Nr. 319.
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31. Jahrgang.
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,, Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: GW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Am: Morisplay, Dr. 151 90-151 97.
Sonntag, den 22. November 1914.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Wernsprecher: Amt Morisplay. Nr. 151 90-151 97.
Fortschritte der deutschen und österreichischen Truppen in Bolen
Englischer Fliegeranichlag auf Friedrichshafen. - Der Krieg und die Kolonien Englischer Fliegerangriff auf die Die Meldung des Großen Hauptquartiers Der Krieg in den deutschen
Zeppelin- Werft. id
Amtlich. Großes Hauptquartier, 21. No
Friedrichshafen, 21. November.( 23. 2. B.) Wie das„ See.vember, vormittags.( W. T. B.)
T.
anscheinend englische Flugzeuge über der Stadt und
Schutzgebieten.
In einer Dentfchrift gibt das Kolonialamt eine Ueber
ficht über die Stämpfe, die sich in unseren Kolonien während der ersten drei Monate des Krieges abgespielt haben. Die Darstellung bes stolonialamis itügt sich in der Hauptsache auf Nachrichten, bic
blatt" meldet, erschienen heute mittag& wei feindliche, Auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist die fährten einen Angriff auf die Werft des 2uftschiffbauce Lage im wesentlichen unverändert geblieben. Beppelin ans, wobei sie etwa sechs Bomben abwarfen, die Fast vor der ganzen Front zeigte der Feind eine auf Umwegen und verspätet in feinen Befis gelangt sind, auf jedoch keinen Schaben anrichteten. Eins der Flugzeuge wurde Brivatbriefe und vielfach auch auf Melbungen der feindlichen lebhafte artilleristische Tätigkeit. abgeschossen, das andere enttam. Breffe. Unter diesen Umständen mußte die Darstellung lüdenhaft Die Operationen im Offen entwickeln sich bleiben und teilweise auch als unzuverläffig angesehen werden. Durch spätere weitere Veröffentlichungen des Kolonialamta foll Friedrichshafen , 21. November. ( W. T. B.) Ergänzend wird weiter. Aus Ostpreußen ist nichts zu melden. Der fernere Berlauf der friegerischen Ereignisse in den Kolonien mitgeteilt: Deute mittag gegen 1 Ihr erfchienen ane e de Die Verfolgung des über Mlawa und bei Plozkihilbert und bas bisherige Material nach Möglichkeit vervollFlugzeuge über der Stadt und verfuchten, einen Angriff auf ständigt werden. Luftfchiffwerft auszuführen. Einer der Flieger, der in etwa 400 Meter zurückgeschlagenen Feindes wurde fortgesetzt. Bemerkenswert ist, daß nach der vorliegenden Darstellung nur Söhe über der Salle freifte, fonnte alsbald von dem Ballon- Abwehr Bei Lodz machen unsere Angriffe Fortschritte. feinblichen Invasion erlegen und in den Befits bes Gegners überbie fleineren Kolonien, Togo und die Südsee- Inseln, der werden. Dem anderen Flieger, der sich in ziemlich großer Höhe In Gegend östlich Czenstochan kämpfen unsere gegangen find. In den größeren Kolonien hat der Feind in der Hauptsache nur die Küste zu beseben und einzelne Streifzüge in Truppen Schulter an Schulter mit denen unse- bas Innere au unternehmen vermocht, ohne in den Besitz des res Verbündeten und gewannen Boden. deutschen Gebiets zu gelangen. In einzelnen Kolonien, namentlich in Ostafrifa und Südwestafrita, sind die deutschen Truppen felbit zu erfolgreicher Offensive übergegangen.
fommando mit Schrapnell- und Maschinengewehrfeuer herabgeschossen
hielt und wiederholt die Halle umfreiste, gelang ee, au ent
tommen, doch foll er nach einer fpäteren noch unbestätigten Mit
teilung in den Bodensee gefallen fein.
Die Flieger warfen fünf Bomben ab, die teilweise in allernädter Nähe der alle einschlugen Zwet Säufer in der Stadt wurden beschädigt, ein Mann wurde getötet. eine Frau berfest. Der Anfaffe des berabgefchoffenen Flug zeuges ist ein englischer Marineoffizier. Er wurde ichwerverlegt ins Krantenhaus gefchafft. Die Anlagen des Luftschiffbaues find un beschädigt geblieben.
Oberste Heeresleitung.
Gestlicher Kriegsschauplah.
Aus der ganzen Art der feindlichen Kriegsführung, die auf die Entfendung starker Streitkräfte verzichtete( und wegen des Engagements auf dem europäischen Kriegsschauplah verzichten mußte), ergibt sich, daß auch unsere Gegner die deutsche Auffaffung teilen, daß das endgültige Schicksal der deutschen Kolonien nicht in ben Rolonien felbst, sondern in Guropa entschieden wird.
So
Vom westlichen Kriegsschauplatz. Die österreichische Generalstabs- Meldung. o bandelt es sich benn überall nur um einen kolonialen Slein
Furchtbares Handgemenge.
Loudon, 21. November. ( T. U.) Die Blätter find voll von Berichten, die die Heftigkeit der Kämpfe zwischen Opern und La Bassée bestätigen. Besonders heftig war der Kampf am Dienstag, wo die heftig anstürmenden Deutschen mit den irländischen Truppen zusammengerieten. In den Schützengräben entwickelte sich trotz des herunterströmenden Regens und vollständiger Dunkelheit ein Kampf Mann gegen Mann, wobei selbst die Bajonette nicht einmal mehr zu gebrauchen waren. Ein verwundeter Frländer beschreibt den Stampf als geradezu höllisch.
es
Wien , 21. November. ( W. T. V.) Amtlich wird verlaut. bart: 21. November, mittags: Der Angriff der Verbündeten auf die russischen Hauptkräfte in Russisch- Polen geht auf der ganzen Front vorwärts.
In den Kämpfen nordöstlich Czenstochau ergaben sich zwei feindliche Bataillone.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Generalmajor.
frieg, der die Geschicke der wichtigsten deutschen Kolonialgebiete auch ferner für Monate in der Schwebe laffen wird. Immerbin beweist die erfolgreiche deutsche Verteidigung, daß unsere weißen und farbigen Truppen sich mit aller Gnergie zur Wehr fesen unb bag bis jest innere Schwierigkeiten infolge von Eingeborenenerhebungen ausgeblieben find.
B
In Deutsch Ostafrita scheint bisher am erbittertiten gekämpft worden zu sein. Die englischen Angriffe gegen die Hafenftäble Daressalaam und Tanga haben nicht verhindern tönnen, daß sich die dort stetionierten Schuß- und Polizeitruppen mit allen Vorräten an Munition und Ausrüstung unbelästigt in das Innere des Landes zurückzuziehen vermochten. Im Innern des Landes soll vollkommene Ordnung herrschen, auch soll wie in Friedenszeiten auf den Plantagen gearbeitet werden. Eine Parifer Meldung, wonach 7 Bataillone franzöfifcher Rolonialtruppen aus Madagaskar den englischen Angriff unterstützen follten, hat sich offenbar nicht bestätigt. Nach der Bedrohung Aegyptens dürften diese Truppen auch bringlichere Verwendung finben,
Dagegen sind an der Nord-, Weft- und Südgrenze Deutsch
London, 21. November. ( W. T. B.) Der militärische MitBravourtaten deutscher Soldaten. arbeiter der Morning Post" glaubt, daß die militärische Lage im Amsterdam , 20. November. ( T. U.) Von einer Gelbentat preu. Großen und Ganzen für die Deutschen und die Desterreicher besser Bifcher Stavallerie berichten biefige Blätter. Mehrere deutiche In fei, ale sie es bei ihrem ersten Einfall in Bolen war. Die Deut fanterieregimenter erhielten mehrere Tage bindurch bei Einbruch der schen fämpften jest näher ber eigenen Grenge und hätten feine Dunkelbent in ihren Stellungen feindliches Granatfeuer, ohne daß besonderen Schwierigkeiten zu überwinden, während bie Ruffen oftafritas heftige Kämpfe gegen englische und belgische Truppen möglich geweien wäre, die Stellung der feindlichen Geſchüße genau im Rücken nur über die von den Deutschen vernichteten und erst burchgefochten worden, bei benen es auf beiden Seiten erhebliche feitzustellen. Ein Mutmeister, der fich mit dreißig Dra ionern zu teilweise wiederhergestellten Verbindungswege verfügten, wodurch Verluste gegeben hat. Angebliche Erfolge des Feindes können freiwillig, die Aufklärung zu übernehmen, um auf diese Weise den Sie könnten auch nur auf Umwegen Fühlung mit ihren Armeen gischen Berfolgung der deutschen Streitkräfte die Rede gewesen ist. Sturm der Infanterie vorbereiten zu helfen. Das Glück begünstigte bor Arafau und in Galizien gewinnen. Gs sei flar, daß eine bie zapferent, Denn plöglich faben fie die feindlichen Batterien in Niederlage süblich der Weichsel die Russen in eine heitle Lage ver
feßen würde.
Vom österreichisch- serbischen
Kriegsschauplatz.
Unwetter auf dem serbischen KriegsSchauplatz.
Feuerstellung vor sich, als sie aus einem Eleinen Gebölj berans. tamen. Da fie von feiner feindlichen Batrouille bemerkt worden waren, hielt der Rittmeister den Augenblid für günstig. Er ver iammette seine Handvoll Leute um sich und sagte:„ Kinder. da haben wir fie. Wozu brauchen wir erst morgen früh die Kameraden von der Infanterie zu bemühen, wir machen das Ding allein!" Mit braufendem Surra stürzten sich die dreißig Mann auf die boll. fommen überraichten einde, die nach furzem Handgemenge ibre Geichüße im Stich ficken in der Annahme, einer ganzen Divifion gegenfiber juiteben. Bevor noch feindliche Verstärkungen berantamen, Budapest , 21. November. ( 2. U.) Durch das plöglich war die wackere var längst wieder in den deuticben Schfigen gräben uns brachte bon brem fühnen Buge ald Trophäen die eingetretene Stegenwetter fowie infolge ftarten Schneefalles Beriluki lide von fecus unbrauchbar gemachten feindlichen Ge find alle Operationen in Serbien etwas erschwert und kommen Berichtücke idun mit. Die Londoner Breffe gibt in gewundenen Worten einen daher langsamer vorwärts als in den letzten Tagen. neudent chen Erfolg au Es gelang den deutichen Pionieren auf ca i rätielba te Weise, wie der Daily Chronicle" ichreibt, die senbahnverbindung nach Wein Capelle volkommen zu zerstören, Die Strede fonnte bieber von den Verbündeten Au Truppentrans Die deutichen porten innerhalb der Front verwendet werden. Boniere zeri örten diefe Schienenanlagen jo gründlich, daß ihre Wiederherstellung unmöglich fein wird, da es den Teutichen außergen dem noch gelang, burch Niederbolzen eines fleinen Baldes die Strede filometerweit unter Granatfeuer zu nehmen.
Der Seekrieg.
Zur Beschießung von Trapezunt.
Auch die Kämpfe in Kamerun waren für beide. Teile bere
Luftreich. Namentlich verloren bie Engländer zahlreiche Offiziere,
ein Verlust, der um so schwerer für sie ist, als dadurch nach der Darstellung der Denkschrift die Eingeborenentruppen ihre Gefechtsfraft meist verlieren. Während die Engländer von der Nordgrenze und die Franzosen von der Südgrenze aus gegen unsere Truppen operierten, befeßte ein franzöfifch- englisches Expeditionstorps am 27. September Duala. Nach den Times" sollen die feinblichen Truppen langsam in das Innere vorrüden. Doch erMärt die Dentschrift, baß die Aussichten der Gegner nur geringe feien, da in ber tropischen Urwaldwildnis des Janern der Krieg nur als Buschkrieg" au führen sei und für die Verbündeten unt fo ungünftiger werde, je weiter sie sich in das Innere des Landes verwagten.
bei dem Behlen einer Schustruppe feinen längeren Widerstand gegen bie relativ starten feindlichen Streitfräfte leisten. Um jo weniger, als in dieser Kolonie ein vorzügliches Straßen- und Wegenet bie Operationen der Gegner begünstigte. Die fleine, höchstens 400 Mann starte Verteidigungsmacht hat sich deshalb nach zähem Widerstand bem Feinde ergeben müssen. Die Kolonie ist vorläufig zwischen Engländern und Frangofen aufgeteilt worden.
Togo , ble Eleinste ber beutfchen afrikanischen Kolonien, Yonnie
Berlin , 21. November. ( W. Z. B., amtlich.) Nach zuverlässi In Südwest afrita tam es auf verschiedenen, räumlich Meldungen sind bei der Befchießung von Trapezunt durch die weit voneinander getrennten Dertlichkeiten zu Zusammenstößen, russische Schwarzmeerflotte die dortigen Reichsangehörigen under and givar an ber Rüfte bei überis bucht und Walfisch bai, fehrt geblieben. Der angerichtete Materialschaden ist unbedeutend. I im Süden am Oranjefluß und schließlich im Caprivi.