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r. 332. 31. Jahrgang.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Aus Groß- Berlin.
Bücher für unsere Kinder.
Wieder naht das Weihnachtsfest. Unter den Wünschen unserer Kinder steht obenan das Buch: das Bilderbuch, das Lesebuch. Daß wir ihnen nur Gutes in die Hände geben wollen, ist selbstverständlich.
Sonnabend, 5. Dezember 1914.
3eit in einer zweiten, bedeutend erweiterten Auflage erscheinen anstalt befasse. Wenn es notwendig sein sollte, für Arbeitslose und wird. Ein mehrstündiger Abendkursus machte die neuen Mit- Gewerbetreibende Mietunterstügungen zu zahlen, so würde die arbeiter und zahlreiche Mitglieder anderer Organisationen mit den für die Bewilligung von Arbeitslosenunterstüßung eingesetzte Komwichtigsten Fragen der Wohlfahrtspflege bekannt. Mit dem täg Anträge unserer Genossen abgelehnt, die Vorlage des Gemeindemission dies berücksichtigen. Bei der Abstimmung wurden die lichen Wachsen der Kriegsaufgaben in der Wohlfahrtspflege treten vorstandes angenommen. Gin Wunsch unserer Vertreter, für die an die Zentrale für private Fürsorge immer neue Forderungen Erledigung der Mietunterstüßungsanträge eine besondere Komheran, denen sie nur gerecht werden kann, wenn ihr in noch mission einzusehen, wurde nicht berücksichtigt. größerem Umfange wie bisher Arbeitskräfte und vor allem Geld
mittel zufließen.
Gefährliches Spielzeug.
Säuglingskrippe in Charlottenburg .
Jm vorigen Monat ist im Hause Kaiserin- Augusta- Allee 108 ir worden. Sie steht unter der Verwaltung und ärztlichen Beaufs sichtigung der Säuglingsfürsorgestelle V. In der Krippe sollen die Kinder derjenigen ledigen Mütter Aufnahme finden, die tagsüber auf Arbeit geben und ihr Kind selbst stillen. Den Müttern wird es dadurch möglich gemacht, mit ihren Kindern zusammenzubleiben, statt fie in Pflege zu geben. Für die Aufnahme in die Skrippe wird von den arbeitenden Müttern ein Betrag von 25 Pf. für das Kind und den Tag erhoben. Die Aufnahmen in die Strippe erfolgen ausschließlich durch die Säuglingsfürsorgestelle.
Den Nachwuchs der Arbeiterbevölkerung vor Bücherschund Der Botanische Garten in Dahlem ist am Sonntag, den zu bewahren, sind unsere Bildungsausschüsse bemüht. Ein 6. Dezember von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags Charlottenburg eine Säuglingstagestrippe mit 15 Betten eröffnet Ergebnis der mühe- und verantwortungsbollen Arbeit, in der dem allgemeinen Besuch geöffnet. Fülle alter und neuer Jugendbücher aus all der Spreu das bißchen Weizen herauszufinden, ist das vom Zentralbildungsausschuß der sozialdemokratischen Partei zusammengestellte Bücherverzeichnis. Die alljährlich vor Weihnachten ver- Vor einigen Tagen wurde ein Schulfnabe von einem Mitschüler anstalteten Ausstellungen guter und billiger Jugendbücher mit einem Papierpfeil, in deffen Spige eine Stablfeder befestigt bieten den Eltern die Möglichkeit, noch selber zu prüfen. war, ins Auge getroffen. Die Verlegung ist so schwer, daß der getroffene Senabe voraussichtlich die Schkraft auf diesem Auge einvielen anderen Kindern benut. bißen wird. Diese gefährlichen Spielzeuge werden aber noch von Lehrer und Eltern sollten daher eindringlich vor der Benugung derartiger Spielzeuge warnen.
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In Berlin hat die diesjährige Bücherausstellung bereits ihren Anfang genommen. Sie ist einstweilen wieder im Gewerkschaftshaus untergebracht, wird aber Ende nächster Woche nach den Räumen übersiedeln, die ihr im Vorwärts"-Haus bereitet sind. Am vorigen Sonntag hatte sie in ihrem alten Heim schon eine recht hübsche Zahl Besucher angelockt. Für diesen Sonnabend und Sonntag, wo sie noch an derselben Stelle am Sonnabend von 6-9 Uhr, am Sonntag von 4-9 Uhr geöffnet ist, darf man auf noch reichlicheren Besuch hoffen. Die Bücher sind nach dem Alter der Kinder, für das sie sich eignen, übersichtlich gruppiert und einzeln ausgelegt. Eine besondere Abteilung enthält allerbilligste Schriftchen, die dem Schund erfolgreich entgegen wirken können. Alle Bücher dürfen von den Besuchern nicht nur besehen, sondern so gewissenhaft und gründlich durchstudiert werden, wie jeder es für nötig hält. Wer Auskunft und Rat wünscht, wolle sich an die aufsichtführenden Ge nossinnen wenden, die in den Ausstellungsräumen anwesend sind. Das Bücherverzeichnis, das bei allen Büchern auch den Breis nennt, liegt aus und wird gratis abgegeben. Verkauft wird in der Ausstellung nichts, doch können Aufträge entgegengenommen werden, die die Vorwärts- Buchhandlung ausführt. Neben den Jugendbüchern ist wieder, wie in den Vorjahren, auch guter und billiger Wandschmuck ausgestellt. Der Zutritt zu der gesamten Ausstellung steht jedem unentgeltlich frei. Kinder werden nur mit Erwachsenen zugelassen.
Eine eigenartige Redaktionserklärung. Die belannte Lebensmittelfirma Carl Tamaschke legt einigen Beitungen einen Prospekt mit Preisverzeichnis bei, in dem auch Mitteilung gemacht wird von einer Klage der Firma gegen die Redaktion des„ Kleinen Journal". Die Mitteilung lautet wörtlich: " In Sachen der Firma Carl Tamaschke gegen die Redaktion des Kleinen Journal" wurde am 6. Oftober vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte verhandelt und mit Rücksicht darauf, daß am 2. August eine ungebeure Erregung infolge der Mobilmachung vorlag und der zeichnende Redakteur auf Ehrenwort erklärte, daß der beleidigende Artikel ohne sein Wissen versehentlich in die Druckerei gelangte, folgender Vergleich getroffen: 1. der Angeklagte verpflichtet sich, dem Nebenkläger die Namen und Adressen seiner Gewähr männer zu nennen, damit diese sich in gehöriger Weise beim Nebenkläger entschuldigen können;
2. der Angeklagte verpflichtet sich, im Kleinen Journal" in der gesamten Mittagsausgabe vom 8. Oktober auf der ersten Seite in der gleichen Schrift und Ueberschrift wie den inkriminierten Artikel eine Erklärung zu bringen; 3. der Angeklagte übernimmt die Gerichtskosten und die Kosten der Nebenklage." Namen und Adressen von Gewährsmännern zu nennen, ist sonst in Redaktionen nicht üblich.
Arbeiterbibliothekare.
Die für Montag, den 7. Dezember vorgesehene Konferenz findet erst am Montag, den 14. Dezember statt.
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Kleine Nachrichten. Aus Gram über den Tod ihres Mannes im Felde hat sich die 30 Jahre alte Drechsler frau Enima Bielefeld aus der Greifswalder Str. 163 mit Leuchtgas vergiftet. Hilflos aufgefunden wurde auf einer Bank in der Bevernstraße der 69 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Kluge, Heckmannufer 4. Auf der Hilfswache am Görlizer Bahnhof konnte nur noch der eingetretene Tod des K. festgestellt werden. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Von ihrem Schlafburschen bestohlen wurde Der etwa die Zimmervermieterin G. in der Charlottenstr. 22a. 25 Jahre alte Dieb erbrach in Abwesenheit der Vermieterin den Schreibtisch und entwendete daraus über 300 M. in Banknoten und für 1000 m. Wertpapiere.
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Ueber den Verbleib des Wehrmannes Paul We de, Gräfeftr. 38, der in den ersten Tagen der Mobilmachung dem Grenadier - Regi ment 3, 4. Kompagnie, in Königsberg zugeteilt wurde und zuletzt am 23. September aus Suwalti an seine Angehörigen geschrieben hat, fehlt bisher jede Spur. Weder haben die amtlichen Verlustlisten noch die in Frage kommenden Behörden bisher Mitteilung über Wecke machen können. Personen, die Auskunft über den Vermißten geben fönnen, werden gebeten, dies an R. Sobizyk, Fidicinstr. 42, zumelden.
Der Arbeiter- Wanderverein„ Berlin " veranstaltet am Sonntag, den 6. Dezember, im großen Saale des Gewerkschaftsbauses, Engelufer 15, einen Vortrag mit Lichtbildern über: Die Kunstschäße Belgiens und Rord- Frankreichs ". Einlagfarte 20 Pi. Anjang 7 Uhr
Die Arbeiterbevölkerung kennt diese Ausstellungen seit Jahren, so daß es eigentlich nicht erst noch eines Wortes der Unfälle im Straßenbahnverkehr. Empfehlung bedarf. Aber gerade in der jetzigen Zeit muß Donnerstagabend gegen 17 Uhr fuhr ein Radfahrer namens man vielleicht doch darauf hinweisen, daß mehr als je der Stegemann am Alexanderplatz gegen einen Straßenbahnwagen der Schwimmverein„ Vorwärts" Berlin 1897 veranstaltet am Sonne Kampf gegen den Jugendschriftenschund eine Notwendigkeit Linie 71; er wurde umgestoßen und erlitt bei dem Sturz einen tag, den 6. Dezember 1914, ein Wohltätigkeits- Schwimmfeit zum Besten ist, mehr als je die Jugendbücherausstellungen unsere Be- Bruch der Wirbelsäule. In bedenklichem Zustande mußte der Ver- städtisches Bad nicht zur Verfügung gestellt wurde, findet das Schwimmfest seiner im Felde stehenden Mitglieder. Da dem genannten Verein ein achtung verdienen. Weihnachten naht, aber draußen im Osten unglüdte nach dem Krankenhause Friedrichshain gebracht werden. im Bajsagebad, Neukölln, Kotibufer Damm 79, statt. Eröffnung 2 Uhr, und im Westen tobt der Krieg, der so vielen Kindern die Vor dem Hause Bülowstraße 22 stieß der Sattler Heinrich Anfang 3 Uhr. Eintritt einschließlich Programm 40 Pf. Nach dem Väter jäh hinweggeführt oder schon für immer entrissen hat. Susuicz, als er einem ihm entgegenkommenden Gefährt ausbiegen Schwimmfeit: Algemeines zusammensein im Märlischen Hof, Berlin , Die Ereignisse des Krieges beherrschen auch das Denken der wollte, gegen die linke Plattformede eines in gleicher Richtung Admiralstraße 18c. Kinder, auch ihr Empfinden steht unter dem Einfluß der fahrenden Straßenbahnwagens der Linie 61. S. wurde dabei gegen Stimmungen dieser Kriegszeit. Mit heißem Wunsch wird einen an jener Stelle haltenden Mehlwagen geschleudert und erlitt manches Kind- wer sollte das nicht begreiflich finden? eine schwere Gehirnerschütterung. Der Verunglückte erhielt auf der nach der allerneuesten Kriegs- Jugendlettüre ver- nahen Unfallstation die erste Hilfe und fand dann im Rudolflangen, deren Flut über uns hereinbrechen wird. Aber die Virchow- Krankenhause Aufnahme. Vorsicht, die gegenüber den von geschäftskundigen Leuten zujammengeschriebenen Jugendbüchern so nötig ist, ist doppelt nötig gegenüber einer der Jugendbücherfabrikation dienenden raschfertigen Ausschlachtung des Krieges.
Versammlungsverbot.
Beim Besteigen eines Straßenbahnwagens verunglückte der Arbeiter Starl Stöbel. Als er in der Sophie- Charlottenstraße in Char lottenburg auf einen Bahnwagen der Linie D während der Fahrt aufspringen wollte, glitt er ab und kam zu Fall. Se. erlitt leichte Quetschungen an den Füßen und Hautabschürfungen am rechten Arm und an den Beinen.
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Gewerkschaftliches.
Unternehmer und Handlungsgehilfen während der Kriegszeit.
Da das Handelsgesetzbuch für den Arbeitsvertrag der Handlungsgehilfen längere Kündigungsfristen vorschreibt, schienen die faufmännischen Angestellten am besten gegen die Ihr Mütter, an Euch wenden wir uns dringender als wirtschaftlichen Folgen des Strieges gesicher zu sein. Das je. Eure Gatten, die Väter Eurer Kinder, stehen im Felde-- oder schon deckt sie die Erde. Auf Euch allein liegt jetzt die Handelsgesetzbuch schreibt eine Kündigung frist von sechs Pflicht, für die Kinder zu sorgen, für ihre Ernährung und Wochen zum Vierteljahrsschluß vor und 1 st als Mindeſtfür ihre Erziehung. Ja, wir schulden Dank und Ehrung fündigungsfrist eine monatliche zu, die zum Monatslegten zu Die von unseren Vertretern beantragte dringliche Gemeinde- erfolgen hat. Da die Mobilmachung erst am Abend des allen, die da draußen ihr Leben wagen und dransezen. Doch vertreterjigung beschäftigte sich am Donnerstag aufs neue mit der 1. August bekannt wurde, wären sonach die Handlungsgehilfen das kann uns kein Grund sein, unseren Kindern das erstbeste vom Kriegsausschuß einstimmig vorgeschlagenen Erhöhung der unter vor den wirtschaftlichen Kriegsfolgen bis Ende September geKriegs- Jugendbuch, das vielleicht irgendein Buchschreiber ftüßungsfäße für die Erwerbslosen. Die Vertreter der ersten Abeilig zusammengestoppelt hat, ungeprüft in die Hand zu geben. teilung waren nicht anwesend. Bei der Begründung des Antrages sichert gewesen. Tatsächlich aber entwickelten sich die Verhältnisse ganz Mütter, widersteht dieser Versuchung. Für Eure Kinder soll zitierte der Genosse Sloth auch die Stimmen einiger bürgerlicher Euch nur das Beste gut genug sein. Blätter, die das Verhalten der Adlershofer Gemeindevertretung anders. Nach der Mobilmachung gaben zahlreiche Unterdurchaus verurteilt hatten. Diese bürgerlichen Bitate riefen bei den nehmerorganisationen des Handelsgewerbes an ihre Mitglieder bürgerlichen Gemeindevertretern eine große Entrüstung und derbe die Anweisung, allgemein die Gehälter der Handlungsgehilfen Zwischenrufe hervor. Als dann der Redner die Aeußerung des zu verkürzen. Das geschah nicht nur in den Fällen, wo die Gemeindevertreters Kruse erwähnte der verlangt hatte, daß bei Mietsanträgen erst nachgeforscht werde, ob der Krieger nicht Geld Arbeitskräfte der Handlungsgehilfen nur noch teilweise genach Hauſe ſchide-, brach ein neuer Sturm los, bei dem dann auch braucht wurden. Das geschah vielmehr auch sehr oft dort, die Vertreter der zweiten Abteilung die Sigung verließen und da wo die Arbeitskräfte nach wie vor voll in Anspruch genommen durch die Beschlußunfähigkeit der Sigung herbeiführten. wurden. Allerdings gab es auch Fälle, wo mit der GehaltsBedauerlich ist, daß die Arbeitslojen nun noch weitere 14 Tage herabjegung eine Arbeitszeitverkürzung verbunden war. Alle in der Hoffnung warten müssen, ob die so notwendige Erhöhung der diese Maßnahmen wurden nicht etwa für die Zeit nach Unterstützung vorgenommen wird. Ablauf der Kündigungsfrist vorgenommen; sie traten vielmehr sofort, in manchen Fällen sogar rückwirkend am 1. Auguſt in Kraft. Der Schuß der längeren Kündigungsfristen für die Angestellten war auf diesem Wege beseitigt. Nicht selten war es der Fall, daß die Unternehmer ihren Angestellten in der zweiten Hälfte des August einen Verzicht auf die sechs wöchentliche Kündigungsfrist vor Quartalsabschluß abnahmen und die monatliche Frist vereinbarten. Manche Unternehmer haben sich sodann nicht gescheut, sofort von dieser fürzeren Kündigungsfrist Gebrauch zu machen und den Angestellten zu fündigen.
Die für nächsten Dienstag geplanten öffentlichen Versammlungen für den Stadtkreis Berlin sind verboten worden.
anlaßt war.
Organisierte Kriegswohlfahrtspflege.
Die Zentrale für private Fürsorge E. V., W. 35, lottwellstr. 4, versendet soeben einen eingehenden Bericht über ihre Tätigkeit in den ersten Kriegsmonaten. Der bekannte Verein, der in Friedenszeiten auf dem Gebiete der Groß- Berliner Wohlfahrtspflege in bezug auf den Umfang wie den Inhalt seiner Die Tempelhofer Gemeindevertretung beschloß in ihrer Sigung Arbeit eine führende Stellung einnimmt, hat schon in den ersten am Donnerstag, den Familien der Kriegsteilnehmer eine MietMobilmachungstagen versucht, seine ganze Organisation den neuen unterstügung zu gewähren. Die Unterstübung soll 50 Proz. der unerwarteten Verhältnissen entsprechend umzugestalten und aus Miete betragen bis zum Höchstbetrage von 30 M. Sie wird so zubauen. Neben die erweiterte Fürsorge für die zahlreichen alten gestaffelt, daß die Frauen ohne Kinder die vollen 50 Proz. erhalten. Schüßlinge, deren wirtschaftliche Lage bei Ausbruch des Krieges Frauen mit einem Kinde werden 4 M., mit zwei Kindern 8 M., naturgemäß verstärkter Hilfeleistung bedurfte, traten 4000 nene mit drei Kindern 14 M., mit vier Kindern 20 M. und denen mit Fälle in den ersten beiden Kriegsmonaten an die Zentrale heran, fünf Kindern 26 M. in Abzug gebracht. Die Vorlage bringt zum in denen unmittelbar durch den Kriegsausbruch ein Notstand ver- Ausdruck, daß die kinderreichen Familien, deren Unterstützung eine Es kann also keine Rede davon sein, daß zwischen den Eine große Zahl geschulter älterer Mitarbeiter der höhere sei, einen Teil ihrer Kriegsunterstüßung zur Deckung der Bentrale hatten ihre Kraft in verstärktem Maße, oft täglich von Miete verwenden können. Die von dritter Seite( z. B. Arbeitgebern) Handlungsgehilfen und den Handelsherren eine Verständigung gezahlten Unterstützungen sollen bei der Mietunterstützung voll in wegen der wirtschaftlichen Striegsfolgen herbeigeführt worden früh bis spät. zur Verfügung gestellt, und mit ihrer Hilfe gelang Anrechnung gebracht werden. Ebenso soll die Hälfte des even- sei. Die Unternehmer sind vielmehr ganz einseitig verfahren. es, die auf einen Zeitungsaufruf in Scharen herbeigeströmten tuellen Einkommens der Frau angerechnet werden. Die Mietneuen Mitarbeiter einzustellen und anzulernen. unterſtüßung wird direkt an die Antragsteller gezahlt, nur in be. Diese Tatsache hat mehrere Militärbehörden veranlaßt, sich Die Einrichtung einer besonderen Kriegsabteilung er- sonderen Fällen soll diese den Wirten übermittelt werden. Die durch) Bekanntmachungen gegen diese Selbstsucht der UnterInzwischen sind jedoch die Handelsmöglichte eine gesonderte und schnelle Behandlung der neuen Fälle jenigen Hauswirte, die sich bereit erklären, auf 30 Proz. der Ge- nehmer zu wenden. und ein durch Freunde der Zentrale aufgebrachter Kriegsfonds famtmiete zu verzichten, erhalten aus Gemeindemitteln die fehlen- tammern am Werke gewesen, sind bei den Behörden vorstellig auch ein Eingreifen mit Geldmitteln überall da, wo Geldmitte: den 20 Proz. Die Mietunterstützung dürfte eine monatliche Aus- geworden und haben den Handelsunternehmern durchblicken erforderlich waren. Durch enge Zusammenarbeit mit anderen gabe von 10000 M. erfordern. Vorläufig sind 50 000 M. bereit lassen, daß die behördlichen Bekanntmachungen nicht so schar, Damit sind natürlich die bewichtigen behördlichen und Wohlfahrtsstellen, wie der Handels- gestellt. Genosse Müller beantragte, die Mietunterstübung ohne durchgeführt werden würden. fammer, dem Nationalen Frauendienst, der Loeserstiftung, der eine Staffelung im vollen Betrage von 50 Prog. bis zum Höchst hördlichen Erlasse in ihrem Werte wesentlich beeinträchtigt Wohltätigkeitszentrale der Berliner Kaufmannschaft u. a. wurde stübung sei so bemessen, daß sich die Familien kaum davon ernähren Es kann kein Trost für die Handlungsgehilfen sein, daß eine zielbetongle planvolle Hilfe ermöglicht, wie ja überhaupt das könnten. Gänzlich unmöglich ist es aber, von dieser Unterstüßung Ansehen, das die Zentrale als Vertrauensstelle zahlreicher Ein- noch Aufwendungen für Miete zu machen. Er beantragte ferner, die Unternehmer, die sich ihnen gegenüber sehr selbstüchtig richtungen und Privatpersonen genießt. besonders in dieser Zeit auch an Arbeitslose einen Mietzuschuß bis zum Höchstbefrage von gezeigt haben, andererseits zum Teil sehr große Summen für von großem Werte war. Für eine Unterweisung der Mitarbeiter 25 M., an arbeitslose Chambregarnijten und Schlafburschen einen das Rote Streuz usw. geftiftet haben, denn die Handlungsüber die neuen täglich sich mehrenden Erscheinungen in der Wohl- solchen von 10 M. monatlich zu zahlen. Außerdem ersuchte der gehilfen sahen eben, daß diese Geschenke an ihren Gehältern Redner den Gemeindevorstand, der Errichtung einer Speiseanstalt erspart worden sind. fahrtspflege während des Krieges sorgt die Abteilung Archiv", näherzutreten. Er wünschte weiter, daß die der Gemeinde zur In dieser Zeit zeigte sich, daß der Einfluß des freigetverfdie eine Zentralstelle für das gewaltige Material der Groß- Berliner Verfügung stehenden Ländereien mit Lebensmitteln bebaut und Wohlfahrtspflege bildet und die in den ersten Wochen einen diese an die Einwohnerschaft zum Selbstkostenpreise abgegeben schaftlichen Zentralverbandes der Handlungsgehilfen in den Führer durch die Kriegswohlfahrtseinrichtun werden. Der Gemeindevorsteher entgegnete, daß sich der Ge- Streifen der faufmännischen Angestellten ein größerer ist, als es gen Groß- Berlins herausgegeben hat, der in der nächsten meindevorstand bereits mit der Frage der Errichtung einer Speise- seine Mitgliederzahl vermuten läßt. In allen Orten wandten sich
worden.