotlar von den Russen eine Fahne erbeutet und sechs Offiziere, darunter einen Oberstleutnant und einen Haupt­mann von den Kosaken sowie mehr als hundert Soldaten zu Gefangenen gemacht. Sie eroberten bier Kanonen und ein Automobil, eine Menge Pferde und viel Lebensmittel. Die russischen Verluste sind groß. Der Rest rettete sich in ord­nungsloser Flucht in der Richtung auf Batum  . Unsere