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Was übrigens die Maßnahmen angeht, bie bezüglich des Ge. Die Beschlüsse unserer internationalen Rongresse legen der| feien. Es müßte versucht werden, die erhöhten Aufträge ber Bau Sozialdemokratie die Pflicht auf einzugreifen, wenn der Krieg aus- beriwaltung der Kaiserlichen Marine zu erfüllen. Naturgemäß ireibevertaufe getroffen sind, so stellt sich immer mehr gebrochen ist, um denselben zu einem schleunigen Abschluß au brin- traten eine gange Reihe Schwierigkeiten ein. Wenn aber bei der heraus, daß fie nicht nur zu spät ergangen sind, sondern auch noch Aussprache von den Arbeitern Vorschläge zur Behebung dieser Miß. an allerlei Mängeln leiden. So lassen sich einzelne Firmen zu gen, aber da das Internationale Sozialistische Bureau gegenwärtig stände gemacht würden, so sei er für alle derartigen Anregungen bem festgefesten Höchstpreise noch zuschläge in Gestalt von Pro­kaum imstande sein dürfte, die nötigen Schritte zu tun, so haben bankbar und erkenne sie auch durchaus an. Es liege ja auch im visionen" zahlen, andere bringen es auf dem Wege über einen ber­wir die Sache seit längerer Zeit in einem von unseren Parteien der Interesse der Firma, Ueberstunden und Sonntagsarbeit zu vertraglich festgefehten Verzicht auf Kontrolle fertig bei Gerfte, auch standinavischen Länder eingesezten Ausschuß behandelt. Das Re- meiden, und insofern berühren sich die Wünsche der Arbeiter mit wenn die gefebliche Bedingung mehr als 68 Kilogramm pro sultat ist die Einberufung einer vorläufigen Konferenz von Ver- denen der Betriebsleitung. Es denke auch niemand daran, un Settoliter nicht erfüllt ist, den Höchstpreis von 205 W. zu über­tretern aus einer Reihe neutraler Länder. Diese Konferenz nötigerweise Ueberzeitarbeit und Sonntagsarbeit zu berlangen. schreiten und das Berliner Tageblatt" weiß von Mühlen zu be­wird Sonntag, den 6. und Montag, den 7. DezemWenn jedoch in der bisherigen Arbeitszeit die Produktion nicht bie richten, bie, um den für die Hersteller angefeßten Höchstpreis von ber in Kopenhagen   stattfinden. Steigerung erfahren hat, wie es notwendig ist, dann wird dazu 13 M. für leie überschreiten zu können, aus ihren Angestellten Eingeladen hierzu sind Holland  , Norwegen  , Sch toe. übergegriffen werden müssen. Die Arbeiter fönnten versichert sein, aum Scheine Tochtergesellschaften gründeten. den und Dänemark  . Außerdem sind unsere Bruderparteien daß im übrigen irgendwelcher 3wang zu derartigen Arbeiten nicht ausgeübt werden solle; man erwartet nur von den Arbeitern, daß in Amerika   und der Schweiz   als Gäste eingeladen, da biefen weitergehende Vorschläge, teils betr. Abhaltung eines Non- fie ben Wünschen der Betriebsleitung Rechnung tragen, wenn die Verhältnisse cs erheischen. gresses, teils wegen Einberufung einer größeren Konferenz, vor= Regen.

Es ist selbstverständlich, daß sich die Konferenz weder mit den Verhältnissen, welche den Kriegsausbruch veranlaßten, noch mit der Stellung der Sozialdemokratie in den verschiedenen Ländern hierzu beschäftigen kann. Ihre Aufgabe soll nur sein, eine Grund Tage zu finden, auf welcher die Sozialdemokratie eine Aktion für den Frieden einleiten kann.

Die Aufgabe der Konferenz sollte also sein: Die Volksstimmung in den verschiedenen Ländern zu sammeln und zu feftigen, damit sie einen solchen Kriegsabschluß fordert, der einen dauernden Frieden gewährleistet;

dahin zu streben, daß ein Einigungsversuch gemacht wird auf der Grundlage, daß beim definitiven Friedensschluß keine Grenzberänderungen ohne die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes ber Völker vorgenommen werden; Einschränkung des Rüstungswesen 8; obli­gatorisches, internationales Schiedsgericht;

Erörterung und Beschlußfassung über eine von den an der Konferenz teilnehmenden sozialdemokratischen Reichstagsfraktionen borzunehmende Anregung an die Regierungen der betreffenden Länder. Der Zwed dieser Anregung sollte sein, die Regierungen zu ersuchen, die Möglichkeit einer Initiative für den Abschluß des Arieges zu erwägen, und zwar event. durch gemeinschaftliches Auf

treten der Regierungen mehrerer neutraler Staaten.

Konferenz:

Ferner liegen folgende Punkte vor zur Behandlung auf der Ein Vorschlag aus der Schweiz   betr. Abhaltung einer Kon­ferenz von Vertretern aus allen neutralen Staaten;

Ein Vorschlag aus Amerika   betr. Abhaltung eines inter­nationalen sozialistischen   Kongresses.

Wir halten es für unmöglich, jezt die Vertreter unserer Bruderparteien der kriegführenden Länder zu bersammeln, bagegen wünschen wir, soweit dies möglich, einen Bericht aus diesen Bändern wie auch von dem Sekretär des Internationalen Sozia listichen Bureaus über die bei ihnen herrschenden Auffassungen über die gegenwärtigen Verhältnisse wie über die Zustände selbst. Wir haben in dieser Sache nichts unternehmen wollen, ohne Sie zu informieren und bitten Sie, soweit Ihnen dies möglich ist, den geäußerten Wünschen nachzukommen. Ein event. Bericht müßte dann spätestens Ende dieses Monats eingehen.

Alle Auskünfte usw. über die Stonferenz erteilt: Th. Stau. ning, Römersgade 22, Kopenhagen   K.

Mit sozialdemokratischem Gruß Namens der sozialdemokratischen Parteien in Schweden  : Hi. Branting. Norwegen  : Chr. H. Knudsen. Dänemark  : Th. Stauning.

Von der serbischen Sozialdemokratie.

Die entseßlichen durch den Krieg geschaffenen Bedingungen, in welchen sich das Land und das Volk in Serbien   befinden, vermochten nicht die Energie unserer Genossen lahmzulegen. Seit dem 21. Of tober( 3. November) erscheint in Nisch   das Tageblatt der Partei wieder. Troß des Drudes der Zensur erzählt die erste Nummer von den schweren Leiden, die der Krieg mit sich gebracht hat. Die Organisationen sind auseinandergefallen.

Am 12./25. Oftober fand in Nisch eine Parteikonferenz statt, welche beschlossen hat, die größten Anstrengungen zu machen, um die Barteis und Gewerkschaftsorganisationen wieder ins Leben zu

rufen.

Gewerkschaftliches. Kriegsversicherung von Gewerkschafts­mitgliedern.

Der Verband der Bureauangestellten hat, wie Der Bureauangestellte" befannt gibt, beschlossen, alle seine zum Kriegsdienst eingezogenen oder noch eintretenden verheirateten Mitglieder bei der Striegsversicherungskasse der Voltsfürsorge zu versichern. Als erste Prämienrate sind an die Volts fürforge 4000 M. abgeführt. Den Familien dieser Mitglieder wird so erfreulicherweise eine erste Hilfe gesichert, wenn ihr Ernährer als Dpfer des Krieges fällt. Die Maßnahme des Verbandes der Bureauangestellten ist ein neuer Beweis für die Hilfsbereitschaft unserer Gewerkschaften in dieser schweren Zeit.

Berlin   und Umgegend. Eine befriedigende Lösung.

Die Dreher und Maschinenarbeiter der Torpedowerkstatt von der Firma Schwarzkopff nahmen in einer zahlreich besuchten Ver. sammlung zu der Frage der Ueberstunden und Sonntagsarbeit Stellung. Besondere Beunruhigung hatte unter den Arbeitern eine Bekanntmachung der Betriebsleitung hervorgerufen, in der die be­dingungslose Ableistung von Ueberstunden und Sonntagearbeit ge­fordert wurde, und nicht nur von der Betriebsleitung, sondern auch von der Bauaufsicht der Kaiserlichen Marine unterzeichnet war.

Auf Wunsch der Arbeiter war deshalb zu dieser Versammlung auch die Betriebsleitung der Firma Schwarzkopff eingeladen wor­den, und ebenso war das Reichsmarineami um die Entsendung eines Vertreters gebeten. Von der Firma Schwarzkopff war der Betriebsleiter, Herr Oberingenieur ölle, anwesend, und vom Reichsmarineamt   nahm Herr Marine- Gewerberat Dr. v. Findh an der Versammlung teil.

In lebhafter Weise wurde von den Arbeitern begründet, unter welchen Schwierigkeiten gerade in dieser Abteilung der Firma Schwarzkopff die Arbeiter unter dem Arbeitssystem zu leiben haben. Mehrmals sind die Meister von den Arbeitern darauf aufmerkiam gemacht worden, daß noch eine ganze Reihe von Arbeitsplägen frei jeien. Die Arbeiter haben sich selbst erboten, die benötigten und brauchbaren Arbeiteträfte zu besorgen. Von diesem Anerbieten sei aber fein Gebrauch gemacht worden, sondern man habe lieber zu Ueberstunden und Sonntagsarbeit gegriffen, obgleich auch die Heeresverwaltung selbst in ihren allgemeinen Grundfäßen zu Be­ginn des Krieges darauf aufmerksam machte, daß Ueberstunden und Sonntagsarbeit zugunsten einer mehrschichtigen Arbeitszeit ver­Nachdem die Arbeiter ihre Beschwerden vorgebracht hatten, wies Herr Nölle darauf hin, daß ja burch den Krieg eine ganze Reihe der bisherigen Geschäftsdispositionen über den Haufen geworfen

mieden werden sollten.

Herr Marine- Geiverberat Dr. bon Finch wies noch darauf hin, daß die Marineverwaltung sich jeder Einmischung in die inneren Betriebsverhältnisse enthalten müffe. Gang naturgemäß habe sie aber ein Interesse daran, die für sie notwendigen Arbeiten erfüllt zu sehen.

Die Profitfucht bemüht sich allenthalben, durch die Maschen der Neße zu schlüpfen, und leider sind sie noch immer weit genug, weil es ben maßgebenden Stellen so unendlich schwer wird, ihre organi­satorischen Fähigkeiten hier mit derselben Konsequenz und derselben Rücksichtslosigkeit anzuwenden wie auf militärischem Gebiet.

Soziales.

Hat der verwundete Kriegsteilnehmer Anspruch auf Krankengeld?

Siering, als Vertreter bes Metallarbeiterverbandes, machte in feinem Schlußwort darauf aufmerksam, wie außerordentlich wichtig für beide Teile eine derartige Aussprache gewesen sei. Dies gehe schon daraus herbor, daß lediglich durch diese allgemeine Aus­Eine Entscheidung des Versicherungsamts Karlsruhe, die sprache ein völliges Einverständnis erzielt worben ist. Es sei ben Arbeitern durchaus nachzufühlen, insbesondere denjenigen, die als diese Frage bejahte, hat Aufsehen erregt. Es ist vielfach über­hochqualifizierte Arbeiter angesprochen werden können, wie es die sehen, daß die Frage natürlich nur unter der Voraussetzung Arbeiter der Torpedowerkstatt der Firma Schwarzkopff find, daß bejaht ist, daß die Arbeitsunfähigkeit innerhalb der fie Ueberstunden und Sonntagsarbeit vermeiden wollen, einmal drei Wochen nach dem Ausscheiden aus der um ihren Körper und Geist widerstandsfähig zu erhalten, dann aber versicherungspflichtigen Beschäftigung ein­auch, um die Zahl der Arbeitslojen herabzumindern und so wei- trat und der Erkrankte sich im Inland befand.(§ 214 der teren Kollegen Arbeit zu verschaffen. Es ist also nicht böser Wille, Reichsversicherungsordnung.) wenn die Arbeiter Ueberstunden und Sonntagsarbeit verweigern. Die Arbeiter haben ebenfalls ein großes Interesse daran, bie so notwendigen Arbeiten für den Heeresbedarf und die Marine zu erledigen.

Mit den von Herru Nölle und Herrn Dr. von Findh ab. gegebenen Erklärungen fann man durchaus zufrieden sein. Ga wäre auch gar nicht zu der Erregung gekommen, wenn nicht die Arbeiter der Auffassung wären, daß die Mitwirkung der Behörde einen besonderen Druck auf die Arbeiter ausüben sollte, und wenn nicht einzelne Meister unter bölliger Mißbeutung des Anschlages bersucht hätten, die Arbeiter zu fchikanieren. Insofern bat die Aussprache volle Aufklärung geschaffen, und es wäre im Interesse beider Teile dringend zu wünschen, daß auch bei kommenden Diffe= renzen in der gleichen Weise versucht wird, eine Verständigung her, beizuführen. Nicht nur während des Krieges, sondern auch darüber hinaus in den Zeiten des Friedens.

Die Keffelschmiede haben unter den Folgen des Krieges nicht allzu start zu leiben. Wie am Mittwoch in einer Versammlung dieser Branche festgestellt wurde, ist die eigentliche Steffelschmiede. arbeit bedeutend zurüdgegangen. In ben Großbetrieben, die für die Kesselschmiede hauptsächlich in Frage kommen, ist weniger su tun als jonit, zum Teil ist die Arbeitszeit der Steffelschmiede ver türzt worden. In den Kleinbetrieben wird gegenwärtig gar feine Kesselschmiedearbeit angefertigt; aber es werden starte Blech arbeiten, Beschläge und bergleichen anscheinend für Militärfuhr werte hergestellt. Diese Betriebe arbeiten meist im bisherigen Um fang. Zum Teil haben die Kesselschmiede, die in ihrem Beruf feine Beschäftigung fanden, in anderen Zweigen ber Metallindustrie Arbeit   gefunden. Jm allgemeinen ist die Metallindustrie jest reich lich beschäftigt. Infolgedessen hat auch die Werbetätigkeit bes Metallarbeiterverbandes so gute Erfolge, daß er in den legten Wochen 5000 Neuaufnahmen machen konnte.

Deutsches Reich  .

Unberechtigte Lohnabzüge macht die Firma F. W. Ebbinghaus, Papierfabrit in Letmathe   i. W. Gleich nach Kriegsausbruch fürzte fie den Arbeitern den Verdienst um 15 Prog. Ein Arbeiter, ber nach Abzug der 15 Proz. täglich nur 2.80 m. verdiente, kündigte, um sich andere Arbeit zu suchen. Die Firma, darüber erbost, ent­ließ darauf den Vater des aus der Fabrit Ausscheidenden und gab ihm auf, innerhalb acht Tagen die Werkswohnung zu räumen. Der von der Firma so rigoros Behandelte ist über drei Jahre auf dem Werk beschäftigt und hat eine zahlreiche Familie. Während in dieser Kriegszeit allerlei Wohlfahrtseinrichtungen die Lage der arbeitenden Klasse erleichtern jollen, zeigt sich auch gegenwärtig die Wohlfahrtseinrichtung der Werkswohnungen als ein besonderer lebelstand für den Arbeiter.

Ausland.

Orden an Tarifamtsvertreter.

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Der Kläger   war bis zum 31. Juli 1914 Mitglied der Allge­meinen Ortetrantentasse in Karlsruhe   gewesen. Er mußte zum Heeresdienst eintreten und wurde am 20. Auguft( also innerhalb der drei Wochen) im Krieg verwundet. Seine Verpflegung erhielt er verwaltung. im Städtischen Krankenhause Karlsruhe   auf Kosten der Militär­

Die Krankenkasse verweigerte die Zahlung von Krankengeld, weil nach ihrer Ansicht der§ 214 der R.V.O. auf Kriegsteilnehmer nicht anzuwenden sei und verwundeten Kriegsteilnehmern ein Kranken­gelb nicht gustehe, da ihnen kein Arbeitsverdienst entgehe. Das Versicherungsamt Karlsruhe   hat sich dieser Ansicht nicht angeschlossen, sondern hat die Kaffe zur Bahlung des Kranken­gelbes verurteilt. In der Begründung heißt es:" Die Reichs= bersicherungsordnung trift ihre Bestimmungen unter Voraussetzung friedlicher Verhältnisse. Durch das Notgefek vom 4. August 1914 finb ber Unbilligkeit und Härte in den wesentlichsten Punkten' ge­steuert worden; im übrigen müssen die gesetzlichen Bestimmungen finngemäß den beränderten Verhältnissen angepaßt werden. Erwerbslosigkeit besteht in dem Mangel einer freigewählten Beschäftigung unter freter Lohnvereinbarung. Wer Kriegsdienste leiftet, übt feine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit aus. Kriegs. föhnung ist fein Arbeitsentgelt. Für unsere beutsche Auffassung gibt es fein Kriegshandwerk mehr, wir haben keine Söldner, die gegen Lohn kämpfen.

Macht bie Krankheit den Versicherten arbeitsunfähig und liegt dafür ein ärztlicher Nachweis vor, dann ist auch Krankengeld zu sablen. Nirgends wird ein Nachtveis dafür verlangt, daß ein wirklicher Schaden entstanden ist, denn auch dem freiwillig Versicherten, ber nicht erwerbstätig ist und bermögend sein fann, wird, wenn Arbeitsunfähigkeit vorliegt, Stranfengeld bezahlt.

Zu erwägen wäre noch, ob der Anspruch auf Krankengeld zubt", so lange der Krante auf Kosten der Militärverwaltung im Lazarett volle Berpflegung erhält. Nach§ 216 RVO. find jedoch die Fälle, nach denen der Anspruch zu ruhen hat, erschöpfend ge­regelt; ber borliegende Fall ist dort nicht unterzubringen. Auch 134' tommt nicht in Frage, denn die Krankenhilfe wird nicht bon der Kasse, sondern von der Militärverwaltung geleistet."

Soweit das Reichsversicherungsamt Karlsruhe  . Die von ihm behandelte Frage beschränkt sich, wie eingangs erwähnt, auf einen Fall, in dem innerhalb der ersten drei Wochen nach dem Eintritt in die mobile Armee die Ver­wundung eintrat und der Verwundete sich in Deutschland   be­fand. Man darf gespannt sein, ob auch nur in diesem Um­fang das Oberversicherungsamt die Entscheidung bestätigen wird.

( Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage.)

Keine Buchstabenklauberei!

Das Reichsversicherungsamt wandte sich in einer Unfall­fache in recht entschiedener Weise dagegen, daß, statt den wirk­lichen Willen zu erforschen, die Instanzen an den Buchstaben einer Barteiäußerung sich halten.

Die Arbeiterin D. erhielt durch Entscheidung des Schiebs­gerichts für Arbeiterbersicherung des Regierungsbezirks Marien­verber für die Folgen eines am 21. November 1910 erlittenen Be­triebsunfalls Verlegung des rechten Beines durch Biz eines Bundes eine Rente von 66% Prog.

Jm vorigen Jahre war in Oesterreich   ein großer Buchbruder streit ausgebrochen, der Anfang dieses Jahres burch die Bermitte lung des Tarifamtes der deutschen   Buchbruder beigelegt werden fonnte. Wie jest bekannt wird, haben der Prinzipalsvertreter Bügenstein den Stern zum Komturkreuz des österreichischen  Franz- Joseph- Ordens   und der Geschäftsführer des deutschen   Tarif. amts Schliebs das Ritterkreuz des gleichen Ordens erhalten. Da das Tarifamt der deutschen   Buchdruder bzw. deffen Bertreter irgendwelche Anerkennung für ihre Bemühungen in materieller Anfang April 1912 trat in den Unfallfolgen eine Verschlimme­Form ablehnten, tam die österreichische Regierung, auf deren Wunsch das deutsche Tarifamt die Bermittelung im Streit über. rug ein, Seilverfahren wurde da die Wunde wieder aufgeplakt nontmen hatte, auf den Ausweg, ihre Anerkennung für bie Berwarnotwendig. Am 10. April wurde der Müllerei- Berufs­bienste des deutschen   Tarifamis um den gewerblichen Frieden im genossenschaft davon Mitteilung gemacht und um Uebernahme des österreichischen Buchdruckergewerbe auf diese eigenartige Weise Seilverfahrens gebeten. Die Genoffenschaft setzte daraufhin für auszubrüden. In der österreichischen Gewerkschaftepreffe wirb bie bie Beit vom 1. Mai bis 30. Juni 1912- an diesem Tage war Delorierung der deutschen   Tarifförberer als eine gewiffe Demon- das Seilverfahren abgeschlossen die Vollrente feft. stration der österreichischen   Regierung für die Tarifgemeinschaft betvertet, weil bie Scharfmacher im österreichischen Prinzipalslager leer ausgingen.

Aus Industrie und Handel.

Preistreibereien überall.

Bisher hat sich der Bundesrat nur zur Festsehung von Höchst­preisen für Getreide entschlossen, aber noch auf mancherlei anderen Gebieten ergibt sich von Tag zu Tag dringender die Notwendigkeit, daß er von der ihm am 4. August erteilten Befugnis Gebrauch macht. Nicht nur bei Lebensmitteln, Kartoffeln, Gülsenfrüchten usw., sondern auch bei Rohprodukten für die Industrie, vor allem bei Metallen, mit deren Beschaffung wir stark vom Auslande ab­hängig sind, wie Aluminium, Blei, Zinn, Nidel, Kupfer u. a. Im Jahre 1913 führten wir ein: Aluminium 15 323 Tonnen, Blei 87 781 Tonnen, Zinn 14 261 Tonnen, Nidel 8315 Tonnen, Kupfer 225 392 Tonnen. Diese Einfuhr ist durch den Krieg unterbunden, da der Verkehr mit Amerika   besonders wegen der rigorosen Auf­fassung des Begriffe der Stonterbande durch England fo gut wie vollständig lahmgelegt ist. Eo hat auf dem Metallmarkt eine außer ordentliche Preifsteigerung Plaz gegriffen. Kupfer, das vor bem Ausbruch des Krieges 125-128 M. foftete, steht jest auf 220 m. Aluminium stieg bon 160 auf 460-500 M., Antimon von 45 auf 200-210 M., Nickel von 325 auf 550-600 2.

Die Berufung, die Genossenschaft auch zur Zahlung der Voll­rente für die Zeit vom 11. April Tag des Eingangs des Antrags bei der Berufsgenossenschaft bis aum 80. April au verurteilen, wurde zurückgewiesen. Das Reichsversicherungsamt hob diese Ent scheidung des Oberversicherungsamts Marienwerder auf und ver­urteilte die Genossenschaft zur Zahlung der Vollrente für die oben­genannte Zeit.

Das Reichsversicherungsamt jagt:

Die Auslegung des§ 89 Abs. 3 bes Gewerbe- Unfallver­sicherungsgesetzes, die die Vorinstangen vorgenommen haben, ent­spricht nicht dem Geiste der sozialen Gesezgebung. Es ist nicht darauf zu sehen, was die Versicherten in den Schriftfäßen gefagt haben, sondern was sie bei verständiger Würdigung der Sachlage zum Ausdruck bringen wollten.

Wenn aber die Verletzte uns um Uebernahme der Seil­behandlung bitte, so will sie offenbar auch für die Zeit der Heil behandlung bie dadurch bedingte Erwerbsunfähigkeit von der Be­rufsgenossenschaft entschädigt haben."

Zweierlei Auffassungen von Invalidität. Man schreibt uns aus Gotha  :

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Der Holgarbeiter. wurde im Herbst 1911 ein Opfer feines Der Mann war fünf Wochen lang Berufes: bie Fraisemaschine riß ihm das zweite und dritte Glieb des linten Beigefingers ab. arbeitsunfähig, dann wurde er zu 20 Prozent invalid geschrieben und erhielt in der Zeit vom November 1911 bis Februar 1912 eine Rente von 15,10 W. pro Monat, von der Zeit an aber nur noch 10 Prozent mit 7,55 M. monatlich.

Diese Rente wurde dem Mann im Mai dieses Jahres ent­aegen, weil laut Gutachten des Vertrauensarztes der Baugewerks­berufsgenossenschaft vollständige Gewöhnung eingetreten und feinerlei Empfindlichkeit mehr vorhanden" sei.-

Nur zum Teil kann diese Preissteigerung auf Rechnung des natürlichen Wangels an Ware gesetzt werden. Sie hätte nicht so gewaltig fein fönnen, wenn eben nicht auch hier die Spekulation fich der Bestände bemächtigt und das Angebot fünftlich verringert hätte. viel zu lang ist mit der Festfebung von Höchstpreisen gezögert wor ben und wenn man sich jebt entschließen wird, den Preistreibereien Mit Ausbruch des Krieges wurde X. arbeitslos; nur gelegent­endlich Halt zu gebieten und was dringend notwendig ist mit der Einführung der Höchstpreise den Verkaufegwang berbindet, werlich, stunden- oder tageweise, konnte er bei dem einen oder anderen den genau, wie es beim Getreide der Fall war, die Spekulanten Steinmeister Arbeit erhalten. Nun wurden tüchtige, qualifizierte Holzarbeiter für die Reparaturwerkstätten an der Bahn gesucht. ihre Riefengewinne in der Tasche haben.