Nr. 328.- 31. Jahrg.s
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin",
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 1. Dezember 1914.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.
Deutiche Erfolge in Ostpreuffen und in Polen
Aus der sozialdemokratischen Die Meldung des Großen Hauptquartiers
Reichstagsfraktion.
Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion beschloß nach eingehender Beratung, den geforderten Krediten zuzustimmen und ihren Beschluß mit einer motivierten Grtlärung zu be gründen.
Kanzler und Reichstag.
Amtlich. Großzes Großzes Hauptquartier, 30. No
vember, vormittags.( W. T. B.)
Konstantinopel , 30. November. ( Amtlicher Bericht aus dem Von Westfront nichts zu melden. Hauptquartier.) Die Ruffen, die toir ant 22. November in der Umgegend bon Dutaf geschlagen und in nördlicher Richtung An ostpreußischer Grenze mißzglückte ein aurlidgeworfen hatten, habent, nachdem Verstärkungen bei ihnen einUeberfallsversuch stärkerer russischer Kräfte auf getroffen waren, gegenwärtig eine Stellung in der Nähe von tilitfhgeubegi besetzt. Unsere Truppen haben eine Stellung Der Reichskanzler hat Sonntag und Montag mit den Deutsche Befestigungen östlich Darkehmen unter vor ben feindlichen Linien eingenommen. Vorständen der einzelnen Fraktionen verhandelt. Die Ver- schweren Verlusten; der Die Verschweren Verlusten; der Rest der Angreifer, handlungen waren streng vertraulich. Der Berliner LokalDer Anzeiger" kann aber darüber berichten,„ daß die Mitteilungen einige Offiziere und 600 Mann, wurde von uns Immer noch die ausgestochenen Augen"! des leitenden Staatsmannes über die Gesamtlage durchaus gefangen genommen. zuversichtlich flangen, sowohl über die im Westen, wo es nach unseren gegenwärtigen Stellungen ausgeschlossen erscheint, daß
Geehrte Redaktion!
Es gehört zu den undankbarsten Aufgaben, gegenüber unwahren Gerüchten der Wahrheit zu ihrem Recht verhelfen zu wollen.
ber Strieg von dorther je in unser Vaterland getragen werden mitgeteilten Gegenangriffe zu nennenswerten tönnte, als auch über die durchaus günstige Lage im Osten. Erfolgen. 18 Geschütze und mehr als 4500 Ge- In Nr. 852 bet„ Stöln. Boltszeitung" vom 30. September 1914 hatte
Unter solchen Umständen besteht eine Uebereinstimmung
zwischen der Regierung und den Volksvertretern darin, daß fangene waren unsere Beute. nur ein Friede geschlossen werden darf, der absolute Dauer perspricht, und der uns für alle dargebrachten Opfer an Gut und Blut entschädigt."
Westlicher Kriegsschauplah.
Die amtliche französische Meldung.
Paris , 30. November. ( W. T. B.) Amtlicher Kriegs. bericht vom 29. November, 11 Uhr abends. Auf der ganzen Front herrscht Ruhe, ausgenommen in den Argonnen , wo die deutschen Angriffe nicht erfolgreicher waren, als früher.
ich Ihnen auf Grund amtlicher Auskunft mitgeteilt, daß in unsere 35 Aachener Lazarette kein einziger Fall von Ausstechen
der Augen eingeliefert worden war. Wie Sie mir mitteilen,
In Südpolen ist nichts Besonderes vorgefallen. Oberste Heeresleifung. Die österreichische Generalstabsmeldung.ählungent neuen Stoff zu liefern. Es handelt sich um den Artikel:
Wien , 30. November. ( W. T. B.) Amtlich wird ver. lautbart: Im Norden hat sich gestern an unserer Front nichts Wesentliches ereignet.
Vom österreichisch- serbischen Kriegsschauplatz.
wollen trogdem die Gerüchte nicht verftainmen und Sie fenden mic jum Beleg dafür einen Artikel der Kölnischen Beitung" vom Oktober d. J., Nr. 1192, der geeignet ist, den unwahren ErEin norwegischer Arzt in Kölner Lazaretten. Es wird darin der Bericht des Drontheimer Arztes Dr. Sät bre in Trondhjems Adresseavis, Eindrücke aus deutschen Lazaretten angezogen. Die Erzählungen des Arates werden im Verlauf des Artikels wörtlich überfegt. Es heißt da an einer Stelle nach der Köln . 8tg.":„ Was bie Graufamkeiten der Franftireurs angeht, so besteht kein Zweifel, daß solche begangen worden sind. Ich habe felbst, zwar nicht in Stöln, aber in Aachen , eine Note- Kreuz- Schwester gesehen, ber die Franktireurs die eine Brust abgeschnitten hatten, und weiter einen Rittmeister, dem man das eine Auge ausgestochen hatte, als er berwundet auf dem Schlachtfelde lag."
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Sie haben mich gebeten, mich zu dem Artikel der„ Kölnischen Amsterdam, 30. November. ( W. T. B.)„ Handelsblad" Abermals 1254 Gefangene gemacht. Zeitung" zu äußern. Ich habe mich auch dieses Mal hoffentlich meldet aus London vom 29: Die, Times" lassen sich aus ist es zum letzten Male wieder an die amtlichen Stellen Boulogne berichten: Es scheint, daß die Deutschen ihren Wien , 30. November. ( W. T. B.) Vom südlichen gewandt und um Auskunft gebeten, ob die von Dr. Säthre berichteten nächsten Angriff in der Umgebung von Arras unter Kriegsschauplay wird amtlich gemeldet: Auf dem Fäde fich wirklich in Aachener Lazaretten vorgefunden haben. Ich nehmen wollen; sie sollen dort 700 000 Mann zusammen füblichen Striegsschauplatz andauernde Kämpfe. Gestern wurde teile Ihnen gern das Resultat der nochmaligen Nachforschungen gezogen haben und wollen offenbar einen neuen starken Ver- der hartnäckig verteidigte Suvobor, Sattelpunkt der mit. Unter dem 25. November d. J. schreibt mir der als Augensuch machen, auf der Linie Arras- Lille die Küste zu erreichen. Straße Valjevo- Cacak, nach heftigen Stämpfen er stürmt. arzt weitbekannte Chefarzt des Referbelazarettes I wörtlich:" Die Einstellung neuer Truppen in Frankreich bas Regiment 16 und Landwehrregiment 23 haben fich in Areuz- Schwester gewesen, welcher eine Bruft von Franktireurs aba Bataillon 70 hat sich hierbei besonders ausgezeichnet. Auch oben erwähnten Schandtaten beruhen soweit Aachen in Be
PP.
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Lyon , 29. November. ( W. T. B.) Zur Beruhigung des in den letzten Tagen neuerdings hervorgetan. Gestern wurden Frankreich herrschenden Unwillens, daß eine große Anzahl insgesamt 1254 Mann gefangen und 14 Ma Mobilisierter nicht eingestellt fei, schreibt hon Répubublicain", es habe sich dabei um lleberzählige ge- hinengewehre erbeutet. In Uzice viele Waffen bandelt, welche in weitaus größerer Zahl einirafen als vorber- und Munition vorgefunden. gesehen. Es fehlte an Offizieren und ichien daher unnig,
die Staatskosten zu erhöhen und größere Mannschaftsbestände als Französisches Sanitätsmaterial für Serbien . für die ersten Striegebedürfnisse notwendig, untätig in den Garni
fonen liegen zu lassen. Die größten Verluste aller Waffengattungen. R. Telegr. Korreip.- Bureaus. Eine Abteilung des nor Saloniti, 30: November. ( W. T. B.) Meldung des Wiener habe zweifellos die Infanterie erlitten. Man sei augenblicklich dabei, die überzähligen Infanteristen einzuberufen und angesichts egifchen Roten Kreuzes ist von hier nach Risch ab gegangen. Von Frankreich sind 50 Tonnen Medikamente der großen Infanterieverluste die überzähligen Soldaten anderer und Verbandseng für Serbien angefommen. Viele Waffengattungen der Infanterie einzuverleiben, um die Lüden aus- tausend Flüchtlinge aus Altierbien treffen in Neuferbien füllen zu können. Die Stimmung der serbischen Bevölkerung ist sehr gedrückt.
Austausch der schwerverletzten deutschfranzösischen Gefangenen.
Genf , 30. November. ( T. 11.) Gustav Ador , der Präsident der Internationalen Gefangenenagentur des Noten Kreuzes in Genf regte an, daß bei den kriegführenden Mächten Schritte unternommen werden zum gegenseitigen Austausch derjenigen schwerverlegten Gefangenen, die unfähig sind, irgend welche Militärdienste nach ihrer Herstellung zu tun. Man hofft, daß die von Ador gemachte An regung durch die schweizerischen Bundesbehörden unterstügt werden
wird.
Deftlicher Kriegsschauplatz.
Der Kriegsberichterstatter des Mailänder Sera" teilt feinem
Blatte mit, daß die Verluste der Russen in den ſeit Ende voriger
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nicht auf Wahrheit. Weber ist hier eine Note. geschnitten worden ist, noch auch ein Rittmeister, dem ein Auge aus geftochen worden ist."
Wie der norwegtiche Arzt zu seiner Behauptung fommt, ist mir unerfindlich, jedenfalls stelle ich nochmals fest, daß bis zur Stunde in unseren Aachener Lazaretten tein Verwundeten die Augen ausgestochen waren. Auch in Aachen gesehen haben will, ist hier in den zuständigen ärztlichen von der anderen Tatsache der Rote- Kreuz- Schwester, die Dr. Säthre Kreiſen nichts bekannt. Mit vorzüglicher Hochachtung Stiftspropst Dr. Fr. Kaufmann.
einziger att festgestellt worden ist, in dem einem
ein. Zahlreiche ſerbiſche Familien haben fich nach Saloniki begeben. Zur Lage der deutschen Kriegsgefangenen
Der Seekrieg.
Falscher Verdacht.
"
in England.
Ueber die Lage der deutschen Kriegsgefangenen im englischen Konzentrationslager Frimley Camp, Adlershot, das Ende Oktober von dem amerikanischen Borichafter in London besichtigt wurde, wird folgendes berichtet:
legt werden.
Das Lager, das ungefähr 4000 Deutsche ( zur einen Hälfte Kristiania , 30. November. ( W. T. B.) Der von einem engeinem hoch und gesund gelegenen Gelände, ähnlich wie das Militär, zur anderen Zivilgefangene) beherbergt, erhebt sich auf liichen Kriegsschiff bei leetwoed aufgebrachte nor Döberizer Lager. Wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse wegische Fisch dampfer Nestor", der beschuldigt wird, im Winter soll das Lager von Frimley Camp wahrscheinlich verunter neutraler Flagge nördlich von Jrland deutfche Minen ausgelegt zu haben, ist Eigentum einer nor wegischen Reederei, deren Kapital aber zum größen Teil in englischen Händen ist. Der Dampfer war von der Firma Frank Barret in Grimsby gechartert. Infolgedessen fann nicht die Rede davon sein, daß er Minen für Deutschland ausgelegt hat.
Drei japanische Dampfer vernichtet.
Woche andauernden Kämpfen in Polen nahezu 120 000 Mann an Aus der Schweiz , 29. November. ( T. U.) Aus Tokio Toten, Verwundeten und Gefangenen betragen. Die finnländischen Regimenter, die in der Schlacht mittämpften, haben fast die Hälfte wird gemeldet: Nachträglich wird bekannt, daß die„ Emben" ihres gesamten Bestandes eingebüßt. Es fei zwedlos, zu leugnen, noch die japanischen Dampfer Sutvaruara" und titano duß 65 000 Mann Unverwundete dem Feinde in die Hände gefallen Maru" mit englischen Soldaten und Kawata Maru", also drei japanische Dampfer versentt hat.
find.
"
Das Lager ist von einem Stacheldrahtzaun umgeben und wird streng bewacht. Die Gefangenen find zurzeit in Zelten unter gebracht, doch sind für die falte Jahreszeit regelrechte Armeebaraden aus Stein oder Holz in Aussicht genommen. Die Offiziere wohnen von ben Mannschaften getrennt und dürfen sich Bedienung halten.
Die Küchen- und Kantineneinrichtungen lassen zu wünschen übrig, doch foll es hiermit in den Winterquartieren besser bestellt jein. Die Beleuchtung des Lagers ift elektrisch. Ein mit ordent lichen Betten ausgestattetes Hofpitalzelt ist vorhanden; zurzeit ist es mit 20 Mann belegt. Einem Operationszelt, das mit allem Zubehör ausgestattet ist, stehen deutsche Sanitätsoffiziere vor.
Die Ausrüstung der Gefangnenen mit Kleidungsstücken usw. ist folgende: 1 Jackett und 1 Beinkleid, 2 Paar Unterbeinkleider,