Truppen, die in Aserbeidschan vorrückten, hatten am 16. d. M. ein Gefecht mit einer starken russischen Abteilung in der Nähe von Salma 3. Die Russen wurden geschlagen und verloren an Toten zwei Offiziere und hundert Mann. Die Häupter der persischen Stämme, die sich bis jetzt zu den Russen gehalten hatten, haben sich samt ihren Stämmen mit unseren Truppen vereinigt.
Die Lage auf der Balkan halbinsel .
Bulgarische Zeitungen berichten, der französische Minister des Aeußeren Delcassé habe den diplomatischen Vertretern Frank reichs in Petersburg , Nisch und Athen Anweisung gegeben, für die Wiederherstellung des griechisch serbisch bulgarischen Bündnisses zu wirken, und zwar unter der Bedingung, daß Bulgarien den ihm laut dem Bündnisvertrag von 1912 zukommenden Teil Mazedoniens erhalten soll, dessen Offupation durch Serbien bekanntlich den zweiten Balkankrieg herausbeschwor und den Balkanbund vernichtete. Diesen Versuch Delcassés, die bisherige Haltung Bulgariens zu beeinflussen, wird von der russischen Presse und der russischen Diplomatie fast ausnahmslos unterstützt. Bisher war ein großer Teil der russischen Presse gegen eine Einwirkung auf Serbien augunsten Bulgariens . Man hielt in Petersburg bis zur letzten Zeit an derselben Politik fest, die durch einseitige Förderung Serbiens den Zusammenbruch des Balfanbundes und die Abkehr Bulgariens von Rußland herbeigeführt hatte. Nun aber haben sich die Anschauungen gründlich gewandelt. Seitdem Sofia zum Mittelpunkt der Balkanpolitik geworden ist, und noch mehr, seitdem die österreichische Offensive in Serbien Fortschritte macht, sind die Petersburger Politiker bereit, Bulgarien selbst auf Kosten
Serbiens Konzeſſionen zu machen, um es zu einer Renderung
seiner bisherigen Politik zu veranlassen.
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Vergeltungsmaßregeln.
Auf eine Anfrage an den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. Jagow, welche Maßnahmen die deutsche Regierung angesichts der Deportation deutscher Gefangener nach Sibi rien und ihrer grausamen Behandlung ergreife, hat das " Hamburger Fremdenblatt" folgende Antwort erhalten:
" Der Standpunkt der deutschen Regierung ist in dem Artikel der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" vom 9. November näher dargelegt. Die Verbringung deutscher Gefangener nach Sibirien und ihre Behandlung wird durch den amerikanischen Vertreter untersucht. Von dem Ergebnis werden weitere Maßnahmen der deutschen Regierung abhängen."
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Die englischen Genossenschaften unter.
stützen„ feindliche" Ausländer.
Das britische Komitee des Internationalen Genossenschafts bundes hat einen Aufruf an alle englischen Genossenschaften gerichtet, die sich in England aufhaltenden feindlichen Ausander" finanziell zu unterstügen und Sammlungen in ihrem Interesse zu veranstalten.
Zürich , 19. November. ( W. Z. B.) Nach einer Meldung der Neuen Zürcher Zeitung " aus Mailand beschloß der ZentralWeiter hört das Hamburger Fremdenblatt" aus zuber- bor stand des starten, in ganz Italien verbreiteten 2 andlässiger Quelle, daß man der Anregung in der Presse, bei arbeiterverbandes mit dem Siz in Bologna , der Propaganda etwaigen Vergeltungsmaßnahmen gegenüber russischen für Beteiligung am Kriege eine energische Aftion zugunsten der Staatsangehörigen, die Polen , Finnländer, die deutschen absoluten Neutralität Italiens entgegenzusehen. Russen und die Juden günstiger zu behandeln, wohlwollend gegenübersteht.
Die Täglische Rundschau" hat erfahren, daß für die allernächste Zeit eine weitere Verschärfung der Bestimmungen gegen feindliche Ausländer im Reichsgebiet bevorsteht. Da aus Rußland Nachrichten vorliegen, wonach dortige Deutsche gleichfalls in Konzentrationslager abgeschoben werden, so wird, falls die angestellten Nachforschungen die Richtig. feit dieser Nachricht ergeben sollten, auch von Deutschland die Einschließung russischer Staatsangehörigen in die Wege geleitet werden.
Gegen die von England betätigte Einsperrung der deutschen Personen weiblichen Geschlechts sind durch Vermittelung einer neutralen Macht nochmals schärffte Schritte in London unternommen worden, von deren Ausfall es abhängt, ob nicht Deutschland zu gleichen Vergeltungsmaßnahmen auch gegenüber den zahlreichen in Deutschland aufhältlichen Eng. länderinnen schreiten wird.
Politische Uebersicht.
Bom Reichstag.
Der Reichstag tritt bekanntlich am 2. Dezember zusam men, um Stellung zu den weiteren Kriegskrediten zu nehmen. Da eine Reichstagskommission zurzeit nicht besteht, wird eine sogenannte„ freie Kommission" gebildet. Die Kommission tritt am 1." Dezember zusammen. Sie wird 36 Mitglieder ählen, damit auch den kleineren Parteien, die in der Budgetfommission eine Vertretung nicht haben, eine solche gesichert ist. Der sozialdemokratischen Fraktion stehen zehn Size in der Kommission zu. Folgende Genossen werden in die Kommission eintreten: Bauer, Dr. David, Ebert, Haase, Hoch, Ledebour , Legien, Molkenbuhr, Scheidemann , Robert Schmidt. Die Verhandlungen der Kommission sind allen Mitgliedern des Reichstags zugänglich. Die sozialdemo fratische Fraktion tritt bereits am Sonntag, den
Ein amerikanischer Vermittelungsverfuch? 29. November, vormittags pünktlich 10 Uhr zusammen.
Gescheiterte Wahlabmachungen.
Aus Stockholm wird dem Berliner Tageblatt" felegraphiert: Ein Telegramm aus Petersburg von gestern abend Der Verfuch, die Landtagswahlen in Heffen ohne teilt mit, daß ein hochstehender Vertreter der Vereinigten Wahlkampf durchzuführen, ist, wie der Deutsche Kurier" erfährt, Staaten der russischen Regierung und dem ofe gescheitert. Eine am legten Montag im Ständehaus in Darmstadt einen Besuch abgestattet hätte, um im Namen des Präsidenten abgehaltene, von Vertretern aller Parteien besuchte Beratung ergab Wilson sich nach den Möglichkeiten einer amerikanischen Ver- eine Reihe nicht unerheblicher Echwierigkeiten. Unter diesen Ummittelung zu erkundigen. Das Resultat der Konferenz wird streng geheim gehalten. Der außerordentliche Gesandte hat Petersburg bereits wieder verlassen.
Zur Frage der belgischen Neutralität.
ständen war eine Verständigung nicht zu erzielen. Einer in vierzehn Tagen einzuberufenden Versammlung foll ein neuer Einigungs. borschlag unterbreitet werden. Sollte auch dieser, was bei den in mannigfacher Hinsicht sehr gespannten Parteiverhältnissen anzunehmen ist, scheitern, bann wird es im Hinblick auf die gegen wärtigen Zeitverhältnisse bei dem zunächst von der Regierung geUnter dem Titel 8ur Beurteilung der belgischen machten Vorschlag, den Wahltermin vorläufig auf die zweite Hälfte Neutralität" schreibt die, Norddeutsche Allgemeine des nächsten Jahres zu verschieben, sein Bewenden haben müssen. Beitung": Aus einer dem Amtsgericht in Köln a. Mh. abgegebenen Zeugenaussage( im Verfahren zur Feststellung belgischer Gewalttätigkeiten gegen Deutiche) teilen wir folgendes mit:
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Allerdings hat die Diplomatie des Dreiverbandes noch keine wesentlichen Erfolge in Sofia zu verzeichnen. Aber, wie die Petersburger Retsch" mitteilt, hätten die fortwährenden Einwirkungen der russischen Dipplomatie den Erfolg gehabt, daß Bulgareien den Entschluß faßte, sich aller feindlichen Aktionen gegen Serbien zu enthalten.(?) „ Dieser Beschluß Bulgariens "- schreibt die„ Netsch"- wird als großer Gewinn angesehen. Allerdings ist es noch weit bis zur Wiederherstellung des Balkanbundes, und das um so mehr, als die Serben zurzeit den Bulgaren gegenüber fast eine größere Feindseligkeit an den Tag legen, als gegenüber den Oesterreichern." Unsere Diplomaten" fährt das Blatt fort glauben, daß es vorläufig noch sehr schwer ist, eine vollständige Aussöhnung zwischen den Serben und Bulgaren herbeizuführen. Die nächste Aufgabe der Diplomatie des Dreiverbandes bestehe hauptsächlich darin, die früheren Bundesgenossen von Feindseligkeiten gegeneinander zurüdzuhalten und ihre gegenseitigen Beziehungen au mildern. Man müsse hoffen, daß diese Bemühungen von Erfolg getrönt sein würden. Damit in Verbindung stehe zweifellos die Am 81. Juli und 1. Auguft habe ich von der französischen Verbesserung der bulgarisch rumänischen Beziehun- Grenze bei Maubeuge - Grenzort Jeumont - bis Namur nur einen gen, die der Diplomatie des Dreiverbandes gleichfalls nicht wenig belgischen Husaren gefehen. Dagegen war um diese Beit die belKopfzerbrechen verursachen." gische Grenze nach Deutschland von Namur bis Verviers dicht mit joan belgischen Truppen aller Waffengattungen beseßt. In Charleroi 39 war die Mobilmachung in vollem Gange. Schon um 4%, Uhr morgens war alles in Tätigkeit. Am 81. Juli abends riet mir ein Belgier, die Nacht durchzufahren, denn bei Lüttich fei alles mit Truppen dicht besetzt. Tie belgische Grenze gegen Frankreich stand also Ende Juli ganz offen. Gegen Deutschland war fie da gegen dicht besetzt."
Die Behandlung der Gefangenen.
Ein amerikanischer Bericht über England. Ferner aus einer Zeugenaussage vor dem Amtsgericht in London , 19. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Papenburg : Der amerikanische Konsul Swain, der im Namen DeutschIch wohnte seit Januar 1907 infolge tontraftlichen Enga lands und Desterreich- Ungarns das Konzentrations- gements als Ingenieur- Directeur technique des Usines de Nickel lager von Dorchester besichtigte, äußerte in einem de la Nèthe in Duffel, Provinz Antwerpen ( früher; L. Chavans, Interview, die Internierten könnten Gott Fonderies de Nickel de la Nèthe). danken, in diesem Lager untergebracht zu Meine Wohnung befand sich in einem gemieteten Hause, dessen fein; sie seien in soliden Gebäuden untergebracht. Befizerin das Kloster der Norbertinetschwestern in Duffel ist. Dieses Die sanitäre Aufsicht führten zwei Inspektoren, von Haus liegt in Duffel am Blace de l'Eglife. Am Donnerstag oder Freitag vor der deutschen Mobilmachung denen der eine Sanitätsoffizier sei, die regelmäßig das Lager wurden bei uns drei oder vier Jahresklassen einberufen und in der besuchten. Jeder Neuaufgenommene werde ärztlich untersucht, Nacht vom 31. Juli auf den 1. August d. 3. zehn weitere Jahres jeder Strankheitsfall werde zur Kenntnis der Inspektoren ge- flaffen. Ich weiß dies von unseren Arbeitern, von denen ein großer bracht; ernstlich Strante würden nach den Zivilkrankenhäusern Teil eintreten mußte, und zwar befanden sich diese bereits am gebracht. Drei junge Männer, die herzleidend waren, Sonnabendmorgen, als fie ihre Löhnung entgegennehmen wollten, seien nach dem Deutschen Hospital in London , das in Uniform. Am 1. Auguft mittags war bereits ein toloffales Leben nicht geschlossen sei, übergeführt worden. Zwei oder drei bei uns in Duffel infolge der einrüdenden Fortbefeßung und anderer Internierte hätten sich nach Privatkliniken begeben. Die Be- Truppen."
töftigung sei erheblich besser als die englische n Der Heilige Krieg und Italien . Gefangene habe Decken und eine Matrage. Den jungen Rom , 19. November. ( T. U.) In hiesigen KolonialLeuten werde Tages- und Abendunterricht erteilt, freifen sieht man trok der türkischen Erklärungen der Entder durchschnittlich von 200 Mann besucht werde. Für Unter- widelung des Heiligen Krieges mit großem Mißtrauen haltung, Schach- und Kartenspiel seien Säle bereitgestellt entgegen. General Ameglio, der Gouverneur der Cyreund auch das Fußballspiel werde gepflegt. Ein besonderes naifa, der aus Anlaß der Vorgänge in der Türkei nach Rom Gebäude diene in der Woche als Schule und Versammlungs- zurückkehrte, erhielt alle von ihm verlangten Vollmachten zur lofal und Sonntags als Kirche. Ein anderes Gebäude Sicherung 2ybiens. diene als Musifsaal. Unter den Internierten befänden sich gute Musiker und Sänger. Jeden Abend fänden Vorstellungen statt. Für Badegelegenheit sei gesorgt. In Dor chester wie in anderen Lagern bestehe große Schwierigkeit, Beschäftigung für die Gefangenen zu finden.
Das Steuerprogramm Lloyd Georges.
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Rotterdam , 18. November. ( W. T. B.) Der„ Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet aus London : Obwohl die Preiie im allgemeinen die Rede Lloyd Georges lobt und die BereitwilligDie englischen Gefangenen in Deutschland . feit des Landes ausspricht, die Steuern zu tragen, wird doch Amsterdam , 18. November. ( W. T. B.)„ Handelsblad" eine gewisse Kritik geübt. Daily Telegraph " flagt, daß nicht alle beröffentlicht einen Brief des holländischen Arztes laisen gleichmäßig belastet werden; eine VerJanssen, der fürzlich das Garnisonlazarett in doppelung der Einkommensteuer empfinde man stets am schwersten. Düsseldorf besuchte. In diesem Brief hebt der Arzt Daily Chronicle" fagt: Eine derartig schwere Besteuerung ist unter hervor, daß die englischen Gefangenen in jeder Hinsicht mit den gegenwärtigen Verhältnissen und in einem Industrielande der Behandlung und Verpflegung zufrieden seien. Zwei gefährlich wie das Schlachten der Henne mit den goldenen Eiern. französische Offiziere hätten die ausgezeichnete Versorgung ge- Die Verdoppelung der Einkommensteuer mug den Unter rühmt, die sie vom Augenblick ihrer Aufnahme in Düsseldorf nehmungsgeist schädigen. erhalten hätten.
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Es ist charakteristisch, wie unangenehm den Reichen Englands Die englischen Gefangenen in Oesterreich. ein Steuerprogramm ist, das auch sie in gebührender Weise, wenn Das K. K. Telegraphen- Korrespondenz- auch leider nicht ausschließlich zu den Kriegskosten heranzieht. Es Wien , 19. November. Bureau teilt mit: Mit Rücksicht auf die traurige Lage, in der sich wäre übrigens erwägenswert, ob nicht auch in Deutschland ein unsere Staatsangehörigen namentlich in England befinden sollen, Teil der Lasten auf dem Wege diretter Besteuerung aufzu wurden in der letzten Zeit die Maßnahmen bei uns befonders bringen wäre. Neben anderen Steuern wäre auch eine Erweiterung gegen die Engländer verschärft, indem außer weiteren der Vermögenszuwachssteuer, die alle Kriegsprofite der Internierungen insbesondere auch verfügt wurde, daß englische Allgemeinheit zuführte, sehr angebracht. Staatsangehörige ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes in der Zeit von 8 Uhr abends bis 6 Uhr früh die Wohnung nicht verlajien, öffentliche Lokale aber überhaupt nicht besuchen dürfen. Diese Verschärfungen bleiben folange aufrecht, als nicht die Gewigheit besteht, daß auch unieren Staatsangehörigen in England eine andere Behandlung zu teil wird. Die internierten Ausländer werden bei uns überall gut behandelt, da hier nicht der Ehrgeiz besteht, barbarische Sitten nachzuahmen.
Erfolg der englischen Kriegsanleihe.
London , 18. November. Dem Reuterschen Bureau zufolge ist die Unterbringung der Kriegsanleihe von 350 Millionen Pfund Sterling bereits gesichert. Eine große Anzahl von Beichnern hätte den ganzen Tag über Voranmeldungen bei der Bank von England eingereicht.
Der standhafte Paasche.
Der Vizepräsident des Reichstages, Abg. Dr. Paasche, ist gegen eine Entschädigung von 5000 m. pro Jahr in den Aufsichtsrat der Zigarettenfabrik Jasmaki" eingetreten. Herr Dr. Paasche erklärte, daß er sich bemühen werde, dieses dem englischen Tabaktrust angeschlossene Unternehmen von jedem ausländischen Einfluß zu befreien. Die in dem AntiTrustverband organisierte Konkurrenz der Jasmaki"-Gesell fchaft hat nun Herrn Paasche heftig angegriffen und auch in einer Zufchrift an die nationalliberale Reichstagsfraktion verlangt, man solle Herrn Paasche zum Austritt aus dem Aufsichtsrat auffordern. Dazu wird nun dem„ Hamburger Fremdenblatt" aus Dresden geschrieben:
Die Trustleute haben versucht, mit dem Namen Paasches thr Geschäft, das begreiflichertveise unter der berechtigten Ab. neigung aller Deutschen gegen englische Erzeugnisse sehr stark leidet, dadurch aufzubessern, daß sie Paasches Namen dazu verwendeten, um zu behaupten, die Fabrik sei auf dem Wege, deutsch zu werden. Dieser Umstand hat nationalliberale Parteimänner bewogen, Geheimrat Paasche nahezulegen, aus dem Aufsichtsrat wieder auszuscheiden, aber leider bergebens, wie aus einem Schreiben des nationalliberalen deutschen Reichsvereins zu Dresden an Herrn Justizrat Dr. Eybes, Vorsitzender des Verbandes zur Abwehr des Tabaktrustes, hervorgeht."
Man sieht, es gibt Umstände, unter denen Herr Paasche nationalen Argumenten wobei mir freilich die Uninter essiertheit der Argumente der Trustbekämpfer nicht weiter prüfen wollen nicht zugänglich ist.
Ein Kriegsgeschäftemacher.
Ein Geschäftshaus in einer rheinischen Großstadt, dessen Leitung jedenfalls nicht weiß, daß in Deutschland die Militärbehörden nach anderen Grundsägen arbeiten wie etwa in Rußland , richtete an ein Bekleidungsamt im Bereiche des 7. Armeekorps ein mehr als sonderbares Geschäftsangebot. Das stellvertretende Generalfommando des 7. Armeekorps( General v. Bissing) übergibt diese Angelegenheit in folgender Form der Presse zur Veröffentlichung:
Vom stellvertretenden Generalfommando ist uns behufs Veröffentlichung das nachstehende Angebot mitgeteilt worden, welches das Gardinenhaus Modernes Spezialhaus für Gardinen und Innendekorationen usw. in... an ein Kriegsbekleidungsamt au richten sich erlaubt hat:
" Wir machen Ihnen hierdurch die Mitteilung, daß wir in der Nähe von Berlin eine neueingerichtete Schuhfabrik mit elektrischem Betrieb wissen. und bitten um umgehende Mitteilung, ob Sie hierfür Verwen dung haben; im Jafalle bei einer Vermittelungsprovision von 1000 M. geben wir Ihnen die Adresse sofort an.
Hochachtend
( Unterschrift).
( N. B.) Der Inhaber dieser Firma steht seit zwei Monaten im Felde."
Leute mit so robustem Gewissen verdienten namentlich bekanntgegeben zu werden, was leider in der Veröffentlichung unterlaffen ist.
Letzte Nachrichten.
General von Voigts- Rhet gestorben. Großes Hauptquartier, 19. November. ( W. T. B.) Generalquartiermeister, Generalmajor von Boigts- Rhes, ist in der Nacht vom 18. zum 19. November unerwartet einem Herzschlage erlegen. Sein Nachfolger ist noch nicht bestimmt.