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Nr. 328. 31. Jahrgang.
Die Getreidepreise seit Kriegsausbruch.
Statistisch u. graphisch dargestellt von Joh. Kresen- Düsseldorf .
Die Getreidepreise an der Berliner Produktenbörse per Tonne. Januar bis Oktober 1914( Monatsdurchschnitte).
Monat
Seit Kriegsausbruch sind die Preise für sämtliche Ge Januar treidearten in die Höhe gegangen. Für diese enorme Preis- Februar steigerung des Getreides läßt sich auch unter modern- kapitalisti- März schen Verhältnissen ein Grund nur in dem Treiben der Speku- April lanten finden.
Mai
7. August und vom 21. bis 22. September nicht notiert.) Sie laffen mit aller wünschenswerten Deutlichkeit erfennen, wie hoch die Höchstpreise" der Regierung geworden sind. Sie zeigen aber auch gleichzeitig, in welch weit größerem Maße die Regierung den Interessen der Vich züchtenden Landwirtschaft als denen des Volkes Rechnung getragen hat. Die Herabsetzung des Preises für Futtergerste ist dafür bezeichnend.
Die Kurventafel II stellt die Preise für die beiden Futter187,06 155,47 142,37 151,10 172,42 158,50 147,11 mittel Hafer und Mais dar. Charakteristisch ist die Annäherung 188,56 152,9 144,06 151,50 170,75 156,79 146,35 Des Preises der beiden Hafersorten aneinander und das mäch190,46 154,15 144,94 152,56 171,40 155,96 148,11 tige Ansteigen des Maispreises.( Hafer mittel" blieb vom 189,76 157,98 146,82 155,67 169,98 155,93 149,27 11. bis 19. August und Mais vom 22. bis 31. Oktober ohne
203,59 171,12 151,40 163,02 175,64 164,76 152,64
209,-175,78 158,40 167,90 181,92 178,28 152,26 Notiz.)
204,09 173,91 159,74 168,59 184,44 176,48 150,41 223,71 193,56 199,68) 215,25 216,84 187,70
238,15 211,53 257,33 227,27
224,02 246.24 205,-
Amtl. Höchstpreis 260,- 220,- Steigerung in Broz. zwischen und höchstem niedrigstem Mo
Wäre erheblich weniger Getreide im Lande vorhanden, Juni als das deutsche Volf zur Ernährung notwendig hat, dann wäre Juli August es unter den heutigen Wirtschaftsverhältnissen begreiflich, daß September. die Getreide und Lieferungskontrakt- Befiber ihre Vorräte so Oftober teuer wie möglich zu verkaufen suchten. Das wäre mit der Moral der privatfapitalistischen Gesellschaft zu decken, welche fagt: wenn von einer Sache an der notwendigen Menge ein Viertel fehlt, dann darfst du deine Preise um ein Drittel steigern. Es wäre sogar denkbar, daß dann auch eine Regierung Höchst preise„ rechtfertigen" fönnte, die die Preise der Getreidebesitzer afzeptieren. Da aber die Getreideversorgung des Volkes gefichert sein soll, ist die Anerkennung der spekulativen Getreide preise durch die amtlichen Höchstpreise" um so eigentümlicher. Die nebenstehende Tabelle zeigt an Hand der aus den Notierungen der Berliner Produktenbörse errechneten Monatsdurchschnitte eine durchaus normale Preisentwicklung in den ersten sieben Monaten. Mit Kriegsausbruch schnellen dann die Preise scharf in die Höhe und erreichen im Oktober ihren Höhepunkt.
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260 Hachtpreis für Weizen.
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250
245
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235
230
215
220 Hochstreis für Roggen.
215
210
205
201
195
190 185
480
175
170
465
160
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ASS
43.- 18-20-2547.- 4. 3.-8.4. 77. 1. 8. 8.
Woche 3. 7.
157 145
2440
235
230
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145
US
200
205
200
195
190
ATS
180
175
170
165
160
155
157
445 Nola 13.- 19 20-25 17. 7.7.7. 7.17.
I.
220,63 213,61 214,42 224,32 218,86 293,12
1
Aus der Partei.
Die Kopenhagener Konferenz vertagt.
Die von den skandinavischen Genossen in Aussicht genommene fozialistische Konferenz, welche, wie wir schon gemeldet, am 6. und 7. Dezember in Stopenhagen stattfinden sollte, ist auf den 15. und 16. Januar nächsten Jahres verschoben worden. Die
natsburchschnitt 88,1% 48,6% 72,9% 62,9% 32% 40,4% 68,4% Urface dieser Berlegung liegt bei den amerikanischen Ges
in
Steigerung Broz. zwischen niedrigstem Monatsdurchschnitt
und amtlichem
Höchstpreis. 39,5% 43,9% 44% 35,7%
notiert.
15-17.- 12-24.- 29. 31.5.7.
1. 8. 8. 8. 8. 8. 9. 9.
II.
18.- 15.17.- 12. 24.- 29. 31.57. 8. 8. 8.8.
4.3.
8.
3. S.
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noffen, welche zwar telegraphisch ihre Teilnahme an der Konferenz ankündigten, jedoch nur unter der Bedingung, daß sie auf obengenannte Tage verschoben würde.
Rom, 25. November 1914.( Eig. Ber.) Nach dem italienischen Seit Anfang August wird Gerste ohne Qualitätsunterschied bei den einzelnen Sektionen, wobei der Ausgeschlossene an den Organisationsstatut steht das Recht des Ausschlusses aus der Partei
Hochstreis For Futtergerste.
Weizen
Roggen
.... Ettergerste.
12. 14. 19. 1. 26. 28.3. 5. 40. 12. 1. f. 1.1. 9. 9.
4
4 4
12. 14. 9.
bere untere
19.1.2.28-3. 9.1 7. 7. 9.
13. 19.- 24. 2.- 31. 40. 11. A. 4.
Hafer, Fein Hafer mittel Mais
40. 10.
S.- 10. 12.- 17.49.- 24.126.- 31. 41. 10. 10 10. 10.10.
Noch schärfer lassen die vorstehenden beiden graphischen Roggen und Futtergerste vom 13. Suli bis 31. Oftober. Tabellen die Steigerung der Preise erkennen. Die Kurven der( Weizen ist vom 1. bis 3. August und vom 23. bis 26. SepTabelle I bezeichnen die täglichen Notierungen für Weizen, tember, Roggen vom 24. bis 26. Oktober und Gerste vom 1. bis
Parteivorstand appellieren kann. Die Mailänder Parteisektion hat am Abend des 24. von ihrem Rechte Gebrauch gemacht und hat Mussolini, den früheren Chefredakteur des„ Avanti", durch Annahme der folgenden Tagesordnung aus der Partei ausgeschlossen:
BP
Gegenüber der offenkundigen Verlegung der Parteidisziplin, die Mussolini durch die Veröffentlichung der Tageszeitung Das Bolt Italiens" und durch andere den Parteibeschlüssen zuwiderlaufende Schriften begangen hat, erachtet die Mailänder Parteifettion jede Diskussion des Falles für überflüssig und befchließt den Ausschluß Mussolinis, dessen Anhänger sie ermahnt, fich der Parteidisziplin anzupassen."
Damit findet die turze aber recht lärmende Tätigkeit Mussolinis in der italienischen Partei ihr Ende. In den wenigen Jahren, während derer Mussolini als Parteigenosse gewirkt hat, hat er immer die rücksichtsloseste Energie ait den Tag gelegt und hat durch Abbüßen einer längeren Gefängnisstrafe gezeigt, daß er stets bereit war, die Folgen seiner Handlungen auf sich zu nehmen. Wenn er aber den Mut der Ueberzeugung hatte, so gebrach es ihm an Gleichmäßigkeit des Temperaments und an einer Auffassung des Sozialismus, die sich mit der in den sozialistischen Barteien aller Länder vorherrschenden deďte. Er ist ein ultrierter Individualist, der sich heute stolz rühmt, die Kraft und die Wahrheit auf feirer Seite zu haben, weil... er allein steht. Seine Theorie bot ein Gemisch von Bergionschem Jdealismus und einer Blanquistischen Auffassung der revolutionären Entwidlung. Db er der Partei durch den Ausschluß der Freimaurer, der hauptsächlich sein Wert war, mehr genügt als gefchadet hat, wird die Zukunft zeigen. Daß die italienische Partei in ihm feine ausgeglichene und schöpferische Persönlichkeit sondern einen nervösen der Selbstbeherrschung baren Menschen verliert, geht aus den Era flärungen hervor, die Mussolini am 24. d. M. dem Redakteur des„ Giornale d'Italia" gemacht hat. Er hat darin gesagt, er werde für seine Ueberzeugung fämpfen, solange er eine Feder in der Hand und einen Revolver in der Tasche hätte. Schweigen würde er erst, wenn er eine Kugel ins Gehirn bekommen hätte. Einen Vorgefchmad von dem beabsichtigten Nichtschweigen gibt die legte Nummer des„ Popolo d'Italia", das die Partei und einzelne Parteigenoffen in unglaublicher Weise beschimpft. Unter dem vielen Un heil, das die legte Monate dem Sozialismus gebracht haben, muß man es als einen Vorteil begrüßen, daß Mussolinis Wesen durch die äußeren Umstände in feiner ganzen Unberechenbarkeit und Bandelbarkeit zu Tage getreten ist. Bei der Bergötterung, die man ihm als einem Manne der Tat" namentlich unter den jungen Barteigenoffen entgegenbrachte, hätte der Mensch sonst viel Schaden in unserer Bewegung anrichten können.
Die Stadtverordnetenwahlen in Schleswig- Holstein. Die Stadtverordnetenwahlen in Schleswig- Holstein, die nach der schleswig- Holsteinischen Städteordnung alljährlich im Monat November stattfinden müssen, standen im allgemeinen unter dem Zeichen des sogenannten Burgfriedens. In den beiden Großstädten Kiel und Altona, in den mittleren Städten und in einer Auzahl fleiner Städte fam es zwischen der Sozialdemokratie und den bürgerlichen Gruppen zu einer für die Sozialdemokratic an nehmbaren Vereinbarung, die meistens auf die Erhaltung des beiderseitigen Besitzstandes hinauslief. So wurden wiedergewählt ausscheidende sozialdemokratische Stadtverordnete in Kiel 5, Altona 3, Wandsbet 2, Elmshorn 3, Edernförde 1, Pinneberg 1, Barmstedt 1, Barmstedt 1, Friedrichstadt 1. In Elmshorn schieden drei bürgerliche Vertreter aus. Im borigen Jahre waren aber drei Sozialdemokraten gewählt worden. Die Wahl dieser drei Sozialdemokraten war auf den Protest von bürgerlicher Seite von Bezirksausschuß in Schleswig für ungültig erklärt worden. Von sozialdemokratischer Seite war gegen diesen Beschluß des Bezirksausschusses das Oberverwaltungsgericht anges rufen worden. Die Wahlvereinbarung zwischen Sozialdemokratie und Bürgertum ging nun dahin, daß die Sozialdemokratie die Berufung gegen das Urteil des Bezirksausschusses zurüdzog und daß dann drei Bürgerliche und drei Sozialdemokraten gewählt wurden. In Kiel ist das eigenartige Verhältnis, daß Bürgerliche und Sozialdemokraten sich in der Stadtverordnetenversammlung mit je 24 gleich start gegenüberstehen.
In einigen Orten ist es der Sozialdemokratie gelungen, auf Grund ihrer starken Stimmenzahl bei der vorjährigen Wahl durch die Vereinbarung einen Gewinn zu erzielen. In Oldesloe, wo wir jahrelang vergeblich um einen Sib gefämpft hatten, ge= standen uns die Bürgerlichen ein Mandat zu; in Neumünster. wo bier Bürgerliche, aber fein Sozialdemokrat ausschied, wurden nach der Vereinbarung ein Sozialdemokrat und drei Bürgerliche gewählt. Auch in behoe schieden nur vier Bürgerliche aus, trotzdem wurden uns von den zu beseßenden vier Sißen zwei zugestanden. In Flensburg, wo nur ein Sozialdemokrat mit ausschied, wurden uns bei der Wiederbejezung der freigewordenen Size zwei zugestanden. In Wedel, Glüdstadt und Rendsburg schied kein Sozialdemokrat aus; unsere Genossen berlangten aber mit Recht, daß ihnen von den freigewordenen Siben einer zugestanden wurde, einmal wegen der starten Stimmenzahl bei der vorjährigen Wahl und dann noch wegen befonderer örtlicher Verhältnisse; wo die Bürgerlichen das ablehnten, erfämpften sich unsere Genossen ihr Recht. So wurde in Wedel und Glüdstadt im Kampře je ein Mandat errungen, in Rendsburg fielen uns sogar beide Mandate zu. In einer