Einzelbild herunterladen
 

11

fchläge, der Staat jolle dafür sorgen, daß der Zuckerrüben. I dem Wege nach Südschlesien. Ein Vorwärtsdringen der Deutschen  | deten sehr weit im Felde. Wir tamen nicht dazu, dankend zu quit anbau in England ernsthaft in Angriff genommen werde. in Polen   würde aber notgedrungen das Vorrücken der Russen auch tieren. 10 Minuten später saßen wir wieder in M. auf dem Die Unterbrechung der Einfuhr von Anilinfarbstoffen aus hier zum Stillstand bringen. Deutschland   läßt andere laut nach der Errichtung von Anilin­fabriken unter staatlicher Mithilfe schreien. Eine ganze Reihe anderer staatssozialistischer Bläne wird diskutiert. Kurzum, der verbissenste Manchestermann ist auf einmal unter dem Druck der Not zum rabiatesten Staatssozialisten geworden.

Gestlicher Kriegsschauplah.

Lodz   hat nur wenig gelitten. Berlin  , 12. Dezember.  ( W. T. B.) Die Stadt Lodz   hat durch die jüngsten Kämpfe um ihren Besitz sehr wenig gelitten. Einige Vororte und Fabrikanlagen außerhalb des Stadtbezirtes haben Beschädigungen aufzuweisen, doch ist das Innere der Stadt fast völlig unversehrt. Das Grand Hotel  , in dem sich ein reger Verkehr abspielt, ist unbeschädigt, die Elektrische Straßenbahn verkehrt ohne Störung wie in Friedenszeiten.

T.

Französische   Kritik der russischen Kriegs­

führung.

Beim Train im Osten.

Eine anschauliche Schilderung des Feldzugslebens einer Trainkolonne auf dem östlichen Kriegsschauplab entnehmen wir der Gewerkschaft", dem Organ der Gemeindearbeiter. Es heißt da in einem Feldpoftbriefe:

114

-

-

-

-

-

Der türkische Krieg.

ange DUT gewandeld, Die nachie was/ fridas genien, Dom füdafrikanischen Kriegs­

wur

Marktplatz. Immer noch dieselbe Situation. Inzwischen war für die Zivilbevölkerung die Meldung eingetroffen, M. innerhalb einer halben Stunde räumen; der Zug stand am Bahnhof unter Dampf. Jebt wechselten die Bilder faleidoskopartig. Ein Durd einander wie in einem Ameisenhaufen. Dazwischen wir, ohne zu wissen, wohin. Keine Nachricht, wo die Truppe steckt, welche die Munition erhalten soll. Die Chausseen unpassierbar. Die Lage war kritisch. Inzwischen war es mittags 2 Uhr geworden; cs wurde nochmals gefüttert, jeder faute sein Stück Brot, die Mehr zahl kroch in die Wagen und schlief auf den Patronenfästen, das Meine Fahrleistung beträgt bis zum heutigen Tage 1600 runter auch ich. Es ist eigentümlich, man stumpft in solchen Lagen Kilometer. Dabei sind die Kreuz- und Querfahrten nicht einge gegen die Gefahr ab. Möglich, daß hier auch die ununterbrochene rechnet. Drei Pferde betrauere ich bis zum heutigen Tage. In 36stündige Bereitschaft das ihrige verursachte. Nun, ich schlief Fahrleistung und Pferdeverbrauch also ein Reforb... Auch uns janit, als ein pumpfer Schlag mich erwachen machte: Die erve sind die blauen Bohnen, Brummer und Fliegerbomben nicht er- Granate in den nächsten Häusern des Marktes." Fertig machen!" spart geblieben, aber es bleiben doch nur Einzelheiten, Episoden, tönte das Kommando. Rums, die zweite, dritte, vierte Granate. Angriffe und Ueberfälle von Kosaten sind in den Monaten Septem- Eine qualvolle halbe Stunde verging, dann zu einem Rechts ber und Oftober auf unsere Kolonne des öfteren erfolgt. Meist brecht ab marsch!" Raus aus M., denselben Weg in Richtung waren es starte Offizierspatrouillen, einmal eine Abteilung in auf A. zurück. Abends 10 Uhr auf unbekanntem Gut in Quar­Stärke einer Eskadron. Verluste für uns sind nie entstanden, weil tier. Zum zweiten Male an diesem Tage Erbsenkonserven ge wir wachsam wie die Terriers waren. Für den Gegner war die tocht, diesmal mit mehr Erfolg. Dann auf Wache gezogen, also Sache immer schmerzhafter. Solche kleinen Duelle spielen sich sehr feinen Schlaf gehabt. Um 1 Uhr nachts Meldung durch Auto. schnell ab. Auf dem Marsch, Meldung von einer Seitendedung, 22 Uhr weiter. Die dritte Nacht ging zu Ende; 7 Uhr morgens Die russischen Gesamtverluste in Polen  . Ober acer, wenn die Beit Inapp, auf dem Wagen Chauffee noch nicht frei war. 1 Uhr mittags fertig. Stonserven und Wagen dicht ineinandergefahren, runter von der Karre, rein in den wieder durchschleppen durch den verfluchten Sandweg, weil die Chausseegraben. Berlin  , 12. Dezember.  ( W. Z. B.) Die Räumung oder hinter dem Wagen Schutz gesucht und dann praffelt es Staffee gefocht; Bferde gefüttert. 4 Uhr Abmarsch und in der vier schon von einem bis zum anderen Ende, ohne Kommando, denn ten Nacht tamen wir gegen 12 Uhr in P.( Gut) an. Die Ladung von Lodz   durch die Ruffen geschah heimlich des Nachts, wir sind alles alte Savalleristen, Landwehrleute, die selbständig zu war gerettet. An Eſſen   dachte keiner, schlafen, schlafen um jeden daher ohne Kampf und zunächst unbemerkt. Sie war aber handeln gewöhnt sind. Sind die ersten Schüsse gefallen, dann greift Preis, ganz gleich wo, unter welchen Bedingungen. Wir schlie nur das Ergebnis der vorhergehenden drei eine eiserne Ruhe um sich, das Schießen wird gleichmäßiger fen. In der dritten Nacht war ich so ermüdet, daß ich beim tägigen Kämpfe. In diesen hatten die Russen ganz und dann ist meistens die Vorstellung beendet. Fahren einschlief. Die Spannkraft versagte. Nachtfahrten strengen ungeheure Verluste, besonders durch unsere schwere Artillerie. Berständlich werden Euch diese Angriffe durch feindliche Ka- besonders an, weil erhöhte Aufmerksamkeit notwendig. Ich saß, Die verlassenen russischen Schübengräben waren ballerie werden unter Berücksichtigung der langen Grenzlinie, die als ich erwachte, zwischen den Chausseesteinen und Bäumen fest, mit Toten buchstäblich angefüllt. Noch nie in im Often in den Monaten August bis Oktober mit wenigen Trup- ein Pferd mit den Vorderbeinen über die Deichsel, beide sanft den gesamten Kämpfen des Ditheeres, nicht einmal bei pen zu verteidigen war. Nur einmal stand die Sache für uns recht nickend. Von der Kolonne nichts zu sehen und zu hören. In Tannenberg, find unsere Truppen über so viele ruffische brenglich, und das war bei M. Keinen Pfennig hättet Ihr für die biefer Nacht blieben wegen Uebermüdung der Pferde 18 Wagen ganze Kolonne von 170 Pferden, 110 Mann, 62 Wagen und liegen, die im Laufe des Tages wieder nachtamen. Einige Tage Leichen hinweggeschritten, wie bei den Kämpfen um Lodz  , 2800 000 Patronen gegeben. Das verhielt sich folgendermaßen: später erfuhren wir durch unsere Offiziere, wie ernst die Situation Lowicz   und überhaupt zwischen Babianice und der Weichsel  . Am 5. 10. erreichte uns der Befehl in A.: Kolonne soll In damals für uns war. Eintreffende Verstärkungen der Russen Obgleich wir die Angreifer waren, blieben unsere fanterie, Maschinengewehrmunition und Revolverpatronen laden. zwangen unsere Truppen zu einem faktiſchen Rüdzug. Uns Verluste hinter denen der Russen weit zu- Biel M." Nachmittags wurde aus der Bahn geladen: 60 Wagen wurde dadurch die Chaussee von L. nach M. gesperrt. Die Division cf. Wir haben insbesondere, im Gegensatz zu ihnen, ganz a 34 Stiften, jede Stifte a 1400 Stüd gleich 2 800 000 Stüd Patronen. war auch hier bereits im Rüdzug auf gedeckte Stellungen. Der unverhältnismäßig wenig Tote verloren. So fielen bei dem Gine kostbare Labung für eine Truppe, die den Feind aufhalten feindliche Flieger hat wohl die Munitionstolonne seiner Truppe bekannten Durchbruch unseres 25. Referbeforps bon chirre noch einmal nachgesehen und dann ging es am anderen abzufangen. Unsere Flieger haben die feindliche Stavallerie ge foll. Abends 8 Uhr war die Ladung verstaut, Wagen und Ge- gemeldet, worauf eine Kosakendivifion den Auftrag erhielt, uns diesem Heeresteil nur 120 Mann, gewiß eine Morgen, den 6. 10.,% 4 Uhr, im dichten Nebel los. Um 2 Uhr auf- meldet, und durch unsere Dohna  - Ullanen wurde der Fang vereitelt. auffallend niedrige Zahl. Für die Verhältnisse beim Feinde gestanden, also nur 4 Stunden Nachtruhe. Mittags 1 Uhr nordöst- Wenn möglich, tomme ich Weihnachten nach Berlin  , wenn ist deurgegenüber bezeichnend, daß allein auf einer Söbe südlich von 2. den Pferden Heu gegeben, schnell int Chauffeegraben nicht, dann nach dem Friedensschluß, ber nicht allzu lange auf lich Lutomierst( westlich Lodz  ) nicht weniger als 887 tote ein Feuer und 10 Minuten später schlürften wir bereits Kaffee. fich warten lassen möge. Russen gefunden und bestattet worden sind. Auch die russi. Als wir um 2 Uhr den Marsch fortseßen wollten, erreichte uns at sige fchen Gesamtverluste fönnen wir, wie in den früheren die Meldung: Straße unpassierbar, weil im Feuerbereich feind­licher Infanterie." Schlachten, ziemlich zuverlässig schäßen. Sie betrugen in Da standen wir wie die betrübten Lohgerber. Sen bisherigen Rämpfen in Polen   mit Ein eine Strede von 20 Kilometer mit schwerer Last Infanteriefeuer Ein- hilfe war nirgends zu haben, und Torheit wäre es gewesen, sich Die türkische Flotte beschießt Batum.  ichluß der von uns erbeuteten 80 000 Gefangenen, auszusehen. Also ein Umweg gemacht Landweg 8 Stilo Konstantinopel, 11, Dezember.( W. T. B.) Die tür die inzwischen mit der Bahn nach Deutschland   abbefördert meter am Waldessaum entlang. Zweite Hälfte der Kolonne leistet tische Flotte beschoß gestern die Umgebung worden sind, mindestens 150 000 Mann. der ersten Hälfte Vorspann und dann beim Dämmern des Abends los. Bei Erreichen der Chaussee Bosten zurüdgelaffen, mit den von Batum Batum und beantwortete so die russische Be­ferden 8 Stilometer zurüd und zweite Sälfte nachgeholt. Um hauptung, daß die osmanischen   Kriegsschiffe vom Schwarzen 10 Uhr abends war diese Arbeit beendet und die Pferde durch das Meer weggefegt und die Schiffe Sultan Javus Selim und Fahren im knietiefen Sand ausgepumpt. Aber das Biel M. mußte Midilli außer Gefecht gesetzt seien. In dem gestern gemeldeten, erreicht werden. Also Los weiter. Vorwärts! Die zweite Baris.( 2. II.) Siefige Militärfachleute halten angesichts der Nacht ging au Ende, start belästigt burch Batrouillen, erreichten wir für die Türken glücklichen Kampfe hatten die Russen 100 Tote andauernden russischen Wißerfolge in ihrer Kritik der Kriegsführung des um 8 Uhr morgens M. ohne die Division zu finden. Also durch und eine Anzahl Verwundeter. Großfürsten Nikolai Ritolajewitsch nicht mehr zurüid. 3m, emps" M. weitergefahren, müde, abgespannt, Pferd und Mann hungrig, macht General 2a.croig feinem Unmut in recht deutlicher Weise frierend. Schon in M. fah ich, daß etwas außergewöhnliches im Luft. Der Hervorragende Fachmann schildert die Gefahr, biz hon Verbündeten durch die bie ruche Umartgteit auf dem meftlichen ben auf Wagelchen ins Bazanett gefahren. muro   herjagende Griegeishauptay enmeyen tann, in folgenden Aufiehen erregenden Ordonnanzen, Autos, Radfahrer, fluchtenbe Zivilbebofterung, ein Borten: Nach Petersburger Meldungen hat das großartige Ziel der Rennen, Ketten, glüchten. Dazwischen wir mit der kostbaren 2a­ruiftidien Kriegsführung darin bestanden, die deutschen   Geere nach Chauffee ein salt. Runter vom Wagen, die Füße warmgetreten, dung; die Truppe unauffindbar. Da hinter M. auf ansteigender Bolen zu locken und dort bis zur Erschlaffung festzuhalten. Wir die Hände warmgeschlagen, mit den nächsten Kameraden einen Berlin  , 12. Dezember.  ( W. T. B.) Die Rheinische Mission   in fönnen nur hoffen, daß ein solcher Plan nicht offiziell bestätigt wird. Schlud aus der Feldflasche gewechselt, eine Bigarette angezündet, Barmen hat die Nachricht erhalten, daß ihre Missionare Feige Eine solche Inaktivität hat recht bedenkliche Nebenerscheinungen. die Meinungen über die Situation ausgetauscht. Rums, bums, aus Sarepta Kapland und Laas aus Lüderizbucht, Heberhaupt find unsere Verbündeten auf der ganzen Front, mit Aus- trepiert 150 Meter neben uns im Felde die erste Granate, bum, fowie der dortige deutiche Pastor Coerper mit Frau und zwei nahme vielleicht Galiziens  , etwas sehr passiv. In Ostpreußen   ver- 100 Meter die zweite. Kurz Kehrt, nach M. zurück. Ginen anderen Kindern von den Engländern in das Gefangenenlager nach lautet gar nichts mehr von dem russischen Vormarsch. Er scheint Weg gesucht, Halt gemacht, gefüttert und abgekocht. Berittene Bieter Marisburg gebracht worden sind, außerdem noch drei Bon der Berliner Mission sind die Missionare sollen Truppe fuchen!% 4 Stunde später der Befehl:" Fertig deutsche Missionare. durch die Drahtverhaue des Gegners aufgehalten worden zu ſein. machen!" Rochendes Wasser für Suppe, rin in den Graben. Stüd Bimmermann, Mangle, Jurkat und Jaedel als Gefangene nach Bei Lodz   sind die Deutschen   der angreifende Teil, ebenso bei Brot abgerissen, Kehet, zurüd nach M. Die Klappe war zu, wir Pretoria   abgeführt, wo auch die Pastoren Wagner- Kapstadt und Czenstochau und Krakau  . Die Russen beschränken sich darauf, ihre saßen in der Falle. Da ein Surren in der Luft. Flieger! Dr. Bietor- Pretoria gefangen gehalten werden. Die südafrikanische  Kanonen bonnern zu Taffen. Die einzige Stelle, wo die Rufien Nationalität nicht erkennbar. Gine Minute später gab er zwei- Regierung, die anfangs den Missionaren gegenüber milde verfuhr, eventuell vorwärts marschieren, wenn auch nur sehr langsam, ist auf mal feine Bisitenkarte ab, ohne Schaden für uns, denn sie lan- ist also nach dem Burenaufstand rücksichtslofer vorgegangen. schem Militär besetzt war, jo vollzog sich der Durchzug ihrer ge-| fühlt, dort viel gebeichtet und geopfert und dem katholischen Pfarrer waltigen Truppenmaffen ohne Schaden für die Stadt. Noch ge- und dem Altarjatrament Ehrerbietung erwiesen. Zwei evange waltiger war der Durchzug der Flüchtlinge, die hier von verschie In der Königsberger Hartungschen Beitung" findet sich ein denen Simmelsgegenden zusammenströmten und die Alle über­dem Evangelischen Gemeindeblatt" entnommener Bericht des schritten. Wochenlang hat das Rollen der hart aufeinander folgen Generalfuperintendentem Dr. Schöttler über eine Reise, die den Wagen Tag und Nacht nicht aufgehört, wochenlang ist es in der von ihm in Begleitung des Vorsitzenden bes ostpreußischen Haupt sonst stillen Stadt wegen der unaufhörlich rollenden Wagen schwer vereins der Gustav- Adolf- Stiftung Professor Dr. Benrath in die möglich gewesen, über den Straßendamm zu gehen. Das evange­Ermländische Diaspora unternommen wurde. Dieser Bericht gibt lische Pfarrhaus, an dessen Gaftlichkeit viele bankbar zurüddenten, eine ruhige und fachliche Darstellung der Spuren, die die russische und das Gemeindehaus sind dabei oft bis unter das Dach von Invasion in jenen Gegenden Ostpreußens   zurüdließ. Es heißt da: Flüchtlingen voll gewesen. Von Heilsberg mußte aus äußeren Die erste Stadt, in die wir tamen, war Wormditt  . Sie Gründen ein Abstecher nach Bartenstein   gemacht werden. Hier hat ein russisches Vombardement ausstehen müssen, und es ist u. a, war die Gemeinde auf den Besuch nicht vorbereitet, doch sahen wir eine Bombe in das Haus des evangelischen Glödners geschlagen, hier die ersten Kriegszerstörungen, vor allem die beim Rückzug der doch haben sämtliche russische   Bomben nicht gezündet, weil sie, wie Russen von ihnen gesprengten drei Allebrücken. Die russischen spätere Untersuchung gezeigt hat, sämtlich mit Sand statt mit Bomben haben hier gezündet. Wenn auch in der Stadt selbst nur Sprengstoffen gefüllt waren. Die evangelische Gemeinde hat, ob ein Haus am Markt geringfügig beschädigt war, so waren außer wohl ein großer Teil mit dem sogenannten Bergungszug geflohen halb der Stadt einige Güter durch Geschüßfeuer verbrannt und nebst war, teinen besonderen Schaden erlitten. In egerteln ist anderen geplündert; auch die Unteroffiziervorschule vor der Stadt wohl die ganze kleine evangelische Gemeinde geflohen. Nachdem war gründlich zerschossen; ebenso hatte die auf dem anderen Ufer fenden Parteigenoffen: schon am 25. Auguſt der Bergungszug die Flüchtigen bis Göttgen der alle liegende Landkirche sieben Bomben erhalten, von denen bahin. Also heute noch sollten wir unsere Feuertaufe erhalten. Ge­dorf gebracht hatte ringsum loderten Brände fand am fünf ohne zu zünden, in das Holzwerk des Daches gefahren waren, 31. August eine allgemeine Flucht statt. Leider ist dabei der Or eine einen Strebepfeiler und eine eine Ecke der Safristei beschädigt wiß, furchtlos hatte ich den Augenblick herbeigewünscht, wo es galt, den Kampf gegen die fofakischen Horden des Barismus auch in dieser ganist und Postagent, der auf dem Rade flüchtete, von den Ruffen haben. Das Innere der Kirche ist unversehrt, so daß regelmäßig Form zu führen. Und doch, es stahlen sich im Bewußtsein dessen auch erschossen worden, Gegenwärtig erteilt der Pfarrer, der eine Zeit- der Gottesdienst gehalten werden fann. weichere Regungen in das Gemüt. Das Bild von Weib und Kindern Tang von seiner Gemeinde abgeschnitten war wie überhaupt In Bischofstein hatte die Flucht der Gemeinde am stand lebendiger als je vor dem Auge. Werde ich die so liebgewonnene die Rückkehr in die Gemeinden wegen der Sperrung des Bahn- 20. August begonnen, sie steigerte sich seit dem 24. August, an dem Berufsarbeit fortjeßen können; werde ich jemals wieder in den Ver­verkehrs häufiger mit Schwierigkeiten verbunden warden Unter ein Anschlag an dem Postgebäude erschien mit dem Wortlaut: Große sammlungen zu den Kollegen sprechen, ihnen mit Rat und Tat bei­richt in der Schule, während seine Frau den Organistendienst Gefahr von Bischofsburg! Man hatte sich umsonst gefürchtet, da stehen können?- Da plöglich in diese Gedanken hinein ein furcht­wahrnimmt. Danieder liegt der Stationsunterricht. Geschädigt die Narewarmee, auf die sich die Warnung bezog, nicht bis Bischof  - bares Krachen an unserer rechten Seite; eine Feuergarbe, und dann ist die Gemeinde durch Brände in Altkirch  , Paterswalde stein heraufgekommen ist. Aber die Folge der Warnung war, daß ist alles eingehüllt in einer Wolfe von Pulverdampf, aufgespritzter und auf dem Bahnhof. Doch ist es gelungen, die in Regerteln etwa neun zehntel der Gemeinde nach allen Seiten floh. Vom Erde und fleinen Eteinen. Einen Augenblid steht die kühle Ueber­befinliche Erziehungsanstalt mit 24 Kindern vorher in Sicherheit 28. bis 30. August sind dann Teile der Rennenkampfschen Armee legung still. Aber nur für einen Augenblick. Was war das, eine zu bringen. Auch in Guttstadt, wo die Russen auf dem katho- in Bischofftein gewesen. Sie haben aus dem Pfarrhaus wohl Flattermine, eine Granate? Die Frage war noch nicht im Geifte be­lischen Bahnhof bivatiert haben, war der 31. August der kritische Essen und Wäsche genommen, aber sonst nichts zerstört, auch die antwortet, da erklang laut und hart das Kommando: Nach links mit Tag. Es wurden von dem Feinde die Post und drei Kaufläden Kirchenbücher und den Kassenschrank unversehrt gelassen. Brand  - weiten Abständen ausschwärmen, marsch, marsch! zerstört, aber keine Brände angelegt. Ein sehr großer Teil der schaden ist nur am Bahnhof vorgekommen und in seiner Nähe; Im Laufschritt ging es in die Bodensenkung zu unserer Linken evangelischen Gemeinde war geflohen, meistens mit dem Bergungs- dort sind eine Schneidemühle, eine Tischlerei und eine Abbau- hinunter. Hinlegen! Sun waren wir aus dem Gesichtsfelde des zug am 25. Auguft. Der Pfarrer, der mit diesem Zuge seine Fa- besibung abgebrannt. Der größte Schaden ist, daß nicht weniger Feindes. Denn daß es keine explodierende Mine war, wurden wir milie in Sicherheit bringen wollte und dann bei weiterer Benußung als 16 Personen in Bischofstein und Umgegend getötet worden sind. nun gewahr, als der Feind unaufhörlich Granaten über Gra= eines Militärzuges unerwarteterweise bis weit nach Westpreußen   Bon Bischofstein ging die Fahrt nach Bischofsburg. In naten zu uns herübersandte. Er suchte gewissermaßen mit Gra­hinein verschlagen wurde, ist einige Zeit an der Rückkehr in seine Bischofsburg ist, nachdem am Abend des 24. August die Kosaten naten das Feld ab, in dem wir uns seinem Auge verborgen hielten, Gemeinde gehindert worden. Doch ist das Pfarr- und Schulhaus eingerüdt waren, nur ein kleiner Teil der evangelischen Gemeinde ohne irgendwelchen Schaden bei uns anzurichten. Nur wenige Meter nicht ohne Aufsicht geblieben, da die Frau des Kantors durch geblieben. Auch der Pfarrer, dessen Name auf einer Liste der zu war die erste Granate zu kurz gewesen, sonst hätte sie mitten in die preußische Truppen an der Flucht, die sie wohl zu spät antrat, Berhaftenden stand, mußte fliehen und hat in Peplin zweieinhalb marschierende Kompagnie eingeschlagen. Nun Tagen wir vollständig verhindert wurde und auf diese Weise in ihrer Häuslichkeit bleiben Wochen amtieren können. In der Kapelle zu Bergenthal ist ledig regungslos auf dem Bauch; vor und hinter uns plazten die Granaten mußte. Die Gemeinde hat mancherlei Verluste erlitten. lich das Altarbild durch drei Flintenschüsse zerstört; die Kapelle in des Gegners. An eine Wiedervergeltung war nicht zu denken, da die In Heilsberg, der so herrlich gelegenen Stadt, ist bei dem Maschung, deren Mauern bereits bis zur Fensterhöhe gebaut feindlichen Geschüße nicht mit dem Gewehr zu erreichen waren. Hier Einbruch der Russen tein Schaden geschehen. Vorsichtig wurde die sind, sollte in die Luft gesprengt werden, ist aber mit Rücksicht auf lernten wir schon kennen, daß der moderne Krieg etwas ganz anderes Stadt von dem Kreuzberge aus beobachtet, ängstlich beinahe schauten die benachbarte katholische Schule verschont geblieben. Ueberhaupt ist, als die meisten gedacht hatten. Das furchtlos tapfere Dahin­die Feinde über die massive Kirchhofsmauer, es war so, als ob sie haben die Soldaten dieser russischen Armee, die wohl hauptsächlich stürmen, drauf und dran mit Mut und Entschlossenheit an den Gegner, jich nicht denken konnten, daß eine solche Stadt gar nicht von preußi- aus Bolen stammten, in der katholischen Kirche   sich heimisch gemachte einer anderen Zapferfeit Blak. Das untatige

Die Russenspuren in Ermland  .

-

-

-

Schauplatze.

Deutsche   Missionare als Gefangene.

lische Kaufleute aus der Stadt find als Geifeln fortgeführt, bereits in Mensguth aber wieder freigelassen, jedoch bei ihrer unvorsichtigen Rüdfehr erschossen. Jetzt sind ruhigere Beiten eingetreten: die firchlichen Gottesdienste sind, wenn auch viele Frauen noch fehlen, wieder gut besucht, und der Pfarrer tann neben seiner sonstigen Amtsarbeit noch Seelsorge an etwa 300 Verwundeten, die in der Stadt liegen, treiben.

Die Weiter und Rückfahrt über Sorquitten mit seinem aus­gebrannten Schloß, Sensburg  , Nöffel, das gleichfalls ausgebrannte Remontedepot Weidehnen und dann das Dorf und den Bahnhof Korschen  , die beide gewaltige Brandschäden aufweisen, vertiefte noch zum Schluß die auf der Reise gewonnenen Eindrücke.

Die Feuertaufe.

Aus dem Feldpostbrief eines im Often als Landwehrmann kämp In Gedanken verloren schaute ich über das blaue Wasser