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gesetzt.

entfernen Taffen. Trog der eingelegten Beschwerde erschienen eines Diese Worte, mit denen Ingenieur Schulz Mehrin steigenden Preise zu erwerben, zu veräußern oder solche Geschäfte Tages zwei Gendarmen, ein Amtsdiener und mehrere Gemeinde- in Technit und Wirtschaft" einen Aufsatz über die Arbeits- über sie zu vermitteln, mit Gefängnis bis zu einem Jahre und Hölzer vorhandene Dach zu zerstören. Das Dach wurde kurz und richtige, wenn unter dem weniger Lohn" nur eine Minde- folcher Geschäfte auffordert oder sich erbietet. Gleichzeitig ist auf arbeiter mit Herten   bewaffnet, um das nur noch zum Schuße der organisation im Kriege einleitet, treffen durchaus das zugleich mit Geldstrafe bis zu 5000 m. bestraft wird. Senso soll bestraft werden, wer zum Abschluß oder zur Vermittelung flein geschlagen und damit die darunter befindlichen wertvollen Hölzer und eine Bohrmaschine den Einflüssen der Witterung aus- tung des bisher gezahlten Arbeitslohnes verstanden wird, Einziehung der Münzen zu erkennen, die zu der Straftat gebraucht die im gerechten Verhältnis zu der verminderten Arbeitszeit oder bestimmt sind. steht. Das heißt, für gleiche Arbeitsleistung muß nach wie Erfolg der österreichischen Kriegsanleihe. Wie aus Wien   tele­vor der gleiche Lohn gezahlt werden. Gerade diese Forde arapbiert wird, weisen nach der vorläufigen Zusammenstellung die rung begegnet aber immer noch viel zu geringem Ver- graphiert wird, weisen nach der vorläufigen Zusammenstellung die bis heute vormittag eingelaufenen Zeichnungen den Betrag von ständnis. Vielfach wird sie sogar, und das gilt leider auch rund 1 441 000 000 Rronen auf. Die Frist für die Zeichnung von dem angezogenen Artikel, in ihr direktes Gegenteil ver- ist verlängert worden. fehrt, indem offen oder versteckt zur möglichsten Ausnutzung der Arbeitslosennot aufgefordert wird.

Wir glauben, daß der Amtsvorsteher auch auf andere Weise sein Recht durchführen konnte.

Stadtverordnetenwahl in Lichtenberg  . Sonntag, den 29. November 1914, von mittags 12 bis nach mittags 7 Uhr, finden die Wahlen in der dritten Abteilung statt. Wahlbezirk Wahllokal

Kandidat

3. S. Pfaffenhöfer, Wismarplay 1 Eigent. Gen. Hampsch 4. E. Meyer, Seumestr. 26

8. H. Kloster, Kronprinzenstr. 37/38

9. R. Simte, Müggelstr. 16

14. Karl Teufert

15. E. Blant, Rupprechtstr. 7 a 22. P. Schwarz, Möllendorffstr. 25/26

Theodor Ritter Ludwig

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Delar Wigle

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Otto John  

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Hermann Elias Frig Berger

Die Wahlen für die zweite Abteilung finden am Montag, den 30. November, von mittags 12 bis nachmittags 6 Uhr statt. Die Sozialdemokratie hat in den nachfolgenden Bezirken Kandidaten aufgestellt: Wahlbezirk

Wahllokal

Kandidat

Schulz- Mehrin betont mit Recht, daß es verkehrt wäre, die industrielle Erzeugung in der gegenwärtigen Zeit nur auf Kriegslieferungen einzustellen. So umfangreich und vielseitig die Bedürfnisse von Heer und Marine auch sein mögen, jo kann dadurch doch bei weitem nicht soviel Arbeit geschaffen werden, wie durch die Stillegung der Friedens­arbeit beseitigt worden ist. Es ist deshalb nötig, auch während des Krieges noch soviel Friedensarbeit zu leisten, wie irgend möglich. Was zu diesem Zmed vom Staat und bon den Gemeinden zu veranlassen wäre, ist von uns zu wiederholten Malen dargelegt worden. In dieser vom Standpunkt des Technikers gemachten Zusammenstellung wird dazu noch die seit langem geplante und teilweise bereits In allen anderen Bezirken der zweiten Abteilung ist Wahl- in Angriff genommene Elektrisierung der Eisen­enthaltung zu üben. bahn genannt, an deren Bauten ohne Zweifel eine sehr große Zahl von Arbeitskräften beschäftigt werden könnte. Richt weniger Beachtung verdient der Hinweis auf die Land­wirtschaft, der es in der Kriegszeit ,, berhältnismäßig Lage ist, ießt Bauten ausführen zu lassen, Maschinen und Geräte anzuschaffen und mancherlei Verbesserungen ihres Betriebes vorzunehmen.

1. st. Wierste, Borhagener Chaussee 21 Gen. Andreas Mirus 2. E. Henkel, Jungstr. 33 Eigent. Heckert "

Wähler Parteigenossen! Erscheint vollzählig zur Wahl!

Kinderveranstaltungen in Steglit.

Am Mittwochnachmittag Uhr versammeln fich die Kinder zur Reigen- noch am besten" gehe und die infolgedessen in der günstigen übung im Jugendheim, Kniephofstraße, Ede Fregestraße.

Die vom Musikverein Einigkeit" und der Artistenvereinigung ,, Union  " für Totensonntag   anberaumte zweite Wohltätigteits­vorstellung wurde verboten. Diefelbe findet nun am Sonnabend, den 28. d. Mts., in Bartsche Festsälen, Neukölln, Hermannstr. 49, statt. Die entnommenen Billetts behalten ihre Gültigkeit.

Aus der Partei.

Eine Richtigstellung.

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Kriegsbeute des Rapitals. Der, Dailh Chronicle" maňt darauf aufmerksam, daß ein Syndikat im Eisenhandel bestehe, das vom Kriegsamt höbere Preise verlange als von Brivatpersonen, namentlich für Wellblech.

Aus der Frauenbewegung.

Frauenhaß.

In der Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Frauen stimmrecht" gelangt auf besonderen Wunsch mehrerer Mitglieder" ein Auffah von Jda Boy Ed zum Abdrud: Lieben oder Haffen?" Einige Säße seien daraus wiedergegeben:

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Und ich fühlte, daß uns England beschimpft hatte( durch das Bündnis mit Japan  ) wie noch nie ein Volt es einem anderen gegenüber gewagt hat und ich hatte einen jähen, entje lichen has in mir. Er ist so fiart geblieben, wie in jenent Moment seiner Gehurt. Der Seemann, der immer zwischen Eisen, Männern und Wasser lebt, hat eine wunderbare Verehrung für Frauen und Kinder. Aber auch er. muß hart werden, auch gegen Frauen und Kinder, menn jie eng= lischen Männern gehören... Und der Haß gibt dent ohnmächtigen Warten der Mütter so etwas wie eine Sättigung oder es ist wie ein Verströmen, wo sonst das Uebermaß der Qual uns zersprengen müßte.

Es gibt nicht nur eine heilige Liebe, es gibt auch einen hei ligen Haß und das ist dieser gerechte, starte offene Haß, der sich keinen verhüllenden Mantel umhängt, sondern sagt, was er ist. Und den wollen wir hegen. bie wir ihn ablegen fönnen, wie eine Waffe, die nicht mehr zeitgemäß ist. Generationen noch uns werden das erft können.

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Die einzige Bemerkung, die die Redaktion für nötig hält, ist die, daß der Haß faft immer aus verschmähter Liebe fomme, aber wir, berachten England. Verachten es um der Gewiffenlosigkeit willen, mit der es diesen Krieg begonnen hat, und um der Feigheit willen, mit der es ihn führt!"

Die recht sorgfältige Aufzählung dieser und anderer­Möglichkeiten, die industrielle Erzeugung zu beleben und da­durch unserer Volkswirtschaft überhaupt einen verstärkten Antrieb zu geben, erhält leider einen höchst unangenehmen Beigeschmack durch die dreimal wiederholte Bemerkung, daß ieet eine günftige Gelegenheit sei, billig zu bauen. Billig deshalb, weil angeblich jetzt billigere Arbeitskräfte zu haben find. Herr Schulz- Mehrin meint, die Arbeiter sind jetzt durchans bereit, billiger zu arbeiten als bisher, sie nehmen Infolge eines technischen Versehens ist bei der in der Dienstag- lieber zinen geringeren Lohn als eine noch färglichere Arbeits­nummer veröffentlichten Erklärung die Unterschrift fortgeblieben. Losenunterstüßung". Wir wissen nicht, woher ihm diese Wir stellen deshalb fest, daß es sich um eine Erflärung der Preß- Wissenschaft gekommen ist. Uns ist von einer Bereit Englische   Frauen, Stimmrechtsorganisationen, sandten am Bes fommission des Vorwärts" handelt. willigkeit der Arbeiter, billiger zu arbeiten als bisher, ginn des Arieges einen web nt ütigen Gruß an die deut nichts bekannt. Sie wäre ja auch höchst merkwürdig in einer chen Frauen. Ohne ihrer Würde ettvas zu vergeben, boten Zeit, die wegen ihrer Lebensmittelteuerung viel mehr den sie die Hand und mahnten, daß es die Aufgabe der Frau sei, über Wunsch nach Lohnerhöhung rechtfertigt. Wenn sich doch den Krieg hinweg an der Verständigung der Rationen Arbeiter oder Arbeiterinnen finden, die mit geringerem Lohn zu arbeiten. Deutsche   Stimmrechtlerinnen, wenn es auch nur eine fürlieb nehmen, so tun sie es gewiß nicht aus freiem Willen, ber brei großen Gruppen ift, antworten mit Haz   und Berachtung. sondern unter dem harten Zwange der Not. Der wieder. Die englischen Frauen haben mit ihrem Manifest ihrem Vaterlande holte Hinweis auf diese billigen Arbeitskräfte bedeutet daher sicher nicht geschadet. Die deutschen   haben aber mit ihrer befrent Zu den Stuttgarter Borgängen. Eine Konferenz der Ortsvereinsvorsigenden bes 10. wilettem. nichts anderes, als eine dringende Aufforderung, die gegen benden Antwort deur deutschen   Vaterlande ganz gewiß nicht gea bergischen Wahlkreises( Göppingen  ) beschäftigte sich mit dem Vor- märtigen ungesunden Zustände auf dem Arbeitsmarkt zu nütt! gehen gegen die Redaktion der Schwäbischen Tagwacht". Eine planmäßigen Lohnbrüdereien auszunuzen. Solcher Versuch stimmig wurde eine Resolution angenommen, die das Verhalten des ist an sich au verwerfen. In diesem Falle müssen wir ihn als Landesvorstandes verurteilt. ganz besonders bedauerlich bezeichnen, weil die Abhandlung in einer Zeitschrift erschienen ist, die von dem Verein Deutscher Ingenieure   herausgegeben wird und deren Tendenz sonst auf die unparteiische Beurteilung technisch wirtschaftlicher Fragen eingestellt ist.

Damit erledigt sich zugleich die falsche Behauptung der Chem­niger Bolfsstimme", daß in einer Breßlommissionsfißung, die einen ganzen Tag in Anspruch nahm, Abhilfe zugefagt" worden sei; das Ergebnis der Beratung der Breßlommission war vielmehr die mit geteilte Resolution, die ihr Einverständnis mit der Haltung des " Bortväris" ausdrückte.

Parteiliteratur. 331 Der Arbeiter- Notiz- Kalender 1915 gelangt foeben zur Ausgabe. Er ist in seinem Inhalt außerordentlich reichhaltig und vielseitig. Wie es der Zeit entspricht, sind die Kriegs- und Militärfragen in den Vordergrund gestellt. Wir nennen einiges davon:

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Berlin   und Umgegend.

Der Krieg im Völkerrecht. Eine Abhandlung von Die Modelltischler haben gegenwärtig unter ihren 700 dem Franz Diederich. Aus dem Sprachschah der Kriegs­sprache. Gemeinverständliche Erläuterung militärischer Fach- Solzarbeiterverbande angehörenden Mitgliedern 75 Arbeitslose. ausdrücke von Ernst Däumig  . Kriegsrechtliches. Löh Demnach hat die Arbeitslosigkeit der Modelltischler jezt ungefähr nung der Soldaten. Unterstügung der An- denselben Umfang wie vor dem Kriege. In der ersten Zeit des gehörigen der zum Kriege Eingezogenen, Die Arieges war die Lage in diesem Berufszweige erheblich ungünstiger. Versorgung der Kriegsteilnehmer bei Dienst. Damals wurden 200 Arbeitslose gezahlt. Die Arbeitslosigkeit hat beschädigungen. Kriegsversorgung der Hinter dann abgenommen, weil auch die Modelltischler in den für den Heeresbedarf arbeitenden Betrieben Beschäftigung fanden, zum Deutsch französischer Sprachweg­weiser. Mit besonderer Berücksichtigung der für den Kriegsdienst Teil auf Modelle, zum Teil aber auch auf berivandte Berufs­arbeiten. Die jetzt vorhandene Arbeitsgelegenheit bieten fast nur wichtigen Worte.- 8ahl der zum Kriegsdienst ein die Großbetriebe der Eisenindustrie, wo Großmodelle für Kriegs. gezogenen Mitglieder der Zentralberbände u. a. artifel benötigt werden. In den Kleinbetrieben der Modelltischlerei ist fait gar feine Arbeit vorhanden, da diese Betriebe hauptsächlich Modelle für die Maschinenfabriken liefern und dieser Industrie­zweig sehr wenig beschäftigt ist.

5liebenen.

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Auch der den allgemeinen Interessen gewidmete Inhalt ist sehr reichhaltig, so z. B. Kinderbeschränkung". Eine Ab handlung von Dr. Badet. Alle für Arbeiter wichtigen Adressen. Entwicklung der Partei und Gewert Boitsfürsorge. Inter nationale Gewerkschaftsbewegung. Portotage. 2ohnverwendungstabelle. Salendarium. Notiz

schaftsorganisationen.

buch.

Wie die kurze Inhaltsübersicht zeigt, ist der Kalender nicht nur für jeden seinem Beruf nachgehenden Arbeiter ein unentbehrliches Taschenbuch. Auch unsere im Felde stehenden Soldaten werden ihn gewiß dankbar begrüßen und ihn als getreuen Ratgeber benußen. Er sollte darum auch recht fleißig zu Weihnachtsgeschenken für unsere Soldaten Verwendung finden. Der Preis beträgt gebunden 50 Pf. Borrätig ist der Kalender in allen Vorwärts"-Ausgabestellen, sowie direkt beim Verlag, Buchhandlung Vorwärts, Paul Singer G. m. b. H., Berlin   SW. 68, Lindenstr. 3.

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Gewerkschaftliches.

Billige Arbeitskräfte.

Hatte sich bei Ausbruch des Krieges eine erschreckend große Zahl von Unternehmern zu der Auffassung bekannt, daß sie sich um die Nöte der industriellen Arbeiterschaft während des Krieges nicht zu sorgen brauchten, sondern dies ruhig der Allgemeinheit und besonders dem Staat überlassen fönnten, so wächst allmählich doch die Erkenntnis, daß die hieraus entstehenden Lasten zuletzt doch wieder auf Industrie und Handel zurückfallen und naturgemäß dort am un angenehmsten empfunden werden, wo weder Gewinne erzielt noch überhaupt nütliche Arbeiten verrichtet werden. Denn die Arbeiter, die nicht im Heere gebraucht werden, wollen auch leben, und wenn ihnen die hierzu nötige Arbeitsgelegen­heit nicht gegeben wird, müssen sie vom Staat oder von den Gemeinden mit Unterstüßung versorgt werden.

Deutsches Reich  ..

Arbeitermangel in Essen  . Gelegentlich der Aufnahme einer Anleihe von einer Million sagte am leßten Freitag der Effener Oberbürgermeister, die Stadt Essen   werde durch den Krieg nur wenig in Mitleidenschaft ge­zogen, Arbeitslosigkeit bestehe nicht, im Gegenteil herrsche Arbeiter­mangel. Der Arbeitsmarkt zeige starte Anspannung, für ver­schiedene Berufe seien überhaupt keine Arbeiter zu bekommen.

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Von Berliner   Blättern( Vossische Zeitung" vom 21. 11.) wird diese Aeußerung aufgegriffen, um nachzuweisen, daß die wirtschaft Lichen Verhältnisse Deutschlands   besser seien als die Englands und Frankreichs  . Man brauchte dagegen nichts einwenden, wenn nicht die Gefahr bestünde, daß durch tendenziöse zurechtstutzung der Aeußerungen des Essener Oberbürgermeisters der Zuzug von un­gelernten Arbeitern nach Essen   gefördert und so die für diese Arbeiterkategorie bestehende Arbeitslosigkeit noch vergrößert würde. Tatsächlich und so hat auch der Oberbürgermeister gejagt wird Essen wenig vom Krieg in Mitleidenschaft gezogen. Die Zahl der Arbeitslosen in Essen   ist gering, sie rekrutiert sich fast aus schließlich aus ungelernten Arbeitern, denen sich aber schon mehr und mehr Arbeiter des Baugewerbes zugesellen. Nur in einzelnen Spezialberufen( qualifizierte Metallarbeiter, Schlächter usw.) zeigte jich zeitweise Arbeitermangel. Es empfiehlt sich deshalb dringend, nicht, wie es vielfach geschieht, ohne weiteres nach Essen zu reisen, sondern erst durch die Organisationen Auskunft über Arbeits­gelegenheit einzuholen.

Daß die Lage in Essen, die Maßnahmen der Stadt, Kritik ver­dienten, versteht sich von selbst. Es ist bezeichnend, daß am Freitag dem einzigen sozialdemokratischen Stadtverordneten, als er diese Kritif gelegentlich der Beratung der Anleihe üben wollte, das Wort durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung entzogen wurde.

Aus Industrie und Handel.

Hinterbliebenenfürsorge und uneheliche Kinder.

Der Reichstag bom 4. Auguft hat in lebereinstimmung mit einer Betition des Bundes für Mutterschuh" beschlossen, die Kriegs­unterstützung auch auf une beliche Kinder, bei denen die Ver­pflichtung des Vaters zur Alimentierung festgestellt ist, auszu dehnen. In Konsequenz dieser Beschlüsse beantragh der Deutsche Bund für Mutterschutz", Ortsgruppe Berlin  , munmehr in einer Petition an den Bundesrat, auch bei der Fürsorge für dic interbliebenen der im Kriege Gefallenen die unehea lichen Kinder mit einbeziehen zu wollen.

Es ist zu hoffen, daß der Bundesrat wie der demnächst zu ſammentretende Reichstag   in derselben Einstimmigkeit, mit der sie am 4. August den Vorschlägen zur Einbeziehung der unehelichen Kinder in die Kriegsfürsorge zugeftimmt haben, nunmehr auch die im Sinne einer gesunden Bevölkerungspolitif von außerordents diese Verbesserung der Lage unehelicher Kinder beschließen werden, licher Bedeutung ist.

Soziales.

Der russische Kapellmeister.:

Wer einen Entschädigungsanspruch geltend macht, muß sich nach dem Bürgerlichen Gefeßbuch anrechnen laffen, was er durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwirbt oder zu erwerben böswillig unterläßt. Diesen Grundsak hatte der Musiker Lochmann unbeachtet gelaffen, der gestern vor dem Gewerbegericht gegen den Rapellmeister v. Spa­nowski auf Entschädigung für 23 Tage in Höhe von 390 M. flagte.

Unmittelbar nach Kriegsausbruch berlangie das Publikum des Café Keck, der Beklagte, ein Ruffe, solle die Kapelle nicht mehr leiten. Er trat auch zurüd, gab aber seinen Mujifern die be­ruhigende Erklärung, er werde nach wenigen Tagen die Leitung wieder. übernehmen. Schon am nächsten Tage stellte sich jedoch ein anderer Herr vor, der u. a. auch dem Kläger zumutete, zu einer geringeren Gage weiterzuspielen. Anstatt pro Abend 15 M. sollten nur noch 10 M. bewilligt werden. Dieses Anerbieten lehnte der Kläger   ab, stellte seine Mitwirkung in der Kapelle ein und erhob einen Entschädigungsanspruch.

Das Gericht sprach ihm durch Urteil nur ein Drittel = 130 M. mit der Begründung zu: Kläger   hätte unser Vorbehalt seiner weitergehenden Ansprüche das Anerbieten annehmen und die Difft­rens einlagen müssen.

Fallen Deputatarbeiter unter das Ausnahmegesetz gegen das Gesinde?

Der Deputatarbeiter Rehmann, der bei einem Gufsbejizer.in Arbeit war, sollte durch widerrechtliches Verlassen des Dienstes das Gejes vom 24. April 1854 übertreten haben, das die Verlegung der Dienstpflichten des Gefindes und der ländlichen Arbeiter betrifft. Das Landgericht in Gnesen   verurteilte ihn. Da er Deputatarbeiter gewesen sei, fo gehöre er zu den Berjonen, die durch den§ 2c bes genannten Gejebes dem, Gesinde gleichgestellt jeien und gemäß § 1 bestraft werden fönnten, wenn sie sich hartnädigen Ungehorsam oder Widerspenstigkeit gegen die Befehle der Herrschaft oder der zu ihrer Aufsicht bestellten Personen zu schulden kommen lassen, oder ohne gesetzmäßige Ursache den Dienst versagen oder verlassen". Das Rammergericht hob jest auf die Revision des Angeklagten bas Urteil auf und verwies die Sache zu nochmaliger Verhandlung und Entscheidung an das Landgericht zurüd. Zur Begründung wurde ausgeführt:

" Wir können unsere Arbeitslosen nicht hungern lassen, son- Gegen den Auffauf von Reichsgoldmünzen. Mehrfach sind in dern müssen sie mindestens ebenso ernähren und fleiden wie die letzter Zeit Reichsgoldmünzen aufgetauft worden, um fie ins Aus­Kriegsgefangenen, die wir unseren Feinden abgenommen haben. land auszuführen. Derartige Handlungen wirken der wünschens­Die Unterhaltung der Arbeitslosen verursacht also große Kosten, werten Konzentration des Goldgeldes in der Reichsbant entgegen, Die Feststellungen des Landgericht feien nicht ausreichend, um die von der Allgemeinheit, und nicht zuletzt von der Industrie, und sind auch sonst in hohem Maße geeignet, das Wirtschaftsleben aufgebracht werden müssen. Es ist wirtschaftlich jedenfalls zu schädigen. Auf Grund der bestehenden Geseze fann ihnen awar die Anwendbarkeit des Gefeßes bom 24. April 1854 auf den An­richtiger, Arbeitslosigkeit gar nicht erst auffommen zu lassen, entgegengetreten werden, wenn sie die Vorauslegungen des Landes- geflagten zu rechtfertigen. Das Landgericht sage, alle Deputat­sondern die vorhandene Arbeit nach Möglichkeit unter alle Arbeiter verrats   erfüllen oder verbotene Zahlungen in das feindliche Ausland arbeiter fielen unter den§ 2c dieses Gejezes. Das jei aber zu verteilen und dem einzelnen weniger Lohn zu geben, oder beztveden. Um sie auch dann, wenn diese Vorauslegungen nicht nicht richtig. Nicht alle Deputatarbeiter fielen darunter, sondern auch Arbeiten ausführen zu lassen, die im Augenblid noch nicht nachzuweisen sind, zu verbieten und unter Strafe zu stellen, hat der nur diejenigen, die von dem Besizer eines Landgutes oder einer nötig sind, anstatt eine große Zahl von Arbeitslosen ohne Gegen- Bundesrat gestern eine Verordnung beschlossen, wonach jeder, der es anderen Ader oder Forstwirtschaft gegen Gewährung einer Leiftung mit Almosen zu ernähren." unternimmt, Reichsgoldmünzen zu einem ihren Nennwert über- Wohnung in den ihm gehörigen oder auf dem Gute befindlichen