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barungen zur Bekämpfung der Arbeiter getroffen._ Und rein kapitalistisch hat der jetzige Münster des Auswärtigen in Schweden , der Organisator des schwedischen Finanzkapitals, Wallenberg, enge Beziehungen zu den Nachbarländern zu schaffen gewußt. Es würde gewiß zu weit gehen, wollte man den jetzt bekundeten Skandinavismus der Staatswürden- träger als etwas Fertiges ansehen, aber er ist doch das Glied in einer Kette, die einst die Länder näher miteinander verknüpfen wird. Ter Zwang der Tatsachen hat das recht schnell zuwege gebracht. Der Seekrieg insbesondere der englische Handels- rrieg, hat die neutralen skandinavischen Staaten in eine schwierige Lage gebracht. Hinsichtlich ihrer Einfuhr lind sie unter englische Souveränität geraten. England kontrol- liert die nach Skandinavien destinierten Schiffsladungen genau und besümmt, was eingeführt werden darf und was nicht. Es schreibt auch die Fahrstraßen vor. die von den skandinavischen Schiffen passiert werden dürfen. Die Aus- fuhr ist als natürliche Folge des Krieges Einschränkungen unterworfen. Wirtschaftlich leiden also die neutralen Staa- ten unter dem Kriege ähnlich so wie die Kriegführenden selbst. Dazu kommt eine neue Gefahr für die Unabhängigkeit. Rußland ist von den europäischen Meeren infolge des Krieges ausgesperrt. Ter Hafen von Archangelsk , über den es von England Kriegsvorräte. Waffen. Mmition und Ver­bandszeug erhielt, ist jetzt vereist. Es sieht nur eine wirk- same Möglichkeit, diese Vorräte zu ergänzen: den eisfreien norwegischen Hafen N a r v i k und die schwedische Lapplandbahn für diesen Zweck frei zu bekommen. Tie Freigabe käme einem Neutralitätsbruch Schweden -Nor - wcgens gleich, eine gegen Deutschland gerichtete unfreundliche Handlung. Eine solche kann zum mindesten Schweden nicht begehen, wenn es seine ureigensten Interessen nicht preisgeben will. Und auch Norwegen wünscht nichts sehnlicher, als seine staatliche Neutralität aufrechtzuerhalten. Die Drei- königskonferenz hat vor aller Welt offenbart, daß in diesem Punkte Einmütigkeit bei allen drei Ländern besteht. Auch die Lapplandbahn wird neutral bleiben, und man ist ent- schlössen, diese Neutralität eventuell mit der Waffe zu ver- teidigcn. Im offiziellen Kommunique ist ferner ausgesprochen worden, daß dieses Zusammenwirken der drei Reaierungen auch in Zukunft bei großen gemeinsamen Fragen fortgesetzt werden soll. Auch das ist ein erfreuliches Ergebnis der Kon- ferenz, dos allseitig in Skandinavien gebilligt wird. Die Ar- beiterklasse insbesondere kann eine solche Politik des Einver- nehmens nur unterstiitzem__ Eine merkwürdige Meldung. Einer Meldung aus Havre zufolge sollen die Genossen Gueide und Sem bat. die bekanntlich dem französischen .Ministerium der Bolksverteidigung� angehören, auf eine Anregung des Ministerpräsidenten Viviani an die Dumamitglieder der äußersten Linken ein Telegramm geHlbtet haben, in dem sie ihren Kameraden nahelegten, ihre scharfe Opposition gegen die Negierung aufzugeben und die Haltung der französischen und eng- lischen(?) Arbeiterparteien einzunehmen. Wenn diese Nachricht wahr sein sollte, verdient die HandlungS- weis« GueSdeS und ScmbatS scharfe Verurteilung. Wir glauben auch nicht, daß eine solche Beeinflussung unserer russischen Genossen Erfolg haben dürste. Nach den Seußerungen der einflußreichsten russischen Genosien und Parteizentren zu-urteilen, verharrt die russische Sozialdemokratie bei ihrer scharfen Opposition gegen die Regierung nicht nur weil sie mit der Regierung des Zaren keinen .Waffenstillst and' schließt, sondern vor allem weil sie den Krieg ouS prinzipiellen Gründen bekämpft. die Verteidigung des öurenführers Pretoria , 22. Dezember.«Meldung des Reuterschen BureauS . Hauptmann Kourie sagte vor dem Kriegsgericht aus, er mache als Holländer den Engländern schwere Vorwürfe über ihr Verhalten m Südafrika Sie verletzten die Traditionen der Buren, wo sie Gelegenheit dazu fänden.' Kein Engländer würde ander- fühlen ol- er. wenn er unter Fremdherrschaft gestellt würde. Er betrachte e- als größere Ehre, vor dem Kriegsgericht als Gefangener zu stehen, als Ossizier der britischen Armee zu sein. JKach seiner Ueber zeugung ständen genug Mann im Felde, um Südafrika zu retten Er bitte um Gnade nicht für sich, sondern fLr s-.n-n Bruder und die anderen, die unter seinem Einfluß und Befehl gestanden hatten Da- Kriegsgericht fand b e i d- F o u r i-- schuldig m.lderte aber das Urteil für den jüngeren. Der älter- wurde be. Tag-Sanbruch erschossen. Erschießung eines Predigers in Riga Frankfurt -. M.. LS. Dezeinbcr. Nach einer Meldung der .Fraulfuner Zeitung' ouS P«- e r S b u rg ist der.Rowo,- Wremja zufolge der protestantische Pfarrer Vo Riga erschossen worden, weil er angebl.ch auste.zende Pred.gten gegen die Regierung gehalten habe. Eine irische Demonstration. London . 22. Dezember.«W. T. B.) Polizei und Militär haben don der.Liberty Hall' in Dublin , dem Hauptquartier der An- standen:.Wir dienen weder Irland '. dem Komg Kriegsbekanntmachungen. Geldsendungen s°°»-»«>' in Rußland . In der Presie wurde kürzlich die mchtamtsiche Nachricht ver- breiw," die'.Mische Regierung hätte die Sicht an deut'che Kriegsgefangene allgemem betrüge an deuttwe bezieh, sich»ich, auf B oft o n wer""��ben ergangenen amt- Kriegsgefangene in Rußland , die nach enbeanftandet aus- '«den Erklärung der ruisi.chen P°s««wa'ung 8'Wl>l, werden. Die Rachnch, kann«om'l"ur G empfiehlt anderem Wege an die Gefangenen S o �icht nur nach steh hiernach, Geld an deutiche Kri«gSgeiana�__ allgemein Rußland , sondern au»"ach. Frankreich und Sig B»g "ur durch Postanwetsung zu versenden. »Weisellos der sicherste ist. politische Uebersicht. Burgfriede." rf ,«U, Anlnd d-- friebenä" dar. Sie schreibt dazu. Die geistliche Behörde hat gegen Traub eine«Entscheidung von wichtiger grundsätzlicher Bedeutung gefällt; diese Grundsätze können durch den Krieg in keiner Weise geändert werden. Wollte man wegen des Kriege- wichtige Entscheidungen grundsätzlicher wie tatsächlicher Art. die im Frieden ge- saßt wurden, in größerem Umfange aufheben, so läme man zu Konsequenzen, für die niemand, welcher politischen oder son- stigen Richtung er auch angehören mag, schließlich die Verant» Wartung würde übernehmen können! Der Gottesfriede zwischen den Parteien ferner hat doch zu seiner wesentlichsten Borau -» setzung nicht etwa die Aushebung von Grundsätzen, die vielmehr unverändert in Geltung bleiben, sondern die Aus- rechterbaltung de- Status guo ante; oder, negativ au-gedrückt, die Zurückstellung jede- Kampfe- um die Durch- setzung der verschiedenen Anschauungen und Grundsätze. Mit der Aufrechterhaltung de- Status quo zwischen den verschiedenen Gruppen unseres Volles und mit einem solchen Ruhen de- Kampfe- um die nun einmal vorhandenen grundsätzlichen MeinungSverrschiedenheiten aber wäre e- gleichfalls nicht zu vereinbaren, wenn man wicktige grundsätzliche Entscheidungen, die während deS Friedens gefallen sind, einzelnen Personen zu L ebe in der KriegSzeit aufheben wollte. WaS wir hier zur Angelegenheit Traub ausgeführt haben, gilt auch auf allen anderen in Frage kommenden Gebieten. Ein wirklicher.Burgfriede" kann nur durch die Achtung vor dem Status quo gesichert werden." Nach Auffassung derDeutschen Tageszeitung" bedeutet derBurgfriede" also nicht, daßman"(d. h. die Regierung oder die bürgerlichen Parteien) seine grundsätzliche Stellung etwa zu den Gewerkschaften oder den politischen Arbeiter- organisationen geändert habe oder ändern wolle. Aus dem Burgfrieden" folge vielmehr, daß die Arbeiterorganisationen sich mit demstatus quo", das heißt ihrer bisherigen Be- Handlung durch Regierung und Parteien zufrieden geben müßten, ohne ihre eigene grundsätzliche Auffassung zur Geltung bringen zu wollen. DasBerliner Tageblatt" widerspricht zwar dieser AuS- legung desBurgfriedens" entschieden. Es sieht vielmehr in dem bekannten Wort des Kaiserseine Absage an die bisher in Geltung gewesene Staatsmaxime" der unterschiedlichen Be- Handlung von Parteien. Aber im Interesse der politischen Klarheit wird man jedenfalls schon heute nicht übersehen dürfen, daß zwei verschiedene Auslegungen desBurgfriedens" möglich sind._ Die kommenden Etatsberatungen. DieNeue Gesellschaftliche Korrespondenz" weiß mit- zuteilen, daß auch die Regierung bei den kommenden Etats- beratungen auf den Notbehelf einerFreien Kommission" ganz verzichten will: .Wenn der R e i ch S t a g im März zur Beratung de- Etats für Ivld wieder zusammentritt, wird man dieses.Freien AuS- schusieS' nicht mehr bedürfen. Man wird den Etat natürlich nur in großen Grundlinien festlegen und nebenbei andere zeitgemäße Fragen erledigen. Bor allem die der Kriegerunterstützung und der Hinterblicbenenfürsorge. Man rechnet auf eine Tagung von etwa acht Tagen. Vorher wird im Februar der preußische Landtag ebenfalls zur Etatsarbeit zusammenlommen.' Auch hier nimmt man an, daß die Tagung wenig mehr als acht Tage in Anspruch nehmen wird." Wenn die Parteien aber auch nur einigermaßen gründ lich den Etat durchberaten wollen, werden acht Tage wohl kaum dazu ausreichen, zumal das deuffche Volk dringlich darauf wartet, daß die durch den Krieg brennend ge wordenen Fragen endlich ohne irgendwelchen Zwang erörtert und dadurch der Lösung näher geführt werden können. Höchstpreisäberschreituuge«. In Köln ist der Marst schon seit Wochen von Kartoffeln ent­blößt. Der Höchstpreis für Konsumenten hat sich als vollkommen unwirksam erwiesen, weil die Landwirte ihre Vorräte festhalten und nur dann abgeben, wenn ihnen ein wesentlicher Betrag über den Höchstpreis gezahlt wird. In der letzten Stodtverordneienversamm« lung sagte der Erste Beigeordnete Dr. Adenauer. eS sei ein offenes Geheimnis, daß die Händler in den rheinischen Kartoffelgebietetr den Landwirten 1 bis 2M. über denHöchstpreiS von S.OS M zahlen müßten, wenn sie überhaupt Kartoffeln bekommen wollten. (£t habe sich durch Einsichtnahme in die Originalrechnungen der Kartoffelgroßhändler davon überzeugt. DaS Material sei der Regierung zur Veranlassung deS Nötigen übergeben worden-: Falls die Stadt Höchstpreise für den Kleinhandel festsetze, würden. die Händler überhaupt nicht mehr in der Lage sein. Kartoffeln� na» Köln zu liefern. Die Stadtverordnetenversammlung beschloß darauf, billigere Kartoffeln auS dem Osten zu beziehen, die für' etwa 4,20 M. für der Zentner durch die Stadt verkaust werden sollen. Bisher sind Kartoffeln unter 56 M. der Zentner in Köln überhaupt nicht zu haben. Auch auS den Kreisen der Stadt- verordneten im Kölner Rathause sitzen nur bürgerliche Ber« treter wurde betont, daß der Wucher mit Kartoffeln nicht so weiter geben könne. Die Stadt Köln hat ferner Kartoffelvorräte angesammelt, die erst dann verkauft wrrden sollen, wenn andauernder Frost die Zu- fuhr von auswärt » hindert. Schließlich hält sie auch Borräte von Heringen und von Sauerkraut bereit. Diese Waren falleir auf den Markt kommen, wenn die Teuerung noch stärker geworden sein wird, nach den Worten de- Oberbürgermeisters gegen das Früh­jahr Hirn Der preußische Landtagsabgeordnete v. Waldow, der der konservativen Partei angehörte, ist gestorben. Er vertrat den LandtagSwahlkreiS Friedeberg-ArnSwalde seit 1900. Im Parlament ist er nicht wesentlich hervorgetreten. Wehrbeitragszahlung auch nach dem Tode. Der preußische Finanzminister hat in einem Erlaß an die Steuerbehörden darauf hingewiesen, daß die Wehrbeitragsschuld eines verstorbenen Beitragspflichtigen eine Nachlaßschuld ist, an deren Fälligkeit der Tod des BeitragSpstichtigen nichts ändert. Nur die Bewilligung von Stundung oder die Entrichtung von anderen al» den gesetzlichen Teilbeiträgen erlischt mit dem Tode de- Beitrag?. Pflichtigen. Dem Erben, der die gesetzlichen späteren Teilbeträge zum Voraus zablt, steht demnach auch das Recht deS Zinsabzuges nach§ 51 Absatz 2 de- Wehrbeitragsgesetzes zu., Die Mandate der Abgg. Wetterls und Weill . In den beteiligten Reichsämtern befaßt man sich eingehend mit der Frage, wie die Mandate dieser beiden Abgeordneten zur Er ledigung gebracht werden können. Beide bezeichneten sich in der ranzösischen Preffe als ebemalige Reichstagsabgeordnete, darin liegt aber kein formeller Verzicht auf da- Mandat. Jnfolgedeffen find sowohl Wetterlö al« auch Weill immer noch Mitglieder des Deutschen Reichstag-. Der Reichstag kann au- eigener Entschließung nicht» tun, denn da- Recht, ein Mitglied dauernd auszuschließen, oder ihm das Mandat abzuerkennen, steht ihm nickt zu. Die Hand. haben aber, die der Reichsregierung durch die Gesetzgebung geboten werden, find auch nicht völlig einwandfreier Natur. Wir hören darüber folgendes: Verhältnismäßig einfach liegt noch der Fall Weill . Hier gelangt zunächst zur Anwendung der K 27 des Staatsangehörigkeitsgesetzes, der bestimmt: lftn Deutscher, der sich im Ausland aufhält, kann feiner StaatSangehörigketl durch Beschluß der Zentralbehörde seines HeimatstaateS verlustig erklärt werden, wenn er im Falle eines Kriege» oder einer Kriegsgefahr einer vom Kaiser angeordneten Aufforderung zur Rückkehr keine Folge leistet." Diese Aufforderung zur Rückkehr ist durch den Aufruf der Wehr- Pflichtigen bis einschließlich de- Landsturm- ergongen. Dazu kommt dann noch die Verordnung vom 15. August 1914 zum Reich«- und StaatSongehörigkeitsgesetz. die bestimmt: Alle im Heere, in der Marine oder in sonstigen Kriegsdiensten feindlicher Mächte stehenden Deutschen haben sich unverzüglich in da« Inland zurückzubegeben." Diese Bestimmung würde immer die Richtigkeit de» vom Figaro' veröffentlichten Briefe« vorausgesetzt auf Weill zutreffen, der naiv dieien Angaben am 5. August in da» französische Heer ein- getreten ist Diese Handlung würde'zudem den Tatbestand deS Landesverrat» erfüllen. Der Statthalter von Eliatz-Lothringen hätte also, nach vorangegangener molqlaier Aufforderung an Weill . nach Deuiswland zurückzukehren, den Verlust der Staatsangehörigkeit aus- zusprechen. Damit entfällt dann die Voraussetzung de» Artikel 20. 4 der Verfafiung, wonach zum Abgeordneten nur wählbar ist, wer einem Bundesstaat seit mindesten» einem Jahre angehört. Mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit wäre nach dieser Auffaffung da, Mandat oo ipso erloschen. Schwieriger liegt die Sacke mit Wetterlö. Er steht in keinem militärpflichtigen Verhältnis mehr, ist überdies auch über da« m'litärdienstpflichtige Alter hinaus, ist vermutlich nicht in den ranzöfiichen Staarsdienst eingetreten und hat zweifellos da« Recht, ich seinen Wohnsitz zu nehmen, wo er will. Seine deutsche Staats- angebörigkeit verliert er erst dann, sobald er die Staatsangehörigkeit in Frankreich auf seinen Antrag erworben hat. Ob letztere» ein- getreten ist. dürfte während des Kriege« kaum festzustellen sein. Wetierlö wird bekanntlich wegen Landesverrats verfolgt. Bei Ber- urteilung wegen dieses Rente« kann auf Verlust de« Reichstag«. Mandats erkannt werden. Alle diese Wege sind aber umständlich und e« ist deshalb nicht auSgeschloflen, daß dem Reichstag, der am 2. März wieder zusammentritt, ein- Vorlage auf Abänderung oder Ergänzung der Reichsverfassung zugehen wird. Verurteilung eines belgisches Geistlichen. DieKöln . Ztg." meldet von der holländischen Grenze: SuS Brügge wird derTijd " gemeldet, daß der Geistliche Beyart, der vor Einiger Zeit in Haft genommen wurde, durch da« Kriegsgericht wegen Absendung eine» Berichte« an die Feinde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden sei. Zur Abbüßuug dieser Strafe sei. er nach Deutschland gebracht worden. In Brügge fänden täglich Verurteilungen wegen llebermittelung von Briefen und änderet Vergehen statt. Letzte Nachrichten. die österreichijche darstellung öes Rückzuges in Serbien . Wien , 23. Dezember. (W. T. B.) Meldung des Wiener k. k. Tel.-Korr.-Btireaus. Amtlich wird bekanntgegeben: Die nach dem siegreichen Vorgehen in Serbien erfolgte Zurück. nähme unserer Kräfte hat verschiedene, teilweise ganz nnbegründete Gerüchte entstehen lassen. Es soll da. her hiermit auf Grund jener Erhebungen, die ohne Verzugs auf Allerhöchsten Befehl durch eine hohe militärische Ver- trauensperson an Ort und Stelle gepflogen worden sind, Auf« klärung gegeben werden. Nach den erkämpften Erfolgen hatte das Oberkommando der Balkanstreitkräfte die Erreichung des idealen Zieles aller Kriegführung, die völlige Niederwerfung des Gegners, ins Auge gefaßt, dabei ober den zu überwindenden Schwierig­keiten nicht genügend Rechnung getragen. In»- folge der Ungunst der Witterung waren die wenigen, durch unwirtliches Terrain führenden Nachschublinien in einen solchen Zustand geraten, daß es unmöglich wurde, der Armee die notwendige Verpflegung und Munition zuzuführen. Da gleichzeitig der Feind neue Kräfte ge» ammclt hatte und zum Angriff überging, mußte die Offensive abgebrochen werden und war es ein Ge» bot der Klugheit, die Armee nicht unter ungünstigen Verhält» nisten zum entscheidenden Kampfe zu stellen. Unsere in Sorbien einged-rungenen Streitkräfte sind. den widrigen Verhältnissen nachgebend, zurückgegangen, sie sind aber nicht geschlagen, sie sehen ungebrochenen Mutes neuen Kämpfen entgegen. Wer unsere braven Truppen nach dem beschwerlichen Rückzüge gesehen hat. der mußte erkennen, welch hoher Wert ihnen innewohnt. Daß wir- bei diesem Rückzüge empfindliche Verluste au Mann und Material hatten, war unvermeid- I i ch. Hierbei sei festgestellt, daß die über das Maß unseres- Verluste verbreiteten Nachrichten über die Tatsachen WM - hinausgehen. Seit einer Reihe von Tagen stehen- die von- allerbestem Geiste beseelten Truppen in guten Unterkünften:' sie werden mit allem Erforderlichen versehen, sie harren ihrer Verwendung. Bisher kam es an der Grenze nur-zu im-- bedeutenden Plänkeleien zwischen Patrouillen. Seine Majestät geruhten, den bisherigen Oberkomman- danten auf seine aus Gesundheitsrücksichten ge. stellte Bitte vom Kommando zu entheben und an seine Stelle Seine k. und k. Hoheit den General der Kavallerie Erzherzog Eugen zu ernennen. Die Nach- richt daß Höchstderselbc das so wichtige Kommando über die' Balkan , treltkrafte ubermmmt. wird in der Armee in der der Herr Erzherzog höchstes Vertrauen und begeisterte Per-. ehrung genießt, mit dankbarem Jubel aufgenommen werden.