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lichs Ausgabe einer Weinporiion. am besten Rotwein, an die Truppen erfolgen. Die MätzigkeitSbestrebungen in der Armee werden im übrigen auch weiterhin nachdrücklich gefördert werden. Tie Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Kriegsministeriums. A m t l i ck. Berlin  , 22. November.  (W. T. B.) In einer durch die Presse verbreiteten Mitteilung ist der Industrie empfohlen worden, sich an die Kriegs-Rohstoff-Wteilung deZ Kriegs- Ministeriums in Berlin   behufs Ueberlassung von Ware zu wenden. Die Annahme, daß die Kriegs-Rohstoff-Abteilung den Ankauf von Rohstoffen zu vermitteln habe, ist nicht zutreffend. Die Ab- teilung beschäftigt sich lediglich mit der Organisation von Beschaf- kung und Verteilung der für den Heeresbedarf unentbehrlichen Rohstoffe. Tic Zuführung des Materials an die einzelnen Firmen ist Zache gemeinnütziger Gesellschaften, die eigens für diesen Zweck geschaffen wurden. Im Interesse des gedeihlichen Weiterarbeitens der Kriegs-Roh- stoff-Wteilung wird daher gebeten, von Anfragen nach Preisen, Bezugsquellen und dergleichen abzusehen. Derartige Zuschriften können keine Beantwortung finden. Zahlung für militärische Ankäufe. Berlin  , 22. November.  (W. T. B.) Das Kriegsmini st e- r i u m hat angeordnet, daß in allen Fällen, in denen Ankäufe von Kraftwagen. Pferden, Wagen und Geschirren unmittelbar von den Truppen erfolgt sind, die Bezah- lung der Schätzungswerte durch die stellvertretenden Intendanturen zu veranlassen ist.�Den Besitzern wird anheimgestellt, die mit An- gaben über den Schätzungswert versehene Anerkenntnis in U r- f ch r i f t an die für ihren Wohnort zuständige stellvertretende Korps-Intendantur einzusenden.
Sie Kartosselhöchstpreise. Ter Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung H ö ch st- preise für Speisekartoffeln festgesetzt. Die Preise gelten für die Kartoffelproduzenten. Das Reich ist mit Rücksicht auf die Verschiedenheit der Produktionskosten in vier Preisbezirke geteilt. Der erste Bezirk umfaßt etwa die Gebiete östlich der Elbe, der zweite Bezirk Thüringen  , der dritte Bezirk erstreckt sich aus die nordwestdeutschen Gebiete mit ihrer großen Schweinezucht, der Westen und Süden des Reichs fällt in den vierten Bezirk. Die Preise für die besten Speisekartoffeln wie Daber, Imperator, Magnum bonum und Up to date sind um 2 5 P f. für den Zentner höher gesetzt als für die übrigen Speisekartoffeln. Die Landeszentralbehörde kann noch andere Sorten bester Speisekartoffeln in diese erste Gruppe hinein- setzen. Die Höchstpreise sind für Speifekartoffeln der besten Sor- ten im Osten 2,75 M., in Mitteldeutschland   2.85 M., in Nord- Westdeutschland 2,95 M., in West- und Süddeutschland   3,95 Mark für den Zentner. Für die nicht herausgehobenen Sorten sstld die Preise entsprechend:.2,59, 2,69, 2,79 und 2,89 M. für den Zentner. Die Fesfietzung von Höchstpreisen für Futter- und F a b r i k k a r t o f f e l n ist in Vorbereitung. Die Verordnung tritt am 28. November 191-1 in Kraft. Die lange erwartete Verordnung ist also endlich erlassen worden. Es sind keine Großhandelspreise festgesetzt worden. sondern Preise'fur die Produzenten, also Höchstpreise, zu denen diese die Kartoffeln an Händler oder Verbraucher ver- kaufen dürlen. Dies hat den Vorteil, daß ein Zurückhalten der Kartoffeln von feiten der Produzenten zur Erzielung höherer Preise zwecklos wird, da die Höchstpreise naturgemäß für das ganze Erntejahr Geltung behalten. Damit aber auch die Händler mit der Ware nicht zurückhalten, müssen die Be- Hörden schleunigst auch Höchstpreise im Kleinhandel fest- letzen, wozu ihnen das Gefetz vom 4. August die Möglich- keit gibt. Einzelne Behörden sind auf diesem Wege schon voran- gegangen. So hat der Regierungspräsident von Wies- baden an die Landräte des Regierungsbezirks einen Erlaß gerichtet, in dem er sie ersucht, bei den Landwirten, die ihre Kartoffeln' zurückhalten, diese zu beschlagnahmen. Der Hanauer Landrat und Polizeidirektor ordnete bereits ain 29. November die unverzügliche Beschlagnahme der bei Kartoffelzüchtern und-Händlern befindlichen Kortoffelvor- räte, soweit diese nicht für eigenen Bedarf nötig sind, an. Im Stadtkreis Hanau wird die Beschlagnahnie durch Be- amte der Polizeidirektion, im Landkreis durch die Bürger- Meister ausgeführt. Bei der Beschlagnahme handelt es sich zunächst nur um die Festhaltung der vorhandenen Bestände; wegen des Verkaufs erfolgen besondere Bestimmungen. Jetzt werden wohl auch die Behörden an anderen Orten für die. Feststellung der Preise im Kleinhandel schleunigst Vorsorge treffen.
politische Uebersicht. Verbotene Versammlungen. Tie von der Leitung der sozialdemokratischen Partei in Leipzig   für Dienstag(24. November) einberufenen Volks­versammlungen wurden von den maßgebenden Behörden ver­boten. Iii den Versammlungen sollte verhandelt werden über die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln während des Krieges. Eine Begründung für das Verbot ist noch nicht gegeben._ Eine ungerechte Anklage. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht dieFrankfurter Zeitung  " folgendes:,.... Im Zweiten Morgenblatt vom 7. November baben wir eine vom.Berliner Lokal-Anzeiger" aus einem Feldpo,tbr,ef ent- nommene Notiz wiedergegeben, wonach ein engl"cher Fnegerosnzter einen gefangenen deutschen   Soldaten in nacktem Zustande in seinem Flugzeug mitgenommen habe, um ihn zu� zwingen, die deulichcn Stellungen zu verraten. Der Apparat'e« hinter der delllicbsn»Front niedergegangen und der Ossizier sel.enwopen worden. Es ist erfreulich, als das Ergebms torgfalliger Nachfon'-äuiigen feststellen zu können, daß diese Dcir- stellung den Tatsachen nicht entspricht. Gerüchte und Erzah- lungen. wonach englische Offiziere gefangene Deutiche;wr auf- klärung zu benupen versuchen, find nicht selten, aber eS ut oisver kein F a l l n a ch g e w i e s e n worden, in dem derartiges tat- sächlich geschehen ist. was jener Feldbrief behaupiel. Dieter Rlchtigsieklung wünschen wir dieselbe Verbreitung, wie>ie ohne Zweifel die von uns dem Berliner   Blatt entnommene Nonz ge­sunden hat. Tie an und für sich unglaubwürdige Geschichte ist von fuhr vielen Blättern wiedergegeben worden, die hoffentlich auch den Widerruf verbreiten werden.
Massnahmett gegen die Cholera. Daß in Rußland   die Cholera herrscht und auch auf die russi- schen Truppen übergegriffen hat, in bekannt. Es besteht daher im Zusammenhang mit den kriegerischen Ereignissen in Ruffisch-Polen die Gefahr einer Verschleppung der Krankheit über die Grenzen. Zur Beunruhigung liegt deshalb aber, wie dieSchlesische Zeitung" schreibt, kein Anlaß vor, denn es sind natürlich alle erforderlichen Matznahmen getroffen, um ein etwaiges Auftreten der Krankheit im Keime zu ersticken, und eine Verbreitung unmöglich zu machen, wie ja die Behörden von Beginn des Krieges an den gerade Ruß- land gegenüber gebotenen Seuchenschutz nie außer acht gelassen haben. Vorsicht ist aber geboten, namentlich für Oberschlesien  , wo eine Einschleppung durch galizische Fuhrleute, die bei den österreichi- schen Verpflegungskolonnen eingestellt sind, stattgefunden hat. Je einer dieser Fuhrleute ist in Altberun und in Tichau, Kreis Pleß  , an Cholera gestorben. Es unterliegt keinem Zweisel, daß behörd- lich alles getan wird, was in solchen Fällen erforderlich ist. Die Bevölkerung selbst aber muß vorsichtig sein, und deshalb ist sie vor jedem näheren Verkehr mit den österreichischen Fuhrleuten gewarnt worden.
Arbeitslosenfürsorge in Görlitz  . Stadtverordnete und Magistrat in Görlitz   beschlossen, eine Arbeitslosenunterstützung einzuführen und eine gemischte Depu- tation zur Verwaltung dieser Einrichtung einzusetzen. Der Höhe der Arbeitslosenunterstützung ist die Familienunter- stützung der Krieger zugrunde gelegt, die 100 Proz. der staatlichen Unterstützung beträgt. Sie wird nicht nach Monaten, sondern nach Wochen berechnet. Der wöchentliche Betrag beläuft sich auf 7,50 M. für das Familienhaupt, 1,50 M. für jeden Familienangehörigen sFrau, Kinder bis zu 15 Jahren) und 1 M. Heizzulagen, die bis Ende April nächsten Jahres gezahlt werden. Alle Einnahmen an Arbeitsverdienst, Renten, Zuwendungen Privater, Bezüge aus ge- werkschaftlicher Arbeitslosenversicherung, aus Vermögen usw. werden auf die Arbeitslosenunterstützung voll angerechnet. Ein Versuch der Gewerkschaften und der Hirsch-Dunckerschen Gewerk- vereine, das Existenzminimum hinaufzusetzen und eine Anrechnung der anderen Bezüge nur bis zur Hälfte zuzulassen, scheiterte. Auch der weitere Antrag, wenigstens bei den Familien der Kriegsteil- nehmer alle Zulvendungen von dritter Seite nur mit einem Betrag von 3 M. zur Anrechnung zu bringen, wurde mit 22 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Die Freisinnigen stimmten gegen den Antrag. Die Unterstützung erhalten alle Bedürftigen, die vor Ausbruch des Krieges in Görlitz   in einem festen Arbeits- oder Anstellungs- Verhältnis standen. Der Verwaltungsdeputation gehören außer Stadtverordneten und Magistratsmitgliedern auch Vertreter der Be- rufsorganisationen der Arbeiter an.
Beschlagnahme von Reisegepäck. Nachdem das Gepäck deutscher und österreichischer Reisender von den Behörden der feindlichen Staaten zurückgehalten, zum Teil sogar beraubt und beschädigt worden ist, wird, so teilt dieKölnische Zeitung  " ckut, im Wege der Aiedervergeltung alles im Bereich des VII. Armeekorps befindliche Reisegepäck, von dem angenommen werden kann, daß es Angehörigen feindlicher Staaten gehört, beschlagnahmt. Namentlich wird das gesamte zur Zeit des Kriegsausbruchs bei den Eisenbahn  -, Zoll- und Post- behörden zurückgehaltene oder bei Reedereien und Spediteuren ein» gehaltene und noch vorhandene Reisegepäck beschlagnahmt. Gleich- zeitig wird angeordnet, daß Schadenersatz für Verlust oder Bcschädi- gung des Reisegepäcks, von dem anzunehmen ist, daß eS Angehöri­gen feindlicher Staaten gehört, von den ersatzpflichtigen deutschen  Behörden'nicht' leisten' ist. Den Reedereien und' Spediteuren wird die Pflicht auserlegt, über die bei ihnen lagernden, von dieser Beschlagnahmoverfügung betroffenen Stücke spätestens bis zum 1. Dezember an das stellvertretende Generalkommando in Münster  Anzeige zu erstatten, und zwar unter Angabc der Gepäckzcichen und möglichst der Namen der Eigentümer des Gepäcks und des Ausgabe- ortes. Es wird eine Sammelstelle bezeichnet werden, wohin das beschlagnahmte Gepäck zu überführen ist. Dieses soll später nötigen- falls als Schadenersatz für im Ausland beschädigtes oder ver- nichtctcs Gepäck deutscher Reichsangehöriger verwandt werden.
Verurteilung wegen Kriegsvcrrats. DaS Kriegsgericht in Neubreisacki bat Montag den ehemaligen Fabrikdirektor Wagner aus Mülhausen   wegen Kriegsverrats zu drei Jabren Zuchthaus verurteilt. Wagner batte einem französischen   Offizier eine Karte übergeben und ihm bei Burzweiler das Gelände erklärt. Weiter verurteilte das Kriegsgericht drei andere An» geklagte aus Mülhausen   wegen Kriegsverrats zu je vier Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, weil sie eine» Reisenden wegen einer angeblich franzosenfeindlichen Acußerung bei einer französischen   Woche angezeigt hatten. Der Reisende war dann verhaftet, aber bald wieder freigelassen worden.
Zivilisten als Plünderer. Vor dem Kriegsgericht in Saargemünd   hatten sich neun Personen aus der Garnisonstadt Dieuze   in Lothringen   wegen Plünderung von Kasernen und Offizierwohnungen in Dieuze   zu ver- antworten.'Tie Angeklagten hatten beim Einzüge der Franzosen  am 16. August in Dieuze   gemeinschaftlich mit dielen die Kasernen und eine Anzahl von Offizierswohnungen geplündert und Kleider, militärische Aiisriistungsgegenstände und Haushaltungssachen ge- kohlen. Der Hauptangeklagte erhielt drei Jabre Zucknhaus, sieben Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen von 3 bis 15 Monaten vei- urteilt. Eine Frau erhielt wegen Beihilfe sechs Wochen Gefängnis.
Monarchistische Agitation in China  . DemDaily Telegraph  " wird aus Peking   gemeldet, daß der bekannte Gelehrte S u n g j u j e n am 21. November hingerichtet worden seit Er hatte namentlich Schriften herausgegeben., worin der Wiederherstellung des Kaisertums da« Wort geredet wurde. Dieser Vorschlag erhielt weitere Verbreitung durch das Buch eines anderen Gelehrten unter dem Titel: Tie Bedeutung der Republik, worin ein Vergleich mit England zu den Zeiten Cromwell angestellt. Tatsächlich sind vermögende Kreise dem Gedanken nicht abgeneigt, falls die Resorm in friedlicher Weise durchgeführt werden könnte.__ Alexandra Kollontay aus Schweden   ausgewiesen. Die bekannte russische Genossin Alexandra Kollontay ist am Freitag in Stockholm   verhaftet worden, wo sie sich seit etwa zwei Monaten aufhielt. Während dieser Zeit hat sie einen Artikel für ein von jungsozialistischer Seite herausgegebenes anti- militaristisches Blatt.Der Verteioigungsmhilist". geschrieben, und ist von der Redaktion als ständiger Mitarbeiter angegeben worden. Tic Regierung erklärt nun. daß, obgleich der erwähnte Artikel nichts Strafbares enthält, sie doch nicht dulden kann, daß dort wohnende Ausländer in dieser ernsten Zeit eine feindlich ge- richtete Propaganda gegen den Vertcidigungswillen des schwedischen Volkes betreiben.
Gensfirn Kollontay sollte erst nach Finnland  aLgeschohen" werden, hat aber dagegen Protest erhoben und soll nun nach Kopen» Hagen   ausgewiesen werden. Wir können nichts Heroisches in dieser. Tat der schwedischen Regierung finden und können dem Genossen- B r a n t i n g nur zustimmen, wenn er schreibt, daß wenn die Re- gierung die Ausführungen der Frau Kollontay in jenem Blatte, für dessen Agitation er nichts übrig hat, unzweckmäßig findet, diese Sache doch zweifellos auf andere Weise hätte geordnet werden können, als durch politische Ausweisung, die dem Lande keine Ehre einträgt._
Ms der Partei. Erklärung. Die Gencralkommission der Gewerkschaften Deutschlands   hak in Nr. 47 desCorrespondenzblattes" Vorgänge aus einer internen Besprechung, die zwischen dem Parteivorstand, der General- kommission und der Redaktion deSVorwärts" stattgefunden hat. der Oeffentlichkeit übergeben. Wir sehen von einer ausführlichen Erörterung der Angelegenheit unter den gegenwärtigen Verhält- niffen ab und wollen nur folgendes bemerken: Die Gencralkommission gibt als' Hauptpunkte der vor» getragenen Beschwerden folgendes an: 1. DerVorwärts" soll die Interessen der deutschen  Partei gegen Angriffe sozialistischer Parteien des Auslandes vertreten. 2. DerVorwärts" soll sich in seinen Berichten über Greuel-, Verwundeten- und Gefangenenbehandlung der größten Objektivität befleißigen. 3. DerVorwärts" soll mehr wie bisher den sozial- und Wirt- schaftspolitischen Fragen seine Aufmerksamkeit widmen. 4. DerVorwärts" soll dem Chauvinismus, dem Hurra- Patriotismus und allen Annexionsgelüsten entgegenarbeiten, wie das auch der Parteivorstand durch sein Zirkular an die gesamte Parteipresse schon in den ersten KriegZwochen verlangte. Zu Punkt 4 wurde noch besonders festgestellt, daß die Generalkommission in dieser Auffassung durchaus mit dem Parteivorstand einig sei. Dem wurde allseitig zugestimmt." Demgegenüber wollen wir zu der Mitteilung der General- kommission bemerken, daß die Preßkommission nach ausführlichen Beratungen sich mit der Haltung desVorwärts" durch Annahme folgender Resolution vollständig einverstanden erklärt hat: Nach gründlicher Prüfung der gegen die politische Haltung desVorwärts" in der jetzigen KriegSzeit erhobenen Beschwerden erklärt die Preßkommission: Die gegen die Redaktion deSVorwärts" erhobenen Vor- würfe können als berechtigt nicht anerkannt werden. Die Preß- kommission ist vielmehr der Auffassung, daß derVorwärts", soweit es ihm unter den heutigen außerordentlichen schweren Be- dingungen möglich war, nach besten Kräften seine Pflicht und Schuldigkeit gegenüber der Partei erfüllt. Getreu den sozialdemokratischen Prinzipien und gemäß den Beschlüssen der internationalen Kongresse hat derVorwärts" auch im Kriege den Geboten der Menschlichkeit Rechnung zu tragen und sich gegen den Chauvinismus zu wenden. Die Preßkommission erwartet von der Redaktion de#Vor­wärts", daß auch in der Zukunft die Haltung desVorwärts" von diesen Grundsätzen bestimmt wird. Die Preßkommission ist der Ueberzeugung, daß sie sich in ihren Entschlüssen in Uebereinstimmung befindet mit der großen . ,. Mehrheit ihrer Auftraggeber, die bisher vomVorwärts" stets eine prinzipielle sozialdemokratische Haltung verlangt haben... Dieser Resolution. ist der Zentralvorstand des Verbandes der Wahlvereinc Groß-BerlinS beigetreten.
Zu den Borgänge» i« Stuttgart  . In Eßlingen   nahmen die Parteigenossen in zwei gut besuchten Versammlungen Stellung zu den Vorgängen in derSchwäbischen Tagwacht". Der Landes- Vorsitzende Genosse Fischer und der Landessekretär Genosse W a s n e r vertraten den Standpunkt des Landesvorstandes, wäh- rcnd der Redakteur Genosse Crispien als Korreferent bestellt war. Sämtlich« Diskussionsredner' nahmen in schärfster Weise Stellung gegen das Vorgehen des Landesvorstandcs, sowohl in sachlicher als auch in formaler Hinsicht. Mit allen gegen eine Stimme wurde eine Resolution angenommen, in der das Vor- gehen des Landesvorstandes als ein durch nichts gerechtfertigter Gewaltstreich bezeichnet wird. Der jetzige Landesvorstand habe sich als unfähig erwiesen, die Einheit der Partei zu wahren und die sozialdemokratischen Grundsätze und Prinzipien zu vertreten. Die Versammlung erwartet, daß eine gesunde Reorganisation der Partei in Württemberg   in die Wege geleitet werde und be- grüßt den Beschluß der Stuttgarter   Parteigenossen, ein Partei» blatt zu schaffen, das vor den Gewaltstreichen des Landcsvor- stände s gesichert ist._ Keine Spaltung in Italien  . Aus den Kreisen des italienischen Partcivor- an des erhält dieBerner Tagwacht" folgende Mitteilung: Das Zürcher Volksrecht" und nach ihm die deutsche   Parteipresse berichteten von einer Spaltung in der italienischen Partei, die durch die Gründung eines Sonderblattes durch den lleberläufer M n s s o- l i n i entstanden sei. Das ist falsch. Voneiner Spaltung keine Spur. Nie hat sich die Parteidisziplin der italienischen Sozialdemokratie besser bewährt als in diesen ernsten Tagen. Die ganze Partei teilt die Beschlüsse deS Parteivorstandes gegen den lleberläufer Mussolini  .
Letzte Nachrichten. Mißglückter Fluchtversuch deutscher Kriegsgefangeue«. London  , 22. November.  (W. T. B.) Das Reutersche Bureau berichtet: In Douglas auf der Insel Man versammelten sich im Gefangenenlager am letzten Donnerstag ailf ein gegebenes Zeichen zweitausend Äriegsgefangenc im grossen Speisesaal und überfielen, in der Absicht zu ent- kommen, die Wache. Diese schoss in die Luft; da dies nichts nüvtc, wurde eine zweite Salve abgegeben, durch die vier Mann getötet oder tötlich verletzt und zwölf ernstlich verwundet wurden. Die Verwundeten wur- den ins Spital gebracht, die übrigen Gefangenen ergaben sich. Ei« Mann, der, um zu entrinnen, ans das Dach ge- klettert war, fiel herab und zerschmetterte sich die Schädeldeckc. Eine Untersuchung des Borfalls wurde eingeleitet.
Französische   Niederlage in Marokko  . Madrid  , 23. November.  (W. T. B.) Nach glaubwürdi- gen Zeitungsnachrichten haben französische Truppen bei Kanifra am 13. d. M. eine schwere Schlappe erlitten. Es sollen wenigstens 23 Offiziere und 699 Mann ge- fallen sein. Die Marokkaner eroberten zwei Batterien.