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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 23. November 1914.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Unveränderte Lage im Weiten.

Ringen um die Entscheidung in Polen  .

Ein neutrales Urteil über die Die Meldung des Großen Hauptquartiers   im Gebirge durch meterhohen Schnee, zwar verzögert, aber

Kriegslage.

nicht aufgehalten.

Amtlich. Großzes Hauptquartier, 22. Novem- Eigene Nachrichtendetachements( große Patrouillen) ber, vormittags.( W. T. B.) Auf dem westlichen machten in den letzten zwei Tagen wieder 2440 Gefangene; Bern  , 22. November.  ( W. T. B.) Der Bund  " ber Kriegsschauplatz ist die Lage unverändert. In die Gesamtzahl der während der Kämpfe seit dem 6. d. M. mutet in Besprechung der Kriegslage eine Polen   wird noch um den Sieg gekämpft. Das gemachten Gefangenen beträgt hiermit 13 000. äußerste Kraftanstrengung der Mächte des Dreiverbandes und weist auf einen Artikel des Temps" hin, in dem die Rolle Ringen südlich Plozk, in Gegend Lodz   und bei Japans   ersichtlich öffiziös umschrieben sei, daß nämlich die Czenstochau dauert fort. Lebensinteressen der Mächte des Dreiverbandes eine weitere aftive Teilnahme Japans   unbedingt er­

Oberste Heeresleitung.

Der türkische   Krieg.

Die Türken am Suezkanal. Konstantinopel  , 22. November.  ( W. T. B.). Ausführ­

heischten. Ob und wo die Japaner eingriffen, sei zweifel- Die österreichische Generalstabsmeldung. lichere Meldung aus dem Hauptquartier. Mit haft. Daß aber eine Viertelmillion friegstüch­tiger Japaner das Zünglein an der Wage der Entschei Wien  , 22. November.  ( W. T. B.) Amtlich wird verlaut Gottes Hilfe sind unsere Truppen am Suezkanal an­dung ausschlaggebend beeinflussen könnte, jei wohl möglich. bart: 22. November, mittags. Die Verbündeten sehen ihren gelangt. In dem Kampfe, der zwischen Kataja und Allerdings fönne die Entscheidung bis dahin längst ge- Angriff in Russisch Polen energisch und erfolgreich fort. Aertebe, 30 Kilometer östlich vom Kanal, und bei Kan­Unser südlicher Schlachtflügel erreicht den Sarenjawatara am Kanal felbst stattfand, find der englische   Hauptmann Wilson, ein Lentnant und viele Soldaten gefallen, sehr viele Vereinzelte Gegenstöße des Feindes wurden abgewiesen. verwundet worden. Wir haben ziemlich viel Gefangene ge­Bisher machten die K. und K. Truppen über 15 000 Ge- macht. Die englischen Truppen haben sich in regelloser Flucht zurückgezogen. Englische Kamelreiter, die sich bei den Vor­posten befanden, und Gendarmen, die bisher in englischen

fallen jein.

Auf Grund russischer Quellen nimmt der Mit Abschnitt. arbeiter des Blattes an, daß die Russen an ihrem rechten Flügel durch Abbiegen und Verschieben einen starken Defensiv­hafen bildeten, mit dem sie die umfassung durchfangene. die Armee Hindenburgs abwehren wollten. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die kompakte Masse des russischen Millionenheeres scheine Auch westlich des Dunajec   und in den Karpathen   Diensten gestanden, haben sich uns ergeben. durch ein glänzendes Manöver Hindenburgs in ihrer Be- find größere Kämpfe in Gange. wegung gehemmt. In der Defensive sei sie aber schwer zu er schüttern. Die Russen würden mit äußerster Kraftentfaltung fechten, da die Heeresleitung wohl trisse, daß diese Schlacht unter Umständen den Feldzug, wenn nicht gor den Krieg entscheide.

Vom westlichen Kriegsschauplah.

Blutige Kämpfe um La Bassée  . London  , 21. November.  ( T. 11.) Die Times" melden bom westlichen Kriegsschauplak, daß der Ort La Bassée   in den letzten Tagen der Mittelpunkt der heftigsten Kämpfe gewesen ist. Die indischen Regimenter hätten in diesen Kämp­fen starke Verluste gehabt, aber ihre Aufgabe gut erfüllt.

Der stellvertretende Chef des Generalstabes. von Hoefer, Generalmajor.

Der amtliche russische Bericht. Petersburg, 22. November.  ( W. T. B.) Der General itab des Generalissimus teilt mit: Die Kämpfe zwischen Weichsel   und Warthe und an der Front Czenstochau- Krakau dauern an.

In Ostpreußen   fanden am 20. d. M. nur kleine Ge­fechte statt.

In Ost galizien   rücken die russischen Truppen an­dauernd vor.

Gegners. Ist der Krieg aus, dann sind die Landstriche, in denen die Verschärfte Kämpfe bei Reims  . Stämpfe wüteten, am Bettelstab. Ein Land, das mehr als eine Kopenhagen  , den 22. November. Politiken  " erfährt aus Million feindlicher Soldaten ernähren muß, ist schon besiegt, und Paris  : Lehter Tage wurden die Kämpfe um Reims   wieder mit wenn dann noch die Armee geschlagen wird, dann ist es vernichtet.... Heftigkeit aufgenommen. Die Stadt sei von starken französischen Aber wenn wir auch grausam vorgehen müssen, vom Herde weg Truppenmassen besetzt. Die deutsche   Linie habe einen Halbkreis den Vater, den Gatten aus den Armen feiner jungen Frau, den von Prynai bis Brunont. In den letzten 48 Stunden führten dis fiebzehnjährigen Sohn vom Halse seiner Mutter reißen, den Re­Deutschen eine Angriffsbewegung aus, die beweise, daß fie große bolber in der Hand, wenn wir jede Flasche Wein, jedes Ei, jede

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ein Unmensch ist

Türkische Erfolge im Kaukasus  .

Konstantinopel  , 22. November.  ( W. T. B.) Mitteilung aus dem Hauptquartier. Infolge unseres Angriffes auf ruffische Streitkräfte, die im Tal des Muradflusses borrüden wollten, ergriffen die Russen die Flucht unter sehr starken Verlusten. Wir haben drei Feldgeschütze genommen. Unsere Streitkräfte, die auf Batum   marschieren, haben die feindlichen Truppen vollständig auf das andere Ufer des Fluffes Tschuruf zurückgeworfen. Diese Gegend steht voll­ständig unter türkischer militärischer Verwaltung. Insere Truppen, die auf Artwin vorrückten; haben diesen Ort besetzt. Nach Nachrichten über den Kampf am Schatt- el- Arab ist festgestellt, daß die Engländer 750 Tote und ungefähr 1000 Verwundete hatten.

Aktionen der türkischen   Flotte.

Konstantinopel  , 21. November.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht des Hauptquartiers. Der Kreuger Ha midie" hat gestern die russischen Petroleumdepots und die Station für drahtlose Telegraphie, die sich in Tuapse  , einem Ort in der Nähe von Novorossijek, befinden, bombardiert und zerstört.

Ein heftiger Kampf, der neun Stunden dauerte, hat sich ant

Verstärkungen erhalten haben. Belagerungsgeschütze schwersten Handvoll Meht zuerst mit guten Worten, dann mit Strenge for: 18. November zwischen den Engländern und unseren Truppen in Kalibers wären auf den Höhen der Stadt gegenüber aufgestellt. dern, wenn wir auch das letzte Arbeitspferd gegen einen Requi: Schatt el Arab   abgespielt; die Verluste des Feindes sind he­Die Franzosen haben einen großen Teil der deutschen Laufgräben ſitionsschein aus dem Stalle ziehen müssen mittels des Nord- Kanals unter Wasser gesezt. Reims   wird un- der deutsche   Soldat nicht. Für die Kinder find Milchkühe reser- trächtlich; gefangene Engländer erklärten, daß sich der Ober­viert und feine Mutter, die jammernd kommt und erzählt, daß sie befehlshaber der englischen Truppen gleichfalls unter den Ver­aufhörlich Tag und Nacht bombardiert.( Frkf. 3tg.") und ihre Kinder feit zwei Tagen tein Stück Brot mehr gegessen wundeten befindet. haben, geht ungetröstet von unse.em Hofe. Alle Frauen, die dar­um bitten, bekommen Fleisch und reinigen als Gegenleistung unsere Wäsche. Mir ist es einmal passiert in E. beim Pferderequirieren, daß ein alter, schwacher Mann seine Knie vor mir beugte, während die Frau mich zu umarmen suchte und die Tochter fich wie wahn­finnig dem Pferde, das ich nehmen wollte, an den Hals warf, es mit Tränen bedeckte und dann, als das Pferd fortgeführt wurde,

Der deutsche Heerwurm.

Ein junger bayerischer Feldartillerieleutnant, der einer leichten Munitionsfolonne zugeteilt ist, hat seiner Mutter folgenden Brief geschrieben:

"

Eines unserer Geschosse, das von unferem Kanonenbook Marmariß" abgefeuert wurde, traf ein englisches Kanonenboot und verursachte darauf eine Grplosion. Einzelheiten des Stampfes fehlen noth.

( Wiederholt, da nur in einem Teil der gestrigen Auflage.)

Das ist der Krieg! Seit vierzehn Tagen liegen wir hier in 8. Seit vierzehn Tagen teine Konserven mehr, sondern stets frisches Schweine, Kalb- und Kubfleisch für die 200 Mann der leichten Munitionstolonne. Zu seiner Fleischportion bereitet sich der Soldat noch einen Teller gerösteter Startoffeln. Bis vor einer sein Gesicht an die Türfassung und weinte bitterlich. Eines von Woche hatte so ziemlich jeder Wagenzug täglich seinen Kübel Milch; ihren Pferden wollte ich den Leuten lassen, aber es ging nicht. die Leute machten Schmarren, Pfannkuchen und aßen außer dem Ich mußte meinen Befehl ausführen. Ja, liebe Mutter, das ist gefaßten Fleisch gebratene Hübner, Tauben und Kaninchen. Unsere der Krieg. Leute hatten überhaupt den lieben langen Tag etwas zu fochen und

schreiend zu Boden stürzte:" Je mourrai!" Der Sohn preste Der Krieg und die Kolonien.

zu essen. Die leichte Munitionsfolonne liegt aber nicht allein hier;

es forgen noch drei weitere dafür, daß alles, was zu finden ist, auf­gezehrt wird.

Als wir nach B. famen, war noch in jedem Stalle ein Bauerno gaul: die drei Gemeindeweiden gaben etwa sechzig Stüd Vieh Nahrung, in vielen Höfen gab es Geflügel, man fand Butter, Rahm  , Much   Eier. Und jezt?!

Vom österreichisch- serbischen Kriegsschauplah.

Kämpfe an der Kolubara.

Das Schicksal

der Besatzung von Tsingtau  .

London  , 22. November.  ( W. T. B.) Das Reutersae Burcan erfährt, daß General Kamio zum Generalgouverneur von fingiau ernannt worden ist.

Die ungefähr 3000 Mann starke deutsche   Besagung wird nach den Konzentrationslagern in Japan   ge. bracht.

Deutsch  - portugiesische Grenzplänkeleien.

Vorgestern fam der Befehl, es sollten- 9000 Fr. Kriegs­fontribution guian mengetrieben werden; die reicheren Bauern waren Wien  , 22. Rovember.( W. T. B.) Vom süblichen aber mit ihrem Gelde geflohen. Ihre großen Bestände an une London  , 21. November. Aus Lissabon   wird dem Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet: Starke eigene Daily Telegraph  " gemeldet: Am 17. Oktober hat bei gedroichenem Hafer dreichen jetzt unfere Leute. roide Glenb der Bevölkerung machen sich unsere Leute zu Kräfte haben die Kolubara bereits überschritten, doch lei Cuamato an der Grenze von Angola   ein Gefecht zwischen Hause, die immer ungeduldig und unwillig Riefenſiege fordern, stet der Gegner in mehreren gut gewählten befestigten Stel deutschen und portugiesischen Truppen stattgefunden. Aut  Heerwurm auf, der einfach uneriattlich ist. Wir schonen eben nad lungen noch Widerstand. Die eigene Vorrüdung wird 31. Oftober fand ein weiteres Gefecht bei Cuangar statt. Bon durch aufgeweichten Boden und

feinen Begriff. Was nicht der Kampf vernichtet, frist der deutsche